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Centner solcher Gußwaaren, wovon die leichtesten yi0 Loth, die schwer-
sten 40 Centner wiegen.
An der Berliner Universität wirken über 100 Lehrer und jähr-
lich wohnen über 2000 Studenten den Vorlesungen bei. Die Bib-
liothek der Universität zählt mehr denn 600,000 Bände; und wer da
etwas Tüchtiges lernen will, dem fehlt es hier nicht an Gelegenheit.
23. Frankfurt an der Oder.
Leopold von Braunschweig.
Frankfurt an der Oder ist nächst Berlin und Potsdam in Hin-
sicht der Bevölkerung die größte Stadt Brandenburgs. Sie liegt in
einer angenehmen Gegend, worin Anhöhen, Wiesen, Getreidefelder, Wein-
berge und Obstgärten abwechseln und die Stadt umgeben. Auf der
Ostseite strömt die Oder vorbei, über welche hier eine 250™ lange,
hölzerne Brücke führt und die auf der rechten Oderseite gelegene Damm-
vorstadt mit der übrigen Stadt verbindet. Merkwürdig ist das dem
Herzog Leopold von Braunschweig errichtete Denkmal, an der
Stelle, wo er am 27. April 1785 in den Fluthen umkam, indem er
bet einer großen Oder-Überschwemmung einigen vom Wasser, eingeschlos-
senen Vorstädtern Hülfe zu bringen versuchte. Bei dieser Überschwem-
mung eilte er nämlich an das Ufer, bot anfangs den dastehenden Leuten
ansehnliche Belohnungen, wenn sie die Unglücklichen retten wollten. Um-
sonst, die Gefahr war zu groß; niemand wollte sein Leben wagen. „Nun,
so will ich hingehen!" rief er und sprang in einen Kahn, ohne sich durch
alles Bitten der Leute abhalten zu lassen. Anfangs ging es glücklich,
und schon glaubte man, die kühne That werde gelingen; unglücklicher
Weise aber blieb der Kahn an einem Weidenbaume hangen und schlug
um, und der menschenfreundliche Herzog ertrank in der tobenden Fluth.
Die Stadt Frankfurt errichtete ihm daher das erwähnte Denkmal; ein
schöneres Denkmal aber ist die zu seinem Gedächtniß gestiftete Fr et-
schule für mehr als 300 Kinder, die am Jahrestage seines Todes ge-
speist und zum Theil mit Büchern und Kleidungsstücken beschenkt werden.
Wie heissen die Regierungsbezirke der Provinz Brandenburg? — Wie ist
der Boden in der Provinz beschaffen? — Wie heisst der Hauptfluss der
Provinz? — Nenne seine Nebenflüsse! — Von welchem Flusse ist die Spree
ein Nebenfluss? — Gieb von allen Flüssen an, in welcher Richtung sie
Messenl Wie heisst die Hauptstadt der Provinz? — Wie viel Einwohner
hat Berlin? — Nennt andere bemerkenswerthe Städte! — Wie viel Provinzen
und wie viel Regierungsbezirke kennt ihr nun? — Wie heissen sie? —
Zeichnet jetzt die Provinz Brandenburg auf die Tafel! —•
Beschreibet sie! —
2ä. Die Provinz Pommern.
Die Provinz Pommern ist nur schwach bevölkert, da sie auf 575
Quadratmeilen nur stark 1,431,000 Einwohner zählt. Sie wird in
die drei Regierungsbezirke: Stettin, Köslin und Stralsund ein-
getheilt. Das Land ist eine niedrig gelegene, meist sandige Ebene zu
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Braunschweig Leopold Leopold_von_Braunschweig Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Frankfurt Berlin Potsdam Brandenburgs Frankfurt Berlin Pommern Stettin Stralsund
40
Der Meister hört sie klingen,
So voll, so hell, so rein;
Die Augen gehn ihm über,
Es muß vor Freude sein.
Und seine Blicke leuchten,
Als wären sie verklärt;
Er hatte in dem Klange
Wohl mehr als Klang gehört!
Hat auch geneigt den Nacken
Zum Streich voll Zuversicht:
Und was der Tod versprochen,
Das bricht das Leben nicht.
Das ist der Glocken Krone,
Die er gegossen hat,
Die Magdalenenglocke
Zu Breslau in der Stadt.
Die ward zur Sünderglocke
Seit jenem Tag geweiht;
Weiß nicht, ob's anders worden
In dieser neuen Zeit.
________ (W. Müller.)
Wie viel Provinzen haben wir jetzt kennen gelernt? — Wie viel Re-
gierungsbezirke? — Wie heisst das bedeutendste Gebirge in der Provinz
Schlesien? — Welche Mineralien liefern die schlesischen Gebirge’ — Wie
heisst der Hauptfluss der Provinz? — Welche Nebenflüsse desselben habt ihr
euch gemerkt? — Wie fliesst die Oder? — Was habt ihr von der Boden-
beschaffenheit Schlesiens sonst noch behalten? — Was von den Städten
Schlesiens? — Was vom Handel? —
Zeichnet jetzt die Provinz auf! —
Beschreibet siel —
33. Das Königreich Preußen*).
(1)
1. Die elf Provinzen, welche wir bis jetzt kennen gelernt Ha-
den, bilden zusammen wieder ein größeres Ganze, emen Staat: das
Königreich Preußen. Der preußische Staat ist also ein Verein
von sehr vielen Menschen, welche einen schon sehr großen Flächen-
raum auf der Erde bewohnen; denn die Größe dieses Staates beträgt
6395 Quadratmeilen mit mehr als 24 i/2 Millionen Menschen. Außer
diesen elf Provinzen gehören zum preußischen Staate aber auch noch ge-
trennt von demselben liegende kleinere Theile, die ihr später kennen lernen
sollt. Nicht immer hat der preußische Staat in der jetzigen Größe be-
standen, sondern aus kleinem Anfange ist er allmählich entstanden. Das
Stammland dieses ausgedehnten Staates ist die Mark Branden-
burg — die jetzige Provinz Brandenburg — zwischen der Elbe
und der Oder. Von da aus sind östlich und westlich die übrigen Pro-
vinzen dazu gewonnen worden, und die am weitesten nach Osten und
Norden gelegene Provinz Preußen hat dem Staate seinen Namen
gegeben. Die längste Ausdehnung hat der Staat von Südwesten nach
Nordosten; denn die Entfernung von Trier in der Rheinprovinz bis
Königsberg in der Provinz Preußen beträgt schon 168 Meilen; seine
größte Breite, die aber kaum die Hälfte der Länge ausmacht, hat er
in Westen, von der Südspitze der Rheinprovinz bis zur Nordspitze der
Provinz Schleswig-Holstein.
2. Die Oberfläche des Bodens im Staate ist sehr verschieden.
In der Rheinprovinz und in der Provinz Hessen-Nassau erheben
*) Ehe die Beschreibung des preußischen Staates, sowie die eines jeden der übrigen
Staaten Deutschlands gelesen wird, müssen die Schüler auf der Wandkarte Deutsch-
lands eine klare Anschauung des Raumes — ein inneres Bild des re. Staates (der Grenze,
Gestalt, Bodenerhebungen, Flüsse und Ströme, Eisenbahnen u. dgl.) bereits gewonnen haben.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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173
die Quellen der Weser und der Elbe sehr weit aus einander liegen;
denn diese entspringt in Böhmen auf dem Riesengebirge. Mit
den böhmischen Gewässern durchbricht sie das Erzgebirge, erreicht
das Königreich Sachsen und fließt an dessen Hauptstadt Dresden
vorbei. Weiter nördlich nimmt sie, außer anderen Nebenflüssen, links
die vom Fichtelgebirge kommende Saale und rechts die Havel mit
der Spree auf, durch welche die Verbindung der Schifffahrt der Elbe
und der Oder möglich gemacht ist, denn die Spree ist durch einen
Kanal mit der Oder verbunden. Vor ihrer Mündung bildet die
Elbe einen Meerbusen, der Lei Hamburg fast eine Stunde breit
ist und zu einem Hafen für kleine Seeschiffe dient.— Auch die Oder
hat ihre Quelle in Österreich an der preußischen Grenze. Sie durch-
fließt die Provinzen Schlesien, Brandenburg und Pommern. In der
Provinz Brandenburg nimmt sie einen schiffbaren Nebenfluß, die
Warthe, auf, welche durch einen Kanal mit der Weichsel verbunden
ist und so eine Schifffahrtsverbindung der Elbe, Oder und Weichsel
herstellt. In der Provinz Pommern mündet die Oder in einen See,
der mit der Ostsee in Verbindung steht und das stettiner Haff ge-
nannt wird. — Die Weichsel hat ihre Quellen auf den Karpathen
zwischen Mähren und Ungarn, durchfließt den zu Rußland gehörigen
Theil des ehemaligen Königreichs Polen und tritt dann in die Pro-
vinz Preußen, wo sie sich in drei Arme theilt, von denen einer in die
Ostsee sich ergießt und zwei in das frische Haff münden. — Ganz
anders, als mit diesen fünf Hauptflüffen, verhält es sich mit dem
größten aller deutschen Ströme: der Donau. Diese entspringt auf dem
Schwarzwalde und richtet ihren Lauf östlich durch Bayern, Öster-
reich, Ungarn, tritt dann in die Türkei und mündet in das
schwarze Meer. Trotz ihres längeren Laufes ist die Schifffahrt auf
derselben nicht so lebhaft, als auf dem Rheine. — Außer diesen sechs
bedeutenden Strömen bewässern und befruchten Deutschland noch über
500 größere und kleinere Flüsse, die gleich Leben und Kraft spendenden
Adern nach allen Richtungen das Land durchströmen und von denen über
60 schiffbar sind. Tausende und aber Tausende von Flößen, Kähnen
und Schiffen durchfurchen ohne Rast die hellen Fluthen derselben, mu
die verschiedenartigsten Erzeugnisse Deutschlands nach anderen Ländern
zu tragen, oder fremde Waaren uns zuzuführen.
3. Die höchsten Gebirgszüge, deren Gipfel sich in Wolken ba-
den, erheben sich im südlichen Deutschland. Da ragen die rhätischen,
die norischen, die karnischen und die julischen Alpen hervor.
Der Ortles, zu den rhätischen Alpen gehörend, hat eine Höhe
von 3750™ und ist der höchste Berg in Deutschland. Zu den
interessantesten Gebirgen gehört ferner der Echwarzwald (1344™ hoch)
dort in der Ecke, welche der aus der Schweiz kommende Rhein macht.
Er verbreitet sich längs des Rheins durch Baden und längs der auf
ihm entsprungenen Donau nach Schwaben und begleitet unter dem
Namen rauhe Alp den Neckar auf seinem Laufe gegen den Rhein.
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Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Dresden Hamburg Brandenburg Pommern Pommern Ungarn Königreichs_Polen Ostsee Donau Bayern Ungarn Rheine Deutschland Deutschlands Deutschland Deutschland Echwarzwald Rhein Baden Schwaben Rhein
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
36
Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54.
§ 53. J)ie 3 Areien und Hansestädte, a. Hamburg. Es liegt
am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht
die Flnt bis über Hambnrg hinaus und verliert sich in den vielen Armen
der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hambnrg hat mit Vororten
über 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes.
Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See
mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren auf der Elbe
bis weit in das Innere von Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten
Eindruck erhält man von Hambnrg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert.
Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die
vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen
Kauffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gaffen, durch welche leichte Gondeln
dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf
und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden
ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den
Fremden auf dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen
den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See
immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche
Seewarte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist
dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenfluß der Elbe, in der Stadt
bildet.
d. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Hanpt des Hansa-
bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der
Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast
nur ans die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb-
Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitragen.
o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel,
besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches.
Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein-
geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst
gelangen, sondern landen in Bremerhaven.
*§ 54. Pie Oberrheinische Fiefeöene mit den sie begrenzenden
Gebirgen, a. Die Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und
der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist
ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite,
in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima
Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, ans welchem
der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen.
Derselbe bildet oberhalb Straßbnrgs sandige Werder und ist dann erst von
Straßbnrg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite
ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal.
l>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S.
am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger,
aber breiter. Das Gebirge füllt nach O. steil, nach W. allmählich ab.
Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden.
Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste
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Extrahierte Personennamen: Hambnrg Lübecks
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Deutschland Deutsche_Reich Hamburg Ostindien Amerikas Bremen Amerika Bremen Bremerhaven Schwarzwald Odenwald Deutschlands Rhein Rhein Rhein-Rhone-Kanal
Hrsg.: Steinweller, F., Sieber, Hermann, Paust, J. G., Rohn, R. A.
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
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Die 3 Freien und Hansestädte. — Die Oberrheinische Tiefebene. §§ 53—54.
§ 53. |>te 3 Ireien und Kansestädke. a. Hamburg. Es liegt
am rechten Ufer der Elbe, etwa 100 km vom Meere entfernt; doch reicht
die Flut bis über Hamburg hinaus und verliert sich in den vielen Armen
der Elbe, welche zahlreiche Inseln bilden. Hamburg hat mit Vororten
iiber 700000 E. und ist der erste Seehafen des europäischen Festlandes.
Hamburg hat seine Größe der günstigen Lage zu verdanken. Es kann zur See
mit allen Ländern der Erde Handel treiben; es kann aber auch seine Waren ans der Elbe
bis weit in das Innere van Deutschland, ja bis nach Böhmen schaffen. Den großartigsten
Eindruck erhält man von Hamburg, wenn man von der See her sich der Stadt nähert.
Am Ufer schauen prächtige Landhäuser aus saftigem Grün hervor; dann erscheinen die
vielen Speicher und der Hafen mit seinem unendlichen Gewühl. Hunderte von stolzen
Kanffahrern liegen in langen Reihen und bilden Gassen, durch welche leichte Gondeln
dahinschießen. Die Flaggen aller seefahrenden Völker rauschen im Winde; Matrosenruf
und Schiffergesang in allen Sprachen tönen durcheinander, und brausende Dampfer senden
ihre schwarzen Wolken in die Luft empor. Neues Drängen und Treiben umfängt den
Fremden aus dem Lande. Makler, Geschäftsleute und Lotsen rennen hin und her zwischen
den Spaziergängern, Matrosen und Auswandrern. Um den Verkehr der Völker zur See
immer sicherer und schneller zu gestalten, hat das Deutsche Reich in Hamburg die deutsche
See warte gegründet. Der schönste Teil der Stadt liegt um die Binnenalster; es ist
dies ein Wasserbecken, welches die Alster, ein kleiner Nebenstuß der Elbe, in der Stadt
bildet.
b. Lübeck, an der Trave, über 80000 E., einst das Haupt des Hansa-
bundes. Als der Handel nach der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien
und der Entdeckung Amerikas eine andere Richtung einschlug, verlor der
Ort seine Bedeutung. Aber gegenwärtig ist Lübecks Handel, wenn auch fast
nur auf die Ostseeküsten beschränkt, wieder erheblich gestiegen, und der Elb-
Trave-Kanal wird noch mehr dazu beitraget!.
o. Bremen, an der Weser, 165000 E., treibt sehr bedeutenden Handel,
besonders nach Amerika, und ist der zweite Seehandelsplatz des Reiches.
Es werden vorzugsweise Tabak, Baumwolle, Reis und Petroleum ein-
geführt. Die größten Seeschiffe können aber nicht bis nach Bremen selbst
gelangen, sondern landen in Bremerhaven.
*§ 54. Die Oberrheinische Mefeöene mit den sie begrenzenden
Gebirgen, a. Die (Oberrheinische Tiefebene, zwischen den Vogesen und
der Haardt einerseits und dem Schwarzwald und Odenwald anderseits, ist
ein äußerst fruchtbarer Landstrich von durchschnittlich 35-40 km Breite,
in dem sich nur wenige Sandgegenden finden. Sie hat das mildeste Klima
Deutschlands. Das ganze Tiefland bildete einst einen See, aus welchem
der Rhein bei Bingen abfloß. Die Tiefebene wird vom Rhein durchflossen.
Derselbe bildet oberhalb Straßburgs sandige Werder und ist dann erst von
Straßburg an zur Schiffahrt recht geeignet. Deshalb ist ihm zur Seite
ein Kanal gegraben, der Rhein-Rhone-Kanal.
1>. Die Vogesen ziehen sich im N. bis zur Lauter hin. Sie sind im S.
am höchsten (Sulzer Belchen, 1400 m hoch) und werden nach N. niedriger,
aber breiter. Das Gebirge fällt nach O. steil, nach W. allmählich ab.
Der Fuß ist mit Laubwald, die Abhänge sind mit Tannenwald bestanden.
Von den Kuppen schauen Ruinen alter Ritterburgen hinab. Der wichtigste
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Extrahierte Personennamen: Lübecks Sulzer_Belchen
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Hamburg Hamburg Deutschland Hamburg Deutsche_Reich Hamburg Ostindien Amerikas Amerika Bremerhaven Schwarzwald Odenwald Deutschlands Rhein Rhein Rhein-Rhone-Kanal
Hrsg.: Nowack, Hugo, Steinweller, F., Sieber, Hermann, Rohn, R. A., Paust, J. G.
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Simultanschule
Schultypen Allgemein (WdK): Simultanschule
Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
50
Geographie.
Eutin, liegt in der Nähe von Lübeck, der dritte Teil, das Fürstentum Birkenfeld,
auf dem Hunsrück.
l. Das Fürstentum Waldeck. Arolsen, Residenz. Pyrmont, Badeort.
m. Das Fürstentum Lippe, im Teutoburgerwalde. Detmold, Hauptstadt. In
der Nähe das Hermannsdenkmal.
n. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe, durch die Weser von Lippe getrennt.
Residenz Bückeburg.
o. Die 3 Freien Städte Deutschlands. Hamburg, am Rechten Ufer der Elbe,
etwa 100 km vom Meere entfernt, doch reicht die Flut bis über Hamburg hinaus.
Hamburg hat mit seinen Vororten über % Mill. E. und ist der erste Seehafen des europä-
ischen Festlandes. Lübeck (über 60), a. d. Trave, etnst das Hanpt des Hansabundes,
Handel. Bremen (120), a. d. Weser, treibt besonders Handel nach Amerika. Die
schwerbeladenen Seeschiffe können nicht bis nach Bremen gelangen, die Waren werden
in Bremerhafen in kleinere Schiffe umgeladen.
§ 44. Das Reichsland Elsaß-Lothringen, a. Das Elsaß ist ein
schmaler, fruchtbarer Landstrich zwischen dem Rhein und dem Wasgenwalde.
Der Hanptfluß desselben ist die Jll. Angebaut wird besonders Getreide, Obst,
und Wein. Der Bergbau liefert Eisen und Steinkohlen. Die Industrie ist
sehr lebhaft, besonders in den Thälern des Wasgenwaldes und um Mülhausen.
Die Bewohner sind Deutsche.
Straßburg (120), Hst. des Elsaß, st. Festg., Univers., herrliches Münster, Handel.
Weißenburg und Wörth, Schlachtplätze von 1870. Kolmar, gewerbthätig. Neu-
Breis ach, Festung am Rhein-Rhone-Kanal. Mülhausen (80), bedeutende Fabriken.
l). An den nördl. Teil des Elsaß schließt sich im W. Deutsch-Lothringen
an. Der Boden ist nicht so fruchtbar wie im Elsaß, aber doch gut angebaut.
Bewohner vorherrschend deutsch; etwa Ve der Gemeinden hat französisch redende
Bevölkerung.
Metz (60), a. d. Mosel, Hauptstadt von Deutsch-Lothringen, sehr st. Festg. Um
Metz viele Schlachtfelder. Diedenhofen, Festg. a. d. Mosel.
Z 45. Das Großherzogtum Baden, zwischen Rhein und Schwarzwald.
Der Schwarzwald zieht sich von Basel bis zur Neckarmündung hin und erreicht
im Feldberge eine Höhe von 1500 m. Der südl. Teil desselben ist wild und
mit dunklen Tannenwäldern bedeckt, der nördl. ist ein niedriges, mit Getreide
bebautes Hügelland. Am Fuße des steilen Westabhanges reifen Trauben, Wal-
nüsse, Obst, selbst Mandeln. Das Gebirge ist stark bewohnt. Die Bewohner
fällen Holz, flößen es die Bäche hinab zum Rhein und auf diesem bis nach
Holland, arbeiten in Holzwaren (z. B. Schwarzwälder Uhren), flechten Stroh-
hüte und bauen Getreide und Kartoffeln. — Baden kann viel Getreide an die
Schweiz, viel Vieh an Frankreich verkaufen.
Karlsruhe (65), Hauptstadt. Mannheim (80), Handel. Heidelberg, ev. Univers.,
herrliche Lage am Neckar (Heidelberger Schloß und Faß). Rastatt, Festung. Baden-
Baden, berühmter Badeort. Freiburg im Breisgau, kath. Universität. Konstanz,
am Bodensee.
§ 46. Das Großherzogtum Hessen. Der größere und fruchtbarere Teil
liegt am Main und Rhein. Das nördl. kleinere Stück, Oberhessen genannt,
wird von der Provinz Hessen-Nassau eingeschlossen. Darin liegen die uner-
giebigen Höhen des Vogelsberges. Dagegen liefert die fruchtbare Wetterau
viel Getreide.
Darmstadt (60), Hauptstadt. Mainz (70), sehr st. Festg. und bedeutende Handels-
stadt. Worms, Reichstag 1521. Gießen, Universität.
§ 47. Das Königreich Württemberg, zu beiden Seiten des Neckars
und der Donau, von Baden und Bayern eingeschlossen. Durch die Mitte des
Landes zieht sich der Schwäbische Jura. Derselbe besteht aus Kalkstein, ist
wafferarm und teilweis bewaldet. Der ödeste Teil, die Rauhe Alp, liegt
zwischen dem Neckar und der oberen Donau. Württemberg ist meistens frucht-
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]