Einleitung.
In letzter Zeit wird häufig die Ansicht vertreten, daß der Ausdruck
„Heimatkunde" für deu ersten geographischen Unterricht der Großstadt
(3. Schuljahr) nicht zutreffend wäre. Was weiß ein Großstadtkind von
Heimatgesühleu! Im enge» Stockwerk eines Mietshauses geboren, vielfach
in andere Räume und Straßen verpflanzt, sür seine Spiele angewiesen
auf das Getriebe der Straße, im besten Fall aus einen engen Hos oder
sonnendurchtränkten, mit Menschen überfüllten Platz, kennt es nicht das
schöne Gefühl innigen Verwachsenseins mit der Umgebung. Ein Vaterhaus
hat es nicht — wie kann es Wurzel fassen in einem Boden, aus dein es
immer und immer wieder verpflanzt wird?
Wie anders ist die Jugend des Landkindes! Die traulichen Stätten
kindlicher Spiele, der heimatliche Garten mit seinen schattigen Geheimnissen,
die lieben Haustiere da hinten im Stall, in dem das Kind so gern weilt,
stets neue Schönheiten und Reize entdeckend, das Loch iu der Mauer, durch
das es verborgene Schlupfwinkel des Nachbargartens erspähen kann, der
Hügel, von dem aus man die Sonne müde zur Ruhe gehen sieht, das
Büchlein, das selbstgebaute Kähne fernen Gegenden zuführt — das alles sind
Bande, die ein ganzes Leben unsteten Manderns in einem Landkinde nicht
zu zerstören vermag. Wo finden wir Gleichartiges im Großstadtleben?
Auch die trauten Freunde der Kindheit, alte, liebe Nachbarsleute und die
ganze Dorfjugend, der Schullehrer und der Herr Pfarrer, der Küster und
Totengräber — welch ein Landkind würde sie im späteren Leben vergessen!
Und mit der Schätzung der Mitwohner eng verknüpft, wächst auch das Gefühl
von der Bedeutung der eigenen Persönlichkeit — was für ähnliche Werte von
lebenslänglicher Bedeutung hatte die Großstadt für das Kind aufzuweisen!
Nein, ein Heimatgefühl, wie es das Landkind empfindet, das muß zu-
gegeben werdeu, können wir in unserer Großstadtjugeud nun und nimmer
erzeugen. Aber darum wollen wir nicht ans jede Möglichkeit verzichten,
das Stadtkind die Heimat lieben und schätzeil zu lehreil. Was ist denn
eigentlich hier beim Kind das Bleibende im steten Wechsel seiner Er-
sahrungen? Das ist zweifellos seine Familie. Dort findet es in den
vertrauten Möbeln seiner Kinderstube, im bequemen Lehnstuhl des Wohn-
zimmers, in der verschwiegenen Ofenecke des Großmntterstübchens Ersatz
sür das Vaterhaus des Landkindes. Dies ist der Ruhepunkt, von dem wir
Lehrer auszugehen haben, wollen wir die Schüler zur Heimatliebe erziehen
und treue Hüter lieber Kindheitserinnerungen heranbilden. Dort in erster
Linie wird des Kindes Persönlichkeit, die im Großstadtgetriebe zertreten
würde, herangebildet, es lernt sich als besonderes Glied einer Lebens-
gemeinfchaft auffassen. Aber dabei dürfen wir nicht stehenbleiben. Wir
haben hier in der Großstadt ein anderes, höheres Mittel, das Kind zur
Liebe für seineu Heimatort zu erziehen, als dasjenige, das allein durch
das Gefühl bedingt ist. Man zeige dem Kinde das ganze, vielseitige Ge-
triebe großstädtischer Kultur, weise es daraus hin, wie unendlich Großes
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
Erster Teil.
Die heimatliche Stadt.
A. Wie etwa die Kleinen in den heimatkundlichen Unterricht
einzuführen sind.
Heimatkunde! Fremd klingt das Wort im Ohr des Kindes, und mit
Spannung sehen sie der ersten Unterrichtsstunde entgegen. Fragst du sie
nach ihrer Heimat, so werden die Antworten verschieden ausfallen. Die
meisten Kinder schweigen, die geweckteren nennen wohl bcit Ort, in dem
sie wohnen, einige antworten: Zn Hause ist's! Auch Straßennamen Pflegen
genannt zu werden, es kommt vor, daß hier und da sogar der Name einer
Provinz, z. B- Schlesien, oder eines kleineren Reiches, z. B. Sachsen, ge-
bracht wird. Die Kinder sollen nun dazu geführt werden, den dreifachen
Sinn des Begriffes „Heimat" kennen zu lernen: Vaterhaus, Heimat-
ort, heimatliche Landschaft. Will man auf dem Fundamente der An-
schauung aufbauen, so empfiehlt es sich, den Begriff „Heimat" durch kleine
Erzählungen zu erläutern und zu umgrenzen.
1. Vaterhaus! Ihr wäret gewiß schon einmal verreist zur lieben Groß-
mutter, zu Onkel und Tante oder guten, lieben Freunden eurer Eltern.
Wie schön war es nun dort, sich frei umhertummeln zu können, Blumen
zu pflücken, mit den lieben Tieren lustig zu spielen! Und doch! Als ihr
den ersten Brief von eurer Mutter bekamt, da fingen die Tränen an zu
fließen. Warum wohl? Die meisten von euch haben diese Sehnsucht uach
Hause schon kennen gelernt. Sie macht uns traurig, es bereitet uns
Schmerz, nicht daheim zu sein: wir haben Heimweh.
Das, wonach wir Heimweh haben, ist unsere Heimat.
Unser Elternhaus ist unsere Heimat.
2. Ich kenne eine Geschichte von einem Handwerksburschen, der zog
hinaus, fein Glück zu suchen. Er kam durch viele herrliche Städte und
Landschaften, sah das Schönste, was die Erde uns bieten kann, hohe, mit
Eis und Schnee bedeckte Gebirge, sonnige Täler und das weite Meer.
Eine Zeitlang machte es ihm Freude, und doch — wenn er abends müde
von der Arbeit und vom Wandern zur Ruhe ging, tauchte vor seinen
Augen das Städtchen aus, in dem sein Baterhaus lag. Er sah im Geiste
die Linde im Hofe seines Elternhauses, vermißte deu Klaug des Abend-
glöckchens vom nahen Kirchturm, den efeuumrankten Giebel des kleinen
Nachbarhäuschens, den Duft des Flieders an der Kirchhofsmauer, den
Spaziergang im Kornfeld mit trauten Freunden und den sorgenden Blick
vom Großmütterlein draußen vor dem Tor. Es hielt ihn nicht länger in
der Ferne, die Sehnsucht trieb ihn zurück in seine Heimatstadt. Das,
wonach wir Heimweh haben, ist unsere Heimat. Welches war die
Heimat des Wanderburschen? Der Ort, in dem wir unsere Jugend
verlebt haben, ist unsere Heimat.
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
B. Elternhaus und Schule.
7
der Umrisse einer Grundfläche nennt man Grundriß. In gleicher
Weise wird der Grundriß einer Streichholzschachtel, eines Federkastens, Lineals,
Lesebuches gezeichnet. Man kann den Grundriß auch auf der schrägen Wand-
tasel zeichnen, wenn man den Gegenstand daraufhält.
Unsere heutige Aufgabe: Zeichnung des Grundrisses unseres Schul-
zimmers (Fig. 1). Einige Schüler werden beauftragt, das Schulzimmer nach Länge
und Breite auszumessen. Das
Ergebnis ist etwa: 8'/z zu 6 m
(abruuden!). Mit solchen Maßen
können wir auf der Tafel nichts
anfangen, die Tafel ist zu klein.
Wir müssen also die Zeichnung
verkleinern, d. h. wir müssen ihre
Maße verkleinern. Für das
Meter setzen wir diese Strecke
ein (anzeichnen!), das sind 10 cm,
also den 10. Teil eines Meters.
Der Lehrer zeichnet die Längsseiten
(je 8>/z m in Wirklichkeit) 10 mal
kleiner, also = 85 ein lang, und
die Breitseiten (je 6 m in Wirklich-
keit) auch 10 mal kleiner — 60 cm
lang. Der Grundriß ist also in
verkleinertem oder verjüng-
tem Maßstab gezeichnet, und
zwar haben wir für unsere Zeich-
nung einen zehnfach verkleinerten
Maßstab (natürlich nur in linearer
Beziehung!) angenommen. Man
deutet das kurz an: Maßstab
1:10.
Es folgt das Ausmeffen der
Bänke, des Katheders, Klassen-
schrankes nach Länge und Breite.
Die Grundrißbilder werden in
die Zeichnung eingetragen. Syste-
matisch sollen die Schüler daran
gewöhnt werden, alle gezeichneten
Maßstab: 1 ■ 100
1 Cm in der Zeichnung =lm in der Wirklichkeit
I I Tische
I I
Bänke
1 Katheder 2 Klassenschrank 3 Papierkasten 4 Fenster
1. Grundriß des Klassenzimmers.
Gegenstände im Grundrißbilde ohne sonderliche Schwierigkeiten wiederzuerkennen.
Jeder Schüler muß danach imstande sein, seine Klassenbank, seinen Klaffenplak auf
der Tafelskizze anzugeben. — Jetzt zeichnen die Schüler den Grundriß des Schul-
zimmers ins Hest. Wieder müssen wir den Maßstab verkleinern. Es wäre zweisel-
los für die Schüler am leichtesten, Maßstab 1:100 zu wählen. Diefe erste Grund-
rißzeichnung würde aber gar zu klein ausfallen, da ja auch alle Gegenstände im
Zimmer Berücksichtigung finden sollen. Wir schlagen daher für 1 in = 2 cm
bor, also Maßstab 1: 50. Der neue Maßstab wird auch im Zeichenheft vermerkt.
Hausaufgabe: Die Schüler messen das Wohnzimmer daheim aus und notieren
die Maße. (In der folgenden Stunde zeichnen sie unter Aufsicht des Lehrers
den Grundriß des Wohnzimmers).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
8
Erster Teil. Die heimatliche Stadt-
3. Leben und Treiben daheim und in der Schule.
Das Wesen des Elternhauses ist nicht erschöpft, indem wir seine Einrichtung
mit den Kindern betrachten. Die Hauptsache im Elternhause sind die Familien-
Mitglieder, die Eltern, die Geschwister, die anderen Hansgenossen. Ihre Tntig-
keit und ihren Wert den Kindern vor Augen zu führen ist notwendig, um sie
zur Anerkennung der Leistungen anderer, Zur Anhänglichkeit und Dankbarkeit zu
erziehen.
Es wäre nicht schön und gemütlich zu Hause, wenn wir allein leben
sollten. Die Eltern sorgen erst dafür, daß wir uns immer so sehr wohl
dort sühlen. Wie sorgt die Mutter für unser Wohl? Die Mutter macht
uns zur Schule fertig, sorgt für Essen und Trinken, für unsere Kleidung,
sie hilft uns, wenn wir etwas nicht verstehen, ermahnt uns, wenn wir nn-
artig sind, sie teilt unsere Spiele und freut sich, wenn wir fröhlich sind;
sie bringt uns zu Bett und betet mit uns. Sie Pflegt uns, wenn wir krank
sind, tröstet uns, wenn wir traurig sind: die Mutter sorgt für uns
und hat uns lieb.
In ähnlicher Weise kann gefunden werden: Der Vater arbeitet von
früh bis spät, uni Geld für unser Leben zu verdienen, der Vater
hat uns auch sehr lieb. Der Vater ist das Oberhaupt der Familie.
Stellung des Kindes zu den Eltern: Gehorsam und Liebe. Ältere und
jüngere Geschwister. Die Hervorhebung der Vorzüge eines Geschwisterkreises
führt das Kind zur Verträglichkeit und Bescheidenheit.
Auch die Schwere des Berufs unserer Dienstboten möge hervorgehoben werden.
Die Kinder können dabei zur Höflichkeit und Freundlichkeit erzogen werden.
Je nach der Zeit, die dem Lehrer zur Verfügung steht, lassen sich die einzelnen
Punkte mehr oder weniger ausführen. :— Des Wertes unserer Haustiere sowie
der Blumen zu gedeuken wäre ebenfalls wünschenswert. Gerade die Blumen-
pflege spielt in der Großstadt eine so bedeutende Rolle, mau werfe nur einen
Blick ans die Balkons und Loggien der Wohnhäuser. Selbst in den nüchternsten
Arbeitervierteln wird das Auge durch das Grün sorgfältig gepflegter Balkon-
pflanzen erfreut1. — Verwandte und Freunde des Hauses. Audere Familien
im Hause. Verschiedene Tätigkeit der Väter. Ordnung im Hause. Stellung
des Hauswarts oder Portiers.
Einige Themen, die sich zu schriftlichen Stilübungen eignen, seien hier ge-
nannt: Mein Lieblingsplatz in der elterlichen Wohnung. — Die Mutter als Haus-
frau. — Die Mutter als Spielgefährtin. — Mutters Geburtstag. — Eiu
Sonntag im Elternhause. — Vater daheim. — Wie unser Weihnachtszimmer
aussieht. — Was das Dienstmädchen tagsüber zu tun hat. — Großes Reine-
machen vor dem Fest. — Unser Balkon im Frühlingsschmuck.
Die Schule. Organisation der Schule: Schüler, Lehrer, Direktor.
Konferenzen. Die notwendige Schulordnung. Pünktlicher Beginn und
Schluß. Die Pausen. Schulfeiern. Schulwoche und Schuljahr (Ferien,
Zeugnisse, Versetzung).
i I. Tews, Großstadtpädagogik. Leipzig 1911. S. 10ff. laus Natur und Geistes-
Welt, Bd. 327.)
TM Hauptwörter (50): [T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand]]
B. Elternhaus und Schule.
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4. Das Haus, in dem wir wohnen — unser Schulhaus.
Ausgangspunkt der Betrachtung ist die elterliche Wohnung. Ver-
schiedene Räume der Wohnung dienen verschiedenen Zwecken: Schlafzimmer,
Kinderzimmer, Küche usw. Andere Wohnungen im Hause. Bodenräume,
Waschküche, Keller, Portierswohnung usw. In der Schule sind auch ver-
schiedene Räume: die Klassenzimmer, das Direktorzimmer, Aula, Zeichen-
saal usw., Rektorwohnung, Schuldienerwohnung.
Lage der elterlichen Wohnung und Lage unseres Schulzimmers; dabei
werdeu Begriffe erläutert, wie Erdgeschoß oder Parterre, 1., 2., 3. Stock-
werk, Flur, Vorderhaus, Gartenhaus, Seitenflügel.
Hausaufgabe (für geschickte Schüler): Nachbilden des Schul- und Wohn-
Hauses in Plastilina, oder in Holz, Pappe («itt buntem Papier überklebt).
Nachdem wir treppauf, treppab das Schulgebäude in allen seinen Teilen
kennen gelernt haben, hätten wir als nächste Aufgabe die Zeichnung des
Schulgrundstücks, d. h. des Schulgebäudes sowie des Schulhofes und Schul-
garteus. — Das neue Kartenbild ist unter Berücksichtigung der Him-
melsgegenden zu zeichnen. Das ist ein neuer Schritt zur weiteren Ein-
sührung der Kinder ins Kartenverständnis.
5. Erste Einführung in die Lehre vom heimatlichen Himmel.
a) Haupt Himmelsgegenden. Kurz vor Beginn des Unterrichts ver-
sammeln sich die Schüler im Schulhof. Ausgangspunkt der Beobachtungen
ist die Stellung der Morgensonne. Wir sehen sie vom Schulhof aus über
einem bestimmten Haus oder einem Bauin oder bei einem hohen Schorn-
stein stehen. Fortgesetzte Beobachtungen in den Pausen zeigen uns, daß
die Sonne am Himmel wandert. Sie steigt höher und höher, zur Mittags-
zeit steht sie am höchsten; dann sinkt sie allmählich, und am Abend ist sie
hinter dem Häusermeer der Großstadt verschwunden. Die Gegend des
Sonnenaufgangs ist Morgen oder Osten, des
Sonnenuntergangs Abend oder Westen. Mittags
steht die Sonne im Mittag oder Süden, gegen-
über liegt Mitternacht oder Norden. Dort sehen
wir die Sonne niemals stehen. N, 0, S und W
sind die Haupthimmelsgegenden. W \[ 0
b) Schattendeobachtuugeu. An einer
freien, sonnenbeschienenen Stelle auf dem Schul-
Hof ist eine Stange genau senkrecht in den Boden
gesteckt. Die Stange wirft im Sonnenschein einen S
Schatten. In jeder Pause werden Beobachtungen 2. Windrose,
angestellt, Striche im Sande ergeben die Rich-
tung, in den Boden gesteckte Fähnchen am Ende der Striche die Länge des
Schattens. Schüler, die in der Nähe der Schule wohnen, setzen die Beobach-
tungen am Nachmittag, möglichst bis zrnn Sonnenuntergang sort.
<\
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
10
Erster Teil. Die heimatliche Stadt.
Ergebnis: Länge und Richtung
des Schattens sind tagsüber verschie-
den. Am Morgen fällt der Schatten
nach W (Fig. 3), er ist sehr lang,
allmählich wird er kürzer, zur Mit-
tagszeit ist er am kürzesten (Fig. 4),
die Linie im Sande zeigt genau
nach Norden: nachmittags wird der
Schatten länger, abends erreicht er
etwa dieselbe Länge wie am Morgen
und zeigt nach Osten (Fig. 5). Die
kürzeste Linie wird besonders tief
im Sande markiert und nach Süden
hinaus verlängert, die Ostwestlinie
kreuzt die Nordsüdlinie. Das Kreuz,
das auf diese Weise entsteht, heißt
Wind- oder Strichrose (Fig. 2).
c) Nebenhimmelsgegenden.
Nun kann ein Gegenstand auch zwi-
schert zwei Haupthimmelsgegenden
liegen, z. B. die Ecke im Schulhof
da. Sie liegt nicht ganz int N und
nicht ganz im 0, sondern genan
zwischen beiden. Man sagt dann:
die Ecke liegt im No. — Ebenso
macht man den Kindern an einem
beliebigen Gegenstande im Schul-
Hof die Südostgegend klar und läßt
sie dauu allein finden, wo Nw und
Sw zu suchen sind. Diese Him-
melsgegenden bezeichnet man als
Neben Himmelsgegenden. Zwi-
schen je zwei Haupthimmelsgegenden
liegt je eine Nebenhimmelsgegend.
Die Windrose wird durch Ein-
tragung der Nebenhimmelsgegenden
vervollständigt (Fig. 2). Orientie-
rungsübuugeu auf dem Schnlhofe!
Hausaufgaben: Die Schüler orien-
tieren sich über die Lage der elterlichen
Wohnung, resp. des elterlichen Hau-
ses. In welches Zimmer scheint die
Morgensonne? In welches die Abend-
sonne? Welches ist tagsüber am
wärmsten? usw.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
B. Elternhaus und Schule.
11
6. Zeichnung des
Schulgrundstücks.
Während der Pau-
sen messen die Schüler
Länge und Breite des
Schulhofes und Schnl-
gebändes sowie etwai-
ger Nebengebäude, wie
der Turnhalle. Die
Maße werden abgerun-
det und notiert. Dar-
auf wird in der Klasse
die Tafel wagerecht auf
die Bänke gelegt, und
zwar so, daß die obere
Kante nach N zeigt.
Die Windrose wird ein-
gezeichnet. Der Maß-
stab muß stärker der-
jungt werden: 1:100
sschülerzeichnung 1 zu
1000). Zuerst wird der
Grundriß des Schul -
gebäudes entworfen,
dann der des Schul-
gebäudes und Schul-
Hofes im Maßstab 1 zu
250. Auch Wege und
Bäume im Schulhof
dürfen nicht fehlen
(Wege als parallele Li-
nien, Bäume als kleine
Kreise — so etwa sieht
von oben gesehen das Laubdach der
Bäume aus; Fig. 7). Nun wird die
Tafel aufrecht an ihren Platz gestellt
und den Schülern auseinandergesetzt,
daß die Richtung nach oben auf einer
Tafelfkizze sowie auf jederkarte stets
die nördliche, die nach rechts die öst-
liche, nach links die westliche, nach
unten die südliche ist. -— Die Zeich-
nung des Schulgartens mit sei-
nen Haupt- und Nebenwegen, seinem
kleinen Teich, seiner Laube usw.
möge als der gegebene Übergang
zur Plankarte gesondert erfolgen.
6. Bild eines Stadtteils.
7. Plan des Schulhauses und seiner Umgebung. Wollte man alle
Gegenstände, die wir in Bild 6 sehen, also z. B, auch den ganzen Hintergrund,
auf einem Plane darstellen, so würde er für das vorliegende Heft viel zu groh
werden. In Plan 7 ist daher nur ein Teil von Bild 6 dargestellt. Der Maß-
stab, nach dem der Plan gezeichnet, ist noch so groh, daß wenigstens alle
wichtigeren Einzelheiten dabei ihren Platz gefunden haben.
m
200
8. Plan des Bildes 6.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
C. Unser Stadtteil.
17
dehnung und Richtung nach festgelegt, beginnt die Zeichnung der näheren Um-
gebung der Schule. Es ist aber unumgänglich notwendig, daß vorher die Schuler
auf einen Aussichtspunkt im Weichbilde der Stadt (natürlich gruppenweise), auf
eiuen hohen Turm oder das Dach eines Hauses geführt werden, damit sie mehr
und mehr die Bedeutung des „Bonobensehens" (Bogelschau) für die kartographische
Erkenntnis erfassen (Fig. 6—8). Im Mittelpunkt der Zeichnung steht die Schule,
die darzustellende Fläche ist sehr groß, der Maßstab muß wiederum stark verkleinert
werden (50 m = 1 cm). Die Zeichnung sei einfach und bei der Borliebe der Kinder
für alles Bunte farbig (die Häuserblöcke etwa rot, die Plätze grün usw.).
9. Wind und Wetter auf der Straße.
a) Der Frühling zieht ein. Ein Schmuckplatz in der Nähe.
Es ist nicht ganz nnrecht zu behaupten, die Großstadtmenschen verlieren in-
mitten ihrer Häuserwüste leicht den Zusammenhang mit der Natur. Von dem
Herannahen des Frühlings, dem Keimen und Sprießen, dem Singen und Klingen
in den Zweigen sehen und hören sie nichts. Damit das Auge aber nicht so ganz
freudlos bleibt, haben gerade die Großstädte erstaunlich viel geleistet in der An-
läge und Pflege schöner Schmuckplätze und kleiner Parkanlagen innerhalb der
Großstadtmauern. Hier soll der Lehrer seine kleine Schar lehren, recht zu
beobachten, freudig zu genießen und dankbar anzuerkennen, wie die Großstadt-
Verwaltung mit vieler Mühe und bedeutenden Kosten für die Bewohner Sorge trägt.
Die Bäume bekommen Knospen und Blättchen, die Ziersträucher sind
schon saftig grün und werfen einen leichten Schatten. Weite Grasflächen
sind vom Winterstaub befreit und bieten, täglich gebürstet und begossen, ein
gar schmuckes Bild. Die Blumenbeete zeigen köstliche Frühlingsblumen
iu einer Fülle und Farbenpracht, wie sie nur die Hand eines kunstgeübten
Pflegers schaffen und zusammenstellen kann. Die Namen der einheimischen
Bäume, Sträucher und Blümchen werden den Kindern genannt, ihre Eigen-
art, Schönheit und ihr Wert kurz angegeben. Die Gänge sind mit frischem
Kies bestreut, die Bänke frisch gestrichen, der Kinderspielplatz hat einen
neuen Sandhaufen. Und goldener Sonnenschein lagert über dem Ganzen,
hier kann man nicht anders als gesund, fröhlich und dankbar sein.
Doch nicht immer zeigt die Großstadt im Frühling ein so freundliches
Bild.
b) Es regnet.
Bild I. Wirkung des Regens auf der Straße.
Dunkle Wolken ziehen herauf. Die ersten großen Tropfen fallen auf
den Boden. Schutzsuchend eilen die Menschen davon. Nun rauscht der
Regen hernieder. Die Pserde lassen die Ohren hängen, die Vögel flüchten
sich unter Dächer und Bäume. Schwer tropft es von den Zweigen, die
vorher so belebte Straße ist jetzt fast leer. Halte die Haud auf und achte
auf die Kraft der Regentropfen! Das klare Wasser berührt den Boden
und spült allen Staub, Sand und Unrat vom Straßenpflaster hinweg.
Es sammelt sich am Rande des Fahrdammes, fließt als schmutzige Flüssig-
keit in raschem Strom vertieften Stellen (vergittert) zu und wird von
Lerche, Heimatkunde für Großstadtschulen. 2
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
40 Zweiter Teil. Die Umgebung der Stadt. Die heimatliche Landschaft.
Schmetterlinge, bald hier, bald da einer Blüte einen kurzen Besuch ab-
stattend, um von dem süßen Blütenhonig zu naschen. Auch die Wiese
stellt eine Lebensgemeinschaft dar.
Näher und näher kommen wir dem dunklen Waldessaum, die Wiese
liegt hinter uns, ganze Wolken süßer Düfte kommen uns entgegen. Wir
stehen an einem Lupinenfeld, das ganz mit gelben Blüten übersät ist. Eine
andere Bodenart! Graugelber Saudboden lagert überall, wir nehmen
etwas in die Hand und überzeugen uns, daß er aus zahllosen glitzernden
Körnchen besteht. Er ist sehr locker und läßt (wie wir bei dem Kapitel Quell-
bildung S. 32 gesehen haben) das Wasser schnell durch. Selbst wenn es kurz
vorher geregnet hat, ist er darum schuell wieder trocken. Wieder eine andere
Pflanzen- und Tierwelt: Ginster, Immortellen, Abendlichtnelken, Pech-
nelken usw., von Tieren die fleißigen Ameisen und ihr größter Feind, der
Ameisenlöwe, dazu viele, viele Käfer und allerhand winziges Gewürm.
Endlich nimmt uns der Wald auf.
3. Der Wald. Hier ist's dämmerig und kühl, die Baumkronen lassen
nur spärlich das Sonnenlicht hindurch. Der Boden ist sandig, nur mit
einer dünnen Schicht abgestorbener Nadeln bedeckt: Nadelwald, Kiefern.
Also enthält der Boden wenig Feuchtigkeit. Wie recken und krümmen sich
die Wurzeln der Bäume am Boden entlang, wie oft stolpern wir darüber.
Sie fahnden nach dem bißchen Feuchtigkeit, das sich im Sandboden befindet.
Ganz andere Pflanzen bedecken den Boden. Sie alle lieben die schattige
Kühle, sind lichtempfindlich. Man zeige das den Kindern etwa am Sauerklee.
Dazu kommen die Pilze, die Blau-, Erd-, Himbeere, die Brombeersträucher,
die Farne und die Moose. Wild ist in der Nähe der Großstadt leider nur
selten zu erblicken. Dagegen hören wir den Gesang buntgefiederter Buchfinken,
das Hämmern des Buntspechts, den schweren Flügelschlag der Nebelkrähe
usw. Der Wald — eine Lebensgemeinschaft.
Das kreischende Geräusch einer Säge sührt uus an einen Platz, wo
unter Aufsicht des Försters Waldarbeiter Bäume fällen (vgl. Hirts An-
schanungsbild: Wald). Arme Frauen sammeln die trockenen Reiser, die
in großer Meuge auf dem Waldboden herumliegen, Kinder suchen eifrig
nach Erdbeeren und Blaubeeren. Wir lagern uns im Waldesschatten, holen
unsere mitgebrachten Eßvorräte hervor, und während wir unsern Hunger
stillen, erzählt der Lehrer, wie es einst vor Jahrhunderten im deutschen
Walde ausgesehen hat, wo noch Bär, Wolf, Lnchs und Auerochs die
Dickichte bevölkerten. Dann geht's unter fröhlichen Gesängen heimwärts.
4. Situationszeichnung. Im Schulhof treten die Schüler um den
Sandtisch herum; die vier Randleisten weisen die Namen der vier Haupthimmels-
gegenden auf. In einer Ecke wird unter tätiger Mithilfe der Schüler die Groß-
stadt durch Bauklötzchen angedeutet, der Ausgangspunkt der Wanderung durch eiu
kleines Fähnchen markiert. Unser Beobachtungsheft sagt uns, in welcher Richtung
die Chaussee verlief: zwei fem eingeritzte parallele Linien — Chaussee; abge-
brocheue Streichhölzer zu beiden Seiten in den Sand gesteckt — Chausseebaume.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
B. Berg und Tal, Terraindarstellung.
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Engere parallele Linien — Landstraßen, die sich ======= Chaussee
zu beiden Seiten abzweigen.- einfache Linien = — Landstraße
Fußwege. Die Flächen der verschieden bestellten
Felder kommen durch farbige Sägespäne zum Suferoeg
Ausdruck. Feiner weißer Sand deutet das Sand- ------- Eisenbahn
seld vor dem Walde an, grünes Moos den Wald „ u „
selbst. _ » " 11 « » Wiese
Im Anschluß an die Vorarbeit am Sandtisch ^^ " H" H" n"
entwirft der Lehrer eine farbige Skizze der durch-
streiften Landschaft. Maßstab etwa 1 : 5000. " Sumpf
Er zeigt den Kindern, wie Chausseen, Landstraßen,
Fußwege, Eisenbahnlinien, wie Wiese, Sumpf,
Sandfeld sowie Wald (Nadelwald, Laubwald, ■ -
gemischter Wald) durch bestimmte kartographische Sandboden
Symbole wiedergegeben werden (Fig. 15). Die
schachbrettartige Anordnung der Felder und Wie- A A A A A
sen, auf die er die Kinder von einem erhöhten A A A A A Nadelwald
Punkte aus bereits aufmerksam gemacht hat, wird /V A A A A
auf solcher farbigen Karte ganz besonders klar
zum Ausdruck kommen. 3 ^ $-5 Laubwald
Unter Wiederholung der gewonnenen geo- T. ^
graphischen Grundbegriffe durchwandern die u -. . :
Schüler an der gezeichneten Karte noch einmal Gemischter
die Landschaft. Km Wald
15.
B. Berg und Tal. Terraindarstellung.
1. Hügel und Tan. Der Horizont. Ein Seitenweg nimmt uns auf.
Der Weg senkt sich; wir stehen am Rande einer Bodenerhebung. Solche
geringen Erhebungen über dem Boden heißen Hügel (Fig. 16). Der unterste
Teil des Hügels ist sein Fuß (c). Steil fällt er nach der einen Seite
(Himmelsrichtung?) ab, allmählich senkt er sich nach der andern. Wir suchen
den bequemeren Weg auf und steigen den Hügel hinauf. Die schräge Fläche,
aus der wir wandern, ist der Abhang (b) des Hügels. Achte auf die Vege-
tation! Dichter und höher stehen die Pflanzen am Fuß, dünner oben
(warum?). Am Fuß ist's feuchter. Zieht sich ein Getreidefeld den Hügel
hinauf, läßt sich das besonders schön beobachten. Furchen durchziehen den
Abhang, nach dem Fuße hin besonders tief und breit. Wie kräftig doch
das rasch fließende Regenwasfer den lockeren Boden abwärts verfrachtet
hat! Ein wahres Flußsystem hat sich da gebildet!
1 Entweder ist der Ausgangspunkt wieder eine Chaussee, die diesmal nach einer
andern Richtung führt, oder man nutze den heimatlichen Fluß aus und mache mit den
Schülern eine Dampferfahrt. Im letzten Falle hat man Gelegenheit, das Flußbild
außerhalb der Stadt lflache, sandige, aber auch steile Ufer, unregelmäßig gekrümmte
Uferlinien, mit Borsprüngen versehen — Anschwemmung, Abbröckelung) mit demjenigen
innerhalb der Stadt (hier geradlinig, ohne Vorsprünge, künstliche Steinmauern gegen
Abbröckelung) zu vergleichen.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]