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1. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 23

1908 - Schleswig : Bergas
23 9. Die Brennessel und das Pfauenauge. Die Brennessel hat einen hohen, aufrechten Stengel und langgestielte Blätter von herzförmiger Gestalt. Der Rand der Blätter ist gesägt. Stengel und Blätter sind mit Haaren besetzt. Berührt man die Brennessel, so wird die Haut von den Haaren leicht geritzt, und es dringt ein scharfer Saft in die Wunde. Das verursacht einen brennenden Schmerz. Die Brennessel wird von Günsen, Schafen, Kühen und Schweinen gern gefressen; auch den Raupen des Pfauenauges dient sie als Nahrung. Das Pfauenauge ist ein schöner Schmetterling. Auf seinen braunen Flügeln hat er in den Ecken prächtige, bunte Flecke, sogenannte Augen. Da sich ähnliche Flecke auf den Schwanzfedern des Pfaues befinden, nennt man den Schmetterling Pfauenauge. Er umflattert die Brennesseln, um seine Eier auf ihre Blätter zu legen. Aus den Eiern kriechen nach kurzer Zeit glänzend schwarze, weiß punktierte, haarige Räupchen, welche die Blätter der Brennessel verzehren. Auch den Raupen des kleinen Fuchses und des Admirals dienen die Brennesseln als Nahrung. Aus den Bastfasern der Brennessel wird das sogenannte Nesseltuch gewebt. 7. In Haus und Hof. Im Stalle wiehert das Pferd, brüllt die Kuh, blökt das Schaf und grunzt das Schwein. Der Hofhund liegt in seiner Hütte, und an der Haustür sitzt die Katze. Auf dem Hose watscheln die Gänse umher, und Hühner- scharren auf dem Düngerhaufen nach Würmern, Körnern und andrer Nahrung. Auf dem Dache sitzen Tauben; unter dem Dache aber guckt aus seinem Neste der freche Spatz. 1. Das Pferd. Das Pferd ist ein schönes und stolzes Tier. Seine großen Augen sind lebhaft. Die Ohren sind zugespitzt und beweglich. Die großen Nasenlöcher nennt man Nüstern. Der seitlich zusammengedrückte Hals ist mit einer Mähne geschmückt. Zur Abwehr der lästigen Fliegen dient dem Pferde ein langer Haarschweif. Die schlanken aber kräftigen Beine machen es zum Laufen sehr geschickt. An jedem Beine hat das Pferd einen hornigen Huf; deshalb ist es ein Einhufer. Der Körper ist mit kurzen, dicht anliegenden Haaren bedeckt, die entweder weiß oder schwarz oder braun oder- rot oder gelb aussehen. Es gibt aber auch scheckige Pferde. Eine Art sehr kleiner Pferde sind die Ponys. Das Pferd ist als Haustier über die ganze Erde verbreitet und wird von den Menschen in Ställen gehalten. Seine Nahrung besteht in Hafer, Häcksel und Grünfutter. Es kann schwere Lasten ziehen. Auf seinem Rücken trägt es den Reiter. Es ist sehr gelehrig und kann deshalb abgerichtet werden. Männliche Pferde heißen Hengste, weibliche Stuten und die jungen nennt man Füllen. Aus der Pferdehaut wird Noßleder gegerbt. Das Fleisch wird von manchen Leuten gegessen. Verwandte des Pferdes sind der Esel und das Zebra. 2. Die Kuh. Die Kuh hat einen plumpen, schwerfälligen Körper. An der breiten Stirn trägt sie zwei nach außen gebogene Hörner. Diese sind inwendig hohl. Unterhalb dieser sitzen die Ohren. Die Schnauze ist breit und nackt. Der kurze Hals hat unten eine lappige Wamme. Am Bauche

2. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 24

1908 - Schleswig : Bergas
24 hängt ein Enter mit 4 Zitzen, an denen die Kuh gemolken wird. Ihr Schwanz endet in einer Haarquaste. Jeder Fuß hat zwei Hufe; deshalb zählt man die Kuh zu den Zweihufern. Die Kuh nährt sich hauptsächlich von Gras, Heu, Stroh, Rübeu und Häcksel. In manchen Gegenden werden die Kühe im Frühlinge auf die Weide getrieben und bleiben Tag und Nacht draußen bis zum Herbste. Anderswo bleiben sie das ganze Jahr hindurch im Stalle und werden gefüttert. Ist die Kuh satt, so legt sie sich zur Erde nieder und kaut die Speise wieder. Tiere, die wiederkäuen, nennt man Wiederkäuer. Von der Kuh kann der Mensch alles gebrauchen. Ihre Milch ist ein nahrhaftes Getränk. Aus der Milch wird Butter und Käse bereitet. Das Fleisch der Kuh wird gegessen und der Talg zur Bereitung der Margarine benutzt. Aus den Hörnern verfertigt man Kämme und andere Sachen, lind die Haut wird zu Leder gegerbt. Das männliche Tier heißt Bulle oder Stier, das weibliche Kuh, das junge Kalb. Verwandte sind der Auerochs, der Bison und der Büffel. 3. Das Schaf. Das Schaf ist wie die Kuh ein Zweihufer und Wieder- käuer. Sein Körper ist mit Wolle bedeckt. Das männliche Schaf oder der Schafbock hat am Kopfe 2 gewundene Hörner. Die Ohren stehen vom Kopfe ab. Der Schwanz ist meist kurz, und die Beine sind dünn. Das Schaf wird von den Menschen gezüchtet. Seine Nahrung besieht in Klee, Heu und Gras. Es bekommt jährlich I—2 Junge, die Lämmer genannt werden. Es ist sanft und friedfertig, aber dumm. Das Schaf nützt den Menschen durch sein Fleisch, seine Haut und besonders durch seine Wolle. Diese wird abgeschoren und zu allerlei Geweben verwertet. Die feinste Wolle liefert das Merinoschaf in Spanien. 4. Das Schwein. Das Schwein ist mit einer dicken Haut oder Schwarte bedeckt. Diese ist mit Borsten bewachsen. Sein Kopf ist lang lind endigt in einem kurzen Rüssel. Dieser hat vorn eine Scheibe mit 2 Nasenlöchern. Die Augen sind klein und liegen schräg im Kopfe. Die Ohren hängen entweder herab oder stehen aufrecht. Der Schwauz ist geringelt, und die Beiile sind kurz. Au jedem Beine befinden sich 4 Hufe; deshalb rechuet man das Schwein unter die Vielhufer. Das Schwein wird als Haustier im Stalle gehalteu. Kartoffeln, Rübeu, Kleie, Schrot, saure Milch und Kücheuabfälle dienen ihm zur Nahrung. Aber es frißt anch Obst und Eicheln. Mit seinem Rüssel wühlt es gern in der Erde, um Würmer zu suchen und zu fressen. Das Schwein nützt uns durch sei» Fleisch und Blut, durch das Fett. die Därme und die Borsten. Das männliche Schwein heißt Eber, das weibliche Sau und das junge Ferkel. Aildre Vielhufer sind der Elefant, das Nashorn lind das Flußpferd. 5. Die Trichine. Schon oft hat man durch das Mikroskop im Schweine- fleisch sehr kleine Würmer gefunden, die spiralförmig zusammengerollt sind. Diese Würmer heißen Trichinen. Genießt man trichinöses Fleisch, so kommen die Trichinen zunächst in den Magen und in die Gedärme. Von hier wan- dern sie in den ganzeil Körper uild erzeugen die Trichinenkrankheit. Diese führt mitunter zum Tode. Will mail Schweinefleisch genießen, so muß man es vorher gut kochen oder stark braten. Um den Menschen vor den Trichinen zu schützen, ist die Trichinenschau eingeführt.

3. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 25

1908 - Schleswig : Bergas
25 6. Die Finne und der Bandwurm. Ein andrer im Schweinefleisch vorkommender Wurm ist die Finne. Kommt eine lebende Finne durch Essen von rohem Schweinefleisch in den Magen des Menschen, so wandert sie in den Darm. Hier wächst sie zum Bandwurm ans. Ein Bandwurm kann 2—3 m lang werden und besteht aus einem ganz kleinen Kopfe und vielen Gliedern. Der Bandwurm kann durch Arzneien abgetrieben werden. 7. Der Hund. Es gibt eine große Anzahl von Hunderassen. Die bekanntesten sind die Jagdhunde, Dachshunde, Pudel, Spitze, Möpse, Schäfer- hunde, Bernhardiner und Windhunde. Ihre Größe ist sehr verschieden, ebenso ihre Behaarung. Die einen haben kurzes, glattes Haar, die andern langes, krauses. Bei manchen hängen die Ohren herab, bei andern stehen sie aufrecht. Die Nase des Hundes ist feucht. Sein Geruch ist sehr scharf; er findet daher stets die Spur seines Herrn wieder. Das Gebiß ist sehr scharf. Mit den spitzen Eckzähnen zerreißt der Hund das Fleisch, und mit den starken Backenzähnen zermalmt er die Knochen. Kommt ein Fremder ins Haus, so bellt der Hund. Hat er Angst oder Schmerz, so winselt oder heult er. Ist er zornig, so knurrt er. — Die Jungen werden blind geboren und von der Mutter gesäugt. —- Das Gehör des Hundes ist fein. Selbst im Schlafe hört er jedes Geräusch. Er ist deshalb ein treuer Wächter des Hauses. Schäferhunde hüten die Herden; Jagdhunde spüren das Wild ans, und Schlachterhunde treiben das Vieh. Der Hund hat viele gute Eigenschaften: er ist treu, anhänglich, genügsam, klug, wachsam und gelehrig. Er ist dem Menschen also nützlich. Gefährlich kann er aber Menschen und Tieren durch die Tollwut oder Wasserscheu werden. Von tollwütigen Hunden gebissene Menschen erkranken schwer. Verwandte sind der Fuchs und der Wolf. 8. Die Katze. Die Katze vertilgt Mäuse und Ratten und ist deshalb ein nützliches Haustier. Ihr Körper ist verschieden gefärbt. Der Kopf ist rundlich und die Schnauze kurz. An den Lippen befinden sich Schnurrhaare. Ihre Augen sind feurig. Das Sehloch (die Pupille) zieht sich am Tage zu einem Spalt zusammen, rundet sich aber in der Dunkelheit fast zu einem Kreise. Die Ohren sind kurz und aufrechtstehend. Ihr Gehör ist sehr fein. Sie kann aus großer Entfernung die trippelnde Maus hören. Der Rumpf ist langgestreckt und seitlich zusammengedrückt. Der Schwanz ist lang. Die Beine enden in Pfoten mit spitzen, scharf gebogenen, zurückziehbaren Krallen. Die Katze geht auf den Zehen mit zurückgezogenen Krallen. Sie geht infolge- dessen sehr leise, und ihre Krallen werden nicht stumpf. Im Springen und Klettern ist sie sehr gewandt. Ihre Lieblingsspeise besteht in Mäusen und kleinen Vögeln; doch leckt sie auch gern Milch. Wenn man die Katze streichelt, so schnurrt sie; ist sie zornig, so faucht sie. Junge Katzen sehen niedlich aus. Sie spielen gern mit Bällen, Knäueln und Bändern und machen possierliche Sprünge. Die Katze schreit „miau". Es gibt auch wilde Katzen. Diese leben in Gebirgswäldern und gehen in der Nacht auf Raub aus. Andre Katzen sind der Löwe, der Tiger, der Panther und der Luchs. __ 9. Der Hahn und die Henne. Der Hahn ist größer und schöner als die Henne. Beide haben ans dem Kopfe einen roten Kamm und an der

4. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 52

1908 - Schleswig : Bergas
52 hat dunkle Querstreifen. Der Schwanz ist schwarz geringelt. An den Wangen ist die Behaarung bartförmig verlängert. Der Tiger lebt in Asien. Er ist sehr mordgierig und zerreißt mehr Tiere, als er fressen kann. Besonders richtet er unter den Viehherden großen Schaden an. Auch Menschen greift er an. Aus einer Ortschaft sollen Tiger in 2 Jahren 80 Menschen fortgeschleppt haben. In Indien werden große, aber oft gefährliche Tigerjagdeu abgehalten. Die Jäger sitzen auf Elefanten und schießet! von oben auf die Raubtiere. Andre gefährliche Katzen sind der amerikanische Jaguar, der Panther in Afrika und Asien und der Kuguar oder Silberlöwe in Südamerika. 4. Der Wolf. Der Wolf hat die Größe eines großen Schlachter- hundes. Sein Pelz ist graubraun oder gelbbraun. Der Kopf hat eine zugespitzte Schnauze. Die Ohren sind aufrechtsteheud; die Augen liegen schief. Der seitlich zusammengedrückte Rumpf wird von 4 langen Beinen getragen. Der Wolf ist ein guter Läufer und erlangt seine Beute durch Hetzjagd. Der Schwanz ist buschig und herabhängend. Die meisten Wölfe leben in Polen, Rußland und im nördliche» Asien. Aber auch in den Gebirgen Spaniens, Italiens und Frankreichs trifft man sie noch häufig au. In Mittel- und Norddeutschlaud sind sie ausgerottet. Im Herbste und im Winter streifen die Wölfe in Rudeln umher. Sie fallen Schafe, Rinder, Pferde, allerlei Wild und auch den Menschen au. Man jagt die Wölfe, um sie zu vertilgen, aber auch wegen ihres Pelzes. Die Haut wird gegerbt und zu Handschuhen, Pauken- und Trommelfellen benutzt. Der Wolf ist mit unserm Haushund verwandt. — Es gibt ver- schiedene Arten wilder Hunde. Einer der gefräßigsten Wildhuude ist der Schakal in Asien und Nordafrika. 5. Die gefleckte Hyäne. Die Hyäne hat einen hellgrauen Pelz mit schwarzen Flecken, der auf dem Rücken mähnenartig ist. Ihre Augen liegen schief im Kopfe. Die Vor- derbeine sind länger als die Hinterbeine, deshalb ist der Rücken abschüssig. Die Hyänen sind Aasfresser und bewohnen heiße Länder. Nachts ziehen sie in Scharen durch einsame Gegenden, um Tier- und Menschen- leicheu aufzusuchen. Den Menschen greifen sie nicht an. Mit ihrem kräftigen Gebiß können sie die stärk- sten Knochen zermalmen. Die Hyänen sind die häßlichsten Raubtiere der heißen Länder. — Die gestreifte Hyäne ist etwas kleiner als die gefleckte. 6. Der braune Bär. Der braune Bär ist mit schwarzbraunen oder gelbbraunen, zottigen Haaren bedeckt. Sein Kopf endigt in einer abgestumpften

5. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 53

1908 - Schleswig : Bergas
53 Schnauze. Augen und Ohren sind klein. Die kurzen, dicken Beine haben Füße mit breiten, schwieligen Sohlen. Beim Gehen tritt der Bär mit der ganzen Sohle auf; er ist daher ein Sohlengänger. Deine riesige Kraft, sein furchtbares Gebiß und seine langen, starken Krallen machen ihn zu großen Raubtaten geschickt. Der braune Bär lebt in den Wäldern und Felsschluchten Polens und Rußlands, Auch in Sibirien findet man ihn häufig. In der Jugend frißt er Beeren, Obst, Eicheln, Knospen und Getreide. Honig ist für ihn ein Lecker- bissen. Später nährt er sich aber auch von kleinern und größern Tieren. Er ist also ein Pflanzen- und Fleischfresser. Der Bär kann vortrefflich klettern. Sein Gang auf ebner Erde ist aber schleppend. Kommt der Winter, so kriecht er in einen hohlen Baumstamm oder in eine Felsenhöhle und hält darin seinen Winterschlaf. Wegen seines Pelzes und seines wohlschmeckenden Fleisches wird der Bür von den Menschen erlegt. Jung eingefangen, läßt er sich leicht zähmen und abrichten. Andre Bären sind der Grau- oder Grislibär, der Schwarzbär, der Waschbär Amerikas und der Eisbär im hohen Norden. 7. Der Biber. Der Biber ist eins der größten Nagetiere. Sein etwas plumper Körper endigt in einem breiten, flachgedrückten Schwänze. Dieser ist schuppig, fast nackt und dient beim Schwimmen als Steuer. Alle 4 Füße haben starke Zehen mit Krallen. Die Zehen der Hinterfüße sind durch Schwimmhäute verbunden. Der Pelz des Bibers ist braun, sehr schön und wird vielfach zu Pelzwerk benutzt. Die Nahrung des Bibers besteht aus Baumrinden, Blättern und Wurzeln. Die Biber leben gesellig an Fluß- und Seenfern. Mit ihren kräftigen Nagezähnen durchnagen sie nicht zu dicke Baumstämme. Von den Asten bauen sie im Wasser Dämme und Holzburgen. Diese dienen den Bibern als Wohnung. Der Eingang zur Burg ist unter dem Wasser. Die meisten Biber gibt es in Rußland, Sibirien und Nordamerika. Einzelne Biber findet man noch an der Elbe. 8. Die Gemse. Die Gemse hat Ähnlichkeit mit unsrer Ziege. Das Fell sieht dunkelbraun ans lind hat längs dem Rücken einen schwarzbrannen Streifen. Männchen wie auch Weibchen tragen Hörner, die an der Spitze hakenförmig zurückgebogen sind. Gesicht und Geruch sind sehr scharf. Die Gemsen sind Bewohner hoher Gebirge. Ihre Nahrung besteht in Gras und Kräutern, im Winter auch aus Moos und Flechten. Mit großer Sicherheit klettern sie auf Felsen und springen über Abgründe. Ihre kräftigen Beine tragen Hufe mit scharfen Rändern, daß sie nicht ausgleiten. Sie sind sehr vorsichtig. Weidet das Rudel, so halten stets einige Tiere Wache und warnen die andern durch einen kurzen Ruf, wenn Gefahr naht. Das Fleisch der Gemse wird gegessen. Ihre Haut wird gegerbt und zu Handschuhen und Beinkleidern verarbeitet. Aus den Hörnern macht man Stockgriffe. Die Gemsenjagd ist oft sehr gefährlich. Die Gemse gehört zu den Antilopen ebenso wie die Gazelle und das Gnu in Afrika.

6. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 54

1908 - Schleswig : Bergas
54 9. Das Renntier. Das Renntier bewohnt den hohen Norden. Dort lebt es teils wild, teils gezähmt als Haustier. Sein Haar sieht im Sommer dunkelbraun aus; im Winter färbt es sich weiß. Beide Geschlechter tragen ein Geweih, das an den Enden schanfelartig ausgebreitet ist. Der Leib wird vou niedrigen, aber starken Beinen getragen. An jedem Beine befinden sich 2 Hufe. Die Hufe siud sehr breit, infolgedesseu sinkt das Renntier nicht so tief in den Schneefeldern und Sümpfen ein. Die Nahrung des Renntiers besteht hauptsächlich in Flechten, die es im Winter unter dem Schnee hervor- scharren muß. Den Lappländern und Eskimos ist das Renntier unentbehrlich. Sein Fleisch und seine Milch dienen ihnen als Nahrungsmittel. Die Felle benutzen sie zu Kleidern. Aus deu Geweihen und Knochen verfertigen sie Speere und Angeln. Die Sehnen werden zu Zwirn gespalten. Außerdem dient ihnen das Renntier als Zugtier. 10. Die Giraffe. Die Giraffe ist das höchste Säugetier. Ihr Kopf ist einem Pferdekopf ähnlich und trägt 2 Stirnzapfen. Hals und Vorder- beine sind auffallend lang. Die Hinterbeine sind kiirzer als die Vorderbeine; infolgedessen ist der Rücken abschüssig. Das Fell sieht gelb ans und hat viele große, braune Flecken. Die Giraffe lebt in Afrika und nährt sich von Baumlaub und Gras. Da sie sehr groß ist, kann sie die Blätter an den Bäumen leicht erreichen. Will sie trinken, so muß sie die Vorderbeine soweit auseinander spreizen, damit sie mit dem Maul das Wasser erreichen kaun. Beim Laufen setzt die Giraffe gleichzeitig die Beine der rechten und linken Seite abwechselnd vorwärts. 11. Das einhöckrige Kamel oder Dromedar. Der Kopf des Dromedars hat Ähnlichkeit mit dem des Schafes. Die Oberlippe ist aber überhängend

7. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 55

1908 - Schleswig : Bergas
55 und gespalten. Mitten auf dem Rücken sitzt ein Fetthöcker. (Das Trampel- tier hat 2 Höcker.) Bei reichlicher Nahrung wird der Höcker immer fetter; bei dürftiger^Nahrung dagegen fällt er zusammen. Im Höcker hat es also eine Vorratskammer. Die langen Beine haben an den Knieen Schwielen; auch die 2 breiten langen Zehen sind mit einer dicken, schwieligen Haut gepolstert. Der scharfe, heiße Wüstensand kann ihnen daher nicht schaden. Der Körper ist dünn behaart; nur an der Kehle und am Höcker sind die Haare dichter und länger. Das Dromedar frißt am liebsten Blätter von den Bäumen. Es nimmt aber auch mit Dornen und Disteln vorlieb. Seine Lippen sind hart und unempfindlich. Bei saftiger Pflanzennahrung braucht es wochenlang kein Wasser. Seine Heimat ist Asien. Dort, wie auch in Afrika, wo es eingeführt ist, wird es als Haustier gehalten. Man braucht es zum Reiten oder als Lasttier. Geduldig füllt es auf die Knie, wenn es beladen werden soll. In brennender Sonnenhitze kann es täglich 50—70 km durch die Wüste wandern. Es wird deshalb Schiff der Wüste genannt. Das Fleisch des Kamels wird gegessen und seine Milch getrunken. Die Haut wird gegerbt, und aus den Haaren webt man Decken. 12 12. Der asiatische Elefant. Der Elefant ist der Riese unter den Land- tieren. Sein plumper Körper ist mit einer schiefergrauen, runzligen Haut bedeckt. Der lange, biegsame und bewegliche Rüssel hat vorn eine finger-

8. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 56

1908 - Schleswig : Bergas
56 artige Verlängerung und eine Höhlung, in der die Nasenlöcher liegen. Aus dem Oberkiefer ragen 2 lange Stoßzähne hervor. Diese liefern das Elfen- bein zu Billardkugeln, Stockgriffen und allerlei Schmucksachen. Die Augen des Elefanten sind klein, desto größer aber sind die beiden Ohren. Sein Körper wird von säulenartigen Beinen getragen; diese haben vorn 5, hinten 4 Zehen mit Hufen. Der Elefant ist deshalb ein Vielhufer. Der Schwanz endigt in einem Büschel, der aus groben Borsten besteht. Die Heimat des Elefanten ist Indien. Dort lebt er teils wild, teils gezähmt. Seinen Rüssel benutzt er wie eine Hand. Mit ihm ergreift er Gras, Kräuter und Zweige und steckt sie in sein großes Maul. Er saugt damit auch Wasser ans und spritzt es in seinen Rachen. Zugleich dient er ihm als Waffe. Der zahme Elefant wird zum Tragen und Ziehen und zu allerlei Kunststücken abgerichtet. Außer dem asiatischen gibt es noch den afrikanischen Elefanten. 13. Das Riesen-Kängurnh. Das Riesen-Kängnruh ist das größte Tier Australiens. Der kleine zugespitzte Kopf trägt lange, anfrechtstehende Ohren. Er hat große Ähnlichkeit mit einem Rehkopf. Die Vorderbeine sind sehr kurz, die Hinterbeine dagegen sehr lang. Das Känguruh kann deshalb schlecht gehen, aber desto besser springen. Das Weibchen hat am Bauche einen Hautbeutel. Darin werden die Jungen so lange getragen, bis sie sich selbst Nahrung suchen können. Tiere mit solchem Hantbentel nennt man Beuteltiere. Das Känguruh sitzt gern auf den Hinterfüßen. Sein Schwanz dient ihm dabei als Stütze. Die Nahrung dieses Tieres besteht in Gras und Kräutern. Sein Fleisch wird gegessen, und das Fell wird als Pelz- werk benutzt.

9. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 16

1908 - Schleswig : Bergas
16 schwimmt, weil sie Luft enthält und diese leichter ist als Wasser. Ebenso schwimmen die großen eisernen Schiffe, weil sie einen großen Lnftranm ent- halten. Ein Körper, der im Wasser schwimmt, taucht nur so tief ein, bis die Wassermenge, die er verdrängt, ebenso schwer ist wie er selbst. Bei Schiffen nennt man das Eintauchen ins Wasser Tiefgang. Je schwerer sie beladen sind, desto größer ist der Tiefgang, Wird ein Schiff entladen, so wird der Tiefgang geringer. Gießt man Ol in ein Gefäß mit Wasser, so sieht man, daß das Ol auf dem Wasser schwimmt und sich nicht mit diesem vermischt. Das Öl ist leichter als das Wasser und wird deshalb von diesem getragen. Gießt man aber in ein Glas mit Wasser Wein, so bekommt ersteres bald die Farbe des Weines; denn dieser vermischt sich mit dem Wasser. Wein schwimmt nicht auf dem Wasser, weil er nicht leichter ist als dieses. Legt man ein frisches Ei ins Wasser, so sinkt es unter; schüttet man aber eine Handvoll Salz hinein und rührt dieses im Wasser um, so steigt das Ei in die Höhe und schwimmt auf dem Wasser. Salzwasser ist schwerer als reines Wasser und hat daher eine größre Tragkraft. Das Meerwasser ist wegen seines Salzgehalts schwerer als das Flußwasser und trägt des- wegen eine größre Last als letzteres. Schisse sinken deshalb im Meerwasser nicht so tief ein als im Flußwasser. Dem Menschen füllt das Schwimmen in der ruhigen See leichter als im Flusse. 6. Schwimmen des Menschen. Der Körper des Menschen sinkt im Wasser ungefähr bis an die Mitte der Nase ein, weil er nur ein wenig leichter ist als eine gleich große Wassermenge. Das Wasser versperrt alsdann Mund und Nase und verhindert das Atmen. Statt der Luft wird Wasser eingezogen, und der dadurch schwerer gewordene Körper sinkt unter. Es kommt daraus an, daß Mund und Nase über das Wasser hervorragen. Viele Menschen können sich über Wasser halten, wenn sie auf dem Rücken liegen und auch den Hinterkvpf eintauchen. Mund und Nase bleiben dann frei für das Atmen. Beim künstlichen Schwimmen wird durch Stöße mit Beinen und Armen ein größerer Teil des Körpers über das Wasser geschoben. Nichtschwimmer müssen, wenn sie ins Wasser fallen, die Arme unter Wasser behalten und den Atem anhalten, um möglichst viel Wasser zu verdrängen. 4. Bon den lustsörmigen Körpern. 1. Die Luft. Bewegt man eine Schiefertafel rasch gegen das Gesicht, ohne dieses jedoch zu berühren, so fühlt man, daß etwas gegen das Gesicht anstößt. Das ist die Luft. Sie bewegt die Blätter des Baumes, erregt die Wellen des Meeres, treibt Schiffe und Mühlen, trägt Insekten und Vögel; wir gebrauchen sie notwendig zum Atmen; sie umgibt uns überall, und wo sonst kein Körper ist, da ist Luft. 2. Der Druck der Luft. Eine mit Luft gefüllte Tierblase ist schwerer als eine luftleere. Die Luft hat also Gewicht. Weil die Luft Gewicht hat, muß sie ans ihre Unterlage einen Druck ausüben. Die Luft übt aus alle Körper einen Druck ans; aber diesen Druck nimmt man nur selten wahr.

10. Realienbuch für Taubstummen-Anstalten - S. 3

1908 - Schleswig : Bergas
3 13. Rhön und Vogelsberg sind an ihren Abhängen bewaldet, ans den Höhen meist unfrnchtbar. 14. Die Wesergebirge begleiten ans einer langen Strecke die Weser. Sie sind vielfach mit großen Wäldern bedeckt. 15. Der Teutoburger Wald, ein langer, niedriger Gebirgszug, ist mit prächtigen Buchenwäldern bedeckt. 16. Der Taunus ist ein liebliches Waldgebirge. An seinem Südabhang reift die Weintraube. Seinem Boden entspringen viele Heilquellen. 17. Der Westerwald bildet eine rauhe Hochfläche, ans der das Ge- treide nicht reif wird. An den Abhängen finden sich fruchtbare Wiesen. 18. Das Sanerland besteht aus niedrigen Gebirgszügen. Es birgt in seinem Innern große Schätze an Eisen und Steinkohlen. 19. Der Hunsrück ist eine rauhe, unfruchtbare Hochfläche. — Die Eifel enthält ans ihren Höhen viele unfruchtbare Moore. 20. Der Schwarzwald steigt steil ans der Oberrheinischen Tiefebene empor. Er hat seinen Namen von den dunkeln Tannenwäldern, die Berg und Tal bedecken. Diese Wälder sind die Hanptnahrnngsqnelle der Schwarz- waldbewohner. 21. Der Odenwald hat liebliche, dichtbevölkerte Täler. 22. Der Wasgenwald bildet einen mächtigen Gebirgswall. Er ist sehr wild und dicht bewaldet. Seinen Ostabhang bedecken vielfach Weingärten. 23. Das Haardtgebirge liegt nördlich vom Wasgenwald; in seinen Tälern gedeiht viel Wein. 24. Die Oberrheinische Tiefebene ist durch die Gebirge im Osten und Westen gegen kalte Winde geschützt. Sie hat infolgedessen ein sehr mildes Klima. Da sie auch vom Rheine und seinen Nebenflüssen reich bewässert ist, gedeihen Obst und Getreide hier vortrefflich. 25. Die Bayrischen Alpen sind nur ein kleiner Teil des Alpengebirges. Der höchste Berg der Bayrischen Alpen und zugleich des Deutschen Reiches ist die Zugspitze (3000 in). 26. Die Bayrische Hochebene ist durch keine Gebirge vor den kalten Nordwinden geschützt. Ihr Klima ist deshalb rauh und kalt. 27. Die deutschen Gebirge sind fast nirgends kahl, sondern schön be- waldet, entweder mit Nadelwald oder mit Laubwald. Die Wälder sind be- wohut von Hasen, Füchsen, Dachsen und Rehen. In manchen Wäldern sieht man auch Hirsche, Wildschweine, Auerhühner und Uhus, z. B. im Taunus, in der Eifel und der Rhön. Wölfe kommen nur uoch im Böhmerwald und in den Vogesen, Bären nur noch im Böhmerwald und den Alpen vor. Die Flüsse Deutschlands. 1. Die größten Flüsse Deutschlands sind der Rhein, die Ems, die Weser, die Elbe, die Oder, die Weichsel, der Prcgel, die Memel und die Donau. 2. Die Flüsse kommen meist von den Gebirgen und fließen zum Meere hinab. Auf ihnen wird viel Schiffahrt getrieben. An ihren Ufern liegen deshalb große Handelsstädte. Die Flüsse bewässern das Land und machen es fruchtbar. 1*
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