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1. Geschichte des Mittelalters - S. 116

1883 - Münster : Coppenrath
Als sie es im Jahre 1m1 wieder verlassen muten, kam der an^elsch-fische Fürst Eduard der Bekenner auf den englischen Thron. Mit seinem Tode im Jahre 1066 erlosch Alfreds Stamm. Da kam Wil-Helm, Herzog von der Normandie, mit einem trefflichen Heere von sechzigtausend Mann nach England, um eine Krone zu erobern, auf welche er nur entfernte Ansprche hatte. Lange schwankte die Entschei-dungsschlacht bei Hostings (1066). Unerschtterlich hielten die dichtge-schloffenen Scharen der Angelsachsen auf einer Anhhe den Angriffen der normannischen Ritter stand. Da ergriffen diese endlich scheinbar die Flucht; in frohem Jubel folgten die aufgelsten Glieder der Angelsachsen, doch zu ihrem Verderben! Denn pltzlich machten die Feinde Halt und Kehrt, Tod und Verderben der die ungeordneten Massen ihrer Verfolger bringend. Der grte Teil derselben unter ihnen der knigliche Fhrer Harald Ii. So gewann Herzog Wilhem die Krone von England und durch den glcklichen Erfolg seines Kriegszuges zugleich den Namen: der Eroberer. Aber mit dem Lande hatte er noch nicht die Herzen seiner neuen Unterthanen erobert. Wiederholt brachen Emprungen aus und diese gaben ihm einen Vorwand, seine Herrschaft mit groer Strenge auszuben. Fast alle alten Einrichtungen, selbst die Landessprache, wollte er ausgerottet wissen. Nur nach und nach konnten sich die Englnder an die Herrschaft dieses furchtbaren Eroberers gewhnen. Diese Eroberuna war die erste Ursache der groen Nationalfeind-schaft zwischen Englndern und Franzosen. Denn weil die neuen Könige von England ihre alten Besitzungen in Frankreich behielten, ja dieselben planmig durch Heiraten, Vertrge und auf anderem Wege in diesem Lande immer mehr ausdehnten, so geriet Frankreich schlielich in die Gefahr, ein Nebenland von England zu werden. Hieraus entspannen sich die vielen Krieae Mischen England und Frankreich, die Jahrhunderte hindurch whrten und damit endeten, baij die Englnder vollstndig von dem franzsischen Boden verdrngt wurden. 4. Das ostrmische Kaiserreich bis zum Ende des elften Jahrhunderts. Der Aufschwung, den das griechische oder ostrmische Reich unter Kaiser Justinian (527565) genommen hatte, ist nicht von langer Dauer gewesen. Schon Mter den nchsten Nachfolgern dieses Herrschers gesellten sich zu den schweren Unglcksschlgen von auen die heillosesten

2. Geschichte des Mittelalters - S. 190

1883 - Münster : Coppenrath
190 artig ist die Handelsthtigkeit gewesen, welche der Hansabund entwickelt hat. Er verfgte der ganze Flotten, welche aus England, Schweden und Norwegen, aus den Niederlanden und Dnemark, ja aus den ent-legensten Strecken des russischen Reiches durch ihre Zwischenhndler in den Stapelpltzen alle erdenklichen Waren einnahmen und umgekehrt deutsche Produkte und Gegenstnde deutschen Fleies ins Ausland ver-handelten. So lag Jahrhunderte hindurch der ganze Warenvertrieb all der erwhnten Lnder in den Hnden der norddeutschen Städte, welche zu erstaunlicher Macht emporstiegeil. Das Ansehen der Hansa wuchs zu solcher Gre, da sie es selbst mit mchtigen Knigen aufnehmen konnte. Der schwedische König Magnus verlor durch sie seine Krone. Im Jahre ^ 1421 rsteten die Hanseaten eine Flotte von zweihundert acht und vier-zig Schiffen mit zwlftausend Streitern gegen Kopenhagen aus. Die Blte der Hansa hat ungefhr dreihundert Jahre gewhrt, dann verfiel sie nach und nach, weil fr ffentliche Sicherheit und Ordnung krftiger von den Fürsten gesorgt wurde, und die fremden Staaten ihren eigenen Einwohnern die Vorteile des Handels zuzuwenden suchten. Es trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde, endlich blieben nur Hamburg, Lbeck und Bremen, die noch im Jahre 1630 ihren Bund erneuerten und bis heute den Namen Hansestdte führen. Andere Vereine. Nicht lange nach Errichtung der! deutschen Hansa entstanden noch andere solche Stdtevereine, hnlich dem lombar-bischen Bunde in Italien. Auch ihr Zweck war Schutz der Freiheit, der Selbstndigkeit und des Handels. So errichteten im Jahre 1254 sieben-^.^ig Städte im sdlichen Deutschland den rheinischen Bund. Nachher '^entstand der schwbische Stdtebund, der gleichfalls sehr mchtig war. Vort dem Glnze der deutschen Stbte in bamaliger Zeit zeugt auch ihre groe Bevlkerung. Im vierzehnten Jahrhundert stellte Aachen 19 826 waffenfhige Männer, Straburg 20 000, und der Rat zu Lbeck bewaffnete bei einem Aufstande der Brgerschaft allein 5000 Kaufleute. Die Stadt Nrnberg war damals so reich und schn, da dort ein mittelmiger Brger besser wohnte, al5~1n Schottland ein König; die Stadt Danzig so mchtig, da ihr Brgermeister selbst dem König Christoph von Dnemark den Krieg erklrte, das gewerbthtige Augsburg so blhend, da es fr die reichste Stadt der ganzen Welt galt. In Brgge herrschte ein solcher Aufwand, da die Knigin von

3. Geschichte des Mittelalters - S. 257

1883 - Münster : Coppenrath
257 3. Der hundertjhrige Krieg zwischen Frankreich England (1339-1453). Die gerade Linie der von Hugo Capet entsprossenen König Frankreich war mit den Shnen Philipps des Schnen im Im 1328 erloschen, und der Thron vererbte auf die Seitenlinie der lois, welche von 1329 bis 1589 der Frankreich herrschten. Philipp von Valois, der Brudersohn Philipps des Schnen, erffnete diese neue Negentensamilie. Die Eifersucht, welche schon während der Regierung der Capetinger zwischen Frankreich und England geherrscht hatte, gewann bei der Thron-besteigung der Valois neue Nahrung. Bisher hatten diese beiden Natio-nen nur um das Recht und den Besitz einzelner Provinzen gestritten; jetzt galt der Streit dem Throne von Frankreich selbst. Denn Eduard Jh., (13271377), der damalige König von England, war von mtterlicher Seite ein Enkel Philipps des Schnen und behauptete, als solcher nhere Ansprche auf den franzsischen Thron zu haben. Aus diesen gegen-fettigen Ansprchen der beiden Thronbewerber enfrpann sich zwischen den Franzosen und Englndern ein hchst blutiger Krieg, der mit weni-ger Unterbrechung ein ganzes Jahrhundert, von 1339 bis 1453, fortwhrte und mit der fast vlligen Vertreibung der Englnder aus Frank-reich endete. Anfangs war das Glck den Franzosen wenig gnstig. Eduard Iiiverband sich mit den tapferen Flamlndern, schlug die franzsische Flotte, im Jahre 1340 bei Slnys und fate dann festen Fu auf dem feind-lichen Boden. Hier erfocht er im Jahre 1346 bei Crecy abermals einen vollstndigen Sieg der Philipp und das Jahr darauf eroberte er auch die wichtige Festung Calais an der Enge des Kanals. Noch unglcklicher war Frankreich unter Philipps Nachfolger, Johann Ii., der sogar in die Gefangenschaft der Feinde geriet, in der Schlacht bei Maupertuis, im Jahre 1356, wo der Prinz vnn Wales, der von - der Farbe seiner Rstung der "schwarze Prinz genannt wurde, sich vorzglich auszeichnete. Jedoch das grte Unglck erlitt Frankreich mter Karl Vi., der von 1380 bis 1422 auf dem Throne sa. Beim 'utritte seiner Regierung war er minderjhrig, und als er erwachsen *, fiel * r;nn. Es entstand nun ein heftiger Streit um die "" 'chsien Anverwandien, vorzglich unter den I m.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 262

1883 - Münster : Coppenrath
262 den Fang, schleppten die Jungfrau mit sich nach Ronen an der Seine und warfen sie dort in einen Kerker. Mit Mut und Ergebung ertrug sie ein ganzes Jahr alle Leiden der Gefangenschaft. Dann wurde sie als eine Zauberin, die mit den Geistern der Hlle im geheimen Bunde ge-standen habe, dem Gerichte bergeben. Unerschrocken beantwortete sie alle ihr vorgelegten Fragen und versicherte, sie habe alles auf gttlichen Befehl gethan. Gott selbst und die heilige Jungfrau seien ihr erschienen. Darber wurden die Richter hchst erzrnt; sie erklrten ihre Aussage fr eine gotteslsterliche Lge und verurteilten sie als Zauberin zum Feuertode. Am 30. Mai 1431 wurde das grausame Urteil auf ffent-lichem Markte zu Rouen an ihr vollzogen. Gefat bestieg sie, kaum 19 Jahre alt, den Scheiterhaufen, von einem Geistlichen begleitet, der so gerhrt und so eifrig im Trsten und Beten war, da Johanna selbst ihn auf die geschehene Anzndnng aufmerksam machen mute. Dann bat sie ihn, wenn er unten sei, ihr das Kruzifix recht hoch zu halten. Langsam ward sie darauf zu Asche verbrannt, und diese in die Seine geworfen, damit auch keine Spur von ihr zurckbleibe. Die Entfernung der Jungfrau fhrte jedoch das alte Waffenglck der Englnder nicht zurck. Selbst Philipp von Burgund verlie die Partei der Englnder und verband sich mit Karl. Eine Stadt nach der anderen ging fr die Englnder verloren. Zuletzt besaen sie in Frank-reich nur noch Calais, welches sie bis ins sechzehnte Jahrhundert behaupteten. Die Schlacht von Castillon im Jahre 1453 war der letzte Waffengang in diesem langwierigen Kriege, aus welchem sich die Eng-lnder ohne Friedensschlu auf ihr Jnselreich zurckzogen. Die Fran-zosen aber dachten nun mit Sehnsucht und Rhrung an den Tod der Jungfrau, welche die Rettung des Reiches so glorreich angefangen hatte. Der König hob ihre Familie in den Adelstand, sie selbst ward fnf und zwanzig Jahre nach ihrer Hinrichtung feierlich fr unschuldig erklrt. In dankbarer Erinnerung an ihre Verdienste wurden ihr spter zu Orleans und Rouen Bildsulen errichtet, und ihre wunderbaren Thaten leben bis auf den heutigen Tag in Sagen und Liedern des Volkes fort. So hatte Heinrich Vi. von England, der schon in der Wiege mit zwei Kronen war gehbntldyben, die eine bereits verloren; jetzt nahete die Zeit, wo dem Unglcklichen auch die zweite, die Krone des Jnselreiches, sollte entrissen werden. Im Jahre 1455 entstand in England nmlich emtn = nerer, dreiigjhriger blutigerjfrm zwischen den frstlichen Husern York und Lancaster, wovon jedes nhere Ansprche auf den Thron zu

5. Geschichte der neueren Zeit - S. 79

1881 - Münster : Coppenrath
L.......... 79 %es Anfhrers. Glcklicher waren die sogenannten Wassergeusen, d. i. die niederlndischen Freibeuter, welche auf dem Meere umher-schwrmten und Schiffahrt und Handel der Spanier durch Kapereien strten. Es gelang ihnen sogar, sich des Hafens von Briel, an der Mndung der Maas, zu bemchtigen. Dadurch wuchs diesen der Mut; sie eroberten eine Stadt nach der anderen und whlten den Prinzen von Oranien zu ihrem Anfhrer. Sdiefor ftebfr ntarff, nwun er fouv den. reformierten Gottesdienst wieber her. Als Philipp sah, da Albas Gewaltmaregeln nicht zu dem er-wnschten Ziele fhrten, rief er ihn endlich auf dessen Bitte, nach sechs-jhriger Statthalterschaft zurck (1573). Unter seinen Nachfolgern in der Statthalterschaft wurde mit abwechselndem Glcke fortgekmpft. Deutsche, franzsische und englische Kriegsvlker mischten sich in den Streit. Entschlossen, sich ganz von der spanischen Herrschaft loszumachen, traten die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Overyssel, Gr^ ningen und Friesland im Jahre 1579 zu Utrecht in eine Verbindung, die Utrechter Union genannt, aus welcher nachher die Republik der vereinigten Niederlande entstanden ist. Aber erst im Jahre 1581, als der König den Anfhrer dieser nrdlichen Provinzen, Wilhelm von Oranien, chtete und einen hohen Preis auf seinen Kopf setzte, kndeten sie der spanischen Regierung allen Gehorsam auf. Zwar fiel Wilhelm durch einen Meuchelmrder (1584), aber sein Sohn Moritz trat an seine Stelle. Die unberwindliche Armada (1588). Unterdessen war auch die Knigin von England, Elisabeth, offen auf die Seite der Niederlnder getreten. Nicht genug, da sie frher des Kniges Antrag um ihre Hand zurckgewiesen hatte, schickte sie jetzt den Emprern ein Heer zu Hlfe, dessen Fhrer sogar den Titel und die Macht eines Statthalters der vereinigten Provinzen annahm, während ihre Schiffe die spanischen Besitzungen in Amerika plnderten und verheerten. Da er-hob sich der König mit seiner ganzen Macht. Ein groer Schlag, hoffte er. solle England und Holland zugleich zu seinen Fen werfen. Darum lie er eine Flotte von hundert fnf und dreiig groen Kriegsschiffen ruften, mit achttausend Matrosen und neunzehntausend Mann Landungs-truppen an Bord. Zum Bau dieser Kriegsflotte war in Flandern der ^ald von Waes gefllt worden. Auf den Werften von Antwerpen, Nieuwenport, Grevelingen und Dnkirchen wimmelte es von Hand-

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 81

1881 - Münster : Coppenrath
81 lief} er eine Schuldenlast von hundertfnfzig Millionen Dukaten. Seine Leiche ward in dem prachtvollen Kloster Eskorial beigesetzt, das er mit dem ungeheuren Kostenaufwande von fnf Millionen Dukaten hatte bauen lassen. Auch nach seinem Tode dauerte der Kampf gegen die Niederlande fort, ohne jedoch zu dem beabsichtigten Zwecke zu führen. Im Jahre 1609 sah sich Spanien sogar gezwungen, einen Waffenstillstand auf Wlf Jahre zu schlieen. Whrend dieser Nuhe stieg die Republik jener sieben nrdlichen Provinzen durch Handel und Schiffahrt zu einer schnellen Blte empor und trat in die Reihe der selbstndigen europischen Staaten. Zwar erneuerte sich, nach Ablauf jenes Waffenstill-stanbes, im Jahre 1621, der Kampf roieber und verwickelte die junge Republik auch in den breiigjhrigen Krieg; aber am Ende besselben wrbe ihre Freiheit durch den westflischen Frieden 1648 auch von Spanien anerkannt und besttigt. So gelang es den nrdlichen Provinzen bcr Nieberlnber sich der Herrschaft des gewaltigen Spaniens zu erwehren. Viele Grnde er-mglichten biesen anfnglich unerreichbar scheinenben Erfolg. Die weite Entfernung des Kriegsschauplatzes vom spanischen Hauptlanbe, der Kampf mit Slbnerheeren in frentben Gegenben, wo alles feinblich war. sowie enblich der hufige Wechsel des Oberbefehles das alles roar den Spaniern hchst nachteilig. Dagegen fochten die Nieberlnber auf ihrem angestammten, wohlbekannten Voben, ba galt es ihre hchsten Gter, die sie, untersttzt von den Landesbewohnern und mit Beihlfe des Aus' landes, unter der vortrefflichen Fhrung desselben oranischen Geschlechtes verteidigten. So wurden nach achtzig langen Jahren die nrdlichen Protestantischen Staaten frei, die sdlichen katholischen Provinzen vergeben unter der spanischen Herrschaft und kamen spter an sterreich. Verbinbung Portugals mit Spanien. Philipp Ii., der alle seine Versuche, England zu bemtigen und bte Niederlnde wieder unterwerfen, an der verzweifelten Gegenwehr dieser Volker hatte scheitern sehen mssen, empfand doch den Trost, seiner Krone eine Neue Perle, das reiche Portugal, zu gewinnen. Hier war das Knigs-^aud ausgestorben, und unter brei Kronbewerbern gewann Philipp durch 2itbas Siege den Thron. Sechzig Jahre hindurch, von 1581 bis 1640, olteb es eine Provinz Spaniens und teilte alles Unglck mit btesem Welters Wcltgcsch. Iii. L'7. Aufl. /

7. Geschichte der neueren Zeit - S. 101

1881 - Münster : Coppenrath
n 101 Topifd&en Staaten mit einer Klarheit durchschauete, wie noch wenige Staatsmnner vor ihm. Das war der Kardinal Richelieu. Eins der Ziele, welche er mit der ganzen Kraft seines auerordentlichen Geistes zu erreichen strebte, war die Schwchung Deutschlands und sterreichs-um die Rechtlichkeit der Mittel Hierzu war er unbekmmert. Anfangs scheuste er sich, als Kardinal und Minister eines katholischen Könige* Sache der Protestanten in Deutschlaub gegen den Kaiser ffentlich zu Untersttzen. Deshalb richtete er sein Augenmerk auf den mutigsten und krftigsten der barnaligen protestantischen Fürsten, auf Gustav Abolf und vermittelte fr biefeu einen Waffenstillstanb mit Polen, bamit er m an der Spitze der Protestanten in Deutschlaub gegen den Kaiser T(Tlm* ^'en Sjwadjt beuge- ie ^nere Zerrissenheit Deutschlanbs selbst schien den Erfolg der fremben Einmischung nicht zweifelhaft zu iq))cn. Sobald Gustav Abolf die Angelegenheiten seines eigenen Reiches georbnet hatte, schiffte er, ohne einmal dem Kaiser den Krieg angekn-dlgt zu haben, mit einem ausgesuchten, im langwierigen polnischen Kriege wohlgebten Heere von fttnfzehntausend Mann sich ein und anbete am Vorabende der hundertjhrigen Gedchtnisfeier der Augs-urger Konfession, am 24. Juni 1630, an der pommerschen Kste Er hatte in seinem Heere mehre ausgezeichnete Felbherren, als Horn, <5 auvr, Bau blssin, Teufel; auch der alte Unruhestifter, Matthias oon Thum, war in seinem Gefolge. Mau htte benkeu knnen, die protestantischen Fürsten wrben ihn als ihren Retter mit offenen Armen empfangen haben; statt besseil aber erschraken die meisten vor seiner ' nkunst und wollten sich mit dem fremben eroberungsschtigen Machthaber, der ungerufen mit Kriegsgewalt ins Reich zog, nicht'verbinben et es aus Liebe zum Vaterlanbe, sei es aus Furcht vor des Kaisers ^ cht, oder aus Argwohn und Eifersucht gegen das frembe Bunbes-?aupt. Aber auch ohne Beistanb vertrieb der König die wenigen Kaiser-. en aus Mecklenburg und Pommern. Rur das feste Stettin hielt ihn M seinem Siegeszuge auf; benn Bogislav, der alte Herzog von ommern, mochte nicht mit dem Kaiser brechen und bessen Feinben die br ^ aber heftig zugesetzt wrbe, nahm er enbltch f au Und rumte den Schweden Stettin zu einem festen f7p a>er em- ^ch mitrauischer zeigte sich des Kniges Schwager, der Kurfürst Georg Wilhelm von Brandenburg, der sich gerabezu i

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 142

1881 - Münster : Coppenrath
142 trat die Stadt Freiburg im Breisgau ab. Nimm weg!" nannte man hhnend diesen Nymweger Frieden. Nur der groe Kurfürst von Brandenburg war nicht gewillt, das, was er den Schweden mit seinen-guten Schwerte in Pommern abgerungen hatte, Frankreich zu Gefallen aufzugeben. Erst als sich diese ganze Macht gegen den vereinsamt dfl' gehenden Kurfrsten wandte, ging er unwilligen Herzens mit Ludwig den Frieden von St. Germain ein, 1679; nach diesem mute Friedrich Wilhelm alle seine Eroberungen in Pommern bis auf einen kleinen 'Landstrich am rechten Oderufer herausgeben. Die ruberischen Neunionen (16801684). Das Glck, welches den König Ludwig Xi V. fast bei allen Unternehmungen begleitet hatte, verleitete ihn zum bermute und zu Gewaltthtigkeiten, die den Glanz seines Namens immer mehr verwischten. Am ungerechtesten waren seine sogenannten Neuuionen oder Lndereinverleibnngen. 2iuf den Vorschlag eines Parlamentsrates zu Metz, Roland de Revaulx, setzte nmlich der König, dem die Schwche des deutschen^ei^es und Kaisers sehr wohl bekannt war, vier Gerichtshfe unter den Namen Aeunionskammern zu Metz, Breisach, Besan^n und Doornik ein, welche untersuchen sollten, was jemals zu den ihm seit dem westflischen Frieden abgetretenen Lndern und Pltzen gehrt htte. Einen Scheingrund f diesem Verfahren gab in den Abtretungs-Urkunden der Ausdruck, da auch die Dependenzen auszuliefern wren. So hie es zum Beispiel-Elsa und die anderen Distrikte mit allen Dependenzen oder dctf Gehrigem seien an Frankreich abgetreten." Offenbar war mit dem Zu-satze Dependenzen" nichts anderes gemeint, als diejenigen Lnder welche zur Zeit der bergabe dazu gehrten. Der König aber dehnte diesen Artikel auf alle Lnder aus, welche auch frher in irgend einen-Verbnde, wie mit dem Elsa, so mit den anderen ausgelieferten Pltzen.1 gestanden hatten, und machte seine ebenso ungerechten als widersinnigen Ansprche sogleich durch Besitznahme geltend. So sprachen die Neniuon^ | Emmern ihrem Könige das Kloster Weienburg zu, obgleich es auer dem Elsa lag; weil es vor tausend Jahren von dem frnkischen Könige Dagobert gestiftet worden sei. Und weil die Stadt Germersheim ehemals zu Weienburg gehrt haben sollte, so wurde auch diese als franzsisches Eigentum in Besitz genommen. Es war gar nicht mehr abzusehen, wo die Reynionskammern ihre Anmaungen, und Ludwig sein ruberisches Begehren endigen wrde. Selbst die freie Reichsstadt Straburg,

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 144

1881 - Münster : Coppenrath
144 Kriege. Zuerst behauptete er, geheime Nachricht zu haben, der Kaiser warte nur den Abschlu des Friedens mit der Trkei ab, um ihn selbst zu bekriegen; und daraus folgerte er, da die Klugheit es von ihm L f.' ^Cmem ^einbe zuvorzukommen. Dann machte er auch, als der Kurfürst % von der Pfalz ohne Kinder gestorben war, im Namen semer Schwagerin, der Herzogin von Orleans, welche eine Schwester des verstorbenen Kurfrsten war, Erbschaftsansprche an mehre pflzische Frstentmer, die offenbar dem deutschen Reiche gehrten. Ludwiq kannte bereits seine Gegner und wute, wie wenig er von diesen zu furchten habe, weshalb er sein Kriegesvorhaben mit einem verheerenden Unflle m die Nheinlande begann, whrende die deutschen Fürsten zu Regensburg noch darber stritten, ob man den Krieg anfangen solle. . ^ lie die Städte und Drfer der friedlichen und gesegneten Pfalz^ des benachbarten Kurfrstentumes Mainz, der Markgrafschaft Baden, kurz fast die ganze obere Rheingegend erbarmungslos niederbrennen, te Lmwohner berauben, mihandeln, schnden und morden. Das in Trmmern liegende Heidelberger Schlo ist noch jetzt ein stiller Reuqe jener Barbarei. Die franzsische Unmenschlichkeit hielt ihre Hand sogar von _ den Ruhesttten der Toten nicht fern. Der herrliche Dom von ^peter, ) die Grabsttte zahlreicher Kaiser, wurde in freventlicher Weise zerstrt, die Grber der dort ruhenden Fürsten wurden geschndet und mit den Gebeinen verruchtes Spiel getrieben! Der König will's!" war die kalte Antwort des Kriegsministers Louvois, wenn Tausende verzweifelnd um Rettung fleheten; und es wurde Noch eine groe Lifte von Stdten und Drfern vorgezeigt, der die ein gleiches Schicksal verhangt war. Eine furchtbare Linie der Verwstung sollte zwischen Frankreich und Deutschland gezogen werden. Diese Greuel hatten die Erklrung des Reichskrieges im Jahre 1689-zur Folge, und die Reichsstnde beeilten sich nun endlich, ihre Truppen gegen den allgemeinen Feind ins Feld zu schicken. Auch Spanien, Eng-land und Holland nahmen teil an dem Kriege, der neun Jahre hindurch mit der grten Anstrengung fortgefhrt wurde. Ludwig kmpfte glorreich gegen einen groen Teil des wider ihn verbndeten Europas Seme Heere siegten fast berall. Der Marschall von Luxemburg zeichnete sich in den flandrischen Feldzgen durch die Siege aus, welche er bei ,mch @to6t wu-d M R-!chskammrgerlcht j

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 147

1881 - Münster : Coppenrath
3* Deutschland unter den drei legten Habsburgern. (Leopold I., Joseph I.^Srrvi.) Das Zeitalter Ludwigs Xiv. ist fr Deutschland eine Zeit schmerzlicher Verluste und tiefer Demtigungen gewesen. Im Inneren machten sich die traurigen Folgen des dreiigjhrigen Krieges auf allen Gebieten geltend, und von auen pochten im Osten die Trken, im Westen die -Franzosen begehrlich an die Pforten des Landes. Leopold I. (1658^1705). - Nach dem Tode Ferdinands Iii. machte Ludwig Fv. die grten Anstrengungen, die deutsche Kaiser-krne fr sich zu gewinnen, und da bereits vier Kurfrsten seinem Begehr zustimmten, so wre dieser Schimpf dem deutschen Volke vielleicht wirk-lich angethan worden, wenn nicht der groe Kurfürst, Friedrich Wilhelm *on Brandenburg, einen solch unwrdigen Plan hintertrieben htte. Er vornehmlich erwirkte, da die Wahl auf den Sohn des frheren Kaisers, auf Leopold, gelenkt wurde. Dieser war eiu gutmtiger Mann, allein es fehlte ihm die ntige Selbstndigkeit und Kraft zur Leitung der Staatsverwaltung. Und mehr als sonst bedurfte Deutschland gerade damals eines krftigen Regenten, der sich dem lnderschtigen Nachbarn, Ludwig Xiv., khn gegenber stellte. Der groe Trkenkrieg (1683^-1699). Nicht mit den Franzosen allein, auch mit den Trken"hatte Serkaiser schwere Kriege zu führen; und beinahe wre es diesen gelungen, selbst seine Hauptstadt Wien zu erobern. Schon frher hatten sie die Unruhen in Deutschland Zu Einfllen in Ungarn zu benutzen gewut, und mehr als einmal waren mese Erbfeinde des Christentums von dem franzsischen Könige, der selbst en Ehrennamen der Allerchristlichste" fhrte, herbergelockt worden. 3nt Jahre 1529 erschienen sie sogar vor den Thoren von Wien und bedroheten die Kaiserstadt, wie wir dieses frher gehrt. Noch grer kehrte die Gefahr unseres Vaterlandes tut Jahre 1683 zurck. Damals herrschten arge Streitigkeiten in Ungarn. Das Land klagte der Ver-Atzung seiner verfassungsmigen Rechte, und es kam zu einer Ver-schwrung unter einem Teile des ungarischen Adels, wobei man nichts Geringeres zu beabsichtigen schien, als Ungarn von sterreich loszureien, et die Verschwrung wurde entdeckt, und vier der Rdelsfhrer hin* 10*
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