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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 63

1880 - Halle : Anton
63 Die Bürger trieben vorwiegend Gewerbe und Handel. Diejenigen, welche ein und dasselbe Handwerk betrieben, thaten sich zu Zünften, Gilden oder Innungen zusammen. Dieselben schlossen sich streng unter einander ab; alle, die zu einer Zunft gehörten, bildeten gleichsam ein Ganzes, treu zusammenhaltend in Freud und Leid, mit besonderem Handwertsgruß und Erkennungszeichen ; eine jede Innung hatte ihren Zunftmeister, welcher die althergebrachte Ordnung bei den Versammlungen der Meister und Gesellen sowie bei der Aufnahme neuer Mitglieder aufrecht halten mußte. 3. Ursprünglich gehörten die Städte einem Fürsten, Grafen oder Bischof, auf dessen Grund und Boden sie lagen. Derselbe ließ sich in der Stadt durch einen Voigt oder Burggrafen vertreten, welcher in seinem Namen die ihm zukommenden Rechte ausübte. Später, als die Städte immer reicher und mächtiger wurden, mußten sie oft den Fürsten aus ihren Bedrängnissen helfen und ihnen namentlich gegen die oft übermüthigen Ritter beistehen. Das wollten sie jedoch nicht umsonst thun; sie gewährten ihre Hilfe nur, wenn der Fürst dafür aus eins oder mehrere seiner Rechte verzichtete. So erwarben sie ein solches Recht nach dem andern, und viele wurden am Ende ganz frei. Alsdann gehörten sie als freie Reichsstädte zum deutschen Reiche und st au den unmittelbar unter dem Kaiser. 4. Der wachsende Wohlstand und die zunehmende Freiheit der Städte erregte Neid und Eifersucht der Ritter; darum herrschte zwischen beiden gewöhnlich Feindschaft. Besonders waren es die Raubritter, welche den städtischen Handel zu stören suchten. Ueberhanpt stand damals der Kaufmann überall in Gefahr, beraubt und beschädigt zu werden. Das Handelsschiff, welches an der Klippe zerschellt, der Fracht sahn, welcher aus den Grund gerathen war, der Wagen, dessen Achse die Straße berührt hatte, die vom Wagen herabgefallene Waare — alles das galt nach damaliger Sitte als den Herren und Bewohnern des Landes verfallen. Es war darum nur natürlich, daß sich die .Handel treibenden Städte zu gegenseitigem Schutze verbanden. So schlossen die am Rhein gelegenen einen Bund, welchen man den rheinischen Städtebund Mitte. Derselbe bewaffnete eine Flotte von 600 Schissen mit 10000 Bogenschützen, um den Handel aus dem Rheine sicher zu stellen, und stellte ein Heer von 6000 Reitern nebst dem entsprechenden Fußvolk auf, um den Landhandel zu schützen. — Am mächtigien aber war der Bnnd der norddeutschen Städte, den man die Hansa nannte. 85 Städte traten ihr allmählich bei; das Haupt war Lübeck. So groß war die Macht der Hansa, daß Könige sich um ihre Freundschaft bewarben und daß Norwegen, Schweden und Dänemark wohl 150 Jahre lang sich vor ihr beugen mußten. 5. Durch Gewerbfleiß und Handel gelangten die Städte zu großem Reichthum. Eiue der reichsten Städte war Augsburg, und hier waren es wiederum die Handelshäuser Fug g er und Wel s er, die ungeheure Schätze besaßen. Als armer Webergeselle war der erste Fugger in Augsburg eingewandert; aber durch Fleiß und Geschicklichkeit

2. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 101

1880 - Halle : Anton
101 Iv. Karl und Moritz im Streit. 1. Karl hatte seine Feinde zu Boden geworfen; der schmalkaldische Krieg hatte ihn zum Herrn von Deutschland gemacht. Als solcher erließ er jetzt eine Vorschrift, wie es einstweilen — bis zu einer allgemeinen Kirchenversammlung — in religiösen Dingen gehalten werden sollte. In Augsburg war diese Vorschrift berathen worden; einstweilen (— lateinisch: interim —) sollte sie gelten; darum nannte man sie das Augsburgerjnterim. Nach demselben sollten die Protestanten halb wieder katholisch werden; deswegen waren gar viele mit ihm unzufrieden. Magdeburg vor allem verweigerte die Annahme desselben. Der erzürnte Kaiser erklärte es darum in die Acht, und da er selbst anderweit beschäftigt war, so sollte sein Liebling Moritz dieselbe vollstrecken. Moritz aber war nicht mehr der alte. Es hatte ihn tief verletzt, daß Karl trotz seines gegebenen Wortes seinen Schwiegervater Philipp von Hessen doch der Freiheit beraubt hatte und noch immer in harter Gefangenschaft hielt. Auch drückte es ihn, daß man ihm vorwarf, er habe seinen Glauben und seinen Vetter Johann Friedrichs an den Kaiser verrathen. Darum faßte er den Entschluß, für die Sache der Protestanten gegen den Kaiser die Waffen zu ergreifen und ihn zugleich zu zwingen, die gefangenen Fürsten frei zu geben. Nachlässig betrieb er die Belagerung Magdeburgs, sammelte aber dabei ein bedeutendes Heer. Insgeheim verband er sich auch mit dem Markgrafen Albrecht von Brandenburg und mit dem Könige von Frankreich. Der letztere verfolgte zwar die Protestanten in seinem eignen Lande, in Deutschland aber unterstützte er sie aus Haß gegen den Kaiser. Freilich umsonst wollte er es nicht thun. Moritz mußte darein willigen, daß er die an der französischen Grenze gelegenen deutschen Städte Metz, Toul und Verdun unter seine Herrschaft bringe. 2. Alles dies wurde so geheim gethan und so geheim gehalten, daß Karl V. nicht das mindeste davon merkte. Sorglos hielt er sich, freilich an der Gicht erkrankt, in Innsbruck auf. — Plötzlich fchloß Moritz 1552 mit Magdeburg Frieden und brach gegen den Kaiser auf. Er that dies mit solcher Schnelligkeit, daß er den völlig überraschten Kaiser beinahe gefangen hätte. Kaum behielt derselbe noch Zeit, sich in stürmischer Nacht aus schrecklichem Wege in einer Sänfte über die schneebedeckten Alpen tragen zu lassen. Seinen Gefangenen, Johann Friedrich, hatte er zuvor in Freiheit gesetzt, doch sollte ihm derselbe noch einige Zeit freiwillig folgen. Krank und ohne Heer, mußte sich der Kaiser zu Unterhandlungen verstehen. Er beauftragte damit seinen Bruder Ferdinand. In Pafsau kam dieser mit Moritz zusammen, und hier wurde noch in demselben Jahre 1552 ein Vertrag geschlossen der Passauer Vertrag); durch denselben

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 107

1880 - Halle : Anton
107 mochten alle diese Führer wenig gegen Tilly auszurichten; fast immer wurden sie von ihm geschlagen, und der Markgraf von Baden mußte nach verlorner Schlacht ganz vom Kriegsschauplätze zurücktreten. Aber es gefiel dem Kaiser nicht, daß er alle Siege und Erfolge der Liga und ihrem Feldherrn verdanken sollte; er hätte gern ein eigenes Heer gehabt, dazu fehlte ihm jedoch das Geld. Da erbot sich der böhmische Edelmann Albrecht von Wallenstein, auf eigne Kosten ein Heer werben und im Dienste des Kaisers anführen zu wollen. Wallenstein war Sohn protestantischer Eltern, trat aber später zum katholischen Bekenntniß über. Frühzeitig fand er Gefallen am Kriegsleben und erwarb sich in den Kämpfen gegen die Türken den Ruf eines tüchtigen Führers. In den böhmischen Unruhen stellte er sich offen auf die Seite des Kaisers; zum Lohne für seine Treue erhielt er die Herrschaft Friedland und den Herzogstitel (— darum heißt er auch der Herzog von Friedland oder der Friedländer —). Durch Verheirathung sowie durch den billigen Ankauf von 60 Gütern, die den bezwungenen Evangelischen weggenommen worden waren, gelangte er zu ungeheurem Reichthum. — Seine Gestalt war lang und hager, sein Blick finster, seine Gesichtsfarbe bleich und gelblich. Ueber einem Wammse aus Leinwand trug er einen Koller von Elennshant; Hosen und Mantel waren von scharlachrothem Zeug; auf dem grauen Hute wehte eine blutrothe Feder. — Kurz und streng war sein Wort; dem Tapfern ver- sagte er nie das gebührende Lob, Feigheit aber ward mit dem Tode bestraft, und bei dem geringsten Ungehorsam war sein Wort: „Laßt die Bestie hängen!" Für seine Soldaten hatte er ein Herz, darum verehrten sie ihn fast abgöttisch; sie hielten ihn für „kugel-, hieb- und stichfest" und mit bösen Geistern im Bunde. — Dieser Wallenstein warb nun dem Kaiser ein Heer, denn stehende, d. H. immer zum Kriege bereite Armeen wie heute gab es damals noch nicht; es mußten vielmehr für jeden einzelnen Kampf Söldner in Dienst genommen werden, die aus dem Waffenhandwerk eine Lebensaufgabe machten, das waren die Landsknechte: die stählerne Sturmhaube oder den Hut mit der Feder auf dem Haupte, den Harnisch vor der Brust, die Lanze oder auch die Muskete in der Hand, so liefen sie dem zu, der den meisten Sold bot und unter dessen Fahnen die meiste Aussicht auf Beute und Gewinn war. — Art allen Orten wurde nun die Werbetrommel gerührt; ein Fähndrich, von Trommlern gefolgt, zog durch die Straßen der Städte und forderte mit lauter Stimme die jungen und rüstigen Leute auf, sich um die Fahne zu sammeln. Wer Lust hatte, ließ sich anwerben, empfing das Handgeld und schwur dem Führer den Eid der Treue. 2. Des Friedländers Name hatte einen guten Klang; schaarenweise lief ihm aus aller Herren Ländern das Kriegsvolk zu; denn Bürger und Bauern waren in jenen gewalttätigen Zeiten ihres Eigenthums und Lebens nicht sicher; dem Soldaten aber winkte Genuß und Reichthum, und von Wallenstein war bekannt, daß er eine freigebige Hand für seine Leute habe. In vier Wochen schon stand ein schlag? fertiges Heer von 50000 Mann da.

4. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 108

1880 - Halle : Anton
108 Mit ihm schlug Wallenstein den Grafen von Mansfeld und verfolgte ihn bis nach Ungarn. Von hier wollte Mansfeld nach England gehen, um Geld zu neuen Unternehmungen zu holen. Unterwegs aber ereilte ihn der Tod. Ritterlich, wie er gelebt, wollte er sterben. Er ließ sich den Panzer anlegen und das Schwert umgürten, stutzte sich aus zwei seiner Osficiere und erwartete stehend das Ende. Kurz vor ihm war auch der „tolle" Christian von Braunschweia gestorben. Unterdeß hatte Tilly den König Christian von Dänemark besiegt, und der aus Ungarn zurückgekehrte Wallenstein überschwemmte nun mit seinen Schaaren ganz Norddeutschland. Er vertrieb die Herzöge von Mecklenburg und wurde selbst vomkaiser zumherzog dieses Landes erhoben. Zugleich erhielt er den Titel eines Admirals der Nord- und Ostsee. Als solcher besetzte er ganz Pommern; nur das starke und reiche Stralsund verschloß seinem Heere die Thore. Zornig erschien Wallenstein vor der Stadt und sckwur, er wolle sie erobern und wenn sie mit Ketten an den Himmel gebunden wäre. Und als die Schweden den bedrängten Ort unterstützten, drohte er: „Wenn der Schneekönig selbst herüber kommt, so will ich ihn mit Ruthen nach Hause peitschen." Ein Sturm nach dem andern wurde unternommen, aber alle Anstrengungen waren erfolglos, tapfer vertheidigten die Stral-sunder ihre Stadt. 12000 seiner Krieger hatte Wallenstein verloren, da hob er die Belagerung auf und zog von dannen. — Des langen vergeblichen Streites müde, schloß Christian von Dänemark im Jahre 1629 Friede mit dem Kaiser; er erhielt sein Land zurück und versprach, sich ferner nicht mehr in die deutschen Angelegenheiten mischen zu wollen. 3. Jetzt war Kaiser Ferdinand Herr in Deutschland; kein Gegner stand ihm mehr gegenüber, und er hätte den Krieg beendigen können, wenn er Wallenstein und Tilly mit ihren Heeren entlassen hätte. Aber er meinte, nun sei der günstigste Zeitpunkt gekommen, um die evangelische Kirche im ganzen Reiche zu unterdrücken. Darum erließ er ein Edikt (— Befehl), nach welchem die Protestanten alle geistlichen Güter, die sie seit dem Passauer Vertrage in Besitz genommen hatten, an die katholische Kirche zurückgeben sollten. Damit fachte er den Streit von neuem an. Inzwischen wurden von allen Seiten Klagen über Wallenstein und seine Kriegführung laut. Furchtbar hatte er mit seinem Heere, das bis auf 100000 Mann angewachsen war, in Feindes- und Freundesland gehaust. „Allenthalben wurden Steuern ausgeschrieben, die Hauptleute lebten in Pracht und Ueberfluß, während Bürger und Bauern im tiefsten Elend schmachteten. Was die Soldaten nicht verzehren konnten, verdarben sie aus Muthwillen. Viele Landleute starben Hungers; andere fristeten mit Eicheln, Wurzeln, Knospen, Gras und andern unnatürlichen Dingen ein klägliches Dasein." — Aus dem Reichstage zu Regensburg, im Jahre 1630, wurde darum der Kaiser von protestantischen und katholischen Fürsten, ganz besonders von Max-

5. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 109

1880 - Halle : Anton
109 milian von Baiern bestürmt, Wallenstein zu entlasten. Er mußte, wenn auch ungern, ihrem Drängen nachgeben. Wallen st ein wurde abgesetzt, Tilly wurde oberster kaiserlicher Feldherr. Ruhig und gefaßt empfing der Herzog die Gesandten des Kaisers, die ihm die Botschaft brachten; er habe sie bereits in den Sternen gelesen , behauptete er. Stolz zog er sich auf seine Güter in Böhmen zurück; zu Gitschin, der Hauptstadt seines Herzogthums Friedland, lebte er in kaiserlicher Pracht; 20 Kammerherrn bedienten ihn; 60 Edelknaben, in hellblauen, mit Gold und Seide gestickten Sammet gekleidet, warteten an jseiner Tafel auf; 50 Hellebardiere standen als Leibwache in seinem Schoßhof; 300 stattliche Pferde fraßen in seinen Ställen aus marmornen Krippen; 50 sechsspännige Kutschen führte er mit sich, wenn er feine Güter besuchte. So erwartete er die Zeit, da der Kaiser seiner wieder bedürfen werde. Iii. 1. Gerade jetzt aber, als der Kaiser seinen tüchtigsten Feldherrn^enl-lassen hatte, trat plötzlich ein neuer Kämpfer für die evangelische Sache aus: Gustav Adolf, König von Schweden, kam den deutschen Protestanten zu Hilfe. „Von Mitternacht, da komm' ich her, Zn streiten ist all mein Begehr, Will allzeit halten gute Wacht, I Gottes Engel nehmen mich in Acht." So sang er selbst in einem von ihm gedichteten Liede. Im Jahre 1630 landete er mit 15000 Mann an der pommerschen Küste. Das erste, was er auf deutschem Boden that, war, daß er Gott kniend für die glückliche Uebersahrt dankte. Ueberhaupt war sein Wahlspruch: „Fleißig gebetet, ist halb gestritten." Darum begann er nie eine Schlacht, ohne vorher Gott um Hilfe anzuflehen; für jeden gewonnenen Sieg gab er aber auch dem Herrn die Ehre. Wie er selber einen untadelhaften Wandel führte, so hielt er auch streuge Mannszucht in seinem Heere und forderte, daß seine Soldaten auch die Feinde menschlich behandelten. Mit leichter Mühe vertrieb er die Kaiserlichen aus Pommern und Mecklenburg. Wollte er aber weiter in Deutschland vordringen, so mußte er befreundete Länder im Rücken haben, auf die er sich stützen konnte. Der Kurfürst von Brandenburg jedoch und der Kur- fürst von Sachsen (— Johann Georg I. —) zögerten, sich mit ihm zu verbinden. Darum war es ihm nicht möglich, den Fall Magdeburgs zu hindern. Im Jahre 1631 wurde es durch Tilly und seinen Unterfeldherrn Pappenheim zerstört. Von jeher hatte Magdeburg großen Eifer für die protestantische Sache gezeigt. Wie einst dem Interim, so widersetzte es sich jetzt dem von Ferdinand erlassenen Edikte. Dafür wurde es vom Kaiser in die

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 123

1880 - Halle : Anton
123 rück zu erobern. Er verband sich darum mit Rußland und Dänemark gegen den jungen Schwedenkönig Karl Xii. Die drei Verbündeten meinten, leicht mit dem noch unerfahrenen Gegner fertig werden zu können; allein sie hatten sich schwer getäuscht. Mit Blitzesschnelle siel Karl über die Dänen her, schlug sie und zwang sie zum Frieden. Ohne Zaudern wandte er sich dann gegen die Russen, brachte ihnen eine schwere Niederlage bei und machte sie auf lange Zeit unschädlich. Nun brach er in Polen ein, um seinen dritten Feind auszusuchen. Auch hier gewann er Sieg auf Sieg; ja, er nöthigte die Polen, August ihres Thrones zu entsetzen und einen neuen König zu wählen. Dann siel er in Sachsen selbst ein, um seinen Gegner ganz zu demüthigen. Siegreich drang er bis Leipzig vor und zwang August zum Frieden von Altranstädt (—- im Jahre 1706 —). Der Kurfürst mußte der polnischen Krone entsagen und den von Karl eingesetzten König anerkennen. Ein ganzes Jahr blieben die Schweden in Sachsen. Zwar durften sie nicht rauben und plündern, denn Karl hielt strenge Mannszucht; aber sie mußten gut verpflegt und neu gekleidet werden, und viele Tausende sächsischer Rekruten wurden dem schwedischen Heere einverleibt. Dieses eine Jahr kostete dem Lande gegen 23 Millionen Thaler. Später verließ das G lück den kühnen Schweden! önig; von den Russen gänzlich geschlagen, floh er mit wenig Begleitern in die Türkei. Sofort suchte August den verlorenen Thron wieder zu gewinnen. Er vertrieb den von Karl eingesetzten König und gelangte von neuem in den Besitz der polnischen Krone. Seitdem lebte er meist in Polen, aber Sachsen mußte ihm zu seinen Festen, Feuerwerken, Jagden und Lustlagern das Geld liefern. Seine Liebe zu Glanz und Pracht hat dem Lande über 100 Millionen Thaler gekostet. — 4. In jener Zeit glaubte man allgemein, es sei möglich, aus schlechten Steinen und unedlen Metallen Gold zu machen, wenn man nur das Geheimniß kenne, in welcher Weise die Stosse unter einander gemischt und zusammengeschmolzen werden müßten. Viele Leute gaben sich damit ab, dieses Geheimniß zu entdecken, auch ein gewisser Apotheker Böttger in Berlin; ja, von ihm sagte man, er verstehe bereits die ersehnte Kunst. Der preußische König, der viel Geld brauchte, wollte ihn darum gefangen nehmen lassen, damit er sür ihn Gold mache. Doch Böttger bekam noch rechtzeitig Kunde von der ihm drohenden Gefahr und entfloh nach dem Kurfürstenthum Sachsen. Seine Flucht hatte ihm jedoch nichts genützt. August der Starke ließ ihn sofort aufgreifen und nach Dresden bringen und verlangte von ihm, er solle sür ihn Gold anfertigen. Umsonst gab sich Böttger alle Mühe, den Kurfürsten zu befriedigen; es wollte ihm nicht gelingen, Gold zu machen; dafür aber erfand er bei seinen Versuchen etwas andres, was Goldes werth war — das Porzellan, und August gründete in Folge dessen die Porzellanfabrik zu Meißen. 5. Aus der strengeren Hussiteupartei, den Taboriteu, waren die böh-

7. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 128

1880 - Halle : Anton
128 In demselben Jahre 1740 starb auch der deutsche Kaiser Karl Vi. Seine östreichischen Länder hinterließ er seiner Tochter Maria Theresia. Friedrich forderte von derselben, sie solle ihm Schlesien, auf das er gegründete Ansprüche zu haben glaubte, abtreten. Als seine Forderung zurückgewiesen wurde, griff er zum Schwert. Dreimal hat er in den sogenannten schlesischen Kriegen mit Maria Theresia um den Besitz Schlesiens gekämpft. Aus den ersten beiden dieser Kriege war er als Sieger hervorgegangen; beide male hatte Maria Theresia ihm Schlesien überlassen muffen. Aber sie konnte das schöne Land nicht vergessen; Thränen traten ihr in die Augen, so oft sie einen Schlesier erblickte. Darum schloß sie mit Rußland, Frankreich, Schweden und Sachsen einen Bund gegen Friedrich; man wollte Preußen demüthigen und Friedrich wieder zum Markgrafen von Brandenburg machen. 3. In Sachsen regierte damals Augusts des Starken Sohn, Friedrich August n. (von 1733 —1763). Auch er hatte es durch mancherlei Geldopfer dahin gebracht, daß ihn die Polen zum König wählten. Von seinem Bater hatte er die Liebe zur Pracht und Verschwendung geerbt, aber an Kraft des Geistes stand er ihm nach. Er war zu gutmüthig und schwach und ließ sich ganz und gar von seinem Günstlinge, dem Grafen Brühl, leiten. Mit der größten Willkür und der schreiendsten Ungerechtigkeit regierte derselbe im Namen des Kurfürsten. Alle Gelder stoffen in seine Tasche, und das Land mußte unerschwingliche Abgaben zahlen, damit er sie in sinnloser Weise verschwenden konnte. Jeden Murrenden warf er in das Gefängniß; niemand durfte dem verblendeten Kurfürsten die Augen öffnen; trüglich spiegelte er ihm vor, es stehe alles gut und jedermann im Lande sei zufrieden. Er war es auch, der den Kurfürsten bewog, dem Bunde gegen Preußen beizutreten. Z. Durch einen verräterischen sächsischen Geheimschreiber erhielt Friedrich Kenntniß von dem Ungewitter, das sich über seinem Haupte zusammenzog. Muthig beschloß er, seinen Feinden zuvorzukommen, noch ehe sie sich ganz gerüstet hatten, und begann im Jahre 1756 den 3. schlesischen oder den siebenjährigen Krieg. Undermuthet rückte er mit 70000 Mann in Sachsen ein und besetzte Dresden. Eilend flohen der Kurfürst und Graf Brühl nach Polen; sie haben sich in den sieben traurigen Kriegsjahren nur wenig um das Kurfüistenthum gekümmert. — Das sächsische Heer bezog bet Pirna ein festes Lager. Friedrich schloß es, um es zur Ergebung zu nöthigen, von allen Seiten ein. Wohl rückte zur Befreiung der Sachsen ein östreichisches Heer heran. Allein Friedrich ging ihm mit einem Theile seiner Armee entgegen und schlug es bei Lowositz in Böhmen nach tapfrer Gegenwehr. Nun verloren die Sachsen die Hoffnung; von Kälte und Hunger gezwungen, streckten sie die Waffen. Die Offiziere mußten versprechen, nicht mehr gegen Preußen fechten zu wollen; dann wurden sie entlasten; die

8. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 131

1880 - Halle : Anton
131 6. Allein das folgende Jahr 1 7 59 brachte noch mehr Unglück. Als Friedrich die vereinigten Russen und Oestreich er bei Kunersdorf (— unweit Frankfurt an der Oder —) angriff, wurde er gänzlich geschlagen. Mit gewohnter Tapferkeit stürmten die Preußen die verschanzten Anhöhen, von denen zahlreiche Geschütze Tod und Verderben herabsandten, und am Abend des heißen Tages hatten sie den einen Theil des russischen Heeres geschlagen und 70 Kanonen erbeutet. Als aber die schon ermatteten Truppen auch den andern Theil noch werfen sollten, da schlug der Sieg in die schwerste Niederlage um, die Friedrich je erlitten. Ganze Regimenter lagen blutend am Boden, und das preußische Heer war aufgelöst. Obschon alles verloren war, wollte der König das Schlachtfeld doch nicht verlassen. „Giebt es denn keine verwünschte Kugel für mich?" rief er in dumpfer Verzweiflung; gewaltsam mußten ihn die Seinen aus dem Getümmel reißen. „Alles ist verloren, retten Sie die königliche Familie!" schrieb er an seinen Minister in Berlin und ein paar Stunden später: „Ich werde den Sturz des Vaterlandes nicht überleben, Gott befohlen auf immer!" So düster fah es in des Königs Seele aus, und schrecklich genug war seine Lage: sein ganzes Geschütz war in den Händen des Feindes, und 20000 Mann waren gefallen. Glücklicherweise benutzten die unter sich uneinigen Russen und Oestreichs ihren Sieg nicht, und so ließen sie Friedrich Zeit, sich zu erholen und sein Heer wieder kriegstüchtig zu machen. Aber noch war das Unglück nicht zu Ende. Fast an derselben Stelle, wo Friedrich einst das sächsische Heer zur Ergebung gezwungen halte, bei Maxen (— nicht allzufern von Pirna —), wurde der preußische General Fink sammt 12000 Soldaten von den Oestreichern gefangen genommen; spottend nannten diese die glückliche Unternehmung den „Finkensang bei Maxen". 7. Zwar gewann Friedrich im folgenden Jahre noch einige Schlachten, aber feine Lage wurde immer mißlicher. Während feine Feinde immer größere Anstrengungen machten, um ihn doch noch zu Boden zu werfen, schmolz sein Heer immer mehr zusammen, und seine Vorrathshäuser und Kassen waren leer. Rathlos blickte er nach Hilfe umher. Da tröstete ihn sein Feldherr Ziethen: „Der alte Bundesgenosse da droben verläßt uns gewiß nicht." Und er half. Plötzlich starb Friedrichs erbitterte Feindin, die Kaiserin Elisabeth von Ruß- land. Ihr Nachfolger aber, Peter Hl., war ein begeisterter Verehrer des großen Königs. Sofort nach seiner Thronbesteigung schloß er Frieden und sogar ein Bündniß mit Friedrich. Leider dauerte die Freude nicht lange. Peter wurde schon nach einem halben Jahre ermordet, und seine Gemahlin Katharina, die nun Kaiserin wurde, hob sogleich das Bündniß mit Preußen aus, ließ aber wenigstens den Frieden bestehen. Auch die andern kriegführenden Mächte waren indeß des langen Kampfes müde geworden und zeigten sich bereit, ihn zu beenden. Im Jahre 1763 wurde zu Hubertusburg (—unweit Oschatz —) der 9*

9. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 133

1880 - Halle : Anton
133 Bei Tische liebte er geistreiche Gesellschaft; die Abendmahlzeit wurde nicht selten bis Mitternacht ausgedehnt. Väterlich sorgte er für sein Volk. Um die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen, vertheilte er die vorhandenen Getreide-vorräthe und die für Geschütz und Gepäck angekauften Pferde an die verarmten Landleute, damit sie ihre Aecker bestellen könnten. Auf seine Kosten wurden die zerstörten Orte wieder aufgebaut und armen Gemeinden die Steuern erlassen oder sonstige Unterstützung gewährt. Die Summe, welche er auf solche Weise nach und nach aus seinen Ersparnissen verschenkte, berechnet man auf 24 Millionen Thaler. 10. Je älter Friedrich ward, um so einsamer wurde es um ihn her. Die alten Freunde starben einer nach dem andern hinweg; dazu peinigte ihn schmerzvolle Krankheit. Zu Anfang des Jahres 1786 schied auch sein treuer Waffengesährte, der alte Ziethen. „Er führte immer die Avantgarde und ich die Hauptarmee, ich werde ihm folgen," sagte Friedrich, als man ihm seinen Tod meldete. Seine Ahnung hatte ihn nicht betrogen. Nach wenigen Monaten kam auch seine Todesstunde. In seinem Testamente sprach er als seinen letzten Wunsch aus: „Möge Preußen in höchster Blüthe bis an das Ende der Zeiten dauern!" Xix. Napoleon in Deutschland. 1. Friedrich der Große war am Vorabende großer Ereignisse gestorben. Drei Jahre nach seinem Tode, im Jahre 1789 begann in Frankreich eine Bewegung, welche man die französische Revolution nennt und durch welche ein vollständiger Umsturz der bestehenden Verhältnisse eintrat. Durch die Sittenlofigkeit unter Ludwig Xiv., namentlich aber unter Ludwig Xv., war die Achtung vor der Königswürde im Volke gänzlich gesunken. Die verschwenderische Hofhaltung und die kostspieligen Kriege hatten eine ungeheure Schuldenlast erzeugt. Darunter hatten die niederen Volksklassen, Bürger und Bauern, fast ganz allein zu leiden; alle Lasten waren ihnen aufgebürdet, Adel und Geistlichkeit waren von Steuern und Abgaben frei. Dies alles rief tiefe Erbitterung hervor, und unter Ludwig Xvi. steigerte sich dieselbe zur offenen Empörung. Die Bastille, das Staatsgefängniß, in welchem viele Unschuldige Jahre hindurch geschmachtet hatten, wurde erstürmt, die Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit wurden aufgehoben und die Macht des Königs zu einem blosen Schatten herabgedrückt. Solchem unwürdigen Zustande wollte sich Ludwig Xvi. durch die Flucht entziehen; allein der Versuch mißlang; man erkannte den König und führte ihn mit Gewalt nach Paris zurück. Die niedere Volksklasse, der aufgereizte und aufgeregte Pöbel, erstürmte das königliche Schloß (— die Tuilerien). Der König selbst mit

10. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 136

1880 - Halle : Anton
136 Friedrich dem Großen sich bedeckt hatten, blendete sie. Allein bitter war die Enttäuschung. Mit gewohnter Schnelligkeit brach Napoleon in Thüringen ein; rasch ging er auf den unschlüssigen Feind los; bei Jena und Auerftädt zwanz er ihn noch in demselben Jahre 1806 zur Schlacht. Preußen und Sachsen fochten tapfer, aber sie kämpften planlos und in vereinzelten Schaaren, und als noch dazu eine Kugel ihrem Oberfeldherrn das Augenlicht raubte und so jede einheitliche Leitung fehlte, erlitten sie eine gänzliche Niederlage. 30 — 40000 Gefangene und 300 Kanonen fielen den Franzosen in die Hände; 20000 Todte und Verwundete bedeckten das zweifache Schlachtfeld. In wilder Halt flohen die Trümmer des geschlagenen Heeres der Elbe zu. Statt der frühern Siegeszuversicht erfüllte Muthlosigkeit und Verzweiflung die Gemüther. Die preußischen Festungen ergaben sich dem Sieger, ohne Widerstand zu versuchen. Nur wenige machten eine rühmliche Ausnahme. Als die Franzosen den Commandanten von Graudenz zur Uebergabe aufforderten und höhnisch dazu bemerkten, es gäbe keinen König von Preußen mehr, erwiderte jener: „Nun gut, so bin ich König von Graudenz" — und schlug alle Angriffe tapfer zurück. Courbiere hieß der wackere Mann. Auch noch ein andrer rettete seine Ehre, das war der General Blücher. Mecklenburger von Geburt, hatte er zuerst in schwedischen Diensten gestanden, war aber später preußischer Offizier geworden. Um eines wilden Streiches willen traf ihn die Ungnade Friedrichs des Großen; andre wurden ihm vorgezogen, und als Blücher sich darüber beschwerte, lautete die Antwort des Königs: „Blücher kann sich zum Teufel scheeren." Erst unter Friedrichs Nachfolger trat er wieder in das Heer ein, und in den französischen Revolutionskriegen erwarb er sich einen geachteten Namen. Vergebens versuchte er in bet Unglücksschlacht bei Auerstäbt durch einen kühnen Reiterangriff den Franzosen beit schon errungenen Sieg zu entreißen. Als alles verloren war, raffte er noch einige Truppenreste zusammen, führte sie, immer von dem Feinde auf den Fersen verfolgt und hart bebrängt, bis Lübeck und streckte erst die Waffen, als er kein Brot und keine Munition mehr hatte. Finstrer Schmerz über die Schmach des Vaterlanbes und grimmiger Haß gegen den französischen Gewaltherrn erfüllten feitbem seine Seele: mit gezücktem Säbel und mit dem Rufe: Napoleon! ging er wohl zuweilen auf die Fliegen an bet Wanb los. — Das mit Preußen verbünbete und besiegte Sachsen behanbelte Na polen mit ungewöhnlicher Milbe. Großmüthig schickte er die Gefangenen zurück, schloß mit Kurfürst Friedrich August Iii. einen günstigen Frieden und erhob ihn zum König. Als solcher nannte sich berselbe Friedrich August I. Er mußte sich von Preußen lossagen und dem Rheinbunbe beitreten. So wurde Sachsen im Jahre 1806 ein Königreich. 5. Im Bnnbe mit Rußt an b setzte Preußen den Krieg fort. Im Februar 1807 kam es bei Eylau zu einer neuen mörberischen Schlacht; 800 Kanonen schleuberten Tod und Verberben
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