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1. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 248

1869 - Hildburghausen : Nonne
248 Neue Geschichte. Batavifche blieb nichts übrig, als nach England zu entfliehen, und Holland wurde Republik, in eine b ata bis che Republik verwandelt. Auch am Oberrhein waren die Franzosen glücklich. Trotz mancher Vortheile bei Kaiserslautern mußten sich die Verbündeten über den Rhein zurückziehen, und am Schlüsse des Jahres befanden sich nur noch Mainz und Luxemburg iu den Händen der Deutschen. 5. Mißvergnügt über den Ausgang des unter so großen Hoffnungen begonnenen Krieges, trennte sich Preußen, dessen Interesse durch die polnischen Angelegenheiten in Anspruch genonunen war, von der gemeinsamen Friede zu Sache und schloß mit Frankreich am 5. April 1795 einen S epera tfrie- Basel 1795. p en zu Basel. Preußen verlor an die junge Republik seine Be- sitzungen am linken Rheinufer, für welche es jedoch anderweitig entschädigt werden sollte, und verpflichtete sich, durch die sogenannte Demarkations- linie das nördliche und mittlere Deutschland vom Kriegsschauplatz abzuson- dern. Bald söhnte sich auch Spanien (22. Juli) mit Frankreich aus, so daß nur Oesterreich, England, Portugal, Sardinien und Neapel auf dem Kampfplatz blieben. Iii. Der Krieg in der Venöse (1793.) — Eroberung von Lyon. 1. Frankreichs Bürgerkriege. Aufstand der Bendae unter Cathelineau, Stofflet, Cha- rette und Bonchamp. Kampf für Ludwig Xvii. Die Vendser anfangs im Vor- theil, dann (seit September 1793) im Nachtheil. „Ausfegen" der Vendse. Die „höllische,i" Kolonnen. Grausamkeit des Deputirten Carrier: republikanische Taufen, republikanische Ehen. Erneuerter Aufstand der Venöser. Ihre Vereinigung mit den Chouans. Letzte Schilderhebung der Vendse (1795). Tod Stofflet's und Charette's (Februar und März 1796). 2. Widerstand Lyon's, Marseille's, Bordeanr's und Tou- lon's gegen die Bergpartei. Hinrichtung Chalier's. Belagerung und Eroberung Lyon's ,'9. Oktober 1793). Harte Bestrafung der Stadt. Callot d'herbois. Schick- sal der übrigen Städte. Ruhm des Artillerieoffiziers Napoleon Bonaparte (Dez. 93). 1. Während Frankreich von außen durch die Heere der Verbündeten bedrängt wurde, tobten in seinem Innern gleichzeitig furchtbare Bür- gerkriege. In der Vendse, einem von Gehölzen, Hecken und Gebüschen über- deckten und von Gräben durchschnittenen Lande des westlichen Frankreichs, zwischen der Garonne und Loire, lebte ein zufriedenes Volk in ländlicher Stille und in der Einfalt alter Zeit. Die Bauern und Pächter hatten Anhänglichkeit an ihre Gutsherren, von denen sie nicht gedrückt wurden; sie liebten den König, von dem sie nichts zu leiden hatten, und hingen mit Verehrung an der Geistlichkeit und den kirchlichen Einrichtungen, die ihnen von Jugend auf theuer und heilig gewesen. Mit Schaudern hatten die Vendser schon früher von den Umwälzungen in Paris gehört. Bei Aufstand der der Nachricht der Hinrichtung ihres geliebten Monarchen aber griffen sie Vendse. wüthend zu den Waffen. Selbstgewählte Führer, von denen Catheli- neau, Stofflet, Cha rette und Bonchamp die nahmhaftesten wa- ren,' wußten die Kriegsführung ganz der Beschaffenheit des Bodens an- zupassen und manches Erfolg zu erringen. Gewöhnlich brachen die Auf- ständischen unvermuthet ans den Hecken und dem Gehölz hervor und trie- den durch inannhaften Angriff und gutes Schießen die Soldaten in die Flucht. Wurden die Bauern geschlagen, so ließen sie ihre Holzfchuhe im Stich und eilten durch Hecken und Gräben, wohin man ihnen nicht fol-

2. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 243

1869 - Hildburghausen : Nonne
Die französische Revolution. 243 der politischen Ehre, der Verfall des Kirchen- und Staatswesens einerseits, und eine dasselbe unterwühlende Zeitphilosophie andererseits den endlichen Ausbruch der großen französischen Revolution herbei, die wie ein brausen- der Orkan unseren Erdtheil durchstürmend, das Alte und Abgelebte in Staat und Gemeinde niederwarf und — freilich nicht ohne eine lange Kette von Greueln und Verbrechen und blutigen Kriegen — allenthalben zeitgemäßere Einrichtungen und Formen in politischer und socialer Hin- sicht hervorrief. Ii. Erste Koalition gegen Frankreich (1793—97); die Kriege von 1792-95. 1. Beschwerde deutscher Fürsten über die französische Nationalversammlung. Protest Leopoldi Ii. Theilnahme an der unglücklichen Lage Ludwigs Xvi. Einfluß der Emigranten. Mißlingen von Ludwigs Xvi. Flucht. Zusammeutuufl Leopold's Ii. und Friedrich Wilhelm's Ii. in Pillnitz (August 1791). Tod Leopold's Ii. und Re- gierungsantritt Franz' Ii. Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich (20. April 1792). 2. Bünduiß zwischen Preußen und Oesterreich. Kricgslust der preußischen Offiziere. Urtheile über den bevorstehenden Feldzug. Einfall Ferdinands von Braunschweig in Frankreich. Eroberung der Festungen Longwy und Verdun. Wirkungen des Kriegömanifestes. Widerstand der Franzosen unter Dumouriez. Die Kanonade von Valmy (20. September). Rückzug der Preußen. Custine erobert Mainz und brand- schatzt Frankfurt. Niederlage der Oesterreicher bei Jemappes (6. November). 3. Kriegserklärung des deutschen Reiches. Angestrengte Rüstungen der Franzosen. Car- not's neues Kriegssystem. Ludwig'ö Xvi. Hinrichtung (21. Januar 1793). Pitt als Haupt einer großen Koalition. Siege der Verbündeten bei Aldenhoven (I.märz 93), Neerwinden <18. März) und auf deu Feldern von Famars (24. Mai). Wieder- eroberung von Mainz (22. Juli). Frankreichs allgemeines Aufgebot (levos en ma886; August 93). Zurückdrängen der Oesterreicher (September) und Preußen (November und Dezember) nach dem Rhein. Jourdan's Sieg bei Wattignies (15. Oktober). 4. Vergebliche Anstrengnngen der Verbündeten; ihre Niederlage bei Tour- nay (22. Mai 1794) und bei Fleurus (26. Juni). Unaufhaltsamer Lauf der Fran- zosen gegen Holland und den Rhein. Holland eine batavische Republik. Zurückgehen der Verbündeten über den Rhein. 5. Preußens Separatfriede zu Basel (5. April 1795). 1 1. Als am 4. August 1789 die französische Nationalversammlung die Aufhebung aller Feudalverhältniffe beschloß, sahen sich die deutschen Fürsten und Stände, welche in Elsaß und Lothringen Besitzungen hatten, in ihren standesherrlichen Rechten verletzt. Die Betroffenen wandten sich mit einer Beschwerde an Kaiser und Reich, worauf Leopold Ii. (1790—92) an den König von Frankreich ein Schreiben erließ, in welchem er die Aufrechthaltung der vertragsmäßigen Einrichtungen verlangte (Dezember 1790). Bald erregte jedoch vor Allem die unglückliche Lage Ludwigs Xvi. die Theilnahme und Besorgniß sämmtlicher deutscher Fürsten, besonders des Kaisers Leopold Ii., der durch so enge Familieubande mit ihm verbunden war. Ihr Eifer für die Sache des Königs wurde noch gesteigert durch die Bitten und Vorstellungen der ausgewanderten französischen Prinzen, die zu Koblenz ihr Hoflager hatten und dort die Ausgewanderten unter ihre Fah- nen vereinigten. Die Emigranten, welche meist von Adel waren, drängten unaufhörlich auf bewaffnetes Einschreiten hin und der Graf von Artois, des Königs zweiter Bruder, hatte schon mehrfach den Kaiser Leopold Ii. und den König Friedrich Wilhelm Ii. (1786—97) von Preußen um Hilfe angegangen. Als die Flucht des französischen Königs mißlungen war, 16 *

3. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 247

1869 - Hildburghausen : Nonne
D i e französische Revolution. 247 geschah es; ganz Frankreich nahm zur Losung: „Rettung der Freiheit ge- gen die äußern und inneren Feinde". Im September drängte Desair die Oesterreicher am Rhein zurück, wogegen die Preußen die We ißenburger Linien r) sprengten und Lan- dau belagerten. Zum Entsatz dieser Festung rückte der General Hoche heran, wurde aber in dem dreitägigen Kampf bei Kaisers lautern (28. Kaiserslau —30. November) geschlagen und entging dem Fallbeile nur durch Für- lern- spräche des einflußreichen Carnot. Im Dezember gelang es zwar demsel- den General, seinen Unfall wieder gut zu machen und die Preußen zur Aufgabe der Weißenburger Linien und zum Rückzüge zu nöthigen, doch mußte er seinen Vortheil im Gefängniß büßen, da er seinen Angriffsplan dem Kommissar des Konvents, St. Just, nicht vorgezeigt hatte. Erst Robespierre's Sturz befreite ihn. Inzwischen waren die Franzosen auch in den Niederlanden glücklich gewesen. Sie hatten unter Houchard?) Dünkirchen (9. September) entsetzt und unter Jour d an den Herzog von Koburg bei Wattignies i) Wattignies. (15. Oktober) geschlagen und zum Rückzug über die Sambre gezwungen. — Ohne besonderes Interesse zog sich sedoch der Krieg an der savoyischen und spanischen Grenze hin. 4. So hatte sich denn der Sieg gegen Ende des Jahres 1793 den republikanischen Waffen zugewandt, und auch im nächsten Jahre blieb er ihnen getreu. Vergeblich erschienen England, Preußen, Hannover und Hol- land mit neuen Truppen im Felde; vergeblich reifte Kaiser Franz H. in eigner Person zu seinem verstärkten Heere, um den Muth der Soldaten anzufeuern; am 22. Mai wurden die Verbündeten bei Tour na ph von Tomnay; Pichegru und am 26. Juni bei Fleurus H von Jourdan in blutigen Fleuruö. Schlachten geschlagen ^). Seit diesen Siegen nahm das Glück der französischen Waffen seinen unaufhaltsamen Lauf gegen den Rhein. Die eroberten Plätze Valencien- nes und Conds gingen wieder verloren; dazu nahmen die Franzosen schon am 9. Juli Brüssel in Besitz und standen im Herbst an den Ufern der Maas und Waal. Diese schienen ihren Fortschritten endlich ein Ziel zu setzen; außerdem hatte man die Schleichen der Dämme geöffnet, um Holland durch eine große Ueberschwemmung zu schützen. Da trat aber die Natur selbst zu Gunsten des siegreichen Volkes in's Mittel und bahnte ihm den Weg über Flüsse und Seen und Moräste. Der Winter von 1794 und 95 war sehr streng; schon im Dezember waren alle Gewässer mit starkem Eise belegt, und über diese breiten, festen Brücken zog das französische Heer mit dem neuen Jahre in Holland ein; am 17. Januar erschien es in. Utrecht, am 19. in Amsterdam. Dem Erbstatthalter * 2 3 4 0 Weißen bürg er Linien, Verschanzungen im Elsaß, am rechten Lauterufer bis zum Rhein (gegenüber Karlsruhe). — Wattignies, Dorf südlich von Mons. 2) Houchard hatte am 15. September bei Courtray unglücklich gegen den österreichischen General Beautieu gefochten und wurde darum am 26. November zur Guillotine geschickt. 3) Tournay, Stadt und Festung an der Schelde. — Fleurus, Marktflecken an der Sambre, südlich von Brüssel. 4) In der Schlacht bei Fleurus hatten die Franzosen von einem Luftballon aus die feindliche Stellung beobachten lassen.

4. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 249

1869 - Hildburghausen : Nonne
Stie französische Nev olntion. 249 gen konnte, von dannen. Die Vendeer nannten sich die Königlichen und stritten für Ludwig Xvii., wie sie den Dauphin hießen. Da sie Kampf für im Vortheil blieben, so sandte der Konvent bald mehr und geübtere Trup- Lud. Xvii. Pen und befahl, auf's Strengste und Härteste gegen die Aufrührer zu ver- fahren. Jetzt änderte sich die Sache. Vergebens versuchten die Vendeer im Juni 1793 sich der großen Stadt Nantes^) zu bemächtigen, und im Septem- der desselben Jahres erlitten sie sogar eine bedeutende Niederlage. Nun begann man, die Vendec „auszufegen", wie man sich mit grausamem Spotte ausdrückte. Sogenannte „höllische Kolonnen" durchzogen nach Höllische allen Richtungen das Land und sengten brennten und niordeten ohne Un- Kolonnen, terschied des Alters und Geschlechts. Der Deputirte Carrier ließ Tau- sende von Menschen nach Nantes schleppen und ohne Weiteres erschießen. Bald erschien ihm diese Todesart zu langweilig und er befahl, die Menschen zu ertränken. Männer, Weiber und Kinder wurden zu Hunderten in Kähne geworfen, die er mit Fallböden versehen hatte. Mitten auf der Loire wurden diese geöffnet und die Unglücklichen in den Strom gestürzt. Das nannte er die republikanische Taufe. Zu seiner Ergötzung ließ er auch Männer und Frauen zusammenbinden und dann in den Strom stürzen; das nannte er die rcpu b likanisch e Ehe. Kinder ließ er, um ihre Angst zu vermehren, durch Negersklaven zusammenholen und scherzte dann, wenn die armen Kleinen ersäuft wurden, über das Geheul „sei- ner Wölflein". „Die Venöse ist nicht mehr!" schrieb ein Konventsdeputirtex nach Paris, aber eben die Grausamkeit, mit welcher diese Worte buchstäblich erfüllt und die ganze Bevölkerung dieses Landstriches ausgerottet werden sollte, ward Ursache, daß der Kampf sich erneuerte. Voll Verzweiflung ergriffen die Vendeer wieder die Waffen und setzten endlich über die Loire, um durch die Bretagne nach der Seeküste zu ziehen, wo ihnen die Eng- länder Hilfe versprochen hatten. Doch diese Hilfe blieb aus; sie wurden geschlagen und erlitten große Verluste. Ihre letzten Reste vereinigten sich mit den Chouans, worunter man Schleichhändler zu verstehen hat, die Chouans. seit Aufhebung der inneren Zollschranken brodlos geworden; konnten aber sammt diesen nicht viel ausrichten. Im Juni des Jahres 1795, nach dem Sturze der Schreckensherrschaft, forderten die Engländer die Vendeer zu einer neuen Schilderhebung auf, und ihre Führer, C ha rette und Stoff- l e t, gingen darauf ein. Zugleich landete eine Schaar französischer Emi- granten , aber diese wurden zurückgeschlagen und so ihre Vereinigung mit den Vendeern vereitelt. Ebenso scheiterte der zweite Versuch, sich mit ei- ner andern Expedition von Emigranten in Verbindung zu setzen. Und endlich wurden Stofflet und Charette, welche unausgesetzt am Aufruhr Erlöschen schürten, von den Soldaten ergriffen und erschossen (Februar und März d. Krieges 1796). Mit ihrem Tode erlosch der Krieg in der Vendee. 1796. 2. Wie im Nordwesten, so hatte der Konvent auch im Süden mit mächtigen Gegnern zu kämpfen. Nach dem Sturze der Girondisten er- klärten sich die Städte Bordeaux, Lyon, Marseille und Toulon Widerstand gegen die Partei des Berges und verweigerte dem Konvente den Gehör- südlicher sam. In Lyon wurde sogar C h al ie r, ein eifriger Jakobiner, zum Tode Städte. 9 Nantes, Handelsstadt am rechten Ufer der Loire, nahe der Miindung.

5. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 219

1869 - Hildburghausen : Nonne
Ludw ig Xiv. und seine Zeit. 219 die Protestanten in Deutschland, und um das Andere zu erlangen, unter- ließ er die Einberufung der Reichsstände, brach die Macht des Adels und der Parlamente und bekämpfte die Hugenotten, die im südlichen und west- lichen Frankreich mehrere Sicherheitsplätze inne hatten. Nachdem er in drei Kriegen die wichtigsten Hugenottenstädte (Nimes, Montauban, Mont- pellier u. a.) erobert und endlich nach 14 monatlicher Belagerung das der Bollwerk Kalvinisten—la - Rochelleh (1628) zu Fall gebracht, be-Fall v. Lw raubte er diese ihrer unabhängigeu Stellung, gewährte ihnen aber Religions- Röchelte freiheit und gleiche Rechte mit den Katholiken. Durch Entwaffnung der Hugenotten war den unruhigen Großen ihr stärkster Rückhalt genommen, so daß der Kampf gegen dieselben mit Erfolg geführt werden konnte. Hin- richtungen und Verbannungen machten die Verwegensten unschädlich; selbst die Königin-Mutter und ihr zweiter Sohn, der Herzog von Orleans, die Richelieu's Fall zu bewirken suchten, mußten das Land verlassen. Die ferneren Umtriebe des Adels beschränkten sich auf Verschwörungen gegen Richelieu's Leben, welche der Schlaue aber durch Strenge und Wachsam- keit zu vereiteln wußte. Richelieu starb 1642, kurz vor ihm die Königin-Mutter, wenige Mo- nate nach ihm der König. Ueber feiner großartigen politische Wirksam- keit ist nicht zu vergessen, daß er als Freund der Künste und Wissenschaf- ten die französische Akademie gestiftet (1635) und das Palais Royal er- Franz. Aka^ baut hat. Sem Nachfolger war der von ihm selbst dazu empfohlene Kar-demie 1635. dinal Mazarin. Dieser leitete während der Minderjährigkeit Ludwigs Mazarin. Xiv., über den dessen Mutter, Anna von Oesterreich, die Vormundschaft führte, alle Staatsangelegenheiten. Ganz im Geiste feines Lehrmeisters Richelieu fortwirkend, gerietst er mit dem Adel und den Parlamenten, die ihre frühere Macht und Stellung wieder zu erlangen suchten, in Streit. Anfangs fetzten die Großen dem eigenmächtigen Minister nur geringen Widerstand entgegen, später aber, als derselbe einige der kraftvollsten Parlamentsräthe verhaften ließ, kam der Unwille zu einem gewaltsamen Ausbruche. Vier Jahre, von 1648 — 52, wurde Frankreich von einem Krieg der blutigen Bürgerkriege zerrissen, den man den Krieg der Fronde nennt. Fronde Allein Mazarin blieb Sieger und schuf nun den Adel und die hohen1640 — 52- Beamten nach und nach zu fügsamen Werkzeugen des königlichen Willens um. Aus Dankbarkeit dafür ließ Ludwig Xiv., obwohl er sich schon 1652 für volljährig erklärte, den Kardinal bis zu dessen Tode (1661) im Amte, dann aber übernahm er selbst die Regierung. 2. Ludwigs Xiv. Staatsverwaltung. — Ludwig baute auf den Grundlagen fort, welche Richelieu und Mazarin gelegt hatten, und gelangte zu einer Allgewalt, welche bisher noch nie dagewesen war. Ein Parlament, das sich widerspenstig zeigte, jagte er, in Jagdstiefeln und die Reitpeitsche in der Hand, wie einen Häufen Knaben auseinander. Der-Adel, vor einigen Jahren noch so eifersüchtig aus Selbständigkeit, diente jetzt im Heere und fand sein höchstes Glück darin, eine vom Köniz verliehene Ehrenstelle zu erlangen oder am Hofe sich in den Strahlen der königlichen Gnade zu sonnen. Diesen reichsten und mächtigsten Stand- hinter sich, konnte der König wohl sagen: c'est mol Sein Wille 9 La-Ro chelle,, feste Stadt am biskayschcn Meerbusen mit schönem Hafen.

6. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 250

1869 - Hildburghausen : Nonne
250 Neue Geschichte. verurtheilt und hingerichtet. Widerspruch konnten die Pariser Machthaber nicht vertragen, und so erschienen denn die republikanischen Heere, um an Einnahme der frevlerischen Stadt Rache zu üben. Lyon konnte erst nach 70tägiger $ Belagerung erobert werden (9. Okt. 1793). Nach dem Einzuge hob man ' die Gebeine Chalier's, dieses Märtyrers des Jakobinismus, in feierlicher Weise auf, verbrannte sie zu Asche und schickte diese zur Verehrung nach Paris. Furchtbar lauteten die Strafbefehle des Konvents. Die Stadt sollte dem Erdboden gleich gemacht, und auf dem Platze, wo sie gestanden, eine Säule errichtet werden mit der Inschrift: „Lyon bekriegte die Frei- heit, Lyon ist nicht mehr!" 20,000 Arbeiter rissen 6 Monate lang Züchtigung. Haus um Haus, Palast um Palast nieder. Callot d'h er b oi s mit 2000 Henkern von der Nevolutionsarmee übernahm die Züchtigung der Einwoh- ner. Er schickte so viel auf's Blutgerüste, daß endlich der Arm des Scharfrichters erschlaffte und selbst die Schneide der Guillotine sich ab- stumpfte. Nun ließ er zwei bis dreihundert Schlachtopfer aus einmal vor die Mündungen der Kanonen treiben und mit Kartätschen niederschießen. Im Ganzen mußten in Lyon 6000 den Tod erleiden. Ein gleiches Schreckens- gericht erging über die unterworfenen Städte Bordeaux, Marseille und Toulon. Letztere hatte sich an die Engländer ergeben, ward aber nach harter Belagerung zurückerobert. Bei der Belagerung (Dezember 1793) zeichnete sich das erste Mal ein junger Offizier der Artillerie aus, Napoleon Bon aparte, der bald nachher mit dem Glanze und dem Schrecken seines Namens die ganze Welt erfüllte. Iv. Fortsetzung des Krieges bis jim Frieden von Campo For- mio (1796—97). Der Kongreß )\\ Kastadt. 1. Earnots Feldzugsplan. Vordringen Jourdan's und Moreau's nach Franken und Schwaben. Siege des Erzherzogs Karl über Jourdan bei Amberg (24. August 96) und Würzburg (3. September). Moreau's berühmter Rückzug. 2. Siegreiches Auf- treten Bonaparte's in Italien, tlnterwerfung Sardiniens fl 5. Mai 1796). Friede mit Parma, Modena, dem Kirchenstaat und mit Neapel. Oesterreichs Niederlagen bei Lodi (10. Mai) und Arkole (11,— 16. November). Uebergabe Mantua's) (2. Februar 1797). Friede zu Eampo Formio (17. Okt. 97). Eröffnung des Rastadter Kongresses. 1 1. Um den Frieden mit Oesterreich zu erzwingen, setzte das Direkto- Plan Ear- rium (seit 27. Oktober 1795) den Krieg fort. Earnot entwarf einen not'ö. trefflichen Feldzugöplan und bestimmte drei Heere zum Angriff auf die österreichische Monarchie. Der General Jourdan sollte durch Franken, Moreau durch Schwaben, der junge Bonaparte von Italien aus in das Herz von Oesterreich dringen und dem Kaiser die Fricdensbedingungen unter den Mauern seiner Hauptstadt vorschreiben. Erzherzog An die Spitze des österreichischen Heeres trat der 24jährige Erzh er- Karl. zog Karl, des Kaisers Bruder, welcher schon bei Neerwinden Tapfer- keit und Feldherrntalent gezeigt hatte. Anfangs aber schien er den fran- zösischen Generalen nicht gewachsen. Jourdan drang über Würzburg nach Regensburg vor, und Moreau überschwemmte Schwaben und Baiern. Da verwandelte sich jedoch plötzlich die Scene. Der Erzherzog Karl, welcher bisher nur zurückgewichen war, um Verstärkungen ans dem In- nern der Monarchie an sich zu ziehen, warf sich auf einmal mit voller

7. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 244

1869 - Hildburghausen : Nonne
244 Neue Geschichte. Verabre- kamen beide Monarchen im August 1791 in Pillnitz *) beim Kurfürsten düng in von Sachsen zusammen, wo sich auch Graf Artois einfand. Hier wurde Pillnitz Erklärung abgegeben, „die Lage Ludwigs Xvi. als einen Gegenstand des allgemeinen Interesses betrachten und mit der nöthigen Truppenzahl dahin wirken zu wollen, daß der König von Frankreich die Grundlagen einer monarchischen Regierung mit völliger Freiheit wieder befestigen könne". Bei dieser Erklärung hatte es aber vorläufig sein Bewenden, da man immer noch auf eine friedliche Lösung der französischen Wirren hoffte. An: 1. März 1792 starb der vorsichtigte und gemäßigte Leopold und sein Nachfolger Franz Ii. nahm eine entschlossene Haltung gegen Fran- reich an. Unter diesen Umständen wurde Ludwig Xvi. sowohl von den Royalisten, als von den Republikanern zum Kriege hingedrängt; von den Royalisten, weil sie beim Ausbruch eines Kampfes mit Sicherheit auf die Besiegung der Revolution rechneten, von den Republikanern, weil sie durch einen auswärtigen Krieg deni Umsturz des Königthums näher zu kommen Kriegserklä- hofften. Und wirklich wurde auf Ludwigs Antrag der Krieg gegen Oester- rung an reich am 20. April 1792 von der Nationalversammlung einmüthig be- ^^rreich schlossen und damit das Zeichen zu einem Kampfe gegeben, welcher mit u • wenig Unterbrechung bis 1815 dauerte und das Glück zahlloser Familien untergrub. - 2. Die französische Kriegserklärung war nur gegen Oesterreich gerichtet, Bündniß Friedrich Wilhelm verband sich aber mit dem Kaiser und eröffnete gleich- zwischen falls die Rüstungen. Die Anstrengungen des Kaiserstaats waren für den Oesterreich wichtigen Zweck auffallend gering: die Gesammtmasse seiner Strcitkräfte u. Preußen, hx^g nur 56,000 Mann. Eifriger bezeigte sich Preußen. Namentlich waren hier die jüngeren Offiziere von lebhafter Bewegung ergriffen und sahen die Bahn des Ruhmes und der Beförderung geöffnet. Thörichter Weise aber wähnte man, die Armee der Pariser Advokaten wie in einem leichten Treibjagen, ohne Mühe, auseinander sprengen zu können. „Kaufen Sie nicht zu viele Pferde", sagte der Kriegsminister zu den Offizieren, „die Komödie wird nicht lange dauern", und der Herzog von Braun- schweig äußerte: „Meine Herren, nicht zu viel Gepäck! alles ist nur ein militärischer Spaziergang". — Auch wurden hier nicht mehr als 45,000 Mann in Bewegung gesetzt. Unter Anführung des als Feldherrn hochberühmtcn Herzogs Ferdinand von Braunschweig rückte (19. August 1792) das preußische Heer, welchem der König und seine zwei ältesten Söhne persönlich folgten, nebst 12,000 Emigranten und 6000 Hessen durch das Erzstift Trier in Lothringen ein, nachdem vorher schon die Feindseligkeiten an den Grenzen der österreichischen Niederlande zwischen Franzosen und Oesterreichern begonnen hatten. Die Verbündeten eroberten die Festungen Longwy 2) und Verdun2) und drangen siegend in die Champagne ein. Ganz Paris gerietst in Aufre- gung und war mehrere Tage hindurch der Schauplatz gräßlicher Mord- scenen. Am 25. Juli, noch vor dem Einmarsch der Truppen, hatte der ff Pillnitz, königliches Lustschloß am rechten Elbufer, 2 Stunden oberhalb Dresden 2) Longwy, französische Grenzfestnng, südwestlich von Luxemburg. — Verdun, französische Festung au der Maaö.

8. Für einjährigen Unterricht in höheren Mittelklassen berechnet - S. 246

1869 - Hildburghausen : Nonne
246 Neue Geschichte. gel. Dazu wurden sie von jungen, tüchtigen Generalen angeführt, denen vom Konvente nur die Wahl zwischen Sieg oder Guillotine gelassen ward, während an der Spitze der deutschen Heere nach altem Brauche nur Män- ner höheren Alters standen, wie sie in der Regel zu den Geschäften des Krieges nicht mehr taugen. Auch stellten die Franzosen unter Anleitung Kriegs- des genialen Carnot ein neues System der Heerverpflegung auf, wel- systcm ches den Verhältnissen durchaus angepaßt war und die Erhaltung großer Carnot's. Truppenkörper ohne Magazine möglich machte. Das Alles deutete darauf hin, daß die deutschen einem „ungewohnten" Kampf entgegengingen, in welchem sie dauernde Erfolge sobald nicht gewinnen würden. Ehe es indeß zu Kriegsthaten kam, durchzuckte die Kunde von der Hinrichtung Hinrichtung Ludwig's Xvi. (21 Januar 1793) wie ein elektrischer Schlag Ludwigs Europa von einem Ende zum andern. Alle Monarchen erkannten die Xvi. Drohung, die sich in diesem gräßlichen Akte gegen ihre Throne aussprach. England, welches bisher eine unentschiedene Stellung eingenommen hatte, Pitt. stellte sich jetzt unter seinem Minister Pitt an die Spitze einer großen Koalition, zu welcher arlßer Oesterreich und Preußen und dem deutschen Reiche auch Holland, Dänemark, Rußland, Sardinien, der Papst, Spa- nien und Portugal traten. Mehrere Siege der Verbündeten, die unter dem Herzog von Ko- burg und dem englischen Herzog von Bork standen, bezeichneten den Anfang des Feldzuges von 1793. In den Niederlanden wurde Dumou- Aldenhoven;riez bei Aldenhoven^) (1. März) und in einer Hauptschlacht bei Neer- Neerwin- winden^) (am 18. März) geschlagen. Aus Furcht vor den jakobinischen den. Machthabern, die in ihm einen Freund der Monarchie witterten, trat er nach dieser Niederlage in Begleitung des Prinzen von Orleans (des nach- maligen Königs Ludwig Philipp) zu den Oesterreichern über. Dem Ersatz- manne des entwichenen Feldherrn, dem Generale Dam Pierre erging Famars. es noch übler: auf den Feldhern von Famarsb (24. Mai) verlor er Sieg und Leben, worauf die Festungen Conds *) und Valenciennes I in die Hände der Verbündeten fielen. Am Rhein hatten indeß (April 1793) die Preußen und Hessen die Mainz. Festung Mainz eingeschlossen. Die Stadt hielt sich bis zum 22. Juli, wurde aber dann, unter der Bedingung freien Abzugs, den Preußen übergeben. Da Custine und sein Nachfolger B e au h a rn ai s 1 2) die Stadt nicht zu entsetzen vermocht, so mußten beide ihre Köpfe unter die Guillotine tragen. Nach diesen Unfällen entwickelte der Konvent die äußerste Energie. Levee en Im August 1793 ward ein allgemeines Aufgebot (Isvss sn ruu88s) ver- masse. fügt: „Ganz Frankreich", so hieß es, „wird ein Lager, jeder Franzose Soldat. Die Unverheirateten ziehen zuerst in den Kampf; die Verhei- rateten schmieden Waffen und führen Lebensmittel herbei; die Weiber verfertigten Kleider und Zelte; Kinder zupfen Charpie; Greise beleben durch Reden an öffentlichen Plätzen den Muth der Krieger". — Und so 1) Aldenhoven, Flecken bei Jülich. — Neerwinden, kleiner Ort östlich von Brüssel. — Famars, Dorf in unmittelbarer Nähe von Valenciennes. — Conds, Stadt und Festung südlich von Lille. — Valenciennes, Stadt und Festung süd- westlich von Conds an der Schelde. 2) Beauharnais' Wittwe ist die nachmalige Kaiserin Joseph ine.

9. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 177

1862 - Hildburghausen : Nonne
Karl Ix. von Frankreich. 177 ließ, schwur sie im Stillen dem Admiral und allen Hugenotten blutige Rache. Sie drang in ihren Sohn, in eine allgemeine Ermordung der Hugenotten einzuwilligen und so die Feinde seiner Krone für immer zu vernichten. An- fangs sträubte sich der junge König gegen die Mordanschläge seiner Mutter. Als diese aber betheuerte, Coligny habe eine Verschwörung gegen den Thron und gegen alle Katholiken eingeleitet, da rief der König: „Bei dem Tode Gottes, man todte den Admiral, aber nicht ihn allein, sondern alle Huge- notten, damit auch nicht einer übrig bleibe, der uns beunruhigen könne." 2. Unverzüglich wurden die Anstalten zu einem allgemeinem Blutbade gemacht, bei welchem nur Heinrich von Navarra und der Prinz von Condö verschont bleiben, jedoch gezwungen werden sollten, die katholische Religion anzunehmen. Die Nacht vom 23. auf den 24. August 1572 wurde zur Ausführung bestimmt. Die Glocke im Louvre *) sollte das Zeichen geben und ein weißes Tuch um den linken Arm sollte das Merkmal sein, an welchem sich die Katholiken gegenseitig erkennen könnten. Als cs dunkel wurde, erwartete Karl unter bangem Herzklopfen die Stunde zum Anfange des Blutbades. Seine Mutter, die beständig um ihn blieb, sprach ihm Muth ein. Man mußte ihm aber doch den Befehl zunr Läuten der Louvre-Glocke abnöthigen. Mit der Unruhe eines Missethäters ging er zum Fenster und sah'zitternd hinaus. Dasselbe thaten seine Mutter und sein Bruder, und auch diese zitterten vor ungewisser Erwartung des Aus- gangs der Dinge. Endlich hörte man einen Pistolenschuß, aber nach diesen! ward es wieder stille. In der Angst wünschten sie den heillosen Befehl zu- rück, aber zu spät: das Blutbad hatte bereits seinen Anfang genommen. Gleich nach gegebenem Zeichen war das Haus Colignh's mit 300 Ge- harnischten besetzt worden. Auf den Zuruf: „Im Namen des Königs!" ward die Pforte des Hauses den Andringenden geöffnet, die Wächter augenblicklich erschlagen. Dann stürzten die Mörder nach dem Zimmer des Admirals. Er war bei dem ersten Lärm aufgestanden und stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt, als die Mörder eindrangen. „Bist du Coligny?" rief einer derselben. „Ich bin es," sprach der Admiral, „junger Mann, habe Ehrfurcht vor diesen grauen Haaren!" — Ein Stoß mit dem Degen war die Ant- wort, viele Hiebe und Stöße folgten nach. Dann stürzte man den zerfleisch- ten Leichnam zum Fenster hinaus. Unterdessen hatte das Morden auch in den Straßen begonnen. Auf- geschreckt durch den plötzlichen Lärm stürzten die Hugenotten aus den Häu- sern und fielen ihren Feinden in die Hände. Von allen Seiten ertönte das Gebrüll der Mörder, das Schreien und Flehen der Verfolgten, das Winseln der Sterbenden, dazwischen das Knallen der Gewehre und Geklirre der Schwer- ter. Kein Geschlecht, kein Alter, kein Stand fand Gnade. Der Marschall Tavannes rannte in wüthender Mordbegier durch die Straßen und schrie: „Lasset Ader, Bürger, es ist im August so heilsam, als im Mai!" Von den Straßen drang man in die Häuser und setzte hier das entsetzliche Gewürge fort. — Ueber dem blutigen Gemetzel stieg die Sonne empor und beleuchtete die Gräuel der verwichcnen Nacht. Ueberall lagen die Leichen in den Straßen umher, viele auch wurden aus den Häusern durch die Straßen in die Seine geschleppt. * I *) Louvre, der alte königliche Palast zu Paris, am rechten User der Seine. I 12

10. Für einen einjährigen Unterricht in einer unteren Klasse berechnet - S. 213

1862 - Hildburghausen : Nonne
Washington. 213 Ludwig dem Xvi. 1778 zu Staude gebracht. Im Jahre 1779 trat Spanien und das Jahr darauf (1780) auch Holland dem Bunde gegen England bei, dessen Herrschaft aus dem Meere schon längst die Eifersucht der übrigen seefahrenden Nationen erregt hatte. Jetzt entbrannte der Kampf auf allen Meeren und die englische Flagge bewährte von Neuem ihren alten Ruhm. 3. In Nordamerika schwankte das Kriegsglück lange zwischen den Engländern und Amerikanern; endlich gelang es Washington im Herbst 1781 die englische Hauptarmee unter Lord Cornwallis in Uorktownh ein- zuschließen und zur Ucbergabe zu zwiitgcn. Die Folgen dieses Ereignisses waren entscheidend, denn England sah sich nunmehr zur Nachgiebigkeit ge- nöthigt und am 3. September 1783 kam, unter Vermittlung des detitschcn Kaisers Joseph des Ii., der Friede zu Versailles^) zu Stande, wodurch die Freiheit und Unabhängigkeit Nordamerüka's anerkannt wurde. — Als Washington so sein großes Werk vollendet hatte, zog er sich wieder in die Einsamkeit des Landlebens zurück. Indeß ging es in den einzelnen Provinzen noch stürmisch zu, stenn der Krieg hatte Verwirrungen herbeigeführt. Um diesen ju begegnen, beschloß man an die Spitze der „vereinigten Staaten in Nordamerika" eine gemeinschaftliche Negierung zu stellen und zu deren obersten Leitung Washing- ton zu berufen. Dieser war bereit, durch Annahme dieser Würde seinem großen Werke den Schlußstein einzufügen. Als Präsident leitete er sein Vaterland einen Zeitraum von acht Jahren (1789 — 1797) hindurch mit solcher Weisheit und Kraft, daß, als er sich dann abermals in seine Ein- samkeit zurückzog, als wahr und gerecht der öffentliche Ausspruch galt, „er nehme das Bewußtsein eines redlich geführten Amtes, die Dankbarkeit seiner Mitbürger und den Beifall der ganzen Welt mit sich." — Der große Mann starb auf seinem Landgute Mont Vernon (in Virginien) am 14. Dezember 1799. In seinem Testamente hatte er allen seinen Sklaven die Freiheit ge- schenkt und beträchtliche Summen zur Errichtung von Schulen und Bildungs- anstalten vermacht. Seine Gebeine ruhen in der Hauptstadt und Bundes- stadt der vereinigten Staaten, in dem ihm zu Ehren erbauten und benannten Washingto n i). 45. Die französische Revolution 1789. Ludwig Xvi. 1. Die Ursachen der Revolution. Ludwig Xvi. 1774 —1792. Die konstituirende Nationalversammlung 1789—1791. Der Herzog von Orleans. Der Bastillensturm. Der König nach Paris. 2. Die Jakobiner. Die Flucht des Königs 1791. Die Ver- fassung von 1791. Die gesetzgebende Nationalversammlung 1791. 1792. Ter Tui- leriensturm. Die Septembertage. Der Nationalkonvent 1792—1795. Frankreich Republik 1792—1804. 3. Die Hinrichtung des Königs 1793. 4. Die Vendee, Tou- lon und Lyon. Sturz der Gironde. Der Terrorismus 1793. 1794. Sturz Robes- pierre's 1794. Das Direktorium 1795—1799. 1. In Frankreich war auf Ludwig den Xiv. der fünfjährige Ludwig Xv. (S. 202.) gefolgt, für welchen bis 1723 der Herzog von Orleans, sein Onkel, * *) und gründliches Forschen erfand er 1749 den Blitzableiter, wodurch sein Raine in ganz Europa berühmt wurde. Er starb allgemein verehrt 1790 in seinem 84. Lebensjahre. *) Uorktown, Stadt in Ost-Birginien am James-River oder Jamesfluß. — Versailles, Stadt westlich von Paris; das hier von Ludwig dem Xiv. 1673—1680 erbaute Schloß war die Residenz der französischen Könige bis 1789. — Was hing- ton, Hauptstadt von Columbia, Landesbezirk zwischen Maryland und Virginien.
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