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61. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 265

1903 - Wiesbaden : Behrend
265 General Fransecky stand, bereit, eher zu sterben, als einen Schritt zu weichen. Hier bleiben wir!" rief er den braven 26ern, 27ern und 66ern (Provinz Sachsen) zu, und unsere tapferen Vter und Landsleute wichen und wankten nicht, trotz des mrderischen feindlichen Feuers und der entsetzlichen Verluste. Die sterreichische Artillerie hatte sich etagenmig der einander liegende Batterien im Walde er-richtet, eine der die andere hinwegschieend. Um sicher zu treffen, waren an den greren Bumen Zeichen (Distanzmesser) angebracht. Es war eine Heldentat der Unsrigen, ihre eigentlich unhaltbare Stellung lange, bange Stunden hindurch behauptet zu haben. Unterdessen hatte auch Herwarth von Bittenfeld gegen die sterreicher, die durch die Sachsen verstrkt waren, einen harten Stand. Mittags waren die todesmutigen Preußen von dem heien Ringen ganz erschpft, alles hing von dem rechtzeitigen Eintreffen des Kronprinzen ab. Endlich verbreitete sich die Nachricht: Der Kronprinz ist da!" Mit strahlenden Augen sprach Moltke zum König: Jetzt ist Ew. Majestt der Sieg nicht mehr zu nehmen!" Strmend eroberte die preuische Garde des Kronprinzen bald die Hohen von Lipa und Chlum, der König befahl das Vorrcken auf der ganzen Linie, und so mute der Feind vor den Andringenden zurckweichen. Vierzehn Stunden lang sa der greise König im Sattel, und mehrmals geriet er in Lebensgefahr. Gro waren die Verluste der Preußen; aber ein herrlicher Sieg war errungen, der Deutschlands Schicksal entscheiden mute. Ohne besonderen Widerstand drangen jetzt die Preußen fast bisan die schone Kaiserstadt Wien vor; da kam es zum Waffenstillstand. ) Die Erfolge der Mainarmee. Unterdessen hatte der preuische General Vogel von Falckenstein mit seiner Mainarmee mehrere glnzende Siege der bte sddeutschen Truppen erfochten (so bei Kissingen und Aschaffenburg); am 16. Juli hielt er seinen Einzug in die Bundeshaupt-stadt Frankfurt. Sem Nachfolger im Oberbefehl, General Manteuffel brach metter nach Sden auf und fhrte die Armee ebenfalls vou Siea tu Steg. So waren auch die sddeutschen Staaten zum Frieden gezwungen ^rte^e- August. Auf Bismarcks weifen Rat verengte König Wilhelm von Osterreich keine Gebietsabtretung, sondern nur, da es ans Deutschland ausscheide und die Ordnung der deutschen Verhltnisse Preußen uberlasse. Auch brauchte es nur 60 Millionen Mark Kriegskosten zu zahlen. Durch dieses entgegenkommen wurde es bald mglich, da der besiegte Staat mit Preuen-Deutschland in ein Bundesverhltnis trat. und wjt* fecyen?rn %ere auch ein stilles Heer von Mnnern Velins s / t9- fenw^en?emj^altett ^sgezogen. Untersttzt von den r?etm lu Vaterlande Kleidungsstcke, Leinwand und strkende S - gammelten, konnten die e Edlen das entsetzliche Elend, welches leder Krieg mt Gefolge hat, vielfach lindern. ' ^ Die Neuordnung Deutschlands durch Preußen wurde in der Weise vorgenommen, da Preußen die Lnder einverleibte, welche jetzt die

62. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 264

1903 - Wiesbaden : Behrend
264 fterreich fand Bundesgenossen an Bayern, Wrttemberg, Baden, beiden Hessen. Nassau, Sachsen und Hannover; zu Preußen standen da-gegen auer dem Verbndeten König von Italien nur einige nord-deutsche Kleinstaaten. Von mchtigen Feinden bedroht, mute Preußen das Schwert der seine Zukunft entscheiden lassen. Mit schwerem Herzen zog König Wilhelm in diesen Bruderkrieg, der sr Preußen auf Leben und Tod ging. 1c b) Die Besetzung von Hannover, Kurhessen und Sachsen. Am Ib. ^um berschritten preuische Truppen die Grenzen von Hannover Kur-Hessen und Sachsen, und rasch waren die Hauptstdte Hannover, Kassel und Dresden von ihnen besetzt. Auf der Hhe von Langensalza und an der Unstrut kam es am 27. Juni zwischen den Preußen und Hannoveranern zum Kampfe. Nack heiem Ringen und schweren Verlusten muten die Preußen weichen Doch der Steg der Hannoveraner war vergeblich. In der folgenden Nacht kamen auf den Eisenbahnen neue preuische Truppen herbei. Das hannoversche Heer wurde von allen Seiten eingeschlossen und zur bergabe ge-zwungen. Die knryessischen Truppen brachen nach Sddeutschland auf. die schsischen zogen sich nach Bhmen zurck. o) Die Hauptarmee in Bhmen. Die preuische Hauptstreit-macht, der 250000 Mann stark, war in drei groe Armeen eingeteilt. Die Erste Armee stand bei Grlitz an der Neisse unter Prinz Friedrich Karl die halb so starke Elb arme e rechts davon bei Torgau an der Elbe unter dem General Herwarth von Bittenfeld und die Zweite Armee unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm in Schlesien zwischen Neisse und Bneg. Das 4. Armeekorps (Provinz Sachsen) gehrte der I. Armee an. Alle drei Armeen sollten schnell nach Bhmen vorrcken, sich dort vereinigen und dann dem Feinde die Entscheidungsschlacht liefern. Die Elbarmee und die Erste Armee bahnten sich durch siegreiche Gefechte bei Muchengrtz und Gitschin den Weg in Feindesland, während der Kronprinz mit glcklichem Erfolge durch die nordstlichen Gebirgspsse Bhmens vordrang und bei Nachod und Skalitz die sterreicher zurckschlug. Die Erste und die Elbarmee waren schon vereinigt, die Zweite stand jetzt nur noch einige Meilen entfernt. Nun erfolgte die Entscheidungsschlacht. d) Die Schlacht bei Kniggrtz. 3. Juli. Unterdessen hatte sich König Wilhelm auf den Kriegsschauplatz nach Bhmen begeben und den Oberbefehl bernommen. Graf Bismarck, General von Moltke und Kriegsminister von Roon begleiteten ihn. Der sterreichische Oberbefehlshaber Benedek hatte sein ganzes Heer bei der Festung Kniggrtz zusammengezogen. Mit khnem Mute beschlo König Wilhelm, am 3. Juli mit ganzer Kraft den Feind anzugreifen. Die Erste Armee sollte das Zentrum des Feindes angreifen, Herwarth von Bittenfeld den linken Flgel desselben; der Kronprinz, der zwar noch meilenweit entfernt stand, aber gegen Mittag eintreffen konnte, sollte den rechten Flgel auf sich nehmen. Um neun Uhr morgens begann die Erste Armee bei Sdowa den Angriff. Es galt, die bewaldeten Hhen von Lipa und Chlum zu nehmen; aber die Preußen wurden mit einem vernichtenden Geschtzfeuer von mehr als 500 Kanonen berschttet, und jeder Schritt mute mit Blut erkauft werden. Am hef-tigsten tobte der Kampf im Swiepwalde, wo der preuische Held

63. Geschichte für Mittelschulen und ähnliche Lehranstalten der Provinz Sachsen - S. 275

1903 - Wiesbaden : Behrend
275 Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht in Leipzig. Leipzig hat ge-sprochen, der Streit ist aus". Leichtere Strafflle erledigen die Schffen-geeichte, bestehend aus einem Richter und zwei Beisitzern (Laien.) Schwerere Vergehen werden von den Strafkammern, die nur aus Richtern zusammen-gesetzt sind, abgeurteilt. Bestimmte Arten von Verbrechen unterliegen dem Urteil der Schwurgerichte, die nur aus Laien bestehen. Das Reich bernahm ferner das Post- und Telegraphenwesen, das mit Ausnahme von Bayern und Wrttemberg (seit 1901 hat letzteres die eignen Postwertzeichen aufgegeben) fr ganz Deutschland durch das Reich sp oft am t geleitet wird. Groen Erfolg hatte die Kaiserliche Post durch den Generalpostmeister Heinrich Stephan. Heutzutage hat selbst jedes grere Dorf seine Postanstalt; in kleineren Drfern finden wir Postagenturen ober Posthilfsstellen. Unzhlige Briefksten nehmen Briefe und Postkarten zur Befrderung auf. Die Bahnpost befrdert die Postsachen auf der Eisenbahn; die Felbpost tritt bei Ausbruch eines Krieges in Ttigkeit. 1875 wrbe der Weltpostverein gegrndet, der fast den ganzen Erbball umspannt. Telegraph und Telephon (Fernsprecher) verbinden in unseren Tagen die meisten Städte und greren Drfer mit einander. Auch die wichtigsten Eisenbahnen gingen fast alle in staatlichen Besitz der, und der Eisenbahnverkehr wurde besser geregelt. Die Anlage neuer Bahnen betrieb man so groartig, da Handel und Verkehr ungeahnten Aufschwung nahmen. Besonders segensreich fr die dem Weltverkehr entlegenen Orte wirkte der Bau von Sekundrbahnen (Kleinbahnen). Der Hebung des Binnen-Handels dienten umfangreiche Kanalbauten. (Der Ems-Jade-Kanal, der Dortmund-Ems-Kanal). Wichtig fr unsere Flotte und unseren Handel ist die Anlage des Nord-Ostsee-Kanals (Kaiser-Wilhelms-Kanals) von der Kieler Bucht bis zur Elbmndung. ) Frsorge fr die Arbeiter. Unter den Arbeitern, besonders unter den Fabrikarbeitern, die durch die starke Entwicklung der Industrie in den Fabrikorten sich ansammelten, herrschte vielfach Unzufriedenheit mit ihren Verhltnissen. Der Lohn entsprach hufig nicht der Arbeit; es gab groe Fabriken, welche die Kraft ihrer Arbeiter ausnutzten, um fr die Besitzer hheren Gewinn zu erzielen. In gesundheitsschdlichen Rume mute der Arbeiter oft sein tgliches Brot verdienen. Bei schmalem Lohne konnte er nicht fr die Zukunft sorgen; trafen ihn Krankheit, Unfall, oder kamen die Tage des Alters, so standen Sorge und Not vor seiner Tr. Dieser bel-stand wurde immer grer, da die Lhne nicht in demselben Mae stiegen wie die Preise fr Lebensmittel, Kleidung, Wohnung und fr Bedrfnisse, die eine bessere Lebensfhrung hervorruft. Kaiser Wilhelm nahm sich nun der Armen und Bedrngten seines Volkes krftig an. Dem Reichstage rief er zu: Wir haben es stets als eine der ersten von Uns bernommenen Pflichten erkannt, der Lage der arbeitenden Klassen im ganzen Reiche Frsorge und Pflege zuzuwenden". Und an einer andern Stelle: Unsere kaiserlichen Pflichten gebieten Uns, kein in Unserer Macht stehendes Mittel zu versumen, um die Besserung der Lage der Arbeiter und den Frieden der Berufsklassen untereinander zu frdern, so lange Gott Uns Frist giebt zu wirken". Der Staat ernannte Fabrikinspektoren, welche nachsehen muten, da in den Fabriken Leben und Gesundheit der Arbeiter nach Mglichkeit geschtzt waren; die Kinder- und Frauen- sowie die Sonntagsarbeit wurden eingeschrnkt. Vor Freude der die glckliche Errettung Kaiser Wilhelms aus Lebensgefahr sammelte man im Reiche die Summe von 1,740000 Mk., welche ihm als Wilhelmsspende" zur Ver-fguug gestellt wurde; hochherzig verwandte er sie zur Stiftung einer Alters-Versorgung fr alte, erwerbsunfhige Arbeiter. Auf alle Weise suchte dann die Regierung das Erwerbswesen der Nation zu frdern. Das kam dem kleinen Mann" zu gute; der Lohn ging in die Hhe, und die Arbeits- 18*
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