TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T141: [Armee Metz General Paris Schlacht August Mac Franzose Mahon Festung], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon August August
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mahon Frankreich
124
Vom Tilsiter Frieden bis zur Herstellung Preußens durch den Wiener Kongreß.
Willenberg) den Übergang über den Strom erzwungen hatte („Jork von Wartenburg"), vereinigte sich die schlesische Armee mit der Nordarmee.
Durch diesen Flankenmarsch in seinen Rückzugslinien bedroht, sah sich Napoleon gezwungen, seine Stellung bei Dresden aufzugeben und nach der Ebene von Leipzig zu ziehen, wo sich nun alle Heere zur Entscheidung sammelten. Napoleon hoffte Schwarzenberg zu schla-geu, ehe Blücher erschien. In der That wars er die böhmische Armee iß. crtbr. am 16. Oktober bei Wachau, im Süden von Leipzig, zurück. Blücher aber durchbrach bereits an demselben Tage bei Möckern, im Norden Leipzigs, die französische Ausstellung und entriß dadurch Napoleon die Früchte seines Sieges. Nachdem der 17. Oktober unter vergeblichen Verhandlungen vergangen war, die Nordarmee und russische Reserven eingetroffen waren, die die Verbindung zwischen Blücher und Schwarzen-
18. Lkibr. berg herstellten, erfolgte die Entscheidung am 18. Oktober durch einen
allgemeinen Angriff der auf 300000 Mann angewachsenen Verbündeten auf die nur halb so starken Franzosen. Der Hauptkamps drehte sich an diesem Tage um das Centrum bei Probstheida, das von ihnen behauptet wurde. Aber der Sieg Bülows bei Paunsdorf nötigte Napoleon, den Rückzug anzuordnen, der die ganze Nacht hindurch währte. Macdonald deckte dem abziehenden Heere durch die Verteidigung Leipzigs mit Italienern, Polen und Rheinbündlern den Rücken. Die Königs-
19. cktbr. berger Landwehr drang am Vormittage des 19. Oktober zuerst iu die
Stadt. Infolge der verfrühten Sprengung der Elsterbrücke durch die Franzosen selbst wurden noch Tauseude abgeschnitten und gefangen genommen. Der polnische Fürst Poniatowski ertrank im Flusse.
In fluchtähnlichem Rückzüge suchte Napoleon den Rhein zu gewinnen und wurde hierbei durch Schwarzenberg, der die Verfolgung übernommen hatte, uur wenig beunruhigt. Bei Hanau1) stellten sich ihm die Bayern, welche noch in letzter Stunde von Frankreich zu den Verbündeten übergetreten waren, unter Wrede entgegen; aber Napo-30. si.cft. leort wars sie am 30. und 31. Oktober zurück und setzte ungestört seinen Rückzug fort. Nur mit 70000 Mann überschritt er den Rhein.
Die Wirkungen der Schlacht bei Leipzig waren folgende: 1) Deutschland war bis zum Rhein befreit 2) Der König von Sachsen wurde kriegsgefangen nach Berlin geführt und sein Land unter die Centralverwaltung, an deren Spitze Stein stand, gestellt. 3) Der Rheinbund löste sich aus; seine Fürsten beeilten sich, dem Beispiele Bayerns zu folgen. Nur die Herrscher von Westfalen, Berg und Frankfurt fanden keine Gnade. 4) Die von Napoleon aus ihren Besitzungen vertriebenen Fürsten erhielten ihre Länder zurück. 5) Alle Festungen außer Hamburg, wo Davout befehligte, und Magdeburg mußten sich, jedes Entsatzes beraubt, ergeben. 6) Bülow befreite Holland, wo der Erb-statthalter Wilhelm Vi. wieder eingesetzt wurde. 7) Napoleons Ver-
1) Hanau liegt am Main, an der Mündung der Kinzig.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
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TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T17: [Uhr Feind Truppe General Schlacht Armee Napoleon Kampf Angriff Stellung]]
Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Schwarzenberg Napoleon Napoleon Macdonald Napoleon Napoleon Davout Wilhelm Napoleons
Extrahierte Ortsnamen: Willenberg Dresden Leipzig Leipzig Leipzigs Schwarzen- Probstheida Leipzigs Polen Rhein Schwarzenberg Frankreich Rhein Leipzig Deutschland Rhein Sachsen Berlin Rheinbund Westfalen Frankfurt Hamburg Magdeburg Holland Napoleons Hanau Main
Ii. Die auswärtigen Verhältnisse bis zu den Befreiungskriegen.
119
durch die sogenannte Kontinentalsperre, durch welche die Einfuhr aller englischen Waren für das Festland verboten wurde, England an seiner empfindlichsten Stelle, in seinen Handelsinteressen, zu treffen.
Fast alle Staaten Europas, auch Rußland, schlossen sich der Handelssperre an. Um diese sicherer durchführen zu können, verfügte Napoleon im Jahre 1810 die Vereinigung Hollands, Oldenburgs, der Hansestädte, sowie der ganzen deutschen Nordseeküste mit Frankreich. Kaiser Alexander sah aber in der Vergrößerung des Herzogtums Warschau durch Westgalizien den Beginn der Wiederherstellung Polens und fühlte sich durch die rücksichtslose Vertreibung des Herzogs von Oldenburg, seines Verwandten, tief gekränkt; dagegen verletzte es Napoleon, daß sich Alexander, um nicht den Handel und den Wohlstand seines Landes zu Grunde zu richten, wieder von der Kontinentalsperre lossagte. Preußen, in die Mitte zwischen Rußland und Frankreich gestellt, suchte vergebens zu vermitteln. Bei dem tiefen Mißtrauen, welches Napoleon gegen Preußen hegte, dachte er bereits daran, diesen Staat ganz zu vernichten, ehe er sich gegen Rußland selbst wandte, und nur mit Mühe gelang es Hardenberg, Napoleon zu einem Bündnisse mit Preußen zu bewegen: Friedrich Wilhelm mußte sein ganzes Land den Franzosen öffnen und ein Corps von 20000 Mann zum Zuge gegen Rußland stellen.
Verlauf des Feldzuges. Ein Heer von mehr als einer halben Million Krieger führte Napoleon 1812 gegen Rußland ins Feld. Das isi3 preußische Corps unter Iork war dem Befehle des Marschalls Macdonald unterstellt, der auf dem linken Flügel gegen Riga und Petersburg vorgehen sollte; das Hauptheer unter Napoleon selbst zog auf Moskau, während 30000 Österreicher den rechten Flügel bildeten. Die Russen vermieden jedes Zusammentreffen mit dem überlegenen Feinde und zogen sich, hinter sich alles zerstörend, immer weiter in das Innere des Landes zurück. Erst bei Smolensks nahm Barclay de Tolly, der Anführer der russischen Armee, eine Schlacht an; sie ging für die Russen verloren. Auf das Drängen der Alt-russen, die mit dem beständigen Zurückweichen Barclay de Tollys unzufrieden waren, übergab Alexander den Oberbefehl dem greisen Kutusow. Dieser verlor die blutige Schlacht bei Borodino,^) und Napoleon hielt daher Mitte September seinen Einzug in Moskau.
Wenige Tage darauf brachen, von den Ruffen selbst angelegt, in Moskau Feuersbrünste aus, die einen großen Teil der Stadt und der Vorräte vernichteten. Als Napoleon jetzt den Frieden anbot, hielt ihn Alexander, auf den Stein und Arndt einwirkten, so lange hin, bis die gute Jahreszeit vorüber war. Erst am 18. Oktober griffen die Russen
1) Smolensk liegt am obern Dnjepr.
2) Borodino liegt westlich von Moskau.
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TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Alexander Alexander Napoleon Alexander Alexander Napoleon Hardenberg Napoleon Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon Macdonald Napoleon Barclay_de_Tolly Alexander Alexander Napoleon Napoleon Alexander Alexander Arndt Borodino
Extrahierte Ortsnamen: England Europas Hollands Oldenburgs Frankreich Warschau Polens Oldenburg Frankreich Riga Petersburg Moskau Moskau Moskau Smolensk Moskau
42 Die Geschichte Preußens bis zu feiner Vereinigung mit Brandenburg i. 1.1618.
1309
daß er bald zu den reichsten Landesherren gehörte. Aus den zu jeder Ordensburg gehörenden Dörfern und Gütern bezogen die Besatzungen ihren Unterhalt.
Iii.
«io Dir Mütezeit des Ordens. 1309—1410.
1 Erwerbung von Pommerellen. Verlegung des Hochmeistersitzes «ach Marieuburg.
Nach dem Aussterben des Hauses Swantopolks bemächtigte sich der Orden Pommerellens mit seinen Hauptorten Danzig, Dirschau und Schwetz und kaufte dem Markgrafen Waldemar von Brandenburg die Ansprüche, welche er als oberster Lehnsherr auf dies Gebiet erhob, ab. Da aber auch Polen das Land beanspruchte, so wurde diese Besitznahme durch den Orden der Ausgangspunkt zu feiner später so verhängnisvollen Feindschaft mit Polen.
Inzwischen war Preußen — nach dem gänzlichen Verluste des Heiligen Landes — die Hauptbesitzung des Deutschen Ordens geworden. Deshalb verlegte der Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen im i3«s Jahre 1309 seinen Sitz von Venedig nach Marienburg, wo die Ordensburg zu einem großartigen Prachtbau, dem Residenzschlosse des Hochmeisters, erweitert wurde.1)
1) Dieses Schloß ist, von den Kirchen abgesehen, das großartigste deutsche Bauwerk, welches aus dem Mittelalter erhalten ist. Der schönste Saal des Schlosses ist der große Remter. Herrlicke Bauten siud ferner der Remter des Hochmeisters, dessen gewölbte Decke nach Art der Ordensbauten auf einem einzigen, zierlichen Granitpfeiler ruht, die Marienkirche mit der St. Annenkapelle, der Begräbnisstätte der Hochmeister, und die zur Kirche führende „goldene Pforte." An der äußern Giebelmauer der Kirche befindet sich das 8 Meter hohe Mosaikbild der Jungfrau Maria.
Die Hochmeister des Deutschen Ordens seit dem Einzuge in die Marienburg waren folgende: Siegfried v. Feuchtwangen 1303 —1311; Karl V. Trier 1311 — 1324; Werner v. Orseln 1324—1330; Luther Herzog von Braunschweig 1331 —1335; Dietrich Burggraf von Altenburg 1335 —1341; Ludolf König 1342 —1345; Heinrich Tusemer 1345 —1351; Winrich v. Kniprode 1351 —1382; Konrad Zöllner v. Rothenstein 1382 —1390; Konrad v. Wallenrod 1391 — 1393; Konrad v. Jungingen 1393 — 1407; Ulrich v. Juugingen 1407 — 1410; Heinrich v. Plauen 1410 — 1413; Michael Küchmeister 1413 —1422; Paul v. Rußdorf 1422 —1441; Konrad v. Erlichshausen 1441 —1449; Ludwig v. Erlichshausen 1450 —1467; Heinrich Rcuß v. Plauen 1469 —1470; Heinrich v. Richtenberg 1470 —1477; Martin Truchseß v. Wetzhausen 1477 —1489; Johann v. Tiefen 1489 —1497; Friedrich, Herzog zu Sachsen 1498 —1510; Albrecht, Markgraf zu Brandenburg 1511 —1525.
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TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz]]
Extrahierte Personennamen: Waldemar_von_Brandenburg Siegfried_von_Feuchtwangen Siegfried Maria Maria Siegfried_v Siegfried Karl_V. Karl_V. Werner_v Dietrich_Burggraf_von_Altenburg Ludolf_König Heinrich_Tusemer Heinrich Winrich_v Konrad_Zöllner Konrad Konrad_v Konrad Konrad_v Konrad Ulrich_v Heinrich_v Heinrich Michael_Küchmeister Konrad_v Konrad Ludwig_v Ludwig Heinrich_Rcuß Heinrich Heinrich_v Heinrich Martin_Truchseß Johann Friedrich Friedrich Albrecht Albrecht
146
Das Zeitalter Wilhelms I.
Benedek hatte mit 220000 Mann bei Königgrätz eine feste Stellung eingenommen, um hier den Feind zu erwarten. Im preußischen Hauptquartier hatte man für den 3. Juli noch auf Ruhe gerechnet und für diesen Tag nur Rekognoscierungen anbefohlen. Prinz Friedrich Karl aber, der am Abend des 2. die gesamte feindliche Macht zum Angriffe bereit fand, beschloß ihr sofort zuvorzukommen, forderte den Kronprinzen zur Mitwirkung auf und meldete dem Könige seine Maßregeln. Der König ordnete noch in der Nacht das Vorgehen der ganzen preußischen Truppenmacht an. Die feste Stellung der Österreicher, die Vortrefflichkeit und die geschickte Aufstellung ihrer Artillerie erschwerten die Angriffe des Prinzen und der Elbarmee trotz der trefflichen Führung imd des Zündnadelgewehrs ungemein. Mit Mühe und Not hielten sie sich in den Waldungen füdlich und östlich von Sadowa/j bis am Mittag der Kronprinz eintras und die Entscheidung brachte. Seine Garde erstürmte den Schlüssel der feindlichen Stellung, das Dorf Chlum. Um 3 Uhr waren auch die Sachsen geworfen.
3.J»li Der Tag von Königgrätz (3. Juli 1866) entschied über ls<5<> die Führung in Deutschland. Verfolgt von der Reiterei unter der persönlichen Führung König Wilhelms, lösten sich die Scharen der Österreicher alsbald in milder Flucht auf. Erst unter den Mauern von Olmütz konnte Benedek die geschlagene Armee wieder sammeln. Da ihm aber die Besetzung Brünns durch den Prinzen Friedrich Karl die Gefahr brachte, von Wien abgeschnitten zu werden, so sandte er nur einen Teil seiner Truppen auf der Eisenbahn dorthin, mit der Hauptmasse überschritt er die kleinen Karpaten und zog nach Preßburg hinab. Die Preußen rückten bis wenige Meilen vor Wien.
Inzwischen hatten die Österreicher bei Cnstozza?) und Stjfct3) glücklich gegen die Italiener gekämpft. Dennoch trat Kaiser Franz Joseph in der Hoffnung, Italien von Preußen zu trennen und zugleich an Frankreich einen Bundesgenossen gegen Preußen zu gewinnen, seinen letzten italienischen Besitz Venetien an den französischen Kaiser Napoleon Iii. ab, der das Gebiet sofort Italien überwies. So konnten allerdings 60000 Mann aus Italien nach der Donau geschafft werden. Da aber Italien dem preußischen Bündnisse treu blieb und Napoleon nicht gerüstet war, um den siegreichen Preußen entgegentreten zu können, so mußte sich Österreich dennoch den preußischen Forderungen fügen. In Nikolsburg^) wurde zunächst ein Waffenstillstand verabredet. Die letzte Schlacht in diesem Kriege, das Treffen bei Blumen au in der Nähe von Preßburg, bis wohin die Preußen den Österreichern gefolgt waren, wurde auf die Nachricht von dem Waffenstillstände abge-
1) Sadowa liegt an der Bistritz, an der Hauptstraße von Gitschin nach Königgrätz.
2) Custozza liegt südlich vom Gardasee, etwas westlich von Verona.
3) Lissa ist eine Insel mit Kriegshafen an der Küste Dalmatiens.
4) Nikolsburg liegt südlich von Brünn, nahe der österr.-mährischen Grenze.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Benedek Friedrich_Karl Friedrich Karl Wilhelms Benedek Friedrich_Karl Friedrich Karl Franz_Joseph Franz Napoleon Napoleon Lissa
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Deutschland Wien Preßburg Wien Cnstozza Italien Frankreich Italien Italien Donau Italien Nikolsburg^ Königgrätz Verona Nikolsburg
Kreis Büdingen, bearbeitet von K. Heusohn.
23
haus anlehnte, sind noch geringe Spuren erkennbar. In der ,,5lltstadt" steht
das mit hohem Staffelgiebel gezierte Rathaus, welches im Jahre 1458 unter
Diether I. errichtet und in den Jahren l909 und 1910 einem Umbau unter-
zogen wurde. Die ehemalige Kaufhalle im untersten Stockwerke ist jetzt zu
einem Festsaale hergerichtet. Die am Schloßplatz stehende Marienkirche
(Stadtkirche) entstammt in ihren hauptteilen der Mitte des 15. Jahrhan-
derts, 1601 wurden die Räume für die neugegründete Lateinschule ange-
baut. Sehenswerte Bauwerke stehen auch in der 5chlohgasse. Das jetzige
Amtsgerichtsgebäude mit seinem Turme wurde 1770 als lutherische Xirche
errichtet und diente von 1829—1879 als Gymnasialgebäude. Das be-
merkenswerteste Gebäude von Büdingen ist jedoch das fürstliche Scfyloft, eine
alte Wasserburg, bestehend aus vor- und Hauptburg, welche in ihren ein-
zelnen Teilen den verschiedensten Jahrhunderten entstammen. Zu den ältesten
Bauten des Schlosses gehört der 35m hohe Bergfried, ebenso der anstoßende
palas und die Vurgkapelle. Das romanische portal an der Kapelle gehört
der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts an. Das Hauptportal im inneren Schloß-
Hof mit dem Treppenbau entstand um 1670. Einen Besuch verdient der
gemalte Saal im Schloß, dessen Wände mit Bildern aus der ysenburgischen
Geschichte geschmückt sind. 5ln das Schloß schließt sich der Hain an, ein großer
Garten mit hübschen Baumgruppen und Laubgängen, vor dem Obertore,
von welchem noch Teile vorhanden sind, steht das alte Bandhaus, nebenan
die fürstliche Rentkammer und die Villa des Prinzen Klfred zu Isenburg-
Büdingen. Innerhalb der Stadtmauer lehnt sich ein schloßähnliches Gebäude
an das (Dbertor an, der Oberhos, welcher im Jahre 1569 durch den Grafen
Georg von Isenburg erbaut wurde. Gegenwärtig dient er der Fürstin-
Mutter als Witwensitz. Huf der Nordseite der Stadt, ,,am Gebück", stehen
an der Stadtmauer noch mehrere mächtige Türme. Der am Eck trägt die
Inschrifti „Gott gnad' der Zeel!" Sie soll bei der Erbauung des Turmes
von den Gesellen eingemeißelt worden sein, weil ein Mitarbeiter bei einer
fluchwürdigen Tat von hier in die Tiefe gestürzt wäre und seinen Tod ge-
funden hätte. Der zweitletzte Turm ist der schon genannte Hexenturm. Einige
Inschriften, womit die inneren Wände des Turmes von den Gefangenen
bekritzelt wurden, erinnern uns noch heute an die barbarischen Zeiten des
Mittelalters, in welchen hier so viele unschuldige Opfer schmachten mußten.
5ln der Stelle des Gasthofs ,,zum Stern" war der Büdinger Gerichts-
platz, hier kamen unter einer Linde die freien Männer des Gerichts zu-
sammen, um unter dem Vorsitze des Amtmannes Recht zu sprechen. 1495
wurde das Gericht in die Stadt auf das Rathaus verlegt.
vom (Dbertor zieht die Hammerstraße das Seemental aufwärts,' an ihr
liegen, an den Bergeshang angelehnt, eine Knzahl hübscher Villen. Recht
lohnend ist ein Besuch der Sandsteinbrüche, deren Erzeugnisse als Schleif-
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T62: [Gericht Recht Gesetz Richter Jahr Volksversammlung Senat Plebejer Beamter König], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
30
Heimatkunde des Großherzogtums Hessen. Nr. 10.
hier das schönste und Beste geschaffen, in ländlicher Ruhe dem Erholung-
suchenden Stärkung seiner Gesundheit zu verleihen. Huf kleinem Räume
trifft man hier die verschiedenartigsten Heilquellen vereinigt: drei Sol-
brunnen für Trink- und Badekuren, eine Stahl-, eine Schwefel- und eine
Lithiumquelle. Schon von alters her war die Salzquelle bekannt, und jähr-
hundertelang wurde hier auf der Saline Salz gewonnen. Rber erst in
neuerer Zeit findet der Grt mit seinen umgebenden Naturschönheiten, seinen
klimatischen Vorzügen, seinen vorzüglichen (Quellen die rechte Würdigung.
Deshalb hat man auch vor kurzem das dritte deutsche ttausmanns-Erho-
lungsheim, einen mächtigen Bau, umrahmt von dunklen Tannen, hier er-
richtet, das im Kriegsfall als Lazarett dienen soll.
Der bedeutendste Ort der Umgegend ist das Städtchen Nidda (2130
Einwohner) auf beiden Seiten des aus dem Vogelsberge kommenden
Flüßchens gleichen Namens gelegen, Kreuzungspunkt der Eisenbahnlinien
Gießen—gelnhausen und Schotten—friedberg. Über die Entstehung des
Grtes berichtet uns die Sage, daß eine Gräfin nach ihrem 5lbzug von der
nahen 5lltenburg das Gelübde getan habe, an dem Grt, wo ihr Esel, auf
den sie drei Kinder und ihre habe geladen, zuerst stehen bleiben würde,
eine Burg zu errichten. Sie kam mit ihm in das Tal, als der Esel hier im
Moraste stecken blieb. ,,Nit da! Nit da!" rief die Gräfin aus, allein der
Esel ging nicht vom Platze. Sie erbaute an der Stelle ein Schloß und ein
Städtchen dabei, das davon seinen Namen erhielt. Nidda ist ein gewerb-
tätiger Grt, bekannt durch seine Bierbrauereien, seine Möbelfabriken und
seine Werkstätten für Imkergeräte. Es ist ferner Sitz eines Amtsgerichts,
eines Finanzamts, einer Gberförsterei und eines Kreisvermessungsamts und
hat eine höhere Bürgerschule sowie eine gut besuchte Gewerbeschule, hübsche
Villen stehen überall an den Seiten der Straßen, die zu dem alten Städtchen
hinleiten, welches sich an das Schloß (wohl der Sitz der ehemaligen Grafen
von Nidda) anlehnt. Das jetzige Schloßgebäude stammt aus der Zeit um
1600, nebenan wurde vor wenigen fahren das neue Kmtsgerichtsgebäude
errichtet. In der Schloßgasse steht die im Jahre 1617 erbaute Kirche, deren
Inneres einer Betrachtung wert ist. Mitten in der Altstadt breitet sich der
geräumige Marktplatz aus, geziert von dem im Jahre 1650 errichteten
Marktbrunnen mit dem Niddaer Stadtwappen. Huf dem rechten Ufer der
Nidda erhebt sich das Wahrzeichen der Stadt, der Johanniterturm, ein Über-
bleibsel der ehemaligen Pfarrkirche, auch Johanniskirche genannt, von der
alten Stadtbefestigung sind nur geringe Neste auf unsere Zeit gekommen,
vor der Stadt, ,,auf der Beune", hat man im Jahre 1909 dem Mreichs-
Kanzler Fürst Bismarck aus riesigen Basaltblöcken ein würdiges Denkmal
gesetzt.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
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64
Drittes Hauptstück.
macht; darum hat man unzählige .Hände an den stillen
Webstnhl gewöhnt, ans welchem mit den einfachsten Mit-
teln jene feinen Gaze zu Stand gebracht werden, die der
staunende Römer Nebel von Leinwand nannte; darum
prangen in ganz Vorderindien, auf einer Landfläche von
mehr als 60,000 Quadratmeilen kolossale Denkmäler hei-
liger Baukunst, woran zerstörungssüchtige Muhamedaner
zum Theite vergeblich das Brecheisen gesetzt haben. Die
Pagoden oder Tempel der Indier zeigen entweder am
Eingang, oder am Allerheiligsten, oder im Ganzen die
Form der Pyramiden, sind mit elegant cannelirten Por-
phyrsäulen, mit Arabesken und Laubwerk geschmückt und
enthalten vielerlei, mitunter abentheuerliche Göttergestal-
tcn, über welche Perlen und Diamanten verschwenderisch
ausgcgvssen sind. Von dem Schiff einer solchen Pyra-
mide hängen irgendwo aus dem härtesten Steine spiegel-
gelglatt polirte Kettenfestous herab: die Glieder bilden
Ringe von 32 Zoll Umfang, und doch ist jede Guirlande
mit ihren 29 Gliedern aus einem Stücke gehauen, und
das Ganze hat eine Länge von 548 Fuß. Zu dem Tem-
pel des Dschagannathas in Orissa hat man Werkstücke von
10,000 Kubikfuß aus den Gatgebirgen geholt, und doch
liegen diese wohl 68 Stunden entfernt. Den großartig-
sten Anblick aber gewähren die Grottengebäude, welche
man auf den Inseln Elephante und Salsette bei Bombay
und in Ellora entdeckt hat. Am letztgenannten Orte
zeigt sich ein amphitheatralisch gekrümmter Granitberg,
der auf die Länge einer Stunde senkrecht von oben bis
unten ausgchvhlt und in ein Pantheon Hindostans um-
gemeiselt worden ist. Hier stehen 20 dem Siwa geweihte
Tempel; hier verliert sich das Auge in der Betrachtung
von Treppen, Gallerien und Vorhöfen; hier sind Brücken
über ausgehauene Kanäle gesprengt, und Grotten, auf
große Säulenreihen gestützt, in mehreren Stockwerken
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Die Indier.
65
übereinander gethürmt. Durch eine Vorhalle von 133
Fuß Breite und 88 Fuß Tiefe, mit Säulenhallen und
Nebeukammeru, gelangt man in einen Portikus, von die-
sem an eine Brücke, durch die Brücke in eine Grotte,
die 247 Fuß breit, 150 Fuß 'lang ist, und in deren
Mitte als ausgehöhlte Felsmasse der dem Kailasa ge-
weihte Haupttempel steht: Von Obelisken 'und Sphinxen
umgebet,, von Skulpturen bedeckt, von vier Pilasterrei-
heu kolossaler Elcphanten getragen, strebt er mit seiner
Pyramideuscheitel 100 Fuß hoch empor; das Dach ist
mit einer Gallerie umgeben, von welcher einst Brücken
zu jetzt unersteiglichen Sciteugcwvlben geführt haben. Wie
lange Zeit mag welch' eine Menschenmenge uur au die-
sem einzigen Niesenbaue gearbeitet haben, und wie groß
muß die Macht des Standes gewesen seyu, in dessen
Dienst und zu dessen Verherrlichung solche Werke gedie-
hen sind! Gewiß aber verstoßen auch mehr als nur ei-
nige Jahrhunderte, bis die Herrschaft der Priesterkaste
zu dieser Vollendung und Höhe gelangt war. Die Haupt-
entwicklung scheint in der Epoche vor sich gegangen zu
seyn, welche zwischen die Entstehung der Weden und
des indischen Gesetzbuches fällt. .'
Das Gesetzbuch des Mauus beginnt mit der
Weltschöpfuug und einer ttebersicht der indischen Lehre,
schließt mit Abschnitten über Buße und Sühnen, Seelen-
wanderung und Seligkeit, und behandelt folgende Haupt-
rubriken: i' > '■ ‘
1) Schulden oder Anleihen zum Verzehren;
2) anvertrautes Gut oder Anleihe zum Gebrauch;
3) Verkauf, wenn man nicht Eigenthümer ist;
4) Gcsellschaftsuntcruehmungeu;
5) Entziehung dessen, was einmal gegeben war;
6) Nichtbezahlung von Lohn oder Miethe;
7) Nichterfüllung von Kontrakten;
Bauer's Gcsch. I. Bd.
5
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
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Babylon
133
möge es genügen, .von der Ungeheuern Hauptstadt de stet,
den ein Bild zu geben. Sie hatte die Form eines Vier,
ecks und nach der geringsten Angabe 16 Stunden im Um-
fange; dazu Häuser von drei bis vier Stockwerken und
Mauern von mindestens 50 Ellen Höhe, woran 250
Thürme und 100 eherne Thorc. Auf der Westseite deck-
ten morastige Seen, auf den drei andern' Seiten tief
ausgegrabne Enphratarme die Stadt. Der Euphrat dnrch-
schnitt sie auf feinem Laufe von Norden nach Süden,
und die an Größe gleichen Hälften verband eine Brücke
von 600 Fuß Länge. Die Straßen sollen einander pa-
rallel gewesen seyn und in rechten Winkeln sich gckreutzt
haben. Die Königsburg, in der Nähe der Hauptbrucke
an beiden Ufern des Stroms erbaut, war von einer
mehrfachen Mauer cingeschlvssen, die auf der Ostseite
über fünf Viertelstunden, auf der Westseite mehr als
dritthalb Stunden weit reichte und mit Jagd- und Schlacht-
gemälden bedeckt war. Nahe dabei erblickte man die
schwebenden Gärten, bestehend aus einem Terrasscn-Pal-
laste mit Säulen und Schwibbögen und einer Blei-
decke, auf welche soviel Erde aufgctragen war, als die
Bewurzlung der größten Bäume erforderte. Ein Pump-
werk schaffte Wasser ans dem Strom bis zur obersten
Terrasse, von wo es durch den ganzen Garten geleitet
wurde. Ostwärts vom Euphrat ragte der Belusthurm,
wie Strabo behauptet. 600 Fuß hoch empor. Treppen,
die aussen in der Nnnde umherliefen, führten hinauf,
und gaben ihm das Ansehen von acht übereinander ge-
bauten Thurmstücken, deren jedes höhere einen kleinern
Durchmesser hatte. Zur Bequemlichkeit der Anfsteigcn-
den waren Ruheplätze angebracht. Im obersten Stock-
werke, dem Allerheiligsten, befand sich neben einem goto'
ncn Tische ein für die Gottheit zubereitetes Lager, wo-
selbst eine jungfräuliche Priesterin übernachtete. Dieß ist
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