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1. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. uncounted

1908 -
ß. 6. eubners ün er- Viodeluerbogen Lieber junger Freund ! vn haf sicher schon die sogenannten Modellierbogen" gesehen, vielleicht auch schon einen ausgeschnitten, zusammen- und aufaesi bl Es jat Dir dann Spajj gemacht, die Gegenstände durch Deiner Bände (öefchtahchfeit vor Deinen Augen erstehen zu sehen, so daß zuletz eine Welt Mi kleinen vor Dir auf dem Tische stand Solche Nachbildungen wirken doch noch canz anders als Bilder, ‘ m Wenn mir freilich nichts anderes Dir zu bieten Hätten, als was >u schon jetzt in Buchbinderläden und Papiergeschäften zu saufen bekommst, würden wir Dich gar nicht aussuchen.* 5o aber sind mir uns bewußt daß unsere Bogen viele Vorzüge vor den bisherigen Artikeln gleichen Namens haben. Die einzelnen Gegenstände find von wirklichen Künstlern gezeichnet worden, Form und Farbe der Dinge, Haltung und Trachten der Personen in ihrer (Eigenart kunstgerecht wiedergegeben. Du findest beim fllpenhof Bäume, wie sie auch Wirklich in den fl «en vorkommen, beim Schwarzwaldhaus wieder ganz andere, vor dem Rathaus, wie es vor einem Zah- kaufenb bestand. o[zieren die Ratsherren n ihrer längst entschwundenen Gewandung. So sind auf unfern Modellierbogen die Nebendinge nicht nebensächlich^ sondern mit gleicher Sorgfalt wie die Hauptgegenstände behandelt Sodann wirst Du bald merken, daß bei Karton sich Deinen, Bemühen besser fügt, daß der Leim wirklich zusammenhält und nicht m das poröse Papier einsickert. Und nun versuche es einmal, — es wird schon einen Gegenstand geben, der Dir durch den Unterricht ober durch ein Geschichtsbuch so lieb geworden ist daß Du ih im kleinen gern einmal nachbilden möchtest, schneide und klebe und stelle zusammen, so wirst Du selbst zum Künstler, wem, Du M liier genannten Htobellierboger an Deinem Wohnsitze nicht bekommen kannst — Du mußt rusdi ckllch Ce übn er & Künftlermodellierbogen r- -langen! — sc roenbe Dich unter Beifügung de Betrages m Briefmarken oder mit einer Postanweisung - eine solche bis 5 Mark kostet nur 10 Pf — an den Dir wohl bekannten Verlag von B. G. eul ner t._ in Leipzig, Poststraße 3. Du erhältst dann das Gewünschte sofort. Zunächst sind Aus deutschen Landen; Hlpenbcf. — Sennhütte. Staffage« bogen 1: Alpenleben. — Schwarzwaldhof. — Scbwarzwatd-m üble. Staffagebogen 2: S ch tv a r z tt» a I &Ieb en. — Aus dem Ittittelalter: Stadttor mit Patrizierhaus (2 Bg.) — Rathaus. Staffagebogen 3: Mittelalterliches! ?.den.—Aus fremden Ländern: tuolhenhr at z er. — Japanisches Ceehaus. — haus auf Ceylon. — Lappenlager. Jeder Vogen kostet 40 Pf., jeder Staffagebogen 20 Vf. Porto 10 Pf.

2. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 25

1908 -
fähig, und trotzdem kamen sie an die Spitze des Staates, dem sie dann Schaden und Schande brachten. Die italischen Bundesgenossen, auf denen hauptsächlich die äußere Macht Roms berubte, waren mit vollem Rechte ausgebracht und erbittert. Sie mußten, ohne gefragt zu werden, unaufhörlich die größten Opfer an Geld und Blut bringen, von denen doch nur die Römer Vorteil hatten. Von jedem römischen Bürger mußten sie sich hochmütig behandeln lassen. Auch hatte das Land unter Ausständen der Sklaven, die vielfach unmenschlich behandelt wurden, viel zu leiden. Der Wohlstand der Provinzen sank schnell. Von den römischen Prokonsuln, die ganze Scharen von beutegierigen Anhängern mitbrachten, wurde alljährlich jede Provinz ausgeplündert. Aber auch Steuern und Zölle, zu denen die Provinz verpflichtet war, wurden in unbarmherziger Weise eingetrieben, da sie der Staat an Aktiengesellschaften, die sich aus den reichsten Bürgern Roms, den Rittern, bildeten, verpachtet hatte. Scharen von Zöllnern, die an dem Gewinn beteiligt waren, trieben die Steuern auf unbarmherzige Weise ein.] Im Innern des römischen Staates herrschte überall Rückgang und tiefe Verstimmung; die römische Bürgerschaft schien dem sittlichen Verfalle preis-gegeben, fodaß der gewaltige Staatsbau in seinen Grundfesten wankte und der Einsturz drohte. Da übernahm es ein hochsinniges Brüderpaar, die Gesundung der Verhältnisse durch eine Reform des Staates herbeizuführen. Tiber ins und G ajus Gracchus entstammten einer vornehmen plebejischen Familie, den S e m p r Ö it i e r n. Sie waren mit alten Adelsfamilien eng verwandt und verschwägert, am nächsten mit den Corneliern, zndenen die Scipionen gehörten, ja die Mutter der Gracchen, Cornelia, war die Tochter des älteren Afrikanus. Sie hatte ihre hochbegabten Söhne die sorgfältigste Erziehung genießen lassen und alle hervorragenden Männer Roms in ihr Hans gezogen, um die Gesinnung der Jünglinge günstig zu beeinflussen und ihre Kenntnisse zu erweitern. Stolz blickte sie aus die schönen, begabten und tüchtigen Jünglinge, von denen man allgemein Großes erwartete. Als sie einst den Besuch einer vornehmen Dame erhielt, welche mit kostbarem Schmucke behängen war und an sie die Bitte richtete, ihr doch ihre Schmucksachen zu zeigen, wies sie stolz aus ihre Söhne, die eben aus der Schule kamen, und sagte: ,,Das ist mein Schmuck." Sowie Tiberius Gracchus das Volkstribunat erhalten hatte (133) ging er daran, den Versall des Staates auszuhalten. Zunächst wollte er der wirtschaftlichen Not der besitzlosen Bürger abhelsen und sie wieder zu Grundbesitzern machen. Das konnte nur aus Kosten des Adels dadurch geschehn, daß man von dem Gemeindegrundbesitz einen Teil, den man dem übermäßig begünstigten Adel abnahm, den armen Bürgern in Erbpacht überließ. Das Gesetz, welches Tiberius vorschlug, saud den heftigsten Widerstand der Adligen und konnte nur auf gewalttätige Weise durchgesetzt werden.

3. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 30

1908 -
— 30 — erschütterte die Senatoren; aber ohne eine Miene zu verziehen, mahnte sie Sulla, sich in der Beratung nicht stören zu lassen. „Es sind nur", sagte er, „einige Elende, die auf meinen Befehl getötet werden? Die Asche des Marius ließ er in das Wasser werfen, das Andenken seines verstorbenen Feindes suchte er zu vertilgen. Entsetzlich waren die Wirkungen der Proskriptionslisten, auf denen Sulla täglich die Namen der von ihm zum Tode Bestimmten öffentlich bekannt machte. Für deu Mord eines Geächteten wnrde eine hohe Belohnung aus der Staatskasse gezahlt; sein Vermögen wurde eingezogen, seine Güter zugunsten der Staatskasse versteigert. [Diese Bestimmungen führten zu furchtbarer Entsittlichung: Unschuldige wurdeu auf die Listen gesetzt, wenn sie nur reich waren; manche suchten sich ihrer Privatfeinde zu entledigen, indem sie Sulla baten, diese zu ächten; Brüder entledigten sich auf diese Weise ihrer Brüder, Söhne ihrer Väter. Vermögen, Ehre, Leben eines jeden Römers stand auf dem Spiele, wenn es einem der unwürdigen Günstlinge des Diktators danach gelüstete. So wurde die ungeheuere Macht, die Sulla besaß, seiner Vaterstadt nicht zum Segen, sondern zum Fluche. Die Verfassung änderte er durch Beseitigung aller der freiheitlichen Bestimmungen, welche in den letzten Jahrhunderten erreicht worden waren, in eine unbeschränkte Adelsherrschaft um.] Endlich, von der Machtfülle angeekelt und von Ausschweifungen erschöpft, 78 legte er die Diktatur nieder und zog sich aufs Laud zurück, wo er bald starb (78). Der Senat, dessen Herrschaft er wiederhergestellt hatte, bereitete ihm ein so prunkvolles Leichenbegängnis, wie es Rom noch nie gesehen hatte. Xv. Cicero. [Die schroffen, gegen die Volkspartei gerichteten Maßregeln Sullas konnten nicht lange aufrechterhalten werden; durch die Snllaner Pompejus und Craffus wurden sie einige Jahre nach Sullas Tode gemüßigt. Aber die furchtbare sittliche Verderbnis und die verzweifelte Lage großer Bürgerkreise bestaub nach wie vor und drohte, in einem entsetzlichen Ausbruch das ganze Staatswefeu zu vernichten. Dies Unheil durch Klugheit und Standhaftigkeit abgewendet zu haben, ist das Verdienst Ei'eeros.] Gi'cero stammte aus Arpinum, der Heimat des Marius. Sein wohlhabender Vater ließ ihm in Rom den besten Unterricht erteilen; bei griechischen Gelehrten studierte er vor allem Beredsamkeit und Rechtswissenschaft, machte auch zu weiterer Ausbildung eine Reife durch Griechenland. Schon in jungen Jahren trat er als Verteidiger von angeklagten Bürgern vor Gericht auf und gewann bald den Ruhm des geschicktesten und beredtesten Rechtsanwalts von ganz Rom. Großes Ansehen verschaffte ihm vor allem die glückliche Verteidigung eines redlichen Mannes, den die eigenen Verwandten des Vater-

4. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 36

1908 -
Nun endlich kehrte Cäsar nach Rom zurück, luo er mit unerhörten Ehren empfangen wurde und unter dem Titel eines Diktators, später eines Konsuls aus Lebenszeit, die Alleinherrschaft führte. Alle äußeren Ehren des Königtums waren ihm zuteil geworden, nur der Name fehlte ihm, und diesen erstrebte er nicht, um nicht das Volk, dem seit Jahrhunderten der Königsname verhaßt war, gegen sich aufzubringen. Nie hat ein größerer und edlerer Mann an der Spitze eines Weltreichs gestanden. Seinen Sieg benutzte er nicht, wie es Marins und Sulla getan hatten, um die Gegenpartei zu vernichten, sondern sein Ziel war, die beiden streitenden Parteien zu versöhnen und zu verschmelzen, um aus ihnen eine neue tüchtige Bürgerschaft zu bilden. Fern von den blutigen Greueltaten der frühereu Sieger im Bürgerkriege gewährte er allen Gegnern Gnade, ja er nahm tüchtige Männer, auch wenn sie gegen ihn gefochten hatten, mit offenen Armen anf, zog sie in seine Nähe und verlieh ihnen wichtige Ämter. Eine ganze Reihe segensvoller Einrichtungen sollte deu Bürgern Frieden, Wohlstand und sittliche Kraft gewähren. Zweimal unterbrach Cäsar seinen Aufenthalt in Rom durch Kriegszüge gegen die Pompejaner in Afrika und Spanien, auch bereitete er einen Heereszug gegen die Pacher vor, utn die Niederlage des Crafsus zu rächen. Aber ehe er nach dem Osten aufbrechen konnte, erlag er einer Verschwörung von Senatoren. Ihr gehörten meist Pompejaner an, die er begnadigt hatte, darunter Cässius und auch Brutus, den er wie einen jüngeren Freund betrachtete und zu den höchsten Ämtern bestimmt hatte, aber auch unzufriedene 44 Cäsarianer. In einer Senatssitzung am 15. März 44 umdrängten und überfielen sie ihn; er verteidigte sich herzhaft, bis er unter den Angreifenden auch Brutus erblickte, den er so herzlich liebte. Da rief er schmerzlich: „Auch du, mein Sohn?", hüllte sich in seinen Mantel und sank sterbend an der Bildfäule des Pompejus nieder. So fiel von Mörderhand der geistvollste und edelmütigste Mann Roms mitten in seinen Bemühungen, eine neue schöne Zukunft des Reiches herbeizuführen; sein Tod entfesselte neues, furchtbares Unheil. Xvii. Octavianus Jugustus. Der nächste Verwandte Cäsars war der Enkel seiner Schwester, der junge achtzehnjährige Octavius, der eben in Griechenland weilte. Er erklärte sich als Adoptivsohn des gemordeten Herrschers und nahm die Namen Octavi anns Cäsar an. Als er aber nach Rom kam, fand er das Erbe Cäsars mit Beschlag belegt und die höchste Stellung im Staate bereits besetzt. In beiden: war ihm Antonius zuvorgekommen, der Mitkonsul Cäsars, ein geistvoller und listiger, aber Ausschweifungen ergebener Mann; ihm war es gelungen, die Mörder Cäsars ans Rom zu vertreiben, doch sein Streben,

5. Bilder aus der Sage und Geschichte Roms - S. 69

1908 -
— 69 — So kam es nicht zur vollständigen Eroberung Italiens; oströmisch blieb Ravenna, wo der Exarch, der Statthalter des Kaisers, residierte, ferner der Bezirk von Rom, endlich ganz Südrtalien und Sizilien. Diese Zersplitterung war günstig sür die Machtstellung des römischen Bischofs; allmählich fiel ihm die Verwaltung der Stadt Rom und ihres Bezirkes zu, und so gewann er weltliche Macht zu seiner ursprünglich nur geistlichen. Und da der fern wohnende Exarch und der uoch fernere Kaiser ihn ihre Obergewalt nicht fühlen lassen konnten, so bereitete sich die völlige Unabhängigkeit dieses weltlichen Besitzes vor. Gleichzeitig wuchs auch das geistliche Ansehn des römischen Bischofs, und allmählich gewöhnten sich die Völker des Abendlandes daran, in ihm das Oberhaupt des christlichen Abendlandes zu verehren. Der erste, den man in diesem Smne Papst nennen kann, war Gregor I. (um 600). Er hat das persönliche Verdienst, die Angeln und Sachsen in Britannien (s. o. Xi) zum Christentum bekehrt zu haben. Sein Eiusluß brachte auch die Langobarden dazu, vom arianischen zum katholischen Christentum überzutreten. Dieser Schritt erleichterte ihre Verschmelzung mit den römischen Bewohnern des Landes. Nach den Langobarden führt heute uoch der größte Teil der Po-Ebene den Namen Lombardei. Die lombardische Königskrone heißt auch die eiserne Krone, weil in sie ein Draht eingelegt ist, den man ans einem angeblich vom Kreuze Christi stammenden Nagel hergestellt hat. D) Das Frankenreich. Xv. Das Frankenreich unter den Merowingern. Alle die blühenden, jngendkrästigen Völker, die aus dem schier unerschöpflichen Germanien gegen das altersschwache Römische Reich zum Angriffe vorgingen, find entweder sofort vernichtet ober allmählich römischem Wesen unterworfen worben. So war es schon beit Kimbern nitb Teutonen ergangen, so verbluteten noch vor dem Ende der Völkerwanbernng Vanbalen nrtb Ostgoten, und auch die Reiche der Burgunben, der Westgoten nrtb Langobarden verschwanben spurlos nach kurzem Bestehn. Die Reste aller dieser Völker gaben ihr Germanentum auf und gingen im Romanentum unter; dem sie frische Kraft zuführten. Nur das Jnselreich der Sachsen in Britannien und vou allen Festlandreichen nur das Frankenreich hatten dauernden Bestand. Vor allen andern Germanenreichen der Völkerwanderung war das Frankenreich dadurch begünstigt, daß es nicht ausschließlich aus romanischem Boden lag, sondern in enger nachbarlicher Berührung mit dem eigentlichen Germanien stand und aus dessen noch immer nicht aufgebrauchter Volks-•kraft immer neue Stärkung erhielt, fodaß ihm germanischer Charakter erhalten blieb. Auch war es ein Vorteil, daß die Frauken den Romanen nicht

6. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 91

1898 -
— 91 — Zusammenfassung. Zusammenfassung des Ganzen: Umgestaltung des Heerwesens; Scharnhorst. 2. Stein. Ziel: Nun haben wir davon zu reden, wie das preußische Staatswesen umgestaltet wurde. I. Ihr kennt das preußische Staatswesen. — Wiederholung dessen, was beim großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich dem Großen darüber gesagt worden ist. Was war denn daran zu bessern? — Der große Kurfürst regierte unumschränkt, Friedrich Wilhelm I. patriarchalisch, Friedrich der Große herrschte in der Weise des aufgeklärten Despotismus: Preußen war eine absolute Monarchie und wurde von den genannten Fürsten vortrefflich regiert. Wohin es aber mit einem absolut regierten Volk kommen kann, wenn die Fürsten nichts taugen, das sehen wir aus dem Beispiel Frankreichs zur Zeit Ludwigs Xiv. und Xv. (Nachweis; Ende: Revolution). Darum ist doch eine beschränkte Monarchie, wie wir sie haben, vorzuziehen. Vielleicht ist also damals Preußen eine beschränkte Monarchie geworden. Denkt weiter an die einzelnen Stände im Staate. — Die Verhältnisse des Bauernstandes waren wohl allmählich aufgebessert worden: Verbot des Schlagens, Beschränkung der Frondienste, erbliche Überlassung der Güter; das alles wenigstens aus den königlichen Domänen; aber es bestand noch die Leibeigenschaft (mit Ausnahme von Westpreußen, s. d. Lesestück „Die Erwerbung Weftpreußens"), es bestanden noch die Vorrechte des Adels. Frankreich war also seit der französischen Revolution auch in diesem Punkte voran, obschon Preußen insofern glücklicher daran war, daß es die Revolution nicht hatte zu erleben gebraucht. Jetzt werden wohl — indem die allmähliche Besserung fortgesetzt wird — die noch vorhandenen Übelstände beseitigt werden und Zustände, wie sie jetzt noch bestehen, geschaffen worden sein. Zusammenfassung. Ii a. Auch zu diesem Werke war für den König zweierlei nötig. Er mußte sich erstens klar sein über die Änderungen und bedurfte zweitens auch hier tüchtiger Gehülfen. Zu 1. das Lesestück „Wie Friedrich Wilhelm Iii. Änderungen i nt Staatswesen vornah nt." Zur Besprechung. Auch hier sehen wir, wie Friedrich Wilhelm Iii. das Richtige schon von Anfang an erkannt hat, wie er aber erst durch das furchtbare Schicksal der Jahre 1806 und 1807 dazu kam, „ins lebendige Fleisch zu schneiden": die schroffen Standesunterschiede schwanden, die Gutsherren verloren die Herrschaft über die Bauern; das verletzte viele, und viele wurden auch in ihrem Besitz und ihren Rechten geschädigt, aber

7. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 92

1898 -
— 92 — wie viele Kräfte wurden dadurch zum Besten des Staates, also der Gesamtheit, freigemacht und losgebunden (der Edelmann durfte von jetzt an arbeiten, der talentvolle Mann aus dem Bauernstand vermochte dahin zu kommen, wo er seine Gaben verwerten konnte). Warum erst mit Martini 1810? — Es sollte zu allen Umänderungen Zeit gegeben werden. Zusammenfassung: Wie die Leibeigenschaft und die Standes unter schiede in Preußen aufgehoben werden. Zn 2. Der Minister, der dem König bei seinem Umgestaltungswerk alle Kräfte zur Verfügung stellte, war der Freiherr vom Stein, der für das Wichtigste hielt „die Belebung des Gemeingeistes und Bürgersinnes, die Benutzung der schlafenden oder falsch geleiteten Kräfte und der zerstreut liegenden Kenntnisse, den Einklang zwischen dem Geist der Nation, ihren Absichten und Bedürfnissen und denen der Staatsbehörden, die Wiederbelebung der Gefühle für Vaterland, Selbständigkeit und Nationalehre," von dem das Wort stammt: „Soll die Nation veredelt werden, so muß man dem unterdrückten Teil derselben Freiheit, Selbständigkeit und Eigentum geben und ihm den Schutz der Gesetze angedeihen lassen." — Diese Gedanken stimmten mit den Gedanken des Königs überein und darum war Stein der geeignete zur Durchführung der Umgestaltung. Dazu gehört aber doch noch mehr. — Tüchtigkeit, Kenntnisse, Thatkraft, guter Charakter; das alles wird wohl Stein, nach seinen Aussprüchen zu urteilen, ebenfalls besessen haben (Bestätigung und wenn erforderlich weitere Ausführung durch den Lehrer). Zusammenfassung: Der Staats min ist er Freiherr vom Stein. Zu 1. und 2. Der Freiherr vom Stein hat nicht nur das Gesetz vom 9. Oktober dem König zur Unterschrift vorgelegt, sondern auch andere Gesetze. Worauf bezog sich jenes Gesetz? — Auf die Aushebung der ^L-tandesunterschiede und vor allem der Leibeigenschaft, also auf ländliche Verhältnisse. Andere Gesetze werden die städtischen Verhältnisse geregelt haben. Am 19. November 1808 erschien die „Ordnung für sämtliche Städte der preußischen Monarchie". Wie werden denn unsere Städte und überhaupt Gemeinden verwaltet? — Vom Bürgermeister und seinen Beamten, z. B. dem Kämmerer, (Magistrat), und vom Gemeinderat (Stadtverordneten). Beide Behörden werden von der Bürgerschaft auf eine Reihe von Jahren gewählt. Der Bürgermeister erhält Gehalt, das Amt eines Gemeinderats ist ein Ehrenamt. Der Magistrat ist die ausführende Behörde, der Gemeinderat die beschließende (erläuternde Beispiele); im Gemeinderat sind die Arbeiten verteilt: Finanz-, Schul-, Bau-, Armenausschuß rc. Jede Gemeinde ist also eine Art Republik, nur daß der Staat, der Fürst mit seinen Ministern, die Oberaufsicht führt, z. B. den gewählten Bürgermeister zu bestätigen hat.

8. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 95

1898 -
— 95 — Preußen hingegen, das ganz darnieder zu liegen scheint, gewinnt der Staat und das Volk unendlich. 3. In Preußen erfolgt die Unigestaltung durch den König und seineminister — in Frankreich durch d i e Nationalversammlung. Aber wieder der große Unterschied! — Bei der Nationalversammlung unkluge Hast und Überstürzung, man läßt sich nicht immer leiten durch ruhige Ueber-legung, sondern durch augenblickliche Stimmungen und Gefühle; bei dem König und seinen Ministern finden wir ruhiges Arbeiten und scharfe Ueberlegung; nicht Gefühlserregungen entscheiden über die Ziele und die anzuwendenden Mittel, sondern das abwägende Nachdenken. Die Arbeit einzelner scheint demnach der Arbeit ganzer Körperschaften vorgezogen werden zu müssen. Da kämen wir ja auf die absolute Monarchie?! — Wie ist denn das bei uns? — Der Fürst und seine Minister arbeiten Gesetzesentwürfe aus, da haben wir die ruhige, abwägende Arbeit, diese Entwürfe werden der Volksvertretung vorgelegt, wo nun auch jeder einzelne die Vorlage genau prüfen kann. Verkehrte und übereilte Beschlüsse sind deswegen unschädlich, weil die Zustimmung des Fürsten nötig ist. Die französische Nationalversammlung gab die Gesetze, der König mußte sie ausführen, und später fiel der König ganz fort. Darum hat auch die französische Nationalversammlung nichts Dauerndes geschaffen, sie hat nicht einmal die Revolution zum Stillstand bringen, sondern nur das Bestehende niederreißen können. Aufgebaut, Ordnung geschaffen wurde erst wieder durch den ersten Konsul. — Die Werke Friedrich Wilhelms Iii. und seiner großen Minister Stein und Scharnhorst bestehen noch jetzt. J J 4. Die französische Revolution schoß über das Ziel hinaus. — Man betonte z. B. damals wohl die Menschen-rechte, vergaß aber darüber die Menschen pflichten; darum konnte das Staatsgebilde der Revolution mcht bestehen (Nachweis! z. B. ver-gajman über das scheinbare Recht der Gleichheit und Freiheit die Pflicht gegen das angestammte Herrscherhaus). Bei der Umgestaltung Preußens gewährte man wohl das eine, vernichtete aber nicht das andere; und so nur kann der Staat bestehen. It. Zusammenstellung der Ergebnisse. 1. Historisches System: Preußens Wiedergeburt unter Friedrich Wilhelm Iii. o L • ^Nigestaltung des preußischen Staatswesens: Aufhebung der Leibeigenschaft, der Standesunterschiede, Umgestaltung des Städtewesens; Freiherr vom Stein. b) Umgestaltung des Heerwesens; Scharnhorst. c) (Nachtrag) Entstehung der Universität Berlin, des Tugend-bundes und neuen Lebens in rechter Gottesfurcht. 2. „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, Und neues Leben blüht aus den Ruinen."

9. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 171

1898 -
— 171 — b) Der Kampf mit dem Kaiserreich. Ha. Napoleon konnte also nicht, wie er geglaubt hatte, rasch in Deutschland einfallen. — Aber dafür rücken die Deutschen vor. Das Lesestück: „Der Triumphzug und d e r T h r ä n e n -zug" wird gelesen und besprochen: „Wörth" — das Lesestück handelt von dem Abend nach der Schlacht bei Wörth 1. Der Triumphzug: a) die Begeisterung der deutschen Soldaten; b) der preußische Kronprinz; c) der Besuch bei dem feindlichen General; d) das Bild der Verwüstung. 2. Der Thränenzug: a) die Gefangenen; b) die Behandlung der Gefangenen; c) der Verwundete; d) woher die vielen Gefangenen kamen. Die Besprechung des Lesestücks nötigt zu folgenden Schlüssen: Die dritte Armee (Süddeutsche, Preußen, Thüringer) unter dem preußischen Kronprinzen war von der bayrischen Pfalz aus nach Süden gerückt, hatte die damalige französische Grenze, die Nordgrenze des Elsaß, überschritten (hier wird die Schlacht bei W e i ß e n b u r g eingeschoben) und hatte bei Wörth die Franzosen (unter Mac Mahon) gänzlich geschlagen. Viele Franzosen fallen in Gefangenfchaft (Turkos!). Das französische Heer flieht durch die Vogesen nach Frankreich hinein, (Karte) auf Chalons an der Marne zu. Zusammenfassung: die Siege beiweißenburg und bei Wörth (6. August). Die erste und zweite deutfche Armee ist natürlich auch nicht stehen geblieben. — Die erste rückt nach Süden, die zweite nach Südwesten. Sie bekommen Fühlung mit einander in der Nähe des Ortes, wo das erste Gefecht stattgefunden hat. — Bei Saarbrücken. Die Schlacht bei ©sicheren (ebenfalls am 6. August) wird besprochen. Dann wird das Gedicht: „Dietrompete von Vionville" durchgenommen. Was erfahren wir aus dem Gedicht? Französisches Fußvolk und französische Artillerie beschossen die deutschen Truppen dermaßen, daß ein Regiment Kürassiere und ein Regiment Ulanen (eine Brigade) den Befehl erhielt anzugreifen. Der Angriff erfolgte, die französische Infanterie und die Batterien wurden überrüten und zum Teil niebergehauen. (Nun konnten aber die deutschen Reiter boch nicht mitten im französischen Heere bleiben! —) Darauf mußten die Kürassiere und Ulanen umkehren und noch einmal durch die französischen Reihen hinburchjagen bis zurück in die beutsche Schlacht-

10. Vom Dreißigjährigen Krieg bis zur Gegenwart - S. 182

1898 -
— 182 — und durch die Überzeugung von der großen, heilsamen Wirkung des Zusammenschlusses. 8. In wie fern trugen Napoleon I. und Iii. zur Einigung Deutschlands bei? — 1803, 1813 (s. die betr. Abschnitte), 1870. 9. Vergleich d er Kaiserwahl 1848 mit der von 1870/71. — Einseitige, unklare, ungenügende Vorbereitung — umfassende, klare, zielbewußte Vorbereitung; keine Vorbedingung ist erfüllt weder nach innen, noch nach außen (Reden!) — der verlassene Bruderstamm war vom dänischen Joche befreit, der deutsche Bund vom Drucke Österreichs erlöst, die Vorherrschaft Frankreichs gebrochen, das Ausland mischte sich nicht mehr ein; vor allem aber war durch die unvergleichliche Arbeit, die die Staats- und Kriegskunst der Hohenzollern und ihrer Berater geleistet hatte, jedem Deutschen ganz selbstverständlich geworden, daß der Preußen König der Deutschen Kaiser werden müsse, allen Vaterlandsfreunden wurde es zur freudigen Gewißheit, daß der Kaisertraum endlich verwirklicht werde; die frohe Ahnung durchzuckte alle: die Raben der Zwietracht sind verjagt; Barbarossa ist erwacht! Und in diesem Bewußtsein waren Fürsten und Volk einig — 1848 wählte das Volk allein. 10. Vergleicht das Wirken des Hauses Habsburg in Deutschland mit dem des Hauses Hohenzollern. 11. Vergleich des mittelalterlichen deutschen Reichs mit dem jetzigen. — 1. Die Wahl Heinrichs I. und Ottos I. — die Wilhelms I. nach dem äußeren Verlauf. 2. Das Reich damals und jetzt: Wahlreich — Erdreich; Oberlehnsherr, Vasallen — der Kaiser hat bestimmte Regierungsrechte, die Fürsten sind im übrigen selbständige Landesherrn; Grundlage war das deutsche Königtum — das preußische Königtum; König durch den Papst — frei von jeder priester-lichen Gewalt; römisches Kaisertum (Weltherrschaft) — deutsches Kaisertum. Darum ist unser deutsches Reich auch nicht eine Erneuerung des 1806 zu Grabe getragenen, sondern eine Neuschöpfung. 12. Übersichtliche Zusammenstellung der Zeit von 1815—1871. — Die Zeit der Vorbereitung — der Erfüllung. Iv. Geordnete Zusammenstellung. 1. 1870/71 der deutsch-französische Krieg. Ursachen. „Rache für Sadowa", Einigung Deutschlands, Rheingrenze. Vorwand: Die spanische Thronkandidatur. Vorbereitung. 19. Juli Kriegserklärung Frankreichs. — Napoleon rechnet auf Österreich, Italien, Süddeutschland und auf sein Heer (Ehassepot, Mi-trailleusen), das sich bei Metz und Straßburg sammelt. Die beispiellos
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