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1. Deutsche Geschichte - S. 263

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der innere Ausbau des deutschen Reichs. 263 gestorben und S e o Xiii. auf ihn gefolgt war, ist bnrch Nachgeben von beiben Seiten ein Friedenszustanb hergestellt worben. Währenb des Kulturkampfes würde das Reichsgefetz über die Ziv i l e h e erlassen; baburch ist die Eheschließung und die Beurkunbung der Geburten und Sterbefälle von den Geistlichen auf bürgerliche Beamte, die Stanbesbeamten, übertragen worben. §261. Heer und Flotte, Recht, Volkswirtschaft und Reichsfinanzen. Der stärksten Grunblage des neuen Reichs, dem Heere, mtrbe*«««. von vornherein die größte Sorgfalt gewibmet. Es würde befonbers mit Rücksicht auf die mehrmaligen Verstärkungen der französischen Wehrkraft stetig vermehrt; heute beträgt feine Stärke im Frieden 500700 Mann, wozu 25000 Offiziere und fast 85000 Unteroffiziere kommen; im Kriege etwa 4 300 000. Die Armee zerfällt heute in 23 Armeekorps; bavon entfallen auf Württemberg, Baden und Hessen je eins, auf Sachsen zwei, auf Bayern brei, die übrigen auf Preußen und die kleineren Staaten. Die Armeekorps zerfallen in zwei Divisionen, die Divisionen in zwei Jnfanteriebrigaben, eine Kavalleriebrigabe, deren jebe zwei Regimenter umfaßt, und eine Felbartillerie-brigabe. Die Vorbereitung der Mobilmachung und der Entwurf der Pläne für etwaige künftige Kriege liegt dem General st ab ob. Gleichzeitig würde eine beutfche Flotte geschaffen. Sie besteht aus gepanzerten Linienschiffen und Küstenpanzerfchiffen, großen und kleinen Kreuzern, Kanonenbooten, Avisos, Schulschiffen, Schiffen zu befonberm Zwecken, unter benen sich auch die kaiserliche Jacht „Hohenzollern" befinbet, und Torpebobooten. Sie untersteht dem kommanbierenben Abmirot. Wie das neue deutsche Reich im Unterschiebe von dem beutfchen Bunbe mt. eine Wehreinheit ist, so ist es auch eine Rechtseinheit. Ein Strafgesetzbuch war schon zur Zeit des norbbeutfchen Bunbes geschaffen worben und würde von biefem übernommen. Es würde ferner eine einheitliche Gerichtsverfassung geschaffen. Die Gerichte zerfallen in Amtsgerichte, Lanbgerichte und Oberlanbesgerichte; die letzteren umfaffen gewöhnlich den Umfang einer Provinz. An der Spitze steht das Reichsgericht, bas feinen Sitz in Leipzig hat und in mehrere Senate geteilt ist. Leichte Straffälle werben von den Schöffengerichten, die aus einem Richter als Vorfitzenben und zwei Laien als Schöffen bestehen, schwerere von den Strafkammern, die nur aus Berufsrichtern zusammengesetzt finb, bestimmte Gruppen von Verbrechen von den Schwurgerichten, die aus je zwölf Laien als Geschworenen bestehen, abgeurteilt. Die beutfche Rechtseinheit ist abgeschlossen worben durch die Einführung des bürgerlichen Gesetzbuchs, das feit dem Jahre 1900 in Geltung ist.

2. Deutsche Geschichte - S. 242

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
242 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Steinmetz mit dem linken Flügel einen Erfolg nach dem andern. Von Glatz herankommend, warf er zuerst am 27. Juni bei Nachod ein feindliches Korps zurück, am nächsten Tage bei S k a l i tz ein anderes, am 29. Juni bei Schweinschädel ein drittes. So wurden die österreichischen Truppen, die im Kampf gestanden hatten, sämtlich genötigt, sich zum Hauptheer zurückzuziehen. Benedek war schon jetzt davon überzeugt, daß der Feldzug einen schimmen Ausgang nehmen würde, und bat seinen Kaiser, Frieden zu schließen. Als dieser Vorschlag abgelehnt wurde, beschloß er eine entscheidende Schlacht zu wagen und stellte seine Truppen bei Königgrätz am rechten Elbufer auf. Die österreichische Armee nahm auf Höhen, denen das Tal der Bistritz vorgelagert war, eine günstige Verteidigungsstellung ein, die man durch Erdwerke und Verhaue noch verstärkt hatte; den Mittelpunkt der Schlachtordnung bildete die Höhe von C h l u m. Am Abend des 2. Juli erfuhr Prinz Friedrich Karl, daß der Feind vor Königgrätz stehe und war sofort zum Angriff entschlossen; er benachrichtigte den König, der mit dem Hauptquartier in Gitschin eingetroffen war, und dieser genehmigte unter Moltkes Zustimmung den Entschluß und ließ sogleich in der Nacht dem Kronprinzen den Befehl zugehen, Königgrätz von Norden her in den Kampf einzugreifen. Am Morgen schritten die Truppen der ersten und der Elbarmee, nur 124 000 Mann, zum Angriff auf den Feind, der 222 000 Mann zählte. Unter furchtbarem Geschützfeuer durchschritten die Truppen, im Süden die Elbarmee, bei dem Orte S a d o w a die erste Armee, das Tal der Bistritz und begannen den Angriff aus die Höhen. Hier aber hatten sie unter dem Feuer der Feinde schwer zu leiden. Die furchtbarsten Verluste erlitt eine Division des vierten, sächsischen Armeekorps, die von dem General von Fransecky befehligt wurde; sie besetzte den Swiepwald und behauptete ihn mit dem größten Heldenmut trotz des Granatfeuers und der Angriffe der feindlichen Übermacht. Dennoch war die Lage bedenklich, wenn die zweite Armee nicht zur rechten Zeit eintraf. Da erschienen kurze Zeit nach Mittag von Norden her die Truppen des Kronprinzen, deren Marsch dadurch erschwert worden war, daß die Wege durch Regenwetter aufgeweicht waren. Der Angriff wurde ihnen dadurch erleichtert, daß die beiden Armeekorps, welche Benedek nordwärts aufgestellt hatte, ihre Kräfte im Kampfe um den Swiepwald erschöpft hatten. Unter dem Schutze des Pulverdampfes erklomm das Gardekorps, unbemerkt vom Feinde, die Höhe von C h l u m und nahm sie; dadurch wurde die Schlacht entschieden. Zwar ließ Benedek jetzt seine Reserven angreifen, aber vergeblich. Ein furchtbarer Reiterkampf endete mit der Niederlage

3. Deutsche Geschichte - S. 250

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
250 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung des neue:'. Reichs. eptchern An demselben 6. August waren Truppen der ersten und zweiten Armee e. August. @egenb üon Saarbrücken aus das dort stehende ftanzösische Armeekorps gestoßen und hatten es angegriffen, obwohl die Feinde ihnen an Zahl überlegen waren und ihre Stellung auf den steilen Höhen von S p i ch e r n außerordentlich günstig war. Mit größter Tapferkeit gingen die Preußen vor; die Anhöhen wurden trotz der starken Verluste erstürmt und Kanonen hinausgeschafft; schließlich muhten die Franzosen auf allen Punkten weichen. § 251. Die Schlachten um Metz. Das siegreiche Vordringen der Deutschen hatte zur Folge, daß die Feinde sich auf die starke Festung M e tz zurückzogen. Zugleich trat der Kaiser den Oberbefehl über die hier versammelten Truppen an den Marschall Bazaine ab. Von den deutsch.n Armeen zogen die erste und zweite auf Metz los; die dritte nahm ihren Wcg über den Wasgau und Nancy. Bazaine hatte mehrere Tage geschwankt, ob er den Angriff des Feindes bei Metz erwarten oder sich auf Verdun zurückziehen sollte. Eben hatte er sich für das letztere entschieden und die Fortsetzung des Rückzuges angeordnet, als am 14. August die Vorhut der ersten Armee bei den östlich Lolombey- von Metz gelegenen Dörfern C o l o m b e y und N o u i l l y die französisch.m i^Auat. Stellungen angriff. Nach hartnäckigem Widerstand zogen sich am Abend die Franzosen unter den Schutz der Metzer Forts zurück. Die Bedeutung der Schlacht bestand darin, daß der Abmarsch Bazaines verzögert worden war. Am nächsten Tage bereits überschritten Truppen der zweiten Armee südlich von Metz die Mosel; die deutsche Kriegsleitung hatte den großen Plan gefaßt, dem Feinde die Abzugsstraßen zu verlegen. **°?°ur' Am Morgen des 16. August erschien das dritte, brandenburgische i6. «St«. Korps, geführt von dem General von A l v e n s l e b e n, bei dem Dorfe V i o n v i l l e westlich von Metz, überraschte die dort stehenden französischen Truppen und begann trotz der außerordentlichen Überlegenheit des Feindes an Zahl augenblicklich den Angriff. Die deutschen Truppen bewährten eine glänzende Tapferkeit. Um einige feindliche Batterien zum Schweigen zu bringen, erhielt die Kavalleriebrigade von Bredow, die aus den alt-märkischen (16.) Ulanen und den Halberstädter (7.) Kürassieren bestand, den Befehl zum Angriff; bei diesem „Todesritt" verlor sie die Hälfte ihrer Mannschaften. Erst am Nachmittag kam Hilfe: das zehnte, hannoversche Korps erschien auf dem linken Flügel bei Mars-la-Tour; den Oberbefehl übernahm jetzt Prinz Friedrich Karl, der nach dem Schlachtfelde geeilt war. Auch jetzt noch standen nur 64 000 Mann gegen 130 000 Franzosen. Die furchtbarsten Verluste erlitt die Brigade von Wedell, die

4. Deutsche Geschichte - S. 251

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsch-französische Krieg 1870 — 1871. 251 beim Angriff eine tiefe Schlucht zu durchschreiten hatte und hier dem Feuer des Feindes schutzlos ausgesetzt war. Noch einmal opferte sich preußische Kavallerie, das erste Gardedragonerregiment, um das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Am Abend Hatten die Deutschen ihre Stellungen behauptet; der Abmarsch der Feinde war verhindert worden. Beide Teile hatten je 16 000 Mann verloren. Bazaine ließ jetzt seine Armee, die Front nach Westen, auf den Höhen Stellung nehmen, die sich von dem Dorfe St. Privat südlich nach der Ortschaft Gravelotte und bis zur Mosel hinziehen; er konnte diese Stellung wohl für uneinnehmbar halten. Er hatte 180 000 Mann; etwa ebensoviel haben auf deutscher Seite an der blutigen Schlacht teilgenommen, die am 18. August geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlachtfeldes; doch gelang es hier den Deutschen nicht vorzudringen. Auch auf dem südlichen Teile hielt der Feind, durch eine tiefe Schlucht gedeckt und in starkbefestigten Gehöften stehend, hartnäckig stand; am späten Abend noch traf hier das zweite, pommersche Armeekorps ein, das unter dem Befehl des Helden vom Swiepwalde, Fransecky, stand, und griff den Feind an, ohne ihn doch zurückzudrängen zu können. Indessen fiel die Entscheidung im Norden, bei St. Privat. Beim Angriff auf diesen burgartig sich erhebenden Ort hatte das Gardekorps lange auf ungedecktem Gelände aushalten müssen und die schwersten Verluste erlitten; endlich erschien das sächsische, zwölfte Armeekorps, das die feindlichen Stellungen umgangen hatte, und nun ward das Dorf erstürmt und der Feind geschlagen. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000 Mann verloren. Bazaines Armee zog sich in den Bereich der Festungswerke von Metz zurück. Zu ihrer Einschließung wurden sieben preußische Korps bestimmt, über welche Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl übernahm, während Steinmetz bald darauf abberufen wurde. Aus drei Armeekorps wurde eine neue, die vierte oder Maasarmee gebildet, an deren Spitze Kronprinz Albert von Sachsen trat. § 252. Die Schlacht von Sedan und der Sturz des Kaiserreichs. Die Maasarmee schlug nunmehr, ebenso wie die dritte Armee, die Richtung nach Westen ein. Zwischen ihnen und Paris stand die neugebildete Armee Macmahons. Indessen erhielt dieser von der Pariser Regierung immer dringendere Befehle, Bazaine in Metz zu entsetzen; endlich entschloß er sich, obwohl voll böser Ahnungen, seine Truppen nach der belgischen Grenze zu führen, um den Versuch zu machen, von Norden her dem eingeschlossenen Heere die Hoind zu reichen. Kaum aber war sich Moltke auf Grund der Gravelotte 18 August. Einschließung von Metz.

5. Deutsche Geschichte - S. 212

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
212 Das Zeitalter der Zerstörung des alten und der Entstehung de' neuen Reichs. trotzdem er die Übermacht hatte, überall zurückgeworfen: als gegen Abend Bernadotte selbst herannahte, ergriffen die Franzosen die Flucht. Nach der Schlacht von Dennewitz kam es längere Zeit zu keinem erheblicheren Zusammenstoß. Napoleon ermüdete seine Truppen durch anstrengende Märsche; bald führte er sie nach Schlesien, bald auf die Höhen des Erzgebirges. Endlich entschloß sich Blücher die Offensive zu ergreifen. abancnburg. Bei W a r t e n b n r g, unweit der Mündung der schwarzen Elster, überschritt aus seinen Befehl Ao-r-L-^der später zum Grafen Jork von Wartenburg erhoben worden ist, die Elbe und schlug die ihm gegenüberstehenden Truppen. Jetzt konnte auch der Kronprinz von Schweden nicht umhin, den Strom zu überschreiten, während zugleich die Armee Schwarzenbergs herannahte und auf L e i p z i g marschierte. In der Ebene, die sich hier ausbreitet, erwartete nunmehr Napoleon die Feinde. An 16. Oktober griff die böhmische Armee von Süden her, Blücher von Nordwesten an. Die erstere kämpfte besonders bei dem imsdorfe Wachau; es gelang ihr nicht den Feind aus seinen Stellungen zu i9. Okt. verdrängen, aber auch Napoleon, der schon befohlen hatte Viktoria zu läuten, vermochte sie nicht zurückzuwerfen. Indessen hatten bei Möckern die Preußen unter Iork den Marschall Marmont angegriffen. Mehrmals wurde das Dorf gewonnen und wieder verloren. Endlich gelang es den tapferen Angreifern, den Feind zurückzutreiben. Am nächsten Tage wurde nicht gefochten. Napoleon machte einen ' erfolglosen Versuch, mit seinem Schwiegervater Franz von Österreich Verhandlungen anzuknüpfen; indessen marschierte die Armee Bernadottes heran, so daß nunmehr 295000 Verbündete, die indessen nicht sämtlich ins Treffen kamen, 160000 Franzosen gegenüberstanden. Am 18. Oktober wurde östlich und südöstlich von Leipzig die Entscheidungsschlacht geschlagen. Das Dorf Probstheida, das den Mittelpunkt der französischen Aufstellung bildete, konnte trotz aller Stürme der Verbündeten nicht genommen werden. Aber auf dem rechten Flügel siegten sie nach hartnäckigem Kampfe und drängten den Feind allmählich bis in die Stadt zurück. Während der Schlacht waren etwas über 3000 Sachsen und einige hundert Württembergs zu den Verbündeten übergegangen. Napoleon war geschlagen. In der Nacht befahl er den Rückzug und ließ am nächsten Morgen seine französischen Truppen auf der Skräffe nach Lützen und Weißenfels abziehen. Dem Rest, der zum größten Teile aus Rheinbündlern, Polen und Italienern bestand, überließ er die Verteidigung der Stadt, die von Len Verbündeten erstürmt werden mußte. Auf dem Marktplatz trafen Alexander und Friedrich Wilhelm mit Blücher zusammen; Friedrich Wilhelm,

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 81

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter deutsch-franzsische Krieg 1870 1871. 81 nach dem Schlachtfeld geeilt war. Auch jetzt noch standen nur 64 000 Mann gegen 130 000 Franzosen. Die furchtbarsten Verluste erlitt die Brigade Wedell, die beim Angriff eine tiefe Schlucht zu durchschreiten hatte und hier dem Feuer des Feindes schutzlos ausgesetzt war. Noch einmal opferte sich preuische Kavallerie, das erste Gardedragonerregiment, um das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Am Abend hatten die Deutschen ihre Stellungen behauptet; der Abmarsch der Feinde war verhindert worden. Beide Teile hatten je 16 000 Mann verloren. Bazaine lie jetzt seine Armee, die Front nach Westen, auf den Hhen Stellung nehmen, die sich von dem Dorfe St. Privat sdlich nach der Ortschaft Gravelotte und bis zur Mojel hinziehen; er konnte diese Gravelotte Stellung wohl fr uneinnehmbar halten. Er hatte 180 000 Mann; etwa1 "0uft" ebensoviel haben auf deutscher Seite an der blutigen Schlacht teilgenommen, die am 18. August geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlachtfeldes; doch gelang es hier den Deutschen nicht vorzudringen. Auch auf dem sdlichen Teile hielt der Feind, durch eine tiefe Schlucht gedeckt und in starkbefestigten Gehften stehend, hartnckig stand; am spten Abend noch traf hier das zweite, pommersche Armeekorps ein, das unter dem Befehl des Helden vom Swiepwalde, Fransecky, stand, und griff den Feind an, ohne ihn doch zurckdrngen zu knnen. Indessen fiel die Entscheidung im Norden, bei St. Privat. Beim Angriff auf diesen burgartig sich erheben-den Ort hatte das Gardekorps lange auf ungedecktem Gelnde aushalten mssen und die schwersten Verluste erlitten; endlich erschien das schsische, zwlfte Armeekorps, das die feindlichen Stellungen umgangen hatte, und nun ward das Dorf erstrmt und der Feind geschlagen. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000 Mann verloren. Bazaines Armee zog sich in den Bereich der Festungswerke von Metz Einschlieung zurck. Zu ihrer Einschlieung wurden sieben preuische Korps bestimmt, der welche Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl bernahm, während Steinmetz bald darauf abberufen wurde. Aus drei Armeekorps wurde eine neue, die vierte oder Maasarmee gebildet, an deren Spitze Kronprinz Albert von Sachsen trat. 64. Die Schlacht von Sedan und der Sturz des Kaiserreichs. Die Maasarmee schlug nunmehr, ebenso wie die dritte Armee, die Richtung nach Westen ein. Zwischen ihnen und Paris stand die neugebildete Armee Mac Mahons. Indessen erhielt dieser von der Pariser Regierung immer dringendere Befehle, Bazaine in Metz zu entsetzen; endlich entschlo er sich, obwohl voll bser Ahnungen, seine Truppen nach der belgischen Neubauer. Geschichtl. Lehrbuch. B. V. 6. Stuft. fi

7. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 71

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsche Krieg 1866 71 stellung ein, die durch Erdwerke und Verhaue noch verstrkt worden war. Die Schlachtordnung, deren Mittelpunkt die Hhe von Chlum bildete, war nach Westen gerichtet, da Benedek zunchst den Angriff der ersten Armee und der Elbarmee zu erwarten hatte; doch waren zwei Armeekorps mit der Front nach Norden aufgestellt, um dem Kronprinzen entgegenzu-treten, falls dieser ebenfalls auf dem Schlachtfelde erschiene. Auerdem hatte Benedek starke Reserven zurckbehalten. Am Abend des 2. Juli erfuhr Prinz Friedrich Karl, da der Feind vor Kniggrtz stehe, und war sofort zum Angriff entschlossen; er be-nachrichtigte den König, der mit dem Hauptquartier in Gitschin eingetroffen war, und dieser genehmigte unter Moltkes Zustimmung den Entschlu und lie sofort in der Nacht dem Kronprinzen den Befehl zugehen, von Norden her in den Kampf einzugreifen. Frh am Morgen fuhr König Wilhelm zu Wagen bis zu dem Dorfe Dub, wo er zu Pferde stieg; um 8 Uhr schritten die Truppen der ersten und der Elbarmee, nur 124 000 Mann, zum Angriff auf den Feind, der 222 000 Mann zhlte. Die Schlacht begann mit einem furchtbaren Geschtzfeuer. Dann stiegen die Truppen in das Tal der Bistriz herab, berschritten, im Sden die Elb-armee, bei dem Orte S a d o w a die erste Armee, den Flu und begannen den Angriff auf die Hhen. Hier aber hatten sie unter dem Feuer der Feinde schwer zu leiden. Die furchtbarsten Verluste erlitt eine Division des vierten, schsischen Armeekorps, die von dem General von Fran-secky befehligt wurde; sie besetzte den Swiepwald und behauptete ihn mit dem grten Heldenmut trotz des Granatfeuers und der Angriffe der feindlichen bermacht. Dennoch war die Lage bedenklich; Prinz Friedrich Karl hatte keine Reserven mehr. Da erschienen, während im Sden die E l b a r m e e Boden gewann und den Feind zurckdrngte, kurze Zeit nach Mittag die Truppen des Kronprinzen, deren Marsch dadurch er-schwert worden war, da die Wege durch Regenwetter aufgeweicht waren. Der Angriff wurde ihnen dadurch erleichtert, da die beiden Armeekorps, welche Benedek nordwrts aufgestellt hatte, ihre Krfte im Kampfe um den Swiepwald erschpft hatten. Unter dem Schutze des Pulverdampfes er-klomm das Gardekorps, unbemerkt vom Feinde, die Hhe von Chlum und nahm sie; dadurch wurde die Schlacht entschieden. Zwar lie Benedek jetzt seine Reserven angreifen, aber vergeblich. Ein furchtbarer Reiter-kmpf endete mit der Niederlage der sterreichischen Kavallerie; freilich hatte auch die preuische Kavallerie schwer gelitten. In eiliger Flucht strmten die sterreichischen Truppen nach Kniggrtz. Auf dem Schlacht-felde traf König Wilhelm den Kronprinzen, durch dessen Eintreffen der

8. Deutsche Geschichte - S. 169

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der siebenjhrige Krieg. 1756 1763. 179. Bon Prag bis Leuthen. 1757. Im Frhjahr 1757 brach 1757. Friedrich pltzlich der die Psse des Gebirges in Bhmen ein und besiegte den Prinzen Karlvonlothringen,der wieder den Oberbefehl fhrte, bei Prag. Die Preußen erlitten schwere Verluste; der Feldmarschall^rfl9 Schwerin, der selbst eine Fahne ergriff und mit ihr den Truppen voran-strmte, starb den Heldentod. Aber Karl von Lothringen wurde gentigt sich nach Prag zurckzuziehen, das nun von den Preußen belagert wurde. Da nahte von Osten ein Entsatzheer heran, das von dem Feldmarschall Daun befehligt wurde; der König mute sich entschlieen ihm mit einem Teil seiner Truppen entgegenzugehen. Bei Kol in kam es zur Schlacht. 18^nl Der Feind hatte die bermacht, und es gelang nicht ihn zurckzudrngen. ' ^' Sirs die Seinen zurckwichen, versuchte Friedrich selbst sie zu sammeln und gegen eine Batterie zu führen; auch als sie zurckblieben, ritt er weiter; erst als ein Offizier ihm zurief: Sire, wollen Sie die Batterie allein er-obern", machte er langsam Kehrt. Er hatte keine Reserven mehr. Noch vier Bataillone", sagte er nachher, und die Schlacht war gewonnen". Zieten deckte den Rckzug, den der Feind nicht strte. Aber Friedrich mute nunmehr die Belagerung von Prag ausgeben und Bhmen rumen, X eine Lage war gefhrlich. Whrend er in der Lausitz den fter-reichern gegenberstand, waren die Russen in Ostpreuen, zwei fran-zsische Heere in die Weserlande und Thringen eingedrungen. Gegen das sdliche der franzsischen Heere, das von dem Prinzen von Soubise befehligt wurde und sich mit der deutschen Reichsarmee vereinigt hatte, wandte sich nunmehr der König. Bei Robach, nordwestlich von Weien- Robach fcls, standen 33 000 Franzosen und 10 000 Mann Reichstruppen dem Kni/' Sauber, der nur 22 000 Mann bei sich hatte. Die Feinde glaubten die Preußen umgehen und in der Flanke angreisen zu knnen. Da lie Friedrich es war am 5. November kurz nach Mittag pltzlich die Zelte abbrechen. Die vonseydlitz befehligte Kavallerie erschien auf einem lang-gestreckten Hgel, der sie bisher verdeckt hatte, und wars in zweimaligem, glnzendem Angriff die feindliche Reiterei; es folgte ein kurzes Feuergefecht des Fuvolks; dann ri allgemeine Flucht unter den Feinden ein. Die Preußen hatten wenig der 500 Mann verloren, die feindliche Armee war zersprengt. Darber aber, da es gelungen war, die bermtigen Franzosen zu schlagen entstand nicht in Preußen allein, sondern weithin in deutschen Landen freudige Begeisterung; seitdem wurde der groe Preuenknig der Held der deutschen Nation. ti Nunmehr mute Friedrich aber nach Schlesien zurckeilen; dort waren sterreicher eingebrochen und hatten Breslau genommen. Friedrich

9. Deutsche Geschichte - S. 242

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
242 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. Steinmetz mit dem linken Flgel einen Erfolg nach dem andern. Von Glatz herankommend, warf er zuerst am 27. Juni bei Nachod ein feind-liches Korps zurck, am nchsten Tage bei S k a l i tz ein anderes, am . 29. Juni bei Schweinschdel ein drittes. So wurden die sterrei-chischen Truppen, die im Kampf gestanden hatten, smtlich gentigt, sich zum Hauptheer zurckzuziehen. Benedek war schon jetzt davon berzeugt, da der Feldzug einen schimmen Ausgang nehmen wrde, und bat seinen Kaiser, Frieden zu schlieen. Als dieser Vorschlag abgelehnt wurde, beschlo er eine ent-scheidende Schlacht zu wagen und stellte seine Truppen bei Kniggrtz am rechten Elbufer auf. Die sterreichische Armee nahm auf Hhen, denen das Tal der Bistritz vorgelagert war, eine gnstige Verteidigungsstellung ein, die man durch Erdwerke und Verhaue noch verstrkt hatte; den Mittel-punkt der Schlachtordnung bildete die Hhe von C h l u m. Am Abend des 2. Juli erfuhr Prinz Friedrich Karl, da der Feind vor Kniggrtz stehe und war sofort zum Angriff entschlossen; er benachrichtigte den König, der mit dem Hauptquartier -in Gitschin ein-getroffen war, und dieser genehmigte unter Moltkes Zustimmung den Ent-schlu und lie sogleich in der Nacht dem Kronprinzen den Befehl zugehen, Kvnimtzyon Norden her in den Kampf einzugreifen. Am Morgen schritten die Truppen der ersten und der Elbarmee, nur 124 000 Mann, zum Angriff auf den Feind, der 222 000 Mann zhlte. Unter furchtbarem Geschtzfeuer durchschritten die Truppen, im Sden die Elbarmee, bei dem Orte S a d o w a die erste Armee, das Tal der Bistritz und begannen den Angriff auf die Hhen. Hier aber hatten sie unter dem Feuer der Feinde schwer zu leiden. Die furchtbarsten Verluste erlitt eine Division des vierten, schsischen Armee-korps, die von dem General von Fransecky befehligt wurde; sie besetzte den Swiepwald und behauptete ihn mit dem grten Heldenmut trotz des Granatfeuers und der Angriffe der feindlichen bermacht. Dennoch war die Lage bedenklich, wenn die zweite Armee nicht zur rechten Zeit eintraf. Da erschienen kurze Zeit nach Mittag von Norden her die Truppen des Kronprinzen, deren Marsch dadurch erschwert worden war, da die Wege durch Regenwetter aufgeweicht waren. Der Angriff wurde ihnen dadurch erleichtert, da die beiden Armeekorps, welche Benedek nordwrts aufgestellt hatte, ihre Krfte im Kampfe um den Swiepwald erschpft hatten. Unter dem Schutze des Pulverdampfes erklomm das Gardekorps, unbemerkt vom Feinde, die Hhe von C h l u m und nahm sie; dadurch wurde die Schlacht entschieden. Zwar lie Benedek jetzt seine Reserven angreifen, aber vergeblich. Ein furchtbarer Reiterkampf endete mit der Niederlage

10. Deutsche Geschichte - S. 251

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deutsch-franzsische Krieg 1870 1871. 251 beim Angriff eine tiefe Schlucht zu durchschreiten hatte und hier dem Feuer des Feindes schutzlos ausgesetzt war. Noch einmal opferte sich preuische Kavallerie, das erste Gardedragonerregiment, um das Vordringen des Feindes aufzuhalten. Am Abend hatten die Deutschen ihre Stellungen behauptet; der Abmarsch der Feinde war verhindert worden. Beide Teile hatten je 16 000 Mann verloren. Bazaine lie jetzt seine Armee, die Front nach Westen, auf den Hhen Stellung nehmen, die sich von dem Dorfe St. Privat sdlich nach der Ortschaft Gravelotte und bis zur Mosel hinziehen; er konnte diese Stellung wohl fr uneinnehmbar halten. Er hatte 180 000 Mann; etwa ebensoviel haben auf deutscher Seite an der blutigen Schlacht teilgenommen, die am 18. August geschlagen wurde. Der Kampf begann in der Mitte des Schlachtfeldes ; doch gelang es hier den Deutschen nicht vorzudringen. Auch auf dem sdlichen Teile hielt der Feind, durch eine tiefe Schlucht gedeckt und in starkbefestigten Gehften stehend, hartnckig stand; am spten Abend noch traf hier das zweite, pommersche Armeekorps ein, das unter dem Befehl des Helden vom Swiepwalde, Fransecky, stand, und griff den Feind an, ohne ihn doch zurckzudrngen zu knnen. Indessen fiel die Ent-scheidung im Norden, bei St. Privat. Beim Angriff auf diesen brg-artig sich erhebenden Ort hatte das Gardekorps lange auf ungedecktem Gelnde aushalten mssen und die schwersten Verluste erlitten; endlich erschien das schsische, zwlfte Armeekorps, das die feindlichen Stellungen umgangen hatte, und nun ward das Dorf erstrmt und der Feind geschlagen. Die Franzosen hatten 12 000, die Deutschen 20 000 Mann verloren. Bazaines Armee zog sich in den Bereich der Festungswerke von Metz zurck. Zu ihrer Einschlieung wurden sieben preuische Korps bestimmt, %un0 der welche Prinz Friedrich Karl den Oberbefehl bernahm, während Steinmetz bald darauf abberufen wurde. Aus drei Armeekorps wurde eine neue, die vierte oder Maasarmee gebildet, an deren Spitze Krn-Prinz Albert von Sachsen trat. ^ 252. Die Schlacht von Sedan und der Sturz des Kaiserreichs. Die Maasarmee schlug nunmehr, ebenso wie die dritte Armee, die Richtung nach Westen ein. Zwischen ihnen und Paris stand die neugebildete Armee M a c M a h o n s. Indessen erhielt dieser von der Pariser Regierung immer dringendere Befehle, Bazaine in Metz zu entsetzen; endlich entschlo er sich, obwohl voll bser Ahnungen, seine Truppen nach der belgischen Grenze zu führen, um den Versuch zu machen, von Norden her dem eingeschlossenen Heere die Hand zu reichen. Kaum aber war sich Moltke auf Grund der /
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