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1. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 1

1869 - Langensalza : Beyer
1. Rom's Ursprung. 753 v. Chr. Nomulus, erster König der Römer. 753 — 717 v. Chr. ^)ie blühende Stadt Troja war durch Feuer und Schwert zerstört worden (1184 v. Chr.). Der fromme Aeneas, welcher mit seinem greisen Vater Anchises und mit seinem Sohne As- canius aus der brennenden Stadt stoh, kam, nach vielen Schick- salen, endlich nach Italien, wo er eine neue Heimath fand. Hier verheirathete er sich mit der Tochter des Königs Latinus, und als dieser in einem Kriege seinen Tod fand, wurde Aeneas König von Latium. Auch er kam in einem Kriege um. Sein ihn überlebender Sohn, Ascanius, erbaute eine Stadt, Namens Alba Longa, in welcher später ein König herrschte, Numitor geheißen. Dieser hatte einen bösen Bruder, Amulius, welcher auch gern König sein mochte, und daher seinen altern Bruder Numitor zu verdrängen suchte; er überfiel ihn unvermuthet in seiner Burg, und zwang ihn, der Königswürde zu entsagen. Nach- dem er sich aus diese Weise die Herrschaft seines Bruders angemaßt hatte, ließ er, um sich dieselbe fernerhin zu sichern, Numitors Sohn auf der Jagd ermorden, und nöthigte dessen Tochter, Vestalin, d. h. Priesterin zu werden, weil ihr als solcher das Heirathen verboten war.— Rhea Sylvia — so hieß Numitors Tochter — verband sich aber insgeheim mit dem Kriegsgotte Mars und wurde Mutter von zwei Söhnen. Als Amulius das hörte, gerieth er dermaßen in Zorn, daß er die Mutter der Zwillingsknaben grausam hinrichten ließ; die Geschichtsfreund H. 2te Auflage. 1

2. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 3

1869 - Langensalza : Beyer
3 ihrem Großvater verübten Schandthaten des Amulius zu rächen. Sie sammelten die Hirten der Umgegend, ihre Freunde, erzählten ihnen die ganze Geschichte, gingen dann mit ihnen nach Alba Longa, erstürmten hier die Königsburg, erschlugen den Amulius und setzten ihren Großvater wieder auf den erledigten Thron. Dieser bezeigte sich dafür dankbar, indem er ihnen erlaubte, an der Stelle, wo Faustulus sie unter der Wölfin gefunden, eine Stadt zu erbauen. Frisch und froh wurde der Bau in Angriff genommen. Alba- nische Hirten wurden auf den palatinischen Hügel, am linken Ufer der Tiber gelegen, geführt, und mit ihrer Hilfe sah man daselbst bald zahlreiche Hütten entstehen. Diese Stadt, deren Er- bauung in das Jahr 753 v. Ehr. Geburt gesetzt wird, erhob sich in späterer Zeit zu der herrlichsten und gewaltigsten auf dem ganzen Erdkreise, und noch heute zeigt sie Spuren von ihrer frühern Größe. Nachdem Nomulus und Remus den Bau beendigt hatten, entstand unter ihnen ein Streit über die Benennung derselben. Jeder wünschte sie nach seinem Namen benannt zu sehen. Bald wurde, leider durch ein beklagenswerthes Ereigniß, der Name für die neue Stadt festgesetzt. Nomulus hatte sie nämlich mit einem Walle umgeben, und Remus sprang ihm zum Spott darüber, weil dieser Wall sehr niedrig war. Deßhalb erschlug Romulus (wie einst Kain), von Zorn entflammt, seinen Bruder. Nun nannte er die neue Stadt, in welcher er Alleinherrscher (König) wurde, nach seinem Namen Rom. Die ersten Bewohner Noms waren schlechtes Gesindel; denn zu jener Zeit war die Stadt ein Zufluchtsort (Asyl) für Ver- bannte, Landstreicher und Verbrecher aller Art, welche ausgenommen wurden, um die Zahl der llnterthanen zu vermehren. Meistens waren es Männer, die sich dahin begaben, und diese stahlen ihren Nachbarn, den Sabinern, welche zu einem großen Feste von ihnen eingeladen wurden, Weiber und Töchter. Darüber ent- stand ein schlimmer Krieg, der sich damit endigte, daß sich Römer und Sabiner zu einem Volke vereinigten. Nach Nomulus, der als der erste König von Rom gilt, herrschten nur noch sechs Könige. Ihnen stand ein Senat, welcher aus 100 alten, verständigen Männern zusammengesetzt war, 1 *

3. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 18

1869 - Langensalza : Beyer
18 er sich in hetrurischer Kleidung in das feindliche Lager und suchte der Person des Königs nahe zu kommen. Dies gelang ihm, und er stieß mnthig dem, den er für den König hielt, den Dolch in die Brnst. Aber ach! er hatte sich geirrt, und statt des Königs den prächtig gekleideten königlichen Schreiber getödtet. Mueius wurde nun ergriffen, entwaffnet und vor den König gebracht. „Hat dich anch hente mein Arm verfehlt," sprach er, „so wird dich doch gewiß bald ein Anderer treffen." Der König drohte, ihn dem Fener zu übergeben. ,,Siehe," sprach Mneius ganz kalt, „wie wenig deine Drohung ein Herz schreckt, das sein Vaterland liebt!" Indem er so redete, hielt er seine Rechte über eine Pfanne voll glühender Kohlen, die vor ihm auf einem Altare stand, und verbrannte sie vor den Angen des Königs. Porsenna, hierüber erstaunt, ließ ihn wegreißen. „Halt ein!" schrie er, „du Rasender, gehe hin, ich schenke dir die Freiheit." „Habe Dank," sprach Mueius, „und vernimm als einen Beweis meiner Erkenntlichkeit, daß sich 300 römische Jünglinge verbunden haben, dich, so wie ich, mit dem Dolche in deinem Lager aufzusnchen. Mich traf zuerst das Loos, die Andern werden mir nachfolgen." Mueius kehrte mit seiner verbrannten Hand nach Rom zurück und erzählte seinen Mitbürgern, was ihm begegnet war. Voll Dank und Bewunderung errichteten sie ihm eine Ehrensänle und schenkten ihm ein großes Stück Land. Von da ab hieß er Scävola (— der Linkhändige). Porsenna aber bekam eine solche Furcht vor den römischen Jünglingen, daß er Frieden mit der Stadt machte und nun nicht mehr auf der Wiedereinsetzung seines Schützlings bestand. Der alte Tarquin, all' seiner Kinder beraubt, mußte als 90 jähriger Greis nochmals flüchten, und starb, fern vom Bater- lande, gehaßt und verachtet.

4. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 103

1869 - Langensalza : Beyer
103 die hohe Teutoburg ragte. Da ward auf einmal jeder Busch lebendig, aus jeder Bergschlucht raschelte es wie viele hundert Schlangen empor, und die uralten Bäume schüttelten, wie sonst nach dem Wetter Regentropfen, jetzt Pfeile ohne Zahl auf die Römer herab. Der Himmel wollte auch nicht feiern und half den Deut- schen mit Sturm und Regen. Von den Güssen unterwühlt, sank die deutsche Erde unter der Römer Füßen ein; im losen Erdreiche schwankend, vom Sturm gerüttelt, stürzten die deutschen Eichen über die Unterdrücker hin und zermalmten sie im Falle. Pfeil au Pfeil! Fall an Fall! Schritt für Schritt kämpft der Feind um den Boden, aus dem er steht, um den Weg, um jeden Baum, um jeden Stein, und kommt nicht eher zu Athem, als bis die Nacht herein- bricht. Da läßt Varus abermals Lager schlagen, und ermattet sanken die Römer hin; in jedem Augenblicke scheucht der Deutschen Kriegsgeheul sie aus der kurzen Nachtruhe empor. Am dritten Tage entdecken sie erst, wie licht es in ihren Reihen geworden. Alaun an Mann geschlossen, brechen sie auf und kommen auf's offene Land, das die Senne heißt. Da sehen sie mit Grausen die ganze Macht aller Eidgenossen vor sich entfaltet. Ringsum Deutsche! Nirgends ein Ausweg! Für alle Tapferkeit ist Nichts mehr feil, als der Tod! Jauchzend stürzen nun die Deutschen in der verzweifelten Römer starre Reihen. „Die Freiheit! die Freiheit!" schallt's wie Donner des Himniels in der Römer Ohren. Wie die Saat unter dem Hagel, sinken die Tapfersten unter den deutschen Hieben hin. Her- mann selbst ist überall; hier ordnet er als Feldherr die Schlacht und ruft: „Draus, Brüder, drauf!" Dort kämpfte er mit der Kraft von zehn Männern, Stirn an Stirn; kein Eidgenosse, der nicht mit ihm nm den Preis wetteifert! Des Feindes Schaaren sind zersprengt, nur wenige wilde Haufen ragen noch aus dem Meere der Schlacht empor. Jetzt wird die Flucht allgemein, doch wer sich retten will, rinnt in die Spieße der Deutschen. Da Faßt den Varus Verzweiflung, und um sein Unglück nicht als Schmach überleben zu müssen, stürzt er sich in sein eigenes Schwert. Nur Wenige von dein Ungeheuern Römerheere retten sich, die Meisten liegen auf dem Kampfplatze. Wer in Gefangenschaft kam, ward entweder den Göttern, zum

5. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 2

1869 - Langensalza : Beyer
2 beiden Knäblein aber übergab er einem Diener mit dem Befehle, sie in den damals gerade ausgetretenen Tiberfluß zu werfen. Der Diener trug sie auch wirklich in einem Kästchen nach dem Strome hin, setzte sie an dessen Ufer und überließ sie nun ihrem Schicksale. Das Wasser verlies sich, und die unschuldigen Kinder kamen nun wenigstens wieder auf das Trockene. Das Wimmern der armen Knäblein lockte, wie man erzählt, eine Wölfin herbei, welche, anstatt sie anzufallen, ihnen die Brust reichte und sie säugte. Dieses Raubthier, welches hier ganz seine Natur verleugnete, kehrte des Tages mehrmals wieder, den Hunger der ausgesetzten Knäblein zu stillen. Nach einiger Zeit kam der Oberhirte des Königs, F austu - lus, in diese einsame Gegend, und bemerkte die an den Brüsten der Wölfin säugenden Knaben. Tief gerührt und von Mitleid ergriffen, verjagt er die Wölfin, nimmt die Knaben, Numitors Enkel, mit sich und übergiebt sie seiner Frau zur Erziehung. Die wunderbar geretteten Knaben, Romulus und Remus genannt, wuchsen unter den Hirten zu schönen und rüstigen Jünglingen heran. Einst wurden sie mit Numitors Hirten in einen Streit verwickelt, und Remus, von ihnen ergriffen, gerieth in Gefangen- schaft. Man brachte ihn vor Numitor. Dieser schaute ihn, ob der edeln und stolzen Vertheidigung, verwundernd an, und bemerkte, daß seine Gesichtszüge große Aehnlichkeit mit denen der von Amu- lius grausam ermordeten Mutter der Kinder (der Tochter Numi- tors) hatten. Faustulus, von der Gefangenschaft seines Pflegesohnes in Kennt- niß gesetzt, hielt es jetzt an der Zeit, dem Romulus das Ge- hemmtst seiner hohen Geburt und seiner wunderbaren Rettung anzuvertrauen. Beide begaben sich nun zu Numitor, und dieser erkannte aus den Erzählungen des Hirten sowohl, als auch aus der Aehnlichkeit, welche Romulus in den Gesichtszügen mit seiner Hin- gerichteten Mutter hatte, in den todtgeglaubten und nun herrlich aufgeblähten Jünglingen seine Enkel. Voll Rührung drückte er sie an sein großväterliches Herz. Jetzt faßten die Jünglinge, welche nun erfahren hatten, wer sie waren, den raschen Entschluß, die an ihnen, ihrer Mutter und

6. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte der Römer - S. 140

1869 - Langensalza : Beyer
140 Mitten unter den Völkerzügen kamen die Hunnen noch einmal heran, und zwar bis über den Rhein und nach Italien. Sie hatten einen König über sich, der hieß Attila (Etzel), der sich selbst ,,d i e Gottesgeißel" zu nennen pflegte. Attila war ganz Hunne, nach Gestalt, Charakter und Lebensweise. Er war klein von Wuchs, hatte einen großen Kopf, kleine, tief liegende, wild herumrollende Augen, eine platte Nase, eine breite, hochgewölbte Brust und fast gar keinen Bart. Sein Aussehen war so furchtbar, daß selbst sein eigener Sohn kaum das Auge zu ihm aufzuschlagen wagte. Die Ungeheuern Reichthümer, welche er zusammengeraubt hatte, konnten ihn nicht bewegen, von seiner einfachen Lebensweise abzuweichen, und während seine Tischgenosfen aus Gold und Sil- der speis'ten und tranken, behielt er stets seine hölzernen Geräthe bei und nährte sich fast nur von Fleisch, alle feineren Speisen ver- schmähend. Seine Residenz (in Ungarn, zwischen Donau und Theiß) war eigentlich nur ein großes Dorf, mit elenden hölzernen Häusern. Seine Völker verehrten ihn wie ein höheres Wesen und hielten ihn, da sie das Schwert des Kriegsgottes in seinem Besitze glaubten, für unbesiegbar. Attila ist in Ungarn gestorben und in einem goldenen Sarge begraben. Man weiß aber nicht wo, denn die Sclaven, die ihn begraben hatten, wurden gleich nach der That umgebracht, damit Keiner das Grab des Helden erführe. Nach seinem Tode zerfiel das große Hnnnenreich, welches sich von der Wolga bis zum Rhein erstreckt hatte. Und Etzel sank in seinem eignen. Blute, Und Roma sank in ihrer eignen Schmach; Und aus dem Grab der Völker - Doppelruthe Des neuen Lichtes hell're Sonne brach.

7. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 34

1865 - Langensalza : Beyer
34 Was er selbst an Dir verbrach, Büße er durch eigne Schmach.« Knechte weiß sie zu gewinnen Durch des Goldes Macht, Und durch Lust bethörter Sinnen In trüg'rischer Nacht. Länger schiebt sie's nun nicht auf, Läßt der Rache ihren Lauf. Als der König einst ermüdet Von dem Jagen kehrt', Sucht er, die das Lager bietet, Ruhe, ungestört, Nosamund' erkennt die Zeit, Alles ist zum Mord bereit. Seines scharfen Schwertes Breite, Das ihn nie verläßt, Immer zierend seine Seite, Bindet sie ihm fest; Rascher wallet ihr das Blut, Kochend in gewalt'ger Gluth. Und sie winket den Gesellen Zu der blut'gen That. Wie wenn einen Baum zu fällen Sich ein Hanfe naht, Vorsichtig, daß wenn er fällt, Er nicht selber sie zerschellt: So nah'n sie, es fasset Grauen Ihren feigen Sinn, Wie sie schlafend ihn erschauen Mit der wilden Mien'; Wüthend kämpft er in dem Traum, Seinen Mund bedecket Schaum. Jene stoßen ihm mit Zittern In die Brust das Schwert. Wie von tödtenden Gewittern Aufgeschrecket, fährt Alboin aus seinem Schlaf', Weil nur schwach der Stahl ihn traf.

8. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 48

1865 - Langensalza : Beyer
— 48 — Pipin der Kurze. Pipin der Kurze war nicht groß, Doch Karl's des Großen Vater, In aller Weise fehlerlos, Ein treuer Volksberather, Der beste Held im Frankenreich, Der Kirche Wohlgefallen, An Weisheit nur sich selber gleich, An Tapferkeit vor Allen, War nicht geboren auf dem Thron, Doch für den Thron geboren! Znnl Herrscher war des Hammers Sohn Von Gottes Gnad' erkoren. Papst Zacharias sprach dieß Wort: »Des Königs Würd' und Namen Gebührt der Volker starkem Hort!« Und alle Welt sprach: Amen! Doch unser Held, der Kurze, schien Zu klein manch' kleinen Geistern, Die maßen mit den Augen ihn, Und hatten viel zu meistern. Des; schwieg der Held, und ritterlich Sinnt er den Hohn zu dämpfen, Und läd't zum Spiele männiglich, Wo wilde Thiere kämpfen. Schon eilt das Volk herbei mit Drang, Die stolzen Großen alle, Sie nahen beim Trommetenklang Mit lautem Waffenschalle. Still sitzt Pipin, gedankenschwer, Wie nahend Ungewitter Wirft er nur Blitze um sich her — Da rauscht herab das Gitter. Ein grimmer Leu, ein wilder Stier, Die stürzen in die Schranken, Begegnen sich mit Kampfbegier, Und keiner wollte wanken.

9. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 17

1865 - Langensalza : Beyer
17 und feine Krieger bitten um Frieden. Diese Schlacht gab ans einmal dem verworrenen Zustande der Dinge im Abendlande eine ganz neue Richtung. Die Allemannen unterwarfen sich dem Frankenkönige, und dieser ließ sich nun im Christenthnme unterrichten. Da aber der König nicht so bald von der Anhäng- lichkeit seiner Götzen loskommen konnte, so sandte die fromme Chlotilde heimlich nach Remigins, dem Bischöfe zu Rheims, durch welchen ihr Gemahl in der dort prachtvoll ausgeschmückten Kirche feierlich unter die Bekenner des Christenthums aufgenom- men (— getauft) wurde. Dreß geschah am Weihnachtstage des Jahres 496. Chlodwig's Schwester, Audoflede, folgte noch an demsel- den Tage beut Beispiele ihres Bruders, und ließ sich noch mit 3000 vornehmen Frattkeit taufen. Chlodwig, der Frankcnkönig, sah in Zülpich's heißer Schlacht, Daß die Allemannen siegten durch der Volkszahl Uebermacht. Plötzlich aus des Kampfs Gedränge hebt er sich auf stolzem Roß, Und man sah ihn herrlich ragen vor den Edlen, vor dem Troß. Beide Arme, beide Hände, hält er hoch empor zum Schwur, Ruft mit seiner Cisenstimme, daß es durch die Reihen fuhr: »Gott der Christen, Gott am Kreuze, Gott, den mein Gemahl verehrt, So Dtt bist ein Gott der Schlachten, der int Schrecken niederfährt; Hilf mir dieses Volk bezwingen, gib den Sieg in meine Hand, Daß der Franken Macht erkennen muß des Rheins, des Neckars Strand. Sieh! so will ich an Dich glauben, Kirchen und Kapellen bau'n Und die edelit Franken lehren, keinem Gott als Dir vertrau'n.« Sprach es, und aus Wolken leuchtend brach der Sonne voller Strahl, Frischer Muth belebt die Herzen, füllt des schwachen Häufleins Zahl. Chlodwig selbst ergriff das Banner, trug es in der Feinde Reih'n, Und die Franken, siegesmuthig, stürzten jauchzend hinterdrein. Schreck ergriff der Feinde Rotten, feige wenden sie und flieh'n, All' ihr Kriegsruhm ist erloschen, ihre Macht und Freiheit hin. König Chlodwig ließ sich taufen, und sein edles Volk zugleich, Und vor allen deutschen Stämmen mächtig ward der Franken Reich. (Simrock.) Geschichtsfreund. Iii. 2

10. Enthaltend Denkwürdigkeiten und Lebensbeschreibungen aus der Geschichte des Mittelalters - S. 82

1865 - Langensalza : Beyer
82 Jeder, der sich in denselben wollte anfnehmen lassen, mußte sich durch Fasten, Beten, Beichten, Communiciren dazu vor- bereiten, und eine Nacht in voller Rüstung unter den Waffen zubringen. Er wurde dann in der Kirche von einem Priester- feierlich eingesegnet, und von einem Pathen, den inan iinu wählte, in Gegenwart einer Menge anderer Ritter und vorneh- mer Personen, zum Ritter geschlagen, indem er drei Schläge mit der flachen Degenklinge auf die Schulter bekam. Die Angesehensten unter den Anwesenden schnallten ihm die Sporen an die Füße, und legten ihm beu Panzer an. Auf diese Feierlichkeit folgte nun ein glänzendes Fest. Vor dem 21. Jahre konnte Niemand Ritter werden, und schon vorher mußte er, bis zum 14. Jahre, als Bube, und von da an als Knappe bei einem Ritter gedient und gelernt haben, mit Pferden und Waffen umzugehen. So entstanden die Rit- terzünfte. Die Ritter hatten, nach ihrem Stande und nach ihrer Nation, verschiedene Pflichten, die Wahrheit zu reden, das Recht zu behaupten, die Kirche zu schützen und — wie schon angedeutet — Witt wen und Waisen zu ver- theidigen, Ungläubige zu verfolgen re. Wer diese Pflichten nicht erfüllte, wurde seiner Ritter würde entsetzt und noch ans andere Weise gestraft. 17. Die Turniere. Bisweilen wurden glänzende Ritter spiele (ritterliche Uebnngen) gehalten, welche Turniere hießen.*) Gewöhnlich machte man iiu Lande lange vorher den festlichen Tag bekannt, an welchem die Turniere stattfinden sollten. Von allen Sei- ten strömten dann prächtig geharnischte Ritter in Menge herbei; *) Das Turnier (Touruir, von tourner, d. h. wenden, drehen) hat seinen Namen von den Schwenkungen der Pferde und Reiter. Im Ilten Jahrh. kam es in Frankreich auf.
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