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1. Geschichte des Mittelalters - S. 4

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
4 Die Germanen. barem Gelände, um die Aussaat zu besorgen und die Ernte zu bergen. Die Felle der geschlachteten Tiere schabten diese Wandergermanen mit Feuerstein und bereiteten daraus ihre Kleidung, auch Schläuche und Riemen; mit den Sehnen bespannten sie ihre Bogen. 3. So rückten sie in die endlosen Urwälder und Sümpfe, die den Boden unsres Vaterlandes bedeckten. Um 300 v. Chr. waren sie zu beiden Seiten der Weichsel angelangt. Da trennten sich die Stämme in die oft- und westgermanische, letztere in die nord- und die südgermanische Wandersäule. Von den Nordgermanen stammen die Skandinavier; die Südgermanen zerfielen wieder in die nieder- und die oberdeutsche Gruppe. 4. Jeder Stamm bildete seine Lebensformen und damit seine Sprache weiter aus, wobei sie ihre Erfindungen und deren Benennung gelegentlich miteinander austauschten: so sind die Ausdrücke für Hafer, für Dreschen, für Ochs und Fohlen, Lamm und Widder, Fuchs und Eichhorn, Neh und Renntier, auch für den Hahn, der um 500 v. Chr. am Mittelmeer und bald nachher bei unsern Vorfahren erscheint, für See und Flut, für Klippe, Strand und Eiland; für Steuer, Mast und Segel, Netz und Angel, für Zinn, ferner eine stattliche Zahl von Bezeichnungen für Kamps und Bewaffnung, Reiten und Kleidung (Hose, Schuh), Wörter für Mehl und Braten; für taub, stumm und blind; für Harfe, malen (= zeichnen und schreiben) und Buchstaben; für Zwerge und Elfen — gemeinsames Sprachgut der Urgermanen und der heutigen Deutschen geworden. Lange lebten die Germanen mit den Kelten gemischt, bis es ihnen gelang, sie zu unterwerfen oder zu verdrängen; zu Cäsars Zeit waren einzelne germanische Stämme schon auf das linke Rheinufer über-□ getreten.□ I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland kälter und feuchter als heutzutage. Den größten Teil bedeckten Moore und endlose Wälder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Obgleich die Germanen schon Ackerbau trieben, hatten sie das Nomaden-leben noch nicht völlig aufgegeben. Die nördlichen Stämme, namentlich

2. Geschichte des Mittelalters - S. 77

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Ariooist. Arminius. I 31ii 11. 77 Rhein; dabei schrak er vor Treubruch so wenig zurck wie vor der Ver-nichtung Hunderttausender von Barbaren". Der Rhein wurde die Rmergrenze; um rmische Heerlager bildeten sich an seinem linken User Städte wie Straburg, Mainz und Kln. Die Entwicklung, die Gallien als rmisches Land erlebte, die Fortschritte im Ackerbau, in Anlage und Ausstattung der Wohnungen sollten nachmals auch den benachbarten Germanen zugute kommen. 4. Arminius und die Teutoburger Schlacht. 1. Die Alpengrenze hatte erst Augustus dem Rmerreich gesichert. Seine Shne schufen in den Provinzen des Vorlandes zwischen Alpen und Donau militrische Sttzpunkte, aus denen gleichfalls Städte erwachsen sind: Augsburg und Regensburg, Salzburg und Wien. der die Alpen legten sie Heerstraen an, die dann auch fr den Handel wertvoll wurden: der den Groen St. Bernhard (Aostavindonissa Windisch), der und um den Brenner (Mntschgau Reschen-Scheideck Bodensee). Mit der Fhrung des Eermanenkrieges hat Augustus nur ihm nahestehende Männer betraut. Auch Quinctilius Varus war mit dem Kaiserhaus verwandt. 2. Den Namen der Cherusker leitet man von hern, das Langschwert, ab, wie den Namen des Kriegsgottes Heru oder Cor und den von Heribrand, Hildebrands Vater. Sie hatten wie alle deutschen Vlker-schaften mehrere Huptlinge, und auch unter ihnen gab es eine rmische Partei. Um so grer erscheint die Tat des Arminius, die jetzt ein groes Denkmal (von Ernst v. Bndel) verherrlicht. 4. Auch der Gedanke, die Cherusker und weiterhin die nchstwohnenden Germanen zu einem Reiche zu vereinigen, zeigt die Gre des Arminius. Marbod hatte Armins Erhebung unttig zugesehen; nach seiner Nieder-lge hat er das rmische Gnadenbrot gegessen in Ravenna, derselben Stadt, in der die unglckliche Thusnelda ihr Leben vertrauerte und ihr Sohn Thumelikus als Fechter geendigt haben soll (Halms Schauspiel). Ii. Die Vlkerwanderung. 1. Die neuen Völker und die Hunnen. 1.Den Limes legte zuerst Vespasians zweiter Sohn Domitian an, um die alten Steinwlle im Taunus, die von den Kelten erbaut und von den germanischen Kotten als Zufluchsort und zur Aufbewahrung ihrer Beute benutzt wurden, unschdlich zu machen. Trajan, Hadrian und Antoninus Pius haben den Grenzwall von Miltenberg am Main

3. Geschichte des Mittelalters - S. 1

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
I. Die Germanen. 1. Land und Leute. 1. Vor zwei Jahrtausenden war unser Vaterland klter und feuchter als heutzutage. Den grten Teil bedeckten Moore und endlose Wlder voll uralter Eichen, Buchen, Tannen, Linden. Ver-einzelte Hfe lagen an Quell und Bach, umgeben von gerodetem Acker- und Weideland. Herden von Schafen, Schweinen, Ziegen, unscheinbaren Rindern und Gnsen bildeten den Reichtum des Mannes; seine Freude waren die kleinen, aber dauerhaften Pferde. Als Haupt-nahrung diente Hafermus, Kse und geronnene Milch sowie Fleisch, be-sonders Wildbret, als Getrnke Milch und Met, der aus wildem Honig gewonnen wurde; von Fremden lernte man Gerste anbauen und Gerstenwein" (Bier) bereiten. Spter pflanzte man Flachs, Rben und groe Rettiche, die sich Kaiser Tiberius regelmig aus Germanien kommen lie; das Obst zu veredeln verstand man noch nicht. Salz lieferten Quellen oder das Meer. 2. Die Germanen fielen den Rmern auf durch hohen, kraft-vollen Wuchs, helle Haut, blaue, trotzige Augen; in mchtigen Strhnen wallten die goldfarbigen oder roten Haare; die Kinder mit ihren Flachskpfen kamen den Sdlndern wie Greise vor. Jung und alt, Männer und Frauen kleideten sich in zusammen-genhte Tierfelle und Pelze, nachmals in kurze, enge Leinenrcke, die sie mit Heidelbeeren rot oder blau, mit Ginster gelb oder grn frbten; den Mantel hielt ein Dorn oder eine Bronzeschnalle auf der Schulter zusammen. Die Männer trugen enge, bis ans Knie reichende oder weite, lange Hosen und Bundschuhe und der dem langen Haar Mtzen oder Strohhte; gewhnlich gingen sie bar-Haupt. Die Frauen spannen und webten, strickten und stickten; ihr Schmuck war der schmale Purpursmm ihrer Kleider. Mann und Frau trugen gern erbeutete Spangen und Ringe von Gold, auch Schmuck aus Glasflu, Ton, Muscheln, Bernstein, Mnzen. Der Männer Hauptzierde aber waren die Waffen: bemalte Schilde, Speere Keller. Geschichte. Teil H. 1

4. Griechische und römische Geschichte - S. 33

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Zweiter Abschnitt. Die Rmer. I. Sagengeschichte. Die Könige von Rom. 1. Die Grndungssage. Romulus. 1. Die Grndung Roms schrieben die Rmer Romulus und Rernus zu, Zwillingsshnen des Kriegsgottes Mars (Ares) und der 753 Rhea Silvia. Rheas Vater Numitor sei König der Stadt Alba Longa in dem Lande Latium gewesen; sein Ahnherr neas, der Sohn der Venus (Aphrodite), habe sich nach der Zerstrung seiner Vaterstadt Troia nach Italien gerettet. Numitor ward von seinem Bruder Amlms entthront, seine Tochter zur Priesterin der Herd- und Stadtgttin Vesta, zur Vestalin gemacht, damit sie un-vermhlt bleibe. An einem Feigenbaume, den man noch lange zeigte, blieb der Korb hangen, worin der Kronenruber Rheas neugeborene Zwillinge in die Tiber werfen lie; dort sugte sie eine Wlfin, bis sie der Hirte Faustulus fand und seiner Gattin Larentia brachte. Die Jnglinge wurden Fhrer der Hirten auf der Jagd und im Kampfe mit Rubern. Numitors Knechte, mit denen sie Streit angefangen hatten, fhrten sie vor den Grovater. Er er-kannte sie; sie erschlugen Amulius und gaben Numitor den Thron zurck. 2. Numitor schenkte ihnen den Berg Palatm, auf dem sie ihre Kinderjahre verlebt hatten, und sie grndeten darauf eine Stadt. Romulus nannte sie nach seinem Namen Rom, und als Remus hhnend der Wall und Graben setzte, erschlug er ihn mit den Worten: So ende, wer der meine Mauer springt!" Fortan trug König Romulus den goldenen Eichenkranz und purpurnes Gewand; zwlf Diener (Liktoren) schritten vor ihm her; sie trugen Rutenbndel, worin Beile staken, ein Zeichen seiner Gewalt, mit Stupung und Enthauptung zu strafen. Auf dem Berge Kapital Keller, Geschichte. Teil I. 3

5. Griechische und römische Geschichte - S. 35

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Könige. I 1 23 3. 35 So jh endete die Siegesfreude. König Tullus gebot dem Gerichte der Zweimnner", zu richten nach altem Gesetz; nach ihrem Spruch sollte Horatius gehngt werden am Unglcksbaum. Aus Mit-leid mit dem greisen Vater begnadigte das Volk den jungen Helden. 3. Als aber der albanische Feldherr Rom die Treue brach, lie ihn der König von Pferden zerreien und Alba zerstren; nur die Tempel blieben stehen. Die Einwohner muten nach Rom bersiedeln. Die vornehmsten wurden dem Adel eingereiht, den Patri-ziern, die von dep ursprnglichen Ansiedlern stammten; der Rest vermehrte die Plebs, die zugewanderten Hausstnde. 3. Die Sage von Servius Tullius und dem Sturze des Knigtums. 1. Whrend der friedfertigen Regierung des vierten Knigs Ancus Marcius fuhr ein adliges Ehepaar Tarqumius und Ta-naquil aus der Etruskerstadt Tarquinii der Tiber zu. Ein Adler nahm dem Manne den Hut weg, flog damit hoch in die Luft und brachte ihn dann zurck. Die Frau, solcher Zeichen kundig wie alle Etruskerinnen, weissagte ihrem Gatten eine groe Zukunft. In Rom gewann Tarquinius die Freundschaft des Knigs, der ihn zum Vor-mund seiner Shne bestimmte. Nach Ancus' Tode beredete er das Volk, ihn selbst zum Könige zu whlen. Er errichtete ein festes Schaugerste fr die ffentlichen Spiele; er legte unterirdische Kanle (Kloaken) an, welche die Riede-rung zwischen den Hgeln entwsserten, und gewann so den Raum fr den Markt (das Forum). 2. In seinem Hause gebar eine kriegsgefangene Frstin den Ser-vius Tullius. Einst umspielte im Mittagsschlummer eine Flamme des Knaben Locken. Daraus erkannte die Knigin seine hohe Be-stimmung; sie lie ihn mit ihren Kindern erziehen, und als der König von zwei Mordgesellen erschlagen wurde, verschaffte sie ihm die Krone. Servius umgab die Stadt mit einer festen Mauer. Er gilt als der Schpfer der Servianischen Verfassung. 3. Bisher hatten die Patrizier allein die Kriege gefhrt. Aber ihre Zahl reichte dafr nicht aus. Servius nahm auch Plebejer ins Heer, in erster Linie die reichen. Denn die Krieger muten sich selbst ausrsten und verkstigen; die minderbegterten erhielten einen Teil . ihrer Ausrstung vom Staate. 3*

6. Griechische und römische Geschichte - S. 36

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
36 Rmische Sagengeschichte. Nach den Leistungen im Krieg richteten sich die Rechte in der Volksversammlung. Sie fand spterhin auf dem Marsfelde statt, das zwischen dem Kapital und dem Tiber lag. Die Volksgemeinde hatte ihre Anfhrer im Kriege zu whlen, spter auch der Gesetze abzustimmen. 4. Nach segensreicher Regierung strzte den alten König der eigene Eidam Tarquinius; dessen Gattin Tullia soll, als sie ihn zuerst als König begren wollte, ihren Wagen der die Leiche des er-mordeten Vaters getrieben haben. Mit blutiger Hrte herrschte Tar-quinius Ii. der Stolze" (Superbus). Er vollendete durch etrus-tische Werkleute den Tempel des Jupiter (Zeus) auf dem Kapital, dessen Bau sein Vater begonnen hatte. Schwer lasteten Fronden und Abgaben auf den Brgern. Da fiel die Stadt rdea von Rom ab. Whrend der Belagerung beschimpfte des Knigs Sohn Seitus die Rmerin Sucre t ia, und die edle Frau stie sich den Dolch in die Brust. Darauf emprten sich Hauptstadt und Heer unter . Iunius Brutus. Das Knigs-m haus wurde des Landes verwiesen; Rom ward eine Republik. All-jhrlich whlte die Volksgemeinde zwei Konsuln zu Lenkern des Staates. Sie fhrten im Senat wie in der Volksversammlung den Vorsitz und befehligten das Heer. Die eigentliche Regierungsgewalt aber lag in der Hand des Senates. Junge Patrizier verschworen sich gegen die Republik; aber ein Sklave entdeckte ihre Plne. Der Konsul Brutus lie die Hoch-Verrter, darunter seine eigenen Shne, stupen und enthaupten. Als dann der König mit einem etruskischen Heer heranrckte, eilte er ihm entgegen und fiel im Reiterkamps am Walde Arsia. Ein Jahr lang trauerten die Frauen Roms um den Vater der Freiheit. Ii. Die Entwicklung der Republik. 1. Die Sage von Porsena. 1. Die Etruskerkriege dauerten fort. König Porsena von Clu-sium besetzte durch unerwarteten Angriff den Berg Ianiclus und schlo die Stadt ein. Die Sage erzhlt von Horatius Ccles: er habe erst mit zwei Genossen, dann allein die Feinde auf dem rechten Tiberufer

7. Griechische und römische Geschichte - S. 38

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
38 den Gliedern erzhlt haben, die den nicht arbeitenden Magen aus-hungerten und darber selbst kraftlos wurden: da begriffen sie, da auch sie ohne die Geschlechter" verloren seien. 2. Als Preis der Rckkehr durfte die Plebs jhrlich zwei, spter zehn Tribnen aus ihrer Mitte whlen. Die Tribunen galten als unverletzlich und hatten die Gemeindegenossen gegen patrizische ber-griffe zu schtzen; ihr Haus mute Tag und Nacht fr Schutzsuchende offen stehen. 3et sie forderten Adlige, welche die Rechte des Volkes antasteten, zur Verantwortung vor die Plebejergemeinde. 3. Das Tribunat war daher den Patriziern sehr lstig. Als während einer Hungersnot etliche Schiffe voll Korn eintrafen, riet der Patrizier C. (atus) Marcius Coriolanus dem Senat, es nicht zu verteilen, bis das Volk auf das Tribunat verzichte. Die Tri-bunen luden Coriolan vor das Volksgericht. Da entfloh der stolze Mann zu den Volskerrt. Sie erhoben ihn zum Feldherrn, und er fhrte sie bis unter die Mauern Roms. Mehrere Gesandtschaften, die um Schonung der Vaterstadt baten, wies er zurck. Eine Abordnung rmischer Frauen fand ihn ebenso unzugnglich. Da bemerkte er unter ihnen seine Mutter mit seiner Gattin und seinem Knaben. Als er die Greisin umarmen wollte, fragte sie ihn: Ist es ein Feind oder mein Sohn, vor dem ich stehe?" Vor dem Mutterworte schmolz sein Groll; er zog ab und starb im Elend. 3. Die Zwlf Tafeln und die Sage von Virginia. 1. Wie in Athen verlangte die Stadtbevlkerung Roms lange vergeblich, da die bestehenden Gesetze ffentlich bekannt wrden. End-lich erhielt ein Ausschu von zehn Patriziern den Auftrag, die Gesetze geordnet aufzuzeichnen; zugleich sollten die Zehn (Dezemvirn) den Staat verwalten und auf dem Forum Recht sprechen. Nach bestem Wissen fate der Ausschu das geltende Recht auf zehn Tafeln zusammen, und die Volksversammlung sprach ihre Gut-heiung aus. Zum Abschlsse des Werkes wurden fr das nchste Jahr neue Dezemvirn gewhlt. Auch sie waren, wie ihre Vorgnger, von Appius Claudius geleitet. Sie fgten noch zwei Tafeln hinzu, strebten aber zugleich nach dauernder Herrschaft. Jeder von zwlf Liktoren umgeben, schalteten sie wie Könige mit grausamer Willkr. 2. Appius Claudius suchte sogar den vor dem Feinde stehenden

8. Griechische und römische Geschichte - S. 54

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
54 Die Kaiserzeit. Das Kaisertum brachte dem zerrtteten Reich ein Jahrhundert des Friedens. Die Reichshauptstadt wurde der Mittelpunkt des Welt-Handels. In ihren Lden und Buden lockten die Gter der ganzen Erde zum Schauen und Kaufen: Perlen des Roten Meeres und indische Diamanten, Bernstein von der Ostsee und Teppiche Baby-Ions; und dazwischen drngten sich Menschen aller Farben und Zungen: der Mohrensklave, der seinen Elefanten fhrte, neben dem blonden Germanen der Garde. 2. Augustus verwandelte Rom aus einer Backstein- in eine Marmorstadt. Den Fremden grte auf Straen und Pltzen, in Tempeln und Hallen ein ganzes Volk von Erz- und Marmorbildern; er berblickte die ungeheuren Bogenreihen (Aqudukte), die aus dem Gebirge das Trinkwasser in die Stadt leiteten; die sptern Kaiser wetteiferten in der Anlegung prchtiger Springbrunnen, ffentlicher Badeanstalten (Thermen) und schattenspendender Anlagen. Auch in Italien und den Provinzen erstanden berall Theater und Wasserwerke, blhte rmische Sprache und Bildung; mit den Lustgrten voll Rosen, Lilien und Veilchen verbreitete sich der Obst-und Weinbau in Gallien, spterhin auch am Rhein und in Ungarn. 3. berall in dem unermelichen Reich herrschte Ordnung und Sicherheit. Bis an den Rhein und die Donau gebot der Kaiser. Auch im Innern Deutschlands suchte er Fu zu fassen. Aber v.chr. der Cheruskerfrst Arminius vernichtete drei Legionen im Teuto-burger Walde. Dieses Unglck trbte den Lebensabend des Kaisers. 4. Sein Nachfolger Tiberius war ein stolzer, strenger, aber auch gerechter und mildttiger Herrscher. Aus ihn folgte sein Gro-neffe Gaius, Caligula (Stiefelchen) geheien, ein wahnwitziger Ing-ling, der sein Rennpferd zum Konsul machen wollte und seinen Gsten den Fu zum Kusse reichte. 5. Der letzte Kaiser dieses Hauses, Nero, lie seinen Bruder an seiner eigenen Tafel vergiften und seine Mutter Agrippina er-morden; als eine Feuersbrunst halb Rom einscherte, schob er die Schuld auf die Nazarener" und veranlate so die erste Christen-Verfolgung. Nun baute er sein Goldenes Haus: da waren die Wnde mit vergoldeten Marmorplatten bekleidet, ganze Gemcher mit Perlen tapeziert; die Sle, Hallen, Grten schimmerten von zusammen-geraubten Kunstwerken.

9. Griechische und römische Geschichte - S. 96

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
96 2. Das lteste Rom lag auf dem Palatin; Reste seiner Ringmauer sind erhalten. Der nordstlich davon liegende Quiri-nalische Hgel galt als die Sabinerstadt: den Namen Chariten, womit die Volksversammlung angeredet wurde, und den Gtter-namen des Romulus Quirinus brachte man damit in Zusammenhang. Quinten" war wohl der lteste Name des Volkes, den dann die Bezeichnung Rmer verdrngte. Auf dem Berge Clius st-lich vom Palatin soll Tullius Hostilius die Albaner, auf dem sdwestlich davon gelegenen Aventin Ancus Martius die Plebejer angesiedelt haben. Servius Tullius htte noch den Esquilin und Viminl hinzugezogen und die sieben Hgel mit der Set-manischen Mauer umschlossen. 3. Die Sage von Servius Tullius und dem Sturze des .Knigtums. 3.a. Die Servianische Verfassung ist das Ergebnis einer langen Entwicklung; sie stellt den Zustand dar, wie er etwa zur Zeit der Entstehung der Republik gewesen sein mag. Auch Servius ist wie Lykurgos nur das Geschpf seiner Schpfung"; er mag der letzte König gewesen sein. b. Rom mu frh die allgemeine Wehrpflicht und damit zusammenhngend das allgemeine Stimmrecht eingefhrt haben. Schon damals dienten neben der Klasse", dem Auf-gebot des Adels, auch die Plebejer. Die Reichen dienten wie in Athen als Retter, ursprnglich in drei Adelsgesellschaften (Tribus), spter in 18 Zenturien (Hundertschaften). Zur bisher einzigen, fortan ersten Klasse der Reichen, die sich selbst ausrsteten und wie die Hopliten zu Fu ausrckten, kamen eine zweite und dritte Klasse, die einen Teil ihrer Ausrstung faten" und im zweiten und dritten Glieds fochten. Die vierte und fnfte Klasse waren eine Art Trainsoldaten, eine fliegende Truppe und Burschen; dazu kamen dann noch die Zenturien der Waffen- und Zeugschmiede und der Musiker, die natrlich nur zur Volksversammlung geschlossen antraten. Jede Klasse hatte in gleicher Anzahl jngere (von 17 bis 45) und ltere Abteilungen (von 46 bis 60 Iahren); die letzteren waren nur zur Verteidigung bestimmt. e. Die Heergemeinde der Hundertschaften whlte ihre Feld-Herren, die Prtoren, spter Konsuln genannt, und entschied

10. Griechische und römische Geschichte - S. 56

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die Kaiserzeit. 2. Auch nach Titus kam noch mancher treffliche Kaiser. Tra-janus empfing in seinem Palaste hoch und niedrig mit gleicher Gte und begrndete durch ganz Italien wohlttige Stiftungen, nament-lich zur Erziehung armer Rinder, eine Art Waisenhuser. Sein Nachfolger Hadrianus, gleich ihm ein Spanier von Geburt, durch-ronderte alle Teile seines Reiches, um seine Völker kennen zu lernen, Beamte und Offiziere zu berwachen. Antoninus Pius htete den Frieden, weil es besser sei, einen Brger zu retten, als tausend Feinde zu tten; und Marcus Aurelius, der Philosoph auf dem Throne, schrieb im Feldlager an der Donau den Satz nieder, es sei Menschenpflicht, unablssig fr die Mitmenschen ttig zu sein, ohne Rcksicht auf Lohn und Tadel. 3. Aber auch in diesen glcklichen Zeiten galten die Christen als staatsgefhrliche Gottesleugner (Atheisten); denn sie weigerten den Kaiserbildern gttliche Verehrung und machten kein Hehl aus ihrem Abscheu gegen die Götter. Gar oft erscholl der Ruf: Die Christen vor die Lwen!" Unter Trajan wurden sie gefoltert und mit halbgeschorenem Kopf in die Steinbrche und Bergwerke geschickt. So konnten sie nur verstohlen Gottesdienst abhalten in ihren unterirdischen Grabkammern bei Rom und Neapel: den Katakomben. Aber je grausamer die Verfolgungen wurden, desto strker wuchs die Zahl der Bekenner. Ihrer Lehre wandten sich mehr und mehr auch vornehme Frauen zu, wie die Vlutzeugin Cacilia, welche die Kirche als Erfinderin der Orgel verehrt. 4. Mit Konstantin dem Groen gelangte das Christentum zur Herrschaft. Als Csar Galliens, Spaniens und Britanniens zog er gegen den Herrscher Italiens, Maientius. Da zeigte ihm ein Traum am Himmel ein Kreuz mit der Umschrift: Mit diesem Zeichen wirft du siegen!" Nun lie er auf der Stange seines goldenen Banners das Kreuz anbringen und auf dem seidenen Fahnentuch die Anfangsbuchstaben (das Monogramm) des Namens Christi einsticken. Dies Lbarum" wehte in der siegreichen Schlacht an der Mil-vischen Brcke (Ponte Molle). Maientius ertrank mit Tausenden seiner Soldaten in denvherbstlich angeschwollenen Tiber. 5. Konstantin nahm seinen Wohnsitz in Byzanz (Neu-Rom"); es wurde die Hauptstadt der Christenkaiser und trgt bis heute den Namen Konstantins-Stadt, Konstantinopel.
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