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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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Neben diesen großen Cirkusthälern fällt nichts mehr in die Angen als die
Unzahl malerischer Felsgruppen, die bald aus einem kahlen Trümmer-
haufen der Kammhöhe (Mittagsstein!), bald ans dem Hochwalde der Abhänge
oder dem Rande der Flnßthäler emporragen. „Wie von einer Riesenhand
aufeinander geschichtet, hänfen sich die Blöcke zu mächtigen Mauern oder
hochragenden Türmen." Z
Von jenen tiefen Nischen aus, sowie von allen Teilen des Kammes
ziehen sich zahlreiche Thäler abwärts, die den Abfall des Rückens in
reizvoller Weise gliedern. Oft sind es nur steil mit dem Gehänge fallende
Schluchten, manchmal aber tiefere Thäler, in dem wasserreiche Gebirgsbäche
schäumend zu Thale rauschen. Da und dort bilden sich kleine Wasserfälle,
wie z. B. die Fülle des Zackerle und des Kochelbaches, die weniger durch
ihre Wasserfälle, als vielmehr durch die Reize der tief eingeschnittenen
Schluchten und der sie umgebenden Waldeinsamkeit den Besucher erfreuen.
Ungefähr in 750 m Meereshöhe, etwa 4 km öon dem Scheitel des Ge-
birgskammes und ebensoweit von dem Rande der Ebene (der Hirschberger
Thallandschaft) entfernt, ist die Abdachung unterbrochen von einer flachen,
an sumpfigen Waldstrecken („Nässen") reichen, aber auch von den ins Gebirge
eindringenden Ansiedelungen gern aufgesuchten Staffel.-)
Der Gürtel der Vorberge, der durch diese Linie begrenzt wird, ist
weder sehr hoch (nirgends über 750 m), noch im großen sonderlich formen-
reich; aber er ist mit Recht das Entzücken der hier zu Tausenden sich ein-
nistenden Sommergäste. Die tief einschneidenden Thäler schmückt vereinzelt
eine seltsame Felsbildnng, überall aber kräftige Waldung (vor allem Fichten-
bestand) mit) die Wasserfülle der goldbraunen Bäche, unter deren moosbe-
deckten Felsblöcken behende Forellen ihre Schlupfwinkel suchen. Zu den
st Dieser Eindruck aus eine naive Auffassung spiegelt sich in den volkstümlichen
Bezeichnungen wieder. Mit Vorliebe zeigen die Führer hier auf inoosgepolstertem Fels-
koloß Rübezahls Ruhebank, dort in aufeinander getürmten Granitblvcken seinen Backofen mit
iegen gebliebenen, hernach versteinerten Broten, dort in feuchter Berggrnft seinen Felsen-
eller, auf ragendem Vorsprunge seine Kanzel und anderswo seine Schatzkammer voll
unermeßlicher Reichtümer. Es ist seltsam, wie sehr die Sagen von dem Berggeiste
Rübezahl ins geistige Leben der Riesengebirgsbewohner eingedrungen sind; „aber die
Natur umher hält sie wach und läßt sie ewig jung erscheinen, ist ja doch dieser Rübe-
zahl mit all' seinen tollen Streichen nichts anderes, als die personifizierte Natur des Ge-
birges mit dem schnellen Wechsel ihrer Erscheinungen."
2) Diese Staffel ist für den Verkehr zwischen den einzelnen Thälern des Nordab-
hanges von ziemlicher Bedeutung; ihr folgt beispielsweise der Leiterweg (Leiter—knüppel-
damm über moorige Stellen) von Schreiberhau nach Agnatendorf und dessen kürzeste
Verbindung mit Saalberg und den Baberhänsern.
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136
der geographischen Breite der Alpen. Der Berg ist säst überall mit Stein-
geröll von Gneis und Glimmerschiefer bedeckt, das grünlichgraue Flechten, hier
und da auch rötlich schimmernde, angenehm duftende Veilchenmoose bekleiden.
Nur sparsam findet man kleine, mit einer dürftigen Vegetation von niedrigen
Alpenkräntern bewachsene Plätze, und wenn auch die Schneekoppe mit ihrem
Gipfel nicht die Schneegrenze erreicht, so ist ihre Erhebung doch bedeutend
Das Nie
genug, um auf eine größere Strecke selbst das Fortkommen des Knieholzes
(S. 140) zu hindernd) Auf dem obersten, nur 60 m langen und reichlich
40 m breiten Gipfel steht seit dem Ende des 17. Jahrhunderts eine kleine,
dem Laurentius geweihte Kapelle, in der alljährlich am Namenstage ihres
Heiligen, am 10. August, ein Gottesdienst abgehalten wird. Dicht neben der
0 Die Vegetationsperiode (Bergt. S. 114) hat auf der Schneekoppe eine Dauer
von nur 155 (69) Tagen. Schnee fällt nach elfjährigen Beobachtungen zuletzi am 18. Juni
und zuerst am 16. Oktober. Die mittlere Temperatur beträgt im Januar — 7,6",
im Juli 8,6" und im Jahre überhaupt — 0,1".
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TM Hauptwörter (200): [T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T194: [Kirche Kloster Schule geistliche Gottesdienst Gemeinde Geistliche Leben Staat Priester], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
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Knieholz bezeichnet. Ihr Stamm wächst zuerst gerade aufwärts, bald aber
legen sich die Äste nieder und entwickeln ein radiales Wachstum, so daß
einzelne Busche mit ihren weit um sich greifenden und bisweilen neu Wurzel
schlagenden Zweigen runde dichte Strauchmasten von 20 m Durchmesser bei
1 bis 3 m Höhe bilden. Dabei ist alles, Stamm, Äste und Zweige, von
Moosen und Flechten nnikleidet. Mit dem Knieholze zusammen finden sich
zahlreiche Alpenpflanzen. Sie verleihen den fahlen, gelbgrünen Hochweiden
wenigstens stellenweise einigen Schmuck und kommeu endlich allein noch ans
den höchsten Gipfeln vor. In ungezählter Menge erscheint das goldige
Hieracium alpiimm. den Wanderer mit seinem gelben Scheine weithin er-
freuend, und mit rosenrotem Teppich überzieht die Gebirgswände die liebliche
Primula minima. Kein anderer Teil des deutschen Mittelgebirges hat einen
so ausgeprägt alpinen Charakter wie das Riesengebirge; das empfindet auch
der Wanderer an sich selbst, wenn er ans der Höhe des vegetationsarmeu
Kammes in der kühlen, stark bewegten, mäßig trockenen Luft dahinschreitet.
In jene weit gedehnten Hochflächen, auf deren fahlgrüueu Matten von
kurzem, hartem Grase die Strauchmassen der Krummholzkiefer als dunkle
Flecken sich scharf abheben, schieben sich oft Moore, kenntlich an den wehenden
weißen Flockenbüscheln des Wollgrases. Sie finden sich besonders auf den breiten
Rücken und Hochebenen der Oberfläche. Die Flachheit der Bodenform und
die anhaltende Durchfeuchtung mit dem Schmelzwasser des Schnees und den
reichen Niederschlägen des Sommers begünstigen ihre Bildung in hohem Maße.
Namentlich sind flache Einsenknngen und breite Thalmulden mit wenig aus-
gesprochener Neigung des Bodens für die Moorbildung geeignet. In diesen
Vertiefungen wird nämlich das Schmelz- und Regenwasser festgehalten. An
dem Rande solcher stehender Gewässer siedeln sich dann zahlreiche Wassermoose,
vor allem das Sumpf- oder Torfmoos, fund gemeines Borstengras) an, und
sie wachsen von ihm ans nach der Mitte des Wasserspiegels. So entsteht
allmählich eine Moosdecke, die im Laufe der Zeit den Wasserspiegel ganz ver-
schließt, dabei aber auch immer mehr an Dicke zunimmt und auf ihrer Ober-
fläche anderen, anspruchsvolleren Snmpfgewächsen (Seggen und Wollgras, auch
Torfheide) eineu geeigneten Ansiedernngsplatz gewährt. Den Torf bildenden
Pflanzen folgen die Torf liebenden. Indem nun aber dieses schwimmende Land
die ursprüngliche Mooshaut, nicht bloß in der Breite, sondern auch in die
Dicke wächst, senkt es sich unter den Wasserspiegel, aber nur so weit, daß die
ans dem vermodernden Moose von neuem wachsenden Pflanzenarten noch
über den Wasserspiegel emporragen. Werden nun diese neuen Ansiedler größer,
so wird auch die schwimmende Moosdecke wieder schwerer; wieder sinkt sie
tiefer in das Wasser, verfault und gewährt einer dritten Pflanzenansiedelung
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Helgoland.
Wenn man von der Elbmündung her auf der Fahrt gegen Helgoland-
begriffen ist, so erscheint einem die Insel zuerst wie ein schmaler, nebelgrauer
Fleck am Horizonte. Später tritt sie deutlicher aus dem Dunstkreise hervor,,
und immer höher und höher wächst bei der Annäherung die graue Masse aus
dem Meere. Entfernt einer Insel ähnlich zu sein, stellen sich die steilen und
hohen Felswände wie ausgemauerte Festungswerke dar. Doch bald verschwindet
diese Täuschung. Deutlicher und immer deutlicher treten die einzelnen Formen
den Blicken entgegen, und wenn der Dampfer näher zieht, erblickt man auch
die flache, niedrige, Düneninsel, die bei dem Einlaufen in die Helgoländer-
Reede zur Rechten liegt. Dann wird es einem auch möglich, die einzelnen
Teile der lieblichen Insel zu unterscheiden, und endlich erkennt man mit
Bestimmtheit die kleinen rotbedachten Häuschen, die wie aus einer Nürnberger
Spielzeugschachtel an den Felsen geklebt erscheinen, sowie die lange Reihe-
der Badekarren auf der Düne. Jetzt fällt der Anker. Da ein eigentlicher
Hafen nicht vorhanden ist1) und die Schiffe etwas vor dem Eilande halten
müssen, kommen zahlreiche Boote mit grün-rot-weißer Flagge (Erklärung S. 49).
herangefahren, um die Ankommenden der Insel zuzuführen.
Die Treppe der Landungsbrücke und diese selbst (etwa 120 in lang)
überschreitend, betritt man zunächst das Unterland, ein flaches, sandiges
Gestade, bedeckt mit Trümmerfleinen und olivengrünen Bündertangen, die der
Sturm massenhaft ans Ufer geworfen hat. Hier begegnet der Blick einigen
Rüstern, Linden, Obstbäumen und Beerengesträuchen, besonders auch Kartoffel-
feldern. Dazwischen stehen Gasthäuser für Badegäste un.d andere Wohnungen,
meist weißleuchtend getüncht und mit roten Dächern und grünen Thüren unl>
Läden vergehen. Hier auf dem Unterlande beftnden sich auch die meisten
öffentlichen Gebäude: das Theater, der Straudpavillon, das Konversations-
0 Zum nötigsten Schutze der gelandeten Schiffe erblicke«, wir auf u«serm Bilde die-
jüngst errichtete Mole, einen Wehr- und Haf.enda.ninr.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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die Todesstille rings umher. Nur zuweileu schwebt eiu Schatten über die
Fläche, und mau erkennt hoch im Äther sich wiegend den Seeadler; mitunter
raschelt wohl auch eiu Wiesel oder eiu Kaninchen durch die dürren Halme
und umschweben zahlreiche Möven mit immer stärker schallendem Gekreische den
Wanderer (Brutzeit!).
Gleich spärlich hinsichtlich der Artenzahl ist das Pslanzenleben. Die
stete Beweglichkeit des Landes, seine fortwährende Benetzung durch den salzigen
Gischt, endlich die Kraft des Seewindes lassen nur eine äußerst dürftige
Vegetation, meist von Gräsern, an geschützten Orten auch von niederem Busch-
werk aufkommen. Dort allerdings, wo der Dünenwall eine bedeutende Breite
aufweist, kann sich unter seinem Schutze auch Baumwuchs entfalten. Das
sind daun die schönen Wälder, welche einzelne Gegenden an der Ostsee aus-
zeichnen und welche beispielsweise der Stadt Haag den Namen gegeben haben.
Unter den Gräsern sind es vorwiegend der Strandroggen, der Strandhafer
und die Sandsegge, alle mit harten Halmen, mehr rohr- als grasartig
und von seltsam mattgrüner Färbung. Es ist die echte Farbe des Meeres,
welche sie tragen, aber in der Starrheit ihrer saftlosen Faser charakterisieren
sie sich zugleich als Sand- und Wüstengewächse. Wie diese scheinen sie des
Taues und des Regens kaum zu bedürfen; mag nie eiu Tropfen sie netzen,
sie welken dennoch nicht. Schon der feuchte Hauch des Meeres genügt, sie
zu erhalten, und wunderbarerweise gedeihen wenigstens die beiden erstgenannten
Pflanzen um so kräftiger, je dichter der fliegende Sand um ihre Halme und
Blätter sich anhäuft. Tenn gerade die wiederholten Überwehnngen reizen
den Lebenstrieb immer von neuem, so daß die Pflanzen noch Schößlinge
entwickeln, während ihre Wurzeln bis zu einer Tiefe von sechs und mehr
Metern in die feuchteren Schichten hinabsteigen. Dabei liefern ihre Blätter
jedes Jahr ein Futter für die Herde und ihre Halme eiu Dach für das Hans
oder wenigstens ein Lager für die Hütte des Armen. Aber das -ist nicht
das wesentlichste; sondern die wahrhaft unersetzliche Bedeutung der Dünen-
pflanzen ergiebt sich erst dann, wenn man sich die Entstehung und Wandelung
der Dünen selber vergegenwärtigt.
Wie aber entstehen die Dünen? Unter dem Einflüsse der stets vor-
herrschenden Seewinde wühlen die Fluten den leichten Sand des Grundes
auf, und indem sich jede Welle damit belädt, tragen sie ihn weiter und
weiter, bis die letzte am Ufer hiuaurollend ihn fallen läßt. Zwar reißt die
zurückströmende ihn zum Teil wieder mit sich fort, aber ehe er noch das Meer
erreicht, begegnet er einer zweiten mit Saud geschwängerten Woge, die ihn
Znm zweiten Male die Böschung hinausschiebt, und so wiederholt sich endlos
dieses Spiel, ein glitzerndes Körnchen ans andere reihend. Feucht und schwer
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T54: [Staat Zeit Volk Deutschland Leben Reich Jahrhundert Macht Entwicklung Gebiet]]
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dagegen gelingt, die Dunen mit Hilfe jener beiden Pflanzen znm Stillstände
zu bringen, da stellen sich auf durch Blattabfall bereitetem Boden gar bald
auch größere Pflanzen ein: es kommen Seedorn, Sandsegge. Wacholder, ver-
schiedene Weidenarten, strauchartige Birken, und nicht selten erhebt sich noch
über diese ein Wald von Nadelholz, in dessen Schutze Saaten reifen und
Wiesen grünen, selbst manche edlere Frucht gedeiht.
So ruft hier der schassende Fleiß des Menschen Leben hervor, und so
- müssen wir hinzusetzen — stellt er oft mit Mühe wieder her, was frühere
Geschlechter nnnachdenklich verwüsteten. Man weiß, daß Friedrich Wilhelm 1.
von Preußen in einer Geldverlegenheit den größten Teil des Kieferwaldes
niederschlagen ließ, der die frische Nehrung von Danzig bis Pillan bedeckte.
Diese „Finanzoperation" trug dem Könige zwar 600000 Mark bar ein, fügte
dem preußischen Lande aber einen Schaden von Millionen zu durch die unheilbare
Entblößung des Schntzwalles; denn seitdem schreiten die Dünen unaufhörlich
gegen das Innere des Haffs vor. Bereits ist dasselbe zur Hülste versandet;
starker Schilfwnchs droht dasselbe in einen Sumpf zu verwandeln; die Wasser-
straße nach Elbing ist gefährdet und der Fischfang stark beeinträchtigt. Nicht
minder schlimme Folgen hat die Entwaldung des Küstengebietes in Holland,
m der Bretagne und anderwärts nach sich gezogen. Die Uferbewohner dieser
Gegenden haben sich, wie Reelns mit Recht bemerkt, über niemand anders
zu beklagen, als über sich selbst: die wandernden Dünen sind ihr Werk. Es
gilt hier mehr als irgendwo, vorsichtig zu sein; denn eine einzige Unbedachtsam-
keit kann großes Unglück bervorrnfen. Nach dem Berichte Starings, eines
holländischen Gelehrten, entstand eine der höchsten Dünen Frieslands lediglich
infolge der Zerstörung einer einzigen großen Eiche, und nach Gnlhe genügt
oft nur das ungeschickte Anlegen eines Bootes an den Strand, damit bei
der nächsten Sturmflut die Wogen von der so entstandenen Lücke aus Ein-
schnitte bis zu 600 und mehr Meter Länge in die Dünen machen.
So bedeutend nun auch der Schaden der Dünen zu sein scheint, so
haben sie doch auch ihren großen Wert, und gerade in unseren deutschen
Küstengegenden ist ihr Nutzen wahrscheinlich viel größer als der doch immer
sehr lokale Schaden, den sie mit ihren Sandwehen anrichten. Sie wirken,
als natürliche Dämme gegenüber dem Anpralle der Wogen, als Dämme, die
das Meer und die Winde sich selbst gerade da aufgeworfen haben, wo ihre
Heftigkeit am größten und wv infolge dessen ihre zerstörenden Wirkungen,
wenn ein solcher Schutz fehlte, doppelt stark empfunden werden würden. Der
Fläche und der Produktion noch ein sehr unbedeutender Teil des ganzen
Landes, sind sie in Wirklichkeit jene Wehr, an bereu Dasein sich der Bestand
des Hinterlandes knüpft: in ihrem Schutze liegen die Wohnstätten und Fluren
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm_1.
von_Preußen Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Danzig Elbing Holland Bretagne
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senkrecht aufsteigenden Thalwände mauerartig heraus, und an vielen Stellen
ragen nackte Felsen hervor. In den von murmelnden Rinnsalen dnrchmessenen
engen Gründen^) findet sich die Fichte, ans den trockenen Sandsteinflächen
kommt nur die bescheidene Kiefer fort, und einige Basaltgipfel bedecken auch
Lanbholzwaldnngen.
Der Feldbau lohnt sich nur im unteren Teile der Sächsischen Schweiz,
wo das fortgeführte Material znsammengeschwemmt ist und fremde Bestand-
teile die Oberfläche bilden helfen; aber bei dem sandigen Charakter derselben
bleibt der Ackerbau häufig noch dürftig genug.
Außer Land- und Forstwirtschaft stehen den Bewohnern der Sächsischen
Schweiz noch mehrere Nahrungsquellen zu Gebote. Der Qnadersandstein,
aus dem das Gebirge aufgebaut ist, ist als Baustein und als Material für
Bildhanerarbeiten sehr gesucht. 1894 wurden über 175000 cbm versandt.
Seine Gewinnung, Bearbeitung und Verfrachtung spielt darum eine wichtige
Rolle in dem wirtschaftlichen Leben der Sächsischen Schweiz?) Bedeutsam ist * 2
si Die Höhen des Elbsandsteingebirges sind säst überall trocken; denn der poröse
und von zahlreichen Klüften durchzogene Sandstein läßt für gewöhnlich alles Wasser ein-
sickern. Nur bei stärker geneigter Oberfläche und bei allzugroßem und plötzlichem Andränge
(nach starken Regengüssen lind zur Zeit der Schneeschmelze) fließt ein größerer Teil des
Wassers oberflächlich ab, weil dann die Menge des auf einnial zugeführten Wassers zu groß
ist, als daß der Boden dasselbe ganz fassen könnte. In den zahllosen Schluchten rieselt
und rauscht es darum überall. Wer die Sächsische Schweiz ui trockener Zeit durchwandert,
wird allerdings wenig geneigt sein, dem beizupflichten; wer sie aber nach einem starken
Regengüsse oder zur Zeit der Schneeschnwlze besucht, wird staunen über die unzählbaren
Wasseradern, die die Schluchten und Thäler durchtosen.
2) Die Arbeit des Sandsteinbrechers ist durch die Art und Weise, wie der
Sandstein in der Sächsischen Schweiz gebrochen tvird, und die man als „Hohlmachen" der
„Wände", d. i. der loszubrechenden Felsenkörper, bezeichnet, überaus beschwerlich und ge-
fährlich. Eine Wand, die man als abbauwürdig erkannt hat, wird an einer weichen
(faulen) Schicht von vorn unterhöhlt, bis sie das Gleichgewicht verliert und vom Berge
abbricht („fällt"). Dieses Hohlmacheu reicht bei einer Länge von 16 bis 56 in oft 12 und
mehr Mieter in den Felsen hinein: es erfolgt aber ans Sparsamkeitsgründen meist so
niedrig, daß der Steinbrecher nur liegend arbeiten kann, er ruht dabei mit der linken
Schulter ans einem Strohkissen. So dauert es zuweilen 2 bis 3 Jahre, ehe die Arbeit so
tveit vorgeschritten ist, daß die Wand niederfällt. Daß Bewegungen in der Wand vor sich
gehen, kündigt sich oft Tage und Wochen vor dem Falle durch dumpfes, kanonenschnßähnliches
Knallen im Innern der Felsmasse an („die Wand schreit"). Dies rührt von dem Durch-
brechen der Gesteinsbänke her. Das Senken der Wand merkt man an dem Ächzen unter-
gestellter hölzerner Pfosten von Mannsstärke (Stempel.) Darnach schiebt man Thonpfeifen,
alte Tassen oder Scherben unter, damit ihr Knirschen oder Zerbrechen jede weitere Be-
wegung der Wand ankündige und den Arbeitern das Zeichen zur Flucht gebe. Sobald sich
jedoch die Wand wieder gesetzt hat, kehren sie zur Arbeit zurück. Ist die Unterhohlung
noch weiter vorgeschritten, so werden oben in die entstandenen Spalten Holzkeile eingetrieben,
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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bezeichnet, auf dem in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts (der zweiten
Blütezeit des obererzgebirgischen Bergbaues) die reichsten und mächtigsten
Silbererze gebrochen wurden. Aufgeschüttet ans taubem Gesteine, bedecken
sich die Halden erst nach einer langen Reihe von Jahren mit einer dürftigen
Vegetation, die meist vom Fuße aus langsam nach oben fortschreitet, so daß
also die unteren Teile der Abhänge in der Regel am dichtesten mit Pflanzen
bedeckt sind. Am Fuße finden sich meist Brombeer- und Hundsrosengesträuche,
da und dort auch Weidengebüsch oder niedrige Ebereschen.
Die Entdeckung der Erzlagerstätten hat viel zur Besiedelung des Erz-
gebirges beigetragen. Mag auch der Wandsbeker Bote in seinem Rheinweinliede
spottend singen:
„Im Erzgebirge dürft ihr auch nicht suchen,
Wenn Wein ihr sinden wollt,
Das bringt nur Silbererz und Kobaltkuchen
Und etwas Lausegold,"
eben dieses „Silbererz", dieser „Kobaltkuchen" und dieses „Lausegold" war
es allein, das zuerst deutsche Einwanderers ans die Höhen zog und den Anreiz
zur raschen Besiedelung derselben gab. Die erste Auffindung des Erzes (in
der Freiberger Gegend) hängt zweifelsohne mit der Urbarmachung des aus-
gedehnten (zwischen Mulde und Striegis gelegenen) Waldgebietes zusammen,
das Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem von ihm gestifteten Benediktiner-
kloster Altzelle überwiesen hatte. Fast wunderbar muß der Reichtum gewesen
sein, mit dem sich die fündig gewordenen Erzlager den (namentlich ans dem
Harze) herbeigeeilten Ansiedlern erschlossen. Ohne Mühe, mit den geringsten
technischen Hilfsmitteln gewann der Bergmann dem jungfräulichen Boden seine
Schätze ab, und nicht selten brachten Mägde, die zum Futterholen aufs Feld
gingen, gediegenes Silber in ihren Schürzen mit heim. Ein neuer Zuzug
begann mit und nach dem Fündigwerden der Schneeberger und Annaberger
Silberlager. Gewaltig war auch die Ausbeute, die man hier machte, so groß,
daß man nicht einmal gemünztes Metall genug hatte, um die Anteile in Geld
auszahlen zu können, so daß die Gewerken wiederholt mit Silberknchen üb-
st „Da die Slawen, die früheren Besitzer der sächsischen Lande, sich nicht in das
damals noch unheimliche Waldgebirge wagten, sondern nur den Saum desselben besiedelten,
so erfreut uns im Erzgebirge, besonders in seinem obersten Teile, der Anblick eines zwar
mannigfaltig zusammengesetzten, aber völlig ungemischten deutschen Stammes, der,
bei unverkennbarem Gepräge germanischer Körper, durch deutsche Ursprünglichkeit, durch
Geradheit und Ofsenherzigkelt, durch Arbeitsamkeit und Geschicklichkeit, durch Genügsamkeit
und Reinlichkeit auch in den bescheidensten Verhältnissen, durch häuslichen Sinn, durch
Heimatsliebe und zähes Festhalten an Sitten und Gebräuchen, durch Treue . . vor allem
aber durch Gemütstiefe und Religiosität, durch besondere Vorliebe zu Musik und Gesang
und zur Sage, die hier meist an den Bergbau anknüpft, sich auszeichnet" (Metzner).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Otto Bergmann Schneeberger Metzner
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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38°/o der Gesamtfläche der beiden Staaten bedeckt, in einzelnen Teilen der
Oberherrschaften allein bis zwei Drittel der Bodenfläche einnimmt (im Bezirke
Gehren 64°/0!). Im großen und ganzen überwiegt gegenwärtig der Nadel-
wald, und in ihm herrscht die Fichte bei weitem vor. In den niedriger
gelegenen Teilen, z. B. im unteren Schwarzathale, ist den Fichten mitunter
die Kiefer beigemengt. Laubwald findet sich im südöstlichen Thüringer Walde
nur in kleineren Btfftändenfl; um Schwarzbnrg werden die düsteren Fichten-
Waldungen ziemlich oft von lichteren Buchenwäldern unterbrochen.
Vielen Ansiedelungen ist der Wald ebenso sehr die Lebensader ihres
Daseins, wie anderen Gebirgsorten die Erzgänge oder Heilquellen. Schon
durch die Pflege und finanzielle Ausnutzung (Schlagen, Abfahren und Ver-
flößenfl) des Waldes wird ein ansehnliches Heer von Arbeitern in Anspruch
genommen, und durch die in ihm wachsenden Beerenfl und Pilze wird der
Wald zu einem Ernteplatze, der zeitweilig einer nicht geringen Anzahl von
Menschen Verdienst gewährt und dadurch ihre wirtschaftliche Lage bessern
hilft. Was ist aber das gegen die Verarbeitung des den Waldungen ent-
nommenen Holzes! So sehr die Neuzeit auch Lohmüllerei, Köhlerei, Pech-
siederei und Rußbrennerei beschränkt hat, so sind sie doch für einzelne Orte
immer noch von Wichtigkeit. In den Thälern schallt dein Wanderer das
Geräusch der Sägemühlen entgegen, die dem Holze die für den Transport
und die Verarbeitung bequemere Form geben, und viele Holzstoffsabriken sind
im Gange, um das Holz in einen Rohstoff für die Papierfabrikation u. a.
umzuwandeln. Die Hauptbedeutung des Holzreichtnmes für die anwohnende
Bevölkerung liegt aber in den fertige Waren liefernden Beschäftigungen, die
dadurch hervorgerufen worden sind und teils als Fabrik-, teils und vor allem
als Hausindustrie betrieben werden. In Mellenbach, Meuselbach und Ölze
ist Kisten- und Schachtelmachereifl zu Hause, Zündholzfabrikation in Kursdorf, * 2
1) Der nordwestliche Thüringer Wald besitzt ausgedehnte Laubholzbestände, namentlich
prächtige Buchenwälder; die uni Eisenach (an der Hochwaldsgrotte u. s. w.) gehören zu
den schönsten im Innern unseres deutschen Vaterlandes.
2) Die Flößerei ans der Schwarza (Bild!) ist alt und wird auch gegenwärtig,
Ivo man ihr den Wagentransport vorzieht, noch lebhaft betrieben; es werden jährlich immer
noch mehrere Tausend Kubikmeter Scheitholz verstößt.
3) Besonders werden größere Mengen von Heidelbeeren (zum Weinsärben) und
Preißelbeeren gesammelt und nach den größeren Orten am Fuße oder in die benachbarten
Städte getragen. In der Nähe der zahlreichen Sommerfrischen werden vor allem Himbeeren,
Erdbeeren u. dgl. m. gepflückt.
fl In den genannten Orten allein werden jährlich gegen 40 Millionen Schachteln
gefertigt, die Kisten nicht gerechnet. Man fertigt Schachteln von jeder Größe, „Pfennig-
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
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magerste Gras bringen die Grasplätze ans den höchsten Gebirgsflächen, die
Hvchweiden; denn sie können wegen ihrer großen Entfernung von den Wohnungen
und der Unmöglichkeit der Zufuhr nicht gedüngt werden und sind der ganzen
Rauhheit des Klimas ausgesetzt. Dieses Gras lohnt erst in zwei Jahren die
Mühe des Abmähens. Für die besten Wiesen des Riesengebirges werden all-
gemein die in den Sieben Gründen (S. 132) gehalten; die südliche, von drei
Seiten durch die höchsten Berge geschützte Lage dieses gewaltigen Lüngsthales,
die vielen Wälder, die eine größere Feuchtigkeit der Atmosphäre bewirken,
der hieraus folgende Reichtum an Quellen und Bächen und das dadurch be-
günstigte Verwittern des Gesteins und schnellere Urbarwerden des Bodens
befördern mehr als anderwärts das Gedeihen des pflanzlichen Lebens. Daher
werden auch hier die Wiesen zweimal des Jahres gemäht und einmal abge-
weidetz; bei den übrigen findet nur eine einzige Behauung statt, und dabei
gleicht das erhaltene Heu an Güte auch nur dem Grummet jener.
In 500 bis 600 m Meereshöhe beginnt die Region der Vorberge,
in der der Nadelwald die Physiognomie der Landschaft beherrscht. Feuchter,
schwellender Moosteppich, voll von zierlichen Waldpflanzen und wirrem Heidel-
beer- und Farngestrüpp, bildet, unterbrochen von wild umherliegenden Fels-
trümmern, einen prächtigen Untergrund für die schlank ansstrebeuden, aber
sckwn in Manneshöhe von kräftigen Zweigen nmgrünten Stämme mit ihren
langen zottigen Moosbärten und den dichten Wipfeln, die mit den schäumenden
Wassern um die Wette rauschen. Der bevorzugte Vertrerer des Nadelwaldes
ist von jeher und wird immer mehr und mehr die Fichte. Als treuer Be-
gleiter mischt sich in allen Höhenlagen in ihre Bestände die Eberesche, und
auf günstigerem Boden bildet oft ansehnliche Inseln die Rotbuche. Anmutig
quellen dann ihre lichteren Farbentöne hervor aus dem düstereu Waldesgrün.
In etwa 1250 irr Meereshöhe erreicht der hochstämmige Wald seine
obere Grenze, es beginnt die Region des Hochgebirges. Die Bäume
stehen nun weniger dicht und nicht mehr frei und stolz znm Himmel strebend;,
ihre Stämme verlieren den geraden Wuchs, krümmen sich unter dem Drucke
der winterlichen Schneelast (S. 136 Anm. 1) zusammen und beginnen mehr
radial mit langen Ästen sich auszubreiten, oft haben ihnen Sturm und Schnee
die Krone geraubt. Senken sich die Äste zu Boden und treiben sie, wieder
Wurzel greifend, neue niedrige Stämmchen empor, so entsteht eine ausge-
breitete, zwerghafte Fichtenfamilie. Als charakteristischer Vertreter des Banm-
wnchses tritt die Krummholzkiefer (Pinus pnmilio) ans, gewöhnlich als
0 Eine gleiche Ergiebigkeit zeigen die Wiesen der in ihrer Lage mit den Siebeir
Gründen übereinstimmenden Gegenden des Aupa-, Elb- und Jserthales.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]