168
1. Ordnung. Fruchtgräser.
Kelch und Blume sind meist regelmäßig, die Kapseln ver-
wachsen
1. Die Seerose mit weißen, und die Teichrose mit gelben
Blumen, großen, schwimmenden, langgestielten Blättern und
einer armsdicken Wurzel, die zum Gerben und zur Schweine-
mast gebraucht wird, wachsen in See'n und Teichen, selten in
Flüssen.
2. Die Wasseraloe, Krebs- oder Wasserscheere über-
zieht in manchen Gegenden die Teiche und Wassergräben, trägt
eine weiße Blume und wird, fein zerhackt, zuweilen als Futter
für die wilden Schweine benutzt. Im Herbste senkt sich die
Pflanze unter das Wasser und kommt erst im Frühjahre wieder
herauf.
3. Der Froschbiß am Ufer der See'n hat rundlich-herz-
förmige Blätter, zarte, weiße, von aufrechten, singerslangen Stielen
getragene Blumen.
4. Der Froschlöffel zeigt sich mit seinem quirlförmig ästi-
gen Schafte, an welchem die kleinen, röthlichweißen Blümchen
stehen, öfters an und in Sümpfen und Gräben Die Blätter
sind eirund, oder lanzettförmig. Ebendaselbst wachsen auch das
Pfeilkraut, der Jgelskopf und andere unbedeutende Pflan-
zen, die hierher gehören. .
5. Der Wasserliesch oder die Blumenbinse hat röthlich-
weiße, in einem Schirme beisammenstehende Blumen mit 9 Staub-
fäden, einen oft über > Elle hohen Schaft, wächst im Wasser
und ist eine der schönsten Pflanzen dieser Ordnung.
§• 103.
2. Ordnung. Aehrengräser.
Die Blüthen stehen in einer einfachen Spindel.
1. Der Roggen (Hdb. ll. S. 110 ), ein herrliches Geschenk
Gottes, stammt wahrscheinlich aus Asien und wird im größten
Theile Europas und in mehreren andern gemäßigten Theilen der
Erde angebaut.
2. Der Weizen, die zweite Getreideart, welche in vielen
Ländern der Erde angebaut wird, liefert Stärke, Puder und
Mehl und wird auch zum Brauen des Weißbieres gebraucht.
Der kriechende Weizen oder das Queckengras ist wegen
seiner in der Erde umherkriechenden Wurzelsprossen ein beschwer-
liches Unkraut; es können jedoch dieselben zu Mehl und Brannt-
wein benutzt werden und geben ein vortreffliches Viehfutter.
3. Die Gerste, leicht an den langen Grannen kenntlich,
wird zu Futter, Grütze, Graupen, Mehl und besonders zum
Bierbrauen benutzt.
174
Brei essen, in England wie Kohl. Man gewinnt aus ihm
viel Jod.
2. Der Btasentang ist in der Nord- und Ostsee sehr häu-
fig und wird fast täglich ans Land geworfen. Er verzweigt sich
mehrmals und trägt viele Blasen, von denen gewöhnlich 2 und 2
beisammenstehen. Seine Färbe ist anfangs grün, wird aber beim
Vertrocknen braun, und seine schalenförmige Wurzel klebt auf
Steinen,, an Pfählen u. dgl. fest. Die Äsche dieser und anderer
Tangarten wird bei der Bereitung der Seife benutzt, und einige
dienen theils Menschen und Thieren zur Nahrung, theils zum
.Ausstopfen der Betten oder zum Einpacken des Tabacks.
3. Die Wasserfäden finden sich als grüne Fäden in flie-
ßenden und stehenden Gewässern. Einige wachsen so schnell, daß
man es sehen kann.
4. Die Pflaumen - Tremetle besteht aus schleimigen Klum-
pen von der Größe einer Erbse und größer, welche sich an man-
chen Wasserpflanzen finden.
§. 197.
Neunte Klasse.
Schwämme oder Pilze.
Die Schwamme oder Pilze sind ohne grüne Farbe und
haben weder Laub, noch einen Schein von Blume oder Kapsel,
sind also eigentlich weiter nichts als eine Anhäufung von Zellen,
mit wässerigem Safte angefüllt, der nur einige wenige braune
Körner enthält. Gewöhnlich verdichtet sich die äußere Zellenlage
zu einer Art Haut, und die darin liegenden Zellen, vertrocknen
zu Keimpulver, welches entweder von selbst ausfällt, oder durch
Fäulniß ins Freie kommt, daselbst schleimiges Wasser anzieht
und wieder zu einem Pilze aufwächst. Es scheint aber auch, daß
aus jedem Pflanzensafte sich Pilze entwickeln können.- wenigstens
entstehen sie überall auf faulenden Pflanzen und Thieren und
selbst im ausgefloflenen Pflanzensafte, besonders im Dunkeln, wo
er nicht so leicht .verdunstet, und daher die Schleimkügelchen
Zeit haben, sich mit einander zu verbinden. Gewöhnlich ent-
stehen die Pilze bei feuchtem und warmem Wetter, zwischen dem
Juli und November, am häufigsten im Herbste, wo die Säfte
der Pflanzen stocken oder aussickern. Viele erreichen in einer
Nacht ihre vollkommene Größe; die wenigsten leben über
14 Tage. In der Regel sind sie klein und erscheinen nur als
Staub oder Fäden, die größeren als Kugeln, Walzen und Hüte,
meistens nur einige Zoll, selten über eine Spanne hoch. Die
kleineren vertrocknen und zerfallen, die mittleren zerfließen und
zwar oft in bläuliche oder dintenartige Flüssigkeit; die größeren
pflegen zu verholzen. Insofern die Pilze nur geronnener Pflan-
zensaft oder Schleim sind, haben sie etwas Gemüse- oder Fleisch-
artiges, und die größeren sind nicht selten eßbar. Da sie aber
318
jener verbunden ist, Wasser, so steigt dieses 14mal so hoch als
das Quecksilber. — Röhren oder Gefäße, die so mit ein-
ander verbunden sind, daß Flüssigkeiten aus einer in
die andere fließen können, heißen communicirende
Röhren. — Dergleichen kommen bei Wasserleitungen, Wasser-
wagen snivellirwagen), Studirlampen rc. vor. Mit dem Grund-
wasser bei Flüssen, den Brunnen in der Nähe der Flüsse, See'n
oder unterirdischer Wasserbehälter hat es eine ähnliche Bewandt-
niß. — Gleichartige Flüssigkeiten stehen in communi-
cirenden Röhren gleich hoch; ungleichartige dagegen
im umgekehrten Verhältnisse ihrer specifischen Ge-
wichte.
Verstopft man von zwei ungleich langen communicirenden
Röhren die kürzere und gießt in die längere so lange Wasser,
bis sie voll ist; so muß aus der kürzeren, wenn sie darauf ge-
öffnet wird, das Wasser herausfließen, und zwar so lange, bis
es in der längeren zur Höhe der kürzeren herabgesunken ist.
Endigt die kurze Röhre in eine Spitze, so steigt das Wasser frei
in die Höhe, und wir haben dann einen Springbrunnen.
Der Wasserstrahl erreicht jedoch nicht die Höhe des Wasserspie-
gels in der langen Röhre, weil die Wassertheilchen sowohl von
ihrer eigenen Schwere, als vom Drucke der Luft zurückgehalten
werden. Im Springbrunnen zu Wilhelmshöhe bei Kassel springt
das Wasser, welches in geneigter Ebene 250' herabfällt, 140'
hoch, in Herrenhausen bei Hannover 120', in Nymphenburg bei
München 80,; auch die Springbrunnnen zu Sanssouci bei
Potsdam treiben das Wasser zu einer bedeutenden Höhe. — Die
artesischen Brunnen — von der Provinz Artois in Frank-
reich so genannt, weil sie dort häufig angelegt worden — sind oft
mehrere >00' tief in die Erde gebohrte Löcher, mit Röhren aus-
gefüllt, durch welche das Wasser aus dieser großen Tiefe über
die Oberfläche der Erde kräftig herausströmt. Stehen nämlich
höher und tiefer liegende, mit Wasser gefüllte Höhlen mit ein-
ander in Verbindung, so muß das Wasser durch ein in den tie-
fer gelegenen Wasserbehälter gebohrtes Loch hervorquillen.
Wenn eine der communicirenden Röhren lang und eng, die
andere aber kurz und weit ist, so kann sehr wenig Wasser einen
bedeutenden Druck ausüben. Wird nämlich die kürzere Röhre
durch einen Deckel geschlossen, und die längere voll Wasser ge-
gossen, so erleidet der Deckel nothwendig einen Druck nach oben.
Hierauf gründen sich mehrere Arten Pressen und andre Instrumente.
tz. 32.
Der Druck der Flüssigkeit gegen die Flüssigkeit.
Den Druck, welchen irgend eine Stelle des Bodens oder
der Seitenwand eines Gefäßes von der in demselben enthaltenen
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Ortsnamen: Kassel Herrenhausen Hannover Nymphenburg München Potsdam Frank-
332
lange nicht so gut, als unten in der dichteren Luft. Im luft-
leeren Raume vernehmen wir gar keinen Schall (§. 41). Wir
müssen also die Luft als ein Fortpflanzungsmittel des Schalles
annehmen. Aber auch feste Körper pflanzen den Schall fort.
Leget das Ohr auf das eine Ende des Pulttisches, und ihr
werdet es deutlich hören, wenn ich am andern Ende mit einer
Nadel kritzele, oder meine Taschenuhr dort ticken lasse. Daß man
in bedeutender Entfernung die Huftritte der Pferde und einen fah-
renden Wagen deutlicher hört, wenn man das Ohr an die Erde
legt, ist eine bekannte Sache. Hält man eine Taschenuhr zwischen
den Zähnen und verstopft sich dann beide Ohren, so hört man
doch ganz deutlich den Schlag. Eben so vernimmt man die Töne
des Klaviers, wenn man einen Stab zwischen die Zähne nimmt,
der auf dem Resonanzboden ruht. Nach diesen Beispielen pflan-
zen also Holz, Erde und feste Körper überhaupt den Schall weit
besser fort, als es die Luft thut. Selbst flüssige Körper tragen
den Schall von einem Orte zum andern. Ginge der Schall
nicht auch durch Wasser, so würden die Fische niemals, wenn
sie der Teichbesttzer mittelst einer Glocke zur Fütterung ruft, an
die Oberfläche kommen. Der berühmte Franklin, von dem wir
später noch einigemal sprechen werden, versichert, das Reiben
zweier Steine eine halbe englische Meile tief unter dem Wasser
gehört zu haben
Wenn die Luft den Schall bis zu unserm Ohre hinführen
soll, so muß sie nothwendig sich bewegen. Schlage ich stark auf
den Tisch, an das Fenster, an ein Glas rc., so werden diese Sachen
erschüttert, wie wir das oft sehen können; sie gerathen in eine
zitternde Bewegung. Steht Etwas auf dem Tische, z. B. ein
Glas Wasser, so bemerken wir auch an demselben eine Erschüt-
terung, die zuerst dem Glase, hernach auch dem Wasser mitge-
theilt worden ist Nun liegt an allen Flächen des Tisches Luft;
diese wird auch erschüttert, erst nahe am Tische, dann weiter
weg, darauf noch weiter bis zu unserm Ohre hin. Werfe ich
einen Stein in stehendes Wasser, so erheben sich von da aus,
wo er hineinfällt, kreisförmige Wellen, die an Umfang zunehmen,
immer schwächer werden, bis sie zuletzt verschw nden. In fließen-
dem Wasser sind diese Wellen elliptisch. Hieraus läßt es sich
erklären, warum der Wind den Schall dahin weiter fortpflanzt,
wohin er weht. Werfen wir einen Stein in einen Wasserfall,
so bemerken wir gar keine Wellen. Eben so übertönt auch ein
starkes Geräusch einen schwachen Schall. Wie das Wasser beim
Hineinwerfen eines Steines, so wird die Luft bei der Entstehung
des Schalles in eine zitternde Bewegung gesetzt. Diese Luft-
wellen bewegen sich vom Entstehungspunkte nach allen Seiten,
nach oben und unten, werden aber, je weiter sie kommen
immer schwächer. Die Fortpflanzung des Schalles ist zwar der
wellenförmigen Bewegung des Wassers ähnlich; wir sind jedoch
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
68
3. Der Laubfrosch fte&t im Sommer schön grün aus und
hat an den Zehen kleine runde Ballen, mit denen er sich an
Blättern festklebt. Man hält ihn als einen kleinen Wetterpro-
pheten in Gläsern. Klettert er in die Höhe, so giebt es schönes
Wetter.
B. Die Kröten haben einen plumpen Leib, voller Schleim-
warzen, mißfarbia, im vollkommenen Zustande 4 Füße und keinen
Schwanz. Die Augen sind wie bei den eigentlichen Fröschen
eingerichtet.
1. Die geni. Kröte ist von schmutzigem Ansehen, träger
Bewegung und lichtscheuer Lebensart. Ihr Aufenthalt sind wal-
dige Gegenden, verfallene Gebäude, feuchte Keller und Gärten.
Sie hat einen kurzen Kopf, einen breiten Rücken, dicken Bauch
und kurze Vorderfüße. Die Kröten können sehr alt werden.
Man findet manchmal noch lebendige in Bäumen, Sand, Sand-
oder Kalksteinen, die da schon manches Jahr gesteckt haben mögen,
bis der Baum zugewachsen, oder die Oeffnung des Steines von
außen geschlossen worden ist.
2. Die Feuerkröte ist nur so klein wie ein Laubfrosch, hat
einen rothen Bauch mit schwarzblauen Flecken und lebt fast immer
im Wasser, wo sie an Sommerabenden ihren traurigen, unken-
den Ton hören läßt.
3. Die Kreuzkröte oder Hausuuke hat jenen Namen von
dem gelben Streifen, der sich über ihren Rücken hinzieht, diesen
von dem schauerlichen unk, unk, das sie zuweilen hören läßt.
4. Die Pipa oder Wabenkröte ist eine große brasilianische
Kröte, von der das Weibchen die Eier, nachdem sie dieselben ge-
legt hat, in den Warzenzellen seines Rückens gleichsam ausbrütet.
6. Die Molche haben einen langgestreckten, in jedem
Alter geschwänzten Leib. Die Augen sind zwar stets mit Lidern,
nie aber mit einer Nickhaut versehen. Die Kiemen behalt kein
Molch lebenslänglich.
1. Der Erdmolch oder Landsalamander heißt auch Feu-
ersalamander, weil er ein kleines Feuer durch die Feuchtigkei-
ten, die er aus seinen Schweißlöchern von sich giebt, auf einige
Zeit ertragen kann. Er ist glänzend schwarz und gelb gefleckt.
Manchmal gebiert er wohl 40 lebendige Junge.
2. Der Kamm-Molch oder Wassersalamander kann
ohne Nachtheil im Eise einfrieren. Dem Weibchen fehlt der
Kamm.
l). Die Olme oder Sirenen haben einen aalförmigen Leib,
der in jedem Alter geschwänzt ist. Die Augen liegen wie Punkte
in einer Haut verborgen. Einige Arten behalten die Kiemen
lebenslänglich.
Der Proteus oder Höhlensalamander kommt aus den
unterirdischen Kanälen des Zirknitzer See's und der Adelsbergee
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
75
Schuppen übersäet. Der Kiemendeckel ist bei vielen unter der
Haut versteckt.
1. Der gem. Aal wird 4' lang, 5 bis 6 Pfund schwer und
lebt bei uns in Flüssen, Teichen und See'n, die einen schlammi-
gen Boden haben, von kleinen Fischen, Fröschen, Krebsen, In-
sekten und Würmern. Nur des Nachts geht er seinem Geschäfte
nach, und den Tag über verbirgt er sich im Schlamme. Im
Frühjahre geht er nach Sonnenuntergange aus dem Waffer,
wenn der Boden bethauet oder vom Regen benetzt ist, und sät-
tigt sich bis gegen Morgen auf den naheliegenden Feldern von
der jungen Saat, jungen Erbsen und andern Pflanzen. Des
zähen Lebens wegen ist der Aal vor andern Fischen berühmt.
Zerschnitten bewegen sich die einzelnen Stücke noch lange Zeit.
Wegen seines fetten, wohlschmeckenden Fleisches, das für Viele
schwer zu verdauen ist, wird ihm häufig nachgestellt. Bei trü-
dem Wasser und bei Gewittern ist der beste Fang. Merkwürdig
ist es, daß der Aal beim Schlachten ruhig wird und wie todt
daliegt, sobald man ihn mit einem Meffer oder einem eisernen
Instrumente berührt. Das Blut hat eine ätzende Kraft. Die
abgezogene, starke Haut wird zu Riemen an Dreschflegeln ge-
braucht. Mit geräucherten Aalen wird ein ansehnlicher Handel
getrieben.
2. Der Zitteraal in den süßen Gewässern Südamerika's
ist elektrisch wie der Zitterroche, 3' lang, schwarz mit hellen Flecken.
3. Die Muräne (nicht zu verwechseln mit der Maräne in
den See'n Deutschlands und der Schweiz) in allen wärmeren
Meeren wird 3' lang, 5 bis 0 Pfund schwer und hat wohl-
schmeckendes Fleisch.
§. 45.
4. Ordnung. Dauchflosser.
Die Bauchflosser haben die Bauchflossen zwischen der Brust
und den Afterflossen. Der Leib stellt den eigentlichen Fischleib
am treusten dar, ist fast immer beschuppt, folglich nur selten nackt
oder mit Schilden bedeckt.
1. Der Wels hat einen platten, sehr breiten Kopf, einen
schleimigen, wie schuppenlosen Körper, Bartfäden am Munde, ist
oft 6 bis 10' lang, 2 bis 3 Etc. schwer, grünlich schwarz, am
Bauche hellgelb, lebt in den Flüssen des östlichen Europa's, wo
er hinter Baumstämmen auf Fische, Enten, Gänse rc. lauert.
Man gebraucht sein Fett und ißt sein Fleisch. — Der Zitter-
wels in den afrikanischen Gewässern ist elektrisch.
2. Der Lachs, silbergrau, mit bläulichen Seiten und schwar-
zem Rücken, wird 2 bis 6' lang und 20 bis 00 Pfund schwer,
steigt im Frühjahre schaarenweise aus den nördlichen Meeren in
die Flüsse, um zu laichen, und heißt im Sommer Salm. Sein
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr]]
100
Viele stecken mit dem Munde nach unten im Schlamm, oder
auch in Steinen und Holz und halten sich mit ihren Athemröhren
ein Loch nach außen offen, indem sie von Zeit zu Zeit das Waffer
herausspritzen. Ändere hängen sich mit ihren Bärten, die sich
nicht selten an dem Fuße befinden, an einander oder an Felsen,
Pfähle rc.; wieder andere kleben mit einer Schale auf dem
Boden oder an Wurzeln fest; sehr wenige sind ganz frei und
liegen mit klaffenden Schalen unter der Oberfläche des Wassers.
Ihre Verbreitung geht über die ganze Erde; sie finden sich in
Bächen, Flüssen, Teichen, See'n und in den Meeren aller Zonen,
doch viel zahlreicher, schöner und größer in der heißen, theils an
der Küste, theils aber auch im hohen Meere.
1. Die Malermuschel findet sich häufig in Europa's See'n
und Flüssen und wird benutzt, um Farben hineinzureiben.
2. Die Auster sitzt meist an den Felsen in den europäischen
Meeren und wird sehr gern gegessen.
. Die Perlenmnschel im ostindischen und persischen Meere
enthält die kostbaren Perlen und liefert in ihren äußerlich schmutzig
grauen Schalen die sogenannte Perlmutter, aus der man
Knöpfe, Schalen, Zierrathen rc. macht.
4. Die Riesenmuschel bei Ostindien wird oft über 4' lang
und mit den Schalen bis 000 Pfund schwer. Das Fleisch ist
eßbar, und die Schalen werden zu Brunnentrögen, Waschbecken
rc. benutzt.
6. Die Bohrmuschel oder der Schiffswurm bohrt sich in
Schiffe und in die am Wasser stehenden Pfähle. Sie soll ur-
sprünglich durch Schiffe aus Ostindien nach Europa gebracht
worden sein. Der Athmungsröhre gegenüber stehen 2 kleine,
rautenförmige Schalen und noch 2 andere an der Wurzel der
beiden Enden, in welche sich die Athmungsröhre theilt, und daher
wird das Thier auch unter die Kracken gerechnet.
$. 63.
3. Ordnung. Strahlthiere.
(Kdrfr. I. S. 293.)
Die Srrahlthiere sind in der Regel rund, ungeringelt,
walzig oder scheibenförmig. Der Mund ist mit einem Kranze
von Fäden oder Strahlen umgeben. Wegen ihrer Aehnlichkeit
mit den Pflanzen hat man sie P stanze nt hie re genannt; weil
in ihnen gleichsam die Anfänge des ganzen Thierreiches liegen,
heißen sie auch Urthiere und wegen ihres gallertartigen Körpers
Gallertthiere. Sie leben bloß im Wasser, und zwar größten-
theils im salzigen. Die meisten schwimmen frei herum, setzen
sich selten irgendwo an, sind durchsichtig wie Kristall, spielen aber
häufig in den schönsten Fqrben und leuchten nicht selten während
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T75: [Haar Auge Kopf Hand Gesicht Mann Farbe Mantel Fuß Frau]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T84: [Körper Kopf Tier Fuß Bein Insekt Eier Zahn Nahrung Haut], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa's Ostindien Ostindien Europa
183
Wasser verändert wird, indem sie Säuren und Wasser einsaugt
und sich kneten läßt.
3. Die Talkerde, welche wie Schwefel oder Fett glänzt,
sich fettig anfühlt, mit Säuren aufbraust, sich gern mit ihnen
verbindet und an der Luft zerfällt. Sie ist im Kdrfr. nicht auf-
geführt, weil sie selten vorkommt.
4. Diekalkerde, welche sich im Feuer verändert, im Was-
ser ätzend wird und mit Säuren aufbraust.
Es leuchtet ein, daß die 4 Ordnungen der Erden den 4 Mi-
neralklassen entsprechen, so wie diese den 4 Elementen Erde,
Wasser, Luft, Feuer. Die Steine bestehen aus Erden und sind
als verhärtete Erden zu betrachten. Beim Verwittern zerfallen
sie auch in Erde.
tz. 112.
j. Ordnung. Kiesel.
(Kdrft.i. S. 297.)
Die Kiesel sind meist glasartige, durchsichtige oder durch-
scheinende Mineralien, die 2 bis 3 wiegen, am Stahle Feuer
geben und sich in Säuren, Wasser, Luft und Feuer nicht
verändern. Nur von Spathsäure wird die Kieselerde angegriffen,
und, mit Pottasche vermischt, schmilzt sie bei starkem Feuer zu
Glas. Im reinen Zustande ist sie ganz unfruchtbar, wie der
Fluß- und Flugsand; nur durch Beisätze von andern Erdarten
und aus dem Thier- und Pflanzenreiche wird sie fruchtbar. Da-
gegen benutzt den reinen Sand der Maurer, Töpfer, Glasfabri-
kant rc. Silbersand heißt der feine, silberglänzende Sand, den
man aus die Schrift (Streusand) und in die Stuben streut
(Der Goldsand enthält mehr Glimmer). Flugsand nennt man
den feinensand auf Steppen, weil er im Winde fortfliegt und sich
bald da bald dort anhäuft. An Duellen nennt man ihn auch
Quellsand. Flußsand heißt der an fließenden Gewässern
und an den Ufern befindliche Sand. Man gebraucht ihn zum
Scheuern und Reinigen der Zimcher und hölzernen Geräthe, zur
Bereitung des Mörtels, zu Gußformen, zum Untermengen unter
Töpferwaren, zum Ausfüllen rc., den feinsten, glasartigen zu
Porzellan. Kies heißt der ganz grobe, mit allerlei Steinchen
untermengte Sand, den man unter, den Mörtel und zum Wege-
machen gebraucht. Zu den gemischten Erden gehören: Garten-
erde, Sumpferde, Farbenerde (Ocker, Umber rc.) Baum-, Holz-
oder Gewächserde, Thiererde rc. (Hdb. Ii. S. 71.).
A. Edelharte Kiesel (Edelsteines
1. Der Granat ist entweder edel oder unedel, fast immer
in andere Kieselarten eingewachsen. Der unedle oder gemeine
findet sich in den meisten Ländern der Erde, ist 'gelbbraun, grün
und schwarz und wird besonders beim Einschmelzen gebraucht.
Der edle ist blutroth, härter als jener, sehr glänzend und giebt,
317
Dagegen drückt in Gefäßen, deren Wände sich oben verengen,
wie in Wasserkannen, Flaschen ic nicht bloß die Wassersäule aboä
Fig. 19. unter der Oeffnung gegen den Boden, sondern eine
Wassersäule efgh, deren Grundfläche der Boden, und deren Höhe
gleich der Höhe des Wasserspiegels im Gefäße ist, weil die
Wassertheilchen den Druck nach allen Seiten fortpflanzen. —
Der Bodendruck ist gleich dem Gewichte einer senkrech-
ten Wassersäule, deren Grundfläche gleick demboden
des Gefäßes, und deren Höhe die Entfernung des
Wasserspiegels vom Boden ist. — Um ein gefülltes Gefäß
zu halten oder zu wägen, ist aber immer eine Kraft nöthig, die
der Summe der Gewichte des Wassers und des Gefäßes selbst
gleich ist. Der Kubikfuß Wasser wiegt 66pfd.; wäre nun eines
Gefäßes Grundfläche 4 Quadrats-, und stände in ihm das Wasser 10'
hoch, so hätte der Boden einen Druck von 4x10x66—2640 Pfd.
auszuhalten. Dieserbodendruck ist bei allengefäßen von 4 Quadrat-
fuß Grundfläche und 10' Wasserhöhe derselbe, so verschieden sie auch
der Form nach sein mögen, während das Gewicht der drücken-
den Flüssigkeit nach der Menge derselben bei jedem ein anderes
sein kann. Hohe Gefäße, die sich nach oben bedeutend verengen,
müssen einen starken Boden haben.
Je näher eine Stelle der Seitenwand dem Wasserspiegel,
desto geringer, je weiter von ihm entfernt und je näher am Bo-
den, desto größer ist der Druck, welchen eine Flüssigkeit auf die
Seitenwände ausübt. — Der Seitendruck ist gleich dem Ge-
wichte einer senkrechten Wassersäule, deren Grund-
fläche die betrachtete Stelle der Seiten wand, und de-
ren Höhe die Entfernung des Schwerpunktes dieser
Stelle vom Wasserspiegel ist. — Gleich hohe Gefäße zur
Aufbewahrung verschieden schwerer Flüssigkeiten müssen auch ver-
schieden starke Wände haben; dagegen braucht ein weites Gefäß
keine stärkeren Wände zu haben als ein enges von derselben Höhe,
wenn in beiden einerlei Flüssigkeit aufbewahrt wird. Die Röhren
der Wasserleitungen müssen desto stärker sein, je tiefer sie zu lie-
gen kommen.
§. 31.
Das Gleichgewicht der Flüssigkeiten in cominuneirenden
Röhren.
Gießt man in eine gebogene Rohre oder in zwei Gefäße,
die unten durch eine Rohre verbunden sind, eine Flüssigkeit; so
wird diese nicht bloß bis zur tiefsten Stelle der Röhre hinabsin-
ken, sondern auch in dem andern Schenkel so lange emporsteigen,
bis es in demselben eben so hoch steht als in demjenigen, wo
man das Wasser hineingegossen hat. Dies geschieht, die Röhren
mögen gleich oder ungleich, krumm oder gerade sein. Gießt man
aber in die eine Röhre Quecksilber, und in die andere, die mit
TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]