Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 168

1850 - Königsberg : Bon
168 1. Ordnung. Fruchtgräser. Kelch und Blume sind meist regelmäßig, die Kapseln ver- wachsen 1. Die Seerose mit weißen, und die Teichrose mit gelben Blumen, großen, schwimmenden, langgestielten Blättern und einer armsdicken Wurzel, die zum Gerben und zur Schweine- mast gebraucht wird, wachsen in See'n und Teichen, selten in Flüssen. 2. Die Wasseraloe, Krebs- oder Wasserscheere über- zieht in manchen Gegenden die Teiche und Wassergräben, trägt eine weiße Blume und wird, fein zerhackt, zuweilen als Futter für die wilden Schweine benutzt. Im Herbste senkt sich die Pflanze unter das Wasser und kommt erst im Frühjahre wieder herauf. 3. Der Froschbiß am Ufer der See'n hat rundlich-herz- förmige Blätter, zarte, weiße, von aufrechten, singerslangen Stielen getragene Blumen. 4. Der Froschlöffel zeigt sich mit seinem quirlförmig ästi- gen Schafte, an welchem die kleinen, röthlichweißen Blümchen stehen, öfters an und in Sümpfen und Gräben Die Blätter sind eirund, oder lanzettförmig. Ebendaselbst wachsen auch das Pfeilkraut, der Jgelskopf und andere unbedeutende Pflan- zen, die hierher gehören. . 5. Der Wasserliesch oder die Blumenbinse hat röthlich- weiße, in einem Schirme beisammenstehende Blumen mit 9 Staub- fäden, einen oft über > Elle hohen Schaft, wächst im Wasser und ist eine der schönsten Pflanzen dieser Ordnung. §• 103. 2. Ordnung. Aehrengräser. Die Blüthen stehen in einer einfachen Spindel. 1. Der Roggen (Hdb. ll. S. 110 ), ein herrliches Geschenk Gottes, stammt wahrscheinlich aus Asien und wird im größten Theile Europas und in mehreren andern gemäßigten Theilen der Erde angebaut. 2. Der Weizen, die zweite Getreideart, welche in vielen Ländern der Erde angebaut wird, liefert Stärke, Puder und Mehl und wird auch zum Brauen des Weißbieres gebraucht. Der kriechende Weizen oder das Queckengras ist wegen seiner in der Erde umherkriechenden Wurzelsprossen ein beschwer- liches Unkraut; es können jedoch dieselben zu Mehl und Brannt- wein benutzt werden und geben ein vortreffliches Viehfutter. 3. Die Gerste, leicht an den langen Grannen kenntlich, wird zu Futter, Grütze, Graupen, Mehl und besonders zum Bierbrauen benutzt.

2. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 174

1850 - Königsberg : Bon
174 Brei essen, in England wie Kohl. Man gewinnt aus ihm viel Jod. 2. Der Btasentang ist in der Nord- und Ostsee sehr häu- fig und wird fast täglich ans Land geworfen. Er verzweigt sich mehrmals und trägt viele Blasen, von denen gewöhnlich 2 und 2 beisammenstehen. Seine Färbe ist anfangs grün, wird aber beim Vertrocknen braun, und seine schalenförmige Wurzel klebt auf Steinen,, an Pfählen u. dgl. fest. Die Äsche dieser und anderer Tangarten wird bei der Bereitung der Seife benutzt, und einige dienen theils Menschen und Thieren zur Nahrung, theils zum .Ausstopfen der Betten oder zum Einpacken des Tabacks. 3. Die Wasserfäden finden sich als grüne Fäden in flie- ßenden und stehenden Gewässern. Einige wachsen so schnell, daß man es sehen kann. 4. Die Pflaumen - Tremetle besteht aus schleimigen Klum- pen von der Größe einer Erbse und größer, welche sich an man- chen Wasserpflanzen finden. §. 197. Neunte Klasse. Schwämme oder Pilze. Die Schwamme oder Pilze sind ohne grüne Farbe und haben weder Laub, noch einen Schein von Blume oder Kapsel, sind also eigentlich weiter nichts als eine Anhäufung von Zellen, mit wässerigem Safte angefüllt, der nur einige wenige braune Körner enthält. Gewöhnlich verdichtet sich die äußere Zellenlage zu einer Art Haut, und die darin liegenden Zellen, vertrocknen zu Keimpulver, welches entweder von selbst ausfällt, oder durch Fäulniß ins Freie kommt, daselbst schleimiges Wasser anzieht und wieder zu einem Pilze aufwächst. Es scheint aber auch, daß aus jedem Pflanzensafte sich Pilze entwickeln können.- wenigstens entstehen sie überall auf faulenden Pflanzen und Thieren und selbst im ausgefloflenen Pflanzensafte, besonders im Dunkeln, wo er nicht so leicht .verdunstet, und daher die Schleimkügelchen Zeit haben, sich mit einander zu verbinden. Gewöhnlich ent- stehen die Pilze bei feuchtem und warmem Wetter, zwischen dem Juli und November, am häufigsten im Herbste, wo die Säfte der Pflanzen stocken oder aussickern. Viele erreichen in einer Nacht ihre vollkommene Größe; die wenigsten leben über 14 Tage. In der Regel sind sie klein und erscheinen nur als Staub oder Fäden, die größeren als Kugeln, Walzen und Hüte, meistens nur einige Zoll, selten über eine Spanne hoch. Die kleineren vertrocknen und zerfallen, die mittleren zerfließen und zwar oft in bläuliche oder dintenartige Flüssigkeit; die größeren pflegen zu verholzen. Insofern die Pilze nur geronnener Pflan- zensaft oder Schleim sind, haben sie etwas Gemüse- oder Fleisch- artiges, und die größeren sind nicht selten eßbar. Da sie aber

3. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 318

1850 - Königsberg : Bon
318 jener verbunden ist, Wasser, so steigt dieses 14mal so hoch als das Quecksilber. — Röhren oder Gefäße, die so mit ein- ander verbunden sind, daß Flüssigkeiten aus einer in die andere fließen können, heißen communicirende Röhren. — Dergleichen kommen bei Wasserleitungen, Wasser- wagen snivellirwagen), Studirlampen rc. vor. Mit dem Grund- wasser bei Flüssen, den Brunnen in der Nähe der Flüsse, See'n oder unterirdischer Wasserbehälter hat es eine ähnliche Bewandt- niß. — Gleichartige Flüssigkeiten stehen in communi- cirenden Röhren gleich hoch; ungleichartige dagegen im umgekehrten Verhältnisse ihrer specifischen Ge- wichte. Verstopft man von zwei ungleich langen communicirenden Röhren die kürzere und gießt in die längere so lange Wasser, bis sie voll ist; so muß aus der kürzeren, wenn sie darauf ge- öffnet wird, das Wasser herausfließen, und zwar so lange, bis es in der längeren zur Höhe der kürzeren herabgesunken ist. Endigt die kurze Röhre in eine Spitze, so steigt das Wasser frei in die Höhe, und wir haben dann einen Springbrunnen. Der Wasserstrahl erreicht jedoch nicht die Höhe des Wasserspie- gels in der langen Röhre, weil die Wassertheilchen sowohl von ihrer eigenen Schwere, als vom Drucke der Luft zurückgehalten werden. Im Springbrunnen zu Wilhelmshöhe bei Kassel springt das Wasser, welches in geneigter Ebene 250' herabfällt, 140' hoch, in Herrenhausen bei Hannover 120', in Nymphenburg bei München 80,; auch die Springbrunnnen zu Sanssouci bei Potsdam treiben das Wasser zu einer bedeutenden Höhe. — Die artesischen Brunnen — von der Provinz Artois in Frank- reich so genannt, weil sie dort häufig angelegt worden — sind oft mehrere >00' tief in die Erde gebohrte Löcher, mit Röhren aus- gefüllt, durch welche das Wasser aus dieser großen Tiefe über die Oberfläche der Erde kräftig herausströmt. Stehen nämlich höher und tiefer liegende, mit Wasser gefüllte Höhlen mit ein- ander in Verbindung, so muß das Wasser durch ein in den tie- fer gelegenen Wasserbehälter gebohrtes Loch hervorquillen. Wenn eine der communicirenden Röhren lang und eng, die andere aber kurz und weit ist, so kann sehr wenig Wasser einen bedeutenden Druck ausüben. Wird nämlich die kürzere Röhre durch einen Deckel geschlossen, und die längere voll Wasser ge- gossen, so erleidet der Deckel nothwendig einen Druck nach oben. Hierauf gründen sich mehrere Arten Pressen und andre Instrumente. tz. 32. Der Druck der Flüssigkeit gegen die Flüssigkeit. Den Druck, welchen irgend eine Stelle des Bodens oder der Seitenwand eines Gefäßes von der in demselben enthaltenen

4. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 332

1850 - Königsberg : Bon
332 lange nicht so gut, als unten in der dichteren Luft. Im luft- leeren Raume vernehmen wir gar keinen Schall (§. 41). Wir müssen also die Luft als ein Fortpflanzungsmittel des Schalles annehmen. Aber auch feste Körper pflanzen den Schall fort. Leget das Ohr auf das eine Ende des Pulttisches, und ihr werdet es deutlich hören, wenn ich am andern Ende mit einer Nadel kritzele, oder meine Taschenuhr dort ticken lasse. Daß man in bedeutender Entfernung die Huftritte der Pferde und einen fah- renden Wagen deutlicher hört, wenn man das Ohr an die Erde legt, ist eine bekannte Sache. Hält man eine Taschenuhr zwischen den Zähnen und verstopft sich dann beide Ohren, so hört man doch ganz deutlich den Schlag. Eben so vernimmt man die Töne des Klaviers, wenn man einen Stab zwischen die Zähne nimmt, der auf dem Resonanzboden ruht. Nach diesen Beispielen pflan- zen also Holz, Erde und feste Körper überhaupt den Schall weit besser fort, als es die Luft thut. Selbst flüssige Körper tragen den Schall von einem Orte zum andern. Ginge der Schall nicht auch durch Wasser, so würden die Fische niemals, wenn sie der Teichbesttzer mittelst einer Glocke zur Fütterung ruft, an die Oberfläche kommen. Der berühmte Franklin, von dem wir später noch einigemal sprechen werden, versichert, das Reiben zweier Steine eine halbe englische Meile tief unter dem Wasser gehört zu haben Wenn die Luft den Schall bis zu unserm Ohre hinführen soll, so muß sie nothwendig sich bewegen. Schlage ich stark auf den Tisch, an das Fenster, an ein Glas rc., so werden diese Sachen erschüttert, wie wir das oft sehen können; sie gerathen in eine zitternde Bewegung. Steht Etwas auf dem Tische, z. B. ein Glas Wasser, so bemerken wir auch an demselben eine Erschüt- terung, die zuerst dem Glase, hernach auch dem Wasser mitge- theilt worden ist Nun liegt an allen Flächen des Tisches Luft; diese wird auch erschüttert, erst nahe am Tische, dann weiter weg, darauf noch weiter bis zu unserm Ohre hin. Werfe ich einen Stein in stehendes Wasser, so erheben sich von da aus, wo er hineinfällt, kreisförmige Wellen, die an Umfang zunehmen, immer schwächer werden, bis sie zuletzt verschw nden. In fließen- dem Wasser sind diese Wellen elliptisch. Hieraus läßt es sich erklären, warum der Wind den Schall dahin weiter fortpflanzt, wohin er weht. Werfen wir einen Stein in einen Wasserfall, so bemerken wir gar keine Wellen. Eben so übertönt auch ein starkes Geräusch einen schwachen Schall. Wie das Wasser beim Hineinwerfen eines Steines, so wird die Luft bei der Entstehung des Schalles in eine zitternde Bewegung gesetzt. Diese Luft- wellen bewegen sich vom Entstehungspunkte nach allen Seiten, nach oben und unten, werden aber, je weiter sie kommen immer schwächer. Die Fortpflanzung des Schalles ist zwar der wellenförmigen Bewegung des Wassers ähnlich; wir sind jedoch

5. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 68

1850 - Königsberg : Bon
68 3. Der Laubfrosch fte&t im Sommer schön grün aus und hat an den Zehen kleine runde Ballen, mit denen er sich an Blättern festklebt. Man hält ihn als einen kleinen Wetterpro- pheten in Gläsern. Klettert er in die Höhe, so giebt es schönes Wetter. B. Die Kröten haben einen plumpen Leib, voller Schleim- warzen, mißfarbia, im vollkommenen Zustande 4 Füße und keinen Schwanz. Die Augen sind wie bei den eigentlichen Fröschen eingerichtet. 1. Die geni. Kröte ist von schmutzigem Ansehen, träger Bewegung und lichtscheuer Lebensart. Ihr Aufenthalt sind wal- dige Gegenden, verfallene Gebäude, feuchte Keller und Gärten. Sie hat einen kurzen Kopf, einen breiten Rücken, dicken Bauch und kurze Vorderfüße. Die Kröten können sehr alt werden. Man findet manchmal noch lebendige in Bäumen, Sand, Sand- oder Kalksteinen, die da schon manches Jahr gesteckt haben mögen, bis der Baum zugewachsen, oder die Oeffnung des Steines von außen geschlossen worden ist. 2. Die Feuerkröte ist nur so klein wie ein Laubfrosch, hat einen rothen Bauch mit schwarzblauen Flecken und lebt fast immer im Wasser, wo sie an Sommerabenden ihren traurigen, unken- den Ton hören läßt. 3. Die Kreuzkröte oder Hausuuke hat jenen Namen von dem gelben Streifen, der sich über ihren Rücken hinzieht, diesen von dem schauerlichen unk, unk, das sie zuweilen hören läßt. 4. Die Pipa oder Wabenkröte ist eine große brasilianische Kröte, von der das Weibchen die Eier, nachdem sie dieselben ge- legt hat, in den Warzenzellen seines Rückens gleichsam ausbrütet. 6. Die Molche haben einen langgestreckten, in jedem Alter geschwänzten Leib. Die Augen sind zwar stets mit Lidern, nie aber mit einer Nickhaut versehen. Die Kiemen behalt kein Molch lebenslänglich. 1. Der Erdmolch oder Landsalamander heißt auch Feu- ersalamander, weil er ein kleines Feuer durch die Feuchtigkei- ten, die er aus seinen Schweißlöchern von sich giebt, auf einige Zeit ertragen kann. Er ist glänzend schwarz und gelb gefleckt. Manchmal gebiert er wohl 40 lebendige Junge. 2. Der Kamm-Molch oder Wassersalamander kann ohne Nachtheil im Eise einfrieren. Dem Weibchen fehlt der Kamm. l). Die Olme oder Sirenen haben einen aalförmigen Leib, der in jedem Alter geschwänzt ist. Die Augen liegen wie Punkte in einer Haut verborgen. Einige Arten behalten die Kiemen lebenslänglich. Der Proteus oder Höhlensalamander kommt aus den unterirdischen Kanälen des Zirknitzer See's und der Adelsbergee

6. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 75

1850 - Königsberg : Bon
75 Schuppen übersäet. Der Kiemendeckel ist bei vielen unter der Haut versteckt. 1. Der gem. Aal wird 4' lang, 5 bis 6 Pfund schwer und lebt bei uns in Flüssen, Teichen und See'n, die einen schlammi- gen Boden haben, von kleinen Fischen, Fröschen, Krebsen, In- sekten und Würmern. Nur des Nachts geht er seinem Geschäfte nach, und den Tag über verbirgt er sich im Schlamme. Im Frühjahre geht er nach Sonnenuntergange aus dem Waffer, wenn der Boden bethauet oder vom Regen benetzt ist, und sät- tigt sich bis gegen Morgen auf den naheliegenden Feldern von der jungen Saat, jungen Erbsen und andern Pflanzen. Des zähen Lebens wegen ist der Aal vor andern Fischen berühmt. Zerschnitten bewegen sich die einzelnen Stücke noch lange Zeit. Wegen seines fetten, wohlschmeckenden Fleisches, das für Viele schwer zu verdauen ist, wird ihm häufig nachgestellt. Bei trü- dem Wasser und bei Gewittern ist der beste Fang. Merkwürdig ist es, daß der Aal beim Schlachten ruhig wird und wie todt daliegt, sobald man ihn mit einem Meffer oder einem eisernen Instrumente berührt. Das Blut hat eine ätzende Kraft. Die abgezogene, starke Haut wird zu Riemen an Dreschflegeln ge- braucht. Mit geräucherten Aalen wird ein ansehnlicher Handel getrieben. 2. Der Zitteraal in den süßen Gewässern Südamerika's ist elektrisch wie der Zitterroche, 3' lang, schwarz mit hellen Flecken. 3. Die Muräne (nicht zu verwechseln mit der Maräne in den See'n Deutschlands und der Schweiz) in allen wärmeren Meeren wird 3' lang, 5 bis 0 Pfund schwer und hat wohl- schmeckendes Fleisch. §. 45. 4. Ordnung. Dauchflosser. Die Bauchflosser haben die Bauchflossen zwischen der Brust und den Afterflossen. Der Leib stellt den eigentlichen Fischleib am treusten dar, ist fast immer beschuppt, folglich nur selten nackt oder mit Schilden bedeckt. 1. Der Wels hat einen platten, sehr breiten Kopf, einen schleimigen, wie schuppenlosen Körper, Bartfäden am Munde, ist oft 6 bis 10' lang, 2 bis 3 Etc. schwer, grünlich schwarz, am Bauche hellgelb, lebt in den Flüssen des östlichen Europa's, wo er hinter Baumstämmen auf Fische, Enten, Gänse rc. lauert. Man gebraucht sein Fett und ißt sein Fleisch. — Der Zitter- wels in den afrikanischen Gewässern ist elektrisch. 2. Der Lachs, silbergrau, mit bläulichen Seiten und schwar- zem Rücken, wird 2 bis 6' lang und 20 bis 00 Pfund schwer, steigt im Frühjahre schaarenweise aus den nördlichen Meeren in die Flüsse, um zu laichen, und heißt im Sommer Salm. Sein

7. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 100

1850 - Königsberg : Bon
100 Viele stecken mit dem Munde nach unten im Schlamm, oder auch in Steinen und Holz und halten sich mit ihren Athemröhren ein Loch nach außen offen, indem sie von Zeit zu Zeit das Waffer herausspritzen. Ändere hängen sich mit ihren Bärten, die sich nicht selten an dem Fuße befinden, an einander oder an Felsen, Pfähle rc.; wieder andere kleben mit einer Schale auf dem Boden oder an Wurzeln fest; sehr wenige sind ganz frei und liegen mit klaffenden Schalen unter der Oberfläche des Wassers. Ihre Verbreitung geht über die ganze Erde; sie finden sich in Bächen, Flüssen, Teichen, See'n und in den Meeren aller Zonen, doch viel zahlreicher, schöner und größer in der heißen, theils an der Küste, theils aber auch im hohen Meere. 1. Die Malermuschel findet sich häufig in Europa's See'n und Flüssen und wird benutzt, um Farben hineinzureiben. 2. Die Auster sitzt meist an den Felsen in den europäischen Meeren und wird sehr gern gegessen. . Die Perlenmnschel im ostindischen und persischen Meere enthält die kostbaren Perlen und liefert in ihren äußerlich schmutzig grauen Schalen die sogenannte Perlmutter, aus der man Knöpfe, Schalen, Zierrathen rc. macht. 4. Die Riesenmuschel bei Ostindien wird oft über 4' lang und mit den Schalen bis 000 Pfund schwer. Das Fleisch ist eßbar, und die Schalen werden zu Brunnentrögen, Waschbecken rc. benutzt. 6. Die Bohrmuschel oder der Schiffswurm bohrt sich in Schiffe und in die am Wasser stehenden Pfähle. Sie soll ur- sprünglich durch Schiffe aus Ostindien nach Europa gebracht worden sein. Der Athmungsröhre gegenüber stehen 2 kleine, rautenförmige Schalen und noch 2 andere an der Wurzel der beiden Enden, in welche sich die Athmungsröhre theilt, und daher wird das Thier auch unter die Kracken gerechnet. $. 63. 3. Ordnung. Strahlthiere. (Kdrfr. I. S. 293.) Die Srrahlthiere sind in der Regel rund, ungeringelt, walzig oder scheibenförmig. Der Mund ist mit einem Kranze von Fäden oder Strahlen umgeben. Wegen ihrer Aehnlichkeit mit den Pflanzen hat man sie P stanze nt hie re genannt; weil in ihnen gleichsam die Anfänge des ganzen Thierreiches liegen, heißen sie auch Urthiere und wegen ihres gallertartigen Körpers Gallertthiere. Sie leben bloß im Wasser, und zwar größten- theils im salzigen. Die meisten schwimmen frei herum, setzen sich selten irgendwo an, sind durchsichtig wie Kristall, spielen aber häufig in den schönsten Fqrben und leuchten nicht selten während

8. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 183

1850 - Königsberg : Bon
183 Wasser verändert wird, indem sie Säuren und Wasser einsaugt und sich kneten läßt. 3. Die Talkerde, welche wie Schwefel oder Fett glänzt, sich fettig anfühlt, mit Säuren aufbraust, sich gern mit ihnen verbindet und an der Luft zerfällt. Sie ist im Kdrfr. nicht auf- geführt, weil sie selten vorkommt. 4. Diekalkerde, welche sich im Feuer verändert, im Was- ser ätzend wird und mit Säuren aufbraust. Es leuchtet ein, daß die 4 Ordnungen der Erden den 4 Mi- neralklassen entsprechen, so wie diese den 4 Elementen Erde, Wasser, Luft, Feuer. Die Steine bestehen aus Erden und sind als verhärtete Erden zu betrachten. Beim Verwittern zerfallen sie auch in Erde. tz. 112. j. Ordnung. Kiesel. (Kdrft.i. S. 297.) Die Kiesel sind meist glasartige, durchsichtige oder durch- scheinende Mineralien, die 2 bis 3 wiegen, am Stahle Feuer geben und sich in Säuren, Wasser, Luft und Feuer nicht verändern. Nur von Spathsäure wird die Kieselerde angegriffen, und, mit Pottasche vermischt, schmilzt sie bei starkem Feuer zu Glas. Im reinen Zustande ist sie ganz unfruchtbar, wie der Fluß- und Flugsand; nur durch Beisätze von andern Erdarten und aus dem Thier- und Pflanzenreiche wird sie fruchtbar. Da- gegen benutzt den reinen Sand der Maurer, Töpfer, Glasfabri- kant rc. Silbersand heißt der feine, silberglänzende Sand, den man aus die Schrift (Streusand) und in die Stuben streut (Der Goldsand enthält mehr Glimmer). Flugsand nennt man den feinensand auf Steppen, weil er im Winde fortfliegt und sich bald da bald dort anhäuft. An Duellen nennt man ihn auch Quellsand. Flußsand heißt der an fließenden Gewässern und an den Ufern befindliche Sand. Man gebraucht ihn zum Scheuern und Reinigen der Zimcher und hölzernen Geräthe, zur Bereitung des Mörtels, zu Gußformen, zum Untermengen unter Töpferwaren, zum Ausfüllen rc., den feinsten, glasartigen zu Porzellan. Kies heißt der ganz grobe, mit allerlei Steinchen untermengte Sand, den man unter, den Mörtel und zum Wege- machen gebraucht. Zu den gemischten Erden gehören: Garten- erde, Sumpferde, Farbenerde (Ocker, Umber rc.) Baum-, Holz- oder Gewächserde, Thiererde rc. (Hdb. Ii. S. 71.). A. Edelharte Kiesel (Edelsteines 1. Der Granat ist entweder edel oder unedel, fast immer in andere Kieselarten eingewachsen. Der unedle oder gemeine findet sich in den meisten Ländern der Erde, ist 'gelbbraun, grün und schwarz und wird besonders beim Einschmelzen gebraucht. Der edle ist blutroth, härter als jener, sehr glänzend und giebt,

9. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 317

1850 - Königsberg : Bon
317 Dagegen drückt in Gefäßen, deren Wände sich oben verengen, wie in Wasserkannen, Flaschen ic nicht bloß die Wassersäule aboä Fig. 19. unter der Oeffnung gegen den Boden, sondern eine Wassersäule efgh, deren Grundfläche der Boden, und deren Höhe gleich der Höhe des Wasserspiegels im Gefäße ist, weil die Wassertheilchen den Druck nach allen Seiten fortpflanzen. — Der Bodendruck ist gleich dem Gewichte einer senkrech- ten Wassersäule, deren Grundfläche gleick demboden des Gefäßes, und deren Höhe die Entfernung des Wasserspiegels vom Boden ist. — Um ein gefülltes Gefäß zu halten oder zu wägen, ist aber immer eine Kraft nöthig, die der Summe der Gewichte des Wassers und des Gefäßes selbst gleich ist. Der Kubikfuß Wasser wiegt 66pfd.; wäre nun eines Gefäßes Grundfläche 4 Quadrats-, und stände in ihm das Wasser 10' hoch, so hätte der Boden einen Druck von 4x10x66—2640 Pfd. auszuhalten. Dieserbodendruck ist bei allengefäßen von 4 Quadrat- fuß Grundfläche und 10' Wasserhöhe derselbe, so verschieden sie auch der Form nach sein mögen, während das Gewicht der drücken- den Flüssigkeit nach der Menge derselben bei jedem ein anderes sein kann. Hohe Gefäße, die sich nach oben bedeutend verengen, müssen einen starken Boden haben. Je näher eine Stelle der Seitenwand dem Wasserspiegel, desto geringer, je weiter von ihm entfernt und je näher am Bo- den, desto größer ist der Druck, welchen eine Flüssigkeit auf die Seitenwände ausübt. — Der Seitendruck ist gleich dem Ge- wichte einer senkrechten Wassersäule, deren Grund- fläche die betrachtete Stelle der Seiten wand, und de- ren Höhe die Entfernung des Schwerpunktes dieser Stelle vom Wasserspiegel ist. — Gleich hohe Gefäße zur Aufbewahrung verschieden schwerer Flüssigkeiten müssen auch ver- schieden starke Wände haben; dagegen braucht ein weites Gefäß keine stärkeren Wände zu haben als ein enges von derselben Höhe, wenn in beiden einerlei Flüssigkeit aufbewahrt wird. Die Röhren der Wasserleitungen müssen desto stärker sein, je tiefer sie zu lie- gen kommen. §. 31. Das Gleichgewicht der Flüssigkeiten in cominuneirenden Röhren. Gießt man in eine gebogene Rohre oder in zwei Gefäße, die unten durch eine Rohre verbunden sind, eine Flüssigkeit; so wird diese nicht bloß bis zur tiefsten Stelle der Röhre hinabsin- ken, sondern auch in dem andern Schenkel so lange emporsteigen, bis es in demselben eben so hoch steht als in demjenigen, wo man das Wasser hineingegossen hat. Dies geschieht, die Röhren mögen gleich oder ungleich, krumm oder gerade sein. Gießt man aber in die eine Röhre Quecksilber, und in die andere, die mit

10. Die Naturkunde oder die Naturgeschichte und Naturlehre in Volksschulen ; geknüpft an den Lesestoff im Preußischen Kinderfreund ; mit einer Steindrucktafel - S. 66

1850 - Königsberg : Bon
66 trifft man sie zuweilen auf dem Wege zusammengerollt. Tritt man sie unversehens, so schlägt sie sich zwar um den Fuß und beißt, ihr Biß ist aber nicht giftig und hat keine gefährliche Folgen. § 37. 2. Ordnung. Schildkröten. (Äbrfr.i. ©.295.) Die Schildkröten haben einen gedrungenen Leib, von einem Rücken- und einem Bauchschilde bedeckt, einen kurzen Schwanz und 4 gleich lange Füße. Die Zehen sind bewaffnet und bei den meisten auch mit einer Schwimmhaut versehen. Anstatt der Zähne findet sich in jedem Kiefer ein hornartiger Ueberzug. Die Jungen entstehen aus Eiern im Trocknen. Der wichtigste Theil der Schildkröten sind der Rückenschild und der Bauchscbild; jener ist an die Rückenwirbel und an die Rippen befestigt, dieser haf- tet an dem Brustbeine und ist kürzer und weicher als der Rücken- schild. Beide hängen zwar an den Seiten zusammen, vorn und hinten aber lassen sie eine ansehnliche Oeffnung zwischen sich, so daß dort die Vorderfüße und der Kopf, hier die Hinterfüße und der Schwanz hervorgestreckt werden können. Aus den Schilden verfertigt man Kämme, Dosen, Uhrgehäuse, Brilleneinfassungen rc. Die Schildkröten leben auf dem Lande, in Sümpfen, Flüssen und im Meere, nähren sich von Würmern, Insekten und Kräu- tern, können lange hungern, werden sehr alt, halten in kältern Ländern einen Winterschlaf und besitzen ein überaus zähes Leben. Das Fleisch der meisten schmeckt vortresffich, und ihre Eier geben ein gutes Oel. I. Die Flußschildkröte zeichnet sich durch einen wenig ge- wölbten Rückenschild und ihre gleichförmige, mehr oder weniger dunkele, fleckenlose, schwarze Farbe aus. Auch die Haut ist schwärz- lich, am Halse gefaltet und dick, an den Pfoten schuppig. Der glatte Schwanz und die hervorragenden Wirbelknochen sind wie geringelt. Sie findet sich im größten Thiele von Europa in fließenden und stehenden Gewässern, wo sie sehr gut schwimmt. Auf dem Lande geht sie ziemlich schnell und läßt sich mit Kleie und Mehl füttern. Man hält sie in Gärten, - um das Unge- ziefer wegzufangen; in Fischteiche aber darf man sie nicht lassen, weil sie selbst große Fische anfällt, ihnen den Bauch aufreißt, wo- durch sie verbluten, und sie sodann verzehrt. Ihre Eier legt sie in Löchern am Ufer und bedeckt sie mit Erde. Die Schild- kröten wachsen sehr langsam, werden l0 bis 12" lang und sollen ein Alter von 80 Jahren erreichen. Das Fleisch dieser Thiere liefert Suppen, die für schwache Personen, besonders für Brust- kranke sehr geschätzt sind.
   bis 10 von 137 weiter»  »»
137 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 137 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 4
3 2
4 2
5 28
6 0
7 51
8 3
9 3
10 3
11 6
12 0
13 5
14 0
15 4
16 10
17 3
18 7
19 19
20 0
21 4
22 1
23 0
24 16
25 0
26 0
27 2
28 8
29 1
30 28
31 6
32 1
33 4
34 5
35 2
36 2
37 40
38 37
39 1
40 1
41 2
42 0
43 0
44 1
45 7
46 1
47 2
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 8
2 0
3 12
4 0
5 2
6 13
7 0
8 0
9 3
10 4
11 9
12 27
13 0
14 2
15 1
16 15
17 36
18 0
19 3
20 5
21 54
22 0
23 4
24 7
25 0
26 10
27 3
28 20
29 10
30 0
31 0
32 0
33 1
34 2
35 0
36 1
37 2
38 6
39 13
40 1
41 1
42 25
43 1
44 4
45 8
46 0
47 7
48 28
49 13
50 5
51 2
52 0
53 1
54 11
55 0
56 0
57 3
58 0
59 0
60 1
61 0
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 1
68 0
69 1
70 12
71 1
72 1
73 0
74 3
75 3
76 7
77 46
78 2
79 7
80 0
81 0
82 4
83 1
84 26
85 3
86 2
87 5
88 0
89 0
90 1
91 8
92 14
93 0
94 26
95 3
96 0
97 0
98 7
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 35
1 23
2 38
3 60
4 12
5 9
6 139
7 6
8 16
9 21
10 28
11 9
12 131
13 185
14 36
15 4
16 7
17 23
18 71
19 28
20 3
21 42
22 4
23 1
24 228
25 80
26 34
27 5
28 227
29 28
30 28
31 9
32 49
33 411
34 100
35 3
36 17
37 2
38 11
39 46
40 23
41 16
42 256
43 104
44 44
45 4
46 153
47 25
48 14
49 6
50 208
51 476
52 2
53 6
54 0
55 17
56 18
57 27
58 24
59 280
60 10
61 39
62 1
63 3
64 17
65 89
66 36
67 7
68 9
69 0
70 9
71 22
72 25
73 2
74 7
75 78
76 14
77 11
78 10
79 8
80 10
81 825
82 4
83 47
84 231
85 7
86 5
87 15
88 6
89 117
90 12
91 15
92 1
93 15
94 49
95 45
96 25
97 31
98 4
99 15
100 624
101 28
102 153
103 7
104 21
105 4
106 23
107 121
108 2
109 43
110 64
111 136
112 44
113 76
114 79
115 10
116 114
117 3
118 7
119 75
120 7
121 87
122 17
123 50
124 196
125 119
126 10
127 28
128 7
129 22
130 68
131 310
132 8
133 97
134 11
135 48
136 51
137 54
138 6
139 30
140 11
141 3
142 76
143 68
144 4
145 8
146 7
147 12
148 0
149 2
150 11
151 25
152 277
153 5
154 37
155 31
156 61
157 38
158 0
159 33
160 12
161 51
162 1
163 5
164 113
165 9
166 37
167 19
168 76
169 35
170 13
171 13
172 1
173 155
174 24
175 600
176 7
177 74
178 14
179 288
180 57
181 6
182 11
183 224
184 27
185 28
186 6
187 21
188 21
189 22
190 2
191 10
192 24
193 43
194 10
195 142
196 264
197 5
198 23
199 30