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1. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 420

1852 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
420 Viertes Buch. Menschen beschäftigte. Unweit Lüttich das Dorf Herst all (Pipi'n von Henstall). Auch Verviers im hohen Leen ist durch und durch Fabrikstadt, 20,000 E. Hier und in den umliegenden Orten be- deutende Tuchfabrikation. (Eupen in der Nähe ss. 379 ]); Spaa in waldiger Gebirgsgegend hat berühmte und besuchte Eisenquellen. Belgien, ein reiches und fruchtbares Land, dazu das Land der Gewerbe und Fabriken, hat unter allen europäischen Ländern ver- hältnißmäßig die meisten Eisenbahnen. Brüssel, Löwen, Me che ln (der Knoten des eisernen Netzes), Antwerpen, Gent, Brügge, Ostende, Lüttich, Verviers, Namur, Mons, Courtray stehen so miteinander in Verbindung, und über Lille und Valenciennes führen Schienenwege nach Paris, wie über Aachen nach Deutschland. Gieb bei jedem der genannten bel- gischen Orte zur Uebung die Provinz und Einwohnerzahl an. Iii'. Königreich der Niederlande. Nach der Einleitung zu Belgien wird hier nur bemerkt, daß in dem Aufstande gegen Spanien sich zuerst 5 Provinzen Geldern, Holland, Seeland, Utrecht, Friesland 1579 zu einer Union zusammenthaten. Hernach kamen Gröningen und Overyssel dazu, und der Löwe, das Wappen der Republik, hielt nun 7 in einem Bande umschlungene Pfeile in der Pranke. Wann wurde sie auch von Spanien aner- kannt? (S. 417.) Jede von den 7 Provinzen hatte ibre eigene Verwaltung, ihre besondern Stände oder Staaten: über allen stand eine allgemeine Versammlung von Abgeordneten aller Provinzen, die Generalstaaten. Danach nennt man oft den ganzen Staat, der in feiner republikanischen Verfassung auch rein monarchische Elemente hakte. Das Haus Nassau- Oranien hatte in dem Freiheitskriege den Niederländern treu- lich zur Seite gestanden (Wilhelm und Moritz von N. -O.); man wählte aus den Nassauern für die Republik Erbstatt- halter, denen besonders die Führung der Heere übertragen ward, aber auch andere Rechte zugestanden wurden. So gab es beständig eine oranische und eine republikanische Partei, und es kam oft zu inncrn Unruhen. Bei dem allen waren die Niederlande nach Portugals Sinken (S. 175.) bis gegen Ende des 17tenjh. der erste Handels- und Seestaat in Europa. In der Zeit der Freiheitskriege hatten die Nieder- länder herrliche Colonien, die früher portugiesisch und spa- nisch waren, in Besitz genommen, auch einen Streifen der noch spanischen Niederlande erobert (die Generali- täts -Lande). Im Verlauf des i8tm Jhdls. trat der

2. Teil 2 - S. 267

1900 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 2. Jetzige Hauptstraßen. 267 Neuseeland), in noch viel zahlreicheren Strängen aber gen Sw. nach Amerika. Weitaus die meisten transatlantischen Kabel gehen von den äußersten Sw.-Enden Irlands ^ und Englands sowie vom Nw.-Ende der Bretagne nach dem äußersten So.-Vorsprung Neufundlands, dem No.-Vorsprung Neuschottlands und nach Boston als der nächsten Großstadt der Union von Europa aus. Denn bei den großen Kosten, welche die Herstellung der Kabels ihre Legung und ihre Ausbesserung verursachen, gilt es die Linien für dieselben so kurz wie möglich zu wählen oder doch längere Linien durch Hinführen über Inseln stück- weise herzustellen, um beim Zerreißen der Kabel nicht gar zu lange Stränge vielleicht ganz einzubüßen. Als Stützpunkte für die nord- atlantischen Kabel sind daher Inseln wie die Bermudas oder die Kapverden sehr wichtig. Das stille Weltmeer mit seinen ungeheuren Wasserflächen ohne jede Jnselunterbrechung und seinen gewaltigen Tiefen hat noch zur Stunde kein durchgehendes Kabel, doch plant man ein solches von San Francisco über die Hawaiischen Inseln nach Tokyo * und ein anderes sogar von Vancouver nach Australien und Neuseeland. ^ 1 Vergl. S. 50. 2 Das nur 40 km lange Kabel zwischen Dover und Calais kostete z. B. 180000 Mk. Die Leitungsdrähte der Kabel werden aus strickartig zusammen- gewundenen kleinen Kupferdrähten („Kupferlitzen") hergestellt; deren mehrere in Kautschukumhüllung bilden den dicken Kabelstrang, der auswendig noch mit Eisen- drähten in spiraligen Gewinden geschützt ist.

3. H. A. Daniels Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 46

1906 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
46 § 31. Die Welt der Pflanzen. Wasserscheiden werden nun keineswegs bloß durch Berge und Hügel gebildet, sondern oft durch ganz unbedeutende Schwellungen des Flachlandes; jct es gibt einzelne Fälle, in denen entgegengesetzte Stromgebiete durch natürliche Wasserrinnen (die also die Wasserscheide schneiden) miteinander in Verbindung stehen (Gabelungen oder Bisnrkationen). Das großartigste Beispiel der Art kommt zwischen dem Orinoco und dem Amazonenstrom bor, wo der Casiquiar [faffüeiare] sein Wasser zwischen dem Orinoco und dem Rio Negro, einem linken Nebenflüsse des Amazonenstromes, teilt. Auch in Deutschland haben wir ein Beispiel: die Hase entsendet die Else zur lippeschen Werre. Zeit!v eise Bifurkationen sind in den Tropen während der Regenzeit nicht selten (z.b. zwischen Kongo und Sambesi). K ü u st l i ch e Wasserrinnen der Art, von Menschenhand gebaut, nennt man Kanäle. Die Wasserscheide, die sie durchschneiden, ist immer die schwierigste Stelle; man hilft sich dann mit Schleusen. Beispiele: Suez-Kanal, Kaiser Wilhelms-Kanal, Rhein-Ems-Kanal, Rhein-Rhone-Kanal. Der Kanal von Korinth, der Kaledonische Kanal, der Kanal du Midi. § 31. Die Welt der Pflanzen. So wunderschön Gottes Erde schon durch den mannigfachen Wechsel von Land und Meer, Gebirg und Tal, durch stolze Bergesgipfel und rauschende Ströme sein mag, — was wäre sie, wenn ihr das L e b e n fehlte, d.h. wenn nicht belebte Geschöpfe sie erfüllten! Am meisten bestimmen neben den Erhebungsformen des Landes und den Gewässern die Gewächse den Eindruck, welchen eine Landschaft auf uns macht. Sie kennen zu lehren ist Aufgabe der Pflanzenkunde oder Botanik. Hier liegt es uns nur ob, über die Verbreitung der Pflanzen, die gleichsam das Kleid des Erdbodens bilden, das nötigste zu sagen. Es läßt sich denken, daß die 3—400 000 Pflanzenarten, welche es etwa gibt, nicht über alle Gegenden eintönig gleich verstreut sind. Nein; die reichste und bunteste Mannigfaltigkeit findet auch hier statt, aber doch ist die Regel wohl erkennbar. Den größten Einfluß aus die Pflanzenwelt eines Landstrichs oder, wie man sich ausdrückt, auf seine Flora hat die geographische Breite desselben. Je weiter gegen die Pole hin, desto ärmer an Arten wird die Flora, desto zwerghaster werden die Pflanzen, desto unscheinbarer die Blumen, zuletzt herrschen die blütenlosen Gewächse oder Kryptogamen aus den Klassen der Moose und der Flechten weit über die Blütengewächse oder Phanerogamen vor. Je weiter gegen den Äquator, desto mehr steigt nicht nur die Zahl der Arten, sondern auch ihre Mannigfaltigkeit, da innerhalb der heißen Zone alle Pflanzenfamilien vertreten sind, in höheren Breiten dagegen nur wenige Familien,

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 368

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
368 Viertes Buch. manen genannt. Sie waren von O. her in Europa eingewandert und hatten vordem schon viele Jahrhunderte hindurch in Asien, der gemeinsamen Heimat aller indogermanischen Völker (S. 180), gewohnt. Die Thatsache, daß unsere Vorfahren in noch früherer. Zeit mit denen der Kelten, Slaven, Alt-Jtaliker, Griechen, Jranier und Inder sogar ein und dasselbe Volk, das der Ur- Jndogermanen, bildeten, hat die vergleichende Sprachwissen- schaft unseres Jahrhunderts außer allen Zweifel gesetzt, indem sie nicht nur einen sämmtlichen indogermanischen Völkern ge- meinsamen Vorrath wichtiger Worte (vergl. nur Vater mit lat. pater, Acker mit lat. ager), sondern auch Übereinstimmung in den Grundzügen der Grammatik aller indogermanischen Sprachen nachwies. Die Deutschen, in viele Stämme zerspalten, theilten das Land in Gaue und wohnten zerstreut in Gehöften; nur Jagd und Krieg war dem freien Manne anständig, Ackerbau der Knechte Sache. Nur für den Krieg wählten sie einen Herzog, der vor dem Heere zog. Ihr tempelloser Gottesdienst war im wesenlichen dem skandinavischen gleich (S. 301). Eine eigentümliche Wanderlust, zuweilen auch schreckende Naturereignisse, führten zu verschiedenen Zeiten • deutsche Stämme auch au die Grenze der Römerprovinzen (Cimbern und Teutonen. Cäsar und Ariovist.) Lange Zeit war es den Römern schrecklich, dem hünenhaften deutschen Krieger mit seinen großen blauen Augen, seinem röthlich-blonden Haare, wenn er mit Schlachtgeheul auf ihn losstürzte, Stand zu halten. Auf dem Höhepunkte seiner Macht (15 v. Chr.) ist es dem Römerreiche gelungen, das Land südlich von der Donau zu besetzen (Provinzen Vindelicien, Rhätien und No- ricum), auch einen Landstrich von Regensburg bis zur Lahnmündung durch einen Pfahlgraben von dem übrigen Germanien abzuschneiden; aber das Land östlich vom untern Rhein und weiter konnten sie nie dauernd überwältigen (Varus und Armin, S. 354). Nur vorübergehende Eroberungszüge wurden dahin unternommen; bis zu dem Punkte, wo Elbe und Havel zusammenfließen, sind die Römer vorgedrungen. Bald kehrte sich das Verhältniß so um, daß die Deut- scheu als die gefährlichsten Feinde des sinkenden Reiches auf- traten. Erzähle-nach S. 213 und 270, wie unter den Stür- .men der Völkerwanderung das Römerreich im W. unterging,

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Unterrichtsanstalten - S. 320

1873 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
320 Drittes Buch. natürlichen Grenzen liegend (Odergebiet) und mit vielen dent- schen Bewohnern. Zusammen 1700 >nm. mit Mill. E. Diese, Provinzen gehören erst seit 1871 wieder zum Deutschen Reich, vom früheren Deutschen Bund waren sie ausgeschlossen geblieben; wir betrachten ihre politische Geogra- phie unten im Zusammenhange mit der preußischen Monarchie. Iii. Das Russische Reich. In Rußland wohnten in ältester Zeit Scythen und Sarmateu. Ein Volk mit dem Namen Russen kommt zuerst im 9. Jahrhundert vor und beunruhigt die Besitzungen der byzantinischen Kaiser am Schwarzen Meere. Die Grün- dnng eines russischen Reiches wird Ausländern zuge- schrieben. Im Jahre 862 stiftet Rurik, der Führer eines Zuges von Normannen (hier Waräger genannt), einen kleinen Staat, der sich aber bald vergrößert. Wladimir, „der Apostelgleiche" nimmt um 1000 mit seinem Volke das von Konstantinopel ans gepredigte Christenthum an, 1>aher die Russen der griechischen Kirche zugethan. Er theilte das Reich unter seine Söhne. Rußland bestand früher aus mehreren Fürstentümern unter der Oberherrlichkeit eines Großfürstenthums (zuerst Kiew, später Moskau). So gelang es den Mongolen, die seit 1223 Europa's Grenze überschritten, Rußlands Großfürsten sich lehnspslichtig und zinsbar zu machen. Erst nm 1480 gelang es dem Großfürsten von Moskau, Iwan Waßiljewitsch (d. i. Sohn des Waßilji), das damals schon etwas gelockerte Joch abzuschütteln und ganz Rußland unter seine Herrschaft zu vereinigen. Noch einmal wurde indessen der Staat in der Entwicklung seiner Größe aufgehalten, als nm 1600 Ruriks Stamm ausstarb und mannigfache Verwirrung diesem Ereig- niß folgte (der falsche Demetrius). Polen und Schweden bereicherten sich damals auf Rußlands Kosten. Unter dem Hause Romanow seit 1613, und besonders seit der Thron- besteignng Peters des Großen, 1689 —1725, ist Ruß- land mit erstaunenswerter Schnelligkeit mächtig geworden und in die Reihe der europäischen Großmächte eingetreten. Peter nahm zuerst neben dem altrussischen Titel Zar den europäischen Namen Kaiser an. Und in der That hatte er auf alle Weise, auch durch eigenes Beispiel, sein widerstre- bendes Volk der Gesittung Europa's näher zu bringen gesucht.

6. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 45

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
i. Deutschlands Lage. 45 Deutschland. A. Allgemeines. I. Deutschlands Lage. 1. Deutschlands Weltlage. Die Oberfläche der Erde kann man durch einen Schnitt in eine Land- und eine Wasserhalbkugel zerlegen (zeige sie auf dem Globus!). Deutschland liegt auf der Landhalbkugel nahe der Mitte, die un- gefähr von England eingenommen wird. Dadurch sind nach den meisten Ländern der Erde günstige Verbindungen niöglich. Zeige auf der Karte Schiffahrtsstraßen nach Nordamerika, Südamerika, Afrika und Süd- und Ostasien (Sueskanal!). Nach Asien führen auch gute Landverbindungen bis an den Großen Ozean und bis an den Fuß der zentralasiatischen Gebirge. Zeige folgende Bahnlinien: a) Berlin—moskau—wladiwostok (Peking); lr) Berlin—warschau—rostow—baku—transkaspische Bahn; c) Berlin— Wien—konstantinopel—anatolische Bahn (Forts, in Bagdadbahn, die An- schluß an das geplante persische Eisenbahnnetz erhalten wird); (6) Berlin- Brindisi—alexandria—chartum). 2. Deutschlands Lage zu den Nachbarstaaten. Innerhalb Europas nimmt Deutschland eine zentrale Lage ein; kein Land Europas besitzt soviel Nachbarn wie Deutschland. -- Nenne die Nachbarstaaten! — Auch England, Schweden und Norwegen gehören dazu (Meere trennen nicht, sondern verbinden!). Nur die Länder der 3 südlichen Halbinseln Europas grenzen nicht direkt an Deutschland. Deutschland kann mit den meisten Staaten Europas in direkten Verkehr treten; der Warenaustausch ist dadurch ein sehr reger. Aber auch von dem Verkehr anderer Staaten zieht Deutschland Nutzen, da es durch seine Mittellage in Europa zum Durchgangsland von Nord- nach Siideuropa und vom Westen nach dem Osten wird. Diese günstige Stellung im Durchgangs- verkehr kommt besonders dadurch zum Ausdruck, daß die wichtigsten inter- nationalen Eisenbahnlinien Deutschland berühren müssen. Suche folgende Strecken auf der Karte: a) Paris—petersburg (und Moskau), tr) Paris— Konstantinopel (Orientbahn), c) (London)—Ostende—wien—konstantinopel, ck) Kopenhagen—warnemünde—berlin, e) Stockholm (oder Christiania)— Saßnitz — Berlin, f) Berlin — München — Rom (zugleich Fortsetzung von <k und e). Freilich bringt die zentrale Lage auch Nachteile. Stets ist der Einfluß fremden Volkstums in Deutschland sehr stark gewesen. Bei einer großen Zahl von Nachbarn ist die Möglichkeit vorhanden, daß dem Lande viele Feinde er-

7. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 98

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
98 xi. Das Ostseehinterland. den höheren, trockenen Landflüchen und mieden die sumpfigen Täler. An den Kreuzungsstellen der von W. nach O. führenden Hauptstraße mit den schiff- baren Flüssen entstanden wichtige Orte, die auch heute noch dank ihrer Lage als Handelsstädte Bedeutung haben. An der Oder ist es Frankfurt (70 000), dessen Blüte als Meß- und Stapelplatz freilich durch den Dreißigjährigen und Siebenjährigen Krieg vernichtet wurde, und das auch durch die Kanalbauten zwischen Oder und Elbgebiet an Bedeutung verlor. In der Gegenwart hat es aber neuen Aufschwung genommen, da seine Industrie (besonders Tuchfabrikation) durch die benachbarten Braunkohlenlager leb- haft gefördert wird. Als Brückenort an der Warthe ist Posen (167 000) der Kreuzungspunkt wichtiger Verkehrswege (nenne Eisenbahnlinien!). Es besitzt eine bedeutende Webindustrie, baut landwirtschaftliche Maschinen und treibt (infolge der günstigen Verkehrslage) lebhaften Handel mit den Erzeug- nissen der fruchtbaren Umgebung (Getreide, Vieh, Wolle, Felle, Spiritus, Holz und Honig). Die starken Festungswerke dieser Stadt schützen die offene Ostgrenze Deutschlands ebenso wie die Festung Thorn (48 000) an der Weichsel. Bromberg (59 000) liegt günstig am Kanal (Getreide- und Holzhandel); Hohensalza (26 000) hat ein Salzbergwerk und eine Saline (Solbad). — Zeige die Bahnlinie, die in der Richtung des alten Handelsweges die genannten Städte verbindet! Im östlichen Teile der Niederlausitz, die wegen ihres sandigen Bodens nur wenig besiedelt ist, hat sich durch Braunkohlenbergbau und Tuchweberei die Bevölkerung an einigen Punkten mehr verdichtet. Kvttbus (60 000), wichtiger Spreeübergang und Eisenbahnknotenpunkt, ist die bedeutendste der Tuchmacherstädte, von denen wir noch Forst (36 000) und Guben (40 000) merken (wo?). Inmitten waldbedeckter, feenreicher Sandflächen ist an einem Spreeüber- gange Berlin aus den beiden Fischerdörfern Berlin und Kölln entstanden. Die Entwicklung Berlins zur drittgrößten Stadt Europas (zur viertgrößten der Erde) wurde vor allem durch die 600 jährige Fürsorge der Hohenzollern- fürsten und durch deren erfolgreiche Politik begründet. Mit der Ausdehnung des Staates ist auch die Hauptstadt gewachsen (1700: 60 000; 1800: 160 000; 1900: 1,8 Mill.). Erst mit der zunehmenden Bedeutung Berlins kam auch die Gunst seiner geographischen Lage mehr zur Geltung. Berlin bildet den Mittelpunkt des dichten Kanalnetzes zwischen Oder- und Elbgebiet. Durch Havel und Elbe ist es nnt der Nordsee, durch den im Jahre 1913 vollendeten Großschiffahrtsweg nach Stettin (die Kanalstrecke zwischen Havel und Oder ist 99 km lang und gegen 60 m breit) mit der Ostsee verbunden; außerdem besitzt es günstige Schiffahrtsverbindungen nach den Bergbau- und Industrie- gebieten von Schlesien und Sachsen-Thüringen. Daher ist Berlin der dritt-

8. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 111

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
Xii. Das Nordseehinterland. 111 mit dem Elbverkehr in engster Verbindung steht. Haniburgs Vorhafen Kux- haven ist besonders wichtig, wenn im Winter die Elbschiffahrt durch Eis erschwert wird (Hochseefischerei). Bremen (259 000) ist die zweitbedeutendste Hafenstadt Deutschlands. Es hat ähnlich wie Hamburg eine günstige Seelage (bis Bremen dringt die Flut in der Weser stromauf): aber die Flußschiffahrt ist gering (warum wohl?). Bremen ist unser Hauptmarkt für Reis, Baumwolle und Tabak und ist der Sitz großer Handelshäuser. Der Norddeutsche Lloyd ist die zweitgrößte Reederei der Erde. Bremen ist der größte Auswandererhafen Deutschlands. Es besitzt Schiffswerften, Segeltuchfabriken, Jutespinnereien, Reismühlen, Linoleum- und Zigarrenfabriken. Da die großen Seeschiffe nicht bis Bremen gelangen können (Fahrrinne 5,40 m), so ist der Vorhafen Bremerhaven (24 000) wichtig. Daneben liegt Geestemünde (26 000) mit großem Fischerei- hafen. — Ebenfalls bedeutenden Anteil an der Hochseefischerei nimmt Emden (26 000). Sein Handel hat durch den Rhein - Ems - Kanal neuen Auf- schwung erhalten. (Größtes Telegraphenamt — Ausgangsort der deutschen Überseekabel.) Am Jadebusen liegt der Kriegshafen Wilhelmshaven. Im Moorgebiete ist Oldenburg (31000) die einzige Stadt von Be- deutung. Es ist die Hauptstadt des Großherzogtums Oldenburg und hat be- rühmte Pferdemärkte. — In dem wenig bewohnten Heidegebiete liegen die Städte an der alten Handelsstraße, die von S. her nach Lübeck zieht. An der Aller liegt Celle (25 000) und an reichen Solquellen Lüneburg (28 000), in dessen Nähe man auch Kalk und Gips findet. Die alte Bischofs- und Universitätsstadt Münster (95 000) liegt am Rhein-Ems-Kanal, der durch den Mittellandkanal mit dem Wesergebiet ver- bunden ist, und an der wichtigen Bahnlinie Cöln—bremen—hamburg. Baumwollen- und Maschinenindustrie haben der Stadt nach einer langen Zeit des Stillstandes neuen Aufschwung gebracht. An der Lippe liegt die Industriestadt Hamm (46 000), und am alten „Hellwege" entstanden das alter- tüniliche Soest (Getreidehandel) sowie die Bischofsstadt Paderborn (31 000). 9. Politische Gliederung. Der größte Teil des Nordseehinterlaudes gehört zur preußischen Provinz Hannover. Das Mnnsterland bildet einen Teil der Provinz Westfalen. Südlich vom Jadebusen liegt das Großhcrzogtum Oldenburg, an der unteren Weser das Gebiet der Freien Stadt Bremen und an der Elbe die Freie Stadt Hamburg. (Altona und Lauenburg gehören zur Provinz Schleswig-Holstein, Wittenberge liegt in der Provinz Brandenburg.) Wiederhole die Städte, und ordne sie nach den politischen Gebieten!

9. Himmelskunde. - Allgemeine Erdkunde. - Die deutschen Landschaften. - Das Wirtschaftsleben Deutschlands. - S. 135

1914 - Halle a. d. S. : Buchh. des Waisenhauses
Iv. Deutschlands Handel. 135 entsteht der Außenhandel. Dieser umfaßt die Ein- und Ausfuhr. Er läßt sich zahlenmäßig nachweisen, weil an den Zollstätten der Grenze über die aus- und eingeführten Waren Buch geführt wird. Der Durchgangshandel umfaßt die Güter, welche nur durch ein Land hindurchgehen. Rechnet man den Durchgangshandel zur Ein- und Ausfuhr, so erhält man den General- handel, während man Ein- und Ausfuhr allein Gesamteigenhandel nennt. Den gesamten Handelsverkehr aller Staaten untereinander nennt man Welthandel. Die wichtigsten Grundlagen für die Entwicklung des Handels sind die Lage eines Landes zu seinen Nachbarstaaten und dem Meere, die Zahl seiner Bevölkerung, die Bedeutung seines Wirtschaftslebens und seine politische Machtstellung. In allen diesen Punkten nimmt Deutschland eine günstige Stellung ein. Es hat durch die Nordsee Anteil an der Weltverkehrsstraße des Atlantischen Ozeans und ist durch seine zentrale Lage in Europa der nachbarreichste Staat, sowie das wichtigste Durchgangsland für den europäischen Binnenverkehr. Die stets wachsende Zahl seiner Bevölkerung erfordert eine immer stärkere Einfuhr, ermöglicht aber auch eine ständig steigende Aus- fuhr. Das deutsche Wirtschaftsleben steht in hoher Blüte und wird fest be- gründet durch eine blühende Landwirtschaft und bedeutende Kohlen- und Eisenvorräte. Seit 1871 ist Deutschland eine geachtete Großmacht, die den deutschen Handel tatkräftig zu schützen vermag. Aus den angefiihrten Gründen hat sich der deutsche Außenhandel mächtig entwickelt. Er ist in den letzten Jahren schneller gestiegen als der irgend eines andern Staates (seit 1898 verdoppelt); er hat den französischen und holländischen Handel längst überflügelt und ist heute der zweitgrößte der Welt (mit 19 Milliarden Mark). 1850 Millionen Mark 1400 1870 2800 1500 1895 4400 3600 1900 6000 5000 1911 10000 9000 Fig. 55. Wachstum des deutschen Außenhandels. __ Einfuhr. __________________Ausfuhr.

10. Theil 2 - S. uncounted

1800 - Halle : Buchh. des Waisenhauses
Lz2. Wanderungen der Deutschen. der großen Völkerwanderung wurde das alte Deutschland ganz verändert, und von 400 — 500 nahmen alle bishe- rige Völkerschaften desselben andere Wohnsitze. In die von Deut- schen verlassenen Gegenden rückten slavische Völker, welche vor- her größtentheils in Rußland rc. gewohnt hatten. Zn dem heu- tigen Oestreich, Böhmen, Pommern, Mecklenburg, Branden- burg, kamen lauter slavische Völker zum Vorschein. Von der nunmehrigen Beschaffenheit des eigentlichen Deutschlands von 500 bis gegen 800 laßt sich nicht viel mit Gewißheit sagen. Die Deutschen waren außerhalb mächtiger geworden, als in ihrem Vaterlands. Die freien Rönrer, Ztaliäner und Gallier muß- ten ihnen gehorchen. Dies hatte die Folge, daß die Deutschen als Sieger nach und nach die Sitten der Ueberwundenen an- nahmen und sich mehr bildeten. Besonders thaten dies in ihrem neuerrichteten Reiche die Franken, von welchen auch die meiste Cultur in das eigentliche Deutschland überging, weshalb sie bh sonders zu merken sind. '2zz. Das fränkische Reich. Hinter allen deutschen Völkern erhoben die Franken, welche ^ am Rhein wohnten, sich zur höchsten Größe und Macht. Schon um das Jahr g 00 fielen sie häufig in die römische Provinz Gallien ein, und setzten sich darin vest. Um das Jahr 50o machte ihr König Chlodwig, welcher ein Christ wurde, der römischen Herrschaft in Gallien ein Ende, und errichtete ein eigenes Reich, das sich über den größten Theil des heutigen Frankreichs, der Niederlande und Deutschlands erstreckte. Seine Nachfolger machten viele Eroberungen,, und dies Reich stand bis gegen 700 unter feinen Königen. Als ^rber diese nicht mehr selbst regierten, sondern die Ges schäffte den Oberhofmciftern (Major Domus) überließen, maaßten sich diese die königliche Gewalt an; und dies gab zur Veränderung der Thronfolge und zu andern wichtigen Veränderungen Anlaß.
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