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1. Geschichte des Mittelalters - S. 133

1912 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
Die erst Erdumseglung. Vii 6s—74. 133 2. Vom Hafen Sanlücaram Guadalquivir fuhr Magalhaes mit fünf Schiffen nach Südamerika und verbrachte jenseits des „Silber-stroms" (Rio de la Plata) im „Land der großen Füße", in Patagonien, die schlechte Jahreszeit des nächsten Sommers. Mit unbeugsamer Strenge hielt er seine meuternden Offiziere im Zaum und brachte seine Schiffe durch die Magalhaes st raße mit ihren bis 2000 Meter hohen Felsen, von denen blaue Gletscher bis zum tintenschwarzen Spiegel des Meeres niederhingen; keine menschliche Spur als einzelne Feuer auf den Inseln zur Linken, im „Feuerland"! Drei Wochen lang dauerte die behutsame Durchfahrt. Ein Schiff war untergegangen, eins kehrte nach Spanien zurück. Die Mannschaft fürchtete Hungersnot; Magalhaes aber rief: „Und wenn ich das Lederzeug am Tauwerke kauen müßte, ich wollte dennoch dem König mein Versprechen erfüllen." Vierzig Tage lang sah man nur Himmel und Wasser und hatte immer günstigen Wind. Darum nannte man das Meer den Stillen Ozean. Auf der ostindischen Inselgruppe, die sie wegen der Diebereien ihrer Bevölkerung Ladronen (Diebsinseln) tauften, labten sich die fast verhungerten Seefahrer an Kokosnüssen, Yamswurzeln und Zuckerrohr. Dann fuhren sie in einem Bogen um die portugiesischen Besitzungen herum und erreichten die Philippinen, die nach dem Söhnchen des Königs ihren Namen erhielten. Dort trat ein Radscha (Fürst) unter dem Eindruck einer Messe zum Christentum über; als Magalhaes ihm die Nachbarinseln unterwerfen wollte, fand er den Tod im Kampfe. 3. Seine Gefährten erreichten glücklich die Molukken, die Heimat der Gewürznelke; unter Elcano liefen sie mit noch einem reich beladenen Schiff wieder in San Lucar ein. Die dreizehn Euro- 1521 päer, die von 234 nach fast drei Jahren die Heimat wiedersahen, zogen barfuß im Büßerhemd in die Kathedrale von Sevilla. Der König belohnte sie reichlich; Elcano gab er die Erdkugel ins Wappen mit der Inschrift: Primus circumdedisti me (du hast mich zuerst umfahren). Es war der Dank für die größte Seemannstat aller Zeiten, die freilich nicht Elcano, sondern 'Magalhaes unternommen und zum größten Teil ausgeführt hatte. * 4. * Durch Eolumbus und Magalhaes war der Beweis erbracht, daß die Erde eine Kugel ist. Von nun an war die Erde nicht mehr Mittelpunkt und Zweck des Weltalls, sondern ein Stern wie Millionen

2. Geschichte der neuesten Zeit - S. 79

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Die alte Post. Eisenbahnen und Dampfschiffe. Iii 714. 79 Briefe wurden etwa zweimal in der Woche befrdert, an den Post-tagen". Den ganzen Post- und Briefverkehr besorgte in den meisten Lndern das in Regensburg und Frankfurt a. M. residierende Haus Thurn und Taris, dessen Postregal" (Alleinrecht) schon damals von Preußen, Bayern und anderen Staaten abgelst wurde. 3. Nun erfand gleich nach dem Hubertusburger Frieden der schottische Mechaniker James Watt die Dampfmaschine. Der junge Englnder Georg Stephenson verbesserte sie und erbaute die erste Lokomotive. Unter seiner Leitung wurde 1825 die erste Eisenbahn von Stockton nach 1825 Darlington erstellt. Zehn Jahre spter erlebte Deutschland die erste Bahn-linie von Nrnberg nach Frth; darauf folgten die Strecken Berlin-Potsdam und Mannheim-Heidelberg. Noch verursachten die Landesgrenzen manches Hindernis; einzelne Fürsten und Gemeinden frchteten von dem neuen Verkehrsmittel sittliche und wirtschaftliche Schdigungen, und das bayrische Obermedizinalkollegium wollte die Bahndmme zum Schutz fr die Nerven der Zuschauer mit hohen Bretterzunen umgeben haben. Aber die Vorteile, die eine Eisenbahn brachte, berwanden bald die Hemmnisse und machten die Beseitigung der Zollschranken immer ntiger. Schon vorher erfand der pennsylvanische Ingenieur Robertfulton, hundert Jahre nach dem ersten Versuch, den der Hugenott Pap in aus der Fulda angestellt hatte, nach vielen Mhen und Enttuschungen in Paris das Dampfschiff. Aber die glckliche Probefahrt auf der Seine bewog den Ersten Konsul nicht zu einer Untersttzung. Dafr stellte Fulton nach einigen Jahren in Amerika das erste Dampfschiff in Dienst und baute dann Dampf- 1807 führen, die Neuyork mit seinen Nachbarstdten Jersey City und Brooklyn verbanden. Nach seinem frhen Tode bestand der erste Kriegsdampfer, Fulton the First", die Probefahrt auf dem Ozean. Die Wasserstraen hatte schon der Wiener Kongre in ihrer Wich-tigkeit erkannt und sie von Zllen zu befreien angefangen. Aber so wenig wie die Flukhne (die Himer Zillen" auf der Donau) waren die Segel-schiffe verbessert worden: sie brauchten z. B. von Kronstadt nach Lbeck in strmischer Herbstzeit sieben Wochen. Um so leichter verdrngte sie jetzt das Dampfschiff, das bald besonders den Rhein, von Basel bis Rotterdam, beherrschte und im Jahr 1838 zum erstenmal den Ozean durchkreuzte. 1838 Eisenbahnen und Dampfschiffe, aber auch die Fabriken, erheischten eine ungeheure Menge von Kohlen. Da nahm denn der Bergbau auf Steinkohlen in England, aber auch im Ruhr- und dem erst krzlich von Frankreich zurckerlangten Saar-Revier einen mchtigen Aufschwung. 4. Ungefhr um dieselbe Zeit wie Steinkohle und Wasserdampf wurde die Elektrizitt in den Dienst des Verkehrs gestellt. Die ttinger

3. Geschichte der neuesten Zeit - S. 129

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
Der Kulturfriede. Eisenbahn und Schiffahrt. V 2231. 129 Helten; der schon 1832 begrndete Gustav-Adolf-Verein wie der katho-tische Bonifatius-Verein untersttzten Gemeinden ihres Glaubens, die in-mitten Andersglubiger (in der Diaspora") bestehen; und mit den Barmherzigen Schwestern vom Orden des Heiligen Vincenz von Paula wetteifern Diakonissen in der Krankenpflege. So bettigen beide Kirchen und ihre Angehrigen in edlem Wettstreit die schnste Pflicht der Nchsten-liebe (Charitas), wie sie Jesus gelehrt und gebt hat, und arbeiten mehr und mehr gemeinsam an einer hheren, reineren Bildung, die der alle Gegenstze hinweg dem ganzen deutschen Volke zum Segen gereichen soll. 3. Grohandel und Grogewerbe im Deutschen Reich. 1. Das neunzehnte Jahrhundert ^ das Zeitalter der Maschine, die die Naturkrfte in den Dienst des Menschen stellt. Die Maschine hat Landwirtschaft und Gewerbe mchtig gefrdert, aber auch umgestaltet und vervielfltigt: man zhlt weit der 10000 Berufsarten. Im Herzen Europas gelegen, wird Deutschland von den Eisenbahnen durchzogen, die heute von Lissabon bis Port Artur und von Reggio und Konstantinopel bis Haparanda und Archangel die Alte Welt umspannen: es ist eines der bedeutsamsten Glieder des Welthandels, und die Gesetzgebung des Reiches und der Einzelstaaten hat redlich mitgewirkt, um den Austausch der Waren und den Verkehr der Menschen zu erleichtern. Die deutschen Eisenbahnen wurden erstaunlich vermehrt; die groartigste unter den kunstvollen Schienenstrngen, die jetzt die Mittelalpen berroinben (Pemmering, Brenner, Arlberg, Sauern), die Gottharbbahn, ist mit Untersttzung des Reichs gebaut worben. Kleinbahnen machen die groen Linien auch fr abgelegene Orte zugnglich; elektrische Bahnen, beren Erfinbung dem Groinbustriellen Werner Siemens verbanft wirb, sind vorerst namentlich dem stdtischen Verkehr dienstbar; auf den verbesserten Landstraen bewegen sich Fahrrad und Kraftwagen (Automobil) leicht und sicher. Knstliche Wasserstraen verbinden Strme und Meere; die natr-lichen werden immer mehr durch Fluregulierung und Baggerung, durch Anlage von Hfen und Schleusen bis tief ins Innere (Frankfurt am Main, Karlsruhe, Straburg) fr die Schiffahrt nutzbar gemacht; ja man bert schon der Plne, wie der Rhein bis hinauf zum Bodensee schiffbar gemacht werden knnte. Die Ozeandampfer, neben denen immer noch die Segelschiffe einher-gehen, sind behaglich eingerichtet und fahren mit immer grerer Schnelligkeit: zur Reise der das Atlantische Meer braucht der heutige Personen-dampfer trotz seiner ungeheuern Gre nicht mehr, wie im Anfang, vier bis fnf Wochen, sondern fnf bis sechs Tage. Deutschland aber besitzt Keller, Geschichte. Teil Iv. 9

4. Geschichte der Neuzeit - S. 68

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
68 Zur Erweiterung: Die Reformationszeit. 3. Die Belagerung Magdeburgs benutzte der junge Kurfürst, um den Krieg gegen den Kaiser zu rsten. Zugleich wurde Karls Absicht offenbar, seinen finstern Sohn Philipp zum deutschen König whlen zu lassen: in der fortdauernden Vereinigung aller Habsburgischen Lnder erblickten auch die katholischen Fürsten sowie Frankreich eine Gefahr. So glckte Moritz' khner Handstreich. Ter Kaiser war krank und tief gebeugt. Sein Wunsch, Metz den Fran-zosen wieder zu entreien, milang infolge von Seuchen, die in seinem Heer ausbrachen. Da berlie er seinem Bruder Ferdinand die Verhand-lungen mit den Protestanten und nachher auch die Kaiserkrone. 4. Ferdinand I. verwaltete seit dem Wormser Reichstag die fter-reichischen Erblande. Im Gegensatz zu seinem Bruder hatte er sich ganz zum Deutschen entwickelt. Ein lebhafter und wohlwollender kleiner Herr, stand er mit den Fürsten beider Bekenntnisse in freundschaftlichen Beziehungen. So gelang ihm die Aufrichtung des Augsburger Religions-friebens. Die Grundlage bildete die Kirchenhoheit der Fürsten, das jus reformandi: katholische wie protestantische Fürsten hatten die Befugnis, ihren Untertanen ihren eigenen Glauben aufzuzwingen: cuius regio, eius religio, sagte man. Wer sich dem Elaubenszwang nicht fgen wollte, geno fortan das Recht der Freizgigkeit": er durfte seine Habe verkaufen und auswandern. Kirchenfrsten sollten, wenn sie zur Reformation bertraten, ihren Sitz verlieren: das war der geistliche Vorbehalt", den die Protestanten ausdrcklich ablehnten. Die Kircheneinheit mar gesprengt. Der Papst wurde nicht gefragt, das Konzil nicht erwhnt. An die Stelle des Oberhauptes der Kirche trat in protestantischen Lndern der Landesherr. Mit der Herrschaft der die Landeskirchen und die Gewissen ihrer Untertanen hatten die Fürsten einen bedeutsamen Zuwachs an Macht gewonnen. 7. Albrecht Drer (14711528). 1. Der Handel, der die ganze damals bekannte Welt umspannte, brachte in die deutschen Städte einen unerhrten Reichtum. Die groen Kaufmannshuser wurden Pflegesttten feiner Sitte; in ihren Slen, ihren Grten voll Tulpen, Nelken, Flieder und Hyazinthen bewegte sich die vornehmste Gesellschaft. Karl V. war bei Fugger in Augsburg zu Gast, und sein Neffe, Erzherzog Ferdinand, whlte die Augsburger Kaufherrn-tochter Philippine Welser zur Gemahlin. Auch die Wissenschaften blhten. 11543 Der ostpreuische Domherr Kopernikus wies die Umdrehung der Erde und der andern Planeten um die Sonne nach; der Westfale Kremer (Mercator) entwarf fr den Gebrauch der Seefahrer seine Projektion"

5. Geschichte des Mittelalters - S. 142

1912 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Diesterweg
142 Zur Erweiterung: Der Anbruch der neuen Zeit. um ein Schiff zu holen. Als inzwischen die Eingeborenen leine Nahrungsmittel mehr bringen wollten, schreckte sie der Admiral durch eine Mondfinsternis, die er ihnen angekndigt hatte. 5. Als Kolumbus starb, war er vergessen. Der von ihm entdeckte Erdteil trgt den Namen eines andern. Amerigo Vespucci hatte eine portugiesische Entdeckungsfahrt an der Ostkste Sdamerikas mitgemacht, wobei die Buchten, Flsse, Vorgebirge gewhnlich nach dem Kalenderheiligen des Entdeckungstages benannt wurden: die Bai von Rio de Janeiro ist am 1. Januar 1502 entdeckt worden. Nach einem Brief, worin Vespucci einem der Mediceer der die Neue Welt" berichtete, die er gefunden, schlug Martin Walzemller in seiner Erdbeschreibung, die im Todesjahr des Kolumbus erschien, fr den vierten Erdteil den Namen Amerika vor: Land des Amerigo". 7. Die erste Erdumseglung. Ferdinand Magalhzes. 1. Einige Jahre vor der Fahrt des Magalhaes hatte B a l b o a unter unsglicher Mhsal den Urwald der Landenge von Panama durch-zogen. Von einer Vergspitze aus erblickten die Reisenden das westliche Meer. Da dankten sie auf den Knien Gott fr seine Gonade und errichteten zum Andenken einen Altar aus Steinen. Mit Degen und Fahne in der Hand schritt Balboa ins Meer hinein und nahm es fr seinen Rntg in Besitz. Magalhes hat die grte Seemannstat aller Zeiten vollbracht. Jetzt war die Erde nicht mehr Mittelpunkt und Zweck des Weltalls, sondern ein Stern wie Millionen andre: Kopernikus berechnete ihre Bahn, Newton fand die Gesetze, nach denen die Weltkrper sich bewegen. Ein Jahrhundert spter erreichte ein hollndischer Seefahrer die Sdspitze des Feuerlandes und benannte sie nach seiner Vaterstadt am Zuider See Kap Hoom. 3a. Die amerikanische Kultur stand noch auf der Stufe der Stein-und Kupferzeit; das Gold gebrauchte man nur zum Schmuck. Die Azteken in Mexiko, deren Reich sich von Meer zu Meer dehnte, wohnten in Steinhusern; ihr wohlangebautes Land trug Mais, Baumwolle, Pfeffer, Aloe, aus deren Blattfasern sie Papier, Kakao, woraus sie Schokolatl" bereiteten, Vanille, Bananen, Tabak. Sie trieben auch Bergbau, ohne jedoch das Eisen zu kennen, und besaen Poststraen und Landkarten. In hochragenden Tempeln Brachten sie ihrem Kriegsgott Tausende von Menschen zum Opfer dar; ihr wohleingebtes Heer fhrte Krieg, nur um Gefangene zu erbeuten, die in Kfigen fr die Opferung ge-

6. Vom Zeitalter des Augustus bis zum Westfälischen Frieden - S. 1

1914 - Frankfurt a. M. : Diesterweg
Die römische Kaiserzeit. I. Auguftus und die Monarchie. Römischer Kriegstüchtigkeit war es gelungen, ein Reich zu begründen, das alle Länder und Völker im Umkreise des Mittelmeeres umschloß und während der Kaiserzeit noch weitere Vergrößerung erfuhr. Um das Jahr 100 n. Chr. umfaßte das römische Weltreich, das größte Mittelmeerreich der Geschichte, außer Italien und den dazu gehörigen Inseln, die nordafrikanischen Küstenstriche, das Nilland, Syrien mit Palästina, Kleinasien, Griechenland mit seiner Inselwelt, Macebonien und Thracien, die unteren Donaubezirke auf beiben Stromfeiten, die Alpenlänber bis an die obere Donau, dazu Spanien, Gallien sowie Teile Englanbs und Germaniens. Vorübergehenb sinb römische ibeere bis zur Elbe und zum Euphrat vorgebrungen. Doch konnten Weber Mesopotamien noch das Land zwischen Rhein und Elbe bauernb festgehalten werben. In biesem Riesenreiche gab es keine Verkehrsschranken, keine Zölle, keine Ansieblungsverbote, überall galt gleiches Recht und gleiche Münze; vom Nil bis zur Themse kam man mit zwei (sprachen aus, ja mit einer einzigen, der griechischen Weltsprache. Ein Netz von gewaltigen Lanbstraßen verbanb die ^eile des Reiches miteincmber und lub zu regstem Land- und See-Handel ein1). Die Straße, die von Karthago durch Algier nach Marokko führte, war 2300 Kilometer lang, wie die Strecke von Berlin bis zur spanischen Grenze. Durch Tunnelbauten und gewaltige Brücken würden die ioinberniffe der Natur überwunben. Trajans große Donaubrücke mit ihren zwanzig Steinpfeilern, die Tajobrücke und andere dienen dem Verkehr noch heute. Das Weltreich durfte unter Augustus von dem verheerenden ourgennege aufatmen, denn der erste Kaiser war ein Friedenskürst. Der Janustempel konnte während der ersten beiden Jahrhunderte der Kaiserzeit fast immer geschlossen bleiben. Mit der zuruckkehrenben Ruhe blühte Ackerbau, Gewerbeleben und Äanbel m allen teilen des Reiches wieber auf, wenn auch das fortschreitenbe Schwmben des bäuerlichen und gewerblichen Mittelstands nicht auf- 79 mpr ^ ^ufmann soll nach Angabe seiner Grabinschrift Il mal in Rom gewesen sem. Kästner und Brunner, Geschichte. Ii. B. 1

7. Griechische und römische Geschichte - S. 118

1916 - Frankfurt a. M. [u.a.] : Diesterweg
118 Die Kaiserzeit. * ^Gleich zu Beginn seiner Herrschaft sicherte er die Nordgrenze des Reiches durch mehrjährige Heerzüge im untern Donaugebiet, auf denen er die streitbaren Daker zurückwarf und jenseits des gewaltigen Stromes aus den heutigen Ländern Rumänien, Siebenbürgen, Buchenland und Bessarabien die neue Provinz Dacten einrichtete. Er baute die erste Brücke über die Donau, ein fast unzerstörbares Denkmal römischer Ingenieurkunst, und zahlreiche Brücken, Straßen, Häfen, auch eine Riesenlandstraße, die vom Schwarzen Meer an der Donau hinauf an den Rhein und tief nach Gallien hineinführte. Noch heute erinnert der Name Rumänien an die Römerfamilien, die sich damals in dem neugewonnenen Gebiet ansiedelten. 6. In seiner Hauptstadt legte er zwischen Kapitol und Quirinal einen öffentlichen Platz an, der mit Säulenhallen eingefaßt und gedeckt war: das Trajansforum. Mitten aus feinen großartigen Trümmern ragt, völlig unversehrt, die hundert Fuß hohe marmorne Trajanssäule empor, ein Ehrenmal, das der Senat zum Gedächtnis seiner Siege beschlossen. Aus der Spitze trug es das Bild des Kaisers, und ein Marmorband, das sich von unten bis oben um die Säule zu schlingen scheint, stellt, ähnlich den Gemälden, die früher bei einem Triumphzug dem Sieger vorangetragen wurden, den ganzen Dakerkrieg dar: das Soldatenleben auf dem Marsch und bei Flußübergängen, im Zelt und auf Wache, in Schlacht und Sieg; den Kriegsrat und die Heeresversammlung, worin der Feldherr, der inmitten seines Stabes auf der breiten Rednerbühne stand, in vollem Kriegsschmuck zu seinen Soldaten sprach; ebenso die Feinde in ihrer Kriegstracht, ihren militärischen Bewegungen und ihrer Verpflegung, mit ihren Hütten und Pferdescharen. Auf einem zweiten noch umfassenderen Feldzug überwältigte er die Parther, die Crassus und Antonius geschlagen hatten. Um die griechischen Halbmillionenstädte Ktesiphon und Seleucia zu schützen, verstärkte er auch hier die Grenzen durch drei neue Provinzen. Auf der Bahn Alexanders des Großen drang er bis an den Persischen Meerbusen vor und erreichte zu Schiff den Indischen Ozean. Dort erkrankte der rastlose Mann. Auf dem Heimweg starb er in Sizilien in den Armen seiner stillen, feinen Gemahlin Plotina. Wenige Stunden vor dem Tode bewog sie ihn, einen Sohn und Nachfolger zu ernennen.

8. Von der Restauration zur Reichsgründung - S. 77

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Fjeinr. v. Gagern: Rebe in der Zitzung der D. Nationalvers. 77 im Süboften zu suchen. Gewiß hat Deutschland wichtige Interessen im Westen, an der Nord- und Ostsee zu vertreten, wie Herr Waitz bemerkte. (Es sind aber keine Interessen der Zukunft, die erst begründet und im Keime gepflegt werden müßten; es sind Interessen, die aus gesicherten Rechtszuständen natürlich sich entwickeln, ftber im Südosten hat Österreich einen Beruf, den es um so sicherer im engen Anschluß an Deutschland erfüllen wird, in dem es von diesem nicht beneidet, sondern nur unterstützt werden kann, den Beruf für den Fortschritt deutscher Kultur, den Laus der Donau vor fremdem, vorherrschendem Einfluß zu bewahren und den Überfluß deutscher Bevölkerung zur Verstärkung des deutschen Elementes dorthin zu lenken, was im Interesse Deutschlands wie Österreichs liegt, von dieser Ansicht glaube ich nicht, daß ich zurückkommen werde. Was Italien anbetrifft, so will ich, da eine frühere Äußerung von mir mißverstanden worden ist, mich näher erklären. Ich erkenne die Berechtigung jedes Kulturvolkes an, als solches sich selbständig zu gestalten. Ich sympathisiere für das Streben Italiens nach diesem Ziele. Wenn das Ziel aber noch weit abliegt und die Verhältnisse so gestaltet sind, daß, wenn Österreich aus dem Norden Italiens sich zurückzöge, alsdann Frankreich dort herrschen oder überwiegenden Einfluß bekommen würde, dann, meine Herren, halte ich für Deutschlands Politik, dem sich nicht auszusetzen und Österreich zu unterstützen, seinen Posten zu behaupten, der fremden (Einfluß in Schranken hält. Ich habe von dem Bundesstaate und seiner Verfassung gesprochen, ich komme zur zweiten darauf bezüglichen Frage: zur (Dberhauptsfrage. Ich habe sie stets als in Verbindung stehend erachtet mit der Frage, ob Österreich im Bundesstaat sei oder nicht. Ist Österreich im Bunde, so war das Direktorium geboten, so mußten wir verzichten auf den Grad der (Einheit, den wir erstreben. War Österreich nicht im Bunde, dann konnten wir diese Einheit anstreben auf

9. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 138

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
Die Anfnge und die Bedeutung der Eisenbahnen in Deutschland. Karl Biedermann, 30 Jahre deutscher Geschichte. Breslau 1896. Unscheinbarer in ihren Anfngen und doch kaum minder bedeutsam in ihren Folgen als der Zollverein war die Grndung von Elsenbahnen in Deutschland. Zwischen Leipzig und Dresden ward eine Eisenbahn m Angriff genommen, die erste grere in Deutschland, die erste Masche jenes Netzes von Bahnen, das bald in immer weiteren Verzweigungen der ganz Deutschland sich ausdehnte. Wohl nur wenige hatten damals von der groen Zukunft des deutschen Eisenbahnwesens emen klaren Be-griff Unter diesen wenigen war ein Mann, der mit richtigem Blick nicht nur die hohe Bedeutung, sondern auch die notwendigen Bedingungen einer fr den Gesamtverkehr gedeihlichen Entwicklung des deutschen (Eisen* bahnsvstems erkannte. Friedrich List, der im Jahre 1821, als Rechtskonsulent eines Vereines sddeutscher Fabrikanten, die Anbahnung einer gemeinsamen deutschen Zoll- und Handelspolitik beim Bundestage betrieben hatte, natrlich ohne (Erfolg, mute jetzt noch einmal erleben, da er vergeblich einen Gedanken vertrat, dessen hohe Wichtigkeit erst viel spater allgemein erkannt werden sollte. List war in der Zwischenzeit als Abgeordneter zur wrttembergischen Kammer im liberalen Sinne ttig gewesen. Er war deshalb es fiel das in die Reaktionszeit nach 1820 von der Regierung verfolgt, von einer willfhrigen Kammermehrheit nach dem Wunsche der Regierung ausgestoen worden. Dazu noch in eine Untersuchung verwickelt, von einer lngeren Freiheitsstrafe bedroht, hatte List die Heimat verlassen und war in die vereinigten Staaten von Nordamerika, das Asyl politischer Flchtlinge, entwichen. Dort hatte er, ein klarer und praktischer Kopf, sorgsam die gewaltige wirtschaftliche Be-roegung studiert, die u. a. auch zur Anlegung eines Netzes von Eisen-bahnen fhrte. Als Konsul der vereinigten Staaten fr Sachsen kehrte er nack Deutschland zurck und nahm feinen Wohnsitz in Leipzig gerade um die Zeit, wo hier die ersten Vorbereitungen zum Bau einer Eisenbahn nach Dresden begannen. List entwarf den Plan eines einheitlichen, nach den Bedrfnissen des groen Verkehrs geregelten Eisenbahnsystems fr ganz Deutschland und bot alles auf, um der Ausfhrung dieses Planes die Wege zu bahnen. Allein er fand kein Gehr fr feine wohlgemeinten Ratschlge. Die meisten deutschen Regierungen hatten fr die ungeheure wirtschaftliche Bedeutung der (Eisenbahnen berhaupt noch kein Verstndnis, manche htten diese am liebsten ganz von ihren Lndern ferngehalten, weil sie davon eine Beeintrchtigung bestehender Gewerbe, der Fuhrleute, Gastwirte usw. befrchteten; andere wnschten zwar, (Eisenbahnen zu besitzen, aber mglichst nur auf ihren eigenen Gebieten mit Umgehung derer ihrer Nachbarn; noch andere stellten fr die Anlegung von Bahnen allerhand lstige Bedingungen. So kam das deutsche (Eisenbahnnetz ohne ein-

10. Lesebuch zur Geschichte des 19. Jahrhunderts - S. 304

1909 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
zu erfllen haben. Ganz besonders aber Mein Schiff Kaiser" ist mit klopfendem herzen und reger Spannung bei der Lsung der Aufgabe in Tsingtau begleitet morden, und es lebt wohl kein deutscher Mann und keine deutsche Frau in unfern weiten (Bauen, die nicht freudig und erhobenen Sinnes die in der Heimat einlaufenden Nachrichten lasen, wie mannhaft ihr und eure Kameraden des Kreuzergefchroaders fr Deutschlands Ehre eingetreten feid. 6, Der Katfer in feinem Verhltnis zu Handel und Industrie. a) Hebe vom 18. Juni 1895 bei der Vorfeier zur (Erffnung des Nordostfeekanals in Hamburg. Wir vereinen zwei Meere; auf das Meer lenken sich unsere Gedanken, das Meer, das Sinnbild der (Ewigkeit. Meere trennen nicht, Meere verbinden; die verbindenden Meere werden verbunden durch dieses neue Glied zum Segen und Frieden der Völker. Die gepanzerte Macht, die in dem Kieler Hafen versammelt ist, soll zu gleicher Seit ein Sinnbild des Friedens sein, des Zusammenwirkens aller europischen Kulturvlker zur hochhaltung und Hufrechterhaltung der europischen Kulturmission. haben wir einen Blick geworfen auf das ewige Meer, so werfen wir einen Blick auf das Meer der Völker. Hller Völker herzen richten sich hierher mit fragendem Blick. Sie erheischen und wnschen den Frieden. Im Frieden nur kann Welthandel sich entwickeln, im Frieden nur kann er gedeihen, und Frieden werden und wollen wir aufrecht erhalten. Mge in diesem Frieden auch Hamburgs Handel blhen und gedeihen! (Es soll ihm stets der Schutz des kaiserlichen Rars folgen, wohin er auch feine Bahnen der die Welt ziehen mge. b) Rede bei der (Einweihung des Dortmund - (Ems-Kanals am 11. Hugust 1899. Das Werk, das Ich soeben besichtigt habe, ermglicht hoffentlich der Stadt Dortmund, wieder ihren Flug der die See zu nehmen, wie sie einstmals genommen hat. Nur mchte Ich glauben, da der Kanal, wie er augenblicklich anzusehen ist, nur ein Teilwerk ist. (Er ist aufzufassen in Verbindung mit dem groen Mittellandkanal, den zu bauen und zur Durchfhrung zu bringen, Meine Regierung und Ich fest und unerschtterlich entschlossen sind. Wir drfen nicht vergessen, da die stets wachsenden Bedrfnisse unseres Landes auch grere und leichtere Wege verlangen, und als solche mssen wir neben den (Eisenbahnen die Wasserstraen betrachten. Der Hustaufch der Massengter im Binnenlande, der vor allen Dingen auch der Landwirtschaft zugute kommt, lt sich nur auf dem Wasser bewerkstelligen, und so hoffe Ich, da die Volksvertretung, diesem Gesichtspunkt nachgebend, Mich in die Lage versetzen wird, Meinem Lande den Segen dieses Kanals zunutze und zuteil werden zu lassen.
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