36 Preussische Monarchie. — § l Z. Der Grosse Kurfürst.
Diensten. Sein Verdienst vorzugsweise Ausbildung der Reiterei).
In den 70er Jahren auch Gründung einer Flotte, teils zu
Kriegszwecken, teils zum Schutz des Handels und zu selbstständigen Unternehmungen. Der holländische Admiral Raule Leiter des Seewesens. (1677 15 Schiffe.) 3) Festigung der unumschränkten Gewalt des Landesherrn (Übereinstimmung mit der Zeitrichtung! Die neu erworbenen Majestätsrechte des Kurfürsten s. o. Iii.). Dadurch Verschmelzung der auseinander liegenden und so verschiedenartigen Landestheile möglich* (Vgl. u. Viii.)
V. Loslösung von Polen. Die Schwierigkeit, die Belehnung mit (Ost-)Preussen von Polen zu erlangen, ein Antrieb mehr für den Kurfürsten, sich auch hier zum unbeschränkten Herrscher zu machen. Gelegenheit dazu bietet der schwedisch - polnische Erbfolgekrieg. (§ 12. I. A., 2.) Vorsichtig zurückhaltende Politik den beiden mächtigen Gegnern gegenüber. Nach den ersten Waffenerfolgen Karl Gustavs tritt 1656 der Kurfürst (Vertrag zu Marienburg) auf die Seite der Schweden, muss diese aber nun als Lehnsherren anerkennen. In der 3 tägigen Schlacht bei Warschau bereiten Dank brandenburgischer Tapferkeit und Kriegstuchtig-keit die Schweden dem Polenkönige eine schwere Niederlage. Den wertvollen Bundesgenossen auch ferner an seiner Seite zu erhalten, gewährleistet Karl Gustav dem Kurfürsten im
16.6 Vertrage zu Labiau die volle Unabhängigkeit in Preussen
16.7 und Ermeland. Bald darauf (1657) unterhandelt der Kurfurst,
gegen dessen Interessen ein allzu grosses Wachstum Schwedens ist auch von den preussischen Ständen dazu veranlasst, mit Polen, das ihm zu Wehlau gegen Rücktritt vom Bunde mit Schweden auch seinerseits die volle Landeshoheit in Preussen zusagt.-Der Kurfürst, nunmehr auf Polens Seite getreten, schliesst
16.8 sich 1658 dem Mächtebund gegen Schweden an (§ 12, I. A., 2).
Brandenburgische Truppen fechten an der Seite kaiserlicher
Hülfsvölker bei Ny borg (auf Fünen). Der Friede zu Oliva
l66o erkennt 1660 die volle Landeshoheit des Kurfürsten in Preussen an.
Vi Krieg gegen Frankreich und Schweden.
Bei Beginn des Krieges Ludwigs Xiv. gegen Holland (2.
* Befördert auch durch Versendung von Beamten aus dem einen Landes-
leil in,*'Bündnisnauch mit (Kaiser) Leopold für den der Kurfürst mit seiner Kurstimme eintritt.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T15: [Schiff Flotte Hafen England Jahr Insel Engländer Meer Küste Kriegsschiff]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen]]
Extrahierte Personennamen: Admiral_Raule Karl_Gustavs Karl Gustavs Karl_Gustav Karl Gustav Ludwigs Leopold Leopold
Extrahierte Ortsnamen: Polen Polen Marienburg Schweden Warschau Schweden Preussen Schwedens Schweden Preussen Polens Schweden Preussen Frankreich Schweden Ludwigs_Xiv Holland
Preussische Monarchie. — § 13. Der Grosse Kurfürst.
37
Raubkrieg § 8, Iii.), 1672, ist Brandenburg bereits eine Ausschlag gebende Macht. Ludwig bewirbt sich beim Kurfürsten um Bundeshilfe und verlangt nach deren Verweigerung wenigstens Parteilosigkeit. Der Kurfürst schliesst sich dagegen Holland an (Verwandtschaft mit den Oraniern), muss aber
1673 den Separatfrieden von Vossem eingehen. Schon
1674 tritt er als Reichsfürst wieder in den Krieg ein. Der Einfall der Schweden in die Mark führt ihn vom rheinischen Kriegsschauplatz fort.
[Einbruch der Schweden von Pommern und Mecklenburg aus in die Ucker- und Mittelmark. Plünderung und Verwüstung des Landes wie im 30jährigen Kriege. Zusammenschluss der Bauern unter Fahnen mit der Inschrift: „Wir sind Bauern von geringem Gut und dienen unserm gnädigsten Kurfürsten mit unserem Blut.“ Der Kurfürst, von Franken nach Magdeburg geeilt, zieht mit 5600 Reitern und 13 Geschützen ins Havelland; Iooo Mann Fusssoldaten folgen in 146 Wagen.]
1675. Überrumpelung Rathenows.
[Die Offiziere der Besatzung vom Landrat von Briest zur Tafel geladen. Brandenburgische Soldaten erhalten, als Schweden verkleidet, mit der einem Schweden abgepressten Losung Einlass. Derfflinger dringt nach Niedermetzelung der Wache in die Stadt.]
Dadurch Teilung der schwedischen Heerhaufen. Verfolgung des linken Flügels durch den Kurfürsten und Derfflinger bis zum Rhyn.
[Der Prinz von Hessen-Homburg („Der Landgraf mit dem silbernen Bein“) beauftragt, die Flüchtigen aufzuhalten, lässt sich wider den Befehl bei Hakenberg (unweit Fehrbellin) in ein Handgemenge ein. Erzählung von dessen nachheriger Verurteilung zum Tode, benutzt von Heinrich v. Kleist für sein Drama „Der Prinz von Homburg“.]
18. (28.) Juni 1675 Schlacht bei Fehrbellin.
[Der Kurfürst eilt dem bedrängten Prinzen zu Hilfe. Besetzung eines das seid beherrschenden Hügels auf Befehl des Kurfürsten und tapfere Verteidigung durch Derfflingers von den Pferden absitzende Dragoner, unter wirksamer Anwendung der brandenburgischen Geschütze. Gefahr des Kurfürsten im Handgemenge (Erzählung vom Stallmeister Froben, der sein Ross mit dem Schimmel des Kurfürsten vertauscht und fällt). 5600 Reiter mit *3 Geschützen halten den 11 000 Schweden (7000 zu Fuss) mit 38 Geschützen stand und erringen einen glänzenden Sieg.]
Die glänzende Waffenthat gegen die kriegstüchtige und bisher unbesiegte Grossmacht reiht die brandenburgisch-preussische Monarchie selbst unter die Grossmächte ein. Fortsetzung des Kampfes gegen Schweden. (Geringe Unterstützung vom Reich und von den Dänen. — Schon 1675 Wolgast genommen.) 1678—1679 Vertreibung der Schweden aus Vor-Pommern.
[Stettin (Spottbild eines Schneiders mit Schere zur Verhöhnung Derfflingers von den Belagerten aus der Festung herausgehängt)- Greifswald,
8. (28.) Juni
1675
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe], T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann]]
TM Hauptwörter (200): [T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland]]
Extrahierte Personennamen: Ludwig Rathenows Heinrich_v Heinrich Schneiders
50 Preussische Monarchie. — § 17. Der erste schlesische Krieg.
§ 17. Der erste schlesische Krieg.
1740—1742.
I. Stellung Österreichs. Hinterlassenschaft Karls Vi., ein durch den Türkenkrieg (§ 16, Ii, 1) erschöpfter Staatsschatz und ein geschwächtes Heer. Die leitenden Staatsmänner alt und unfähig. Das Volk von Adel und Geistlichkeit in Bevormundung gehalten und durch Teuerung gedrückt. Und nun Feinde ringsum! Bayern, das die pragmatische Sanktion nicht anerkennt (§ 16, Ii, 2), erhebt Anspruch auf österreichische Erbländer (Karl Albert, Gemahl einer Tochter Kaiser Josephs I., beruft sich als Abkömmling einer Tochter Kaiser Ferdinands I. auf dessen Testament, das beim Aussterben der männlichen Linie der Habsburger den Abkömmlingen der weiblichen die Erbfolge zugesagt haben sollte). Frankreich ist bereit, dessen Anspruch zu unterstützen. Bei Friedrichs Angriff erscheint der Zerfall der österreichischen Erbmonarchie unvermeidlich.
Maria Theresia nimmt ihren Gemahl zum Mitregenten an und ist selbst rastlos für Besserung der Zustände thätig, kann aber bei dem Mangel an Heer und Schatz ihre Rechte nicht mit Nachdruck verteidigen.
Ii. Der Krieg, i) Friedrich rückt von Krossen aus in Schlesien ein. Freudige Aufnahme des evangelischen Königs seitens der von Österreichs Druck * aufatmenden Protestanten. Breslau bleibt neutral; Neisse und Brieg werden umschlossen; Schlesien ist fast ohne Schwertstreich in die Gewalt Friedrichs gelangt. Erneute Anerbietungen zur Unterstützung bei Verteidigung der pragmatischen Sanktion werden von Maria Theresia abgelehnt. 1741 rückt ihr Feldherr Feldmarschall Neipperg in Schlesien ein.
t April 1741. Sieg Friedrichs bei Mollwitz (1 Meile westlich von Brieg).
[Die österreichischen Reiter bringen Friedrichs rechten Flügel ins Wanken. Der König, selbst in Gefahr, wird durch seine Generale bewogen, das Schlachtfeld zu verlassen. Das Fussvolk unter Schwerin hält unerschüttert stand. Dem unausgesetzten Gewehrfeuer (Schulung des alten Dessauers) müssen die Österreicher weichen.]
Brieg, Glogau, Breslau fallen in Friedrichs Hand
2) Sein’ Kriegsglück ermutigt die Gegner der pragmatischen Sanktion zum Angriff auf die österreichischen Erbländer
* Bei der Gegenreformation waren die Bauern durch die Lichtensteiner Dragoner („die Seligmacher“) in die Messe gehetzt worden.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karls Karl_Albert Karl Josephs_I. Ferdinands_I. Friedrichs Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Feldmarschall_Neipperg Friedrichs Friedrichs Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Karls Frankreich Schlesien Breslau Neisse Brieg Friedrichs Schlesien Friedrichs Brieg Schwerin Brieg Glogau Breslau Friedrichs
Preussische Monarchie. — § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. 51
{den österreichischen Erbfolgekrieg s. § 18). Da England und Russland eine drohende Haltung einnehmen, schliesst Friedrich mit Frankreich (trotz Abneigung) ein Bündnis. Gegen Verzichtleistung auf Berg wird ihm der Besitz Niederschlesiens von dem Verbündeten zugesichert.
Maria Theresia, so bedrängt, schliesst Waffenruhe mit Friedrich (Friedrich lässt sich in Niederschlesien huldigen).
3) Das sich zu Gunsten Maria Theresias wendende Kriegsglück (§ 18, Ii.) bringt Friedrich neue Gefahr. Einem österreichischen Einfall in Schlesien kommt Friedrich durch Einrücken in Böhmen zuvor, wo ihm Karl v. Lothringen, der Schwager Maria Theresias, bereits schlagfertig gegenübertritt.
Mai 1742. Sieg Friedrichs bei Chotusitz (unfern Mai 1742 Czaslau, s.-ö. von Kollin).
[Die von Friedrich ausgebildete neue Reiterei bewährt sich, ebenso wie schon früher das Fussvolk. Persönliches Eingreifen des Königs. Besetzung einer günstig gelegenen Höhe; Wirkung der dort aufgestellten Geschütze.]
Iii. Der (Präliminar-) Friede zu Breslau,
dem der von Berlin folgt, sichert Friedrich den Besitz von Nieder- und Oberschlesien sowie der böhmischen Grafschaft Glatz. Preussen wird dadurch um 640 □ Meilen vergrössert.
[Verstimmung der Verbündeten. Ursprung des Wortes', ,,travailler pour le roi de Prusse“.]
§ 18. Der österreichische Erbfolgekrieg.
1741 — 1748. _ I74i
I. Österreichs Nöte. Nach Friedrichs Sieg bei Mollwitz Auftreten sämtlicher Feinde Österreichs (§ 17, Ii). 174 Zur Unterstützung der Ansprüche Karl Alberts "schliesst Spanien (zu Nymphenburg, einem Lustschloss bei München) ein Bündnis mit Bayern, zu dem auch Sachsen in Hoffnung auf Landerwerb später hinzutritt. Friedrichs Bund mit Frankreich s. § 17, Ii, 2. Für Maria Theresia nur England -Hannover (Georg Ii., Friedrichs Oheim), das in einen Seekrieg (Südamerika) mit Spanien verwickelt ist, Russland und Holland, die jedoch zunächst'-nicht thätig eingreifen.
Ein französisches Heer rückt gegen Hannover und hindert dies am Eingreifen, ein anderes führt den Kurfürsten Karl Albert nach Österreich, wo er sich als Erzherzog,
P~_________________
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich_(Friedrich Friedrich Friedrich Maria_Theresias Maria Theresias Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Karl_v Karl Maria_Theresias Maria Theresias Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Mollwitz Karl_Alberts Karl Friedrichs Maria_Theresia Maria Theresia Georg_Ii Friedrichs Karl_Albert Karl
Extrahierte Ortsnamen: England Russland Frankreich Niederschlesiens Niederschlesien Lothringen Friedrichs Breslau Berlin Nieder- Oberschlesien Friedrichs Spanien Nymphenburg Sachsen Friedrichs Frankreich England Friedrichs_Oheim Spanien Russland Holland
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg.
57
(Druckfehler „elende“) Exekutionsarmee aufbieten (Friedrichs Gesandter v. Plotho und der ,,insinuierende“ kaiserliche Notar April!). 2) Dem Mächtebund tritt Schweden bei. 3) Frankreich und 4) Russland verpflichten sich zum Angriff auf Preussen. Im Versailler Vertrage einigen sich die Mächte über die Verteilung der Länder Friedrichs nach dessen gänzlicher Vernichtung. b) Für Friedrich von deutschen Reichsständen nur Hessen-Kassel, Gotha, Braunschweig und Hannover (England). Georg Ii. zahlt Hilfsgelder (aber geringer als er versprochen), auch unterstützt er Friedrich nicht durch Einlaufen seiner Flotte in die Ostsee. Friedrich mit einer Armee von 152000 M. Feld- und 58800 M. Garnisontruppen den 430000 M. seiner Feinde nicht gewachsen. Notwendigkeit, die Gegner zu trennen und einzeln zu schlagen.
Friedrich verlässt (Januar 1757) Berlin, um es erst nach 7 Jahren wiederzusehen. Seine geheime ,,Instruktion“ an den Minister Grafen Finkenstein ein Denkmal seines Heldengeistes!
B. Feldzüge. 1) Gegen Österreich. Frühjahr 1757 überschreiten vier Heerhaufen die böhmischen Gebirge und dringen, vereinigt, in das Herz Böhmens ein.
6. Mai. Friedrichs Sieg bei Prag.
[Karls von Lothringen Stellung auf den Höhen des rechten Moldau-ufers. Friedrichs unverzüglicher Angriff trotz Ermüdung der Truppen und Schwerins Abraten. Die Stürmenden kommen beim Feuer der Batterien ins Wanken. Schwerin (7zjährig) stürmt, die Fahne ergreifend, voran und stirbt den Heldentod.]
Ein Erfolg, doch Prag noch nicht genommen! Belagerung der Stadt notwendig, zu deren Entsatz der Feldmarschall Daun heranzieht. Friedrich eilt diesem entgegen.
18. Juni. Schwere Niederlage Friedrichs bei Kollin.
[Änderung des Schlachtplanes inmitten des Kampfes. Hartnäckigkeit Friedrichs, den Einwendungen Moritz’ von Dessau gegenüber. Der fast gewonnene Sieg wird Friedrich, dem Reserven fehlen, durch Daun entwunden. Friedrichs Heldenmut: „Wollen Ew. Majestät die Batterie allein erobern?“]
Friedrich muss Böhmen räumen. Der Zauber der Un-überwindlichkeit ist von ihm gewichen. Schon ist Schlesien in Gefahr.
[September. General v. Winterfeld, der Liebling Friedrichs, fällt bei Moys (unweit Görlitz). November. Der Herzog v. Braunschweig-Bevern zieht sich vor Daun und Karl v. Lothringen unter Preisgabe von Schweidnitz bis vor Breslau zurück, das nach dessen Gefangennahme (selbst beabsichtigt?) den Feinden in die Hände fällt.]
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz]]
Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrichs Friedrich_von Friedrich Georg_Ii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrich Winterfeld Friedrichs Karl_v Karl
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schweden Frankreich Russland Preussen Friedrichs Hessen-Kassel Gotha Hannover England Ostsee Berlin Friedrichs Prag Lothringen Friedrichs Schwerins Schwerin Friedrichs Friedrichs Dessau Friedrichs Friedrichs Lothringen Schweidnitz Breslau
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 59
kunft von Kloster Zeven (s. o. 2 B. 2) im Parlamente durch. Der Herzog von Cumberland wird abberufen; Herzog Ferdinand von Braunschweig (auf Friedrichs Empfehlung) an seiner Stelle.
Frühjahr 1758. Die Franzosen werden über den Rhein zurückgetrieben. Bei deren erneutem Vordringen
Juni 1758. Sieg Ferdinands bei Krefeld.
B. Im Osten. 1) Die Russen besetzen von neuem Preussen (Huldigung für Elisabeth!) und dringen unter Verheerungen durch Pommern und die Neumark nach Küstrin vor, das niedergebrannt wird. Friedrich sucht die Österreicher an der Vereinigung mit ihnen durch einen Zug nach Mähren zu verhindern. Vergebliche Belagerung von Ol mütz.
Bei dem Vormarsch der Russen kühner Rückzug Friedrichs durch Böhmen nach Schlesien unter listiger Täuschung Dauns.
25. August 1758. Friedrichs Sieg bei Zorndorf (1 Meile n. von Küstrin) mit 32000 M. über 50000 M. Russen.
[Die im Schlachtenviereck aufgestellten Russen stehen wie die Mauern.
Seydlitz’ stürmischer Angriff auf die feindliche Reiterei bringt erst diese, dann auch das Fussvolk des rechten Flügels in Verwirrung. Ein zweiter Angriff auf den linken Flügel vollendet den Sieg. Kein Pardon! Die Russen müssen einzeln niedergeschlagen werden. Nach dreizehnstündigem Kampfe Sieg der Preussen unter Verlust von 11 000 M.]
2) Friedrich eilt nach Sachsen seinem von Daun bedrängten Bruder Heinrich zu Hilfe und bezieht zu Hoch-kirch (bei Bautzen) ein offenes Lager Daun gegenüber (Verwegene Herausforderung bei Unterschätzung des vorsichtig zögernden Feldherrn. Abraten Zietens und Keiths).
14. Oktober. Nächtlicher Überfall bei Hochkirch. Schwere Verluste Friedrichs (Keith fällt), doch tapfere Gegenwehr (Zietens Wachsamkeit) und geordneter Rückzug.*
4) Viertes Kriegsjahr. 1759. A. Im Westen. Anrücken 1759 zweier französischer Heere in Deutschland. Ferdinand v. Braunschweig muss (April) dem einen unter dem Herzog von Broglio nach dem Gefecht bei Bergen (in der Nähe von Frankfurt a. M.) weichen (Aufenthalt der Franzosen in Frankfurt. Der Königslieutenant Graf Thorane. Goethes Wahrheit und Dichtung Iii.), siegt aber
(1. August) über das andere unter dem Marschall Con-tades bei Minden. Die Franzosen gehen wieder über den Rhein zurück.
Daun erhält vom Papst einen geweihten Hut und Degen.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Friedrichs Ferdinands Friedrich Friedrichs August Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Friedrichs Keith Ferdinand Graf_Thorane Goethes August
Extrahierte Ortsnamen: Zeven Friedrichs Rhein Ferdinands Krefeld Friedrichs Friedrichs Sachsen Daun Bautzen Hochkirch Friedrichs Deutschland Frankfurt_a._M. Frankfurt Minden Rhein
1760
60 Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg.
B. Im Osten, a) Fehlschläge 1) Die Russen unter Soltikow ziehen von Ostpreussen aus an der Oderlinie südwärts, um sich mit den unter Laudon entgegenrückenden Österreichern zu vereinigen. F riedrich kann bei Schwächung seiner Truppen die Vereinigung nicht hindern. (Erfolgloser Widerstand bei Kay unweit Ziillichau.)
12. August. (Schwerste) Niederlage Friedrichs bei Kunersdorf (rechtes Oderufer gegenüber Frankfurt a. O.) durch die vereinten Heere.
[Nach anfänglichem Siege über den linken Flügel befiehlt t riedrich zu gänzlicher Vernichtung der Feinde einen Angriff auf den rechten. Dieser scheitert gegenüber den frischen Mannschaften Laudons an der Ermüdung der preussischen Truppen. Doppelte Gefahr Friedrichs (Ivugel, Gefangennahme). Zuletzt Friedrich fast allein auf dem Schlachtfeld. Ziethen wird verwundet. Der Dichter Ewald von Kleist stirbt bald nach der Schlacht an seinen Wunden.]
2) (September). Dresden wird an die Feinde übergeben. Dadurch ist Sachsen verloren
3) (November). Der General Fink muss sich bei Maxen (südlich von Dresden) mit 11 000 M. einer dreifachen Übermacht ergeben (der ,,Finkenfang“).
b) Rettung. Laudons Plan, auf Berlin vorzurücken, scheitert an der Eifersucht Soltikow s. Die Russen ziehen nach Pommern und belagern Kolb erg. Laudon marschiert
nach Schlesien. Die Trennung beider Friedrichs Rettung.
5) Fünftes Kriegsjahr. 1760. A. Verzweifelte Lage
1) Friedrich durch Mangel an Truppen und Geldmitteln erschöpft. Das Land durch Steuern und Aushebungen ausgesogen. Feinde in Sachsen, Schlesien, Preussen. Prinz Heinrich ohnmächtig russischer Überzahl gegenüber an der sächsisch-schlesischen Grenze. 2) (Juni). Fouque wird von Laudon bei Landshut aufs Haupt geschlagen und gefangen. 3) (Oktober). Ein russisches Streifkorps unter Tottleben und ein österreichisch-sächsisches unter Lacy diingen nach Berlin und brandschatzen die Hauptstadt (zwar Abwendung der Plünderung, doch banausische Zerstörungen in Schloss und Schlossgarten zu Charlottenburg durch die Sachsen, eine Rache für die Zerstörung Brühlscher Schlösser durch Friedrich.)
B. Notbehelfe. Geringwertiges Geld wird geprägt (Münzmeister Ephraim), Kassenscheine werden als Zahlungsmittel ausgegeben. Werber pressen mit List und Gewalt Soldaten (Verschlechterung der Truppenbeschaffenheit).
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T155: [Soldat Krieg Heer Land Mann Truppe König Waffe Geld Feind], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig]]
Extrahierte Personennamen: Kay August Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Ewald_von_Kleist Fink Maxen Kolb Friedrichs Friedrich Friedrich Heinrich_ohnmächtig Heinrich Laudon Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Ostpreussen Friedrichs Frankfurt Friedrichs Dresden Sachsen Dresden Berlin Pommern Schlesien Sachsen Schlesien Preussen Berlin Charlottenburg Sachsen Ephraim
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 61
C. Wiederherstellung des Glückes, i) Nach vergeblicher Beschiessung Dresdens eilt Friedrich (nur mit List den ihm auflauernden Feinden entgehend) nach Schlesien, wo zwar Glatz verloren, aber Breslau durch Tauentzien tapfer gehalten ist.
15. August. Friedrichs Sieg bei Liegnitz über Laudon.
[Daun, über den Standort Friedrichs in Unkenntnis, greift nicht rechtzeitig ein und wird schliesslich von Zieten zurückgetrieben,]
Daun geht nach Sachsen.
2) 3. November. Friedrichs Sieg bei Torgau.
Stellung Dauns zwischen Torgau und den Siptitzer Höhen. Umgehung des Feindes geplant. Friedrich greift, durch Kanonendonner getäuscht, an, ehe Zieten, der von einer feindlichen Abteilung aufgehalten wird, eingreifen kann. ,,Es war wie ein Pelotonfeuer der Kanonen“. „Sie schossen mir das Wort vom Munde ab“. Eine Kugel trifft den König, doch ohne ihn zu verwunden. Der Sieg fast schon in Dauns Händen. Wendung abends durch Zieten, der auf einem Waldwege („aus dem Busch“) die Siptitzer Höhen erklimmt und die ermatteten Feinde in die Flucht jagt. Friedrich erfährt nach ruheloser Nacht in der Kirche zu Elsnig durch Ziethen selbst die Siegeskunde.]
6) Sechstes Kriegsjahr. 1761. Friedrich, fast gänzlich 1761 erschöpft, kann sich nur in einer Verteidigungsstellung halten.
Sein festes Lager bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz) gegenüber den Österreichern (unter Laudon) und den Russen (unter Buturlin). Dazu Unfälle: 1) Schweidnitz wird
von den Österreichern, 2) Kolberg von den Russen genommen. 3) Nach dem Tode Georgs Ii. (1760) Georg Iii. König von England. Rücktritt des Friedrich freundlich gesinnten Ministers Pitt. Sein Nachfolger Lord Bute entzieht k riedrich die Hilfsgelder. — Nur die eigene Ausdauer und der Zwiespalt der Feinde (die Russen gehen nach Polen zurück) retten Friedrich. (Der Verräter v. Warkotsch.)
[Bündnis mit dem türkischen Sultan und einem Fatarenchan gegen Russland.]
7) Siebentes Kriegsjahr. 1762. a) Umschwung. Elisa- 1762 beth von Russland stirbt. Ihr Neffe und Nachfolger Peter
Iii. (S. o. 2 C. 2) schliesst k rieden und Bündnis mit Friedrich.
Czernitscheff stösst mit seinem Heere zu Friedrich.
Auch Schweden schliesst Frieden.
b) Neue Gefahr. Peter Iii. wird von seiner Gemahlin Katharina (Prinzessin von Anhalt-Zerbst) entthront, später (ohne deren Vorwissen) ermordet. Katharina Ii. tritt zwar dem Bunde gegen Friedrich nicht bei, ruft aber ihre Truppen ab.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen]]
TM Hauptwörter (200): [T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T176: [Frankreich England Rußland Deutschland Preußen Krieg Italien Spanien Schweden Holland], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T49: [König Königin Herzog Peter Hof Elisabeth Minister Tod Graf Regierung]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_( Friedrich Glatz August Friedrichs Friedrichs Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Georg_Iii Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Peter
Iii Friedrich Friedrich Czernitscheff Friedrich Friedrich Peter_Iii Katharina_( Katharina_Ii Friedrich Friedrich
Extrahierte Ortsnamen: Dresdens Schlesien Friedrichs Liegnitz Daun Friedrichs Sachsen Friedrichs Torgau Torgau Siptitzer_Höhen Schweidnitz Schweidnitz Kolberg Georgs England Polen Russland Russland Anhalt-Zerbst
62 Preussische Monarchie. — § 21. Aufklärung und Fürstenhöfe.
c) Letzte Siege, i) Friedrich bewegt Czernitscheff, seine Abberufung drei Tage lang zu verheimlichen.
2i. Juli. Sieg Friedrichs bei Burkersdorf (unweit Schweidnitz) über Daun, der sich durch die Anwesenheit der Russen über Friedrichs Stärke täuschen lässt.
2) 2q. Oktober. Sieg des Prinzen Heinrich bei Freiberg in Sachsen über Österreicher und Reichstruppen.
Allgemeine Erschöpfung. Maria Theresia, nach Verlust des russischen Bundesgenossen auch noch durch Abschluss eines Präliminarfriedens zwischen Frankreich und England des französischen beraubt, muss endlich der allgemeinen Friedensstimmung nachgeben.
V. Der Friede, i) Zu Hubertusburg (sächsisches Jagdschloss bei Grimma) zwischen Österreich und Preussen: Friedrich bleibt im Besitz von Schlesien und der Grafschaft Glatz und verspricht, bei der römischen Königswahl seine Kurstimme Joseph, dem Sohne Maria Theresias, zu geben.
2) Zu Paris (nach längerem, für Frankreich meist unglücklichem See- und Landkriege in den Kolonien) zwischen England, Frankreich und Spanien: Frankreich tritt
Canada, das westliche Louisiana, Senegambien ab, Spanien Florida, das durch den Rest von Louisiana entschädigt wird. England giebt wichtige Eroberungen von spanischen Inseln (Havanna) heraus, doch wächst seine Kolonialmacht durch die neuen Eroberungen bedeutend.
§ 21. Die „Aufklärung“ und die Fürstenhöfe.
I. Die Aufklärung. Durchbruch einer freieren Weltanschauung: 1) In England. Baco von Verulam (Zeit der
Elisabeth und Jakobs I.) geht, im Gegensatz zu den Philosophen, die ihr Denken auf das Übersinnliche richteten, von der Erkenntnis der Natur als der Mutter aller Wissenschaften aus und hebt die Wichtigkeit der Erfahrung und des Experiments zur Erkenntnis der wahren Beschaffenheit der Dinge hervor. Die grossen Entdeckungen der Naturforscher Kepler und Galilei (Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrh.), sowie Newtons (Ende des 17. und Anfang des 18. Jahrh.) über die im Weltall herrschenden Gesetze lenken das Denken zu weiterer Verfolgung dieser Bahnen. Der Philosoph Locke untersucht den menschlichen Geist nach naturwissenschaft-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz], T20: [König Sohn Maria Heinrich Tochter Karl Herzog England Haus Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T74: [Zeit Wissenschaft Philosophie Geschichte Philosoph Werk Lehrer Schrift Sokrat Schüler], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_bewegt_Czernitscheff Friedrich Friedrichs Friedrichs Heinrich_bei_Freiberg Heinrich Maria_Theresia Maria Theresia Friedrich Friedrich Joseph Maria_Theresias Maria Theresias Jakobs Kepler Locke
Extrahierte Ortsnamen: Friedrichs Schweidnitz Friedrichs Sachsen Frankreich England Hubertusburg Grimma Preussen Schlesien Paris Frankreich England Frankreich Spanien Frankreich Louisiana Spanien_Florida Louisiana England Havanna England
Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. 109
brechenden überlegenen 200000 (grossenteils rheinbündischen) Truppen nach Thüringen. Nur Weimar und Sachsen mit Preussen im Bunde. 2) Die preussische Vorhut trifft an der Saale auf die über den Thüringer Wald vordringenden Franzosen. 10. Okt. 1806 unglückliches Gefecht bei Saalfeld. 10 °kt-Der ritterliche, geistvolle und vaterlandsliebende Prinz Louis 10 Ferdinand* fällt.
3) 14. Okt. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Preussens I4- Okt. schwerster Unglückstag.
[Anrücken der Franzosen in 3 Kolonnen. Gefahr einer Umgehung durch die über das Elsterthal vordringenden Marschälle Bernadotte und Da v out. Beschluss, die Stellung zu wechseln. Der Ausführung kommt Napoleon durch Schnelligkeit zuvor. Er besetzt, durch den zum Abmarsch rüstenden Hohenlohe ungehindert, den Land grafenberg bei Jena. Die preussischen Abteilungen werden vereinzelt angegriffen und erliegen der Übermacht. Gleiches Schicksal erleidet Ferdinand von Braunschweig bei Auerstädt durch Da v out und Bernadotte.]
4) Das preussische Heer flieht aufgelöst und entmutigt nordostwärts. Die Festungen kapitulieren fast ohne Widerstand (Erfurt, Spandau, Stettin, Kiistrin, Magdeburg, Hameln, Nienburg).
27. Okt. Einzug Napoleons in Berlin.** (Edikt der „Kontinentalsperre“ gegen England.) Am 28. ergiebt sich Hohenlohe bei Prenzlau mit 10000 Mann Der König flieht mit der Königsfamilie nach Königsberg. Ferdinand von Braunschweig, von dem Streifschuss einer Kartätschenkugel des Augenlichts beraubt, stirbt auf der Flucht in Altona (sein Grab in Ottensen). Sachsen tritt vom Bündnis zurück. Blücher, der vergeblich die Niederlage bei Auerstädt durch einen Reiterangriff abzuwenden gesucht, flüchtet unter fortwährenden Kämpfen über die Elbe (Flussübergang durch York bei Altenzaun, unweit Magdeburg, gesichert), muss sich aber zu Ratkau bei Lübeck ergeben***.
5) Bei weiterem Vorrücken Napoleons (Dez. 1806 bis Febr. 1807) Übergabe der schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz; nach längerem Widerstände fällt auch Neisse; nur Glatz, Kosel und Silberberg halten sich. Von den Festungen in Preussen ergiebt sich Danzig
Auch als Musiker ausgezeichnet (Streichquartette), von Beethoven geschätzt.
** Der Siegeswagen vom Brandenburger Thor wird nach Paris gesandt.
Der Gouverneur Berlins empfiehlt „Ruhe als erste Bürgerpflicht.“
,,Ich kapituliere, weil ich kein Brod und keine Munition mehr
habe.“
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Louis Bernadotte Napoleon Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Napoleons Ferdinand_von_Braunschweig Ferdinand Napoleons Glatz Silberberg Beethoven