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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 28

1852 - Koblenz : Bädeker
28 Kriege mit normannischen n. slavischen Völkern. Karl röm. Kaiser. 6) Krieg gegen die Avaren (791 — 799). Als Baiern (nach der Absetzung des Herzogs Tassilo) auch den letzten Schein von Unabhängigkeit verloren hatte und Karl's Reich im O. an das der Avaren grenzte, unternahm er die gänzliche Vernichtung dieses Volkes, das über zwei Jahrhunderte die Plage des Abendlandes und Morgenlandes gewesen war. Das eroberte und verheerte Land suchte er durch deutsche Kolonisten wieder anzubauen und durch Er- richtung einer Markgrafschaft (die Ostmark) zu schützen. — Während dieses Krieges versuchte Karl eine Verbindung des Rheines mit der Donau durch einen Kanal zwischen Rednitz und Altmühl, wovon noch Spuren vorhanden sein sollen. e) Kriege mit normannischen und slavischen Völkern zur Sicherung der nördlichen und östlichen Grenze des Reiches. Durch die Ausdehnung des fränkischen Reiches bis an die Grenze der Slaven und Normannen gerieth Karl der Gr. auch mit einzelnen Stämmen dieser beiden Hanptvölker des Ostens und Nor- dens in Fehde. Die normannische Völkerwelt behauptete ihre Unabhängigkeit und blieb in ihrer drohenden Stellung an der Nord- grenze des fränkischen Reiches, wozu vertragsmäßig die Eider be- stimmt wurde. Dagegen kam ein nicht unbedeutender Theil der Slaven an der ganzen Ostgrenze entlang, von der Halbinsel Jüt- land am baltischen Meere bis zur Halbinsel Jstria am adriatischen Meere, in größere oder geringere Abhängigkeit von der fränkischen Herrschaft. Wiederherstellung des weströmischen Kaiserthums 800. Als Papst Leo der Iii. von einer republikanischen Partei in Rom bei einem feierlichen Aufzuge schimpflich mißhandelt worden war, begab er sich ans den Reichstag zu Paderborn und veranlaßte Karl, die Schuldigen zu bestrafen und selbst nach Rom zu kommen. Nachdem dieser dnrch Wiederherstellung der Ruhe die (vom griech. Kaiser längst vernachlässigte) Pflicht eines Schirmvogtes der Kirche ausgeübt hatte, erhielt er am Weihnachtsfeste 800 von dem Papste auch Titel und Krone des römischen Kaisers. Seitdem erschien er nicht mehr blos in seinem Frankenreiche, sondern in der ganzeir katholischen Christenheit als oberster weltlicher Machthaber. Das Verhältniß zwischen Kaiser und Papst war nicht das eines Vasallen zu einem Lehnsherrn, sondern bestand in einer doppelten höchsten Macht aus Erden, einer höchsten geistlichen des Papstes und einer höchsten weltlichen des Ka/sers. Diese Macht wurde gegenseitig anerkannt, indem der Papst als

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 32

1852 - Koblenz : Bädeker
52 Theilung des fränkischen Reiches im Vertrage zu Verdun. beiden Brüder gegen ihn und besiegten ihn bei dein Flecken Fonte- nay in Burgund (841). Diesen Streit benutzten die beiden von Karl den: Gr. zu einer unnatürlichen Einheit verbundenen und von gegenseitigem Nationalhasse erfüllten Völker, die Deutschen und Ro- manen, um selbstständige Staaten zu bilden. Dies geschah, jedoch in unvollkommener Weise, durch den Vertrag zu Verdun 843. Denn es erhielt a) Lothar: 1) das fränkische Italien, 2) Mittelfran- ken, d. h. ein großes Gebiet zwischen den beiden Reichen seiner Brüder im N. bis zur Nordsee, im S. bis zum Mittelmeer rei- chend, im Allgemeinen westlich begrenzt von der Schelde, Maas, Saone uitd Rhone, im Osten vom Rhein und den Alpen. Der südliche Theil dieses Länderstrichs bis zu den Quellen der Maas und Mosel wurde Burgund, der nördliche von Lothar Ii. Lothrin- gen genannt. b) Ludwig der Deutsche: 1) Ostfranken, d. h. alle deutsche Länder östlich vom Rhein, Anfangs (bis 870) mit Ausnahme Fries- kands und einiger ripuarischer Gebiete, und (mit Rücksicht auf die kirchliche Eintheilung Deutschlands durch den heiligen Bonifacius) auf den: westlichen Rheinufer die Sprengel von Mainz, Worms und Speier; 2) die slavischen Länder an der Elbe, Saale und dem Böhmer-Walde, die jedoch zu dem fränkischen Reiche in einem sehr zweifelhaften Abhängigkeitsverhältnisse standen. e) Karl der Kahle: West franken, d. h. alle fränkischen Länder, welche westlich von Lothar's Reich lagen, bis zu den Pyre- näen und jenseits derselben die sogenannte spanische Mark. So behielt Lothar zwar mit dem Kaiserthnm auch dessen kirch- lichen und politischen Mittelpunkt: Rom und Aachen, allein sein Antheil war ohne alle nationale Grundlage. Diese war hingegen in Ludwig's und Karl's Reiche vorhanden: Ludwig war König der Deutschen, Karl König der Franzosen geworden. M

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 20

1852 - Koblenz : Bädeker
20 Reich der Franken. Den Anfang zur Begründung eines fränkischen Reiches machte er mit der Besiegung des römischen Statthalters Syagrius bei Soissons (486), wodurch das römische Gebiet bis zur Seine ihm anheimfiel, und der letzte Rest römischer Herrschaft in Gallien auf- hörte. Das Land (der Armoriker) zwischen Seine und Loire unter- warf sich ihm erst später. Dann kämpfte Chlodwig gegen die Alemannen (wahrscheinlich die an der Westseite des Rheines an- gesiedelten), welche Plünderungszüge über die Mosel und Maas hinaus «rächten, und besiegte sie 496 in einer Schlacht, deren Stelle (bei Tolbiacnm oder Zülpich?) ungewiß ist. Der Tod ihres Königs in der Schlacht bewog die ausgezogenen alemannischen Kriegs- schaaren, sich dem Chlodwig zu unterwerfen, wodurch dessen Herr- schaft wahrscheinlich über das Land zwischen denr Rhein und den Vogesen erweitert wurde. Durch den Uebertritt zum Christenthunr und zwar zur katholischen Kirche (in Folge eines Gelübdes in jener Schlacht) bahnte sich Chlodwig den Weg zu neuen Eroberungen im südlichen Gallien. Sein Reich grenzte hier an das der West- gothen. Unter dem Vorwände, die katholischen Unterthanen des aria- nischen Westgothenkönigs Alarich zu beschützen, fiel er über die Loire in dessen Reich ein und eroberte in Folge des Sieges in der Ebene bei Vougle das südliche Gallien (mit Ausnahme des Küstenstriches am Mittelmeer vom Nordfuße der Pyrenäen bis zur untern Rhone). Sein letztes Werk war die Vereinigung der g e s a m m t e n fränkischen Macht in Gallien zu einem Reiche, indeni er sowohl die andern salischen Könige, deren Gebiete sich an der Schelde und an der flandrischen Küste befanden, als den ripuarischen König (Siegbert) und dessen Sohn durch Verrath und Meuchelmord aus dem Wege räunite. Nach Chlodwigs Tode regierten seine vier Söhne gemeinschaft- lich über das fortwährend noch einige fränkische Reich. Ihre Hof- lager waren in Metz (Anfangs in Rheims), Orleans, Paris, Sois- sons. Derzälteste und tüchtigste derselben, Dietrich zu Metz, erhielt das sogenannte austrasische Königreich, d. h. die älter« Sitze der Franken in Deutschland und den Niederlanden, nebst den eroberten alemannischen Ländern, das Uebrige hieß Nenstrien oder Neufranken. Die Söhne setzten das Werk des Vaters fort. Dietrich eroberte das thüringische Reich, während seine Brüder das Reich nach Süden hin erweiterten durch Verdrängung der burgundischen Dynastie.

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 1

1852 - Koblenz : Bädeker
Erster Zeitraum. Die deutschen Völkerschaften von den ältesten Zeiten bis §it ihrer Vereinigung in ein selbstständiges deutsches Reich 843. 8- 1- Geographie des alten Deutschlands oder Germaniens. 1) Das Land. a) Nanie und Ausd ehnung. Unter Germanien ver- standen die Römer das Land vom Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen, und von der Donau bis zur Nord- und Ostsee, so daß es also im Osten (einen Theil von Polen) und im Norden (Jüt- land, die dänischen Inseln und die vermeintliche Insel Scandia wer- den von Ptolemäus zu Germanien gerechnet) bedeutend mehr, im S. und W. dagegen viel weniger umfaßte, als das heutige Deutsch- land. Das Land in dieser Ausdehnung nannten sie Großger- manien, oder das transrhenanische, auch barbarische Germanien im Gegensätze zu dem römischen Germanien, d. h. den von ihnen erober- ten und von germanischen Stämmen bewohnten Landschaften auf dem linken Rheinnfer. b) Die Gebirge Deutschlands von den Quellen der Donau bis zu den Karpathen werden ursprünglich unter dem allgenreinen Namen des hercyirischen Waldes begriffen (welche Gebirge nach neueren Benennungen umfaßt derselbe also?); später, als man mit den einzelnen Gebirgen genauer bekannt geworden war, wurde jener Name auf die Gebirge des östlichen Germaniens beschränkt, und die einzelnen Theile erscheinen nun unter besonderen Namen. Die übrigen, nicht zum hercynischen Walde gerechneterr Gebirge waren: der Taunus (in dem Winkel zwischen Main und Rhein), der Teutoburger Wald (die Wasserscheide zwischen Lippe und Ems einerseits und der Weser andererseits). Pütz deutsche Gcsch. 5. Aufl. 1

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 2

1852 - Koblenz : Bädeker
2 Flüsse, Klima und Produkte Germaniens. e) Die Flüsse: 1) der Rhein (Rbenns), von dessen Neben- flüsse,: ans den: rechten oder germanischen Ufer den Alten folgende bekannt waren: der Neckar (Meer), der Main (Moenus), die Lahn (Laugona), die Sieg (8iga), die Ruhr (Kura), die Lippe (Luppia); 2) die Ems (Arnisia); 3) die Weser (Visurgis); 4) die Elbe (Albis), welche (nach Strabo) Germanien in zwei Hälften theilt, mit der Saale (Salas); 5) die Oder (Yiadus); 6) die Weichsel (Vislnla), der Grenzfluß Germaniens gegen Sarmatien; 7) die Donau (Danubius oder Ister), der Grenzfluß gegen die römischen Alpenprovinzen, welcher auf der linken oder germanischen Seite auf- nimmt: die Naab (Nablis), den Regen (Reganum), die March (Marus?), die Gran (Granua), die Waag' (Gnsns?). d) Kli,na und Produkte. Die Römer schildern (wahr- scheinlich mit Uebertreibnng) Germanien als ein rauhes, unweg- sames, mit Wäldern und Sümpfen bedecktes Land, in welchem einen großen Theil des Jahres Schnee und Eis den wenig fruchtbaren Boden bedeckt, der zwar einiges Getreide und üppige Futterkräuter, aber keine edlen Obstbänme hervorbringt. Die Wälder, vorzüglich Eichenhaine, nährten eine Menge wilder Thiere, zum Theil von sonst unbekannten Gattungen. Die wichtigsten Produkte waren a) aus dem Thierreiche: theils wild lebende, wie Auerochsen, Elennthierc, Bären, wilde Pferde und Schweine, theils zahme: Rinder von geringer Größe, kleine und unansehnliche, aber ausdauernde Pferde, Schafe, Ziegen, Schweine, Jagdhunde, Geflügel, Bienen und Fische aller Art. b) aus dem Pflanzenreiche: die zahlreichen und dichten Wälder lie- ferten eine Menge Holz, und zwar Bäume von außerordentlicher Größe, außer- dem gab es unveredeltes Obst, verschiedene Getreide- und Gcmüsearten. c) aus dem Mineralreiche: Silber, Kupfer (neben dem Eisen auch zu Waffen ge- braucht), Salz, und an der Nordküste Bernstein. 2) Die Völkerstämme in Großgermanien. Die Germanei: sind wahrscheinlich ein aus Hochasien eingewan- derter Zweig des großen indisch-persischen Volksstammes. Sie wer- dei: allgemein als große, wohlgestaltete Leute mit weißer Haut, blauen Augen und gelben: oder röthlichem, sorgfältig gepflegten: Haar geschildert. Zur Zeit, ans welcher wir die älteste Kunde von ihn: haben, war das deutsche Volk in Stämme, die Stämme in Völkerschaften getheilt, welche durch kein politisches Band zu- sammengehalten, aber in Sprache, Rechtsgewohnheit und Götter- glauben verbunden waren. Bei aller Zersplitterung hatte sich das

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 12

1852 - Koblenz : Bädeker
12 Angriffe der Deutschen auf das römische Reich. dem linfeit Rheinufer und selbst gallische Völker Theil nahmen, wäh- rend zugleich deutsche Stämme vom rechten Ufer (begeistert von der Seherin Velèda) ins römische Gebiet einfielen. Anfangs gab Civi- lis seinem Unternehmen den Schein, als kämpfe er für Vespasianus gegen Vitellins, aber nach dem Tode des Vitellins erklärte er sich gegen jede römische Herrschaft. Ganz Gallien und die dort stehen- den römischen Legionen, selbst die Ubier, sielen ihm zu, und er pro- clamirte die Errichtung eines neuen gallischen Reiches. Doch fehlte es den Galliern auch diesmal an Einigkeit; eine Völkerschaft nach der andern gab die Sache auf, und als Vespasianus den Ce- realis mit einem römischen Heere nach Gallien sandte, zerfiel das gallische Reich. Die Bataver traten wieder in ihr früheres Buudes- genossenverhältniß zu Rom, demzufolge sie zwar keinen Tribut zahl- ten, aber Truppen stellten. F. Angriffe der Deutschen auf das römische Reich. Die Angriffskriege der Römer gegen Deutschland verwandelten sich im 2. Jahrh. in Vertheidigungskriege, und um die durch all- mälige Vorschiebung der Besatzungen gewonnenen Besitzungen auf dem rechten Rheinufer (agri decumates) und linken Donauufer zu behaupten, wurde ein (durch Thürme) befestigter Grenzwall ange- legt, welcher sich vom Rhein (bei Neuwied) über die Lahn und den Main bis zur Donau erstreckte, jedoch später von den Deutschen durchbrochen. Noch weniger konnten die Römer die Grenze an der Mittlern Donau vertheidigen. Als nämlich um die Mitte des 2. Jahrh. die an der Oder und Weichsel wohnenden Völker in Bewegung gerie- then und sich auf die südlichen und westlichen Nachbarn warfen, wurde die ganze Donaugrenze vom Schwarzwalde bis nach Dacien von einer Menge, zum Theil neu auftretender Völker überschritten, welche in die römischen Süddonauländer plündernd und verheerend einfielen und durch die Alpenpässe bis in die Nähe von Aquileja vordrangen zu der Zeit, als die meisteil Legionen in: Orient gegen die Parther standen. Die Römer benannten den dadurch entstaude- nen Krieg (167—180) den markomannischen von dem ihnen an dieser Seite bekanntesten Volke. Der Kaiser Mark Aurel zog dreimal über die Alpen nach Pannonien, bekämpfte die Feinde mit abwechselnden: Glück und nahm zahlreiche Schaaren derselben in das Reich auf. Er siegte auch in einer blutigen Schlacht arff der ge-

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 63

1852 - Koblenz : Bädeker
Dritter Zeitraum. Das deutsche Reich vom Beginn der fürstlichen Landes- hoheit bis zur Reformation 1273- 1517. 8- 15. Könige aus verschiedenen Häusörn 1273—1347. 1. Rudolf von Habsburg 1273—1291. Nach König Richard's Tode wollten die Fürsten einen Mann wählen, der durch seine persönlichen Eigenschaften des Thrones wür- dig, aber nicht durch sich selbst zu mächtig wäre, theils damit das Reich nicht wieder in Ml'eit mit dem Papste gerathe, theils auch damit er ihnen die Reichsgüter, welche sie während des Interreg- nums an sich gerissen hatten, nicht nehme. Daher wählten die 3 Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier und 3 weltliche Fürsten: der Psalzgraf Ludwig bei Rhein, der Markgraf von Brandenburg und der Herzog von Sachsen (welche Schwiegersöhne des neuen Kaisers zu werden hofften), auf Empfehlung des Erzbischofes von Mainz den schweizerischen Grafen Rudolf von Habsburg, der früher dem Erzbischof von Mainz auf einer Reise nach Rom sicheres Geleit (von Straßburg bis zu den Alpen) gegeben hatte. Die Ge- sandten des Königs Ottokar von Böhmen wurden von der Wahl ausgeschlossen, weil über sein Wahlrecht Zweifel bestanden. Rudolf stellte Ruhe, Ordnung und Gerechtigkeit wieder her, und eins seiner ersten Geschäfte war, die Güter zurückzufordern, welche seit der Ab- setzung Friedrich's Ii. erledigt, aber gewaltsam in Besitz genommen waren. Diese Maßregel war hauptsächlich gegen König Ottokar von Böhmen gerichtet, dessen Macht sich damals vom adriatischen Meere bis an's Riesengebirge erstreckte, indem er Oesterreich, Steier- mark (beide erledigt durch den Tod Herzogs Friedrich in einer Schlacht gegen die Ungarn), Kärnthen und Krain (durch Erbschaft) gewonnen hatte.

8. Kleine Lebensbilder aus dem Alterthum - S. 115

1873 - Elberfeld : Bädeker
Dritte Abtheilung. Einige Mittheilungen aus der älteren deutschen Geschichte. § 1 Kermann, der Jürst der Kherusker. (9 n. Chr.) Das einzige Volk, das den Versuchen der Römer, sein Land zu unterwerfen, siegreich widerstand, waren die alten Deutschen oder Germanen. Sie wohnten zwischen Rhein, Weichsel, Donau und der Nord- und Ostsee. Das Land wird von den römischen Schriftstellern als un-wirthbar und rauh, das Klima als unfreundlich und kalt geschildert; die Bewohner zeichneten sich durch Größe und Stärke des Körpers, durch blaue Augen, hellblondes Haar und in geistiger Beziehung durch Biederkeit, Treue und Sittenreinheit aus, wenn sie auch an Bildung weit hinter den verfeinerten Römern zurückstanden. Die Hauptbeschäftigung der freien Männer war Krieg und Jagd; Ackerbau und Besorgung des einfachen Hauswesens wurde den Weibern und Sclaven überlassen. Durch Cäsars Eroberungen waren die Stämme auf der linken Rheinseite unter die Botmäßigkeit der Römer gekommen; ebenso hatten die Stiefsöhne des Augustus, Tiberius und Drnsus, im Jahre 15 v. Chr. alles Land südlich von der Donau unterworfen. Drusus drang sogar, um die Einfälle der Deutschen in Gallien zu verhindern, über den Rhein in's Innere Deutschlands vor und unterwarf das Land bis zur Elbe in vier Feldzügen; als er im Begriff war, letzteren Fluß zu überschreiten, soll ihm ein

9. Kleine Lebensbilder aus dem Mittelalter - S. 23

1872 - Elberfeld : Bädeker
— 23 — zu Carl stand, so suchte er sich demselben zu entziehen. Zu dem Ende verband er sich sogar mit den Avaren und lockte sie ins Land. Da ließ ihn Carl vor Gericht laden und auf dem Reichstag zu Ingelheim zum Tode verurtheileu; doch begnadigte er ihn nachher und verwies ihn und seine Familie in ein Kloster. Gegen die Avaren beschloß er aber einen Vertilgungskrieg; sein Sohn Pipiu erstürmte die Hauptfestung des Volkes zwischen Donau und Theiß und brach seine Kraft; das Land zwischen Ens und Raab schlug er zum fränkischen Reiche unter dem Namen avarische oder östliche Mark (796). So erstreckte sich sein Reich vom Ebro im Westen bis zur Raab im Osten und der Eider im Norden 'bis über den Tiber im Süden. Während der Kriege gegen die Avaren, die schon 791 begonnen hatten, faßte Carl auch einen Plan, der erst in neuerer Zeit zur Ausführung gekommen ist, nämlich die Regnitz, einen Nebenfluß des Main, mit der Altmühl, die in die Donau fließt, und so Rhein und Donau mit einander zu verbinden, um den Transport von Lebensmitteln und Kriegsgeräth zu erleichtern. Unzulänglichkeit der Mittel und anhalteubes Regenwetter ließen das Werk nicht zu Stande kommen, das durch den 1841 vollendeten Douau-Main oder Ludwigs-Kanal ins Leben gerufen ist. Noch vor Beenbignng der Sachsenkriege umgab Carl feine Herrschaft mit einem neuen Glanze durch die Wieberherstellung des römischen Kaiserthums. Der Papst Leo Iii. war in Rom bei einem feierlichen Umzüge von feinen Gegnern mißhandelt und vom Pferde gerissen worden. Er suchte persönlich auf dem Reichstage zu Paderborn Carls Hülfe nach; dieser ließ ihn unter einer starken Bedeckung nach Rom zurückführen und in feine Würde wieder einsetzen. Er selbst unternahm 800 einen Zug nach Italien, blieb dort über ein Vierteljahr, ordnete die Verhältnisse und hielt strenges Gericht über bte Ausrührer. Als er am ersten Weihnachtstage im Festkleibe eines römischen Patriciers am Altar der Peterskirche knieenb seine Anbacht verrichtete, erschien der Papst, setzte ihm die Krone auf's Haupt und begrüßte ihn als Kaiser, worauf das Volk den Jubelgefmtg anstimmte: „Dem von Gott gekrönten, großen, friedebringendeu Kaiser der Römer, Carl Augustus, Leben und Sieg." So stand nun Carl

10. Leitfaden bei dem Unterrichte in der Geschichte des Preußischen Staates - S. 66

1876 - Leipzig : Bädeker
66 Wilhelm I. Der deutsche Krieg. §. 16. Verstärkungen. Hannover und Kurhessen wurden sofort unter preußische Verwaltung gestellt. Nachdem die norddeutsche Coalitiou gegen Preußen innerhalb 14 Tage gänzlich gesprengt war, konnte dieses seine gestimmte Kraft gegen Oesterreich (nebst Sachsen) und dessen süddeutsche Bundesgenossen verwenden, dem zugleich Victor Emannel Ii., König von Italien, in Folge einer geheimen Allianz mit Preußen (April), den Krieg erklärt hatte. Der deutsche Kriegsschauplatz war nun ein doppelter: das östliche Böhmen, wo die österreichische „Nordarmee" unter dem Feldzeugmeister von Benedek sich mit den Sachsen (zusammen 271,000 Mann) vereinigt hatte, und das Gebiet des untern und mittlern Mains, wo die süddeutschen Bundestruppen (119,000 M.) sich couceutrirt hatten. Ein dritter Kriegsschauplatz war das Festungsviereck im östlichen Oberitalien, wo Erzherzog Albrecht bei Cnstozza siegte. Schon am 23. Juni hatte die preußische Haupt-Armee (27 8,000 M.) die Offensive gegen Böhmen ergriffen, indem sie gleichzeitig von drei Seiten durch die Gebirgspässe einrückte: die Elbarmee (rechter Flügel) unter Herwarth von Bittenfeld (von Torgau) durch das Elbthal, die erste Armee unter Prinz Friedrich Karl von der Lausitz «Görlitz» her als Centrum, und die zweite Armee (linker Flügel) unter dem Kronprinzen von Preußen von Schlesien (Neiße) und der Grafschaft Glatz her. Nachdem die Vereinigung der drei Armeen unter meist siegreichen Gefechten beinahe erreicht war, traf König Wilhelm im Hauptquartier zu Gitfchin (2. Juli) ein, um den Oberbefehl und die Leitung der gefammten Operationen des größten, jemals auf einem Schlachtfelde versammelten preußischen Heeres (220,000 M.) zu übernehmen. Dieses gewann schon am folgenden Tage (3. Juli) den entscheidenden Sieg über die österreichisch-sächsische Hauptarmee unter Benedek, welche bei der Festung Königgrätz eine feste Stellung (zwischen der Elbe und ihrem westlichen Nebenflüsse Bistritz unweit Sadowa) eingenommen hatte. Die zunächst stehende I. Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl eröffnete den Kampf und hielt, mit einem Theile der Elbarmee im Centrum, der öster-reichisch-sächsischeu Armee gegenüber Stand, bis die Ii. Armee unter dem Kronprinzen um Mittag nach beschwerlichem Eilmarsch allmählich eintraf und noch rechtzeitig in die Schlacht eingriff. Die mit allen Mitteln der Feldbefestigungskunst verstärkte österreichische Hauptstellung auf der Höhe bei Chlum wurde durch die preußischen Garden erstürmt, und der König an der Spitze der Referve-Cavallerie (der I. Armee) begann die Verfolgung des Feindes, H^chald^ eine allgemeine und bis zum Einbrechen der Dunkelheit fortgesetzt wn^e; 161 Geschütze und fast
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