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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. IV

1852 - Koblenz : Bädeker
Iv übrigen Völker ist nur so viel ausgenommen, als für das Verständniß der deutschen nöthig oder förderlich schien. Wie bei der Darstellung der Universalgeschichte, so war auch bei der der vaterländischen Geschichte meine Absicht, neben dem Hauptzwecke, ein der Fassungsgabe der Mittlern Bildungsstufe angepaßtes und mit sorgfältigster Berücksichti- gung der neuesten Forschungen ausgearbeitetes Lehrbuch zu liefern, noch zwei vielfach gefühlten Bedürfnissen abzuhelfen. Das erste ist die Vermeidung alles Gehässigen bei der un- vermeidlichen Berührung kirchlicher Verhältnisse. Der zweite Punkt ist die engere Verbindung der Geogra- phie mit der Geschichte, auf welche der Schüler unab- lässig hingewiesen werden muß, wenn anders er irgend eine lebendige Anschauung von den Weltbegebenheiten erhalten soll. Zu diesem Zwecke sind nicht nur drei Uebersichten von dem geographischen Zustande Deutschlands im 1., im 16. und im 19. Jhrdrt. in den Text ausgenommen, sondern auch die beiden ersten durch zwei beigegebene, dem Texte genau entsprechende Karten versinnlicht. Außerdem enthält die letz- tere (größere) Karte sämmtliche im Texte vorkommenbe und daher geschichtlich merkwürdige Orte und Laudestheile, sowohl in Deutschland als in den angrenzenden Ländern, insofern sie nicht schon aus der ersten Karte aufgesührt sind. Möchte die Absicht, den Schüler dadurch zu veranlassen und zu ge- wöhnen, die Geschichte nicht ohne fortwährende geographische Anschauung zu erlernen, durch die stete Hinweisung auf die- selbe Seitens des Lehrers, erreicht werden! Für die preußi- schen Lehranstalten wird die Beifügung einer nicht zu dürfti- gen Uebersicht der braudenburgisch-preußischen Geschichte als eine die Brauchbarkeit des Buches unter- stützende Zugabe bezeichnet werden dürfen.

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 97

1852 - Koblenz : Bädeker
Cemcilium zu Trient. Kart's V. Abdankung. 97 sie zur protestantischen Confession übergingen, ihr Amt und dessen Einkünfte verlieren sollten, konnte man sich nicht einigen. Die Anhänger Zwingli's, so wie die Bekenner der von Genf aus (seit 1536) verbreiteten Lehre Joh. Calvin's waren in diesem Frieden nicht mit einbegriffen. Dem Concilium zu Trient 1545 — 1563 gelang es zwar eben so wenig als den frühern Kirchenversammlnngen, diejenigen, welche sich von der Kirche getrennt hatten, wieder mit derselben zu vereinigen, aber in den 25 Sitzungen desselben ward eine Reihe der katholischen Kirche wohlthätiger Einrichtungen getroffen, indem sowohl ihre Dogmen durch genaue, unzweideutige Entscheidungen bestätigt als auch die verfallene kirchliche Disciplin hergestellt wurde. Den Beschlüssen dieses Concils allenthalben Anerkennung zu verschaffen und der Ausbreitung des Protestantismus entgegen zu wirken, war eine Hauptaufgabe der (1534) vou dem spanischen Edelmann Igna- tius von Loyola gestifteten Gesellschaft Jesu, die sich bis um die Mitte des 18. Jahrh. über alle katholische Länder Europa's (in Deutschland seit 1552) und über das spanische Amerika ausbreitete Die Mitglieder derselben übten als Prediger, Beichtväter und Lehrer der Jugend eine sehr einflußreiche Wirksamkeit. §. 20. Dom Augsburger Religionsfrieden bis zum dreißigjährigen Religionskriege 1333-1618. Karl's V. Abdankung. Als Karl alle seine Bemühungen um die Wiedervereinigung beider Religionsparteien gescheitert sah, und die Abnahme seiner Kräfte fühlte, übergab er 1555 die Herr- schaft über Neapel, Mailand und die Niederlande und 1556 auch die Kaone Spaniens seinem Sohne Philipp, leistete auf die Kaiser- krone Verzicht zu Gunsten seines ihm stets ergebenen Bruders Fer- dinand und bezog in Spanien eine einfache Wohnung bei dem Hie- ronymitenkloster St. Just, wo er sich mit geistlichen Uebungen, Musik, Gartenbau und ^Verfertigen hölzerner Uhren beschäftigte und, nachdem er schon bei seinem Leben sein eigenes Leichenbegängniß ge- feiert hatte, starb 1558 (21. September). Ferdinand I. 1556 — 1564, durch seine Gemahlin König von Böhmen und Ungarn und schon seit 1531 römischer König, ward ohne Widerspruch in der ihm von Pütz, deutsche Gesch. 5. Aufl. <y

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 116

1852 - Koblenz : Bädeker
H6 Demüthigung Ludwig's Xlv. Friedensschlüsse. Ryssel (Lille). Ludwig Xiv., nach so vielen Unfällen erschöpft und durch beit darauf folgenden ungewöhnlich strengen Winter der Mittel zu einem neuen Feldzuge beraubt, knüpfte Friedensunterhandlnngen an und hatte sich schon bereit erklärt, auf die ganze spanische Mo- narchie zu verzichten und den einzelnen Alliirten noch besondere Bor- theile zu bewilligen. Als aber die durch seine Nachgiebigkeit immer kühner gewordenen Verbündeten verlangten, daß er selbst Truppen geben sollte, um seinen eigenen Enkel aus Spanien zu vertreiben, brach er die Unterhandlungen ab und bot mit der äußersten Anstren- gung ein neues Heer (unter Villars) auf. Nachdem auch dieses von Eugen und Marlborough bei Malplaquet 1709 geschlagen war, machte Ludwig neue Friedeusversuche und erklärte sich schon bereit, bedeutende Hülfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zahlen zu wollen, als drei wichtige Ereignisse zusammentrafen, um ihn aus dieser verzweifelten Lage zu retten. 6. Wendung des Glücks. Friedensschlüsse zu Utrecht, Rastadt und Baden ((1711 — 1714)). Der Sturz des Ministeriums Marlborough (des Oberhauptes der Whigs) durch das Eintreten der Tories in das Cabinet der Königin Anna von England, der Tod des Kaisers Joseph, dem der Erzherzog Karl als Erbe der österreichischen Länder und als Kaiser folgte, und die Siege des Herzogs von Vendóme in Spanien, ver- schafften Ludwig Xiv. am Ende seines Lebens noch einen unerwartet günstigen Frieden. Zuerst schloß er mit den Seemächten, welche die Wiedervereinigung der österreichischen Länder mit der spanischen Monarchie auch nicht wünschten, Frieden zu Utrecht 1713: Philipp V. ward als König von Spanien und dessen außereuropäischen Be- sitzungen anerkannt unter der Bedingung, daß die Kronen Frankreichs und Spaniens nie vereinigt würden, England erhielt von Spanien Gibraltar (und Minorka); Preußen gewann Obergeldern und die allgemeine Anerkennung seiner neuen Königswürde, Savoyen bekam Sicilien als Königreich, welches er bald darauf gegen Sardinien vertauschte. Der Kaiser trat diesem Frieden zu Rastadt 1714 bei und erhielt die spanischen Nebenländer: die Niederlande, Neapel, Mailand und Sardinien; die Kurfürsten von Baiern und Köln wur- den wieder in ihre Würden eingesetzt. Dieser von Eugen unterhan- delte Friede wurde von demselben in Baden im Aargau auch für das deutsche Reich vollzogen.

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 82

1852 - Koblenz : Bädeker
82 Ritterwesen. Wissenschaften. Universitäten. Buchdruckerkunsi. Ritterstand mit den 3 Abstufungen des Edelknaben (vom 7.-14. Jahre), des Knappen und des Ritters, und der Verpflichtung, die Kirche und die Schwächer» zu beschützen, das diesen widerfahrne Unrecht zu rächen, die eigene Ehre unverletzt zu erhalten und gegen die Damen ein bescheidenes, höfliches Wesen zu beobachteu. Die Aufnahme in den Ritterstand geschah durch den mit besonderir Feier- lichkeiten verbundenen Ritterschlag. Am glänzendsten trat das Ritter- thum in den ans Waffenspielen hervorgegangenen Turnieren her- vor, welche im 11. Jahrh. durch bestimmte Vorschriften eine feste Gestalt erhielten. Eine Verbindung des Ritterthums mit dem Mönchthum erscheint in den geistlichen Ritterorden. Zur Theilnahme an den Turnieren wurde Ritterbürtigkcit und ein un- tadeliger Ruf verlangt. Die bei denselben gebräuchlichen Waffen waren Anfangs hölzerne Schwerter mit eisernen, nicht geschärften Spitzen, später die gewöhn- lichen Schwerter, jedoch nicht geschliffen, und die Lanze. Der Kampf bestand theils im Gefechte ganzer Haufen gegeneinander, theils in Einzelkämpfen; der Sieg entschied sich dadurch, taß der Gegner aus dem Sattel gehoben wurve. Den Dank, gewöhnlich in kostbaren Waffen, in goldenen Arm- oder Halsketten oder in goldenen Ringen bestehend, empfing der Sieger aus der Hand vornehmer Frauen. Angesehene Ritter wachten als Turnicrrichter über die Beobachtung der Turniergesetze. 4. Mit den Wissenschaften beschäftigten sich in der ersten Hälfte des Mittelalters nur die Geistlichen, und die Kloster-, Dom- und Stiftsschulen (zu St. Gallen, Corvey, Fulda, Paderborn, Hildesheim) wurden die Pflanzschulen der wissenschaftlichen Bildung. In der zweiten Hälfte des Mittelalters aber wurden die Wissen- schaften auch außerhalb der Klöster gelehrt, selbst von Laien fleißig betrieben, von geistlichen und weltlichen Fürsten gefördert, am meisten aber durch die Vermehrung der Schulen und später auch durch die Entstehung der Universitäten (Prag 1348, Wien, Heidelberg, Köln, Erfurt, Würzburg, Leipzig, Rostock, Greifswalde, Freiburg, Trier, Ingolstadt, Mainz, Wittenberg) ausgebildet und verbreitet. Das wichtigste Beförderungsmittel für schnellere und allgemeinere Verbreitung der Wissenschaften war die der Anwendung des Lum- penpapiers bald folgende Erfindung der Buchdruckerkunst durch Joh. Gänßfleisch genannt Gutenberg ans Mainz, welcher während seines Aufenthaltes zu Straßburg schon Versuche im Drucken gemacht hatte, als er, nach seiner Vaterstadt znrückkehrend, mit Hülfe des reichen Goldschmids Joh. Faust und des Peter Schöffer die Sache zur Ausführung brachte um 1450. Das erste gedruckte Werk war die Guteuberg'sche lateinische Bibel.

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 169

1852 - Koblenz : Bädeker
Vereinigung Brandenburgs mit Preußen. Der große Kurfürst. t6k Spaltung zwischen den, eifrig lutherischen Volke und der reformirten Regierung beunruhigt war, zu behaupten. Er wurde bald ganz ab- hängig von seinem Minister, dem katholischen Grafen Adam von Schwarzenberg, dessen Einfluß die Politik Brandenburgs beherrschte. Dieses blieb nämlich so lange neutral, bis Gustav Adolf durch sein Erscheinen vor Berlin den Kurfürsten zu einem Bündnisse zur Ver- theidigung der gemeinsamen (protestantischen) Sache zwang (1631), doch nahm er nur einen sehr unbedeutenden Antheil au dem Kriege, und als Sachsen mit dem Kaiser den Prager Frieden schloß, setzte Schwarzenberg es durch, daß Brandenburg diesen: Frieden beitrat (1635). Zwei Jahre spater trat der.kurfürst sogar in enge Ver- bindung mit dem Kaiser gegen die Schweden, weil diese Pornmern, worauf er bei dem jetzt erfolgten Ausfterben der ponmierschen Her- zoge (1637), gemäß eines frühern Erbvertrages, Ansprüche hatte, nicht räumen wollten. Die erfolglosen Versuche Pornmern den Schweden zu entreißen rächten diese durch die fürchterlichste Verhee- rung der Mark. Sein Sohn 2. Friedrich W:lhelm, der große Kurfürst, 1640—88 schloß mit Schweden Waffenstillstand und suchte durch Neutralität die Gei- ßel des Krieges von seinem Lande abzuhalten. In dem westphä- lischen Frieden 1648 mußte er Vorpommern nebst Rügen und einen Theil Hinterponunerns den Schweder: lasser: und sich mit dem Reste von Hinterpommern, den: Erzbisthun: Magdebrirg und den Bisthümern Halberstadt, Minden, Kamin (in Pommern) begnügen. Die Zeit des Friedens benutzte er zur Reorganisation des zer- rütteten Staates: er legte den ersten Grund zum stehender: Heere, dessen stets steigende Zahl und Vervollkommr:ur:g in jeder Waffen- gattung seinem Staate eine höhere Bedeutung verschaffte, er machte sich frei von dem Steuerbewilligungsrechte der Stände, suchte eine feste Ordnung in die gesammte Verwaltung, bauptsächlich aber ir: die der Finanzen zu bringen, die schweren Auflagen auf angemessene Weise zu vertheilen und erträglich zu machen, das verwüstete Land durch Colonisten (Aufnahme der aus Frankreich geflüchteten Huge- notten) anzubauen, der: Ertrag der Domaiuen durch verbesserte Wirth- schaft zu erhöhen, Gewerbe und Handel, Künste und Wissenschaften zu beleben und allenthalben neue Erwerbsquellen (sogar durch Nie- derlassungen an der Küste von Guinea) zu eröffnen. — Durch die Einmischung in die politischen Verhältnisse des Ostens und zwar durch Theilnahme an einem Kriege zwischen Schweden

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. III

1852 - Koblenz : Bädeker
Vorwort. Dieser besondere Abdruck der deutschen Geschichte aus meinem Grundrisse der Geographie und Geschichte für mittlere Klassen (2. Abtheilung 6. Ausl, und 3. Abtheilung 5. Ausl.) ist für diejenigen Lehranstalten bestimmt, wo die mittlere Bildungsstufe einen zweijährigen Cursus umfaßt und wo der geschichtliche Unterricht in der Weise vertheilt ist, daß die alte Geschichte in die erste Hälfte jenes Cursus (also auf die Quarta) fällt und die zweite Hälfte (in Tertia), nament- lich bei drei oder gar nur zwei wöchentlichen Lehrstunden, nicht ausreicht, um das ganze Gebiet der Mittlern und neu- ren Geschichte aufzunehmen. Bei dieser Organisation wird es zweckmäßiger sein, dem Zöglinge ein vollständig abgeschlos- senes und bis zu einem mäßigen Detail ausgesührtes Bild der Geschichte eines Volkes, und zwar vor Allem des Vol- kes, welchem er selbst angehört, zu geben, als ihn mit einem Haufen von abgerissenen Bruchstücken aus der Geschichte der verschiedenen Völker, die zum Theil auf dem Schauplatze der Weltbegebenheiten nur verhältnißmäßig kurze Zeit eine be- deutende Rolle gespielt haben, zu überladen. Daher erscheint hier die deutsche Geschichte als alleinige Aufgabe für die be- zeichnete Bildungsstufe (Tertia), und von der Geschichte der

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. V

1852 - Koblenz : Bädeker
Y Die Angabe der wichtigsten Hülfsmittel für den unbe- dingt vorausgesetzten freien Vortrag findet der Lehrer, zum Theile mit Angabe der betreffenden Stellen, in dem zweiten und dritten Bande meines Grundrisses für obere Klaffen. — Für diejenigen Lehranstalten, an denen zugleich mein deutsches Lesebuch für mittlere Klassen (Koblenz bei Bädeker, 2. Auflage, 1846) eingeführt ist, habe ich auf die darin enthaltenen historischen Stücke durch eine Anmerkung einfach verwiesen, damit etwa davon Veranlassung genommen werden könnte, an solchen Stellen zur Abwechselung dem Schüler selbst die Erzählung des ihm hier leicht zugänglichen historischen Stoffes zu übertragen. Köln, im December 1851. W. Pütz. Bei der Correctur ist auf S. 69, 74 und 100 die Beifügung der §§. vergessen worden. Daher ist an den betreffenden Stellen zu lesen S. 69 Z. 1 v. o.: §. 16. Könige aus dem Hause Böhmen u. s. w. S. 74 Z. 20: 8- 17. Die drei ersten Könige aus dem Hause Oesterreich 1438—1519. S. 100 Z. 20: §. 21.

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 7

1852 - Koblenz : Bädeker
Kriegswesen, Lebensart und Sitten der Germanen. 7 Streithämmer (auch Donnerkeile genannt), später eherne Streitäxte, Keulen und Schleuder kommen vor. Die Schirm Waffe bestand in der Regel nur in einem Schilde ans Weidengestecht oder Holz, mit glänzenden Farben bemalt. Die Waffen und mit ihnen die Rechte des Staatsbürgers erhielt der Jüngling in: 20. Jahre von: Vater oder einem nahen Verwandten in öffentlicher Versammlung. War ein Krieg von der Volksversammlung beschlösset:, so erfolgte ein Aufgebot sämmtlicher Waffenfähigen oder der Heerbann. Ne- den diesen: bestand auch das Geleite, inden: eine Anzahl beute- lustiger junger Männer sich um einen Führer sammelte, um ihr: auf Streifzügen zu begleiten. Die keilförinige <d. h. aus einer Reihe nebeneinander aufgestellter Keile bestehende) Schlachtordnung hatte zuweilen in: Rücken und zu beiden Seitei: die Wagenburg mit den Weibern und Kindern, welche mitunter eilte wankende oder schoi: durchbrochene Schlachtordnung herstelltei:. l). Lebensart und Sitten. Die alten Deutschen lebten nicht ii: Städten, zum Theil nicht einmal in zusanm:enhangendei: Dörfern, sondern in lt:at:chei: Gegen- dei: bildete eine Ai:zahl einzeln liegender Lebmhütten, mit Stroh oder Rasen gedeckt, nebst den dazu gehörigen Aeckern eine Gemeinde. Der einfachen Wohnung entsprach die Kleidung und die gewöhnliche Nahrung. Die Hauptbeschäftigung der Freien war außer dein Kriege die Jagd; Hand- und Feldarbeiten waren den Weibern, Kindern und Unfreien überlassen. Bei ihren häufigen Gastn:ahlen und Trink- gelagen wurden Gesänge mit Begleitung musikalischer Instrumente so wie der Schwerttanz ausgeführt und oft die wichtigsten Angele- genheitel: vorberathen. Als Haupttugenden unserer Vorfahren wer- den gerühmt: Redlichkeit, Biederkeit und Treue, Keuschheit, Groß- muth gegen besiegte Feinde, zuvorkomn:ende Gastfreundschaft, glü- hende Vaterlandsliebe, verbunden mit heroischer Tapferkeit; ihre Hauptfehler waren Trink-, Spiel- und Streitsucht. 8- 3. Die Deutschen im Kampfe mit den Römern bis zur Völker- wanderung. Ii: der frühesten Zeit, von welcher die Geschichte berichtet, er- scheinen die Deutschen als noch nicht zu festen Wohnsitzen gelangt, und -im Vordringen gegei: Südwesten begriffen, wodurch sie in Be- rührung mit dei: Römern kommei:.

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 48

1852 - Koblenz : Bädeker
43 Heinrich V. ochia und Edessa in dessen Lehnsverband standen) vom obern Eu- phrat die syrische Küste entlang bis an die Nordspitze des rothen Meeres und östlich stellenweise bis an den Saum der syrischen Wüste *). 4) Heinrich V. 1106—1125 strebte nach Erreichung eines zweifachen Zieles: 1) Emporhebung der gesunkenen königlichen Macht, weßhalb er die fast gänz- lich vergessene Oberherrlichkeit des deutschen Königs über Böhmen wieder herstellte. 2) Beendigung des 50jährigen Jnvestitur- streites, welcher sich erneuerte, als der Papst (Paschal Ii.) das Verbot der Investitur wiederholte, Heinrich jedoch mit derselben un- bekümmert fortfuhr. Als Heinrich mit einem Heere in Italien er- schien, bot der Papst zuerst einen Vergleich an, nach welchem der König auf die Investitur verzichten, die Geistlichen dagegen die welt- lichen Lehnsgüter Herausgeber: sollten; aber da dieser Plan an dem Widerspruche der Bischöfe scheiterte, so erzwang Heinrich durch Ge- fangeunehmuug des Papstes und der Cardinäle die Rückgabe des Iu- vestiturrechtes und die Kaiserkrönung (1111). Sobald er aber Ita- lien verlassen hatte, widerrief der Papst den Vertrag als erzwungen und ließ den Bann über den Kaiser aussprechen. Erst 1122 been- dete das Wormser Eon cord at (mit Calixtus Ii.) den 50jährigen Jnvestiturstreit, indem Heinrich einwilligte, die Belehnung mit den weltlichen Gütern nicht inehr mit Ring und Stab, sondern durch Ueberreichung des Scepters zu ertheilen. Veränderungen in der Verfassung während des sächsischen und fränkischen Zeitraumes. 1) Das Königthum. Mit dem Erlöschen des karolingischen Stammes hören auch die Theilungen des Reiches unter Söhne auf, und es folgt ein zwi- schen Erdreich und Wahlrnch schwankender Zustand bis auf Heinrich iv., indem die Wahl der Großen nicht viel mehr war, als eine feierliche Anerkennung der vom regierenden Könige getroffenen Anordnung der Nachfolge, welche immer mehr zur leeren Form geworden wäre, wenn nicht das mehrmalige Aussterben der re- gierenden Dynastie eine Wahl nothwendig gemacht hätte. Die Wahl und oft auch die Krönung deö Nachfolgers aus der nämlichen Dynastie geschah noch bei Lebzeiten des regierenden Königs. Unter Heinrich Iv. erklärten die Fürsten Deutsch- land förmlich für ein Wahlreich. Die Grenzen der königlichen Gewalt waren durch kein Gesetz bestimmt, ihr größerer oder geringerer Umfang hing vorzüglich von *) S. v. Spruner' S historisch-geographischer Handatlas, 45. Blatt nebst Erläuterung.

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 68

1852 - Koblenz : Bädeker
68 Emanzipation des Kaiserthums vom Papste. Ludwig's Hauptgegner war der in Avignon residirende Papst Johann Xxi!., welcher sein Bestätignngsrecht der Kaiserwahl gel- tend machte und Unterhandlungen einleitete, um einen französischen Prinzen auf den kaiserlichen Thron zu befördern. Als nun Ludwig nach der Schlacht bei Mühldorf die Ghibelliuen in Italien gegen die dem Pabste ergebenen Welfen unterstützte, sprach Johann Xxss. in Avignon den Bann über ihn aus und verhängte das Jnterdict über das Reich. Ludwig aber kam, von den Ghibelline»: aufgefordert, nach Italien (1327), empfing die lombardische und von den Römern (von Sciarra Colonna), welche behaupteten, das Krönungsrecht ge- bühre der Stadt und nicht dem Pabste, die Kaiserkrone. Zugleich ließ er einen Gegenpapst (Nicolaus V.) wählen. Da jedoch seine Macht und seine Mittel nicht hinreichend waren, um sich in Italien zu behaupten, so kehrte er uach s Friedrich's Tode (1330) nach Deutschland zurück und machte noch viele vergebliche Versuche einer Versöhnung mit dem Papste. Allein die Könige von Frankreich und Neapel wußten alle Versöhnungsvorschläge zu vereiteln. Daher er- klärten die deutschen Kurfürsten auf dem ersten Kurverein zu Rhense 1338, sobald die Kurfürsten des Reiches einstimmig oder der größte Theil derselben einen Kaiser oder König gewählt hätten, sei dieser durch die bloße Wahl (also auch ohne Bestätigung des Papstes) für den wahren König und römischen Kaiser zu halten. Doch das gute Einverständniß des Kaisers mit den geistlichen und weltlichen Fürsten wurde durch dessen Ländersucht bald wieder getrübt. Nachdem er 1) die Markgrafschaft Brandenburg nach dem Aussterben des askanischen Hauses seinem Sohne Ludwig zu Lehen gegeben, erwarb er 2) Tirol, indem er die Gräfin Margaretha Maultasch von Tirol von ihrem Gemahl (Johann von Böhmen) schied und sie. seinem Sohne, dem Markgrafen Ludwig von Brandenburg, vermählte und dabei die Dispensation wegen zu naher Berwandtschaft selbst ertheilte. Auch zog er 3) die Grafschaften Hol- land, Seeland, Friesland und Hennegau als erledigte Neichslehen ein. Das gesetzwidrige Verfahren des Kaisers bei der Erwerbung Tirols erbitterte viele Fürsten und besonders den Papst (Clemens Vs.), welcher 5 Kurfürsten bewog, den Thron für erledigt zu erklä- ren und Karl, den Sohn des Königs Johann von Böhmen, zu wählen (1346), dem die baierische Partei nach Ludwig's Tode 1347 den Grafen Günther von Schwarzburg als Gegcnkönig eutgegen- stellte; doch nach dessen Tode (1349) wurde Karl allgemein aner- kannt.
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