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1. Die mittlere und neue Welt - S. 122

1873 - München : Lindauer
122 weißen Berge Ö st erreich ob der Enns für seine Kriegskosten (13 Millionen Gulden) verpfändet worden war, die pfälzische Kur würde mit dem Erztruchsessenamte für seine Person auf Lebensdauer, der Kurfürst von Sachsen bekam die Lausitz. 3)er dänische Hrieg, 1625—1629. Das harte Geschick Friedrichs V bewog dessen Schwager, den König Christian Iv von Dänemark, an der Spitze eines Heeres in D e n t s ch l a n d einzufallen, wo inzwischen Albrecht von W a l d -stein oder Wallenstein, später Herzog von Friedland in Böhmen, für den Kaiser ein Heer von 40,000 Mann geworben und über dasselbe den unbeschränkten Oberbefehl erhalten hatte. Wall enstein schlug den Grafen Mansfeld bei der Dessauer Brücke, folgte dem Flüchtigen bis nach Ungarn und vereinigte sich nach seiner Rückkehr mit Tilly, der mittlerweile den König Christian Iv bei Lutter am Barenberge 1626 geschlagen hatte. Beide eroberten Holstein, und Wallenstein allein Schleswig und Jütland. Die beiden Herzöge von Mecklenburg, welche den Dänen Hilfe geleistet, wurden aus ihren Ländern verjagt und das Gebiet des Herzogs von Pommern durch die Truppen Wallensteins geplündert; nur die Hansestadt Stralsund schlug alle Stürme Wallensteins glücklich ab. Für die aufgewandten Kriegskosten erhielt der Kurfürst M ari -milian gegen Rückgabe des noch immer verpfändeten Oberösterreichs die Oberpsalz mit der Grafschaft Cham, dann die Ämter der Unterpfalz rechts des Rheines mit Heidelberg und Mannheim und, weil A mb erg in der Oberpfalz und Heidelberg das Kurpräcipuum (das zur pfälzischen Kurwürde gehörige Gebiet) ausmachten, stillschweigend auch die erbliche Kurwürde (1628). Um den König Christian Iv von einer Vereinigung mit den Schweden zurückzuhalten, wurden ihm alle seine verlornen Länder im Frieden zu Lübeck 1629 vom Kaiser zurückgegeben. Dem Katholizismus suchte der Kaiser das Übergewicht tut Reiche dadurch zu sichern, daß er 1629 durch das Restitutionsedikt alle von den Protestanten seit dem Passauer Vertrage (1552) eingezogenen geistlich eit Güter (gegen 120 an der Zahl) zurückforderte und verordnete, daß die Vorteile des Augsburger Religionsfriedens vom Jahre 1555 (s. S. 114) nur für die Bekenner der Augsburger Konfession gelten sollten. Als Wallenstein dieses Edikt mit großer Härte vollzog, wurden wider ihn auf dem Reichstage zu Regens bürg, wo des Kaisers Sohn Ferdinand zum römischen König gewählt werden sollte, so heftige Klagen geführt, daß ihn der Kaiser entlassen mußte. Die Mehrzahl seiner Soldaten nahm bei den Schweden Dienst; die Minderzahl ward unter Tilly's Befehl gestellt.

2. Die mittlere und neue Welt - S. 123

1873 - München : Lindauer
123 (Der schwedische Hrieg, 1630—1635. Die Protestanten faßten neuen Mut, als der Schwedenkönig Gustav Adolf, der schon die Stadt Stralsund unterstützt hatte, im Sommer 1630 auf Usedom (an der pommernschen Küste) landete und die Kaiserlichen aus Pommern vertrieb. ^ rückte in Begleitung des kaiserlich gesinnten P a ppe nherm schleunig vor Magdeburg, das sich an Gustav Adols angeschlossen hatte, und erstümte diese Stadt am 21. Mai 1631 Ein an mehreren Punkten zugleich aufloderndes Feuer, welches durch die von bett Verteidigern angelegten Flatterminen zum Ausbruch gekommen war, vernichtete den größten Teil der Stadt und vereitelte Willys Plan, diese Stadt zum Stützpunkte seiner Unternehmungen zu machen. L ~ Von Magdeburg führte Tilly sem Heer gegen bett Kurfürsten von Sachsen, der sich des geheimen Einverständnisses mit bett Schweden verbächtig gemacht hatte. Dem bebrohten Kurfürsten kam Gustav Aböls zu Hilfe und schlug mit dem schwedisch-sächsischen Heere die Kaiserlichen unter Ttlly vor Leipzig bei Breitens eld, 1631. Tilly zog rntt dein Reste seiner Armee an .die Weser und von ba nach Baiern. Als Gustav Adolf im Frühjahre 1632 von Mainz her auf Baiern losging, wollte ihm Tilly den Übergang über den Lech wehren, wurde aber schwer verwundet und starb bald darauf zu Ingölst adt. Gustav Adolf unterwarf nun Baiern, und so war gegen die Mitte des Jahres 1632 Deutschland mit Ausnahme der österreichischen ilrblanbe in seiner Gewalt. Inzwischen war Wallen st ein auf Bitten des Kaisers zur Werbung eines neuen Heeres geschritten und hatte die Truppen des Kurfürsten von .Sachsen, welche in Böhmen eingefallen waren, ans diesem Lande vertrieben. Auf die Kunde, daß Gustav Adolf über Landshut nach München gezogen fei, nahm Wallen-steitt feilten Weg nach Reg eusburg, vereinigte hier sein Heer mit dem des Kurfürsten von Baiern und stieß vor Nürnberg auf den Schwedenkönig. Dieser kehrte, nachdem ihm cm Angriff auf Wallensteins Lager mißglückt war, nach Baiern zurück, ging aber, als Kurfürst M a x allein nach dem Süden zog und Wallen st ein den Kurfürsten von Dachsen bedrohte, in (Sit-Märschen nach Sachsen. Hier griff er Wallenstein in der Ebene bei Lützen (1632) an und fand in der Schlacht den Tod. Die darüber erbitterten Schweden drangen unter Führung des Bernhard von Weimar mit desto größerer Wut in die feindlichen Reihen und erfochten einen vollkommenen Sieg. Nach dem Tode Gustav Adolfs ließ der schwedische Reichskanzler Axel Orenstjerna im Einvernehmen mit dem französischen Minister Richelieu den Krieg in Deutschland fortsetzen. Bernhard von Weimar behauptete sich in Baiern und Franken,

3. Die mittlere und neue Welt - S. 125

1873 - München : Lindauer
Breitenfeld, dann (1645) bei Jaukau in Böhmen und legte^ dann den Oberbefehl in bte Hände Wrangels. ^ Als Barern gegen das Ende des Jahres 1646 neuerbings. von den Schweden hart heimgesucht wnrbe, schloß Kurfürst Maximilian zu Ulm (1647) mit den Franzosen und Schweden einen Waffe n ft 11x ft an b, dem zufolge Vatern von den Schweden geräumt würde. Glücklicherweise sah Kurfürst Maximilian balb ein, daß der mit den Feinben des Reiches, abgeschlossene Waffenstillstand keineswegs zu einem für ihn ehrenvollen Frieden führen könne, kündigte beshalb den Waffenstillstand toieber auf und schloß sich wieder an Kaiser Ferbinand Iii an. Nach vielen Unterhandlungen kam enblich der westfälische Friede» am 24. Oktober 1648 zu Stande: zu Münster zwischen Deutschland und Frankreich und zu Osnabrück zwischen dem Kaiser und den Katholiken einerseits, den Schweden und Protestanten .andererseits. Ju Ansehung der Religion wurde festgesetzt:'die Bestimmungen des Pas sauer Vertrages (vom Jahre 1552) und des Augsburger Religionsfriebens (vom Jahre 1555) haben nicht bloß sfür die Katholiken und Protestanten, fonbern auch für die Kalvinisten ober Reformierten Geltung; die Reformierten und Protestanten genießen gleiche Rechte mit bett Katholiken, jebe btefer brei Konfessionen behält das Kirchen-gut, das sie am 1. Januar 1624 besessen hat, jeber Unterthan, sei er Katholik, Protestant ober Kalvinist, bars die ttn Jahre 1624 befolgte Religion öffentlich üben. Fraukrei ch bekam als Entschädigung die österreichischen Besitzungen im ' Elsaß, den Sundgau, die Festung Breisach und die Bestätigung der Hoheit über die seit 1552 besetzten Bistümer und Städte Metz, Toul und Verdun; Schweden erhielt Vorpommern nebst Rügen, Wismar, die säkularisierten Gebiete von Bremen und Verden, alles unter deutscher Hoheit, und 5 Millionen Thaler; Brandenburg bekam Hinterpommern und die säkularisierten Stifter, Magdeburg, Halberstadt, Minden und Kammin; Mecklenburg erhielt die Bistümer Schwerin und Ratzeburg als Fürstentümer; Hessen-Kassel die Abtei Hersfeld. und die Grafschaft Dchaumburg. ' Baiern behielt die pfälzische Kurwürbe mit dem Erztruchsessenamte und die O b erpf alz (f. S. 121 und 122), mußte aber die Unterpfalz an Karl Ludwig, des geächteten Friedrich V Sohn, zurückgeben, für den eine neue Kur würde, die achte, mit bent Erzschatzmeisteramte errichtet würde. Der neuen Kurlinie in ber.rheinpfalz würde für den Fall des Aus-sterbens der Wilhelmschen Linie in Baiern der Rückfall der Oberpfalz samt der Kurwürde und dem Erztruchsessenamte zugesichert, dafür sollte die neuerrichtete achte Kurwürde wieder eingehen und die Ferdinand sch e Linie in Baiern nur im Herzogtume Ober^ und Niederbaiern nachfolgen. Zwei

4. Die mittlere und neue Welt - S. 154

1873 - München : Lindauer
154 dem er 1575 eine neue Litnrgie einführte, welche in vielen Stücken der katholischen gleichförmig war. Sein tsfohn Sigmund (1592—1604), seit 1587 unter dem Namen Sig-mund Iii König von Polen, ließ Schweden durch seinen Oheim Karl verwalten, welcher 1593 die lutherische Kirchenordnnng wiederherstellte. Als Sigmund 1597 mit einem Heere in Schweden erschien, um seine Rechte als König dieses Landes zu wahren, ward er von Karl geschlagen und 1604 gezwnngen, die Krone Schwedens seinem Oheim Karl zu überlassen. Karl Ix (1604—1611) ward vom russischen Zar mit dem Ländchen Kexholm beschenkt und hinterließ das von inneren und äußern Feinden (Dänemark, Nußland) bedrohte Schweden seinem Sohn Gustav Adolf (1611—1632). Dieser erhielt durch den Frieden mit Dänemark zu ©i'öröb 1613 Kalmar und Elfsborg, bekam von Rußland im Frieden zu Stolbowa 1617 Jngermannland und Karelien, erweiterte im Kriege mit Sigmund von Polen, der feine Ansprüche auf Schweden erneuerte, die Herrschaft über die Ostsee durch die Eroberung Lief-l a n d s und erzwang von Westpreußen, das er angegriffen, einen Waffenstillstand, den er zu einem Einfall in Deutschland benutzte (s. S. 123) Gustav Adolf fiel 1632 in der Schlacht bei Lützen. Christine (1632—1654), welche anfangs bis 1644 unter der Vormundschaft eines von dem Kanzler Axel Oxenstjerna geleiteten Neichsrates regierte, bekam von den Dänen, welche einen Bruch mit Schweden herbeigeführt hatten, in Frieden zu Bröm -sebro 1645 die Insel Gottland und erntete als Frucht des in Deutschland fortgeführten Krieges Vorpommern nebst Rügen, Wismar und die Gebiete von Bremen und Verden. Den Verkehr mit Gelehrten den Regiernngsgeschästen vorziehend, legte sie 1654 die Krone zu Gunsten ihres Vetters, des Pfalzgrafen Karl Gustav von Zwetbrücken, nieder, trat 1655 öffentlich zur katholischen Kirche über und schloß 1689 ihr Leben in Rom. § 49. Der Wen Guropa's (f. § 28). I) "Posen ooii Tucadislam I (Iv) aus dem Haufe Mst Bis zur Abdankung Johann Naflmirs aus dem Hause Tunfa, 1305—1668. a. Wolenünter den letzten Pta st en, 1305—1370- Von den durch die Mongolen angerichteten Verheerungen erholte sich Polen erst unter Wladislaw I (Iv), 1305—1333, der 1320 als König gekrönt wurde. Sein Sohn Kasimir Iii, der Große (1333—1370), gab dem Reiche eine namhafte Erweiterung (er gewann G alizieu ober Rotruß land, Pobo lien und die Lehns -hoheit über Masovien) und machte sich zugleich um Gesetzgebung, Gerichtswesen, den Bürger- und Bauernstanb (daher „Städte-

5. Die mittlere und neue Welt - S. 17

1873 - München : Lindauer
17 6. ei n arme nie it feit 70 n. Chr. mit Kappadocien vereinigt. 7. Die Provincia insularum (Jnselprovinz) um das Jahr 70 it. Chr. 8. Das peträische Arabien (der Landstrich von Damaskus bis zum roten Meere im Gegensatze zur Halbinsel Arabien) seit 105 it. Chr. - 9. Großarmenien, 114 it. Chr., Mesopotamien und ' Assyrien 115 n. Chr. erobert, wurden 117 wieder aufgegeben. Das 163 it. Chr. wieder eroberte Mesopotamien ging bald wieder verloren. c) in Afrika: Mauretanien, seit 106 v. Chr. durch Westnnmidieit vermehrt, ward 42 it. Chr. römische Provinz und in M. Tingitana (nach der Stadt Tingis) und M. Cäsariensis (nach der Stadt Cäsare^a) geteilt. Ii. Die Deutschen oder Germanen vor dem Vertrage zu Verdun im Jahre 843 n. Chr. Geographischer Abriß vom alten Germanien. Germanien war in den ältesten Zeiten weder durch natürliche noch durch politische Grenzen genau bestimmt. Die Römer nannten seit dem siegreichen Auftreten ihres Feldherrn G. Julius Cäsar am linken Rheinufer (58—51 v. Chr.) die Strecke vom Rhein bis zur Weichsel und den Karpathen, und von der Donau bis zur Nord-uud Ostsee das freie oder das transrhenanische (auch barbarische) Germanien im Gegensatze zu dem römischen Germanien, d. H. den von ihnen eroberten und von germanischen Stämmen bewohnten Landschaften auf dem linken Rheinufer. Nach Vernichtung der römischen Herrschaft am Rheine kam allmählig für beide Germanien der ältere Name „Deutschland" wieder in Aufnahme. — Gebirge: Ursprünglich wurden alle Gebirge des mittleren Deutschlands hercynischer Wald genannt; später wurde dieser Name aus die noch unbekannten Gebirge des östlichen Germaniens beschränkt, und die westlichen erscheinen nun unter besonderen Namen, wie der A'bnoba (Schwarzwald), Taunus zwischen Main und Rhein, der Teutoburgerwald oder Osning zwischen Lippe und Ems einerseits und der Weser andererseits, Sema^na (Thüringerwald), Gabre'ta (Böhmerwald). — Die bekanntesten Flüsse waren: Dannvius (Donau), Rhenus (Rhein), Ami'sia (Ems), Visurgis (Weser), Al bis (Elbe), Via'dna (Oder), Vi'stnla (Weichsel). Nebenflüsse des Rhenus: auf der rechten Seite Nicer (Neckar), Mönns (Main), Legana (Lahn), Liga (Sieg), Rura (Ruhr) und Lupia (Lippe), auf der linken Seite Mofella (Mosel) und Mosa (Maas). — Völkerstämme: Die Bewohner des freien Germaniens waren in 4 Hauptstämme, die Jngävo'nen, Jstävo'nen, Herntio'nen und Sueveu (Sueben) geteilt. Bei den drei ersten Stämmen hat sich das Gefühl der Einheit in der Sage von einem gemeinschaftlichen Stammvater Mannus erhalten, von dessen drei Söhnen Ingo, Jsko und Jrmi'uo die drei Stämme ihren Ursprung herleiteten. Zu den Jngävonen oder den Bewohnern des germanischen Tieflandes an der Nord- und Ostsee gehörten: die Frisen, Amsi-varier, Angrivarier, Chauken, Sa'xonen, Angeln, Cimbern und Teutonen (Tenten, Jüten, von welchen der Name Jütland herrührt). Zu den Jstävoueu oder den Bewohnern der Westländer, welche am rechten Ufer des Sattler, Abriß. 2

6. Die mittlere und neue Welt - S. 18

1873 - München : Lindauer
13 Mittel- und Niederrheins wohnten, gehörten: die Usi'peter, Tenkte'ren, Siga'mbern, Marsen und Brn'kterer. Zu den Hermionen oder den Bewohner des Binnenlandes, die südlich von den Jngä'vonen und östlich von den Jstä'vonen ihre Sitze hatten, gehörten die Ehernsten und Chatten. Zu den Sueven, welche in Süd- und Ostgermanien wohnten, gehörten die eigentlichen Sneven (Hermunduren, Markomannen, Quaden, Semuouen, Longobarden, Burgunder, Rugier und Goto'ueu), die Vindi'ler oder Vandalen und die Lygier. Im römischen Germanien wohnten folgende deutsche Völkerschaften: die Rau'raker, Tri'boker, Medioma'triker, Ne'meter, Vaugioueu, Tre'verer (Kelten?), Ubier (seit 38 v. Chr.) und Ba'taver. § 5. Züge und Kriege der Deutschen bis zur großen Wölkerwanderung im Jahre 375 n. ßhr. Der Deutschen Ursitz und ihre Wanderung nach Europa. I>ie Deutschen (Teutschen, dintisch, tintsch adj. zum Volk gehörig, von diet = Volk) sind ein Teil des großen indischeuropäischen Sprachstammes und wohnten ursprünglich südöstlich vom Aralsee. Von da zogen die überzähligen Leute, vermutlich schon im 15. Jahrh. v. Chr., unter dem Gesamtuamen Deutsche"'), neben welchem die einzelnen Völkerschaften Sondernamen wie Cim-bern, Chanken, u. s. w. führten, über den Kaukasus und Donfluß nach Westen, wo sie lange Zeit zwischen der Weichsel und dem Rhein, der Donau und dem baltischen Meere (der Ostsee) umherschweiften. Krieg der (Kimbern und Teulo'nen mit den Römern, 113 — 101 v. Chr. Um 113 zogen die Cimbern, das Ufergebiet des baltischen Meeres verlassend, über die Donau in das i'aub der Ta urisker (Steiermark), schlugen 113 bei Nore'ja (Neumarkt in Kärnthen?) den römischen Konsul G. Papirius Karbo und btaugeu durch Gallien, wo sie 109—105 viermal über die Römer siegten, nach Spanien vor. Auf der Rückkehr vou Spanien vereinigten sie sich an der Seine mit den Teutonen, die ebenfalls ihre Heimat am baltischen Meere verlassen hatten, und verabredetet! mit diesen den Plan, von zwei Seiten nach Italien vorzudringen. Aber der Konsul Ma'rius schlug 102 die Teutonen bei Aqua Sextiä, und 101 die Cimbern in den randischen Ebenen bei Verce'llä (s. Bd. I. S. 145 u. 146). Krieg des Marlromanncnfürstcn Äri'ovist mit den Römern, 58 — 57 v. Hl)r. Sjtt dem Streite, welchen die Se'c|uctiter und Ä/duer, zwei gallische Hauptvölker, um die Oberherrschaft über einen mittelg attisch eit *) Der Gesamtname Germanen ist jüngeren Ursprungs und stammt entweder von dem wälschkeltischen garmwyn oder von dem gälrschen gairmean — Krieqer, Held, die stark rufenden Krieger. Den Namen Germanen führten zuerst die Tun gern, welche lange Zeit v. Chr. vom rechten Rhemnfer nach Gallien gezogen waren und die keltischen Belgen besiegt hatten. Von beit Tnngern ging der Name Germanen auf alle ihre Stammesgenossen über, wich aberj nachdem die römische Herrschaft vernichtet war, wieder dem alten Junten Deutsche.

7. Die mittlere und neue Welt - S. 124

1873 - München : Lindauer
124 und Gustav Horn, der tüchtigste unter den schwedischen Führern, unterwarf sich fast ganz Elsaß. Des Kaisers Feldherr W allen -stein ließ beide ungestört walten und leitete mit Frankreich Unterhandlungen ein, um die Krone Böhmens an sich zu bringen. Da er wol einsah, daß ihm dabei die Unterstützung der Schweden und Sachs eu unentbehrlich sei, zog er, um diesen näher zu kommen, mit seinen Anhängern von Pilsen nach Eger, ward aber hier auf Betreiben des kaiserlichen Obersten Bnttler ermordet (25. Februar 1634). Den Oberbefehl über die Truppen Wallensteins übertrug der Kaiser seinem Sohne Ferdinand (Iii) und gab ihm Gallas an die Seite. Nachdem eine Vereinigung der kaiserlicheu Truppen mit denen des Kurfürsten Maximilian et folgt war, vertrieb Gallas die Schweden ans ganz Baiern und brachte den schwedischen Feldherrn Gustav Horn und Bernhard von -Weimar bei Nördlingen (1634) eine vollständige Niederlage bei. Horn wurde - gefangen, Bernhard von Weimar entfloh nach dem Nh eine. Damit war das Übergewicht der Schweden in Deutschland vernichtet; Kursachsen, das schon einige Zeit nur zögernd am Kriege sich beteiligte, sagte sich von der schwedischen Partei los und knüpfte mit dem Kaiser Unterhandlungen an, welche den Prager Frieden (30. Mai 1635) herbeiführten. Da in diesem Frieden der Vollzug des Nestitutious-Edikt es auf 40 Jahre hinausgeschoben wurde, traten ihm fast alle protestantischen Stände des mittleren und nördlichen Deutschlands bei. 3)er schwedische und französische Hrieg, 1635—1648. Da Frankreich nach dem Prager Frieden die Foitsetzung des Krieges offen betrieb, so wütete derselbe am Rhein und im nördlichen Deutschland fort, streifte aber, den religiösen Charakter vollends ab. Bernhard von Weimar kämpfte für Frankreich, und der schwedische Führer Bauer verschaffte durch den Sieg, den er über die sächsisch-kaiserliche Armee bei Littst ock (1636) davontrug, den Schweden noch einmal das Übergewicht in Norddeutschland. Nach dem Tode des Kaisers Ferdinand Ii (f 1637) gab der milde Sinn seines Sohnes und Nachfolgers Ferdinand Iii (1637—1657) Hoffnung auf Frieden, aber weder Frankreich noch Schweden wollten denselben. Bernhard von Weimar, der^vor Gallas über den Rhein gewichen war, kehrte nach einem Siege bei Rhein selben (163b) über diesen totrom zurück und nahm mehrere wichtige Plätze, darunter die Festung Breisach, starb aber schon 16397 worauf die Franzosen seine Truppen und Eroberungen an sich zogen. In Norddeutschland führte nach Bauers Tod der kühne Torstens on den Oberbefehl. Dieser besiegte die Kaiserlichen zuerst (1642) bei-

8. Die mittlere und neue Welt - S. 152

1873 - München : Lindauer
152 Letzterer wurde 1389 in der Schlacht bei Falköping von Hakons Vh Witwe Margareta, welche seit 1387 in Dänemark und Norwegen selbständig regierte, gefangen und unmittelbar darauf des Trones verlustig erklärt. Die Vereinigung des Landes mit Dänemark und Norwegen s. oben bei Dänemark. 4) Dänemark, Norwegen und Schweden von der Natmarischen Anion 6is zum Stodujocmer Xfutßab, 1397—1523. Den Bestimmungen der Kalmarischen Union zufolge regierte nach Margaretes Tod (f 1412) in den von ihr hinterlassenen Ländern Erich von Pommern. Dieser mußte nach und nach in allen drei Reichen (1438 in Dänemark, 1440 in Schweden, 1442 in Norwegen) seinem Schwestersohn, dem Wittelsbacher Christoph aus der Linie Pfalz-Neu markt, weichen, der 1448 zu Helsiu-borg in Schonen an Gift umkam. Als nun die Dänen Christian I ans dem Hause Oldenburg als Unionskönig (reg. 1449—1481) aufstellten, ohne die Zustimmung der Schweden abzuwarten, lehnten sich diese gegen den Erwählten aus. Der König nötigte die Empörer (1457) zur Unterwerfung, konnte aber nicht hindern, daß (1470) in Schweden Sten Store znmreichsver-w es er erhoben wurde (dieser gründete 1476 die Universität zu Upsala). Auf Christian I, welcher nach dem Aussterben des holsteinischen Hauses (1459) von Schleswig und Holstein gegen das Versprechen, daß beide Länder ewig ungeteilt bleiben, zum Herzog und Grafen erwählt worden war, folgte fein Sohn Johann (1481— 1513). Dieser erzwang (1497) die Krönung in Schweden, ward aber von den Ditmarsen (einem Volkszweige in Holstein), welche er ihrer althergebrachten Freiheiten berauben wollte, bei Hemming-städt 1500 vollständig geschlagen. Sein Sohn Christian Ii (1513—1523), gewöhnlich Chri stiern ns genannt, kämpfte mit Glück gegen den schwedischen Reichsverweser Sten Store (f 1520), ließ aber gegen sein gegebenes Wort während der Krönungsfeierlichkeiten in Stockholm 1520 seine Hauptgegner unter den Schweden hinrichten — das Stockholmer Blutbad. In dieser Bedräng-niß erhob sich der seinen Verfolgungen entronnene G u st a v Wasa, kämpfte an der Spitze der Dalekarlen (eines schwedischen Gebirgs-volkes) gegen Dänemark, ward 1523 zum König von Schweden ernannt und als solcher von den Dänen anerkannt, welche inzwischen Christian Ii entsetzt und dessen Oheim Friedrich I, Herzog von Schleswig und Holstein, auf ihren Tron erhoben hatten. 5) Dänemark mit Norwegen von dem 8tokholmer Rtntbad 6ts zum Tode Christians Iv, 1523—1648; Schweden 6ts zur Abdankung Christine's, 1654. a. Dänemark mit Norwegen. König Friedrich I (1523—1533) trat 1526 zur lutherischen Kirche über und der Reichstag zu Odense bewilligte 1527 den Lutherischen gleiche

9. Die mittlere und neue Welt - S. 235

1873 - München : Lindauer
235 und der für sein Klevesches Land besorgte Friedrich Wilhelm von Brandenburg für die Holländer auf. Zwar mußte sich Friedrich Wilhelm 1673 in den Separatfrieden von Vossem zur Neutralität verpflichten, aber Holland nötigte durch die Seesiege seiner Admiräle Ruijter und To mp die mit H-rank-reich verbündeten Engländer 1674 zu dem Sep aratfrted e n von Westminster, und die hartnäckige Verteidigung Hollands durch den zum Generalstatthalter erhobenen Wilhelm 111 von Oranten stellte das Gleichgewicht unter den sich bekämpfenden Parteien vollends her. ^ Inzwischen hatte der deutsche Kaiser Leopoldi mttspauten und Lothringen eine Allianz geschlossen, der 1674 das deutsche Reich und Brandenburg beitraten. Gegen diese stellte Ludwig Xiv drei Heere auf. Kr selbst eroberte 1674 die Fronche-Comte, Prinz (Sonde kämpfte bei Sen es fe (unwett Mons) ohne Entscheidung gegen Wilhem Iii von Orauieu, Türen ne verhinderte die Eroberung des Elsasses durch die Kaiserlichen^ und den Kurfürsten von Brandenburg, ward aber bei dem Dorfe Satz-bach in Baden durch eine Kanonenkugel getötet. Um den Kurfürsten von Brandenburg von der ferneren Teilnahme ant Kriege gegen Frankreich abzuhalten, reizte Ludwig Xiv die Schweden ’u einem Einfalle in Brandenburg. Aber Friedrich Wtlhelm schlug das schwedische Heer 1675 bei Fe'hrbetltn und brachte das den Schweden gehörige Vorpommern in seine Gewalt. Bevor es ihm gelang, seine Truppen neuerdings gegen Frankreich zu führen, schloß Ludwig 1678 in Nymw egen zuerst mtt Holland allein, dann mit Spanien Frieden. Holland erlitt keinerlei Einbuße, dagegen mußte Spanien mehrere Plätze in dennteder-landen und die Franche-Eomte, die als Bestandteil des burguudischen Kreises zu Deutschland gehört hatte, an Frankreich abtreten. Diese unerwartete Wendung der Dinge bewog den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, mit Frankreich und Schweden 1679 zu St. Germain en Laye Frieden zu schließen, worm er alle seine Eroberungen bis aus ein kleines Gebiet aus dem rechten Oderuser zurückgab. v- 'Die Nmmonen, 1680—1684. Kaum war der Friede hergestellt, so errichtete Ludwig Xiv 4u Breisach, Metz und Besan^on drei Gerichtshöfe unter dein Namen Reunionskammern, welche zu untersuchen hatten, was jemals zu den seit 1648 an Frankreich abgetretenen Ländern und Plätzen gehört hatte. All' dies zog er ein und besetzte, während er mit dem deutschen Reiche in Unterhandlungen begriffen war, die Festung Straßburg im Elsaß (1681). Zum Unglücke Deutschlands war damals Kaiser Leopold durch die Ungarn und Türken sehr bedrängt, so daß er gegen Frankreich nicht nach-

10. Die mittlere und neue Welt - S. 276

1873 - München : Lindauer
276 Wolstand einzubüßen. Gegen das Haus Oranien, welches die Erblichkeit der Statthalter würde im Mannesstamme 1674 erhalten, 1711 verloren und 1747 zum zweitenmale erlangt hatte, brach 1786 ein republikanischer Aufstand los, welcher 1787 durch die Vermittlung Preußens unterdrückt ward. Der französische General Pi chegrn, der 1794 Belgien eroberte, unterwarf 1795» auch Holland, das noch in demselben Jahre zurbatavischen Republik erklärt ward (s. S. 203). Diese mußte 1798 einige südliche Landstriche an Frankreich und im Frieden zu Amiens 1802 die 'Mel Ceylon an England abtreten (s. S. 207). Nachdem sich die batavische Republik 1805 eine neue Verfassung gegeben hatte, ward sie 1806 von Frankreich zum Königreich Holland erklärt und erhielt Ludwig B o n a p a r t e, Bruder _ des Kaisers Napoleon, zum König. Da dieser sein Land der französischen Politik nicht opfern wollte, so dankte er, nachdem er 1810 Seeland und Geldern an Frankreich abgetreten, in demselben Jahre zu Gunsten seines Sohnes ab, aber Kaiser Napoleon verwarf die Verfügung über die Troufolge und vereinigte Holland mit Frankreich. Nach der Schlacht bei Leipzig (1813) ermutigte der preußische General Bülow die Holländer zur Abschütteluug des französischen ^oches, und am 30. November 1813 traf der Prinz von Orauieu in .öaaa ein und übernahm die Leitung des Landes als souveräner ■V V _ _____ r i a r. _______________________'s. _ V (X ^ f s A. v» Sn bestieg. Dieser erhielt zur Entschädigung für die vom Hause Oranien au Deutschland abgetretenen Lander Luxemburg als deutsches Großherzogtum. § 79. Welgien und Kolland seil 1814. Das aus der Verbindung Belgiens mit Holland entstandene Königreich der Niederlande (s. den Schluß des §. 78) ward durch den zweiten Pariser Frieden (1815) um emige von Frankreich abgetretene Bezirke vergrößert, nahm aber teme gedeih-liebe Entwicklung, da die Belgier und Holländer tn Abstammung, Charakter, Religion, Sprache, Sitten und Berufsweise zu verschieden waren und die an Zahl überlegenen Belgier das politische Übergewicht der Holländer nur mit großem Unmut ertrugen. So bildete sich in Belgien gegen die Regierung eilte doppelte Oppositionspartei, eine liberale und eine klerikale, und die fran8°We ^l= Revolution 1830 gab Anlaß zu dem Brüsseler Aufstand vom 25a anst 1830, dem am 20. September ein.zweiter folgte. Der Puuz von Oranien (der nachmalige König Wilhelm Ii) suchte durch .Nachgiebigkeit die Herrschaft seines Hauses zu retten, mußte sich aber nach blutigeni Kanipse in Brüssel an btt Grenze Belgiens zuruct^ ziehen, und nach kurzer Zeit wareu die Holländer aus allen belgi-
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