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Sandebenen, welche mit Haidekraut und anderm
Gestrüpp bedeckt sind, so daß nur Schafe und Bienen
daselbst Nahrung finden, nennt man Haiden.
Große, einförmige Ebenen, die nur mit Gräsern
und kleinen, krautartigen Gewächsen bedeckt find, heißen
Steppen (in Rußland), Prairien oder Savan-
nen (in Nordamerika), Llanos oder Pampas (in
Südamerika).
Unbedeutende Erhöhungen des Landes werden
Anhöhen, Hügel, bedeutendere, Berge genannt.
Liegen die Berge in einer langen Reihe hinter einan-
der, mit einer bestimmten Richtung, so bilden sie eiv
Gebirg, eine Gebirgsk et te.
Ein Gebirge, welches sich bis an das Meer erstreckt,
nennt man ein Vorgebirge oder Kap.
Die merkwürdigsten Berge sind die Vulkane oder
feuerspeienden Berge. Die glühende und daher
flüssig gewordene Gesteinmaffe, welche sich von Zeit zu
Zeit aus dem K r a t e r1 ergießt, heißt Lava.
Die Erhebung eines Berges über den Meeresspiegel
nennt man seine absolute Höhe; die über eine be-
nachbarte Ebene, seine r ela tiv e Höhe.
Die Gipfel der Berge werden verschieden benannt: in
Deutschland heißen sie meist blos S p i tz e oder G i p f e l,
auch wohl Kuppe, Koppe, Kegel; in der Schweiz,
wo sie oft sehr spitz sind, Horn, Nadel (aiguille,
dent), Kulm (point culminant); in Frankreich, Pik;
im Elsaß (Vogesen), Belchen (Ballon).
Die Vertiefungen zwischen den Bergen heißen
T h ä l e r; diese zerfallen inquerthäler (Vogesen)
und in Längethäler (Jura).
Die wichtigsten Querthäler, welche als Straßen
über die Gebirge benutzt werden, heißen Pässe.
1 Schlund, trichterförmige Oeffnung eines Vulkans.
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Extrahierte Personennamen: Haiden Koppe
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Südamerika Deutschland Schweiz Kulm Frankreich
Auf ein heiliges Räthsel. O könnt' ich dir, liebliche Freundin,
Ueberliefern sogleich glücklich das lösende Wort. —
Werdend betrachte sie nun, wie nach und nach sich die Pflanze,
Stufenweise geführt, bildet zu Blüthen und Frucht.
Aus dem Saamen entwickelt sie sich, sobald ihn der Erde
Stille befruchtender Schooß hold in das Leben entläßt,
Und dem Reize des Lichts, des heiligen, ewig bewegten,
Gleich den zärtesten Bau keimender Blätter empfiehlt.
Einfach schlief in dem Saamen die Kraft; ein beginnendes Vorbild
Lag, verschlossen in sich, unter die Hülle gebeugt,
Blatt und Wurzel und Keim, nur halb geformet und farblos;
Trocken erhält so der Kern ruhiges Leben bewahrt,
Quillet strebend empor, sich milder Feuchte vertrauend.
Und erhebt sich sogleich aus der umgebenden Nacht.
Aber einfach bleibt die Gestalt der ersten Erscheinung;
Und so bezeichnet sich auch unter den Pflanzen das Kind.
Gleich daraus ein folgender Trieb, sich erhebend, erneuet,
Knoten aus Knoten gethürmt, immer das erste Gebild,
Zwar nicht immer das gleiche, denn mannichsaltig erzeugt sich,
Ausgebildet, du siehst's, immer das folgende Blatt,
Ausgedehnter, gekerbter, getrennter in Spitzen und Theile,
Die verwachsen vorher ruhten im untern Organ.
Und so erreicht es zuerst die höchst bestimmte Vollendung,
Die, bei manchem Geschlecht, dich zum Erstaunen bewegt.
Viel gerippt und gezackt auf mastig strotzender Fläche,
Scheinet die Fülle des Triebs frei und unendlich zu sein.
Doch hier hält die Natur mit mächtigen Händen die Bildung
An, und lenket sie sanft in das Vollkommnere hin.
Mäßiger leitet sie nun den Saft, verengt die Gesäße,
Und gleich zeigt die Gestalt zartere Wirkungen an.
Stille zieht sich der Trieb der strebenden Ränder zurücke,
Und die Rippe des Stiels bildet sich völliger aus.
Blattlos aber und schnell erhebt sich der zärtere Stengel
Und ein Wundergebild zieht den Betrachtenden an.
Rings im Kreise stellet sich nun, gezählet und ohne
Zahl, das kleinere Blatt neben dem ähnlichen hin.
Um die Achse gedrängt entscheidet der bergende Kelch sich,
Der zur höchsten Gestalt farbige Kronen entläßt.
Also prangt die Natur in hoher, voller Erscheinung,
Und sie zeiget, gereiht, Glieder an Glieder gestuft.
Immer staunst du auf's Neue, sobald sich am Stengel die Blume
Ueber dem schlanken Gerüst wechselnder Blätter bewegt.
Aber die Herrlichkeit wird des neuen Schaffens Verkündigung;
Ja das farbige Blatt fühlet die göttliche Hand.
Und zusammen zieht es sich schnell; die zärtesten Formen,
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Juno schöner Vogel, der Argus, hundert braune Augen auf jeder Feder; der
Colibri Feuerfunken brennen auf allen Blättern, nirgends Verderben, überall
Lust und Freude, überall heiteres Leben.
Immer höher nach dem Norden hinauf steigt die Sonne, um den Som-
mer dort zu bereiten, während hier der Herbst mit allen seinen tausendfäl-
tigen Reizen eintritt.
Nicht etwa, daß man in dieser Jahreszeit mehr Früchte fände als ge-
wöhnlich: zu glücklich ist dieser Garten, dieses Eden, in dem Blüthen, Früchte,
reif und grün, zugleich auf allen Bäumen hangen, die Natur selbst nimmt
eine andere Gestalt an. Vergebens ist es, die bunte Farbenpracht des tro-
pischen Nachsommers malen zu wollen; welche Feder hätte Kraft, welcher
Pinsel Reichthum genug, um diese Schönheiten, mit denen fast kokettirend die
üppige Natur sich beim Abschiednehmen schmückt, zu malen; die Blätter aller
Pflanzen, vom Lorbeer zum Kaffee, vom Eisenbaum zum Mahagoni, welche
ihr Laub wechseln, verändern ihre Farbe in allen Schattirungen, vom klar-
sten Gelb zum Chamois, Roth, Purpur und Scharlachbraun; und die das-
selbe behalten, gehen in ein blässeres, oder dunkleres Blau über; dabei sind
die Farben von einer außerordentlichen Lebhaftigkeit, von einem Glanz, der
nicht begreifen läßt, daß hier sterbende oder abgestorbene Pflanzen sein sollen,
und nun, als wolle die gütige Mutter-Erde selbst den Gedanken der Ver-
gänglichkeit und des Dahinscheidens aus diesem ihren Lieblingsaufenthalte
verbannen, so ist noch, ehe die Blätter fallen, ein jeder Baum, ein jeder
Strauch mit neuem Laub von frischem lebhaften Grün unseres Mai ge-
schmückt, und nun denke man sich, wer eine lebhafte Phantasie besitzt, dies
wunderbare Gemisch der neuen reinen Blätter mit den bunten des vorigen
Jahres vereint, aus einem Ast, die Blüthen in ihrer unglaublichen Schön-
heit, die lockenden, durchsichtigen, mit lauter Saft gefüllten Früchte, welche,
von der Sonne beschienen, wie Ampeln von buntem Glas aussehen, als
wären sie bei einer Illumination zur Zierde zwischen die Aeste gehängt.
Ihre Blumenphramiden mit tausend Armen streckt fünfzig Fuß hoch in
die Luft der Ajave, ein Thurm, ein Obelisk von Blüthen. Die prächtige
Jucca ragt mächtig hinaus, jeder Zweig trägt an seiner Spitze einen manns-
hohen Blumenschast, welcher wagerechte Zweige nach allen Seiten aussendet,
die mit Weißen, rothen und gelben Glocken reich behängt sind. Fünf bis
sechs Wochen dauert jede Blüthe, und vergeht nur, um den Zweig, an wel-
chem sie saß, zu theilen, damit an ihrer Stelle im nächsten Jahre zwei oder
drei eben so herrliche Blumen erscheinen.
Ihren berauschenden Duft hauchen die Gewürze aus; die milde Sonne
brennt nicht mehr, sie wärmt sanft, sie erguickt. Mildere Lüfte, als die der
Sommer entzündet, wehen durch das säuselnde Laub, bunte Eidechsen ra-
scheln im Gras, goldgrüne zarte Schlangen, unschädlich, ohne Gift, nur den
Insekten des Sumpfes nachstellend, spielen zu meinen Füßen, suchen nicht
mehr lechzend den Schatten, sondern lassen gern im Feuer der Sonne ihr
reiches Kleid schimmern.
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