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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 7

1895 - Straßburg : Heitz
Kteine Geographie von Elsaß-Lothringen. § L Größe, politische Stellung undwcrmen. Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit 1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei Hauptteile: Elsaß und Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern, die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h. die in der Fremde Wohnenden; das Land hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem Flusse Jll wird bestritten. Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen, welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855). 1 In runder Zahl.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 160

1849 - Münster : Coppenrath
160 37 Elephanten von Karthagena auf und überschritt den Ebro. In kurzer Zeit, aber nur nach einem äußerst blutigen Kampfe, unterwarf er sich das ganze zwischen diesem Flusse und dem Pyrenäengebirge gelegene Land und ließ zur Deckung desselben den Unterfeldherrn Hanno mit 11,000 Mann zurück. Er selbst überstieg mit 50,000 Fußgängern und 9000 Reitern die Pyre- näen und durchzog rasch das südliche Frankreich, über Ruscino, das heutige Russillon, Narbonne, Nismes (Nemausus). Gegen das Ende des Septembers kam er an die Rhone, über die er zwischen Orange und Avignon setzte. Hier kam es zu einem blutigen Vorpostengefechte. Der römische Cónsul Scipio, wel- cher auf seiner Fahrt nach Spanien zu derselben Zeit bei Mar- seille landete, und erst hier Kunde von dem Übergange seines Gegners über die Pyrenäen erhielt, war entschlossen, ihm hier den Weg zu verlegen und schickte eine Abtheilung Reiter aus, Erkundigung einzuziehen. Zu demselben Zwecke hatte auch Han- nibal eine Reiterschar abwärts geschickt, die bald mit der römi- schen in einem zwar kleinen aber blutigen Gefechte zusammentraf, wie zum Vorspiel der großen Kämpfe, die bald folgen sollten. Dem römischen Cónsul wich er listig aus. Er wandte sich nörd- lich längs der Rhone, ging dann über die Jsere (Zsara), welche in die Rhone fließt und langte, gestärkt durch die Bündnisse gal- lischer Fürsten, in der letzten Hälfte des Oktobers an dem Fuße der Alpen an. Hier aber schien die Natur der Gegend seinem Siegeszuge eine Grenze setzen zu wollen. Zn der Mitte zwischen Italien und Gallien ragt in furcht- barer Höhe das Alpengebirge, gleichsam als eine feste unüber- steigbare Mauer zwischen beiden Ländern aufgethürmt. Rings- umher starret alles von Eis und Schnee, zackige Felsenspitzen ra- gen bis in die Wolken hin. Hier war nicht Stadt nicht Dorf; kein gebahnter Weg führte über das entsetzliche Gebirge. Nur wilde Thiere schweiften umher und halbwerwilderte Menschen, die, erstarrt von Kälte, in elenden Hütten oder in Felsenschluch- ten ihr trauriges Leben zubrachten. Hierüber sollte nun zum erstenmal ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und Gepäck, und das gerade in der rauhen Herbstzeit, wo Alles um so schrecklicher war, zumal für die Karthager, die aus dem heißen Afrika kamen. Betroffen stand das Heer vor

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 164

1849 - Münster : Coppenrath
164 wohin sich Hannibal wenden mogte, immer zog er auf seinen Bergen neben ihm her und ließ sich durch Nichts zu einer offe- nen Feldschlacht herunterlocken. Bald aber wurden die römischen Soldaten, gewohnt, den Feind zuerst anzugreifen, dieser langwei- ligen Art der Kriegführung, dieses müßigen Hin- und Herziehens durch die Wolken, wie sie es in ihrem Unwillen nannten, höchst überdrüssig. Sie schalten ihren Feldherren feige und nannten ihn spöttisch Ounetutor d. i. Zauderer. Allein Fabius ließ sich durch Nichts in seinem Entschlüsse wankend machen. Er wollte lieber von einem klugen Feinde gefürchtet, als von einem thö- richten Volke gelobt sein. Er hoffte, sein Zaudern werde den Hannibal in die größte Verlegenheit bringen müssen; auch könnte wohl der feurige Mann, durch sein Zaudern ermü- det und weniger vorsichtig, ihm endlich eine Blöße geben. So geschah es auch. Ehe Hannibal es sich versah, war er in einer Bergschlucht cingeschlossen, alle Ausgänge hatte Fabius sorgfältig besetzt. Jedoch durch eine List rettete er sich glücklich aus der Falle, in welche er gerathen war. Er ließ zweitausend Ochsen zusammenbringen, ihnen zwischen den Hörnern Reisbündcl bin- den, diese bei Anbruch der Nacht anzüuden und dann die Thicre die Höhe hinantreiben. Voll Schrecken und Verwirrung änder- ten die Römer ihre vortheilhafte Stellung, und Hannibal entkam glücklich aus der drohenden Gefahr. Hiedurch ward der Un- wille gegen den Dictator noch gesteigert. Es hieß sogar, er müsse wohl mit Hannibal in einem geheimen Bunde stehen. Denn dieser verwüstete alle Ländereien um Rom mit Feuer und Schwert, nur die des Fabius ließ der Listige sorgfältig erhalten, um ihn in einen solchen Verdacht zu bringen. Eben so unbesonnen wie die gemeinen Soldaten, urtheilte auch der Magister Equi- tum, Minucius Rufus. Dieser rühmte öffentlich von sich, wie er, falls ihm der Oberbefehl übertragen wäre, den Feind sogleich im offenen Felde angreifen und schlagen würde. — Der Dictator mußte selbst nach Rom kommen. Vor seiner Abreise verbot er dem Minucius, sich mit dem Feinde in einen Kampf einzulassen. Allein Minucius brannte vor Begierde, sich mit diesem zu messen. Hannibal gab ihm dazu Gelegenheit. Er schickte eine Abtheilung seines Heeres aus, um Getreide herbei- zuholen. Minucius überfiel dieselbe und hauete einen Haufen

4. Die alte Geschichte - S. 109

1872 - Münster : Coppenrath
I 109 den Menschen die Zukunft. Er lie unermeliche Geschenke an sie vertheilen und nach dem Ausgange des bevorstehenden Krie-ges fragen. Die Antwort lautete: Geht Crsus der den Halys, so wird er ein groes Reich zerstren." Jetzt hielt er sich des Sieges gewi. In freudiger Erwar-tung zog er der den Halys dem Cyrus entgegen. Frchterlich war die erste Schlacht; keiner siegte. Die Nacht trennte die Strei-Lenden. Crsus zog nach seiner Hauptstadt Sardes zurck und lie die Truppen auseinander gehen. Er hatte vor, im folgen-den Jahre mit einem noch greren Heere wiederzukommen. So lange aber lie Cyrus nicht auf sich warten. Kaum war Crsus in Sardes, so stand auch er mit seinen wilden Scharen von Reitern und Fugngern vor den Thoren. Cr-sus wurde geschlagen, seine Hauptstadt erobert. Mit klirrenden Waffen drangen die erbitterten Feinde hinein und hieben Alles nieder. Und schon wollte einer den Crsus, welchen er nicht kannte, durchbohren, als sein ltester Sohn, dem die pltzliche Angst das Band der Zunge lsete, laut schrie: Mensch, tobte den Crsus nicht!" Da fhrte man den König gefangen zum Cyrus. Im ersten Rausche des Sieges befahl dieser, ihn lebenbig zu verbrennen. Und sogleich wrbe ein Scheiterhaufen errichtet, und Crsus gefesselt barauf gestellt. Und schon sollte dieser angeznbet werben, als der Unglckliche, eingedenk der Worte des griechischen Weisen, aus seiner bumpfen Betubung erwachte. Er schrie pltzlich durch die tiefe Stille des versammelten Volkes dreimal laut auf: O Solon! Solon! Solon!" Das hrte Cyrus und wollte wissen, wen er anrufe. Er lie ihn beshalb herunternehmen. Anfangs wollte er nicht be-kennen, enblich aber sagte er: einen Mann, besten Unterrebung ich um viele Schtze allen Fürsten wnsche." Dann erzhlte er ihm wehmthig das mit Solon gefhrte Gesprch. Cyrus wrbe tief gerhrt. Er bebachte, ba auch er ein Mensch, und da unter den menschlichen Dingen nichts bestn- 6

5. Die alte Geschichte - S. 133

1872 - Münster : Coppenrath
133 der geeignete Zeitpunkt zu fein, und er fing seine lgenhafte Erzhlung an. Hret," sprach er, die Griechen schiffen jetzt, wie ihr wisset, nach Hause. Fr eine glckliche Heimkehr ist auf Befehl des Priesters dieses Pferd gezimmert als Shnungs-opfer fr die beleidigte Schutzgttin eurer Stadt, deren Bildni Ulysses und Diomedes einst frevelmthig euch entwendet haben. Kommt das Pferd unverletzt in eure Stadt, so wird sie nach dem Ausspruche des Priesters unberwindlich sein und ringsum die Völker beherrschen. Das eben wollten eure Feinde verhindern und baueten es absichtlich so groß, damit es nicht durch die Thore gehe." So und noch Mehres sprach der listige Grieche. | Die Trojaner glaubten seinen gleinerischen Worten und lieen vor geschftiger Eile ihn kaum ausreden. Eiligst werden Rder unter dem Pferde angebracht, berall Stricke an demselben befestigt, und nun spannt sich Alles davor. Männer, Weiber, Kinder, Alle wollen ziehen helfen. Wer nicht so glcklich ist, die Stricke mit anzufassen, schliet sich an die langen Reihen der Knaben und Mdchen, die schn geschmckt zu beiden Seiten gehen und feierliche Lieder fingen. Das Pferd kann nicht durch's Thor kommen! Und augenblicklich sind Viele bei der Hand, die dieses sammt einem Theile der Stadtmauer niederreien. In-belnd und frohlockend geht nun der lange Zug durch die Stra-en nach der Burg hin. Hier, vor dem Tempel der Gttin, wird das Wunderthier feierlich aufgestellt, damit es Jeder sehen und sich desselben erfreuen knne. Frhlich war der Tag, aber schrecklich die darauf folgende Nacht. Whrend Alles im tiefen Schlafe lag, schlich Sinon zu dem Pferde, ffnete leise die Thre, und die geharnischten Männer stiegen aus dem Bauche hervor. Sie gehen nach den Stadtthoren. Die Wchter schlafen. Diese werden niedergehauen, die Thore losgerissen, und mit freudigem Kriegsgeschrei dringen die Griechen aus ihrem Hinterhalte in die Stadt ein. Sinon luft schon mit Brandfackeln in den Straen umher und zndet die Huser an. Zu spt merken die Trojaner den

6. Die alte Geschichte - S. 183

1872 - Münster : Coppenrath
i . . . . 183 Fischerkahn der den Hellespont gesetzt sein, der welchen er jngst auf einer langen Schiffbrcke mit den Millionen seines Reiches so stolz und majesttisch hingezogen war. Der Name Themistokles war von nun an das Losungswort allgemeiner Freude. Die Spartaner krnten ihn in ihrer Stadt mit Olivenkrnzen, schenkten ihm den schnsten Wagen, der in Sparta zu finden war, und lieen ihn von dreihundert Jng-lingen feierlich bis zur Grenze zurckbegleiten. Als bald darauf ! ganz Griechenland versammelt war, um nach alter (Bitte zu ^ Olympia die groen Karnvsspiele zu feiern, standen alle Zu-! schauer pltzlich von ihren Sitzen auf, als Themistokles erschien. Keiner dachte da mehr an Kampsspiele. Alles sah und zeigte mit freudiger Bewunderung auf Themistokles hin. Dieser wurde hierber lief gerhrt und sprach: Nun ernte ich den Lohn aller Anstrengung fr Griechenland." 56. Schlacht bei Plat (479 vor Chr.). Tansanias und Aristides. Der unglckliche Terxes mochte nicht wieder nach Griechenland kommen. Seinen Feldherrn Marborns aber hatte er mit j einem groen Sanbheere zurckgelassen, noch einen Versuch zu wagen. Marbonius that gar freunbtich gegen die Athener, welche vorzugsweise die Entscheibnng im vorigen Jahre gegeben hatten. Er erbot sich, ihre Stadt auf das Schnste wieber aufzubauen, sie selbst zu Herren von ganz Griechenlanb zu machen; nur mchten sie boch auch mit den Persern einen Freundschafts S Vertrag schlieen. Kein Vertrag zwischen euch und uns," war die Antwort, so lange die Sonne am Himmel geht!" Da ward er zornig und ging mit feinem Heere auf Athen los. Die armen Einwohner verlieen noch einmal die Stadt und begaben sich auf die Schiffe. Was von der Stadt seit der ersten Verheerung noch stanb, wrbe zerstrt. Dann zog er von bort, aus feinen Branbsttten, in die fruchtbaren Ebenen Ii

7. Die alte Geschichte - S. 342

1872 - Münster : Coppenrath
342 diesem Tage nicht in der Senatsversammlung zu erscheinen. Als ihn aber am Morgen ein Vetter des Brutus besuchte und ihm vorstellte, wie sehr er den Senat beleidigen wrde, wenn er ihn unvernchteter Sache auseinandergehen liee, machte er sich aus den Weg. Auf der Strae steckte ihm ein warnender Freund einen Brief zu, in welchem die ganze Verschwrung aufgedeckt war. Er konnte ihn aber wegen des Gedrnges der Volksmenge nicht lesen und gab ihn seinem Schreiber in Ver-wahr. Als er in das Nathhaus gekommen war und auf seinem goldenen Sessel Platz genommen hatte, drngten sich sogleich die Verschworenen um ihn herum. Voran stand Tullius Cimber und bat um die Begnadigung seines verbannten Bruders; und die brigen untersttzten dieses Gesuch. Hierauf ergriff Cimber Csar's Toga und ri sie ihm gewaltsam von der Schulter. Das war das verabredete Zeichen, auf welches sogleich einer, Namens Casca, den ersten Dolchsto that. Schnell fuhr Csar von seinem Sessel auf und rief: Bsewicht, was beginnst Du! und griff ihn beim Arme. Unterdessen stachen ihn die anderen in die Brust, in's Gesicht; von allen Seiten drangen die Dolche auf ihn ein. Einige Augenblicke vertheidigte sich der Uebersallene noch so gut er konnte. Als er aber, schon ganz mit Blut be-deckt, auch seinen Liebling, den Brutus, auf sich eindringen sah, da sank sein Muth, und wehmthig rief er aus: Auch dn, mein Sohn!" Dann verhllte er sein Gesicht in die Toga und sank, aus drei und zwanzig Wunden blutend, an der Bildsule des Pompejns, die nicht weit van seinem Sessel stand, entseelt zu Boden. Die smmtlichen Senatoren, vor deren Augen der Mord verbt wurde, flohen vor Schrecken auseinander. 113. Zweites Triumvirat (43 vor Chr.). Antonius. Hctavianus. Lepidns. Csar's Tod brachte fr Rom neue Wirren und Unruhen, aber nicht die Freiheit, welche seine Mrder erwartet hatten-Der Consul Antonius, Csar's Freund, versammelte den

8. Die alte Geschichte - S. 112

1872 - Münster : Coppenrath
112 ganz sonderbare Art soll Cambyses diesen Sieg erlangt haben. Seine vordere Schlachtreihe war mit Katzen bewaffnet, welche bei dem Anrcken der Aegyptier in die Hhe gehoben wurden. Die bestrzten Aegyptier wagten nicht, ihre Pfeile abzuschieen, aus Furcht, die heiligen Thiere zu treffen. Cambyses sandte alsbald ein Schiff den Nil hinauf und lie durch Herolde die Stadt Memphis zur Uebergabe auffordern. In der ersten Wnth haucten die Aegyptier das Schiff sammt der Mannschaft in Stcke. Da ging Cambyses auf die Stadt los und nahm sie mit strmender Gewalt. Psammenit und seine ganze Familie nebst den vornehmsten Aegyptiern wurden zu Gefangenen gemacht. Der aufgebrachte Sieger suchte dem Psam-menit sein trauriges Schicksal recht fhlbar zu machen. Der Unglckliche sa in einem Hause der Vorstadt, von persischen Trabanten bewacht. Zuerst wurde seine Tochter nebst den vor-nehrnsten Jungfrauen in rmlicher Sklavenkleidung aus dem Lager in die Vorstadt geschickt, um Wasser zu holen. Es weinten die Jungfrauen, es weinten ihre Vter; nur Psammenit sa schweigend und thrnenlos da, in finsterer Schwermuth, die Augen auf die Erde geheftet. Daun schickte Cambyses den ein-zigen Sohn des Knigs an der Spitze von zweitausend vorneh" men Jnglingen, mit Stricken um den Hals und mit Zumen im Munde, den Angen ihrer Vter vorber zmu Nichtplatze. Und noch einmal flssen die Thrnen, noch einmal ertnte das Jammergeschrei; nur aus Psammenit's Auge kam keine Thrne, aus seinem Munde kein Lant. Als der Zug der verurtheilten Jnglinge vorber war, kam ein Greis, einst ein reicher Mann und Psammenit's Freund und Tischgeno, jetzt Hlflos und gebeugt unter dem Drucke der Jahre und Armuth, und ging beim Kriegsvolke bettelnd umher. Als Pfammenit dieses sah, weinte er laut auf und rief ein der das andere Mal feinen alten Freund mit Namen. Cambyses wunderte sich, da er jetzt weine, da er doch bei dem jammervollen Anblicke seiner Kinder ungerhrt geblieben war, und lie ihn nach der Ursache fragen-

9. Die alte Geschichte - S. 142

1872 - Münster : Coppenrath
142 eherner Becken, die, frei nebeneinander gehngt, vom Winde wunderbar gelutet wurden, deutete man den gttlichen Willen. Nicht so alt, aber weit berhmter, ja das berhmteste Ora-kel in ganz Griechenland war zu Delphi. Dieser Ort lag in der Mitte Griechenlands, am Fue des Berges Parna und galt zugleich fr den Mittelpunkt der ganzen Erde. Am Ab-hange des Berges war eine schauerliche Kluft, aus welcher fort-whrend ein starker Dampf aufstieg, welcher Menschen und Thiere betubte. Die ringsum furchtbar sich thrmenden Felsen und Berggipfel, der Wiederhall, den man von allen Seiten vernahm, gaben schon dem Orte ein hheres Ansehen und erfllten das Gemth mit geheimnivollen Schauern. Hier weidete einst so geht die Sage ein Hirt seine Ziegen. Und so wie diese sich der Kluft nherten, machten sie wunderliche Sprnge und Bewegungen. Erstaunt ging der Hirt selbst hinzu. Auch er erfuhr an sich die nmliche Wirkung; er taumelte und stie unverstndliche Worte aus. Das Gercht von diesem Vorfalle zog viele Neugierige aus der Umgegend herbei, und bald stand der Glaube fest, hier habe der Gott Apollo seinen Wohnsitz auf-geschlagen und ertheile aus jener geheimnivollen Kluft, die seinen Odem ausstrme, Winke fr die Zukunft. Die Einwohner von Delphi beuteten alsbald dem nahen Gotte einen Tempel und setzten Priester zu seinem Dienste ein. Seitdem wurde von nahe und fern nach diesem Orte gewallfahrtet. Sobald nun der-jenige, welcher sich hier Raths erholen wollte, die blichen Ge-schenke fr den Gott dargebracht und die Punkte, der welche er Entscheidung wnschte, schriftlich eingereicht hatte, wurde die Pythla so hie immer die Priesterin in das Allerhei-ligste des Tempels gefhrt. Dort setzte sie sich, mit Lorbeeren umkrnzt, auf einen Dreifu nieder, der gerade der die Kluft gestellt war. Und kaum hatte sie sich niedergelassen, so wurde sie von den aufsteigenden Dnsten betubt. Ihr ganzer Kr-per gerieth in krankhafte Zuckungen. Das Gesicht wurde bald roth, bald bla, der Schaum trat ihr vor den Mund, wild

10. Geschichte des Mittelalters - S. 56

1872 - Münster : Coppenrath
56 mit innigem Vertrauen sah das Volk zu ihm hinauf. Auch der König ehrte ihn, wie der Schwache den Starken ehrt. Ihm war es ein Leichtes, die Hausmeierwrde in seiner Familie erblich zu machen. Nach ihm wurde sein Sohn Karl Martell Haus-meier (717 741). Am berhmtesten hat ihn der Sieg gemacht, welchen er im Jahre 732 der die Araber erfocht. Seit jenem Siege, der die ganze Christenheit von der grten Gefahr be-freite, erscholl der Name der Frauken und ihres gefeierten Helden weit der die Grenzen Europas hinaus und wurde berall mit Achtung und Bewunderung genannt. Nach diesem Siege konnte der krftige Mann seine Waffen auch wieder gegen die unruhigen Grenznachbaren richten. Er unterwarf sich die Friesen und zwang die Sachsen zu einem Tribute. Nach seinem Tode theilteu sich seine beide Shne, Karl-mann, der vterlichen Verfgung zufolge als Major domus, und Pipin, mit dem Beinamen der Kleine, das Reich, gleichsam als ob es bereits ein erbliches wre. Daraus kmpften sie in brderlicher Eintracht gegen die Herzoge von Aquitanien, Bayern und Schwaben, welche sich fr den letzten Merovinger, den geistesschwachen Chilberich Iii., erhoben hatten. In Karl-mann's Gemthe hatte sich jedoch inzwischen der Entschu befestigt, der Welt zu entsagen und die Herrschaft mit dem Kloster zu vertauschen. Von Pipm in dem fromm'en Vorsatze bestrkt, begab er sich nach Rom, wo er von dem Pauste Zacharias zum Priester geweiht wrbe. Nachdem er bort auch das Klostergelbde des hl. Benedikt abgelegt hatte, bszog er eine einsame Zelle des Klosters Monte Cassino, in welcher er seine Tage verlebte. Pipin, nun alleiniger Herr des Reiches, befestigte die Herrschaft theils durch Waffen, theils durch friedliche Mittel. Er war nur klein von Krper und erhielt deshalb auch den Namen der Kleine", aber von riesenmiger Kraft. Einst, erzhlt man, als bei einem Thiergefechte der feine kleine Figur gescherzt wrbe, nahm er sein Schwert, trat auf den Kampfplatz und hieb einem Lwen, der auf einen Bffel gesprungen war,
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