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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 83

1895 - Straßburg : Heitz
83 hier große Mälzereien, Bierbrauereien, Käsereien, Konservenfabrik, Eisfabrik, Wachstuchfabrik, Cham- Pagnerfabrik. Auch wird bedeutender Wein- und Holz- Handel getrieben. R e i ch st e t l (1780 Einw.), starker Senfbau. — Am Hange der Hausberge, die von Forts gekrönt sind, liegen die Dörfer M u n d o l s h e i m' (760 Einw.), .Niederhausbergen (600 Einw.), Mittel- h ausberge u (300 Einw.) und Oberhaus- bergen (900 Einw.), letztere an der Straßenbahn Straßburg-Truchtersheim gelegen. Eckbolsheim (1600 Einw.) und W o l fi s h e i m (1270 Einw.), mit Straßburg durch eine Straßenbahn verbunden. Achen- heim (970 Einw.), bedeutende Ziegelbrennereien, Tabak- und Hopfenban. 2. B r u ma th^(5540 Einw.), am linken Ufer der' Zorn, an der Eisenbahnlinie Straßburg-Zabern-Avri- court, in einem Wiesenthal, gegen Norden mit Hägeln, gegen Säden mit Waldungen umgeben. Mittelpunkt des Hanfhandels. Man findet daselbst Bierbrauereien, eine Seifenfabrik, Mählen, Gerbereien und eine Ziegel- brennerei. Obst- und Gartenbauschule in Grafenburg. 'U Stunde von Brumath. Unweit vou Brumath befindet sich die Irrenanstalt von S tephan sfeld, welche im Jahre 1835 da- selbst gegründet wurde, mit Filiale in Hördt. 3. H o ch f e l d e n (2530 Einw.), an der Eisenbahn- linie Straßbnrg-Zabern-Avricourt, hat eine Mähle, Ziegel- und Kalkbrennereien. Anch findet man da- selbst Gips und Torf.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 95

1895 - Straßburg : Heitz
95 treffliche Weine; Vaillsres (670 Einw.) hat Stein- gruben und Kalköfen. 2. Pange (315 Einw.), an der französischen Nied, an der Eisenbahnlinie Eoureelles-Tetercheu, mit einer gotischen Kirche und einem Schloß ans dem 17. Jahr- hundert. Bahnstation. Remilly (936 Einm.), Knotenpunkt der Eisen- bahnlinie Saarburg-Metz und Beningen-Rmnilly-Metz, ein hübsches reinliches Dorf an der französischen Nied, mit einer schönen Kirche. Bahnstation. Courcelles a. d. Nied (240 Eunv.), in der Nähe das Kaiserliche Schloßgut Urville. 3. Gorze (1320 Einw.), an einem kleinen Flusse dieses Namens in einem reizenden Thälchen, 18 km von Metz, war im Mittelalter eine Festung. Diese Stadt hat viel gelitten in den Religionskriegen des 16. Jahrhunderts. Von ihrer früheren Größe ist nichts mehr vorhanden als die Ruine einer Abtei und die Spuren einer römischen Wasserleitung, welche bei Jouy-aux-Arches über die Mosel nach Metz ging. — Es befindet sich daselbst eine Bezirksarmenanstalt und eine Blödenanstalt. Ars an der Mosel (3300 Einw.), an der Eisen- bahnlinie Metz-Pont-K-Monsson, in einer freundlichen Lage am Eingange des Mancethales, hat ausgedehnte Eisenwerke. Bahnstation. Novsant (1420 Einw.), an der Eisenbahnlinie Metz-Pont-Ä-Moussou, Hängebrücke über die Mosel nach Eorny. Bahnstation. Jou y - au x - Arche s (940 Einw.), mit den

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 99

1895 - Straßburg : Heitz
99 V. Der Kreis Forbach. 68,700 'Einwohner. 699 □ km. 1. Forbach * (9500 Einw.), an der Eisenbahnlinie Metz-Remilly-Beningen-Saarbrücken. Progymnasium. Papiermachefabrik, großartige Ziegeleien. - Stieri ngen-Wendel ' (3900 Einw.), groß- artige Eisenwerke. Ursprünglich ein Hof; 1843 wurde von dem Hause Wendel um das Werk ein Arbeiter- dorf angelegt. Klein-.R o sseln (2500 Einw.). Steinkohlen- bergwerke. 2. St. Avold* (3370 Einw.), an der Eisen- bahnlinie Metz -Remilly- Beningen -Saarbrücken, - ist eine gewerbreiche Stadt. Prttparandenschule. Die Stadt liegt am Fuße des Bleiberges, wo früher auf Blei und Silber gebaut wurde. Gerbereien, eisen- haltige Quellen. Garnison. Oberhombnrg (1860 Einw.), hübsch'gelegener Ort an der Eisenbahnlinie Metz-Mmilly-Beningen- Saarbrücken. Stahlwerk. 3. Saaralben (3460 Einw.), am Einflüsse der Albe in die Saar und Knotenpunkt der Eisenbahn- linim Saarburg-Saargemüud und Bensdors-Saar- alben, besitzt eine Salzquelle, Salinen, eine Soda- fabrik, Seidenfärberei und Mühlen. In der Nähe finden sich die Salinen von Salzbronn und Haras. Püttlingen (2070 Einw.), mit bedentender Seiden-, Plüsch- und Samtfabrik.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 100

1895 - Straßburg : Heitz
100 4. Großtänche u (570 Einw.), an der Straße von Metz nach Saargemünd, hat Stein-, Sand- und Gipsgruben. Vi. Der Kreis Chät e an-S a lins. 48,900 Einwohner. 975 Q km. 1. Ch^teau-Talins (2020 Einw.), an der kleinen Seille und an der Eisenbahnlinie Saargemünd- Bensdorf-Chambrey, hat seinen Namen von einer Salzgrube, welche im Jahre 133 > im Schloß der Herzoge von Lothringen entdeckt wurde. In: Jahre 1826 wurde dieselbe aufgehoben und durch eine andere in Dienze ersetzt. Den Nanmder ehemaligen Saline zu Chüteau-Salins nimmt jetzt eine Glasfabrik und eine von Ordensschwestern geleitete freie Schnle nebst Pensionat ein. Die Stadt besitzt eine Lateinschule. 2. Bic (2040 Eiuw.), an einer Abzweigung der Eisenbahnlinie Bensdorf-Chambrey, an der Seille, enthält reiche Salzquellen, die aber gegenwärtig nicht ausgebeutet werden. Die Umgegend erzeugt gute Weine. Marsal (620 Einw.), ehemals Festung, 11 km südöstlich von Chüteau-Salins, hat bedeutenden Wein- ban und erzeugt die besten Weiue der Gegeud. ' 3. Dienze* (5780 Einw.), in einer Ebene, in der Nähe des Lindenweihers, hat wichtige Salzwerke, chemische Fabrik, Gerbereien und eine Gelatinfabrik. Garnison. Station an der Lin e Avriconrt-Bensdorf. 4. Delme.(650 Einw.), liegt an dem Abhange eines 405 Meter hohen Berges. Dieser Berg, l;i Cöte de Dehne genannt, ist der höchste Punkt des Kreises.

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 30

1917 - Aachen : Jacobi
30 5. Der Kreis Erkelenz. l) 288 qkm, 39 000 Einwohner, 14 Bürgermeistereien, 25 Gemeinden. Erkelenz, Kreisstadt und Station an der Eisenbahn, Sitz eines Landrats- amtes und Amtsgerichts, zählt 5500 Einw., hat eine schöne Pfarrkirche, eine höhere Schule,-eine landwirtschastliche Winterschule. Die Stadt ist 1674 von Franzosen und Kurcölnern schwer belagert worden. Die Pfarrkirche wurde dem Aachener Stift 1340 in der Weise einverleibt, daß das Stift den großen und kleinen Zehnten sowie die sonstigen Einkünfte derselben erhielt, dagegen aber die diensttuenden Priester besolden und alle Bedürfnisse der Kirche bestreiten mußte. Neben den gewöhnlichen Gewerben eines Landstädtchens treibt man Hierselbst besonders Leinenweberei, Flachs- und Leinsamenhandel. Der Boden in der Umgegend der Stadt birgt reiche Ton- und Kohlenlager. — Wegberg, Dorf im Tal der?, am Zusammenfluß des Beecker und Tüschenbroicher Baches, Sitz eines Amtsgerichtes, nahebei eine Burg, die der Sitz eines Jnquisitiousgerichtes („Messerpfütze" — Messerbrunnen) gewesen sein soll. — Beeck, Dorf an der Schwalm, Geburtsort des Aachener Geschichtschr?ibers Peter a Beeck; in der Nähe Gripekoven mit den Ruinen eines ehemaligen Raubschlosses. —Lövenich mit 2500 Einwohnern, freundliches Dorf in fruchtbarer Gegend; neben Ackerbau (Gerste und Weizen) und Viehzucht treibt die Bevölkerung Leinen- und Wollen- Weberei. — Niederkrüchten, dessen Bewohner gute irdene Geschirre ver- fertigen. — Elmpt mit dem Stammsitz der Grafen von Elmpt, der späteren Herren von Burgau. Hier werden von Wegberg aus periodisch Gerichtssitzungen gehalten. — Gevenich, Dorf mit schöner Fernsicht. („Sagen ans der Heimat".) Bürgermeistereien: Beeck, Cörrenzig (4 Gemeinden), Doveren, (5), Elmpt, Erkelenz. Gerderath, Immerath (2), Keyenberg (3), Kleingladbach (2), Kückhoven, Lövenich, Niederkrüchten, Schwanenberg, Wegberg. 6. Der Kreis Jülich. 318 qkm, 45 000 Einwohner, 18 Bürgermeistereim, 49 Gemeinden. Jülich, Kreisstadt an der?, an welchen Eisenbahnstrecken?, mit über 7000 Einw., hat 5 Papierfabriken, eine bedeutende Gerberei, eine große Zuckerfabrik und eine Kunstfädenfabrik. In Jülich sind das Landratsamt, ein Amtsgericht, eine Eifenbahn-Betriebsinfpektion, ein Gymnasium, eine Höhere Mädchenschule mit großem Pensionat, eine Präparandinnenschule und eine landwirtschaftliche *) Literatur: Brückmann, Joh., Der Kreis Erkelenz (Geschichte der Städte usw. Ii. Heft.) In neuer, erweiterter Bearbeitung. Linnich, E. Heynen S. 173. gr. 8" Preis Ji 1.50; von der Hart, Dr. Julius, Gymnasiallehrer, Geschichte und Sagen des Erkelenzer Flachsgefildes. Mit Benutzung gedruckter And ungedruckter Quellen. Erkelenz, B. Herle 1874, 2 Hefte von 16 und 32 Seiten, Preis jedes Heft 20 Pf.

6. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 51

1917 - Aachen : Jacobi
51 (Skandinavien), Zinn (England), Eisen, Salz (Karpatben), Bernstein (Ostsee- füste). Alle Getreidearten, Laub- und Nadelhölzer, auch Palmen, Obstbäume. Orangen. Alle Ha stiere, auch Renntier, Bär. Wolf. — Bewohner in drei ü8olf'stammen: Germanen (Deutschs, Holländer. Engländer, Dänen, Schweden), Romanen (Franzosen, Spanier, Portugiesen, Italiener und Rumänen), Slawen (Russen. Polen. Tschechen) Religion hauptsächlich Christen, die eine Hälfte ka- tholische und die andere evangelische und griechische. Erstes Kulturvolk der Erde. Staaten meist beschränkte Monarchien. Dreibund und Dreiverband. Pyrenäenhalbinsel. Eine Hochfläche so groß wie das Deutsche Reich. Gebirge: Pyrenäen, Kantabrisches Gebirge Iberisches Scheidegebirge, Kastilisches Schetdegebirge, Andalusisches Scheideg^birge und Sierra Nevada. Flüsse: Minho, Duero, Tajo, Guadiana, G> adalquivir, Ebro, — Produkte: Blei, Zink? Süd- f.üchte; Pferdezucht, Merinoschafe. Bewohner stolz, freiheitliebend. Kath. Religion. Spanien, Königreich, 1 X D. R., 20 Mill. Einw. Städte: Madrid, Bar- celona, Sevilla, Granada. Cadiz. Inseln: Balearen und Pityuseu. Portugal. Republik, 1/6 des D. R. 5 Mill. Einw. Bewohner als See- fahrei berühmt (Vasco da Gama). Städte Lissabon, Oporto (Portwein). Italien. Königreich, x/2 des D. R, 35 Mill. Elnw. Gebirge: Apenninen mit oen Abruzzen, Vesuv. Ätna. Flüsse: Po, Etsch, Arno, Tiber, Busento. Produkte: Marmor, Schwefel; We!n, Ollven; Maultier. Bewohner kunstsinnig. Städte: Rom. „die Ewige Stadt," Turin, Mailand (Dom), Venedig („Insel- staht"), Man'na (Hofer), Genua („schöne Aussicht"), Florenz, Neapel (Vesuv), Palermo. Türkei. Kaisertum, 1/s des D. R, 6 Mill. Einw. Gebirge: Balkan, Dinarische Alpen. Pindus mit Olymp. Fluß: Maritza. Trefflicher Bodeu und gutes Klima. Bewohner meist Türken Städte: Konstantinopel, Adrianopel. Griechenland. Königreich, 1/g des D. R, 3 Mill. Einw. Gesundes Klima (Samum). Ackerbau und Viehzucht. Bewohner meist Griechen. Städte: Athen, Konnth. Saloniki. Königreiche: Rumänien (Bukarest)! Serbien (Belgrad); Bulgarien (Sofia); Montenegro (Eettinje); Albanien (Durazzo). Österreich-Ungarn. Kaisertum. I1/* des D. R, 51 Mill. Einw. Gebirge: Alpen, Karpathen. Deutsches Mittelgebirge. Flüsse: Donau mit Theiß, Drau und Sau. Produkte: Gold, Quecksilber, Marmor, Salz; Getreide, Tabak. Wein! Pferde, Schafe. Industrie und Handel bedeutend. Bewohner: Deutsche (10 Mill,), Tschechen, Polen, Ungarn; meist katholisch. Städle: a) in Österreich: Wien in Riede; österreich, Linz in Oberösterreich, Prag (Pilsen, Karlsbad, Königgrätz) in Böhmen, Innsbruck (Trient) in Tirol, Graz in Steiermark, T test am Asia- tischen Meere, b) in Ungarn: Budapest, Preßburg und Fiume. Schweiz. Republik. V13 des D R, 3 Mill. Einwohner. Höchstes Land Europas. Alpen (St. Gotthard [4 Flüsse j. St. Bernhard). Flüsse: Rhein, Rhone. Lsoi-z Lc:kstt-lnstitu? für tr-ternational* Gel i:ltv;ch?or*chtfnj •Schutiuefiabsothok.

7. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 4

1894 - Dresden : Jacobi
4 Trauung mit groer Pracht vollzogen. Auch zur Vermhlung bersandten die erfreuten nterthanen von allen Seiten Glckwnsche und kostbare Geschenke. 2. Prinz Wilhelm als Soldat. Als kleiner Knabe schon spielte Prinz Wilhelm am liebsten Soldat und kommandierte seine Spielkameraden. Spter war er ein begeisterter Soldat. Wenige Tage nach seinem 19. Geburtstage wurde er in das erste Garderegiment zu Fu als Offizier eingereiht. Da sein Grovater unwohl war, konnte er ihm nur auf seinem Zimmer die Mahnung mit-geben: Nun gehe hin und thue Deine Pflicht, wie sie Dich gelehrt werden wird! Gott sei mit Dir!" Sein Vater begleitete ihn nach Potsdam und stellte ihn dort den Offizieren des Regiments und den Soldaten vor. Von dem Tage an that der Prinz tglich Dienst wie jeder andere Offizier. Nachdem er die Universitt Bonn verlassen hatte, kehrte er zu seinem Regimente nach Potsdam zurck. Er erfllte seine Pflichten fo gewissen-Haft, da er bald zum Hauptmann vorrckte. Mit seiner jungen Ge-mahlin bezog er das Schlo zu Potsdam, um ja nichts im Dienste zu versumen. Ein halbes Jahr nach seiner Verheiratung ernannte ihn sein Grovater zum Major und bergab ihm die Garde-Husaren. Prinz Wilhelm bildete sich in kurzer Zeit zu einem tchtigen Reiteroffizier aus und nicht minder seine Soldaten zu wackeren Reitern. Nach einem Jahre fhrte er diese seinem Grovater und seinem Onkel, dem berhmten Prinzen Friedrich Karl, vor. Beide waren ganz verwundert der seine Leistung. Sein sonst so strenger Oheim rief ihm begeistert zu: Du hast es gut gemacht; ich htte es nicht geglaubt!" So that Priu Wil-Helm in jeder Stellung voll und ganz seine Pflicht und Schuldigkeit. In Potsdam beschftigte er sich eingehend mit den Kriegswissenschaften und hielt darber vor den dortigen Offizieren Vortrge. Bald ernannte ihn sein Grovater zum Oberst des Husaren-Regimeuts. Prinz Wilhelm fhrte als junger Offizier ein streng sittliches Leben und verlangte dies auch von feinen Kameraden. So verbot er in seinem Regimente das Spiel um hohe Summen. Von allen Soldaten verlangte er peinliche Pnktlichkeit. Sein scharfes Auge bemerkte auch die geringste Nachlssigkeit. . Am Weihnachtsfeste lie er fr die Husaren, welche nicht m die Heimat reisen konnten, einen groen Weihnachtsbaum anznden und sie mit ntzlichen Sachen beschenken. Bei solchen feierlichen Gelegenheiten erinnerte er sie an den Wahlspruch unserer Armee: Mit Gott fr König und Vaterland!" und forderte von ihnen vor allem drei Soldaten-tugeuden: Tapferkeit, Ehrgefhl und Gehorsam. An seinem 29jhrigen Geburtstage wurde Prinz Wilhelm zum General ernannt. Aus dieser Stellung wurde er Kaiser, also Kriegsherr der deutschen Armee. 3 Prinz Wilhelm lernt die Regierung kennen. Whrend Prinz Wilhelm in Potsdam weilte, bereitete er sich auch fr das schwere Amt eines Herrschers praktisch vor. So arbeitete er zu-

8. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 6

1894 - Dresden : Jacobi
6 so zu Herzen, da er am 9. Mrz 1888 sanft entschlief. Ihr wit es ja selbst, wie groß und allgemein damals die Trauer um den entschlafenen Helden, den ersten deutschen Kaiser, war. Am betrbtesten war Prinz Wilhelm. Er hatte an dem Sterbebette gestanden und mute seinen kran-ken Vater, der zur Heilung in Italien weilte, in Berlin vertreten. Als Friedrich nach Deutschland zurckkehrte, durfte er nicht einmal hinter dem Sarge seines verehrten Vaters einher schreiten; sein Sohn, der nunmehrige Kronprinz Wilhelm, mute ihn bei den groen Tranerfeierlichkeiten ver-treten. Kaiser Friedrich, auf den Tod erkrankt, wirkte trotzdem eifrig fr das Wohl feines Volkes und feiner Familie; jedoch mute ihm fein Sohn bald bei den vielen Regentenarbeiten helfen. Er konnte ihm nur den Wahlspruch hinterlassen: Lerne zu leiden, ohne zu klagen!" Schon am 15. Juni wurde der kaiserliche Dulder auf Schlo Friedrichskrou bei Potsdam von feinem unsglichen Leiden durch den Engel des Friedens er-lst, und so stand sein Sohn binnen 100 Tagen zweimal am Totenbette zweier heigeliebter Vorfahren. Als Kaiser geleitete er seinen Vater zur letzten Ruhesttte. Im Alter von 29 Jahren war Wilhelm Ii. so pltzlich zum deut-scheu Kaiser und König von Preußen berufen. Aber die letzte Zeit der Heimsuchung und Trauer hatte den lebensfrohen, heiteren Prinzen zu einem ernsten, der sein Alter hinaus gemessenen Mann und Fürsten gereift. D. Kaiser Wil'hetms Ii. Regierungsantritt Gr Gott, gr Gott viel tausendmal, Mein Kaiser, gr Dich Gott! Im Sonnenglhn, im Flammenstrahl Mit Dir Gott Zebaoth! Mag's wettern donnertnig, Mag's suseln friedensmild. Der Herr, mein Kaiser-Knig, Der Herr, Dein Schirm und Schild!" Uufer Kaifer ergriff die Leitung der Regierung mit fester, sicherer Hand und wandte sich zu den Bergen, von dannen die Hlfe kommt. Sein erstes kaiserliches Wort galt dem tapferen Heere: Wir gehren zu-sammen, Ich und die Armee, wir sind fr einander geboren, und fo wollen wir unaufhrlich fest zusammenhalten, mge nach Gottes Willen Friede oder Sturm sein." Ebenso wandte er sich in einem Schreiben an die deutsche Marine: Ich habe den hohen Sinn fr Ehre und fr treue Pflichterfllung kennen gelernt, der in der Marine lebt. Ich wei, da jeder bereit ist, mit seinem Leben freudig fr die Ehre der deutsche Fahne einzustehen, wo es auch immer sei. Und so kann ich es in dieser groen Stunde mit voller Zu-versieht aussprechen, da wir fest und sicher zusammenstehen werden in guten und in bsen Tagen, im Sturme wie im Sonnenschein, immer eingedenk des Ruhmes des deutschen Vaterlandes. Bei solchem Streben wird Gottes Segen mit uns sein."

9. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 13

1894 - Dresden : Jacobi
13 Speisezetteln, im Gebrauch war, hat es vollstndig verbannt; es wird am Berliner Hof jetzt alles schn deutsch ausgedrckt. Echt deutsch ist auch die Einteilung des Tages. Schon in frher Stunde erhebt sich die kaiserliche Familie des Morgens und nimmt ge-meinschastlich das Frhstck ein. Nach emsiger Thtigkeit wird um 1 Uhr wie in jeder Brgerfamilie zu Mittag gespeist. Abends wird recht frh ein einfaches, leichtes Essen verzehrt, und in der Regel begeben sich alle rechtzeitig zur Ruhe. Der Kaiser ist sehr mit Geschften berhuft, trotzdem findet er noch manche Muestunden fr die Seinen. Das ist seine liebste Erholung. - Die Kaiserin ist eine Freundin guter Bcher und schner Musik. Ist ihr Gemahl auf Reisen, dann versammelt sie einey Kreis von Damen um sich und nht mit ihnen gemeinschaftlich fr die Armen. Am Weihnachtsabend beschert sie zunchst ihrem Gemahl und ihren Kindern; dann kommen arme Kinder, etwa 70 an der Zahl, die sie mit ntzlichen Sachen reich beschenkt, nachdem sie mit ihnen eine Weihnachtsfeier veranstaltet hat. Die Kinder vergessen auch nicht den Dank und reichen der freund--lichen Kaiserin dabei zutraulich die Hand. So kann die gesamte kaiserliche Familie uns in jeder Beziehung Muster und Vorbild sein. Mge Gott uns den Kaiser und die Kaiserin viele, viele Jahre zum Segen unseres Vaterlandes erhalten und die kaiserlichen Prinzen zu edlen Mnnern, gleich ihren Vorfahren, heran-wachsen und gedeihen lassen! Wir flehen mit dem Dichter: Vater, krne Du mit Segen Unfern König und sein Haus! Fhr' durch ihn auf Deinen Wegen Herrlich Deinen Ratschlu aus. Deiner Kirche sei er Schutz, Deinen Feinden biet' er Trutz, Sei Du dem Gesalbten gndig: Segne, segne unfern König!"

10. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 15

1894 - Dresden : Jacobi
15 Seine Mutter, die Prinzessin Augusta, stammte aus Weimar, wo damals die deutsche Kunst sehr hochgehalten wurde. In Weimar haben die grten deutschen Dichter zusammengelebt: Goethe, Schiller, Herder. Goethe war noch der Freund und Lehrer der Prinzessin gewesen; er hatte ihr Liebe zur Kunst und fr alles Gute und Edle eingeflt. Sie war es nun vor allem, die dafr sorgte, da neben dem Soldatenspiel nicht das Lernen vergessen wurde. Hochgebildete Männer, so der berhmte Dr. Curtius aus Lbeck, waren seine Lehrer, und so kam es, da neben aufrichtiger Frmmigkeit, neben der Liebe zum Soldatenstande auch die Liebe zur Kunst und Wissenschaft in dem Prinzen erweckt wurde. Als Prinz Friedrich Wilhelm 10 Jahre alt war, ernannte ihn sein Oheim Friedrich Wilhelm Iv., der seit einem Jahre König war, zum Offizier. Nun begann die ernste Arbeit, welche den Prinzen zu seinem spteren Berufe tchtig machen sollte. Er studierte in den folgenden Jahren recht fleiig. Damit er das Handwerk nicht gering schtze, mute er auch zwei Haudwerke, das Tischler- und Buchbinderhandwerk, erlernen. B. Seine Ingtinqsjahre. Mit 17 Jahren zum ernsten Jngling herangereift, wurde der Prinz eingesegnet. Als man ihn an diesem festlichen Tage beglckwnschte, sagte er: Ich bin zwar noch sehr jung, aber ich werde mich zu meinem hohen Berufe mit Ernst und Liebe vorbereiten und mich bestreben, einst die Hoffnungen zu erfllen, welche mir dann von Gott als Pflicht auferlegt werden." Bald darauf trat er als Offizier beim Militr ein und that seinen Dienst wie jeder andere. Sein Vater sprach zu den versammelten Offizieren des Regiments bei Gelegenheit des Eintritts seines Sohnes: Und so bergebe ich ihn Ihnen, in der Hoffnung, da er Gehorsam lernen wird, um einst befehlen zu knnen. Ich hoffe, er wird seinem Namen und seiner Armee Ehre machen! Dafr brgt mir der Geist, den Gott in ihn gelegt hat - nicht wir!" Und zum Prinzen sagte er: Und so thue nun Deine Schuldigkeit." Wie sehr er diese gethan, wissen wir alle; er wre sonst nicht der tapfere Soldat, der geliebte und verehrte Anfhrer und siegreiche Kriegs Held geworden. Inzwischen besuchte der Prinz auch die Universitt Bonn, um Geschichte und die Staatswissenschaften zu studieren. Am schnen Rhein ver-lebte er kstliche Jahre, die er niemals vergessen hat. Noch als bejahrter Mann weilte er gern unter den lebensfrohen Studenten. Durch Leutseligkeit und innige Teilnahme an Leid und Freude ande-rer erwarb sich der Prinz alle Herzen. Nach und nach durchreiste er alle Teile unseres Vaterlandes und spter fast ganz Europa. Am liebsten weilte er im sonnigen Italien, wo er sich in dem Kronprinzen einen Busenfreund erwarb, und in England, wohin ihn immer aufs neue ein liebes Herz zog: die Prinzessin Viktoria, seine sptere Gemahlin. Beim Militr war er inzwischen von einer Stufe zur anderen ge-stiegen. Als er 24 Jahre alt war, wurde er Oberst. Nach einigen Wochen verlobte er sich dann. Die Hochzeit fand erst nach mehr als zwei
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