Brandenburg statt. In einer gleichzeitigen Chronik wird dieser ewig denkwürdige Akt folgendermaßen beschrieben:
„Auf dem Marktplatze zu Coustauz, vor einem Hause, welches „zum hohen Hafen" hieß, hatte man eine umfangreiche Tribüne erbaut, welche mit goldbordiertem Tuche belegt war. Eiue Treppe führte Hont Marktplatze hinauf, oben stand sie durch eine Thür mit dem Hanfe in Verbindung. Auf dieser Tribüne waren acht Sitze errichtet, zwischen denen sich der Thron des Königs erhob.
Die Ritter und Diener des Markgrafen, eine Anzahl Leute, welche befreundete Fürsten dazu ausgeschickt hatten, dazu sämmtliche Posanner und Trompeter, die zu Constanz aufzutreiben waren, ritten früh am Morgen des 18. April 1417 durch die Straßen der Stadt, den Bewohnern so das Fest einleitend und ankündigend. Jeder Reiter trug einen ellenlangen Stecken in der Hand und daran ein kleines Fähnlein von rotem Tuche. Vorne ritten zwei kostbar geschmückte Ritter, von denen der eine das Wappenschild der Markgrasschast Brandenburg, der audere das Wappenschild des Burggrasen von Nürnberg an einem langen Stabe führte. Dreimal wurde dieser Umzug wiederholt. Darauf gegen die neunte Stunde versammelten sich alle Kurfürsten, Herzoge, Fürsten, Grasen, Freiherren, Ritter und Knappen, um den Markgrafen abzuholen. Alle trugen ein rotes Fähnlein in der Hand. So ritten sie auf den Fifchmarkt, vor das sogenannte „hohe Haus", wo Friedrich wohnte. Dieser setzte sich nun an die Spitze des Zuges, welcher von jenen beiden Bannerträgern eröffnet wurde. So groß war dieser Zug, daß er auf dem Marktplatze nicht Platz fand, sondern auch die anliegenden Gassen ausfüllte. Dazu kam ein unbeschreibliches Andrängen der schaulustigen Menge. Am Markte waren alle Fenster, Dachluken und Bodenöffnungen und selbst die Dächer mit Zuschauern besetzt. Als ein günstiges Zeichen für die neue Herrschaft betrachtete man den Umstand, daß trotz so ungeheuren Gedränges kein einziger Unfall zu beklagen war. Auf dem Markte angelangt, machte der Zug Halt, während Kaiser Sigismund, aus dem „hohen Hause" hervortretend, auf der
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Sigismund
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würfe, weil er etwas versäumt zu haben meinte. Da er im Dorfe keine Herberge fand, ging er mit seinen Bauern in großer Betrübnis nach einem Nachbardorfe, um dort ein Unterkommen zu suchen. Am dritten Tage aber danach kehrte er mit denselben nach Wilsnack zurück, um in dem Schutte und den Trümmern der Kirche nach dem verschmolzenen Glockengute zu suchen. Dabei kamen sie auch zu dem Altare, auf welchem die Hostien in einem Gefäße aufbewahrt zu werden pflegten, aber vergeblich suchten sie nach einem Reste oder einer Spur der heiligen Dinge. Als der Pfarrer sich endlich in großer Sorge zur Ruhe begab und neben einem Feuer eingeschlafen war, wurde er von einer fanften Kinderstimme erweckt, die ihn bei seinem Namen rief und ihn ermahnte, in Wilsnack eine Messe zu lefeu. Weil er die Stimme aber für eine Täuschung hielt, legte er sich zur Ruhe; kaum aber war er wieder eingeschlafen, da vernahm er durch die nämliche Stimme dieselbe Mahnung. Daraus antwortete er mit lauter Stimme, daß er das gern thun wollte. Ein Bauer aber, der ihn so reden gehört und erfahren hatte, was ihm begegnet, suchte ihn zu beruhigen, indem er sagte, das fei nur ein Traum gewesen, hervorgegangen aus der Bekümmernis feines Herzens wegen des Brandes und des großen Verlustes. Der Priester ließ sich auch beruhigen und schlief wieder ein. Allein gegen Morgen hörte er dieselbe Stimme wieder, jetzt dringlicher und ernster; auch fühlte er sich hart am Arme gefaßt und in die Höhe gezogen, so daß er nach dem Erwachen noch Schmerzen spürte. Da ries er laut, daß er alles vollführen wolle, wie ihm geheißen fei, erhob sich mit den Bauern, verschaffte sich Gewand und was sonst zur Messe gehört aus dem Nachbardorfe und begab sich zu dem verödeten Altare, um eine Messe zu lesen. Wunderbar! Da fand er die drei Hostien unversehrt, nur ein wenig angebrannt und von jeder derselben einen Blutstropfen in dem Gewände, in welches sie eingehüllt waren. Alle sahen mit Staunen das Wunder und hörten in Andacht die Messe, welche der Priester an dem Altare las. Da sich aber in Wilsnack keine Stelle zur Ausbewahrung der heiligen
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Die Stadt wurde heftiger beschossen; doch war der Widerstand der Belagerten nicht leicht zu brechen. Aus einem Turme stand ein Mönch und kehrte zum Spotte die Kanonenkugeln mit einem Fuchsschwänze ab, wurde aber mit dem dritten Schusse herabgeschossen. Endlich, nachdem die ganze Stadt ausgebrannt war, fiel sie in die Hand Johanns. Die Feinde kamen teils bei der Erstürmung um, teils wurden sie auf der Flucht erschlagen. Knk geriet ebenfalls in Gefangenschaft und wurde, wie die einen sagen, in Berlin enthauptet, oder nach einem andern Berichte nach Brandenburg geführt und dort, als er aus dem Turme eutwischeu wollte, getötet. In Beelitz aber besang man dieses Ereignis in folgendem Gedicht (nach einer späteren Aufzeichnung):
„Will gy hören bat ny Geticht,
Dat io Belitz is ntgericht,
To Belitz an der Owen?
Jan Kuk bedrowete manch Mündlein rot Manch Mägdlein und manch Frowen.
Up enen Dienstag dat geschach,
Dat man den Kuk inriden fach.
Dy Landsknecht ut dem Wagen sprnngen,
Dy Döhren leten sy vermnhren.
Jk merkte ene Wyle, dy was nicht lang.
Dy Bodeschap gen Brandenborg quam,
To unsern wysen Herrn.
Gy wysen Herrn von Brandenborg,
Dat gy uns Hulpe mehren!
Dat wart ene Wyle, dy was nicht lang,.
De Bodeschap to'm Berlin ok quam,
To unsern gnädigen Herrn:
Gnädige Herre von Berlin,
Dat gy uns Hulpe mehren!
Up euen Donnerstag dat geschach,
Dat man 'n roten Hahn upflegeu sach To Belitz ower de Muren.
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Extrahierte Personennamen: Johanns Johanns
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Brandenburg Beelitz Bodeschap_to'm_Berlin Berlin
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Kanonendonner und Schlachtmusik von den Festungswällen her das Zeichen gegeben hatten und die Kämpfer anfeuerten, begann ein hitziges Gefecht, welches natürlich mit Waffen ans-gefochten wurde, welche keine blutigen Wunden schlugen. Mau hieb mit Knütteln auf einander los, trug also auf beiden Seiten nur Beulen und Schrammen davon, die freilich auch wehe genug thaten, besonders da. wie das bei dergleichen Kampfspielen zu geschehen pflegt, aus dem Spaße Ernst wurde. Die Streitenden verbissen sich im Eifer so, daß sie blind auf einander loshieben und selbst das Pferd des Kurfürsten, welcher dem Kampfe zufah, mit Knütteln so heftig bearbeitete, daß es wild wurde und den Reiter abzuwerfen drohte. Es zeigte sich auch hier, daß eine Überzahl der Truppen nicht immer den Sieg herbeisührt, daß tüchtige Feldherren ihn auch mit ge-geringerer Zahl der Streiter an ihre Fahnen zu sesseln verstehen. Bartholomäus Bier, der Bürgermeister von Spandau, besaß Feldherrntalent; während der Kampf hin und her tobte, führte er in aller Stille eine Abteilung dem Feinde in den Rücken. Nun gerieten die Berlin-Cölner zwischen zwei Feuer, dadurch in Verwirrung und mußten sich endlich trotz ihrer Überlegenheit an Truppenzahl zur Flucht wenden. Als der Abend hereinbrach, war der Sieg für die Spandauer entschieden; von der weiteren Verfolgung der Feinde hielt sie das Wort des Landesherrn zurück, daß der Krieg nun zu ende sei. Aber als die Sieger in ihre Stadt einzogen, erlitten sie eine unliebsame Überraschung. Während sie sich in ein hitziges Kampfspiel verbissen, war der Turm ihrer altehrwürdigen Nikolaikirche mit scharfen Schüffen traktiert worden und hatte arge Beschädigungen erlitten. Und zwar war das auf Befehl des Kurfürsten geschehen. Sie konnten noch von Glück sagen, daß er sich endlich hatte erbitten lassen, das Feuer einzustellen. Wie es heute noch geschieht, zerbrach man sich damals die Köpfe darüber, was der Kurfürst damit eigentlich beabsichtigt habe. Mau konnte doch nicht annehmen, daß er in der Laune des Scherzes den Kirchturm habe herunterschießen wollen, einigte sich endlich dahin, daß der Turm im Falle einer feind-
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wunden und getötet, seine Ratgeber aber fielen lebendig in die Hände der Deutschen. Diese stachen ihnen die Augen aus, rissen ihnen die Zungen heraus und ließen sie aus dem Schlachtfelde hülslos liegen. Dennoch wissen dieselben Schriftsteller einzelne Sitten, besonders die Gastfreiheit der Slaven zu rühmen, und aus den einzelnen Zügen, welche beiläufig erzählt werden, ergiebt sich, daß ihre Kultur keine unbedeutende gewesen sein kann. Sie trieben Ackerbau und waren darin er-sahrener, als die Deutschen, denn sie wurden selbst von diesen als Kolonisten begehrt; sie ernteten Gerste, Roggen, Weizen, Mohn, Obst, Hans, Flachs; sie bucken Brot, braueten Bier und Met; sie züchteten das Schaf, das. Schwein, das Rind und trieben ausgedehnte Bienenzucht. Der Fischsaug lockte zu Ansiedelungen an See und Fluß; der Häring war bereits Handelsartikel. Aus dem Eisen, welches man von auswärts bezog, wurden Geräte des Krieges wie des Friedens geschmiedet, aus Flachs und Wolle gröbere Gewänder bereitet, während man feinere aus Sachsen bezog. Man baute Häuser aus Holz, aber auch aus Stein; man hatte prachtvolle Tempel, welche mit den Bildern der Götzen geschmückt waren. Die Priester wenigstens, wie ans den Inschriften der Tempel zu schließen ist, waren der Schrift kundig. Die Wenden verstanden das Schiff zu zimmern und befuhren den Fluß wie das Meer. Ein derartiger Verkehr, auf Gewerbe und Handel gegründet, setzt Städte voraus, welche im Wendenlande auch als in größerer Zahl vorhanden bezeugt werden. So Meseritz, Posen, Gnesen, Danzig, Stettin und Kolberg. Besonders bemerkenswert erschien den Geschichtsschreibern die Stadt Jummeta an einem Mündungsstrome der Oder gelegen. „Diese Stadt," sagt Helmold in seiner Geschichte der Slaven, „bot den Barbaren und Griechen einen sehr gerühmten Mittelpunkt des Verkehrs, war reich durch die Waren aller Nationen, besaß alle möglichen Annehmlichkeiten und Seltenheiten. Auch die Sachsen erhielten Erlaubnis, dort zu wohnen, nur durften sie sich nicht als Christen bekennen; denn bis zum Untergänge der Stadt waren alle Bewohner im heidnischen Irrglauben besangen.
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geordnet, zogen sie aus dem Kloster. Als sie aber in den Eichwald gelangt waren, erschien ihnen Plötzlich die Jungfrau Maria mit dem Jesuskinde auf dem Arme und rief ihnen zu: „Kehret zurück, Euch wird nichts fehlen!" Sie gehorchten dem Worte und fortan gedieh ihnen alles. Die Heiden, auch die in Namitz, bekehrten sich; die Mönche aber erwarben Ansehen in der ganzen Mark und für ihr Kloster reichen Besitz." —
In der Kirche zu Lehnin befinden sich zwei alte Bilder, welche diesen Vorgang zum Gegenstände haben. Auf dem einen wird der Abt dargestellt, wie er sich auf einen Krückstock stützt, und wie er von den Wenden überfallen wird. Es sind ihrer vier, welche mit Dolch, Axt, mit Partisane und Forke über ihn herfallen; ihm zur Seite steht ein Mönch mit einem Beutel in der Hand, links von ihm kniet ein Laie vor einem Marienbilde. Unter diesen Gestalten — das Bild ist in zwei übereinander stehenden Abteilungen gemalt — erscheint die Jungfrau Maria mit dem Christuskinde, auf der Erde wandelnd, den mit Pilgerstäben ausziehenden Mönchen, deren vorderster sich überredend den übrigen zuwendet. Zunächst der Maria erscheint ein Spruchband mit den Worten:
»Redeatis! nichil deerit vobis!«
(Kehret um, nichts wird Euch fehlen!)
Das zweite Bild zeigt dieselben Vorgänge, aber bedeutend dramatischer: „Rechts im Vordergründe liegt der Abt erschlagen; Käppchen, Buch und Schlüssel sind ihm entsallen; mit der rechten Hand sucht er von der bereits blutenden Stirn die Streiche abzuwehren, zu denen ein zerlumpter Gesell mit dem Beil und ein besser gekleideter mit der dreizinkigen Forke ausholen, während ihm ein dritter den Speer in die Brust stößt; ein vierter eilt, das Schwert ziehend, herbei, während ein fünfter, mit einem Ruder bewaffnet, weiter zurücksteht. Darunter sieht man die Worte: Seboldus primus abbas in Lenyn, a Slavica gente occisus. (Sebold, der erste Abt in Lehnin, vom slavischen Volke getötet.) Ein Mönch steht mit klagender Gebärde hinter dem Abte, ein anderer wendet sich hülfeflehend dem Markgrafen zu, welcher mit reichem, pelzbesetztem Mantel
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Maria Maria Maria
Extrahierte Ortsnamen: Eichwald Namitz Lehnin Maria Lenyn Slavica Lehnin
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5. Markgraf Waldemar.
Der berühmteste aber unter den Anhaltinern nach Albrecht dem Bären war Waldemar, Otto Iv. Brudersohn. Unter ihm erreichte die Mark Brandenburg ihre weiteste Ausdehnung. Er trieb die Polen über die Weichsel zurück und entriß ihnen weite Landstrecken mit der Stadt Danzig, behielt aber nur die seinen Landen zunächst gelegenen Gebiete, die andern gab er dem deutschen Ritterorden, welcher das Land Preußen am Pregel erobert hatte. Als die Stadt Stralsund von vielen Feinden bedroht war, eilte er ihr zu Hülse. Dafür machte der Herzog von Mecklenburg einen Einfall in die Mark. Sofort trat ihm Waldemar entgegen und griff ihn bei Granfee an, obgleich die Zahl seiner Reiter viel kleiner war, als die des Mecklenburgers. Hier wurde von beiden Seiten mit Heftigkeit gestritten. Waldemar kämpfte in erster Linie den Seinen voran. Da wurde sein Pferd von einem Lanzenstoße durchbohrt; es stürzte und fiel auf den Reiter. Als die Mecklenburger das bemerkten, eilten sie herbei, nahmen ihm Schwert und Helm, während er sich nicht rühren konnte. Als Gefangenen wollten sie ihn sort-sühren. Da aber stürzten die Brandenburger mit wildem Feld-gefchrei hinzu, warfen sich auf die Mecklenburger, befreiten ihren Markgrafen, halfen ihm auf ein Pferd und führten ihn zu den Seinen zurück. Der Kampf entbrannte aufs neue. Ein Brandenburger von gewaltiger Kraft bemerkte den Herzog von Mecklenburg im Gewühl, erreichte ihn und versetzte ihm mit seiner Streitaxt einen so mächtigen Hieb über den Helm, daß der Herzog besinnungslos vom Pferde stürzte. Er wäre gefangen genommen, wenn die Seinen ihn nicht gerettet hätten. Bis in den dunkeln Abend hinein tobte die Schlacht; der Verlust auf beiden Seiten war sehr groß; aber sür die Brandenburger war er empfindlicher, weil ihre Zahl geringer gewesen war. In der Nacht zogen sie sich zurück, so daß die Mecklenburger sich den Sieg zuschreiben konnten, weil sie das Schlachtfeld behauptet hatten. Aber sie schlossen mit dem Markgrafen
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Extrahierte Personennamen: Waldemar Albrecht Waldemar Otto Waldemar Waldemar
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Knoten in bett Strick, so daß der Mönch sich nicht tnieber erheben konnte, so sehr er sich auch abmühte. Da ging ein Gelächter durch die Versammlung über bett angebunbenen Mönch. Der Kaiser brauste zornig barüber auf, daß man so etwas in seiner Gegenwart gewagt hatte und meinte erst, das müßte ein „lutherischer Bube" sein. Als er aber hörte, daß es der Däne -gewesen, lachte er selbst mit.
20. Die Dmndenburger im Türkenkriege.
Auf dem Reichstage zu Augsburg war auch eine Gesandtschaft aus Siebenbürgen erschienen und hatte um Hülfe gegen die Türken gebeten. Diese hatten bereits 1529 Wien belagert, waren aber durch die Tapferkeit der Besatzung und durch den Mangel an Lebensrnitteln zum eiligen und rühmlosen Rückzüge gezwungen worben. Als nun aber 1532 Sultan Soliman mit einem starken Heere wieber Österreich bebrohte, rief Kaiser Karl die Hülfe des Reiches an. Da zeigte sich ein Eifer unter den (Stäuben des Reiches, wie man ihn lange nicht gesehen hatte. Auch die Protestanten, betten in dem Nürnberger Religions-frieben Freiheit des Glaubens zugesichert war, wollten nicht zurückstehen, besonbers seit Luther wiber die Türken prebigte. Auch die Stänbe des ttiebersächsischert Kreises zogen ein Hülss-Heer zusammen und wählten den Kurprinzen Joachim zur Freube des Vaters zu ihrem Bunbesfelbherrn. Der junge Prinz hatte bereits Proben seines Mutes abgelegt. Auf der Jagb im Grimmnitzwalbe war er mit einem gewaltigen Bären zusammen geraten, besten Bilbnis zum Anbenfen an bieses Ereignis im Schlosse zu Berlin aufbewahrt würde. Derselbe riß ihm mit der Tatze den Sammetwams mit Hemb und Hosen vom Leibe, würde aber boch von ihm erlegt. Am 10. August 1532 zog er vor dem Kurfürsten zu Cöln mit 1100 Reitern und 4000 Fußgängern auf, welche er dem Kaiser zu Hülfe zu führen
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Extrahierte Personennamen: Soliman Karl Karl Joachim August
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banste, als bte Geister mit großem Getümmel und Ungestüm von hinnen fuhren. Als er nach Hause gekommen war, erzählt er dem Bischöfe, was ihn gehinbert, früher zu kommen, wie es ihm in der Nacht ergangen, und was er von Kurt gehört habe. Da erhebt sich die Katze vom Polster mit großem Ungestüm, richtet sich auf den Hinterfüßen empor, fängt greulich und schrecklich an zu miauen, als wollte sie den Boten ausschelten, springt flugs zum Fenster hinaus, daß man nicht gewußt, wohin sie gestoben und geflogen und hat sich nicht mehr sehen lassen." Im Jahre 1551 ging der Teufel besonbers oft um, ließ sich sichtlich auf der Straße blicken, klopfte an die Thüren, hatte oft Totenkleiber an, ging mit zum Begräbnis, stellte sich traurig und erschreckte die Menschen. „Als die Leute in den heiligen Psingstseiertagen in Wittstock beim Biere saßen, fing ein Weib an, unenblich zu fluchen und den Teufel oftmals zu nennen. Da würde sie zusehenbs von der Erbe zur Thüre hinausgeführt und hernach wieber tot ans die Erbe niebergeworsen, allen Gotteslästerern und Fluchern zum abscheulichen Exempel." Auch am Himmel geschahen allerlei Wunber. So erschien in Prenzlau um Sonnenuntergang in einer Wolke bte Gestalt Christi, wie er am Kreuze hing, und neben bemselben viele Personen. Als die Bürger bieses Wunbergesicht lange mit Furcht und Zittern angesehen hatten, senkte es sich aus der Wolke langsam nteber und verschwanb im See unter einem großen Feuerschein. Auf dem großen Bache bei Bellin an der Fähre fah man viele Männer, welche keine Köpfe hatten, Gras mähen, was als ein Anzeichen einer lommenben Seuche angesehen würde. Besonbers in Küstrin sah man allerhanb Wuitberbinge. So geschah am Himmel eine große Felbschlacht mit jämmerlichem Geschrei und großem Getümmel, und auf dem Markte würden zwei unbekannte geharnischte Männer gesehen, welche sich die Hänbe gaben und balb mit erbärmlichem Geschrei verschwanden. Ein anbei: Mal sah man bort viel Feuerflammen am ganzen Himmel samt zwei brennenben Feuersäulen. Nach biesem Gesichte erscholl eine Stimme, welche beutlich rief: „Wehe, wehe der Christenheit!"
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Extrahierte Personennamen: Kurt
Extrahierte Ortsnamen: Wittstock Prenzlau Christi Bellin
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31. Die Seeschlacht auf -er Havel.
Eines Morgens befahl der Kurfürst Joachim Il dem Bürgermeister Bartholomäus Bier von Spandau, alle Bürger feiner Stadt zusammenzurufen, um feines Befehles gewärtig zu fein. Als diese sich versammelt hatten, wurde ihnen eröffnet, die Bürger von Cöln und Berlin würden auf ihren Schiffen herankommen, die Festung Spandau anzugreifen, sie sollten ihre Stadt verteidigen. Das alles sollte natürlich nur zum Scherze geschehen. Als sie zugestimmt hatten, daß sie das gern thun würden, verteilten des Kurfürsten Beamte Helme und Panzer, hölzerne Spieße und andere Waffen unter sie, Befahlen, die bereitstehenden Handkähne zu besteigen und die Feinde zu erwarten. Bald kamen diese auch aus dem Tegler See herangefahren; kampfesmutig gingen ihnen die Spandauer entgegen. Die Seeschlacht begann mit Angriff und Abwehr, während von den Wällen der Festung der Donner der Kanonen und der Schall der Trompeten die Kämpfenden anfeuerte. Diese gerieten hart auf einander, der Kampf wurde immer hitziger. Ein Spandauer Schiff geriet zwischen zwei Berliner und wurde von diesen so hart angerannt, daß mehrere der Kämpfer in das Wasser fielen. Sogleich eilten Fischer auf ihren Kähnen herbei und zogen sie wieder heraus, wie ihnen diese Aufgabe während des Gefechtes gestellt war. Nachdem man so lange gekämpft hatte, ohne daß einer Partei der Sieg zugefallen war, gab der Kurfürst das Zeichen, daß die Seeschlacht beendet sein sollte. Damit war aber der Kampf überhaupt noch nicht beendet, auf des Kurfürsten Befehl sollte nun die Landschlacht beginnen. Die Ecke zwischen den beiden sich bei Spandau vereinenden Flüssen, zwischen der Festung und der Jungfernheide war zu ihrem Schauplatz bestimmt; hier stellten sich die Berlin-Cölner in zwei Treffen aus, deren erstes die reichen, deren zweites die ärmeren Bürger bildeten, während die Spandauer, welche der Zahl nach dem Feinde bei weitem nicht gleichkamen, in einem Treffen heranrückten. Als
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Extrahierte Personennamen: Joachim_Il Fischer
Extrahierte Ortsnamen: Spandau Berlin Spandau Jungfernheide