Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 23

1895 - Straßburg : Heitz
23 Beim Eingang des Weilerthales, auf dem Berge, welcher über Scherweiler hervorragt, erblickt man die Trümmer der beiden Schlösser Ramstein und Orten- berg. Auf den Hügeln umher ist reicher Weinwuchs. 10. Das Andlauer Thal, von der A n d l a n bewässert. Eine Straße führt durch dasselbe in den Hochwald, eine von Fremden viel besuchte Sommer- frische. Die Stadt Straßburg besitzt hier einen prächtigen Wald von 870 Hektar. Die A n d l a u , die ihre Quelle am Hochfeld hat, fließt bei Audlau und Zellweiler vorbei und wirst sich unterhalb vou Fegersheim in die Jll. Unterwegs .nimmt sie die Kirn eck aus, welche a ls dem Barrer Thal kommt. 11. Das Barrer Thal, aus der Westseite vou Barr, wird.von dem soeben erwähnten Bache Kirneck, dessen Quelle am Forsthans Welschbruch ist, durch- schnitten. Zwischen dein Barrer und dem Andlauer Thal erheben sich die zerfallenen Bergschlösser Hoh-Andlau und Spesburg; auf der nördliche» Seite des Barrer Thales ragt die Ruine des Landsberger Schlosses empor. In der Nähe liegt das Dorf Heiligenstein mit seinen berühmten Weinbergen. 12. Das Klingenthal, hinter Oberehnheim. Die E h n, die am Forsthaus Sutt unweit des Hochfeldes entspringt, durchschneidet das Klingenthal, ■ bewässert Oberehnheim, Niederehnheim und ergießt sich unterhalb Geispolsheim in die Jll. Bon Nieder-

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 31

1895 - Straßburg : Heitz
31 10. Der Alseldsee, 620 Meter, ein vor Kurzem künstlich angelegter -See oberhalb des Seweusees am Hange des Welschen Belchens. 11. Der Lachtelweiher, 740 Meter über dem Meer, am Bärenkopf bei Kirchberg im Masmünster- thal; sein Abfluß geht in die Doller. Künstliche Seen, um die Fabriken ' im Thale- während der trockenen Zeit mit Wasser zu versorgen, werden im Ober-Elsaß angelegt: am Hoheneck, am Rheinkopf, ferner wird der fast eingetrocknete Lauchen weih er am Ende des Lanchthales vertieft und aufgedämmt. Lothringen besitzt mehrere Seen - und eine große Anzahl Teiche, wovou einige salzhaltig sind. Die beachtenswertesten derselben sind: 1. Der Linderweiher, bei Dieuze, dessen Ober- fläche 622 Hektar beträgt. Er ist sehr fischreich. 2. Der S t o ck w e i h e r, bei Saarburg, der eine Aus- dehnnng vou 8 Kilometer hat. Er ist ebenfalls fischreich. 3. Der See von Gondersingen (Gondrexange) südlich vom Stockweiher. 4. Der See von Wittersheim, bei Finstingen. 5. Die Seen von F o u l c r e y und R i x i n g e n, im Kanton dieses Namens. 6. Dec B ischw a l d w eih er, nördlich von Groß- tänchen. Wasserfälle finden wir nur wenige in den Vogeseu, obgleich zahlreiche Bäche von den Abhängen derselben herniederrauschen.

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 104

1895 - Straßburg : Heitz
104' I an der Eisenbahnlinie 'Straßbnrg-Hagenan-Saarge- münd. Die Stadt besitzt eine Erziehungsanstalt, daä Institut St. Augustin. Man findet hier Sand- und Kalksteingruben. Ein großer Teil der Einwohner treibt Holz- und Torfhandel. Münzthal [St-Löuis] (700 Einw.), mit großer Fabrik von Kristallwaren, und M e i s e n t h -a l (850 Einw.), große Fabrik von Halbkristallwaren. M nt terh a n sen (870 Einw.), mit Eisengießerei, die dem Hause Dietrich von Niederbronn gehört und die mit der Eisenbahnlinie Hagenan-Saargeinnnd bei der Station Bafinstein durch eine Privateisen- bahn verbunden ist. Saareinsberg (1450 Einw.), auf der Wasser- scheide von Rhein und Saar gelegen, woher der Name kommt, anschließend Gotzenbrn ck mit Fabrik von Brillen- und Uhrgläsern. Lemberg (1640 Einw.), an der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Hagenan-Saargemünd. 4. Rohr b ach (1000 Einw.), an der Eisenbahn- tinie Strcrßbnrg-Hagenan-Saargemünd,.-enthält Gips- grnben, Getreide- und Oelmühlen. In S i e r s t h a l (840 Einw.) und Sucht (940 Einw.) finden sich Glässchleifereien. Strasburg, Druck von I. Ed. Heitz sheitz und Mündeli.

4. Leitfaden in zwei getrennten Lehrstufen für den geographischen Unterricht in höheren Lehranstalten - S. 36

1852 - Osnabrück : Rackhorst
36 ten Häfen. — d. Zwischen a. u. b. meist Sand flachen (Mark Bran- denburg). — e. Zwischen a. u. d. hercyn. Geb. frnchtb. Thonboden. 2. Die westl. Ebene od. das niedersächsische, westfäl. u. nie- derrhein. Tiefland (einschließlich Belgien u. Holland). — Dringt als münstersche Eb. meerbusenartig zw. Osning u. Haarstrang ein. — a. Längs dem Nfuße der Geb. fruchtb. Landschaf- ten: Flandern, Sbrabant, jülicher u. kölner Land, Hellweg rc. — b. Von Nbrabant an bis in die cimbr. Hi. die Region des Haidelandes mit Torfmooren (der Peel, Bourtanger M., Saterland). — Geest. — c. Die Marschniederungen längs der ganzen Nordseeküste u. an den Ufern der großen Flüsse. — Deiche. — Neues Land: Polder, Kooge. — d. Von der holländ. Hi. an ostwärts zw. der Küste u. den Strandinseln das Watt. An Fruchtbarkeit wird Ndentschl. von dem südl. nicht über- troffen. Ausgezeichnet fruchtbar sind in Nd., außer den Marschen, alle Landschaften längs dem ganzen Nfuße des Mittelgeb., die goldene Aue am Sfuße des Unterharzes, Meklenburg, Holstein. — Auch im S. fehlen uncultivirbare Strecken nicht, z. B. die Isar- und Donaumöser. Im d. Tiefl. Bruchsteine selten, dagegen zahllose Wander- blöcke. In den preuß. Küstenländern Bernstein (Land- u. See-B.). §. 96. Inseln. Längs der N o r d se e k ü st e ausgedehnte Sandbänke, deren Gipfel die dürren Strandinseln Borkum, Nordernei, Langeroge, Spi- keroge, Wangeroge u. a. — Helgoland (engl.), ein stets ab- nehmender röthl. Sandsteinfels, c. 200'. — Die Ostseeinseln mit Kreidefelsen: das schöne Rügen (18% Om.) mit der Stub- benkammer 540) dem Vorgb. Arcona 200'; — Usedom, Wollin. 8. 97. Die deutschen Gewässer. D. besitzt eine ungewöhnlich große Anzahl fließender Gewässer, u. zwar außer 9 schiffb. Haupt- u. etwa 60 schiffb. Neben-u. Küstenflüssen über 500 Flüsse, die nicht unter 5 M. lang.— D. steht durch seine Flüsse mit vier Meeren in Verbindung.— Nutzbarkeit durch Canäle vermehrt. A. Gebiet der Nordsee. Die Nordsee hat an d. deutsch. Küste folgende Busen: Dol- lart, Jahde, die weiten Mündungen der Ems, Weser, Elbe. Größte Tiefe 600'; flache, seichte Küsten; das Watt; Strandinseln. — Wasserfläche — 12,900 Om.; deutsches Landgebiet — 5200om.

5. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 15

1858 - Osnabrück : Rackhorst
15 der Regel 365 Tage und schalteten nach Ablauf von 52 Jahren 13 Tage ein. Die Römer theilten die Zeit in Jahre, Monate, Wochen und Tage. Unter Romulus hatten sie das etruskische Jahr von 304 Tagen oder 10 Monaten. Ruma Pompilius führte 714 v. C. das Mondjahr mit 355 Tagen oder 12 Monaten ein. Um das Jahr mit dem Sonnenjahr, das man zu 365 Ta- gen annahm, in Uebereinstimmung zu erhalten, führte Ruma einen Schaltmonat ein. Er hieß Nereeäonius, wurde zwischen dem 23. und 24. Februar eingeschaltet und enthielt abwechselnd 22 oder 23 Tage. Alle 24 Jahre wurde der Schaltmonat aus- gelassen. Trotz dieser Einschaltungsmethode war aber doch große Verwirrung in die Zeitrechnung gekommen. Um derselben abzu- helfen, ordnete Julius Cäsar, unterstützt von dem Astronomen Sosigenes, 45 Jahre v. C. G. einen Kalender an, welchen man den julianischen Kalender nennt. Es wurde festgestellt, daß man, wie die Juden, alle 4 Jahre 1 Tag einschalten, und das Jahr, in welchem dieses geschehen, ein bissextiles Jahr (annus bissextus) genannt werden solle, eine Benennung, die davon herrührt, daß der Schalttag der zweimal 6. Tag, dies bissextus, vor den Calendis des Märzes ist. Die Verbesserung war aber nicht genügend, weil das Jahr dadurch, daß man den Bruch 0,25 0,24225 nahm, zu lang war. Dieser geringe Fehler wurde nach einigen Jahrhunderten bemerkbar, so daß eine abermalige Reform nöthig war. Diese abermalige Reform des Kalenders kam nach den Vor- schlägen des Aloisius Lilius durch Papst Gregor Xiii. im Jahre 1582 zu Stande. Die Frühlingstag- und Nachtgleiche, welche auf den 21. März fallen sollte, fiel 10 Tage früher auf den 11. März. Daher befahl der Papst, daß im October des Jahres 1582 10 Tage aus dem Kalender weggelassen werden sollten, so daß nach dem 4. October sogleich der 15. gezählt werde. Auch wurde bestimmt, daß, um das Frühlings-Aequinoc- tium auf dem 21. März festzuhalten, die von 4 zu 4 Jahren eintretenden Schaltjahre bei 3 nach einander folgenden Jahr- hunderten ausfallen und nur das 4. Jahrhundert mit einem Schaltjahre anfangen sollte. Demnach war das Jahr 1600 ein Schaltjahr, 1700 und 1800 aber Gemeinjahre; 1900 wird abermals ein Gemeinjahr, 2000 aber wieder ein Schaltjahr sein. Hiernach wurde dem bei der julianischen Rechnung, die das Jahr durchaus auf 365 V4 Tage setzt, sich nach 400 Jahren anhäu- fenden Fehler von 3 überschüssigen Tagen bis auf eine Kleinig-

6. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 17

1858 - Osnabrück : Rackhorst
— 17 neu Zeitrechnungen zu vielen Streitigkeiten und Verwirrungen Anlaß gaben, besonders an Orten, wo Protestanten und Katho- liken untereinander gemischt lebten. So entstanden zu Augsburg große, mehrere Jahre anhaltende Unruhen, die unter dem Namen des Kalenderstreites bekannt sind. So oft man aber auch, wie auf dem Reichstag von 1613, bei den westfalischen Friedens- unterhandlungen 1648, auf dem Reichstage von 1654 und später in die evangelischen Stande dringen mochte, den neuen Kalender des bessern Einverständnisses wegen anzunehmen, wichen sie doch jedesmal aus, weil sie das wiederholte kaiserliche An- sinnen als eine Schmälerung ihrer Majestätsrechte ansahen. Als aber nach dem ryswicker Frieden wegen Kalenderverschiedenheit neue Unruhen in der Pfalz, in Schwaben und an andern Orten auszubrechen drohten, nahmen die evangelischen Stände die Sache in nähere Ueberlegung, und beschlossen nun, besonders auf Be- trieb von Leibnitz und mit Zuziehung des jenaischen Mathema- tikers Erhard Weigel, am 23. September 1699, mit dem nächsten Jahre einen sogenannten verbesserten Kalender einzufüh- ren, nach welchem mit Weglassung von 11 Tagen statt des 19. Februars 1700 sogleich der 11. März gezählt und das Osterfest so lange, bis die Fehler des gregorianischen Kalenders verbessert sein würden, mit Bezug sowohl auf die Nachtgleiche als auf den Vollmond, nach astronomischer Rechnung angesetzt werden sollte. Diesem Beschlüsse der evangelischen Stünde sind gleichzeitig Dänemark und die vereinigten Niederlande und im Jahre 1701 die evangelischen Kantone der Schweiz beigetreten. In England ist der neue Kalender erst im Jahre 1752 und in Schweden 1753 eingeführt worden. Dort ging man vom 2. Sep- tember zum 14., hier vom 17. Februar zum 1. März über. Die Russen und Griechen beharren nunmehr allein noch beim alten Kalender, zählen daher im laufenden Jahrhundert 12 Tage später, als die übrigen christlichen Völker Europa's. Nach D. Völt er. 4. Die Zeitrechnung der wichtiglten Völker. In der gleichförmig fortfließenden Zeit können wir die Theile derselben nicht anders unterscheiden, als durch Begeben- heiten, die in ihnen Vorgehen, und die man daher chronolo- gische Charaktere oder Zeitmerkmale nennt. Diese sind entweder Natur- oder menschliche Begebenheiten. Zur erstern Art gehören die Mondviertel, die Jahrpunkte und die Finsternisse, 2

7. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 19

1858 - Osnabrück : Rackhorst
19 von 1461 bürgerlichen Jahren, welchen Zeitraum man eine Hundfternsperiode nannte, war die ägyptische Zeitrechnung um ein ganzes Jahr hinter dem tropischen Umlauf der Sonne zurückgeblieben, dergestalt, daß innerhalb dieser Periode die vier Jahreszeiten nach und nach in jeden der zwölf Monate fielen. Die Nabonassarische Zeitrechnung beginnt mit dem Regierungsantritt des Königs Nabonassar in Babylon, oder mit dem 26. Februar 747 v. C. und dem 3967. Jahr der julia- nischen Periode. Die alten Griechen zählten ihre Jahre von der Einfüh- rung der olympischen Spiele, die allemal von 4 zu 4 Jahren gefeiert wurden. Ein Zeitraum von 4 Jahren wurde daher eine Olympiade genannt. Iphitus, König zu Elis, erneuerte diese Spiele, und diese Erneuerung dient der griechischen Zeit- rechnung zur Epoche. Die Epoche selbst fällt auf den 23. Juli 776 v. C., d. i. in das 3938. Jahr der julianischen Periode oder in die 194. Olympiade. Will man die olympiadische Zeit- rechnung in die christliche Zeitrechnung verwandeln, so multipli- ciert man die Zahl der vollendeten Olympiaden mit 4, addiert die Zahl der unvollendeten Olympiaden zum Produkt, und zieht die Summe entweder von 777 ab, wenn die Begebenheit in die erste Hälfte des Jahres fällt, oder man zieht sie von 776 ab, wenn die Begebenheit in die zweite Hälfte des Jahres fällt. Die Römer zählten im bürgerlichen Leben ihre Jahre nach den jährlichen Consuln, die bis zum Jahre 541 n. C. existier- ten. Die Geschichtschreiber rechneten seit August nach Erbauung der Stadt (ab urbe condita). Nach Calo dem Aeltern fällt die Gründung der Stadt auf das erste Jahr der siebenten Olym- piade, also auf 752 v. C., nach Darro an das Ende des dritten Jahres der sechsten Olympiade, also auf 753 v. C. Ge- wöhnlich folgt man der varronischen Epoche. Die christliche Aera (bic dionysische Aera oder Aera vul- garis) beginnt mit dem Geburtsjahr Jesu Christi. Sie kam durch den römischen Abt Dionysius Exiguus auf, der 566 n. C. starb. Er setzte jedoch das Jahr der Geburt Christi um 4, viel- leicht um 6 Jahre, zu spät an. Die jetzt allgemeine Rechnung nach Jahren vor und nach Christi Geburt erfand Riccioli (Ritscholi) in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Die jetzigen Grie- chen zählen ihre Jahre theils nach der christlichen Zeitrechnung alten^ Stils, theils auch nach der Erschaffung der Welt. Bei dieser Zeitrechnung, welcher auch ehedem die Russen folgten, und welche auch die konstantinopolitanische genannt wird, ist 2*

8. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 20

1858 - Osnabrück : Rackhorst
20 angenommen, daß das Jahr der Geburt Christi das 5509. der Schöpfung gewesen sei. Das Jahr 1851 ist daher nach dieser Annahme — 1851 -j- 5508 — 7359. Jahr der Schöpfung, während es nach der Zeitrechnung der Juden nur das 5612. der Schöpfung ist. Die muhamedanische Aera rührt von dem Chalifen Omar her (634—644 n. C.) Ihre Epoche ist die Hegira (Hedschra) oder die Flucht Muhameds von Mecca nach Medina; daher heißt sie die Zeitrechnung der Flucht. Sie beginnt am 16. Juli 622, nachdem seit Christi Geburt 621 Jahre 196 Tage verflossen sind. Der französische Revolutions-Kalender wurde am 24. November 1793 durch ein Decret des Nationalconvents in Frankreich eingeführt, aber schon nach 13 Jahren durch ein Se- natsdecret vom 9. September 1805 auf Befehl des Kaisers Napoleon wieder abgeschafft. Die Epoche dieser Zeitrechnung wurde auf das Herbstäquinoctium, also auf den 22. September 1792 verlegt, als auf den Tag, an welchem Frankreich zur Republik erklärt worden war, so daß im September 1793 das 2. Jahr der Republik begann. Das tropische Sonnenjahr bestand aus 365 Tagen 5 Stunden 48 Minuten 48 Secunden; das bürger- liche Jahr aus gemeinen Jahren von 365 und aus Schaltjahren von 366 Tagen. Das bürgerliche Jahr bestand aus 12 Mona- ten, jeder von 30 Tagen, nach deren Ablauf im gemeinen Jahr 5, im Schaltjahre 6 Ergänzungstage ( jours complémentaires) folg- ten. Die Monate hießen: Vendémiaire (Weinmonat); Prumaire (Nebelmonat); Frimaire (Reifmonat); Nivose (Schneemonat); Pluviôse (Regenmonat); Ventose (Windmonat); Germinal (Keim- monat) ; Floréal (Blütenmonat); Prairial (Wiesenmonat); Mes- sidor (Erntemonat) ; Trerrnidor (Hitzemonat); Fructidor (Obst- monat). Der Eintritt der Sonne in das Zeichen der Wage oder das Herbstäquinoctium, womit allemal ein neues Jahr begann, wurde nach dem pariser Meridian berechnet, und hienach bestimmt, ob ein Jahr ein gemeines oder ein Schaltjahr sein müsse. In der Regel war das 4. Jahr ein Schaltjahr, mitunter aber auch erst das 5. Eine Schaltperiode von 4 oder 5 Jahren wurde eine Franciade genannt. Die 30 Tage eines jeden Monats waren in drei gleiche Theile, jeder von 10 Tagen, eine Decade genannt, eingetheilt. Diese hießen: Primidi, Duodi, Tridi, Quartidi, Quin- tidi, Sextidi, Septidi, Octidi, Nonidi, Decadi. Der bürgerliche Tag, welcher von einer Mitternacht zur andern ging, sollte 10 Stunden, 1 St. 100 Min. und 1 Min. 100 Sec. haben. _______ Nach D. 33ötter.

9. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 29

1858 - Osnabrück : Rackhorst
29 liegende Theil. Die Ströme setzen an ihren Mündungen in das Meer unaufhörlich neues Land an. Einige Theile des festen Landes, z. B. die skandinavische Halbinsel, scheinen sich allmäh- lich mehr und mehr über den Meeresspiegel zu erheben. In der Südsee arbeiten die Korallenthierchen unermüdlich an den Grund- lagen zu neuen Inseln. Dagegen wird an andern Orten der Erde das feste Land dem Meere oder den Seen oder den Strö- men zur Beute. Ja, es gibt große Landstriche, welche sich, wie z. B. die Ostküste von Grönland, allmählich unter den Meeres- spiegel herabzusenken scheinen, andere, welche von ihren Bewoh- nern, wie z. B. Holland, nur durch Festungswerke, d. h. durch Dämme oder Deiche gegen die Eroberungssucht des Meeres ver- theidigt werden können. Endlich wechselt auch an einigen Orten die Oberfläche der Erde periodisch ihre äußere Beschaffenheit; das feste Land wird von Zeit zu Zeit, wie z. B. in Südamerika, durch Ueberschwemmungen in einen großen See verwandelt, aus welchem nur einzelne Anhöhen als Inseln hervorragen. — Die- ser Kampf des Wassers mit dem festen Lande hat in allen seinen Gestalten und Auftritten den erheblichsten und mannichfaltigsten Einfluß auf die Menschenwelt gehabt. Wenn z. B. die Bewoh- ner der Niederlande von jeher und so oft ihren Freiheitsmuth bethätiget haben, nährte und stärkte nicht diesen der Kampf, den sie für ihr Land mit der See zu bestehen hatten? Oder wenn im Innern des südamerikanischen Festlandes, ungeachtet das Land von so vielen und großen Strömen durchschnitten ist, dennoch Cultur und Civilisation nie bedeutende Fortschritte gemacht zu haben scheinen, ist das nicht wenigstens zum Theile den perio- dischen Ueberschwemmungen zuzuschreiben, welchen das Land un- terworfen ist? Der Mensch, ein Landthier, wohnt also auf einer Inselwelt. Die beiden größten Inseln sind das Festland der alten und das der neuen Welt. Die eine und die andere Insel wird durch eine Landenge, die erstere durch die Landenge von Suez, die letztere durch die von Panama, jedoch die eine in einer andern Rich- tung, als die andere, gehälftet. So besteht also ein jeder dieser Continente wieder aus zwei großen Halbinseln; jedoch mit dem Unterschiede, daß die eine Halbinsel ein Borland, Europa, hat. Um diese beiden Hauptinseln oder um diese vier Halbinseln herum liegen wieder eine Menge anderer Inseln, die größten in der Südsee. — Diese Gestalt unserer Inselwelt steht mit der Ge- schichte und mit dem dermaligen Zustand unseres Geschlechts in dem genauesten Zusammenhänge. So ist z. B. die Landenge

10. Bilder aus der Länder- und Völkerkunde, wie auch aus der Physik der Erde - S. 36

1858 - Osnabrück : Rackhorst
36 stabe am Iorullo in Mexiko, der 1759 am Geburtstage des Monte nuovo 1500 Fuß hoch mitten aus einer Ebene stieg, die ihrerseits auf einem Flächenraum von 4 Quadratmeilen am Rande um 12, gegen die Mitte um 160 Meter gehoben wurde. Solche Ereignisse können natürlich auch im Meere stattfinden, aus dessen Tiefe dann eine Erhöhung zum Vorschein kommt, die möglicherweise bis zur Oberfläche reichen kann und eine neue Insel bildet. Die so entstandenen Inseln bleiben aber nicht alle- mal stehen, denn man steht leicht ein, daß, wenn dieser unter- meerische Berg wie der Monte nuovo nur aus Schlacken und Asche besteht, nach dem Aufhören der Eruption die Wogen des Meeres ihn bald wegräumen würden, während der auf dem Lande aufgeschüttete stehen bleibt. Hat stch der Boden des Mee- res gehoben, so kann er wie eine Blase wieder zusammensinken, wenn die ihn auftreibenden Gase sich entfernt haben, und auch in diesem Falle verschwindet die Insel; drängen sich aber festere Stoffe unten ein, die nicht mehr herausgeworfen werden, so bleibt sie stehen. Im ägäischen Meere bildet die Insel Santorin (im Alter- thume Thera) mit der kleineren Insel Aspronisi, der durch ein Erdbeben 233 v. Ehr. von ihr getrennten Therasia und den Kaimenis eine merkwürdige Gruppe. Santorin hat die Gestalt eines Halbmondes, Aspronisi und Therasia liegen in der Rich- tung seiner Krümmung. Alle drei schließen im Innern einen ovalen Raum ein, gegen den sie mit steilen, fast senkrechten Ab- stürzen endigen und in diesem Raume erhebt sich von Zeit zu Zeit bald mit, bald ohne Erdbeben und Aschenauswcrfen ein Inselchen (Kaimeni, d. i. die Verbrannten). Im Jahre 196 v. Ehr. entstand in dem früher inselfreien Raume ohne sonstige bedeutende Phänomene eine kleine Insel Paläo- (Alt-) Kaimeni; im Jahre 19 v. Ehr. kam eine neue Insel, die sich wahrschein- lich in der Folge mit der ersteren vereinigte. Die Insel vergrö ßerte sich in den Jahren 726 und 1427 n. Ehr., aber 1573 erhielt sie eine Gefährtin Mikro- (Klein-) Kaimeni und zwischen 1707 und 1709 erschien Neo- (Neu-) Kaimeni, an deren Bil- dung sich die eines Vulcans knüpfte, der mehrere Jahre tobte. Ebenfalls im griechischen Archipelagus in der Nähe der Insel St. Erini war 726 nach Ehr. ein Ausbruch im Meere, der den Boden hob, die gehobene Masse wurde 1427 und 1650 durch Erdbeben vergrößert, und im Jahre 1707 erhob sich bei erneuer- tem Anwachsen eine kleine Insel über das Meer. Neben der Azoreninsel St. Miguel ist ein bereits mehrmaliges Entstehen
   bis 10 von 228 weiter»  »»
228 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 228 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 5
1 4
2 5
3 12
4 3
5 34
6 10
7 59
8 7
9 3
10 34
11 4
12 14
13 10
14 5
15 2
16 7
17 4
18 6
19 11
20 11
21 12
22 4
23 6
24 85
25 6
26 1
27 0
28 7
29 5
30 9
31 4
32 4
33 11
34 14
35 0
36 3
37 74
38 11
39 10
40 3
41 21
42 3
43 14
44 2
45 28
46 1
47 1
48 4
49 11

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 62
1 269
2 26
3 116
4 98
5 51
6 61
7 53
8 235
9 130
10 31
11 59
12 115
13 103
14 44
15 105
16 358
17 1216
18 27
19 159
20 146
21 260
22 62
23 299
24 59
25 48
26 57
27 38
28 188
29 70
30 27
31 37
32 41
33 33
34 54
35 128
36 84
37 52
38 88
39 351
40 71
41 75
42 169
43 127
44 34
45 271
46 60
47 48
48 74
49 56
50 111
51 76
52 169
53 5
54 83
55 84
56 105
57 58
58 44
59 47
60 112
61 63
62 64
63 25
64 114
65 42
66 12
67 71
68 93
69 71
70 124
71 101
72 48
73 27
74 96
75 105
76 256
77 518
78 65
79 47
80 111
81 59
82 216
83 69
84 81
85 73
86 72
87 186
88 120
89 40
90 89
91 104
92 894
93 51
94 462
95 70
96 79
97 88
98 551
99 20

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 13
1 2
2 25
3 2
4 1
5 0
6 19
7 3
8 1
9 6
10 1
11 10
12 18
13 2
14 2
15 0
16 2
17 1
18 0
19 1
20 2
21 0
22 1
23 2
24 6
25 10
26 2
27 3
28 2
29 0
30 3
31 1
32 1
33 19
34 45
35 2
36 5
37 3
38 10
39 7
40 2
41 0
42 2
43 10
44 1
45 1
46 4
47 4
48 2
49 7
50 15
51 9
52 2
53 4
54 3
55 1
56 2
57 0
58 0
59 48
60 0
61 2
62 2
63 0
64 5
65 13
66 1
67 4
68 0
69 0
70 2
71 3
72 3
73 7
74 1
75 0
76 5
77 0
78 5
79 1
80 1
81 62
82 5
83 7
84 4
85 0
86 4
87 3
88 7
89 2
90 1
91 12
92 0
93 0
94 1
95 7
96 5
97 0
98 2
99 0
100 20
101 1
102 11
103 4
104 4
105 1
106 2
107 1
108 0
109 5
110 18
111 2
112 6
113 2
114 2
115 1
116 8
117 2
118 0
119 15
120 2
121 10
122 13
123 2
124 8
125 6
126 9
127 8
128 0
129 70
130 1
131 24
132 1
133 3
134 3
135 3
136 10
137 0
138 2
139 0
140 3
141 5
142 5
143 10
144 0
145 0
146 0
147 3
148 0
149 0
150 2
151 1
152 10
153 0
154 1
155 3
156 5
157 0
158 1
159 2
160 14
161 0
162 0
163 6
164 2
165 1
166 1
167 0
168 2
169 1
170 0
171 0
172 3
173 4
174 0
175 44
176 5
177 5
178 4
179 3
180 2
181 6
182 15
183 17
184 22
185 3
186 2
187 5
188 0
189 3
190 9
191 1
192 3
193 3
194 0
195 5
196 5
197 2
198 1
199 1