Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 519

1869 - Braunschweig : Schwetschke
Iv. Mexico. 519 Kaiser Montezuma, der ihn besucht, als Gefangenen zurückbehielt. Ein kleines, spanisches Heer, welches der Statthalter von Cuba gegen Cortez, den er, des Verraths beschuldigte, ausgesendet, trat, von ihm gewonnen, unter seine Fahnen. Dennoch mußte er, in Mexico vom Volke mit Wuth angegriffen, welches selbst den zum Frieden ermahnenden Montezuma mit Steinwürfen tödtlich verwundete, diese Stadt 1520 mit Verlust von mehr als 450 Spaniern verlassen. Noch im nämlichen Jahre aber rückte er nach mehreren Siegen vor Mexico, welches erst nach einer 75-tägigen Be- lagerung am 21. August erobert ward. Der letzte Kaiser Guatimozin ward, um seine verborgenen Schätze von ihm zu erfahren, unwürdig gefoltert und gehangen. Das ganze Reich fiel nun nach und nach in die Gewalt der Spanier, und die unglücklichen Mexicaner traf Jahrhunderte l^ug ein hartes Loos. Das Land ward mit seinen Bewohnern an die Gefährten des Er- oberers, an Klöster und andere Begünstigte vertheilt und die Einwohner als Leibeigene behandelt. Es ward unter dem Namen eines Vice-Königreichs Neu-Spanien von Vicekönigen beherrscht, welche in den letzteren Zeiten alle 5 Jahre wechselten. Erst mit dem 18. Jahrhundert ward das Loos der Eingeborenen verbessert; die Encomiendas oder die Vertheilung der Grundstücke sammt den Bewohnern wurden aufgehoben, und die Zahl der Indianer, welche von 8 Millionen nach der Eroberung bis auf weniger als 2 Millionen herabgekommen waren, hat seitdem wieder angefangen sich zu heben. Indeß hatte sich aber auch die Zahl der freien Farbigen und der Kreolen, d. h. der in Amerika von europäischen Eltern Geborenen, gegen die der Chapetones (spr. tschap.), d. h. in Europa geborenen Spanier, außerordentlich vermehrt, und jene ertrugen es schon längst mit Erbitterung, daß alle Aemter und Würden nur den National-Spaniern zu Theil wurden. Schon 1810 brachen die ersten Unruhen aus, welche indeß noch gedämpft wurden. Unwiderstehlich aber war die Bewegung von 1821, wo der Vice- könig selbst gezwungen wurde, die Unabhängigkeit des Reiches anzuerkennen. Bald darauf schwang sich der General Jturbide als Kaiser auf den Thron, konnte sich aber nur bis 1823 erhalten, wo er genöthigt ward, abzudanken, und mit dem Versprechen, in Italien zu leben, eine anständige Pension er- hielt. Ein Versuch 1824, den Thron wieder zu erobern, endete mit seinem Tode; er ward unmittelbar nach seiner Landung erkannt, ergriffen und er- schossen. Seit dem 29. December 1824 hatte Mexico eine der nordameri- kanischen ähnliche Verfassung angenommen. Die vereinigten mexira- nischen Staaten, 29 an der Zahl, nebst einigen Territorien oder Ge- bieten, hatten jeder eine unabhängige Einrichtung, wurden aber durch den Congreß verbunden, welcher aus einem Senate und einer Deputirtenkammer bestand. An der Spitze des Ganzen stand ein auf 4 Jahre gewählter Prä- sident. 1834 warf der Präsident Santana die bestehende Verfassung über den Haufen, setzte eine einzige untheilbare Republik an ihre Stelle, verwandelte die bisherigen souveränen Staaten in Departamientos, machte sich selbst zum obersten Chef der Regierung des Landes und herrschte als Dictator, was Texas und später (1841) Aucatan veranlaßte, sich loszu- reißen. Vergebliche Versuche wurden gemacht, diese wieder zu unterwerfen. Die Einverleibung von Texas in die nordamerikanische Union ward selbst Veranlassung zu einem Kriege, welcher mit der Abtretung von Texas, Ca-

2. Theil 4 - S. 283

1880 - Stuttgart : Heitz
Eroberung von Delhi. 283 Fußartillerie waren 34 europäisch und von 13 Compagnien reitender Artillerie 9 europäisch. Aber der Heldenmuth der britischen Oberoffiziere, so wie die Standhaftigkeit der europäischen Truppen sah nicht auf die Zahl der Feinde. Mit einem Häuflein von etwa 2000 Mann europäischer und 5000 Mann indischer Truppen, ohne alles Belagerungsgeschütz, machte sich General Barnard auf den Weg, um das von 260 Kanonen vertheidigte Delhi wieder zu erobern. Der Erfolg entsprach nicht völlig der Kühnheit des Unternehmens; aber die Standhaftigkeit führte endlich doch zum Siege. Nach blutigen Kämpfen und vielfachen Opfern — Barnard und nach ihm eine Reihe anderer Generale erlagen den Mühsalen oder den Kugeln des Feindes — ward das so furchtbare Delhi durch den General Wilson (am 20. September) erobert, die Rebellen verjagt, darunter der König, welcher bald darauf gefangen genommen wurde, und die Einwohnerschaft zum großen Theil niedergemetzelt. Diese Grausamseit war eine, wenn auch nicht entschuldbare, doch erklärliche Rache für die Bestialität, mit welcher die Indier alle Europäer, die unglücklicherweise in ihre Hände sielen, behandelten. Die Grausamkeiten, welche von ihnen verübt wurden, übersteigen allen Glauben, obwohl sie leider nur zu sicher bewahrheitet werden, und sind zum Theil der Art, daß sie hier gar nicht geschildert werden können. Einem von diesen Kannibalen gelang es jedoch, die andern durch seine Wildheit zu überragen und eine fluchwürdige Berühmtheit zu erlangen: es ist dies der muhamedauische Häuptling Nana S.ahib, welcher Kauupur zum Schauplatz seiner Schändlichkeiten machte. Das Fort bei dieser Stadt hielt der General Hngh Wheeler besetzt, nach dessen Tode die vom Hunger gepeinigte Besatzung capitulirte. Nana Sahib gelobte, ihr freien Abzug gestatten zu wollen und leistete aus den Koran den Schwur, daß er das Leben der Verwundeten, der Frauen und Kinder, so wie der unbewaffneten Engländer schonen wollte. Kaum aber war er in den Besitz des Forts gelangt, als er die Truppen niederhauen und jeden Europäer — darunter 240 Frauen und Kinder — zy Tode martern ließ. General Havelock, eine der glänzendsten Heldengestalten dieses Krieges, kam zu spät, um Entsatz zu bringen; allein er besiegte das Ungeheuer Nana Sahib in drei blutigen Treffen und

3. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 234

1834 - Halle : Schwetschke
234 B. Asien. sicht der Holländer, welche sogar kleine Citadellen in der Nähe der Residenzen unterhatten. Die Residenz des Susunan ist Su ru- tarla, unter 7° 18' S. B. 123° 30' O. L.; sie liegt in der Mitte des Landes am Flusse Solo und soll über 100,000 Einw. haben. — Per Sultan residirt in Dschukschukarta, unter 1270 54' O.l., 2 Meilen von der Südküfte; auch diese soll über 90009 Einw. haben. Einer der Pallaste des Sultans liegt mitten in einem tiefen Sec und hat keinen andern Zugang, als einen unterirdischen Weg. — Mehrere Inseln bei Java verdienen noch genannt zu werden. Die Insel Madura, von der Nordostküste von Java nur durch eine an einer Stelle sehr schmalen Straße getrennt. Sie hat 75 □ M. und über 200,000 Einw., welche für tapfer und für geschickte Seeleute gelten. Die Insel ist äußerst fruchtbar und steht unter zwei cingebornen Sultanen; die Holländer besitzen ei- nen Distrikt in der Mitte der Insel, dessen Hauptstadt Pa ma- ta ssang an der Südküste ist. Ferner die sogenannten kleinen Sunda-Inseln, wel- che sich in einer Reihe östlich von Java erstrecken. Die wichtig- sten sind: Die Insel Bali, gleich östlich von Java, etwa 94 □ M. groß. Sie, wie alle ihre Nachbaren, sind vulkanisch. Bali ist sehr fruchtbar, die Einwohner betriebsam. Die kleinen Pferde dieser Insel werden sehr geschätzt. Die Einwohner, deren Zahl eine Million betragen mag, sollen malaiischen Ursprungs und kräftiger und tapferer als ihre Nachbaren seyn; ihre Religion ist die der Hindus; auch sind sie in vier Kasten getheilt. Die ganze Insel steht unter sieben unabhängigen Rajas. Die Insel Lombok, östlich von Bali, 70 Hj M. groß. Sie ist von so starken Brandungen umgeben, daß sie nur selten von Europäern besucht wird. Man weiß nicht einmal, ob die Ein- wohner Muselmänner oder Bramane» sind. Die Insel enthält einen wohl 8000 F. hohen Vulkan, doch soll sie vortrefflich an- gebaut seyn, und hat ihren eignen Raja. Die Insel S u m b a w a, östlich von Lombok und 370 □ M. groß. Am bekanntesten ist diese Insel durch ihren Vulkan T 0 m - boro, welcher nach einem furchtbaren Ausbruch am 10ten April 1815 in sich zusammenstürzte und jetzt nur noch eine Hochebene bildet; außer diesem giebt cs noch mehrere Vulkane auf dieser und den benachbarten Inseln. Man weiß übrigens nur, daß die In- sel gute Häfen, einen äußerst fruchtbaren Boden hat, und unter sechs kleine Staaten vertheilt ist. Die Insel Flores, östlich von Sumbawa, mag einen Flä- cheninhalt von »22 □ M. haben. Sie gehört zu den unbekann- testen dieser Inselreihe, doch soll es auf der Ostküste viele Christen geben, welche von den Portugiesen abzustammen behaupten.

4. Russisches Reich, Krakau, Asien, Australien, Afrika, Amerika - S. 442

1834 - Halle : Schwetschke
442 E. Amerika. ihnen niedergelassen und die Herrschaft an sich gerissen hatte, be- deutende Fortschritte in der Civilisation gemacht. Die Fürsten der Azteken herrschten unumschränkt, drückten aber das Volk, welches noch seine angestammten Kaziken oder Oberhäupter hatte, so ge- waltig, daß mehrere dieser unterjochten Oberhäupter den Einbruch der Spanier als eine günstige Gelegenheit ergriffen, das Joch ab- zuwerfen,^ und den Spaniern ihre Eroberung nicht wenig erleich- terten. Cortez landete 1519 in dem Hafen- welcher jetzt S. Juan de Ulloa heißt, und zeigte seinen unerschütterlichen Muth gleich anfangs dadurch, daß er seine Schiffe vernichten ließ, umseinen Gefährten nur die Wahl zwischen Sieg oder Tod zu lassen. Nach einem Siege über die tapfern Bewohner von Tlaskala, welche die treuesten Bundesgenossen der Spanier wurden, rückte er in Me- xiko selbst ein, wo er mit Ehrfurcht aufgenommen wurde, aber bald darauf den unglücklichen Kaiser Montezuma, der ihn besucht, als Gefangenen zurückbehielt. Ein kleines spanisches Heer, wel- ches der Statthalter von Cuba gegen Cortez, den er des Vcrraths beschuldigte, ausgesendet/ trat von ihm gewonnen unter seine Fahnen. Dennoch mußte er, in Mexiko vom Volke mit Wurh angegriffen, welches selbst den zum Frieden ermahnenden Monte- zuma mit Steinwürfen tödtlich verwundete, diese Stadt 1520 mit Verlust von mehr als 459 Spaniern verlassen. Noch im nemli- chen Jahre aber rückte er nach mehreren «Liegen vor Mexiko, wel- ches erst nach einer 75tägigen Belagerung am Listen August er- obert ward. Der letztekaiser Guatimozin ward, um seine verbor- genen Schätze von ihm zu erfahren, unwürdig gefoltert und ge- hangen. Das ganze Reich fiel nun nach und nach in die Gewalt der Spanier, und die unglücklichen Mexikaner traf Jahrhunderte lang ein hartes Loos. Das Land ward mit seinen Bewohnern an die Gefährten des Eroberers, an Klöster und andre Begünstigte vertheilt und die Einwohner als Leibeigene behandelt; das Ganze ward unter dem Namen eines Vice-Königreichs Neu-Spanien von Vicekönigcn beherrscht, welche in den letzteren Zeiten alle 5 Jahre wechselten. Erst mit dem 18ten Jahrhundert ward das L!oos der Eingebogen verbessert; bte Encomiendas, oder die Vertheilungen der Grundstücke mit sammt den Bewohnern, wur- den aufgehoben, und die Zahl der Indianer, welche von 8 Millio. nen nach der Eroberung bis auf weniger als 2 Millionen herabge- kommen waren, hat seitdem wieder angefangen sich zu heben. Jn- deß hatte sich aber auch die Zahl der freien Farbigen und dw Kreolen, d. h. der in Amerika von europäischen Eltern gebn- nen, gegen die der Chapetones (spr. tschapetones), d. h. it Europa gcbornen Spanier, außerordentlich vermehrt, und jene ertrugen es schon längst mit Erbitterung, daß alle Aemter uid Würden nur den National-Spaniern zu Theil wurden. Sckon 1810 brachen die ersten Unruhen aus, welche indeß noch gedämpft
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 3
11 0
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 2
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 43
1 0
2 4
3 37
4 28
5 2
6 24
7 1
8 4
9 3
10 4
11 52
12 0
13 0
14 4
15 6
16 6
17 60
18 19
19 1
20 0
21 47
22 2
23 4
24 3
25 6
26 6
27 11
28 6
29 1
30 0
31 0
32 2
33 5
34 6
35 2
36 11
37 1
38 1
39 2
40 8
41 9
42 12
43 13
44 8
45 24
46 2
47 37
48 18
49 7
50 28
51 0
52 9
53 0
54 15
55 0
56 1
57 1
58 0
59 4
60 2
61 19
62 18
63 1
64 77
65 1
66 0
67 0
68 2
69 8
70 22
71 16
72 8
73 0
74 8
75 17
76 41
77 4
78 20
79 37
80 2
81 0
82 5
83 1
84 25
85 0
86 3
87 3
88 0
89 8
90 0
91 5
92 108
93 3
94 7
95 290
96 0
97 59
98 57
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 7
1 0
2 38
3 0
4 11
5 0
6 5
7 0
8 0
9 13
10 6
11 0
12 5
13 2
14 0
15 6
16 7
17 16
18 0
19 0
20 2
21 6
22 5
23 1
24 0
25 7
26 10
27 17
28 0
29 0
30 11
31 3
32 0
33 40
34 1
35 2
36 0
37 13
38 0
39 2
40 4
41 1
42 4
43 4
44 4
45 7
46 2
47 1
48 8
49 7
50 18
51 10
52 0
53 6
54 1
55 5
56 5
57 1
58 3
59 123
60 4
61 2
62 1
63 0
64 0
65 15
66 0
67 3
68 15
69 0
70 0
71 6
72 5
73 24
74 0
75 8
76 1
77 3
78 1
79 3
80 3
81 72
82 1
83 0
84 3
85 8
86 0
87 9
88 43
89 5
90 0
91 12
92 0
93 1
94 2
95 2
96 0
97 5
98 4
99 0
100 40
101 0
102 29
103 14
104 0
105 0
106 0
107 1
108 4
109 0
110 1
111 1
112 13
113 0
114 0
115 0
116 16
117 5
118 11
119 0
120 1
121 61
122 1
123 3
124 10
125 2
126 3
127 8
128 13
129 10
130 0
131 37
132 3
133 2
134 3
135 1
136 6
137 0
138 2
139 1
140 65
141 11
142 18
143 113
144 0
145 3
146 17
147 1
148 0
149 1
150 3
151 0
152 26
153 2
154 0
155 22
156 52
157 1
158 4
159 4
160 3
161 0
162 5
163 9
164 0
165 0
166 6
167 1
168 1
169 5
170 5
171 4
172 2
173 5
174 1
175 37
176 12
177 59
178 7
179 3
180 1
181 5
182 46
183 13
184 7
185 0
186 11
187 2
188 1
189 0
190 8
191 3
192 6
193 1
194 0
195 1
196 12
197 8
198 10
199 0