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1. Theil 4 - S. 291

1880 - Stuttgart : Heitz
Sklavenfrage. 291 gesprochen. „Die Sklaverei — heißt es daselbst — ist eine heimische Institution innerhalb der Staaten, die sie wünschen und sie existirt im Bereich der Staaten unabhängig von der Controle des Con-gresses. Der Congreß hat die oberste gesetzgebende Gewalt über alle Territorien und mag nach Gutbefinden die Existenz der Sklaverei in denselben erlauben oder verbieten; aber er soll aus Klugheit seine Macht nie so anwenden, daß direct oder indirect die Sklaverei in bisher freien Territorien eingeführt werde. Es ist endlich verwerflich, daß die Regierung der Vereinigten Staaten sich südliche Länderstriche aneignet, zu dem Zwecke, die Sklaverei in denselben fortzupflanzen." So vernünftig diese Grundsätze waren, so sehr empörte sich die Leidenschaft der Südstaaten, welche die Squatter-Souveräuetät zum Staatsgrundgesetz erhoben und den Präsidenten der Republik zum Zuchtmeister der südlichen Sklavenhalter herabgewürdigt wissen wollten. Kaum war der Ausfall der Wahl bekannt, als der Süden sofort den Entschluß der Trennung (Secession) aussprach und zugleich Anstalten traf, um die Ausführung dieses Entschlusses zu sichern, wobei ihm die an Verrätherei streifende Konnivenz der Bundesbehörde Vorschub leistete. Am entschlossensten zeigte sich Süd-Carolina, welches bereits am 20. December 1860 sich für die Trennung (Secession) aussprach. Bald folgten'die Staaten: Georgien, Florida, Alabama und Mississippi und constitnirten sich am 18. Febr. 1861 in Mongomery als eine Consöderation, zu deren Präsidenten der frühere Kriegsminister Jefferfon Davis gewählt wurde. Zum wirklichen Ausbruch des Bürgerkrieges aber kam es erst, als der General der (Konföderation, B aure-9arb, sich des von Unionstruppen besetzten Forts Sumter bemächtigte. Wir können diesen Krieg, der seines Gleichen nicht gehabt hat, nicht in seinen Einzelheiten verfolgen. Er wurde geführt mit aller jener Erbitterung, welche Bürgerkriegen eigen zu fein pflegt; das Charakteristische desselben aber bestand darin, daß er sich über unermeßliche Landstrecken ausdehnte und einen Staat betraf, welcher nur über eine nnverhältnißmäßig kleine Anzahl stehender Truppen verfügte. Die Union, um aus dem Kampfe siegreich hervorzugehen, mußte nicht blos Heere und Feldherren gewissermaßen im-provisiren, sie mußte sich auch Wege bahnen, um ihren Gegnern nahe kommen zu können, und der staunenswerthe Erfindungs- und Unternehmungsgeist der Amerikaner zeigte sich eben so wunderbar

2. Theil 2 - S. 312

1880 - Stuttgart : Heitz
312 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. gesegelt, um auf seine eigene Hand Entdeckungen zu machen und damit in Spanien groß zu thun. Aber der ehrliche Kazike wollte Colombo nicht gern ziehen lassen; er bat ihn, doch da zu hleiben und ihm gegen die Anfälle der Caraiben (Menschenfresser) der benachbarten Inseln beizustehen. Das ging zwar nicht an; indessen da mehrere von der Schiffsmannschaft baten, auf Haiti zurückbleiben zu dürfen, so erlaubte es ihnen Colombo, beschloß aber, noch vorher den Indianern einen recht hohen Begriff von seiner Macht und einen Beweis seiner himmlischen Abkunft zu geben, damit die Wilden auch in seiner Abwesenheit die Spanier gut behandeln möchten. Er ließ daher in seiner Gegenwart seine Spanier Waffenübungen anstellen und erreichte dadurch ganz seinen Zweck. Mit Staunen und Schrecken sahen die Indianer das Hauen mit Säbeln und hörten mit Entsetzen das Schießen mit den Flinten, und als Colombo endlich eine Kanone abfeuern ließ, stürzten sie gar zu. Boden. Absichtlich hatte er das Stück gegen die Wand des gestrandeten Schiffes richten lassen, und zeigte nun den Wilden die von der Kugel gemachte Oeffmmg. Das vermehrte noch die Verwunderung; sie begriffen gar nicht, wie die Kanone, ohne nach dem Schiffe hinzulaufen, ihm Schaden zufügen könne, und hielten sie für ein mächtiges, lebendiges Wesen. Nun konnte Colombo auf geduldige Unterwerfung rechnen. Zum Ueberfluß ließ er noch einen hölzernen Thurm an der Küste bauen und di§ gutmüthigen Indianer halsen wacker Bretter und Balken zutragen. Sie ahnten nicht, daß dieser Thurm ein Werkzeug zu ihrer Unterdrückung werden sollte! Nun machte sich Colombo zur Abreisefertig. Der gutegua-cauagari — so hieß der Kazik — versah sein Schiff mit allen nöthigen Lebensrnitteln im Ueberfluß. Colombo ließ 39 Mann in der hölzernen Festung, die er Navidad nannte, und die da lag, wo jetzt Cap Francois ist, zurück, empfahl ihnen ein recht freundschaftliches Benehmen gegen die Indianer und verbot ihnen sich in andere unbekannte Districte zu wagen. Dagegen versprach er, sie nicht zu vergessen und nicht eher zu ruhen, bis er ihnen Verstärkungen und reiche Belohnungen mitbringen könnte. Dann nahm er den herzlichsten Abschied, wobei auch Guacanagari viele Thränen vergoß, und segelte ab am 4. Januar 1493. Noch segelte er längs der Küste von Haiti hin, als er dem Schiffe Pinzons begegnete. Verwirrt stotterte dieser eine Entschuldigung seiner strafbaren Entfernung her. „Er sei," sagte er, „vom Winde fortgetrieben worden, dessen Gewalt er nicht habe widerstehen

3. Theil 2 - S. 322

1880 - Stuttgart : Heitz
322 Mittlere Geschichte. 3. Periode. Entdeckungen. So hatten denn die Spanier fürs erste Ruhe vor den Eingeborenen, die nun so eingeschüchtert waren, daß sie, wenn sie einen Spanier erblickten, auf ihn zuliefen und sich erboten, ihn auf den Schultern zu tragen, auch Alles willig hergaben, was man von ihnen verlangte. Auch versprachen alle Kaziken, den König von Spanien als ihren Herrn zu betrachten und ihm einen jährlichen Tribut an Gold, Baumwolle und andern Prodncten zu geben. Indessen zog sich über Colombo ein Ungewitter herauf. Die nach Europa zurückgereisten Spanier, alle seine erbitterten Feinde, hatten ihn dort so verleumdet, daß, wer ihn nicht kannte, ihn für ein Ungeheuer von Strenge hätte halten müssen. Diese Klagen kamen auch zu den Ohren des Königs, und zugleich wurde ihm gesagt, Colombo sei gestorben; da befahl Ferdinand einem seiner Höflinge, Juau Aguado, gleich nach Haiti zu reisen und indessen Colombo's Stelle zu vertreten; wäre dieser aber nicht todt, so sollte Aguado sich in allen Dingen nach seinen Befehlen richten, bloß Erkundigungen einziehen und dann wieder zurückkehren. Aber dieser Aguado war ein übermüthiger und einfältiger Mensch, der sich in die ihm verliehene Würde nicht zu finden wußte. Sobald er auf Haiti angekommen war, that er, als wenn er allein zu befehlen hätte, zog die von Colombo eingesetzten Beamten zur Rechenschaft, behandelte den würdigen Admiral absichtlich geringschätzig und forderte die Spanier auf, bei ihm Beschwerden über ihren Vorgesetzten anzubringen. Wie kränkte dies den braven Colombo, sich so in seiner eigenen Entdeckung von einem unwissenden Hofschranzen behandeln zu lassen! Aber was sollte er thun? Er unterwarf sich den Verfügungen des Aguado und reiste mit diesem zugleich nach Spanien, um durch seine Gegenwart die Verleumdung seiner Feinde niederzuschlagen. Er nahm viele Spanier, die sich nach dem Vaterlande zurücksehnten, und drei Indianer mit. Eine so langweilige Fahrt hat nicht leicht ein Schiff von Amerika nach Spanien gehabt; denn man wußte damals noch nicht, daß man, um günstigen Wind zu haben, erst nördlich über den Wendekreis und dann erst östlich fahren müsse. Ein ganzes Vierteljahr brachte das Schiff unterwegs zu; fast alle Lebensmittel waren bereits verzehrt. Schon wollten die Spanier die armen Indianer schlachten und verzehren, als man endlich am 14. Juni 1497 Cadiz erreichte. Colombo reiste sogleich nach Hofe, zeigte, wie das erste Mal, die mitgebrachten Menschen und Sachen vor, und hatte die Freude, zu sehen, daß man nur ihm, nicht aber seinen boshaften Feinden

4. Lehrbuch der Geographie - S. 72

1867 - Münster : Theissing
72 Zweiter Abschnitt. b) Seen. Von der Eigenthümlichkeit der Bodengestaltung zeugen, besonders in Nordamerika, auch die Seen, welche namentlich an der nördlichen und nord- östlichen Abdachung in Reihen sich mit dem Laufe der Flüsse verbinden, so daß der Fluß eigentlich nur ihr Abfluß ist. So 1) der Athabasca, 2) der große Sklaven-See, Z) der große Bären-See, 4) der Mnipeg — dessen Abflüsse Nelson, Hill, Severn sind 5) der Obere- *), 6) der Huronen- 7) der Michigan- 8) der Erie- 9) der Ontario-See, Außerdem bemerke noch in Ceutro-Amerika 10. den Nicaragua und in Süd-Amerika 11. den Maracaibo (an der Nordküste), 12) den Titicaca, ein Alpensee auf dem Plateau der Anden von Peru, fast 12,000' hoch gelegen. Allgemeine Beschreibung E. der Bodenoberfläche von Australien. Z. 51. I. Bodenoberfläche. Seitdem Australiens Gold und seine übrigen Produkte die Aufmerk- samkeit mehr und mehr auf diesen neuesten Erdtheil gelenkt haben und durch die Dampfschifffahrt die weiten Entfernungen näher gerückt sind, ist die Kennt- niß desselben wesentlich erweitert worden. Das Festland von Neuholland (Australien im engern Sinne) war bis auf die neueste Zeit nur an den Küsten bekannt. Nachdem aber seit 1860 verschiedene Versuche gemacht sind, auch das Innere kennen zu lernen, weiß man, daß dasselbe keineswegs eine öde, unfruchtbare Wüste oder ein großer, flacher Bin- nensee ist, wie vermuthet worden ist, sondern daß Wüsten- und fruchtbares Gras- land, das sich zum Anbau, besser aber noch zur Viehzucht eignet, mit einander ab- wechseln. Hochland fehlt freilich, wie Stufenland und ausgebildete Flußsy- *) Der obere See, 1800 Um. groß, ist das größte bekannte Süßwaffer-Becken auf Erden. ' »\ deren Abfluß der St. Lorenz ist. deren Abfluß der Mackenzie ist,

5. Lehrbuch der Geographie - S. 293

1867 - Münster : Theissing
293 Besondere Geographie von Europa. waren von allen Staatsämtern ausgeschlossen und durften selbst nicht einmal in das irische Parlament gewählt werden; am 1. Januar 1801 wurde sogar das irische Parlament aufgelöst und mit dem englischen verbunden. Zwar ist es nach den heftigsten Kämpfen, in denen sich ganz besonders Daniel O'connell unsterbliche Verdienste um sein geknechtetes Vaterland er- worben hat, 1829 den Iren gelungen, die Gleichstellung der Katholiken mit den Protestanten in bürgerlichen Rechten zu erringen, zwar finden sie in der freien Uebung ihrer Religion eben so wenig, wie die Katholiken in England, von Staatswegen noch die frühern Hinderuisse, aber die vormals geschehene Beraubung dauert fort und die Iren sehen sich in großen Massen gezwungen, ihr Vaterland, woran sie mit rührender Liebe hangen, zu verlassen, um nicht des Hungertodes sterben zu brauchen. Die Zahl der Protestanten in Irland beträgt nicht 1 Mill. Seelen, kaum mehr als % Mill. davon sind Anglikaner. Aber diese sind Inhaber des gesaminten Kirchenvermögens, aller Kirchen, Schulen und sonstiger Besi- tzungen der alten Kirche, 31 anglikanische Bischöfe und eine entsprechende An- zahl Rektoren (Pfarrer), Küster und Lehrer ziehen die Früchte desselben, die sie meisteutheils in England oder im Auslande verzehren*). Das geringste Einkommen eines anglikanischen Bischofs beträgt 6000 Pf. St. (40,000 Thlr.), das bedeutendste über 12,000 Pf. St. Die Katholiken haben ihnen den Zehn- ten, Gebüren ec. zu entrichten, wiewohl sie selbstredend keine kirchliche Dienste von ihnen beanspruchen; dahingegen haben die mehr als 4 Mill. Katholiken für ihre 4 Erzbischöfe**), 24 Bischöfe, ihre Pfarrer rc>, die ohne festes Ein- kommen sind, außerdem zu sorgen. Fort und fort wird Irland von England mißbraucht, unr seine Söhne mit irischem Fette zu mästen, während die Ir- länder selbst kaum das Leben fristen können. In der langen Periode der Unterdrückung von Elisabeth bis Wilhelm von Oranien ist nämlich der Grund und Boden von fast ganz Irland auf die ungerechteste Weise den rechtmäßigen Eigenthümern entzogen und frem- den Colonisten, namentlich Engländern und Holländern übergeben. So sind Fremde die Grundeigenthümer (Uuuck1orä8), die ursprünglichen Besitzer aber Pächter (tsimntg) geworden; diese müssen arbeiten und hohe Pacht zahlen, welche von jenen größtentheils außerhalb des Landes (Absenters) verzehrt wird. Dazu sind die Pachten oft so klein, daß eine vernünftige, ergiebige Ausnutzung nicht einmal möglich ist. Darf man sich unter solchen Verhält- nissen wundern, wenn der irische Pachter die Lust und die Kraft nicht besitzt, die Verbesserung des Bodens zu versuchen, seine Cultur zu erhöhen? Darf *) Die Gesammteinnahme wird zu 734,000 Pf. St. d. i. 5,138,000 Thalern angegeben. **) Irland bat gegenwärtig 4 Kirchensprengel nach den 4 Provinzen des Landes, nämlich Ulster mit dem erzbischöflichen Sitz zu Armagh, Leinster mit dem Sitz zu Dublin, Munster, dessen Vorsteher Erzbischof von Cashel und Administra- tor von Emly heißt, und Connaught mit seinem Sitz zu Tnam.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 356

1867 - Münster : Theissing
356 (Srfter Abschnitt. Zweige der Ardennen erstrecken sich auch in das Großherzogthum Lu- remburg hinein; im Uebrigen ist das Land mehr für Viehzucht, als Ackerbau geeignet. Die Our, Sauer (Sure) und Mosel bilden die östl. Grenze. Außer schönem Rindvieh, gehören Holz, Hanf, Flachs, Hopfen, Wein, Eisen und gute Bausteine zu den wichtigsten Produkten des Landes. Man findet daselbst Eisenwerke, Lederfabriken und Papiermühlen, am wichtigsten ist jedoch die Leinweberei. Die Bewohner reden deutsch und Französisch und sind vor- wiegend Katholiken. Oerter: Luxemburg (13,000 E.), deutsche Bundessestung und eine der wichtigsten Festungen Europa's deren Besatzung meist aus preuß. Truppen besteht. Der Ort zerfällt in die Ober- und Unterstadt, jene auf steilen Felsen, diese unten im Thale, ringsherum einzelne Kastelle und Werke, die alle auf Felsen ruhen. Außerdem be- merke noch: Echternach an der Sure mit einer alten Benediktiner-Abtei. Greve- machern an der Mosel mit starkem Weinbau; Diekirch an der Sure mit Gerbe- reien; Vianden an der Our mit wichtigen Gerbereien und einem alten sehenswer- then Bergschlosse rc. Auswärtige Besitzungen. Die Niederlande haben Colonieu in allen Erdtheilen; die wichtigsten, in Asten, bilden Niederländisch-Ostindien. Es gehören dahin die Insel Java mit Nebeninseln, Theile von Sumatra, Borneo und Timor, andere der kleinen Sunda-Jns. und ein Theil der Molukken, im Ganzen 27—30,000 Ihm. mit etwa 18 Mill. E.*). Diese Colonien sind besonders wegen ihrer Produkte ein wichtiger Besitz, bringen aber außerdem einen jährlichen Ueberschuß von mehren Millionen Gulden für den Staat. In Afrika besitzen die Niederlande Colonien auf der Küste von Guinea, die aber bis jetzt keinen Gewinn bringen; in Amerika einen Theil von Guyana, nach dem Hauptflusse gewöhn- lich Surinam genannt, und von den kleinen Antillen St. Martin, St. Eustäche, Saba und Curayao. Die Besitzungen auf Neu-Guinea in Australien sind bis dahin werthlos. §. 96. Das Königreich Belgien. (537 su M. — 4% Mill. E., 8905 auf 1 Ihm.) Fragen: Welchem deutschen Staate steht Belgien an Größe am nächsten? wie ist diesem gegenüber das Verhältniß der Bevölkerung? vergleiche seine Größe mit der Frankreichs und Preußens. Grenze, Größe und geographische Lage. Fragen und Aufgaben. 1) Bestimme nach der Karte die Grenze von Belgien. Wo findet man natürliche Grenzen? welche? Suche das nächste Nach- barland im W. 2. Zwischen welchen Längen- und Breitengraden liegt Belgien? *) Diese Angaben sind nur annähernd und unsicher, weil sich die Grenzen der niederländischen Besitzungen schwer bestimmen lassen.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 804

1867 - Münster : Theissing
804 Vierter Abschnitt. Zur Union gehören außerdem die Galopago's (Schildkröten-Jnseln), welche 1854 von Equador angekauft wurden. Auch sind eine Anzahl kleiner Inseln im großen Ocean, das Amerikanische Polynesien benannt, Eigen- thum von Guano-Gesellschaften der Vereinigten Staaten geworden*). 4 Anfg. 34. Suche jetzt die einzelnen Staaten und Gebiete der Union auf der Karte, im Nordost beginnend, auf. 35. Gib von jedem einzelnen Staate die Nachbarstaaten an. 36. Bezeichne von einem jeden die natürlichen Grenzen, soweit solche vor- handen sind. 37. Stelle die Staaten in Gruppen zusammen, wie sie durch ihre Lage oder natürliche Beschaffenheit zusammengehören. 38. Welche der Staaten haben Meeresküste? welche davon besitzen gute Seehäfen? 39. Nenne die Staaten, a) welche sich besonders mit Landwirthschaft, b) die- jenigen, welche sich vorzugsweise mit Handel beschäftigen. 40. In welchen Staaten sind Baumwolle, Zucker und Reis Hauptprodukte? 41. Welche Staaten zeichnen sich durch Erz-, besonders Goldreichthum aus? 42. In welchen Staaten leben die deutschen Colonisten am dichtesten? welche Beschäftigungen haben sie? 43. Welche Staaten eignen sich für deutsche Colonisten am besten? warum? 44. Welche Gründe sprechen für eine Trennung der südlichen Staaten von den nördlichen? 45. Woraus läßt sich auf eine große Zukunft der „Vereinigten Staaten" schließen? 46. Vergleiche die Lage, Bodenoberfläche, Größe, Produkte der Union mit denen der bedeutenderen europäischen Staaten. §. 140. Mexico (spr. Mochiko)**). (40,300 Hjm. — 8v* Mill. E.) Aufg. 47. Gib die Längen- u. Breitengrade an, zwischen welchen Mexico liegt. . 48. Bezeichne die jetzigen Grenzen. Wie weit dehnte sich das frühere Mexico aus? wann und wie ist die Grenze verändert? 49. Beschreibe die Bodenoberfläche von Mexico. 50. Zähle Gebirge, Berge, Seen und Flüffe auf. Die Grenze Mexico's ist durch den gegen die Union unglücklich ge- führten Krieg 1848 so bestimmt worden, daß eine grade Linie von der Mün- dung des Colorado zum Rio del Norte dasselbe im N. gegen die Vereinigten Staaten abgrenzt, wie der Rio del Norte im O. Mexico zerfällt in 3 Zonen, welche durch die Höhe bedingt werden, die Tierras Calientes, heiße Striche, sandige Küstensäume am atlanti- schen (Golf von Mexico) und stillen Ocean bis zu 3—4000' Höhe; — die Tierra's templada's, Terrassenländer mit gemäßigtem Klima bis zu 7500' Höhe; und die Tierra's fria's, das kühle Land des Hochplateau. *) Vgl. Petermann's Mittheilungen 1859 S. 173. **) k sprich hier überall wie ch.

8. Lehrbuch der Geographie - S. 837

1867 - Münster : Theissing
837 Besondere Geographie von Amerika. 2. Den Briten gehören Tortola, Anegada, Virgin Gorda und von den übrigen kleinen Antillen Anguilla und Barbuda, St. Christoph (St. Kitts), Newis, Antigua mit der hübschen Stadt Johnstown, Dominica/ St» Lucia, Barbados mit über 100,000 E. und der ansehnlichen Hst. Bridgetown, die Grenadillos, Tabagv/ Trinidad (90 Ihm. — 70,000 E.); letztere, von vulkanischen Gebirgen durchzogen, ist sehr fruchtbar und als Schlüssel zum mexika- urschen Busen sehr wichtig. 3. Den Franzosen gehören: Guadeloupe/ durch einen Meeresarm in zwei Theile geschieden, mit den Hauptorten Point ä Pitre (18,000 E.) u. Basse Terre (15,000 E.), bringt viel Zucker, auch Kaffee, Südfrüchte rc. hervor; dabei liegen die kleinen Inseln Desiderade und Marie Galante. Martinique/ bringt besonders guten Kaffee hervor; 1839 wurde sie durch eiu Erdbeben heimge- sucht. Hst. St- Pierre (25,000 E.): stark befestigt ist Fort Royal. Die Insel St. Martin gehört zum Theil den Franzosen, zum Theil den Niederländern. 4. Niederländische Besitzungen: St. Martin, St. Eustache und Saba; ferner Cura^av/ ein durch den Fleiß der Bewohner cultivirter Felsen in der Nähe des Festlandes von Süd-Amerika mit Wilhelmsstadt und dem Fort Amsterdam; östlich davon Oruba und Buen-Ayre. 5. Den Schweden gehört die kleine Insel St. Barth6lemy/ welche sie 1784 von den Franzosen erkauft haben. Weitere Uebungen. 72. Welche besondere Bedeutung hat Amerika durch seine Lage, durch die Ge- staltung seiner Bodenoberfläche und durch seine Erzeugnisse? 73. Vergleiche Amerika mit Europa, Asien und Afrika a) nach der äußeren Form, b) nach der Vodengestaltung, c) nach der Lage. 74. Vergleiche die Gebirge Amerika'« mit denen der genannten Erdtheile a) nach ihrer Höhe, b) nach ihrer Ausdehnung, e) nach ihrer Richtung. 75. Nenne die höchsten Gipfel von Amerika. Wo liegen sie? d. h. in welchen Ländern und unter welchen Längen und Breiten? 76. Vergleiche die Flüsse Amerika's mit denen der genannten Erdtheile nach Zahl, Größe und Bedeutung. 77. Beschreibe das Klima der einzelnen Länder Amerika's und gib die Ver- hältnisse an, welche darauf einen besondern Einfluß ausüben. 78. Nenne die wichtigsten Produkte, welche von Amerika kommen. Woher kommen sie? Nenne Amerika's eigenthümliche Produkte, die man anderswo nicht findet. 79. Vergleiche Amerika mit Europa, Asien und Afrika .hinsichtlich ihrer Produkte. 80. Desgleichen hinsichtlich ihrer Bewohner, deren Cultur und Religion. 81. Gib btc eigenthümlichen Verhältnisse der Bevölkerung in Amerika an. Worin haben dieselben ihren Grund? 82. Zähle die einzelnen Länder Amerika's der Reihe nach auf, von der Süd- spitze beginnend. 83. Von welchen Ländern Europa's ist Amerika vorzugsweise colonisirt worden? 84. Wie sind die Religionsverhältnisse a) in Amerika überhaupt, b) wie in den Vereinigten Staaten? 85. Welche Religion ist die herrschende in Amerika? wo hat sie vorwiegend ihre Anhänger? Wie kommt das?

9. Lehrbuch der Geographie - S. 847

1867 - Münster : Theissing
847 Besondere Geographie von Australien. unempfänglich sind, haben sich doch auch unter ihnen viele unmenschliche Roh- heiten erhalten, und haben auch die Bemühungen christlicher Missionäre manche schöne Erfolge aufzuweisen, so sind doch Barbarei und Heidenthum noch vielerorts in voller Blüthe. 3) Die Eingewanderten, der Mehrzahl nach englischer und irischer Abkunft, leben über 1 Million stark in den Küstengegenden, mit Handel und Industrie, Landban und Viehzucht beschäftigt. Unter den eingewanderten Bewohnern befinden sich auch viele Deutsche. Die erste Kenntniß von diesem Erdtheile kam nach Europa seit der Entdeckung der Marianen durch Magelhaens 1521. Luis de Torres war dann der erste, welcher nach Australien kam (1606); dann waren es Holländer, worunter insbesondere Abel Tasman (1642) zu nennen ist, und der Brite Dampier, welche Theile Australiens auffanden. Wohl ein ganzes Jahrhundert ruhten nun die Entdeckungen und wurden erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder angeknüpft. Die Briten Byron, Wallis und Carteret und der Franzose Bougainville waren seit 1765 thätig. Vor allen aber zeichnete sich James Cook (spr. Kuhk) aus, welcher auf seinen drei Reisen um die Erde (1768—1779) frühere Kenntnisse erneuerte, Irrthümer bericht tigte, Neu-Caledonien, den Cook-Archipel und die Sandwichs-Inseln entdeckte, die Ostküfle Neu-Hollands und die Torres - Straße befuhr, die Cooks-Straße zwischen Neu-Seeland auffand und so in Vielem die Kenntnisse erweiterte. Neben ihm müssen die beiden Förster, seine Begleiter, Deutsche, genannt werden. Auch der Franzose Lapeyrouse verdient noch besonderer Erwähnung unter den Seefahrern, welche vor dem 19. Jahrhundert in der Erforschung Australiens thätig waren. — Im 19. Jahr- hundert waren es der Franzose Baudin, ferner Vancouver, Duperry, Kruseustern und die Briten Flinders und Grant, auch der Deutsche Otto von Kotzebue rc., welche die Erforschung fortsetzten. Doch blieb Anstralien von den europäischen See- und Colonialstaaten bis zum Jahre 1820 so ziemlich unbeachtet. Seit dieser Zeit wett- eifern namentlich Engländer und Franzosen, ihren Besitz und Einfluß in Occanien zu erweitern, da mit der Zunahme von Handel und Schiflfahrt im Großen Ocean die Bedeutung desselben mit jedem Jahre zunimmt. Auch die Nord-Amerikaner be- weisen für den Gr. Ocean jetzt ein lebhaftes Interesse, das mit der Bedeutsamkeit Californiens zunehmen wird. Wir gehen jetzt zur Betrachtung der einzelnen Theile des Erdtheils über unv behandeln demnach A. das Festland von Australien (Neu-Holland); B. die australischen Inseln. §. 152. A. Das Festland von Australien (Neu-Holland). Ge sch icht l. Anfangs wurden nur die Küstengegeuden des Festlandes zur Colonisation benutzt. Die erste Colonie, Sidney, wurde 1788 durch den Gouverneur Arthur Philipp gegründet. Sie bestand ans 193 Frauen, 18 Kindern, 212 Matrosen und 775 Verbrechern. Bis 1840 hat man fortgefahren, diese Gegenden zur Depor- tation von Verbrechern zu benutzen, und manche derselben sind hier zu arbeitsamen und gesitteten Menschen, einzelne auch zu Millionären geworden. Von hier zog sich die Colonisation an den Küsten weiter fort. Seit 1840 hat Neu-Südwales, seit 1852 Van Diemensland aufgehört, Verbrecher-Colonie zu sein, Victoria und Süd- Australien sind nie dazu benutzt. Die Erforschung des Innern begann 1810, als

10. Lehrbuch der Geographie - S. 851

1867 - Münster : Theissing
851 Besondere Geographie von Australien. das Ganze mit einem gemeinschaftlichen Namen Melanesien — und endigt mit Neu-Seeland. Die hierher gehörenden Inseln sind meistens ziemlich groß und von länglicher Form. Der äußere Jnselgürtel beginnt mit den Marianen, legt sich eine Zeitlang um den innern herum und wendet sich dann entschieden ostwärts nach Amerika hin. Außerdem gibt es noch einzeln liegende Inseln und Inselgruppen. Man faßt das Ganze unter dem Namen Polynesien zusammen. I. Melanesien und Neu-Seeland. a) Der innere Inselgürtel. Er umfaßt Neu-Guinea, die Admiralitäts-Inseln, Neu- Britannien, den Louisiade-Archipel, die Salomons-Jnseln, den St. Cruz-Archipel, die Neu-Hebriden, Neu-Caledonien, die Norfolk-Gruppe, Neu-Seeland. Der Name Melanesien ist von der dunklen Farbe der Bewohner dieser Inseln genommen. Aufg. 15. Gib die Lage der genannten Inseln genauer an a) im Verhältniß zum Austral. Festlande, b) bezeichne die Längen- und Breitengrade, c) bezeichne die Länder der übrigen Continente, welche mit ihnen unter gleichen Breiten liegen. 1. Neu-Guinea (Papua) wird zu 10—12,000 ldm. angeschlagen, so daß, es an Größe also etwa Deutschland gleichkäme. Die Insel ist von Ge- birgen durchzogen; der Owen in der südöstlichen Halbinsel soll gegen 13,000' hoch sein. Nur an einzelnen Stellen sind die Küstenrander der Insel bereits genauer bekannt. Die Bewohner sind Papua's und im Innern Alfuren (Haraforeu), Niederlassungen haben hier noch keinen Erfolg gehabt. 1826 haben die Niederländer an der Westküste eine solche versucht, dieselbe aber 1836 wieder aufgegeben. Seit 1858 besteht wieder eine nied.erländ. Colonie im Hafen von Dovei (Dori) und versucht man, von diesem Punkte aus das Innere der Insel näher kennen zu lernen. 2. Die Admiralitäts-Inseln, westlich von Neu-Guinea, bilden einen aus einer großen und 30 sie umgebenden kleinern Inseln bestehenden Archipel, dessen mehr hellfarbige Bewohner Ackerbau treiben. 3. Neu-Britannien ist der Name für .eine Gruppe von mehren grö- ßern und kleinern Inseln, im Ganzen 700—800 s^>M. groß. Die größten Inseln sind Neu-Britannien (Birara), Neu-Jrland (Tombara), Neu- Hannover. Die Gruppe ist stark bevölkert und hat eine reiche tropische Vegetation. 4. Der Louisiade-Archipel besteht aus mehr als 80 von Korallenriffen umgebenen Inseln, die als eine Fortsetzung von Neu-Guinea gelten müssen. Die Inseln haben hohe Berge und werden von Papua's bewohnt, doch sind sie noch nicht erforscht. 5. Die Salomons-Jnseln (Neu-Georgien) bestehen aus einer nach Südost sich erstreckenden Reihe gebirgiger, fruchtbarer Inseln, worunter die Inseln Bougainville, Choiseul, Isabel, Malayta, St. Chri- 54*
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