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1. Der deutsche Kinderfreund - S. 5

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
und des Nachdenkens. 5 Wer sich beschmutzt hat, muß sich waschen; wer ge- sund bleiben will, muß mäßig essen und trinken; wer et- was lernen will, muß fleißig und aufmerksam sein; wer gut schlafen will, muß am Tage fleißig arbeiten, und we- der zu viel essen, noch zu viel trinken; wer bei seinen Haus- genossen beliebt sein will, muß dienstfertig, aufrichtig und freundlich sein; wer etwas begreifen will, muß nachden- ken; wer sich nicht verirren will, muß nach dem rechten Wege fragen; wer fält werden will, muß essen; wer ge- lobt sein will, muß sich anständig und vernünftig betra- gen; wer seinen Aeltern Freude machen will, muß in der Schule fleißig, zu Hause sittsam und gehorsam, und bei ftemden Leuten artig sein; wer seine Kleider lange haben will, muß sie schonen und reinlich halten; wer schnell nach einem Orte hinkommen will, muß eilen, und nicht säumen. Wer viel Geld einnimmt, kann auch viel Geld ausge- den, oder er kann auch etwas ersparen. Wer ein Hand- werk gelernt hat, kann sich selbst ernähren. Wer krank und schwach ist, kann sich nicht selbst ernähren. Wer in der Schule nicht fleißig und aufmerksam ist, kann nichts lernen. Ich wohne in einem Hause, welches mehrere Stockwerke, mehrere Stuben und Kammern, Küche und Keller und ei- nen Boden hat. In großen Häusern haben mehrere Fami- lien Wohnungen. Diejenigen sind meine Hausgenossen, welche mit mir in Einem Hause wohnen. Ich gehöre zu einer Familie, und diese Familie besteht aus meinen Ael- tern, meinen Geschwistern und Verwandten. Der, welchem ein Haus gehört, heißt der Wirth, oder der Eigenthümer, oder auch der Besitzer des Hau- ses. Wer kein eigenes Haus besitzt, muß sich in dem Hause eines Andern eine Wohnung miethen. Er bezahlt nämlich dafür, daß er in einem ftemden Hause wohnen darf, jährlich ein _ gewisses Geld an den Eigenthümer des Hauses. Dieses Geld wird das Micthsgeld, oder der Zins genannt. Zu einer guten Wohnung gehören Helle, geräumige und trokkene Stuben, luftige und geräumige Kammern, bequeme und Helle Treppen. Die Küche, der Keller und der Boden müssen ebenfalls geräumig und lustig sein. Solche Häuser, deren Mauern und Wände bloß von Steinen auf- geführt sind, werden massive Häuser genannt, und sind die dauerhaftesten. Ein massives Haus kann einige

2. Der deutsche Kinderfreund - S. 6

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
6 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit hundert Jahre stehen, wenn es von Zeit zu Zeit gehörig ausgebessert (reparirt) wird. In manchen Häusern giebt es mich Wohnungen für Thiere, oder Staste. Die Ställe haben selten Fenster, und niemals Oefen. Warum nicht? In den Ställen findet man auch nicht Stühle, Tische, Spinden oder Schränke. Aber in manchen Ställen steht ein Bette. Für wen? Ich bin ein Mensch, denn ich kann nach steiem Willen oder willkührlich handeln; ich kann empfinden, be- gehren, denken und sprechen. Ich habe schon Schmerz, Freude, Mitleiden, Angst und Furcht empfunden. Auch die Thiere können Vergnügen und Schmerz empfinden. Der Hund freuet sich, wenn er seinen Herrn siehet; er wimmert und heult vor Schmerz, wenn er von einem andern Hunde gebissen worden ist. Ick) kann meine Freude und meinen Schmerz durch Worte zu erkennen geben, ich kann sprechen; das Thier kann nicht sprechen. Ich gehe aufrecht, kann meinen Kopf in die Höhe richten, und ihn nach allen Seiten herumdrehen. Die Thiere gehen zur Erde gebückt, und können den Himmel nicht an- sehen. Ich kann sehen, hören, fühlen, schmekken und riechen. Dies können die Thiere auch; sie haben, gleich den Menschen, fünf Sinne. Manche Thiere können sogar schärfer sehen und schärfer riechen, als die Menschen. Ich weiß, daß ich meine Füße zum Gehen, meine Au- gen zum Sehen, meine Ohren zum Hören, meine Zunge zum Schmekken, meine Nase zum Riechen gebrauchen, und daß ich an allen Theilen meines Körpers fühlen kann; aber ein Thier weiß dies nicht. Ich kann darüber nachdenken, wozu man Eisen, Steine, Kalk, Holz und andere Dinge gebraucht; aber die Thiere können nicht nachdenken. Ich kann begreifen, warum ein Ding so sein muß, wie es ist; z. B. warum ein Haus Fenster, Thüren und Schornsteine haben; warum der Ofen von Thonerde, und nicht von Holz gemacht wird; warum man die Pstanzen begießen und die Erde umgra- den muß. Ich kann auch begreifen, warum der Tops einen tenkel haben, und warum ein Messer vorn scharf, am ükkcn aber glatt und stumpf sein muß. Ich weiß, warum meine Schuhe von Leder, und nickt von Holz oder Blech

3. Der deutsche Kinderfreund - S. 7

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
7 und des Nachdenkens. oder von Tuch gemacht sind, und warum ein Wagen gewöhn- lich nicht mehr als vier Räder hat. Ich kann einsehen, warum ich nicht immer thun darf, was ich will; warum ich thun soll, was meine Aeltern und Lehrer wollen; warum ich folgsam, fleißig und aufmerksam sein soll. — Ich weiß, warum die Thüren hoch, die Dächer schräge, die Keller gewölbt sind, warum die Küchen einen Heerd von Steinen und nicht von Holz haben, und die Straßen gepflastert sein müssen. Ich bemerke, daß der Tisch und die Bank einander ähnlich sind, und weiß auch, worin diese Aehnlickkeit besteht. Ich bemerke, daß beide aus Holz gemacht sind, beide sich durch den Gebrauch abnutzen, beide im Feuer verbrennen (verbrennbar sind), und beide Füße haben. Aber ich sehe auch ein, daß beide einander unähnlich oder von einander verschieden sind; denn ich bemerke an dem einen Manches, was an dem andern nicht ist, z. B. — Die Rose ist der Nelke ähnlich; denn beide sind Blumen; beide haben einen schönen Geruch und schöne Farben; beide haben eine Wurzel, Blätter und Stengel; 4eide entstehen aus einer Knospe; beide blühen eine kurze Zeit, und welken dann. Aber die Rose ist auch von der Nelke verschieden; denn sie hat einen andern Geruch, sie hat nur Eine Farbe, die Nelke aber ist gewöhnlich bunt. An der Rose sind Stacheln, aber an der Nelke nicht. Die Rose hat breite und nmde Blätter, die Nelke hat schmale und längliche. Ich habe jetzt die Rose mit der Nelke ver- glichen, ich habe aber auch beide von einander unter- schieden. Dies können die Thiere nicht, denn sie haben keinen Verstand. Ich kenne allerlei Dinge, welche ich mit Aufmerksam- keit betrachtet habe. Ich kenne eine Menge Pflanzen, welche in dem Garten wachsen, z. B. Mohrrüben (Möhren), Bohnen, Erbsen, Gurken, Weinstökke, Rettige, Salat- kräuter, allerlei Arten von Kohl oder Kraut, Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Spargel, Psefferkraut. Ich kenne das Unkraut, und weiß es von den nützlichen Pflanzen zu unterscheiden. Auf dem Felde wächst Roggen, Weizen, Gerste, Ha- fer, Flachs, Hans und Kohl; auch Linsen, Bohnen, Erb- sen und Kartoffeln wachsen auf dem Felde, und. werden daher Feldfrüchte genannt.

4. Der deutsche Kinderfreund - S. 8

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
8 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit In den Baum gärten wachsen Birnen, Acpfel, Pflau- men (Zwetschen), Kirschen, Aprikosen, Pfirsiche und Nüsse. Zwischen den Bäumen stehen allerlei Stauden und Sträu- cher. Daran wachsen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Brom- beeren, Himbeeren u. a. m. Alle diese Früchte kann man essen (sie sind essbar und gesund), wenn sie reif sind. Un- reife Früchte find schädlich. Die Bäume versorgen uns nicht nur mit ihren saftigen Früchten, sondern sie erfreuen uns auch im Frühling durch ihre schneeweißen und rosenrothen Blüthen, erquikken uns an heißen Sommertagen durch ihren Schatten, und wärmen uns im Winter durch ihr Holz. Der Baum steht fest, weil er eine starke Wurzel hat, welche tief in die Erde hinein gehet. Aus der Wurzel steht der Stamm, welcher mit einer festen Rinde, wie mit einem Kleide umgeben ist. Um die Spitze des Stam- mes herum sitzen die Ae sie, und an den Acstcn sitzen die Zweige, an den Zweigen die Blätter und die Früchte. Im Anfange des Frühlings sind noch keine Blätter und keine Früchte an den Zweigen zusehen, sondern nur Knos- pen. Diese brechen endlich auf, und daraus entstehen dann Blüthen und Blätter. Aus den Blüthen entstehen die Früchte. Die Blätter zieren den Baum, und schützen die Früchte vor der brennenden Sonne. Wenn ein Baum seine Blatter verliert, ehe die Früchte reif sind, so verdorren oder vertrocknen die Früchte. Wenn die Rinde eines Baumes beschädigt ist, so wird der Baum krank, und stirbt endlich ab. Darum ist es sehr unrecht, und verdient harte Strafe, wenn Kinder aus Muthwillen in die Rinde der Bäume schneiden, oder die Rinde abreißen. Ich will nie einen Baum beschädigen; aber ich will mich über einen gesunden und blühenden Baum freuen. Die Thiere haben nicht einerlei Gestalt; es ist ein großer Unterschied zwischen einem Hunde, einem Sperling, einem Hecht, einem Frosch, einer Spinne und einer Schnekke. Der Hund hat vier Füße, und säugt seine Jungen; er ge- hört daher zu den vierfüßigen Säugethieren. Der Sperling hat nur zwei Füße, er legt Eier und ist gefiedert; er gehört deswegen zu den Vögeln. Der Hecht hat keine Füße und keine Flügel; er hat auch keine Haare, wie der

5. Der deutsche Kinderfreund - S. 9

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
9 und des Nachdenkens. Hund, und keine Federn, wie der Sperling, sondern Schuppen. Er kann nicht gehen, wie der Hund, und nicht fliegen, wie der Sperling, aber er kann schwimmen, d. h. sich im Wasser schnell von einem Orte zum andern bewegen. Dazu gebraucht er die Flossfedern und den Schwanz. Er gehört zu den Fischen, und lebt nur im Wasser. Der Frosch hat zwar vier Füße, aber seine Hinterfüße sind lang, und er gebraucht sie weniger zum Gehen, als zum Schwimmen Er kann auch nicht gehen, sondern nur hüpfen oder springen. Er lebt im Wasser und auf dem Lande, und gehört zu den Amphibien. Die Spinne (Kanker) hat acht Füße, und kein rothes und warmes, sondern kaltes weißliches Blut. Ihr Leib hat mehrere Einschnitte oder Kerben. Sie gehört zu den Insekten. — Die Schnekke hat keine Füße, und kann nur kriechen. Sie hat auch kaltes weißliches Blut, und gehört zu den Würmern. Fast jedes Thier hat eine besondere Stimme. Die Fische, die Würmer und die Insekten scheinen keine Stimme zu haben. Die angenehmste Stimme hat der Mensch. Ich habe gehört, wie die Nachtigall und die Lerche singt, der Storch klappert, der Hund bellt und knurrt, die Ziege mekkert, das Schaaf blökt, der Pfau schreit, das Ferkel quikt, die Maus pfeift, das Pferd wiehert, der Schwan zischt, der Frosch quakt und die Grille zirpt. Die Thiere haben von Natur eine warme Kleidung. Einige sind mit starken Haaren, oder mit Wolle, andere mit Federn, noch andere mit Schuppen, einige mit Borsten oder Stacheln, oder mit einer knöchernen Schale bedeckt. Die wilden Thiere, welche in den Wäldern leben, und sich vor dem Menschen fürchten, suchen sich selbst ihre Nahrung. Die zahmen Thiere werden von den Menschen gefüttert. Ihre Nahrungsmittel sind sehr verschieden. Ei- nige bringen andere Thiere um (würgen sie), und fressen sie dann auf; diese heißen Raubthiere. Andere fressen todte Thiere, wenn sie auch schon in Fäulniß gerathen sind (Aas); noch andere leben von Gras, Kräutern, Wurzeln, Knospen, Blättern, Holz, Blumensästen, Körnern, Spreu, und sogar von giftigen Pflanzen. Ochsen, Kühe, Schaafe, Pferde und Ziegen fressen Gras und Kräuter; Hunde und Katzen fressen Fleisch; Hüh- ner und Gänse Korn, besonders Gerste. Die Bienen näh-

6. Der deutsche Kinderfreund - S. 10

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
10 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit ren sich von Blumensäften; die meisten Würmer von Wnr ¿ein 5 die Raupen von Blättern. Die äußeren Glieder der Thiere sind sehr verschieden. Einige haben Arme und Beine, nämlich die Affen; andere haben weder Arme, noch Beine, noch irgend ein anderes hervorstehendes Bewegungswerkzeug, wie die Schlangen und Würmer. Einige haben zwei, andere vier, noch an- dere sechs oder acht, ja einige sogar mehr als hundert Füße. Der Kellerwurm, ein Insekt, hat 14 Füße. Einige haben Flügel, andere Flossen, noch andere Fühlhörner und Fühl- fäden. Ich weiß einige Thiere zu nennen, weiche Fühl- hörner, und einige, welche Fühlfäden haben. Einige Thiere haben außerordentlich scharfe Sinne. Die Raben und die Hunde haben einen überaus scharfen Geruch, und der Adler hat ein bewundernswürdig scharfes Gesicht. An einigen Thieren, z. B. an dem Regenwurm, bemerkt man gar keine Sinnenwerkzeuge, keine Ohren, keine Augen und keine Nase. Die Thiere schlafen, wenn sie ermüdet sind, und einige schlafen mit offenen Augen, z. B. die Hasen; andere im Stehen, z. B. die Pferde; manche nur am Tage, weil sie des Nachts auf Raub ausgehen, z. B. die Eulen, und verschiedene wilde Thiere. Einige Thiere schlafen den gan- zen Winter hindurch, und wachen nicht eher auf, als bis die Luft warm wird. Jedes Thier hat Feinde, gegen die es sich wehren, oder in Sicherheit setzen muß; aber jedes Thier weiß sich auch gegen seinen Feind zu schützen, wenn es angegriffen wird. Durch Beißen, Ausschlagen mit den Hinterfüßen, Stoßen, Stechen, Laufen oder Verkriechen wissen sie ihre Feinde abzuwehren, oder sich vor ihnen in Sicherheit zu setzen. Einige, die im Wasser leben, wissen das Wasser trübe zu machen, wenn sie verfolgt werden; andere ver- treiben durch einen Gestank, den sie von sich geben, ihre Feinde; noch andere stellen sich todt, oder rufen durch ängst- liche Töne Hülfe herbei. Mil großer Sorgfalt pflegen und nähren die Thiere ihre Jungen. Ehe diese noch geboren sind, haben sie schon ein weiches, warmes und sicheres Lager für sie bereitet. Ei- nige Thiere, wie z. V. die Hunde, Katzen, Pferde, Kühe und Ziegen, bringen lebendige Junge zur Welt, und säugen sie an ihren Brüsten, daher sie Säugethiere genannt

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 11

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
11 und des Nachdenkens. werden. Die Vögel und die Fische legen Eier, aus welchen nach einiger Zeit, vermittelst der Wärme, die Jungen entstehen. Die Vögel leben in der Luft, und haben eine leichte Be- kleidung von Federn; andere Thiere leben im Wasser, und diese sind meistentheils mit schleimigen Schuppen bekleidet, wie die meisten Fische; noch andere leben unter der Erde, wie die Hamster, Maulwürfe, Ratten, Mäuse und Würmer, und biefe haben entweder eine Bedekkung von Haaren, oder eine glatte dehnbare Haut. In sehr kalten Ländern haben die Thiere eine vorzüglich warme Bekleidung. Die Säuget hiere haben eine sehr verschiedene Be- dekkung. Ihre Haut ist entweder mit Haaren, oder mit Wolle, oder mit Borsten, bei einigen auch mit Stacheln, Schuppen oder Schilden bewachsen. Der Nutzen, welchen die Säugethiere den Menschen ge- währen, ist unbeschreiblich groß. Ohne Schaafe, Ochsen und Kühe würden wir nicht leben können; denn das Schaaf muß seine Wolle hergeben, damit wir uns Kleider machen können; das Fleisch des Ochsen (Rindfleisch) ist unser kräftigstes Nah- rungsmittel, und seine Haut ist uns unentbehrlich, weil dar- aus das Leder gemacht wird, wovon der Schuhmacher die Schuhe und Stiefeln verfertigt. Der Ochse ist in vielen Ländern bei der Bebauung des Akkerö unentbehrlich, denn er zieht den Pflug. Die Kuh giebt uns Milch, woraus Butter und Käse, zwei vorzügliche Nahrungsmittel, gemacht werden. — Auch die Pferde sind überaus nützlich zum Rei- ten, Fahren und Pflügen, und die Esel sind in bergigen Ländern unentbehrlich, weil sie so starke und unermüdete Lastträger sind. Eben die Dienste, welche uns Pferde und Ochsen leisten, leistet in kalten Ländern das Rennthier, und in heißen Ländern das Kameel. Die Vögel erfreuen uns durch ihren Gesang, dienen uns zur Speise, und sind uns noch auf mancherlei Weise nützlich; theils durch ihre Federn und Eier, theils dadurch, daß sie todte Thiere verzehren, viele schädliche Thiere ver- tilgen, und besonders die Frösche, Schlangen und Eidech- sen, welche sich so sehr vermehren, wegfangen und vermin- dern. Es giebt Hausvögel oder hühnerartige Vögel, Wasservögel oder Schwimmvögel, Sumpfvögel, Sing- vögel, Waldvögel und Raubvögel. Ich weiß einen

8. Der deutsche Kinderfreund - S. 12

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
12 I. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit Hausvogel, einen Wasservogel, vier Singvögel, einen Sumpf Vogel und einen Raubvogel zu nennen. Die Fische sind dein Menschen als Nahrungsmittel sehr nützlich. Es giebt Länder, deren Einwohner das ganze Jahr hindurch oft einzig und allein von Fischen leben. Auch der Thran der Häringe und die Haut mancher Fische ist sehr brauchbar. Auch unter den Amphibien giebt es verschiedene welche den Menschen zur Nahrung dienen, besonders die Schildkröten und die Frösche. Die Insekten werden uns vorzüglich dadurch sehr nützlich, daß sie eine große Menge Unkraut theils im Keim erstikken, theils vertilgen, wenn es aufgewachsen ist. Auch verzehren sie das Aas, oder die todten Thiere, welche sonst die Luft verderben würden. Verschiedene Insekten sind ess- bar, z. B. die Krebse und die großen Heuschrckkcn. Von den Bienen erhalten wir den süßen Honig und das nützliche Wuchs. Manche Insekten geben schöne Farben. Die spa- nischen Fliegen sind ein vortreffliches Heilmittel. Unter den Würmern sind auch verschiedene essbar, z. B. die Anstern. Die Muschelschalen werden von den Künstlern auf mancherlei Weise verarbeitet, besonders die Perlenmutter. Der so nützliche Badeschwamm ist das Ge- häuse eines Wurmes. Die Blutige! sind ein sehr wirksames Heilmittel. Die Thiere, deren Häute sehr brauchbar sind, weil Leder daraus gemacht wird, sind folgende: Ochsen, Kälber, Schaafe, Pferde, Schweine, Ziegen, Hirsche, Rehe und Esel. Auch aus der Haut eines Fisches, welcher der Sä- gefisch heißt, wird Sohlenleder gemacht. Das Leder, wel- ches aits Ochsenhäuten gemacht wird, heißt Rindleder, und das, was aus Pferdehäuten gemacht wird, heißt Rossleder, weil man die Pferde auch Rosse nennt. Den zahmen Schwei- nen wird die Haut nicht abgezogen, sondern nur den wilden. Alte Bücher sind gewöhnlich in Schweinsleder eingebunden. Aus der Eselshaut macht der Pergamentmacher schönes Pergament, worauf man mit Bleistift schreiben, und das Geschriebene wieder auslöschen kann. Wenn die Felle oder Häute der Thiere dicht mit weichen wolligen Haaren bewachsen sind, so werden Pelze daraus gemacht. Wie heißt der Mann, welcher die Pelze

9. Der deutsche Kinderfreund - S. 13

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
und des Nachdenkens. 13 macht? Sind die Haare zu kurz, so kratzt man sie ab, und gebraucht sie zur Verfertigung der Hüte. Zu den Thieren, deren Fleisch gegessen wird, gehören folgende: Ochsen, Kälber, Hammel, Lämmer, Schweine, Ziegen, Hirsche, Nehe, Hasen, Hühner, Gänse, Enten, Puter, Tauben, Krammetsvogel, Lerchen, Fasanen, Reb- hühner u. a. m. Auch das Blut und die Milch einiger Thiere gehören zu den Nahrungsmitteln der Menschen, be- sonders die Milch der Kühe, Schaafe und Ziegen. In man- chen Ländern wird auch Pferdemilch getrunken und Pferde- fleisch gegessen. Die Eselsmilch ist sehr gesund, und wird so- gar als ein Heilmittel bei manchen Krankheiten gebraucht. Zur Speise dienen dem Menschen die Früchte der Bäume und Stauden, und die Wurzeln und Blätter vieler Pflanzen und Kräuter, z. B. die Wurzeln der Petersilie und des Sellerie, die Zukkerwurzeln, die Blätter der Kohlpflanzen, des Sauerampfers, des Spinats und der Salatpflauzen. Der Mensch soll mit den Speisen nicht bloß seinen Hun- ger stillen, sich sättigen, sondern sie sollen ihm auch gut schmekken, er soll sich mit Vergnügen sättigen. Darum hat Gott so gütig dafür gesorgt, daß es Dinge giebt, wo- mit man die Speisen würzen, das heißt, ihnen einen Wohlgeschmack geben kann, und einige dieser Gewürze sind fast überall im Ueberfluß vorhanden. Die Gewürze, welche bei uns häufig wachsen und gefunden werden, sind: Salz, Salbei, Majoran, Thymian, Dill, Petersilie, Zwiebeln, Kümmel und Körbel. Die aus- ländischen Gewürze sind: Baumöl, Zukker, Pfeffer, Zimmt, Muskatennüsse und Muskatenblüthe, Nägelein, Ingwer und Kardamomen. Auch der Essig gehört zu den Gewürzen. Man hat Bieressig und Weinessig. Nächst dem Brote sind die Kartoffeln das allge- meinste und wohlfeilste Nahrungsmittel. Man kann sie auf mancherlei Art, auch als Mehl und Stärke benutzen, und sie lassen sich den ganzen Winter hindurch in Kellern und Gruben aufbewahren. Auch als Viehfutter sind sie sehr brauchbar. Es giebt mancherlei Arten von Erde, z. B. Sand Lehm, Thon, Kreide, Kalk. Den Sand gebraucht der Maurer, um ihn mit Kalk zu vermischen. Den seinen Sand

10. Der deutsche Kinderfreund - S. 14

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
14 1. Kurze Sätze zur Erwekkung der Aufmerksamkeit streut man auf die nasse Schrift, damit sie trockne, auch bestreut man die Stuben damit. — Den Lehm gebraucht der Töpfer, wenn er einen Ofen setzen will; auch zum Bauen wird er gebraucht. Die Bauerhäuser haben gewöhn- lich Lehmwände. Die Scheunen und Ställe haben einen Fußboden von festgestampftem Lehm. Der Thon wird von dem Töpfer zu Töpfen, Schüsseln, Näpfen und Krügen ver- arbeitet. — Die Kreide wird zum Schreiben und Malen, der Kalk zum Bauen gebraucht. Die Steine werden auf mancherlei Weise benutzt. Ei- nige, welche Sandsteine heißen, werden zum Mahlen oder Zermalmen des Korns in der Mühle gebraucht, und daher Mühlsteine genannt, wenn sie behauen und abgerundet sind. Andere gebraucht man zum Schleifen der Messer, Scheeren, Beile und Degen; noch andere zum Bauen und Pflastern der Straßen, besonders die Kalksteine, Sandsteine und Kiesel- steine; auch den Marmor, welcher sehr schön aussieht, wenn er geschliffen und polirt ist. Einige kostbare und vorzüglich schöne Steine dienen den Menschen zum Schmuck, und diese heißen Edelsteine. Der Diamant ist ein Edelstein, und zwar ein sehr nützlicher Edelstein; denn man kann Glas da- mit zerschneiden, und er ist dem Glaser unentbehrlich. Zu den nutzbarsten Steinen gehört der Feuerstein oder Kreidekiesel. Er wird besonders als Flintenstein ge- braucht, aber auch zur Verfertigung des Glases in den Glas- hütten. Auch der Schiefer gehört zu den brauchbarsten Steinen. Er wird zum Dachdekken, aber auch als Schreib- material, und als Werkzeug zum Schreiben gebraucht (Griffelschiefer). Der Krystall hat den Glanz und die Farbe des schön- sten weißen Glases. Die Namen der vorzüglichsten Edel- steine sind folgende: Diamant, Chalcedon, Karneol, Achat, Jaspis, Chrysopras, Granat, Hyacinth, Rubin, Smaragd, Topas, Sapphir. In der Erde findet man Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Zinn, Blei, Steinkohlen, Torf, Steinsalz, Edelsteine, Schwefel. — Aus Gold, Silber und Kupfer macht man Münzen oder Geld. Dukaten, Louisd'ore und Karolinen sind Goldmünzen.
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