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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 27

1918 - Berlin : Weidmann
6. Friedrich Ii. der Groe 1740-1786. 27 Zeit, der seinem Staate eine feste, unerschtterliche Grundlage gab und fr viele Fürsten Europas ein Vorbild wurde. In seinen wenigen Muestunden beschftigte er sich auch noch mit Gelehrsamkeit und Musik. Er schrieb besonders geschichtliche Werke, verfate Musikstcke und spielte die Flte meisterhaft. Bei seinem Tode zhlte das preuische Heer etwa 200000 Heerwesen. Mann. Es bestand noch immer aus vielen unzuverlssigen Aus-lndern, so da die Mannszucht noch beraus streng, fast grau-sam sein mute. Aber die vortreffliche Ausbildung der Truppen und die Namen der Generale Schwerin, Ziethen und Seydlitz waren in der ganzen Welt bekannt und bewundert. Wie im Heerwesen, so wandelte Friedrich der Groe auch in Landwirtschaft, der Wohlfahrtspflege durchaus in den Wegen seines Vaters. Da die Schleichen Kriege viel Schaden in der Landwirtschaft angerichtet hatten, untersttzte der König die armen Bauern so-fort mit Saatgetreide, Pferden und Erla von Steuern. Er frderte besonders den Anbau der Kartoffel und des Klees und siedelte mindestens 300 000 franzsische und deutsche Kolonisten an. Die Brcher an der Oder, Warthe und Netze machte er urbar, so da er sagen konnte: Hier habe ich eine neue Provinz im Frieden erobert." Seine Lieblingskinder waren zuerst Schlesien, dann Westpreuen, Provinzen, die er ja selbst erworben hatte. In dem polnisch gewesenen Westpreuen sah es furchtbar aus. Freie Brger und Bauern gab es hier fast gar nicht, sondern nur Adlige und leibeigene Knechte. Diese wohnten aber in schmutzigen Lehmhtten mit den Haustieren meist unter einem Dache und waren selbst vllig verroht. Heute befindet sich das einst verdete Land durch die Frsorge des groen Knigs und seiner Nachfolger im blhendsten Zustande. 27. Von den Gewerb en entwickelten sich damals Gewerbe, namentlich die Linnenbereitung, der Bergbau und das Htten-Wesen in Schlesien und die Wollspinnerei und Tuchweberei in der Mark. Krefeld und Berlin wurden die Hauptpltze fr das Samt- und Seidengewerbe. In Berlin erwarb der König auch die erste Porzellanfabrik fr den Staat. Damit Kaufleute und Landwirte fr einen geringen Zins Geld geliehen bekamen, grndete er mehrere Banken. Der König baute zur Belebung des Handels den Finow- Handel, und Bromberger Kanal. Jener verbindet die Havel mit der

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 18

1918 - Berlin : Weidmann
Wwwmw 18 3. Der Groe Kurfürst 16401688. Heerwesen, 16. Die hheren Einnahmen verwendete der Kurfürst zur Hlfte auf die Erhaltung und Vermehrung des stehenden Heeres, das zuletzt etwa 30 000 Mann zhlte. Diese kamen aber nicht, wie bei uns heutzutage, durch die allgemeine Wehr-Pflicht, sondern durch Werbungen zusammen, die bei Ab-gngen von Mannschaften immer wieder ergnzt wurden. Die Obersten der Regimenter nahmen die Werbungen selbstndig vor und bekamen dafr vom Landesherrn eine bestimmte Summe, mit der sie wirtschaften muten. Das grte Ansehen geno der Feldmarschall Derfflinger, der einer armen Adelsfamilie sterreichs angehrte und frher in schwedischen Diensten ge-standen hatte. Wohlfahrtspflege. Um den Wohlstand seiner Untertanen war der Kurfürst Un- Landwirtschaft. hemht. In der L a n d w i r t s ch a s t diente ihm Holland als Vorbild. Seine eigenen Gter (Domnen) bildeten wahre Musterwirtschaften fr Ackerbau, Viehzucht, Obst- und Gemse-bau. Zum erstenmal wurden Kartoffeln angepflanzt. Tchtigen Ansiedlern aus Holland und der Schweiz berwies er wste Land-striche, damit sie den Boden besser bearbeiteten. Arme Landleute versorgte er mit Saatkorn, Zugvieh und Ackergerten zur Be-stellung ihrer Felder und mit Holz und Geld zum Aufbau ihrer Huser %und Wirtschaftsgebude. Jeder Bauer mute bei seinem Hause einen Baumgarten anlegen und jeder Bauernsohn vor seiner Verheiratung sechs Obstbume veredeln und sechs junge Eichen anpflanzen. Gewerbe. Als Ludwig Xiv. alle Protestanten (Hugenotten) aus seinem Lande vertrieb, nahm sie der Kurfürst mit Freuden bei sich auf. Mit der Zeit kamen etwa 20 000 solcher Flchtlinge in seine Staaten, besonders nach Magdeburg, Berlin und Halle. Es waren meist geschickte und wohlhabende Handwerker, die neue Fabriken anlegten und dadurch auch die heimischen Gewerbe verbesserten, z. B. die Samt- und Seidenweberei und die Tuch-, Hut- und Strumpfbereitung. Sie verstanden auch den Bergbau und das Httenwesen, die damals erst bei uns aufkamen. Handel. 17. Den Hand el und Verkehr erleichterte Friedrich Wilhelm dadurch, da er eine regelmige Staatspost, die Dra-gonerpost, einrichtete. Sie fhrte von Memel der Berlin nach Kleve. Zwischen Oder und Spree legte er den Mllroser Kanal an, der mit Umgehung der schwedischen Ostseestdte so wichtige

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 86

1895 - Straßburg : Heitz
86 dach, am Fuße schön bewaldeter Berge und an der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Saargemünd-Metz gelegen, ist berühmt dnrch seine zahlreichen Eisenwerke und die sehr besuchte Heilquelle. Südlich auf dem Berge die Ruine Wasenburg. Re'ichshofen (3050 Einw.). Bei Reichshofen- Werk bedeutende Maschinenwerkstäiten im Besitze der Familie von Dietrich, die mit den derselben Fa- milie gehörigen Eisenwerken von Niederbronn, Merz- Weiler, Mutterhausen, Zinsweiler and Jägerthal ein Ganzes bilden; ferner Holzschneidefabriken und eine Papierfabrik. Vii. Der Kreis Weißenburg. 58,800 Einwohner. 603 □ km. 1. Weiße«bürg * (5840 Einw.), früher Reichs- stadt, am Fuße der Vogesen, an der Lauter, an der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Weißenburg-Landan und an der Straße von Lauterburg nach Bitsch, liegt an der nördlichen Grenze des Elsaß. Die Stadt hat ein Gymnasium. Garnison. Die beachtenswerten Gebäude sind: das Stadt- Hans am Marktplatze, die katholische Kirche von St. Peter und St. Paul, schöne gotische, ehemalige Stifts- kirche, die evangelische Kirche, das Spital, die neuen städtischen Schulen, die Kreisdirektion und das alter- tümliche Haus Vogelsberger. Die Industrie ist nicht sehr verbreitet zu Weißen- bürg; die Einwohner beschäftigen sich viel mit Acker-

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 102

1895 - Straßburg : Heitz
102 Alberschweiler (1400 Einw.), an der roten Saar. Endpunkt der Eisenbahn von Alberschweiler. Zu Vallerysthal gehörige Glasschleiferei, S t. Q n i r i n (.1000 Einw). Beide Orte treiben ebenfalls starken Holzhandel. 4. R i x i n g en [Rechicourt] (800 Einw.), besitzt schöne ausgedehnte Waldungen. Avrieourt (1040 Einw.), deutsche Grenzstation an der Linie Straßburg-Paris. 5. P s a l z b u r g* (4400 Eiuw.), auf einer Hochebene, am Eingang der Vogesen, war bis 1870 Festung. Der Ort ist mit der an der Eisenbahnlinie Straßburg- Deutsch-Avrieourt (Paris) liegenden Station Lützelburg durch eine Straßenbahn verbunden. Progymnasium. Lehrerseminar. Laudesarbeitshaus für Männer. Lützelburg (640 Einw.), Station an der Eisen- bahuliuie Straßburg-Deutsch-Avrieourt und an dem Rhein-Marne-Kanal, treibt starken Holzhandel. Be- deutende Oelmühle und Seifenfabrik. Oberhalb des Ortes die Ruine gleichen Nameus. Dagsburg [Dabo] (2800 Einw. mit den An- nexen), am Fuße des Schloßfelseus. Auf demselbeu an Stelle des verschwundenen Schlosses der Graseu von Dagsburg, steht jetzt eine Kapelle, die Leo Ix. geweiht ist, der hier geboren sein soll. In den um- gebenden Wäldern zahlreiche Spuren alter starker Besiedelnng, die bis in Die römische Zeit hinaufreicht. Anfertigung vou Holzschuheu und audereu Gegen- ständen von Holz, wie Harken (Rechen), hölzerne Schaufeln n. f. w.

5. Mittelalter - S. 9

1890 - Berlin : Weidmann
— 9 — 69—70 Blutiger, aber erfolgloser Aufstand der Bataver unter ihrem Fürsten Claudius Civilis anlässlich der Bürgerkriege nach Neros Tode. 80—130 Anlage des Limes imperii, namentlich unter Trajan und Hadrian. Besiedlung der Agri decumates (des Zehntlandes in Baden). Der Limes begann an der Donau westlich von der Altmühlmündung, zog sich am Nordabhange der schwäbischen Alp entlang dem Neckar zu, wendete sich dann nach Norden zum Main, folgte diesem und überschritt ihn, um am Südabhange des Taunus entlang sich dem Rhein zu nähern, an dem er in geringer Entfernung von der Lippemündung endete. Noch heute stehen Reste unter dem Namen Pfahlgraben und Teufelsmauer. — Die bedeutendsten Städte am Rhein sind römischen Ursprungs, desgleichen viele in der Donaugegend, wie Pass au (Castro, Batavorum), Regensburg (Castra regina), Augsburg {Augusta Vindelicorum), Windisch a. d. Aar ( Vindonissa) u. a. 162—375 3) Bildung von Völkervereinen. Drängen der Germanen nach Süden und Westen. 162—181 Markomannenkriege, durch Commodus beendigt, der den Frieden erkauft. 170 Die Goten, mehrere ostgermanische Völker mit sich vereinend, ziehen nach Südrussland und gründen ein weitausgedehntes Reich. 211 Der Völkerverein der Alemannen3) tritt am Neckar auf und besetzt nach und nach das Zehntland. Im 4. Jh. östlich von ihnen die Burgunder. 269 Claudius Gothicus schlägt die Goten in Macedonien, zwingt sie zur Ergebung und nimmt einen Teil in das Heer auf, während der andere als Ackerbauer angesiedelt wird. Nachdem die Germanen zahlreich als Hülfstruppen in römische Kriegsdienste getreten waren (Augustus hatte bis zur Schlacht im Teutoburger Wald eine germanische Leibwache),1) nahmen die Kaiser seit Claudius Gothicus ganze Völkerschaften gegen Kriegsdienste in die durch Steuerdruck und Bürgerkriege verödeten Provinzen auf, die sie auf diese Weise mit tüchtigen Ackerbauern versahen. So kamen die Deutschen auch zahlreich an den kaiserlichen Hof (wie Ricimer,2) Stilicho u. a.) und wurden mehr und mehr das herrschende Element im römischen Reiche. — Die zahlreichen deutschen Gefangenen wurden als Colonen den Grundbesitzern (possessores) zugeteilt, d. h. an die Scholle gebunden, bauten sie gegen Fruchtzins an den Grundbesitzer dessen Acker, während sie dem Staate militär- und kopfsteuerpflichtig waren. *) Vgl. o. S. 7 zu 51. — ?) Ricimer (d. h. Richimer) = Ricmar, Reimer. 3) Vieueicht hauptsäcmich Semnonen (o. S. 3), die Erklärung des Namens ist streitig; nach einigen = ‘Männer’ xur’

6. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 95

1906 - Berlin : Weidmann
Das Deutsche Reich. 95 Anteil an dem besseren und geringeren Ackerlande hat, so liegen seine Felder über die ganze Dorfflur zerstreut; ö. der Elbe im ehemals slawischen Ge- biete findet sich häufig das Runddorf, in dem die Häuser kreis- oder Huf- eifenförmig um einen freien Platz liegen, und das Straßendorf, wo sie in langer Reihe auf einer oder auch auf beiden Seiten einer breiten Straße stehen. So sind vielfach die Kolonistendörfer in den allmählich urbar ge- machten Bruchlandschaften angelegt, wie sie ähnlich auch in den Moorland- schaften des N.-W. sich finden. In der zweiten Hälfte des Mittelalters begann die Rück- eroberung des ostelbifchen Teiles von Deutschland besonders durch die Sachsen und Thüringer, so daß die Bevölkerung Deutschlands (60mill.) zur Zeit überwiegend aus Deutschen besteht. Im O. wohnen noch Polen, im No. Litauer, im Spreewald und von da den Fluß auf- wärts Wenden (zusammen etwa 3 Mill.); im n.sten Schleswig leben Dänen, und in den w.sten Teilen Lothringens und des Elsasses Franzosen. Sprachlich scheiden sich die Deutschen in Ober- und Nieder- deutsche. Die Grenze zwischen beiden Sprachgebieten wird ungefähr bezeichnet durch die Orte: Krefeld, Siegen, Cassel, Staßsurt, Witten- berg, Lübben. Den Übergang vom Ober- oder Hochdeutschen, das die allgemeine Schriftsprache ist, zum Nieder- oder Plattdeutschen bilden die mitteldeutschen Mundarten. Fast % der Bewohner sind evangelisch, etwas mehr als 1/3 römisch-katholisch; letztere bilden die Mehrzahl in den von Polen be- wohnten ö. Landesteilen und im S. und W., wo aber in einzelnen Gegenden doch auch das evangelische Bekenntnis überwiegt. Unge- sähr 1% der Gesamtzahl sind Juden. Obwohl Deutschland keins der fruchtbarsten Länder Europas ist, war es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ein vorwiegend Landwirt- schaft treibender Staat. Allmählich hat sich infolge des Reichtums an Kohlen und Eisen eine lebhafte Industrie entwickelt, die jetzt schon mehr Menschen (über Ys der Bevölkerung) beschäftigt und ernährt wie die Landwirtschaft. Die größten Jndustriebezirke befinden sich am Nord- rande des Rheinischen Schiefergebirges, in Sachsen und in Schlesien. In Industrie und Welthandel sowie in der Größe der Handels- flotte steht das Deutsche Reich nur England nach. Die Länge seiner Eisenbahnlinien wird von keinem europäischen, die Ausbildung und Tüchtigkeit seines Heeres von keinem Staate der Erde übertroffen. Vor allem aber nimmt es in bezug auf allgemeine Volksbildung einen hervorragenden Rang unter allen Ländern der Erde ein.

7. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 126

1906 - Berlin : Weidmann
126 Europa. weberei seit alters heimisch. Durch Erschließung der Steinkohlenlager bei Waldenburg hat die Industrie, zu der sich in unsrer Zeit Baum- wollemveberei gesellte, einen lebhaften Aufschwung genommen; so in Zittau, Hirschberg und Landeshut. Viele Kilometer weit ziehen sich in den Tälern die gewerbfleißigen Dörfer hin, z. B. Langen- bielau am Eulengebirge. Wo aber, wie im Glatzer Berglande, noch Hausweberei herrscht, leben die Weber auch jetzt vielfach noch in den dürftigsten Verhältnissen. Außer Weberei tragen zahlreiche Glashütten, Holzschneidewerke, Porzellan- und Steingutfabriken zum Unterhalte und zur Verdichtung der Bevölkerung bei. In den höheren Gebirgslagen überwiegt die Viehzucht. Die den Sennhütten der Alpen ähnlichen hölzernen Bauden, die aber meist auch im Winter bewohnt sind, dienen Zugleich als Gasthäuser für die vielen Sommergäste. An den Heil- quellen im Glatzer Berglande und am N.-Abhange des Riesengebirges entstanden die Badeorte Landeck, Reinerz, Salzbrunn, Warm- brunn; Görbersdors und Schreiberhau sind berühmte Luftkur- orte. Glatz und Neiße deckten früher als Festungen wichtige Gebirgs- Übergänge; auch die Befestigungen von Schweidnitz sind abgetragen. In der Ober-Lausitz ist »Görlitz, wo sich von der Straße Dresden—breslau die nach Böhmen abzweigt, durch Maschinenbau und Wollweberei die zweitgrößte Stadt Schlesiens geworden. Bei Bautzen an der Spree haben sich, wie n.wärts bis Kottbus, noch Reste der wendischen Bevölkerung erhalten. In seiner Nähe liegt Hochkirch (Schlacht 1758), und auf dem Wege nach Zittau Herren- Hut, der Hauptort der Brüdergemeinde. Dieser w.ste Teil gehört zum Köuigr. Sachsen, das übrige zur Provinz Schlesien. § 28. Das Norddeutsche Flachland. Geographische Lage: Der Hauptteil des Norddeutschen Flachlandes liegt zwischen 54° und 52° N. und zwischen 6° und 18° O. (in Ostpreußen bis 22va0£>. Das im Vergleich zu den Gebirgslandschaften einförmige Nord- deutsche Flachland zerfällt in zwei verschieden große Teile, die bei manchem Gemeinsamen auch wichtige Verschiedenheiten aufweisen, und deren Grenze zwischen der unteren Elbe und der unteren Weser liegt, doch so, daß Schleswig-Holstein den Übergang von einem zum andern Teile bildet.

8. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 261

1906 - Berlin : Weidmann
Herkehrskunde. I. Die Entwicklunq des Verkehrs. Unter Verkehr versteht man die Übermittlung von Nachrichten, Personen und Gütern von Ort zu Ort. Die älteste Form des Verkehrs auf dem Lande ist die durch Menschen (Träger); als der Mensch gelernt hatte, Tiere für seine Zwecke zu zähmen und abzurichten, traten Kamel, Pferd, Esel und Maultier als Reit- und Lasttiere in den Dienst des Verkehrswesens. Ein weiterer Schritt in der Vervollkomm- nung des Verkehrs geschal) durch Einführung von Schlitten, Karre und Wagen zur Fortbewegung der Lasten. Der Wagen stellt im allgemeinen höhere Anforderungen an die Fahrbahn; sein Gebrauch und das Verlangen nach schnellerem Verkehr führten deshalb zur Anlage von Kunststraßen; vergl. die das ganze Römische Reich durchziehenden Straßen, die aber im Mittelalter größtenteils verfallen sind. In ähnlicher Weise veranlaßten die Kriege im Napoleonischen Zeitalter die Herstellung besteinter Heerstraßen; auch über die Alpen [Shrtplon, Mt. Cenis, Kl. St. Bernhards wurden damals Fahrstraßen gebaut. Dabei mußten mancherlei Hindernisse (Gebirge, Flüsse, Sümpfe) überwunden oder umgangen werden. Große Bedeutung gewannen deshalb die Stellen der Flüsse, wo sie durch- schritten (Furten) oder leicht überbrückt werden konnten, ebenso die Täler und Paßeinschnitte, die den Übergang über ein Gebirge ermög- liehen; vergl. die Stadtgründungen an Flußübergängen (Frankfurt, Innsbruck) und an den Ausgängen solcher Täler: Kempten, Füssen, Verona. Neben den Verkehrsstraßen auf dem Lande kommen in Betracht die Wege der Binnenschiffahrt auf Flüssen und Landseen. Die Flußschiffahrt ist abhängig vom Wasserreichtum und geringen Gefälle der Flüsse, hat sich deshalb besonders im Flachlande entwickelt. Die ursprünglichen Fahrzeuge waren klein und leicht, und es war deshalb niöglich, Stromschnellen und Wasserfälle dadurch zu überwinden, daß

9. Lehrstoff für die mittleren Klassen - S. 270

1906 - Berlin : Weidmann
270 Verkehrskunde, und die Kleinasiatische von Skutari nach Angora, die sich an die europäische Orientlinie anschließt, nach Kaisarie weiter gebaut und ihre Fortsetzung finden soll in der bis zum Persischen Meerbusen zu bauenden Bagdadbahn; ferner die Strecke Batum -Tiflis Baku, die als Transkaspische Bahn über Merw (Abzweigung nach der Grenze von Afghanistan), Buchara, Samarkaud nach Taschkent führt, von wo die Bahn nach Orenburg im Bau begriffen ist. — Am meisten ausge- bildet ist das Eisenbahnnetz in Britisch-Jndien, wo vor allem Bombay mit Madras und Calcutta und dieses mit Peschawar durch Bahn- linien verbunden sind. In China sind zwar große Eisenbahnbauten geplant, aber erst kurze Strecken gebaut; am wichtigsteu sind: Peking—tientsin und die deutsche Eisenbahn von Tsingtau uach den Kohlenbergwerken Schantungs. In Syrien reicht die Bahn von Damaskus (nach Mekka) schon 500 km s.wärts und hat Anschluß nach Beyrut und Haifa. — Daneben sind in andern Teilen Asiens noch die alten Arten des Verkehrs im Gebrauch: im N. der von Renntieren oder Hundeu gezogene Schlitten, im n. China die Karre [als Beförderungsmittel für Personen (Rickschah) auch in Japan und ganz Ostasien], auf den Sunda-Inseln der mit Büffeln bespannte zweirädrige Wagen. Die Wüsten des Innern durchziehen Kamel- karawanen, in Vorderasien dient Pferd und Maultier, im Hochgebirge der Jak als Lasttier. Afrika ist in der Entwicklung des Verkehrswesens, besonders im Eisenbahnbau noch weit zurück. Im Nw. ist die wichtigste Strecke: Tunis—algier—dran. Für den Weltverkehr wichtiger ist die Linie: Alexandrien—kairo—suez. Im Bau ist eine Bahn von Kairo nach Kapstadt, die bis Chartum fertig ist, während sie von Kapstadt bis an den Sambesi heranreicht. Kapstadt ist anch über Bloemfontein, Johannesburg, Pretoria mit der Delagoabai durch Schieueustraßeu verbunden. Während in Britisch-Ostafrika die Ugandabahn von der Küste bis zum Viktoria-See führt, sind in den deutschen Kolonien erst bescheidene Anfänge gemacht (vergl. S. 198. 201. 205). — Im tropischen Afrika ist der Verkehr meist noch auf Träger ange- wiesen: ein solcher trägt etwa 30 kg auf dem Kopfe außer den nötigen Lebensmitteln täglich 20 km weit; der Verkehr ist also zeit- raubend und kostspielig, da noch Aufseher, Bewaffnete und Tausch- mittel mitgeführt werden müssen. — Die Sahara durchziehen Kamel- karawanen (Karvan — Handelsschutz); das Kamel, das Schiff der Wüste, trägt 150—200 kg täglich 30—35 km weit, ein Reitkamel legt bis 15 km in einer Stunde zurück. Zwei Karawanenstraßen führen

10. (Lehraufgabe der Obertertia): Preußisch-deutsche Geschichte bis zum Tode Friedrichs des Großen - S. 13

1916 - Berlin : Weidmann
Die Askanier. 13 Interregnums (12561273) eine furchtbare Gestalt annahm, er-reichten die Marken unter der Regierung des Brderpaares Johannl. und Otto Iii. (um 1250) ihre schnste innere Blte. Der Grund fr diese merkwrdige Erscheinung liegt in den zweck-migen Einrichtungen, die die Manischen Fürsten getroffen hatten: 1. der das ganze Land wurde ein Netz von Burgen ge-breitet-, in diese legte man eine angemessene Anzahl von Kriegs-leuten, Rittern und Knappen, die mit Lehngtern ausgestattet wurden. In den wichtigeren Burgen (etwa 30 an der Zahl) sa ein Vogt, der die Aufsicht der die markgrflichen Gter, der die Abgaben (siehe weiterhin), der alle in der Vogtei angesessenen Kriegsleute und der das Rechtswesen hatte. 2. Mit der vorgefundenen slawischenbevlkerung ver-fuhr man sehr milde' sie sank keineswegs in Leibeigenschaft, sondern diente entweder als Tagelhner auf den Ritterhufen oder trieb Vieh-zucht, Fischerei und Jagd. Manche Slawen blieben auch in eigener Wirtschaft und zahlten dann an den Landesherrn den Zehnten und einen Grundzins. Vermischungen mit den deutschen Ansiedlern kamen nicht vor. 3. Die grte Zahl der Bewohner bildeten sehr bald die massen-weise eingewanderten freien Bauern, teils Sachsen, teils Niederlnder oder Flminger. Ein Unternehmer kaufte die knftige Dorfflur, gab sie an eine Anzahl Ansiedler aus und erhielt selbst das Schulzenamt des Dorfes als erbliches Lehn. Er selbst hatte ein Pferd fr den Militrdienst zu stellen, fhrte den Vorsitz im Schffengerichte und nahm die landesherrlichen Abgaben (den Zehnten und den Grundzins) der Bauern in Empfang. Die Ritter und Knappen muten persnlich den Kriegsdienst leisten, der Bauer lebte dagegen seinem Gewerbe und zahlte seine Ab-gaben. 4. Nach kleineren Anfngen unter Albrecht dem Bren folgte dann unter der gemeinsamen Regierung Johanns I. und Ottos Iii. eine groe Zahl von neuen Stadt anlagen. 'Die slawischen Städte waren nur grere Drfer gewesen, die deutschen dagegen entstanden zwar in hnlicher Weise wie die Drfer, erhielten aber sogleich eine eigenartige Verfassung. Denn neben dem Vogte und dem Schultheien (Schulzen), die vom Landesherrn eingesetzt wurden, whlten die freien Brger aus ihrer
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