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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 7

1895 - Straßburg : Heitz
Kteine Geographie von Elsaß-Lothringen. § L Größe, politische Stellung undwcrmen. Elsaß-Lothringen enthält 14,509 Uu Kilometer, mit 1,603,500 Einwohnern. ^ Dasselbe wurde infolge des deutsch-französischen Krieges von 1870—1871 als unmittelbares Reichsland dem deutschen Kaiserreiche einverleibt. Das Land zerfällt, seinem Namen nach, in ^zwei Hauptteile: Elsaß und Lothringen. Elsaß hat seinen Namen von seinen Bewohnern, die von ihren Stammesgenossen jenseits des Rheines Alisazen oder Elisazen genannt wurden, d. h. die in der Fremde Wohnenden; das Land hieß Elisaza, Elsaß. Die Ableitung von dem Flusse Jll wird bestritten. Lothringen, Lotharingen, hat seinen Namen von Lothar Ii., einem Enkel Ludwigs des Frommen, welchem diese Provinz nebst andern Landstrichen zwischen der Maas und dem Rhein zufiel (855). 1 In runder Zahl.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 53

1895 - Straßburg : Heitz
53 Endlich erwähnen wir noch die zahlreichen Bier- brauereien, die Fabrikation des Sauerkrautes, der Gänseleberpasteten und des Tabaks. D. Handel, Aus- und Einfuhr. Durch seine Lage zwischen zwei großen Ländern, durch die zahlreichen Eisenbahnen, Straßen und Ka- nüle, welche das Land durchschneiden, nimmt Elsaß- Lothringen eine wichtige Stellung ein für den Handel- Ausfuhrartikel sind: Tabak, Hopfen, Hanf, Wein, Bier, Essig, Reps-, Lein- und Mohnöl, Käse, Sauer- kraut, Gänseleberpasteten, Eisen und Eisenwaren, Kattun, Baumwollzeuge, überhaupt alle sogenannten Mülhauser und Markircher Artikel, Tapeten- und Schreibpapier, Tuch, Strohhüte, chemische Produkte, Thon- und Porzellanwaren, Glas n. f. w. Eingeführt werden: Vieh, Getreide, französische Weine, Branntwein und feine Liqneurs, Baumöl, Seidenwaren, Batist, feine Leinwand, Putzwaren, Pelz- werk, Wolle, feine Tücher, Steinkohlen, Kolonialwaren, wie Zucker, Kaffee, Gewürze, Farbhölzer u. s. w. s 16. "gtfocli, Einteilung u. Kcrnptorte des Lcrndes. A. Volk. Die Einwohner von Elsaß-Lothringen stammen teils von keltischen, teils von deutschen Völkern ab und sprechen drei verschiedene Sprachen: die deutsche (allemannischer Dialekt), die französische und die Pa- toissprache, welch letztere ein Gemisch von keltischen, lateinischen, deutschen und französischen Wörtern ist.

3. Das Alterthum - S. 19

1876 - Berlin : Weidmann
Völker Kleinasiens. 19 südlichen, schmalen und heifsen Küstenstrich in verschiedene Landschaften ab. Die Abdachung der inneren vulkanischen Hochebene (im Erdschisch oder Argäus 12000' hoch) und die grösseren Wasseradern (der Halys) gehen gegen Norden zum schwarzen Meere. Im Westen, wo der Hermos, Kayster und Mäander strömen, der Ida und Tmolos sich erheben, ist das eigentliche Culturgebiet. Auch in diesem Lande hatten sich semitische Völker verbreitet. Unzweifelhaft gehören diesem Stamme an die K i 1 i k i e r ‘), im südöstlichen Winkel Kleinasiens, im fruchtbaren, vom Kydnos durchströmten Lande, mit der Hauptstadt Tarsos. Die Bewohner trieben seit alter Zeit (§21) Seehandel und waren wohlhabend: ihre Götter waren phönikisch. Auch die nördlich von ihnen wohnenden Kap -padokier, deren Westgrenze der Halys bildete, waren ihren Gottheiten nach semitisch; denn sie verehrten die grosse Mutter der Natur, Ma, welcher kriegerische Jungfrauen (die Amazonen) dienten; und den Men es, der dem Baal gleich stand. Unklarer wird die Stammesableitung schon bei den westlich von diesen wohnenden Paphlagoniern, einem Volk von Jägern, Fischern und Hirten, mit geringer Cultur; zweifelhafter noch bei den westlicher wohnenden Stämmen, den Phrygiern und Troern, besonders aber den Karern und Lykiern, die in der Art ihres Lebens, ihrer Bauten, vieler Stammsagen, besonders in der Verehrung des bogenführenden Lichtgottes (Apollon) viel Aehnlichkeit mit den alten Griechen (Thrako-Pelasgern) zeigen, die doch unzweifelhaft Arier sind. Sie bilden gleichsam ein Glied zwischen der ionischen Bevölkerung am Archipelagos und der armenischen2), asiatischen. Diese Völker Kleinasiens, in geographischer Reihenfolge von N. nach S. bezeichnet, sind: • A. Die Troer, Teukrer oderdardäner am waldreichen Ida3), mit Apollon- und Aphroditen- (= Aschera) Diensten. B. Die Mysier, ein kriegerisches Volk, südlich von den vorigen, an der idäischen Bucht, bei dem die Niobe-Sage gleichfalls an die grosse Mutter erinnert. C. Die Lydier4) südlich von diesem, am ägäischen Meer wohnend und in das Innere sich erstreckend, wo am goldreichen Paktolus ihre Hauptstadt Sardes lag. Sie sind entschieden semitisch. Oestlich von ihnen, die Mitte Kleinasiens erfüllend, wohnten D. Die Phrygier, ein Hirtenvolk, bei denen Gordias in der nach ihm benannten Hauptstadt Gordium am Sangarios, und sein Sohn Mi das ein altes Königthum begründet haben sollten. Bei beiden Völkern finden wir die grosse, mit orgiastischen (schwärmenden) Diensten verehrte Erdgöttin und Lebensmutter, die Kyb eie (= Ma = Astarte-Aschera), welche die Griechen in ihre Rliea ver- *) Voyage dans la Cilicie etc. Paris 1861. Kotschy, Reise in d. Cili-cischen Taurus etc. Braunschw. 1859. 2) Gurt. Griech. Gesch. I, 32. 3) Die Ton Schliemann geschehenen Ausgrabungen. F o rc h h amm e r, Beschr. der Ehene y. Troja. 1850. 4) Her. I, 92—94.

4. Das Alterthum - S. 23

1876 - Berlin : Weidmann
Die Arja in Indien. 23 Flussgebiete nehmen in demselben ihren Ursprung. Der Indus, der westlich ihn umfliessend, dann südlich von ihm sich abwendend, den Ostrand Eräns begleitet, zuerst das fruchtbare Pentschab, dann bis zu seiner Mündung Steppe und Wüste durchfliesst; der Ganges, der gegen 8. 0. mit dem Himalaja parallel strömt, alle Gewässer desselben aufnimmt, ein immer breiter werdendes, tieferdiges, unvergleichlich üppiges Tiefland zu beiden Seiten und an seinem Delta eine undurchdringliche tropische Wildnifs um sich hat. Auch in diesen Landen hat es eine schwarze hamitische Urbevölkerung gegeben, die aber vor der einwandernden Arischen in die Gebirge, die Vindja, zurückgewichen oder in Sclaverei gebracht ist. Die arischen Einwanderer und Sieger haben sich längs des Indus (Saint-hava, Indus-Anwohner = Inder) und zwar zuerst im Pentschab verbreitet (um 2000); ihre heiligen Bücher, die Veda, in der Sprache des Sanskrit geschrieben, weisen in ihren ältesten Bestandtheilen (etwa um 1800) einfache, patriarchalisch regierte Hirtenvölker nach, mit ebenso einfacher Religion und Opferdiensten. Indra, der Lichtgott, dem die Lichter des Himmels, die Dewa’s Unterthan, dem die Winde und die Morgenlichtstrahlen (Asvinen) gegen den Verhüller (Vritra) und seine Wolken zu Diensten sind, und Sur ja, der Sonnengott, werden hauptsächlich verehrt. Das Feuer, Agni (— ignis) ist eine wohlthätige Gottesmacht; es flammt im Opfer mit dem Opfertrank (Soma) zum Himmel, Varuna (= ovquvoq), und zum Indra empor. § 29. Weitere Verbreitung der Arja in Indien. Der Bramaismus; der Buddhismus. A. Weber, Ueber die Eamajana. Abh. der Berlin. Akademie 1871. Max Müller, Bud-dkism etc. London 1857. Der s., Essays über vergl. Rel. Wissenschaft, Mythol. und Ethol. Leipzig 1866. Vers., F.inleit. in d. vergl. Bel. Wissenschaft. Strafsburg 1875. Koppen, Oie Rel. des Buddha u. ihre Entstehung. 2 B. Barthelemy St. Hilaire, Lo Buddha et sa religion. Paris 1860. Vom Industhale verbreiteten sich die Stämme der Arja in das Gangesthal und begannen hier grössere Reiche zu gründen. Die Kämpfe, aus denen diese hervorgehen, stellen sich in den ältesten Theilen des Volksepos Mähabharata dar, das vom Kampf der Pandu-Söhne mit den Kuru handelt. Die weitere Verbreitung an den Küsten des Dekhan, besonders an der Malabarküste und nach Ceylon hinüber, schildert das Epos Rämäjana, dessen Held Rama jedoch seine Thaten schon durch Busse und Wunder, nicht durch menschliche Heldenkraft verrichtet. (Schon unter buddhistischer Einwirkung abgefasst?) Zugleich mit dem Entstehen grösserer Reiche (etwa um 1300) gestaltet sich auch das Leben der Inder in den vier Kasten, den Qudra, (alten Eingeborenen) den Vaigja (arischen Grundbesitzern und Gewerbetreibenden) den Kschetrija, (arischen, adlichen Kriegern) und den Bramanen (Priestern). Letztere

5. Das Alterthum - S. 7

1876 - Berlin : Weidmann
Die Aegypter. 7 nahmen, und eine grosse Fluth sie alle dahinraffte, ausser Noah und den Seinen1). Von Noahs drei Söhnen, Sem, Ham und Japhet2) entstammten neue Geschlechter, die nach kurzem Versuche sich zusammenzuhalten3), zerstreut wurden in alle Länder. Die Geschichtsforschung erkennt in den Hamiten vor Allem die Aegypter und die Urbevölkerungen der historischen Länder, in den Semiten die Völker Vorderasiens, westlich vom Tigris, und in den Japhetiten den indogermanischen oder arischen Stamm der Menschheit. A. Die Ilamitische Volksgruppe. Aegypter. ,1. Manetho (Mm. Teubn.) Herodot Ii. Dio dorus S icnlus I. Strabo Xvii. Ii. Description de l’Egypte etc. Paris Ibou (enthält histoire naturelle 1 u. 2,, anti-quitees I u. 2, etat moderne 1 u. 2 u. Tafeln). Champollion lejeune, L’Egypte sous les Pharaons. Paris 1814. 2 Th. und Derselbe, Monuments de l’Egypte, 1—4. Paris 1835—45. Die neueren Aegyptologischen Forschungen De Rouge’s. C. R. Lep-sius, Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien. 12 Abth., ferner Briefe etc. und andere Werke. Chr. Jos. Bunsen, Aegyptens Stelle in der Weltgesch. 3 B. Hamburg und Gotha 1845—1857. H. Brugscli, Geogr. Inschr. altägypt. Denkmäler. 3 B. Leipz. 1857. Duncker, B. 1, 4. Aufl. § 10. Geographie Aegyptens. G. A. v. Klöden, Handb. d. Geogr. Iii. Aegypten (50° östl. L., 23—32° n. Br.) wird von den Alten nicht zu Afrika (Libyen) gerechnet. In der That unterscheidet es sich in seiner Natur selbständig von dem übrigen Welttheil. Während nämlich dieser durch schmale sumpfige Küsten und dahinter liegendes steiles Hochland überall den Charakter der Unzugänglichkeit zeigt, weicht die Nordküste, mit Gebirgszügen, die vom Meeresufer entfernter liegen und bereits Ackerland (Teil) übrig lassen, von dieser allgemeinen Bildung ab und nähert sich europäischer Natur. In dieser Nordküste wieder bildet Aegypten, das als wohlzugängliches Flufsthal tief in das Innere des Welttheils eingreift, ein eigengeartetes Gebiet. So eigenthümlich wie das Land, ist auch die Bevölkerung. Während das Innere Afrikas von Negern erfüllt ist, welche sich bisher kaum bildungsfähig erwiesen haben, wird die Nordküste von dem begabteren Stamme der Berbern, und Aegypten von dem, schon im frühesten Alterthum mit bedeutender Cultur hervortretenden koptischen Stamme bewohnt. Aegypten, sagten die Alten, ist ein Geschenk des Nils. Der Nil4) kommt aus dem Victoria-Nyanza-See, der als erstes Reservoir seiner, unter dem Aequator liegenden und noch immer unbekannten Quellen anzusehen ist. Nachdem er zuerst ein üppiges, tropisches Sumpf land durchflossen, vereint er sich (15° n. Br.), bisher [Bahr ei Abiad, der weisse Nil, genannt, mit dem Bahr ') Gen. 6—9. 2) Gen. 9—10. 3) Gen. 11,1—9. 4) Diod. I, 32—41. Her. Ii, 2—24.

6. Das Alterthum - S. 12

1876 - Berlin : Weidmann
12 Die semitische Cultur. land bildet (im Ararat 16,000' hoch). Von hier aus zieht sich nach W. in die Halbinsel Kleinasien hinein der Taurus, mit dem im 8. der Libanon und weiterhin die syrischen, palästinensischen und arabischen Plateaus zusammenhangen. Gegen 0. bildet das Hochland von Aserbeidschan und im 8. 0. das kur-disthanische Randgebirge den Uebergang zum Plateau von Erän. Zwischen diesen westlichen und östlichen Plateaumassen bot sich auch hier ein grosses Flussthal als erste Wiege der Cultur. Auf dem armenischen Hochlande entspringen, unweit von einander, der Euphrat und der Tigris. Ersterer tritt zunächst in ein Steppenland, Mesopotamien, dann in ein äusserst fruchtbares, braunerdiges Tiefland1), im Alterthum Sinear genannt, welches von den Flüssen, wenngleich nicht so regelmässig wie Aegypten vom Nil,* doch alljährlich, im Mai und Juni, überschwemmt wird. Diese ganze Ländergruppe, eingefasst von fünf Meeren: dem mittelländischen im W., dem schwarzen im N., dem cas-pischen im N. 0., dem persischen im S. 0. und dem rothen im S., ist die Stätte der Semitischen Cultur. § 17. Hamiten und Semiten. Gemeinsame Züge in Religion und Charakter. Stuhr, Die Religionssysteme der Völker des Orients. Movers, Religion der Phönizier. Die semitische Cultur aber fällt nicht, wie die ägyptische, mit einer bestimmten Volkstümlichkeit zusammen; so z. B. nicht in Kleinasien und Syrien, auch nicht in Mesopotamien und Sinear. Vielmehr ist bei den meisten hier erwachsenden Culturvölkern eine Unterlage hamitischer Urbevölkerung erkennbar. Die Hamiten haben in ihrem natürlichen Charakter den Zug des Sinnlichen und Leidenschaftlichen, der List und Grausamkeit. Ihre Religion war Natur dienst und neigte zum Ueppigen und Schwärmerischen. Diese Charakterzüge in Religion und Sitte haben sie auch den später über sie herrschend gewordenen Semiten mitgetheilt, deren Religionen sonst monotheistischen Anschauungen zustreben. Letztere zeigt in vollendetem Maasse das Geistesleben der Israeliten, die durch ihren religiösen Genius vor allen übrigen Völkern des Alterthums hervorragen. § 18. Die Chaldäer. Die Stadt Babylon. I. Das alte Testament, an vielen Orten, ßerosus, Baalspriester um 2g0 v. Chr., seine Fragmente. Strabo 765. Herodot I, 192—200 Anabasis Ii an verschiedenen Stellen. Ptolemaeos V, 17. 18. Diodor Ii, 1—20. Kte sias ’ Fragm. Ii. Layard. Niniveh and its Bemains 1849. 2 vol. Eberhard Schräder, die Keilinschriften u. d. alte Testam. Giessen 1872. Ferd. Hitzig, Sprache und Sprachen Assyriens. G. Smith, Assyrian discoveriss. London 1875. Duncker I. Weber I. Munter, Rel. d. Babylonier. Ritter, Bd. X u. Xi. Am unteren Laufe des Euphrat in einem überaus fruchtbaren Tieflande haben sich nach einander und zum Theil noch neben ') Her. 1,149. Strab. 748.

7. Das Alterthum - S. 137

1876 - Berlin : Weidmann
Alteuropäische und altitalische Bevölkerung. 137 tyrrhenischen Meere'), und hier finden sich auch grössere Ebenen, reich an Getreide, Wein und Oel2), unter denen die etrurische, latinische und campanische3) die bedeutendsten sind. Hier bieten sich auch zahlreichere Häfen, und so weist Italien seine Bewohner auf den Westen hin, wie Griechenland die seinigen auf den Osten. Die Ebene der Lombardei musste ausserdem, da sie in das Innere Europas mit tieferem Busen eindringt als dies auf irgend einer der anderen Mittelmeer - Halbinseln der Fall ist und von ihr die Alpenpässe auslaufen, welche die Verbindung nach dem Norden Europas eröffnen, weiter in das Innere des Welttheils leiten, sobald sie nur erst einmal von Italikern besetzt war. Sicilien aber, vom Süden und Osten zugänglicher als vom Norden, hat früher schon Karthagern und Griechen günstige Colonien geboten, ehe es die Römer unter schweren Kämpfen zu Italien zurückgewonnen haben. In der Halbinsel selbst war Viehzucht und Ackerbau in erster Reihe, dann erst Schifffahrt und überseeischer Verkehr von der Natur den Bewohnern vorgedeutet. § 112. Alteuropäische und altitalische Bevölkerung. K. 0. Müller, Die Etrusker, 2 Bände. Breslau 1828. W. Abeken , Mittelitalien vor der Zeit d. röm. Herrschaft. Stuttgart 1843. Th. Mommsen, Unteritalische Dialecte. Im westlichen Europa findet sich in ältester, vorhistorischer Zeit zwar eine verschollene Urbevölkerung (§ 5), aber die erste historisch nachweisbare Bevölkerung in Italien ist arisch oder indogermanisch (§ 27). Sie ist aut dem Landwege, also vom Norden her, in die Halbinsel eingedrungen. Da die Einwanderung nicht auf einmal geschah, sondern Stamm auf Stamm nachrückte, so sind die ältesten Bewohner auch am weitesten nach Süden geschoben worden. Hier sind zunächst, von einer Menge alter Namen, A. die Iapygen zu nennen, in Calabrien und Apulien (auf der Messapischen Halbinsel), die später von den einwandernden Griechen absorbirt worden sind. 1 B. In der Mitte Italiens, in und an den Abruzzen, die (wie Arkadien im Peloponnes) eine Art Hochburg der Halbinsel bilden, sass der eigentliche a.ltitalische Stamm, dem die Kernvölker Italiens angehörten. Er ist am nächsten dem griechischen verwandt, der von ihm Graius, Graicus, wie er selbst von ihm oskisch (Ontxog4)) genannt wird. Denn gemeinsam sind diesen beiden Volksstämmen die Bezeichnungen für den Ackerbau, für die Kornarten; gemeinsam sind ihm die Landmessungen, die Hauseinrichtungen, die Bauermahlzeiten, die Kleidung. Der Volkscharakter dagegen und die religiösen Anschauungen haben sich in l) mare inferum. *) Vergl. Schilderung Italiens Vergil Georg. Ii, 136 ff. 3) Florus I, 16. 4) Strabo 242.

8. Das Alterthum - S. 138

1876 - Berlin : Weidmann
138 , Alteuropäische und altitalische Bevölkerung. einem grossen Gegensatze entwickelt. Der altitalische Stamm zerfällt st) in die Latiner (s. unten) und b) in die umbriscli-sab ellischen Völker. Letztere waren die Bewohner des Hochlandes und zerfielen in viele Völkerschaften, von denen die Sabiner1) zwischen dem Tiber und dem untern Anio wohnten, die (vor der etruskischen Wanderung viel weiter verbreiteten) Umbrer2) vom obern Tiber bis zum adriatischen Meer nach Norden zu, und die Samniten3) in den Abruzzen und auf den Abflachungen der Höhenzüge nach Süden gegen die apulische Ebene hin. In Nothständen pflegten diese Völker einen „heiligen Lenz“, d. i. eine Auswanderung alles in dem Frühling eines bestimmten Jahres Geborenen4), zu geloben und verzweigten sich auf diese Art in kleinere Volkscolonien: zu diesen gehören Marser, Pe-ligner, Picener5) (am adriatischen Meer), Marruciner u. a. Sie waren Hirten und Ackerbauer mit strengem Familienleben und lockeren Bundesverhältnissen. C. Die Etrusker6), die mit keinem der genannten Völker nachweisbar eine Verwandtschaft haben und wahrscheinlich aus den Alpen, wo sie Rasen oder Rasenner7) geheifsen, in die lombardische Tiefebene und dann über den Apennin nach Mittelitalien eindrangen. Die Griechen nannten sie Tyrrhener und stellten sie mit ihren Tyrsenern (§ 56) zusammen8). Sie wohnten in dem nach ihnen benannten Tuscien, vom Arnus bis zum Ciminischen Walde und zum Tiber hin, trieben Handel und Seeraub, waren in Bauten, Erz- und Thonbildnerei und dergl. sehr geschickt, und hatten Staatenbünde, je aus 12 Städten (Tarquinii, Clusium, Falerii, Caere, Veii etc.) bestehend, die unter priesterlichen Stadtkönigen, Lucu-monen, standen, und an deren Spitze im Kriege durch Wahl ein Oberkönig, Lars, trat. Auch ihre Seemacht war so bedeutend, dass sie, mit den Karthagern im Bunde, den Griechen das nach ihnen benannte tyrrhenische Meer verschliefsen konnten (§ 65). Ihr Landhandel ging gegen Norden, gleich dem der Phönikier, bis zum baltischen Meere hin. Besonders das Religions-, Weissagungs-9) und Ceremonienwesen war bei ihnen entwickelt, ebenso liebten sie feierliche Aufzüge, Tänze und Spiele; doch tragen dieselben meist einen düstern und unschönen Charakter, wie er diesem Volke überhaupt eigen ist. D. Die Ligurer10), iberischen (altspanischen) Stammes, wohnten um das heutige Genua her, vom Flusse Varus (Var) bis zur Macra; nach ihnen wurde das angrenzende Meer das ligustische genannt. i) Strabo 228. 2) Dion. H. I, 19. Plin. hist. nat. Iii, 19. 3) Strab. 249. 251. 4; Vergl. d. Ged. von Uhland ver sacrum. 5) Strab. 240. 241. 251. 6) Dion. 1,26 ff. Strabo 219. 7) Dion. I, 30. Liv. V, 33. 8) Dion. Hai. I, 25—28. 9) Diod. V, 40. Cic. de legg. I, 9. 10) Strabo 202.

9. Das Alterthum - S. 20

1876 - Berlin : Weidmann
20 Die Assyrer. wandelten; und einen männlichen, dem Baal verwandten Gott, der bei den Plirygern als Manes und dessen Sohn Attis verehrt wurde, bei den Lydern als Sandon; auch die Sage vom Herakles und der Omphale mag auf semitische Astartedienste weisen. E. Die Karier *), das Vx>lk auf der Siidwestspitze Kleinasiens und den ihr vorliegenden Inseln, wohl ursprünglich Hamiten, aber von semitischer und arischer Cultur durchfurcht, berühmt und gefürchtet zur See; endlich F. Die Lykier2) in mächtigen von Kyklopenmauern umgebenen Städten oder in höchst eigenthümlichen Höhlenbauten wohnend; ihr Land galt als die rechte Heimat des Apollondienstes. Sie, und die ihnen verwandten Troer, dann ferner auch die Phrygier, leiten am deutlichsten zu den Griechen über. Eine Geschichte haben diese Völker nicht eher, als bis sie sämmtlich, wenigstens bis zum Halys hin, unter die ly dis che Herrschaft gelangten. Diese erhebt sich im 7. Jahrh. v. Chr., seitdem in Lydien selbst die alte, vielleicht assyrische Dynastie der Sandoniden durch die des Gyges (720 — 681), die Mermna-den, verdrängt war3). Vor dieser lassen sich Spuren einer assyrischen Herrschaft bis nach Vorderasien hin nachweisen4). § 25. Die Assyrer. Früheste Grossmacht Asiens. I. Das alte Testament an vielen Stellen. Ktesias, fragm. ed Bahr. Xenophon. Anab. Iii. S trabo Xvi, cap. 1. Diodorll. Ii. Layard, Niniveh and its Remains. Lond. 1s49. Expedition scientiflque en Mesopotamie ex^cutee 1851-53 par Fulgence Fresnel, Felix Thomas et Jules Oppert. Oppert, Hist, des empires de Chaldee et d’Assyrie. G. Smith, Assyrian discoveries London 1875. W. Wattenbach, Ninive u. Babylon, Vortrag 1868. »Heeren. Dun-cker I. Ritter B. X n. Xi. Die sagenhafte Macht der Semiramis ist zu früh datirt: in der Zeit, in der sie gewöhnlich angesetzt wird, war Assyrien noch nichts mehr als ein Vasallenstaat der Weltstadt Babylon; später litten auch diese Gegenden durch die Einfälle der Pharaonen der Xviii. und Xix. Dynastie. Erst nach dem Verfall der Aegyptischen Macht gehen einzelne Plünderungs- und Verwüstungszüge gewappneter Streitschaaren und zahlreicher Streitwagen von hier aus. Aber es fehlt noch zu einem Reiche an dauernder Organisation. Den Namen eines Reiches verdient Assyrien erst seit 1314 v. Chr., wo eine geordnetere Herrschaft, die ganz Mesopotamien umfasst, eintrat. Der älteste mächtige König, der genannt wird, war Tiglat-Pilezer I. gegen 1000. Doch ging sein Reich westlich nicht über den Euphrat hinaus. Die Macht Davids und Salomos in Israel um diese Zeit beweist, dass das Assyrische Reich damals ni<!ht weit nach Westen gegriffen hat. Die erste Richtung i) Hom. Ii. Ii, 867—869. 2) Backofen, Das lyk. Volk u. seine Bedeutung f. d. Entw. d. Alterthums. Freiburg 1862. Travels in Lycia etc. by Sprate and Forbes. 3) Her. I, 7—14. 4) 01 fers, Ueber die lydischen Königsgräber bei Sardes und d. Grabhügel des Alyattes. Berlin 1859.

10. Das Alterthum - S. 22

1876 - Berlin : Weidmann
22 Ursitze der Arier. 0, Die Arische Volksgruppe. § 27. Ursitze der Arier. Bitter Theil I. A. v. Humboldt, Centralasien. Wo das kleinere Hochland Vorderasiens mit dem grösseren Hinterasiens zusammentrifft, am Hindukusch und Imaus (Pamir) erhebt sich an den Quellen und dem oberen Lauf des Amu-Darja (Oxos) ein weidenreiches Hochland, kühl und waldig, in den Thälern zu Ackerbau geeignet, weiterhin jedoch von Wüsten und Steppen umschlossen, wo glühende Hitze mit Sandwirbeln im Sommer und schneidende Kälte mit Schneestürmen im Winter wechseln. Dieses Hochland war der alte Sitz der Arier, die sich von hier aus südöstlich, südlich und westlich verbreitet haben. Die Bewohner waren Jäger, Hirten und hatten auch bereits die ersten Anfänge des Ackerbaues. Wir erkennen dies aus der vergleichenden Sprachforschung: gemeinsam sind allen arischen Völkern Götteranschauung und Götternamen; ferner die Bezeichnung des Seins (des verbum subst.), der Hauptthätigkeiten, der einfachsten Verwandtschaftsgrade, ferner die wichtigsten Benennungen, die das Hirtenleben, den Häuserbau, das Schmieden, die Waffen, den Wagen, auch Ehe und Zahlen betreffen. Ihre Religion war, wie die der Hamiten und Semiten, eine Naturreligion, die gleichfalls den Gegensatz von Erde und Himmel, dann aber besonders den von Licht und Finsterniss, Regen und Dürre hervorhebt; aber sie war züchtiger und erhabener, als jene. Die Arier haben sich als Inder und Perser imeder, Baktrer) in Asien, als Griechen-Römer (Jonier, Yavanen), Kelten, Germanen und Slaven nach Europa, und später, zuerst als Ansiedler, dann als Herrscher, über alle Welttheile verbreitet ; die grössten Cultur Völker, welche die Geschichte kennt, gehören ihnen an. § 28. Die Ar ja in Indien. I. Die Veda übersetzt von Aufrecht (lat.), L an gloia (franz.), Wilson (engl.). Mahabharata deutsch übers, (theilweise) von Bop p, Holtzmann (die Kuruinge). Eückert (Nal und Damajanti). Eamajana iibers. ttlieilw.) von A. W. Schlegel. M u,i r, Sanskrit texts. Weber, Ind. Literaturgesch., Ind. Stud. etc. Max Müller, hist, of Sanskrit liter. Both. Herodot Ix, 98—106. Arrian, Anabasis, Iv—vi. Diodor Ii. Strabo Xv, 1. Ktesias. Ii. Lassen, ind. Alterthumskunde. Bonn 1s47. 3 B. Bohlen, Das alte Indien. Königsberg 1830. 2 Th. A. Weber, Indische Studien Im!) ff. 8 Bände. Derselbe, Akadem. Vorlesungen über ind. Literaturgesch. Duncker Ii. Iii. Ritter Iv, 1 u. 2 (Baud V u. Vi). v. Klöden, Handbuch Iii. Daselbst auch die einschlagende geogr. u. Reiseliteratur. Zur Erinnerung a. d Eeise des Prinzen Waldemar v. Preussen nach Indien 1844—4«. Hofmeister, Briefe aus Indien. H. Schla-gintweit, Beisen in Indien und Hochasien. Von dem Gebirgsknoten Vorder- und Hinterasiens südöstlich ziehen sich in drei mächtigen Parallelketten die höchsten Berge der Welt, die des Himalaja, (26—28000'). Zwei mächtige
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