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1. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 42

1916 - Berlin : Weidmann
42 Ii. Aus der ferneren Vergangenheit. Denn Heinrich hatte inzwischen sein schsisches Herzogtum durch Eroberung slawischer Gebiete, namentlich Mecklenburgs, bedeutend vergrert, auch Städte wie Lbeck und Braunschweig zu schner Blte emporgehoben. Kurz, er war nchst dem Kaiser der mchtigste Mann im Reiche geworden und nahm sich gegen jedermann viel heraus. Dieses herrische Auftreten machte ihm freilich viele Feinde unter den Nachbarfrsten. 37. Als nun Friedrich mit der Bitte an ihn herantrat, den Rmerzug zur Unterwerfung Italiens zu untersttzen, da wurde er von Heinrich schroff abgewiesen. Er mute also mit un-gengenden Krften der die Alpen gehen und erlitt dafr 1176 Legnano 1176. bei Legnano [lenjno], unweit von Mailand, eine vollstndige Niederlage. Trotzdem bewahrte er seinen ganzen Mut und suchte zu retten, was noch zu retten war. Er hatte vor allem die Klug-heit, seine Gegner zu trennen, und scho zuerst mit Alexander Iii. zu Venedig und einige Jahre spter mit den Lombarden zu Konstanz Frieden. Danach erhielten die Städte Oberitaliens zwar ihre frheren Freiheiten zurck, erkannten aber doch die Oberhoheit des Kaisers bedingungslos an. ^inrich Schon vorher hatte den hochmtigen Herzog Heinrich den u ^ tot. toen j)te Strafe ereilt. Er sollte sich, namentlich auf Betreiben der ihm feindlichen Fürsten, wegen seiner Handlungen verantworten, erschien aber trotz mehrfacher Vorladungen nicht und wurde deshalb in die Reichsacht erklrt. Es folgte ein lngerer Krieg, der damit endete, da Heinrich alle Herzogtmer verlor. Er rettete nur seine Stammsitze Braunschweig und Lneburg, und zwar auch nur dadurch, da er vor dem Kaiser zu Erfurt einen demtigen Fufall tat. Dann mute er sich mit seiner Familie in die Ver-bannung nach England begeben, von wo er einige Jahre spter zurckkehrte, um gegen den Kaiser eine Verschwrung anzu-zetteln. Als diese aber keinen Erfolg hatte, shnte er sich mit Friedrichs Sohn und Nachfolger aus und verlebte den Rest seines Lebens unter frommen und wissenschaftlichen Beschftigungen. 38. Obwohl Friedrich I. schon alt und ruhebedrftig war, beteiligte er sich doch noch mit groer Heeresmacht am dritten Kreuzzuge. Kreuzziige. Die Kreuzzge, deren man sieben groe und viele kleinere Allgemeines. fielen in die Zeit von 1096 bis etwa 1270 und erreichten

2. Hilfsbuch für die Geschichtserzählungen in Sexta - S. 46

1916 - Berlin : Weidmann
46 Ii. Aus der ferneren Vergangenheit. Mibrauch des Ablasses aussprach. Er erregte hierdurch und noch mehr durch seine folgenden Schriften so groes Aufsehen, da der Papst ihn auffordern lie, seine neuen Lehren zu widerrufen. Luther widerrief aber weder vor dem abgesandten Kardinal Kajetan zu Augsburg, noch vor dem ppstlichen Kammerherrn Karl von Miltitz. Dagegen versprach er diesem, schweigen zu wollen, wenn seine Gegner schwiegen. Zu ihnen gehrte namentlich der Professor Johann Eck aus Ingolstadt. Dieser forderte Luthers Freund Karlstadt 1519 zu einer theologischen Unterredung in Leipzig auf, und hieran beteiligte sich auch Luther selbst. Er behauptete damals, der Papst habe kein Recht, sich der die anderen Bischfe der Christenheit zu erheben, und die Kirchenversammlungen seien nicht unfehlbar, d. h. sie htten in religisen Dingen auch geirrt. Daraufhin begab sich Eck nach Rom und setzte es durch, da der Papst eine Bannbulle gegen Luther erlie. Dieser verbrannte aber die Bulle 1520 ffentlich vor dem Elstertore in Wittenberg und sagte sich damit von der katholischen Kirche vllig los. Krl v. 43. Der damalige Kaiser Karl V. war ein eifriger Katholik und hatte an Luthers Auftreten groes Mifallen. In der Hoffnung, mit ihm bald fertig zu werden, lud er ihn 1521 vor den Reichstag zu Worms. Aber auch vor dieser hohen Versammlung widerrief Luther seine Lehre nicht. Er sagte, da er nur der Vernunft und der Heiligen Schrift weichen wolle, und soll dann die Worte hinzugefgt haben: Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir, Amen!" Der Kaiser und einige andere Fürsten taten ihn hierauf in die Reichsacht, so da er von jedermann totgeschlagen werden durfte. Sein eigener Landesfrst aber, der Kurfürst Friedrich der Weise von Sachsen, beschtzte ihn und lie ihn auf die Wartburg (bei Eisenach) schaffen, wo er 3/4 Jahre unter dem Namen eines Ritters Georg lebte und die bersetzung der Bibel begann. Dann kehrte er furchtlos nach Wittenberg zurck. Freunde Zu den Freunden Luthers gehrten die Reichsritter und ""sutfes"61 ^ie Bauern. Beide mibrauchten aber die Lehre des Reformators. Denn die Reichsritter glaubten die Zeit gekommen, nicht blo die deutsche Kirche vom Papste loszulsen, sondern auch das Deutsche 2) Eine Bulle ist eigentlich eine Kapsel mit dem groen Siegel, das an einem ppstlichen oder kaiserlichen Schriftstck befestigt ist. Dann bezeichnet sie dieses Schriftstck (Urkunde) selbst.

3. Hilfsbuch für geschichtliche Wiederholungen an höheren Lehranstalten - S. 45

1894 - Berlin : Weidmann
45 Karl V Autoritt der Konzilien, 1519-1556 Stellung zu Hus. Luther verbrennt dieppst-liche Bannbulle. Der deutsche Adel unter S i ck i n g e n er-hebt sich vergeblich. 1521 Luther weigert auf dem Reichstage zu Worms den Widerruf, wird gechtet, dann auf der Wartburg geborgen. Das Wormser Edikt verbietet seine Lehre. Der Bauernkrieg in Sd-nndmitteldentschland wird blutig unterdrckt. *Der Hochmeister Albrecht 1525 Brandenburg tritt zur Reformation der und macht Preußen zu einem weltlichenherzogtnm unter polnischer Lehnshoheit. 1526 Bund evangelischer Stnde in Gotha (Tor-gan) dem katholischen Regensburger Bunde gegenber. der Niederlande und Neapels, strebt nach der Welt Monarchie und beanspruchtburgund und Mailand, Franz I Ne-apel. Karlbeginntimbnnde mit dem Papste den erstenkrieg gegenfranzl. Cortez vollendet die Er-obernng Mexicos. Karl nimmt Franz I von Frankreich nach der Nieder-lge bei Pavia gefangen. Franz mu im Frie-den von Madrid auf Mailand und Burgund verzichten. b) Ausbreitung des Protestantismus. 1526 Der erste Reichstag zu Speier lt den Stnden Freiheit der Religion. Einrich-tung der evangelischen Landeskirchen in Hessen und Sachsen. Die Landesfrsten er- Sultan S o l i m a n siegt beimohaes der Ludwig Ii von Ungarn und Bhmen. Ferdinand erbt die Lnder, kann aber nur den Westen Ungarns be-haupten.

4. Mittelalter - S. 115

1890 - Berlin : Weidmann
— 115 — 1402 Die Neumark von Sigismund an den Deutschen Orden verkauft. Seeschlacht bei Helgoland: die Hamburger schlagen die Vitalienbrüder, deren Anführer Klaus Störtebeker gefangen und hingerichtet wird. In der Ostsee hält die Hansa im Bunde mit dem Deutschen Orden die Vitalien-brüder nieder. Die Vitalienbrüder waren ursprünglich Freibeuter, welche die Herzöge von Mecklenburg gegen die nordischen Reiche ausgerüstet hatten. 1410—1437 Sigismund, Wenzels Bruder, Markgraf von Brandenburg und König von Ungarn, durch die Energie des Burggrafen Friedrich von Nürnberg von einem Teil der Kurfürsten gewählt, während die anderen seinen Vetter Jobst (Jodocus) von Mähren wählen und Avenzel von neuem als König auftritt. Nach Jobsts Tode 1411 wird Sigismund auch von den ändern Kurfürsten gewählt und einigt sich mit Wenzel. Er nimmt die Beseitigung des Schismas in die Hand, indem er Johann Xxiii. zur Berufung eines Concils nach Constanz vermag. 1410 Schlacht bei Tannenberg (O.-Pr.): der Deutsche Orden nach langen Kämpfen mit den heidnischen Litthauern von Ladislausjagiello, Grofsfiirsten von Litthauen, geschlagen, der nach seinem Übertritt zum Christentum durch Heirat mit Hedwig, der Tochter Ludwigs des Grofsen von Polen und Ungarn, auch König von Polen ist. (Die blutigste Schlacht des Mittelalters.) 1412 Johann von Husinetz (Hus), Professor und Prediger in Prag, tritt gegen den marktschreierisch zu Gunsten eines Kreuzzuges gegen den König von Neapel betriebenen Ablafs-handel mit Lehren Wiclefs auf und wird gebannt, legt aber Berufung an ein Concil ein. 1402 Schlacht bei Angora: Bajazet von Timur, Chan der Mongolen, der von Samarkand aus Westasien unterjocht, geschlagen und gefangen genommen. 1409 Das Concil von Pisa, von den Kardinalen zur Beseitigung des Schismas ausgeschrieben, setzt die beiden Gegenpäpste ab, ohne dafs diese abdanken. Daher, da von den Kardinalen Johann Xxiii. gewählt wird, drei Päpste. Ruprecht erkennt Johann nicht an, daher das Concil Wenzel für den rechtinäfsigen König erklärt und dessen Gesandte zuläfst.

5. Mittelalter - S. 116

1890 - Berlin : Weidmann
— 116 — Hus, bäuerlicher Abkunft, war Vorkämpfer der Böhmen gegen die in Prag an der Universität überwiegenden Deutschen, die 1409, auf Hus’ Betrieb ihrer Gleichberechtigung mit den Böhmen beraubt, nach Leipzig aus-wa.nderten und die Universität daselbst stifteten. — Uber Plus auf dem Luther-Denkmal in Worms vgl. o. S. 782. 1414—1418 Concil von Constanz (Costnitz). Es wird durch den von Johann Gerson, Kanzler der Universität Paris, anfgestellten Grundsatz geleitet, dafs ein Concil über dem Papste stehe, und setzt die drei Gegenpäpste ab. Trotz der Flucht Johanns Xxiii., der das Concil zu sprengeu versucht, bleibt es unter dem Schutze Sigismunds beisammen, verurteilt und verbrennt (1415) Hus gegen den kaiserlichen Geleitsbrief, bescliliefst aber gegen die Meinung der Deutschen, erst nach der Wahl eines neuen Papstes die zuerst von Nie. Clemangis geforderte ‘Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern’ vorzunehmen. Martin V., der neue Papst, hintertreibt diese, indem er für die haupsächlichsten Beschwerden Abhülfe zusagt und ein neues 1415 Concil verheilst. — Friedrich von Nürnberg für seine vielfachen Dienste mit der Mark Brandenburg belehnt. Die Beschwerden des Concils betrafen die Praktiken,, durch welche die Päpste, namentlich die in Avignon, ihre Einnahmen vermehrt hatten, nämlich: 1) das von den Päpsten in Anspruch genommene Recht, im Interesse der Kirche jedes erledigte Amt ausnahmsweise vergeben zu können (Provisionsrecht);J) 2) das Recht, alle Ämter in bestimmten (reservierten) Fällen regelmäfsig zu besetzen, z. B. wenn der Inhaber in Rom starb (sog. Reservationen); 3) die mehr und mehr gesteigerten Abgaben für Verleihung einer geistlichen Stelle, namentlich die sog. Annaten, d. h. die einmaligen Abgaben, die dem jährlichen Einkommen der Stelle gleich kamen; 4) Dispensationen (Ablässe, Indul-genzen), die im Übermafse verliehen wurden; 5) die Gerichtsbarkeit in bürgerlichen Streitsachen, zu der sich der Papst berechtigt erklärte, wenn eine Rechtsverweigerung behauptet wurde oder eine sündliche Handluug2) vorlag. 2419—1436 Die Husitenkriege. Die Böhmen, erbittert über Hus1 Tod, verweigern nach Wenzels Tod 1419 Sigismund als dem Urheber von Hus’ Hinrichtung die Anerkennung: unter ihrem Anführer, dem Ritter Johann Ziska,3) schlagen sie trotz innerer Spaltung in eine fanatische Partei (Taboriten) und eine gemäisigtere (Calixtiner) durch die Taktik dei* *) Providere — Fürsorge treffen. 2) Eine solche, d. h. überhaupt ein Unrecht, liefs sich wohl hei den meisten bürgerlichen. Processen ausfindig machen. 3) Ziska heilst der Blinde: er hatte nur ein Auge, das andere verlor er 1421.

6. Neue Zeit - S. 80

1892 - Berlin : Weidmann
— 80 — (Erzbischof von Prag und Abt von Braunau) veranlaßt die Berufung der utraquistischen Stände durch den Defensor Evangelicorum, Graf Matth. Thurn, nach Prag; scharf abweisender kaiserlicher Bescheid auf ihre Beschwerde steigert die Erbitterung so, dafs die kaiserlichen Statthaltereiräte Martinitz u. Slavata sowie der Schreiber Fabricius aus den Fenstern des Schlosses gestürzt werden.1) Einem kaiserlichen Heere treten Thurn und Graf Ernst v. Mansfeld, in böhmischem Solde, entgegen; mit den Böhmen verbinden sich die Protestanten von Mähren und Schlesien, auch werden die in Oesterreich und Ungarn unruhig, doch bleibt ein zweimaliger Zug des Grafen Thurn vor Wien erfolglos. 1619—1657 Ferdinand Ii. trotz seiner jesuitischen Richtung und seiner Feindschaft gegen den Protestantismus auch von den protestantischen Kurfürsten zum Kaiser gewählt. — Dagegen erklären die Böhmen ihn als ‘Sklaven Spaniens und der Jesuiten’ des Anrechts auf die b ohmische Krone für verlustig und wählen Friedrich von der Pfalz, Schwiegersohn Jacobs I. von England und Haupt der Union: diesen vermag seine ehrgeizige Gemahlin Elisabeth zur Annahme der Krone, während die Union verspricht, seine Erb-lande zu schützen. 1620 Schlacht am weifsen Berge bei Prag: Friedrich,2) ohne Herrschertalent und Energie und von der Union nicht unterstützt, wird von dem ligistischen Heere unter Maximilian von Bayern, den der Kaiser für sich gewonnen, geschlagen, nachdem durch Maximilian auch in Österreich die protestantische Bewegung gegen den Kaiser unterdrückt ist. — Friedrich, über Breslau und Berlin nach Holland fliehend — Winterkönig genannt — wird wider Reichsrecht geächtet, desgl. 1010-1643 Ludwig Xiii. von Frankreich, Sohn Heinrichs Iv., von reinen Sitten, aber schwach, steht anfangs unter der Regentschaft seiner Mutter Maria y. Medici, die von ihrem anmafsenden Günstling, dem Italiener Concini (Marschall d’Ancre), beherrscht wird, bis Ludwig, für sein Leben fürchtend, letzteren durch seinen Freund, den Herzog v. Luines, ermorden und *) Sie kamen trotz der Höhe von 80' mit dem Leben davon, da sie auf einen Düngerhaufen fielen. — Derartige Exekutionen waren in Böhmen üblich. 2) Sein Feldherr war Christian v. Anhalt (s. o. S. G61); er selbst eilte von der Tafel zu spät auf das Schlachtfeld.

7. Neue Zeit - S. 33

1892 - Berlin : Weidmann
— 33 — 1521 Reichstag zu Worms: die Stände weigern sich, Luther einem päpstlichen Breve zufolge ungehört zu verurteilen; Luther selbst verweigert jeden Widerruf ‘es sei denn, dafs er durch Zeugnisse der Schrift oder helle Gründe überwunden werde’ ‘Ich kann nicht anders, hier stehe ich, Gott helfe mir. Amen.’1) — Nach vergeblichen Privatverhandlungen wird Luther durch das Wormser Edikt2) mit ‘Acht und Aber-acht’ belegt. — Ein Reichsregiment3) wird eingerichtet und durch eine Matrikel die Leistungen der einzelnen Stände an Truppen und Geld festgestellt. — Teilung der habsburgischen Besitzungen zwischen Karl und seinem Bruder Ferdinand: letzterer erhält die östreichischen Herzogtümer. Luther wird von Friedrich dem Weisen zum Schutze gegen die Acht heimlich auf die Wartburg bei Eisenach gebracht. Die Reichstage nehmen im Laufe des 16. Jahrhunderts, namentlich seit 1582, eine feste Gestalt an und bestanden aus drei Kollegien: 1) Kurfürstenkollegium oder Kurfürstenrat. 2) Fürstenkollegium oder Fürsten rat, zerfallend in eine geistliche und eine weltliche Bank, zuletzt 1520 Stockholmer Blutbad (8. bis 10. November): Christian Ii. der Böse, von Dänemark, Schwager Karls Y., Unionskönig der nordischen Reiche, läfst, nachdem er einen Aufstand in Schweden niedergeworfen und als Unionskönig anerkannt ist, in Stockholm, das ihm gegen die Zusicherung einer allgemeinen Amnestie übergeben ist, die Häupter der nationalen Partei (gegen 100, aus Geistlichkeit, Adel und Bürgerschaft bestehend) hinrichten. — Gustav Wasa, der Gefangennahme durch seine dänischen Verfolger auf wunderbare Weise entgehend, benutzt die allgemeine Erbitterung des Volkes gegen die Dänen und ruft die Dalekarlier zum Aufstande auf, der, von ganz Schweden aufgenommen und von Lübeck unterstützt, mit der Vertreibung der Dänen endet. Christian Ii., ebenso leidenschaftlich wie begabt, wurde von seiner Geliebten, der Holländerin Diiveke (Täubchen) und deren Mutter Sigbritt Willems beherrscht und begünstigte der Hansa gegenüber, welche den Handel in den nordischen Reichen allein besitzen wollte, die Holländer, _______________ wozu auch seine nahe Verwandtschaft mit Karl V. beitrug. ’) So lauten die \\ orte in einer der ersten Flugschriften über die Verhandlungen mit Luther, ebenso, nur mit Voranstellung des zweiten Satzes, in B. Ii von L.s lat. Werken, der zum Teil noch vor L.s Tode gedruckt ist, S. 173 (Wittenb. Ausg.). *) Der päpstliche Nuntius Aleander sagte, die Tinte, mit der es geschrieben, sei noch nicht trocken gewesen, als es auch schon ungültig war. 3) Es bestand bis zur Rückkehr des Kaisers nach Deutschland 1530; nach der Wahl Ferdinands zum König war es unnötig. Meyer, Leitfaden der Geschichte (Neue Zeit). o

8. Neue Zeit - S. 41

1892 - Berlin : Weidmann
— 41 — 1526 Reichstag zu Speier: des Kaisers Absicht, mit Rücksicht auf die Feindschaft des Papstes das Edikt von Worms aufzuheben, durch Ferdinand vereitelt; doch willigt letzterer, der Türkengefahr wegen, in den Schluss: ‘bis auf ein zukünftiges Konzil sich in Religionssachen zu verhalten, wie es ein jeder vor Gott und Kaiserlicher Majestät zu verantworten hoffe\ (27. August.) Schlacht bei Mohacz (29. August): die Türken, von Franz I. veranlaßt, schlagen Ivönig Ludwig von Ungarn, welcher fällt: seine Reiche Böhmen und Ungarn fallen an Erzherzog Ferdinand von Ö sterreich, seinen Schwager, obwohl diesem in Ungarn Joh. Zapolya als Gegenkönig entgegengestellt wird. 1526—1530 Entstehung evangelischer Landeskirchen auf Grund des Speierer Beschlusses,1) d. h. die kirchliche Gewalt (jus circa sacra)2') geht auf die Landesherren als ‘summi episcopi’ über. Luthers ‘Deutsche Messe und Ordnung des Gottes-diensts’. Kur-Sachsen, Hessen, die fränkisch-brandenburgischen Fürstentümer, Nürnberg, Augsburg, Ulm, Strafsburg, Lüneburg, Ostfriesland, Schleswig-Holstein, Schlesien und Preußen evangelisch; Kirchenordnungen in Magdeburg, Braunschweig (durch Joh. Bugenhagen, 1528), Hamburg (gleichfalls durch Bugenhagen, 1528/29), Rostock, Bremen, Lübeck (Bugenhagen 1530). Erste landesherrliche Verordnung Johanns bereits 1525 (August); Luthers Aufforderung an ihn zu einer Kirchenvisitation 1526 (November). — Nach kirchlicher Lehre war das Eingreifen irgend eines Laien in kirchliche innere oder äufsere Verhältnisse ein Sa-crileg3); daher Friedrichs des Weisen Abneigung (s. S. 402). — Wenn die lutherischen Fürsten dabei den Grundsatz anwendeten ‘cuius regio, eius et religio’ und Katholiken nicht dulden wollten, so folgten sie nur dem Verfahren der katholischen Kirche selbst, die ‘um der Wahrheit willen’ jede Abweichung von dem ‘korrekten’ Glauben selbst durch Feuer und Schwert unterdrückte; und die Landesherren konnten für sich nicht nur ihren gleichen Eifer für die Wahrheit des Evangeliums anführen, sondern auch die Furcht vor Unruhe und Unfriede zwischen den Religionsparteien. Durch praktisches Geschick und Organisationstalent zeichnete sich bei der Gestaltung der evangelischen Kirchen *) Die Bedeutung des Speierer Beschlusses ist neuerdings bestritten worden; wohl nicht mit Grund. 2) Es umfafst das Schirmrecht (jus udvocatiae), das Reformationsrecht (jus re/ormandi) und das Oberaufsichtsrecht (jus supremae inspectionis). 3) Daher noch jetzt die Konflikte der katholischen Kirche mit fast allen Staaten, auch den katholischen.

9. Neue Zeit - S. 43

1892 - Berlin : Weidmann
— 43 — (1529) lischen Minorität (19. April), wovon der Name Protestanten!). Versuch eines Bündnisses zwischen Lutheranern und Zwing-lianern: die Unterschiede beider Richtungen in der Lehre sollen durch Religionsgespräche gehoben werden. — Luther fordert (‘Vom Kriege wider £ie Türken’) zum Kampfe gegen die aufs neue drohenden Türken auf. 2) Friede zu Cambrai zwischen Karl V. und Franz I. (August), durch Karls Tante Margarete und Franz’ I. Mutter zu Stande gebracht, daher Damenfriede: Burgund bleibt gegen Geldentschädigung bei Frankreich. Der Kaiser gewinnt Mufse für die deutschen Angelegenheiten. 3) Belagerung Wiens (26. September bis 14. Oktober) durch die Türken:2) So lim an Ii., der Prächtige, zieht nach vergeblichen und verlustvollen Stürmen auf die Nachricht vom A.nrücken eines auch von den Protestanten gestellten Entsatzheeres ab, behauptet aber Ungarn. 4) Religionsgespräch zu Marburg zwischen Luther und Zwingli, von Philipp von Hessen berufen (Anfang Oktober):3) die Einigung scheitert an der Lehre vom Abendmahl. Auch Verhandlungen zu Schwabach auf Grund der von Luther verfafsten ‘Schwabacher Artikel’ (Grundlage der Augsburger Konfession) scheitern. 1530 Karl V. vom Papst in Bologna zum Kaiser gekrönt: letzte Kais erkr ö n ung. 1530—1544 ß) Die Protestanten nach Verurteilung ihrer Lehre gegen andauernde Bedrohung durch Kaiser und Reich im Sclnnal-kaldischen Bunde geeinigt und für ihre Unterstützung des Kaisers gegen Türken und Frankreich rechtlich mehr und mehr anerkannt. 1530 Reichstag zu Augsburg: auf die Aufforderung des Kaisers, der entschlossen ist, mit Güte oder Gewalt die Einheit der Kirche wieder herzustellen, reichen die Protestanten die *) Es waren: Johann v. Sachsen, Philipp v. Hessen, Georg v. Brandenburg-Culmbach, Ernst v. Braunschweig-Lüneburg, Wolfgang von Anhalt und 14 Städte. 5) Bemerkenswert ist der Eindruck, den die Türken von Deutschland empfingen: ‘ein 'waldiges Reich, schwer zu durchziehen, aber von den Fackeln des Unglaubens ganz besonders erleuchtet, von einem streitbaren Volke unter grausamen Fahnen bewohnt, allenthalben von Burgen, Städten, ummauerten Kirchen beschützt’; sie staunen, alles im Überflute zu finden, dessen das tägliche Leben bedarf. ‘Sie nehmen wahr, dafs sie ein von den Elementen der Kultur durchdrungenes, in seinen Wohnsitzen gut eingerichtetes, tapferes, religiöses Volk vor sich haben’. Ranke Ref.-G. (Ges. W.) 3, 137 nach türkischen Berichten bei Hammer, Osm. Gesch. 3) Anwesend waren noch: Melanchthon, Jonas, Osiander aus Nürnberg u. a. von Luthers Anhängern; von Zwinglis Oekolampadius und Butze r aus Strafsburg u. a.

10. Die deutsche Geschichte bis zum Westfälischen Frieden - S. 57

1900 - Berlin : Weidmann
Friedrich Ii. 12151250. 57 Landfriedensgesetz; auch shnte er sich mit den Welsen dadurch fr immer aus, da er Otto das Kind, einen Enkel Heinrichs des Lwen, zum Herzog von Braunschweig - Lneburg machte. [Kampf mit den Lombarden und dem Papstes Mit einem 47, Zahlreichen Kriegsvolke ausgerstet, ging jetzt Friedrich an die Zchti-gung der widerspenstigen Lombarden, die schon lngere Zeit den Konstanzer Frieden verletzten. Aber obwohl er 1237 der die Mailnder und ihre Verbndeten bei Cortennova (sdlich von Bergamo) einen groen Sieg gewann, so vermochte er die Lombarden doch nicht vllig zu unterwerfen. Er berlie daher diesen Kriegsschauplatz seinem klugen aber grausamen Feldherrn Ezzelino von Romano und wandte sich selbst gegen Gregor Ix., der erst heimlich, dann offen die Städte untersttzt und den Kaiser wiederum in den Bann gethan hatte1). Es folgte nun ein furchtbarer, in Schriften und Schlachten gefhrter Kampf zwischen Ghibellinen und Guelfen2), während dessen der sst 100jhrige Gregor Ix. (1241) starb. [Die Mongolen bei Liegnitz 1241.] In dieser Zeit drohte dem deutschen Reiche, das in des Kaisers Abwesenheit von seinem schon frher zum Könige gewhlten Sohne Konrad Iv. verwaltet wurde, eine groe Gefahr von Osten her. Die Mongolen hatten nmlich unter ihrem Dschingis-Chan Timudschiu, einem Tataren-Huptliuge, China, Westasien und Rußland berflutet und erschienen jetzt unter den Shnen Timudschins in Schlesien. Obwohl sie hier dem Heere des Herzogs Heinrich des Frommen von Liegnitz 1241 eine Niederlage bei Wahlstatt beibrachten, bogen sie doch, da in der Heimat Thronstreitigkeiten entstanden waren, pltzlich nach Sden ab und kehrten der Ungarn nach Asien zurck. Dagegen blieben sie noch Jahrhunderte lang die Herren Rulands. [Friedrichs Absetzung. Brgerkrieg.] Nach einer lngeren Sedisvakauz^) bestieg (1243) Innocenz Iv., frher des Kaisers ') Der Kaiser hatte den Papst dadurch gereizt, da er seinen Sohn Enzio (Heinz) mit der Erbin von Sardinien vermhlte und ihm die Annahme des sardinischen Knigstitels gestattete. Der ppstliche Stuhl erhob nmlich schon frher Ansprche auf Sardinien ebenso wie aus Korsika. a) Gregor Ix. hatte u. a. ein Konzil nach Rom berufen, das der Friedrichs Sache entscheiden sollte; der Kaiser lie aber die 60 Schiffe, die mit den Bischfen von Genua her bersetzten, bei der Insel Elba angreifen und gefangen nehmen. 3) Von sedes Sitz (heiliger Stuhl) und vacare frei sein. 1/Z . , Ja. ../z-v,
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