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1. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 12

1918 - Berlin : Weidmann
12 2. Die Hohenzollern bis auf den Groen Kurfrsten. (Ost-) Preußen. Die alten Bewohner dieses Landes waren mit den Deutschen nur weitlufig verwandt und redeten eine ganz andere, seit etwa 1600 erloschene Sprache. Als der Bischof Adalbert von Prag um das Jahr 1000 zu ihnen kam, um ihnen das Christentum zu bringen, wurde er ermordet. Erst der zwei Jahrhunderte spter entschlo sich Herzog Konrad von Masowien (nrdlich der mittleren Weichsel), den Orden Die Deutschritter, der Deutschen Ritter gegen sie zu Hilfe zu rufen und mit ihrer Bekehrung endlich Ernst zu machen. Denn er konnte allein nicht mit ihnen fertig werden, wenn sie raubend und sengend in sein Land einfielen. Die deutschen Ritter hatten damals ihren Wohnsitz in Venedig und standen unter ihrem Hochmeister Hermannvonsalza (jetzt Langensalza bei Erfurt). Dieser sandte 1230 etwa 20 Deutschritter unter H ermann Balk, der knftig dort Landmeister werden sollte, an die Weichsel. Es dauerte der 50 Jahre, bis das preuische Land unter furchtbar blutigen Kmpfen erobert wurde. Viele deutsche Fürsten und Städte waren dabei behilflich. berall legte man Burgen an, um den neuen Besitz zu sichern, und neben den Hauptburgen ent-standen ansehnliche Städte, z. B. Thorn, Kulm, Elbing und Knigsberg. Bltezeit des 10. Der Hochmeister (Siegfried von Feucht- Ordenslandes. a n g e n) siedelte 1309 in die prchtige Marienburg (au der Nogat) der. Er und seine Nachfolger regierten von hier aus mit etwa 1000 geistlichen Deutschrittern, die auf den Ordens-brgen lebten, seine Untertanen. Dazu gehrten 1. die Bischfe, 2. die weltlichen deutschen und dem Orden treu er-gebenen preuischen Ritter auf ihren Gtern, 3. die deutschen Brger, die in den Stdten groe Freiheiten genossen, und 4. deutsche und preuische Bauern, die von ihren Gtchen ge-ringeren oder hheren Zins zu zahlen hatten. Da der Orden einen schwunghaften Grohandel betrieb, so gelangte er zu er-heblichem Reichtum. Aber auf ein Jahrhundert hchster Blte Versall des folgte ein rascher Verfall. Dies hatte besonders zwei Grnde. Ordenslandes. erlosch der kriegerische Geist, als die heidnischen Litauer, die man bisher bitter bekmpft hatte, zum Christen-tum bertraten; und zweitens verfielen die Ordensritter selbst in Wohlleben und Zuchtlosigkeit. Dazu bedrckten sie die Untertanen derartig durch Steuern, da sich die weltlichen

2. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 14

1918 - Berlin : Weidmann
1 14 3. Der Groe Kurfürst 16401688. Kaiserlichen (unter Wallenstein) entsetzlich heimgesucht wurden, so geriet das Land doch in vllige Unordnung. Städte und Drfer lagen in Trmmern, die Fluren waren verwstet, und die Be-vlkerung, auch durch Pest und Hungersnot um die Hlfte und mehr zusammengeschmolzen, litt furchtbar. Der allgemeine Wohl-stand, die Rechtspflege und die Bildung des Volkes saufen tief herab. Die Bauern wurden zu Leibeigenen. Es war ein Glck fr unser Vaterland, da der Sohn des Kurfrsten, Kurprinz Fried- Friedrich Wilhelm, eine gewaltige Herrscherkraft besa und rich Wilhelm. ggankej schaffen konnte. Der junge Kurprinz, in Klln an der Spree geboren, wurde fern von dem ppigen Hofe in Ksttin er-zogen und verbrachte dann einige Jahre in Holland, wo er an seinem tapfern Vetter, dem Prinzen von Oranien, das Vorbild eines weisen Regenten hatte. Er lernte dort auch das fleiige, Ackerbau, Viehzucht und Handel treibende Volk kennen, ohne sich von den vielen Verlockungen der Hauptstadt verfhren zu lassen. Er widerstand ihnen heldenmtig, indem er einmal sagte: Ich bin es meinen Eltern, meiner Ehre und meinem Vaterlande schuldig." Er begab sich lieber in das Feldlager Oraniens, der gerade die Festung Breda belagerte und ihn mit den Worten empfing: Vetter, Ihr habt eine grere Tat getan, als wenn ich Breda erobert htte." 3. Der Groe Kurfürst ^01(688. a) Friedrich Wilhelms Kriege. Waffenstillstand 12. Als Friedrich Wilhelm 164 zur Regierung kam, war mit Schweden. ^ erp. 20 Jahre alt. Trotzdem handelte er sehr bald mit groer Umsicht. Er schlo mit den Schweden einen Waffenstillstand, um das erschpfte Land vor neuen Verwstungen zu schtzen, und entlie die unzuverlssigen Regimenter seines Vaters, die zu-gleich dem Kaiser Treue geschworen hatten. Dafr stellte er ein Das stehende eigenes, ihm unbedingt ergebenes Heer auf. Dieses ist die eer' Grundlage des ersten stehenden Heeres in Brandenburg und zu-gleich in Deutschland geworden. Mochten auch die Mannschaften in Kleve oder in Ostpreuen Dienst tun, sie fhlten sich immer mehr als Untertanen eines Staates und gingen mit dem Jubel-rufe: Hie gut Brandenburg allewege!" wenn es sein mute, in den Tod.

3. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 23

1918 - Berlin : Weidmann
5. Friedrich Wilhelm I. 23 Friedrich Wilhelm war ein strenger, aber gerechter Wohifahrts-Landesvater, der nur das Wohl seines Volkes im Sinne pfiese-hatte. Er gab fr den Acker- und Obstbau und die Pferdezucht genaue Anweisungen und nahm zahlreiche Auslnder in seinem Staate auf, um die Bevlkerung zu vermehren. In Ostpreuen siedelte er allein 17 000 Salzburger an, die ihres evangelischen Glaubens wegen vom Erzbischos vertrieben worden waren. Diese sollten das durch die Pest entvlkerte Land wieder urbar machen und Handel und Gewerbe in den Stdten neu beleben. Seine schnste Tat bestand aber in der Abschaffung der Leib-ei genschaft, in der die armen Bauern nicht blo hart be-handelt worden waren, sondern auch niemals Eigentum hatten erwerben knnen. Er machte sie jetzt erbuntertnig, d. h. sie muten zwar ihren Wohnsitz beibehalten und auch weiterhin noch dem Gutsbesitzer Dienste leisten, durften aber Eigentum er-werben und auf ihre Nachkommen vererben. Um die Gewerbe und den Handel des eigenen Landes mglichst zu frdern, ver-bot er, da fremde Waren, besonders solche, die Preußen selbst herstellen konnte, vom Auslande eingefhrt wurden. Auf diese Weise trieb er die Untertanen an, selbst fleiig zu arbeiten und zu schaffen, und die blauen Tuche Berlins z. B. waren bald in ganz Europa begehrt. 23. Wenn der König auch von Kunst und Wissenschaften Schule, nicht viel hielt, so lag ihm doch das Volksschulwesen sehr am Herzen, und er zuerst fhrte den Schulzwang ein, damit jeder-mann im Lesen, Schreiben und Rechnen und vor allem in der Religion unterrichtet sei. Whrend sich andere Fürsten seiner Zeit an allerlei Hoffesten, Schauspielen und Gastmhlern der- Einfachheit, mig vergngten, lebte er beraus einfach, fast drftig. Seine Erholung suchte er in dem Tabakskollegium, in dem er mit Generalen und Ministern bei Tabak und Bier die Er-eignisse des Tages besprach und wohl auch derbe Witze machte. Das Familienleben war freilich gestrt durch sein Verhltnis Familie, zum Kronprinzen Friedrich. Er wollte, da dieser ein guter Christ, ein sparsamer Wirt und ein strammer Soldat werden sollte. Aber Friedrich schien in allem gerade entgegengesetzt ge-artet zu sein. Er fand viel mehr an franzsischen Bchern, an Zeichnen und Fltenspiel Gefallen und beschftigte sich nach der Ansicht des Vaters zuviel damit. So kam es zu hlichen Zu-

4. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 27

1918 - Berlin : Weidmann
6. Friedrich Ii. der Groe 1740-1786. 27 Zeit, der seinem Staate eine feste, unerschtterliche Grundlage gab und fr viele Fürsten Europas ein Vorbild wurde. In seinen wenigen Muestunden beschftigte er sich auch noch mit Gelehrsamkeit und Musik. Er schrieb besonders geschichtliche Werke, verfate Musikstcke und spielte die Flte meisterhaft. Bei seinem Tode zhlte das preuische Heer etwa 200000 Heerwesen. Mann. Es bestand noch immer aus vielen unzuverlssigen Aus-lndern, so da die Mannszucht noch beraus streng, fast grau-sam sein mute. Aber die vortreffliche Ausbildung der Truppen und die Namen der Generale Schwerin, Ziethen und Seydlitz waren in der ganzen Welt bekannt und bewundert. Wie im Heerwesen, so wandelte Friedrich der Groe auch in Landwirtschaft, der Wohlfahrtspflege durchaus in den Wegen seines Vaters. Da die Schleichen Kriege viel Schaden in der Landwirtschaft angerichtet hatten, untersttzte der König die armen Bauern so-fort mit Saatgetreide, Pferden und Erla von Steuern. Er frderte besonders den Anbau der Kartoffel und des Klees und siedelte mindestens 300 000 franzsische und deutsche Kolonisten an. Die Brcher an der Oder, Warthe und Netze machte er urbar, so da er sagen konnte: Hier habe ich eine neue Provinz im Frieden erobert." Seine Lieblingskinder waren zuerst Schlesien, dann Westpreuen, Provinzen, die er ja selbst erworben hatte. In dem polnisch gewesenen Westpreuen sah es furchtbar aus. Freie Brger und Bauern gab es hier fast gar nicht, sondern nur Adlige und leibeigene Knechte. Diese wohnten aber in schmutzigen Lehmhtten mit den Haustieren meist unter einem Dache und waren selbst vllig verroht. Heute befindet sich das einst verdete Land durch die Frsorge des groen Knigs und seiner Nachfolger im blhendsten Zustande. 27. Von den Gewerb en entwickelten sich damals Gewerbe, namentlich die Linnenbereitung, der Bergbau und das Htten-Wesen in Schlesien und die Wollspinnerei und Tuchweberei in der Mark. Krefeld und Berlin wurden die Hauptpltze fr das Samt- und Seidengewerbe. In Berlin erwarb der König auch die erste Porzellanfabrik fr den Staat. Damit Kaufleute und Landwirte fr einen geringen Zins Geld geliehen bekamen, grndete er mehrere Banken. Der König baute zur Belebung des Handels den Finow- Handel, und Bromberger Kanal. Jener verbindet die Havel mit der

5. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 29

1918 - Berlin : Weidmann
7. Friedrich Wilhelm Ii. 29 Da die Ehe mit seiner Gemahlin Elisabethchristine, Der Nachfolger, die er als König nur noch selten besuchte, aber hochachtete, kinder-los war, so erbte sein Neffe Friedrich Wilhelm Ii., der Sohn seines frh verstorbenen Bruders, die preuische Krone. 7. Friedrich Wilhelm Ii. 29. Friedrich Wilhelm Ii. erschien vielen Unter- Friedrich tanen, denen die strenge Art seines Oheims nicht behagt hatte, als S81^,Il ein Erlser. Er war auch milder und tat mehr fr die Beamten und Soldaten, fr Unterricht und Bildung, als der Vorgnger. Aber es dauerte nicht lange, als die Klagen der Steuerdruck, Willkr der Beamten und andere belstnde lauter wurden, als zuvor. Denn der König hatte zwar viel guten Willen und Pflichtgefhl, aber sein weiches Gemt wurde zum Schaden des Volkes von schlechten Beratern oft mibraucht. Es kam noch hinzu, da sich die Zeiten in Europa ganz be- Franzsisch-sonders schwierig gestalteten, so da auch ein grerer Herrscher,gteoo[ut,on 1789-als es der König war, Mhe und Not genug gehabt hjte. In Frankreich brach nmlich 1789 die Revolution aus, eine ge-waltige Staatsumwlzung. Das franzsische Volk wollte nichts mehr von einem unumschrnkten König wissen, sondern selber Anteil an der Gesetzgebung und Regierung haben. Es schaffte das Knigtum ab und richtete eine Republik auf, d. h. es whlte jhrlich einige hundert Männer als seine Vertreter, die in Paris sich versammelten, fortan die Gesetze gaben und das Land regierten. Ludwig Xvi., aus dem Hause Bourbon, wurde hingerichtet. Aber die Zustnde besserten sich dadurch keineswegs. Im Gegenteil, im ganzen Lande herrschten Un-ordnung, Frevel und Schrecken. Alle Verdchtigen, d. h. solche, die anders dachten als die Mrder und Ruber, die an die Spitze des Staates gelangt waren, wurden fast ohne Gerichtsverfahren verurteilt und ebenfalls hingerichtet. Um den Greueln Einhalt zu tun, verbndeten sich die Fürsten Europas zum Kampfe gegen Frankreich. Da sie aber uneinig waren und Frankreich gewaltige Massen von Truppen ausstellt^ gingen die Franzosen aus allen Kriegen als Sieger hervor. Ihr tchtigster Feldherr war Napoleon Bonaparte aus Korsika. Er stieg schon als junger Mensch zum General auf, wurde dann Konsul und

6. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 31

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. -31 8. Friedrich Wilhelm Iii. ^9?18^0. 31. Friedrich Wilhelm Iii., seines Vorgngers Friedrich Sohn, zeichnete sich durch wahre Frmmigkeit, freundliches Wohl- majji111' wollen gegen jedermann und brgerliche Einfachheit aus. Er war aber von Jugend auf schchtern und unentschlossen. Diese Eigenschaften wren gefhrlich gewesen, wenn er nicht tchtige Generale und Minister gefunden und selbst vom Kriegswesen viel verstanden htte. Seine Gemahlin, Prinzessin Luise von Mecklenburg-Strelitz, teilte mit ihm alle Leiden, die ihm beschieden waren, mit Klugheit und Sndhaftigkeit und wurde wegen ihrer Anmut und Herzensgte vom Volke wie eine Heilige verehrt. a) Preuens Unglcksjahre 1806 und 1807. Friedrich Wilhelm Iii. hielt sich von den K r i e g s b n d - Die Friedenszeit, nissen gegen Frankreich ( 29) zunchst vllig fern. Denn er wollte seinem Lande die Schrecken des Krieges ersparen und vor allem erst die von seinem Vorgnger herrhrenden groen Staatsschulden allmhlich abtragen, und dazu bedurfte er mehrerer Jahre ungestrten Friedens. Ja er stellte sich mit dem ^Konsul Napoleon Bonaparte auf einen so guten Fu, da er fr die 1795 links vom Rhein abgetretenen Gebiete (1803) im rechtsrheinischen Deutschland reichliche Entschdigung erhielt, z. B. die Erwerbungen. Bistmer Paderborn und Hildesheim und die freien Städte Mhlhausen, Nordhausen und Goslar. Aber die Macht des Korsen, der sich 1804 zum Kaiser der Franzosen gemacht hatte, stieg immer bedenklicher. Er eroberte 1805 Wien und schlug die verbndeten sterreicher und Russen in der sog. Dreikaiserschlacht bei Austerlitz in Mhren (Napo- stuften^ isos. leon I., Alexander I. von Rußland und Franz I. von sterreich) entscheidend. Sein groartiger Sieg feuerte ihn zu dem Plane an, ein europisches Weltreich zu grnden, in dem Könige, Herzge und Fürsten von ihm abhngig werden sollten. So muten 16 deutsche Fürsten einen Rheinbund stiften und ihre Truppen ihm zur Verfgung stellen. Deutschland wurde da-durch so verkleinert, da Kaiser Franz Ii., der sich schon zwei Jahre zuvor den Titel und Namen Kaiser Franz I. von Ende des Osterreich beigelegt hatte, 1806 die deutsche Kaiserwrde nieder- $eut,"^69te,d6e8

7. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 35

1918 - Berlin : Weidmann
8. Friedrich Wilhelm Iii. 17971840. 35 von selbst, da sie auch alle zum Heeresdienste heran-gezogen wurden. Das Heer setzte sich also von nun an aus Adel, Brgern und Bauern zusammen, und Auslnder kamen nicht mehr hinein. Damit konnten auch die entehrenden Strafen wie Stockschlge und Spierutenlaufen fr immer aufhren. Da der König nur 40 000 Mann halten durfte und diese Zahl viel zu gering war, so wurden immer die ltesten Soldaten auf Urlaub entlassen und durch neue Rekruten ersetzt. So hatte der König, ohne da es Napoleon merkte, 1813 schon 110 000 Mann Linientruppen, dazu freiwillige Jger und 170 000 Mann Landwehr fr den Krieg bereit. Die Neuerung der allgemeinen Wehrpflicht, zunchst nur fr den Befreiungskampf bestimmt, wurde 1814 zu einer stndigen Einrichtung. Des Knigs bester militrischer Berater war der General v. Scharnhorst. - Die guten Folgen der Steinschen Gesetzgebung zeigten sich Sittliche und berraschend schnell. Das ganze Volk war wie umgewandelt. Wiedergeburt. Der Turnvater Jahn, ein Gymnasiallehrer in Berlin, arbeitete an der krperlichen Zucht der Jugend, der Philosoph Fichte hielt seine gewaltigen Reden an die deutsche Nation, der Theologe Schleiermacher wirkte fr die Vertiefung des sittlichen und religisen Lebens, und Wilhelm v. Humboldt, ein Bruder des groen Naturforschers Alexander v. Humboldt, grndete mitten in der traurigsten Zeit 1810 die Universitt Berlin. Kurz, alle Kreise bereiteten den Kampf gegen den Unterdrcker der Freiheit Europas, und besonders Preuens, mit herrlicher Begeisterung vor. c) Die Befreiungskriege 18131815. 36. Der Ehrgeiz und die Herrschsucht Napoleons I. Napoleons i. traten immer deutlicher zutage. Er strzte mit einem Federstrich 9dza<6t die Knigshuser in Portugal und Spanien, unterwarf sterreich zum zweitenmal und verleibte ohne weiteres Städte und Lnder im nordwestlichen Deutschland seinem Reiche ein. Um den Herrschern Europas ebenbrtig zu werden, ver-mahlte er sich mit Luise, der Tochter des Kaisers Franz I. Sein Glck schien vollendet, zumal als ihm ein Sohn (Napo-l e o n Ii.) geboren wurde. Aber Hochmut kommt vor dem Fall. Als er es wagte, mit einem Riesenheere von einer halben Million Mann auch Rußland zu unterjochen, begann seine bermchtige 3*

8. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 43

1918 - Berlin : Weidmann
10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. 43 ihre Sitzungen. Er fhrt endlich den Oberbefehl der das Heer und die Flotte. Diese Verfassung besteht noch heute zu Recht. Der zweite Wunsch des preuischen und deutschen Volkes, Wiederherstellung die Wiederherstellung eines Deutschen Reiches, erfllte sich b%un"??en noch nicht. Der Bundestag in Frankfurt a.m. berief zwar eine Volksvertretung aus ganz Deutschland und lste sich selbst auf, aber Friedrich Wilhelm Iv. lehnte doch die ihm vom Volke an-gebotene Kaiserkrone ab, weil die deutschen Fürsten ihre Zustimmung versagten. Schlielich wurde der alte Deutsche Bund durch sterreich wieder so hergestellt, wie er 1815 aufgerichtet war. Der König erwarb durch Vertrag die hohenzollerschen Erwerbungen. Frstentmer in Sddeutschland und kaufte Wilhelmshaven am Jahdebusen, wo er den ersten Grund zu einer preuischen Flotte legte. Da er von seiner Gemahlin Charlotte Luise von Bayern keine Kinder hatte, so folgte ihm beim Tode 1861 sein Bruder Wilhelm I. ](0. Wilhelm I., seit J87j Deutscher Kaiser, |86](i(888. 45. Wilhelm I. war als Kind von schwchlichem Wilhelms i. Krper. Erst spter entwickelte er sich zu immer grerer Kraft Sbefen' und Strke. Schon mit 17 Jahren machte er den Feldzug von 1814 in Frankreich mit und erwarb sich durch seinen Mut das Eiserne Kreuz. Spter beschftigte ihn nichts so sehr, als die Sorge um das Heerwesen, das er wie einst Friedrich Wilhelm I. zum besten der Welt machte. Festigkeit und Umsicht, Selbstlosig-feit und Gottergebenheit zeichneten ihn vor allem aus. Er wurde mit seinem treueften Diener Otto v. Bismarck der Begrnder des neuen Deutschen Reiches. Unser Kaiser hat ihm wegen seiner ge-waltigen Taten in Krieg und Frieden den ehrenden Zunamen der Groe" beigelegt. Er zhlte schon 64 Jahre, als er zur Regierung kam. a) Wilhelms I. Kriege. Der König von Dnemark war zugleich Herzog der deutschen Der Dnische Lnder Schleswig-Holstein und Lauenburg. Als er rie0 1864' aber Schleswig gegen frhere Vertrge zu einer dnischen Provinz

9. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 48

1918 - Berlin : Weidmann
48 10. Wilhelm I., seit 1871 Deutscher Kaiser, 18611888. 1 Ttember 9e0en die Sedan hin. König Wilhelm bernahm eptem er' hier selbst den Oberbefehl, schlug am 1. September das franzsische Heer entscheidend und schlo es vollstndig in der Stadt ein. Kaiser Napoleon, der sich unter den Eingeschlossenen befand, schrieb an unsern König: Da ich nicht in der Mitte meiner Truppen habe sterben knnen, so bleibt mir nichts brig, als meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt zu legen." Er wurde als Gefangener nach Schlo Wilhelmshhe bei Kassel ver-wiesen, ging spter nach England und starb dort (1873). Am 2. September ergab sich auch die Festung Sedan mit 100 000 Mann und 400 Feldgeschtzen. Absetzung 50. Zwei Tage spter erklrte Frankreich Kaiser Napo-apoleons -ieon Iil |r abgesetzt und rief die Republik aus. Das Schicksal des Landes nderte sich aber damit nicht. Ende Sep-Straburg tember fiel Straburg und einen Monat spter Metz in und un|ere Hnde. Hier machte Friedrich Karl 180 000 Mann zu Kriegsgefangenen und erbeutete 1300 Geschtze, ein Waffenerfolg, wie ihn die Weltgeschichte bis dahin nicht gekannt hatte. Inzwischen waren die Iii. und Iv. Armee von Sedan bis Paris vorgerckt und hatten die beraus starke Festimg eingeschlossen. Die beiden anderen Armeen schlugen sich aber mit den von Frankreich neu aufgebrachten Heeren herum und huften dabei im Norden des Landes, an der Loire und Lisaine (westlich Belfort) Sieg auf Sieg. Das Hauptquartier König Wilhelms lag in Versailles (bei Paris). In dieser Stadt Lud-wigs Xiv. ging endlich der heieste Wunsch der deutschen Nation in Erfllung: in dem prchtigen Spiegelsaale des Schlosses wurde Wilhelm i. am 18. Januar 1871 König Wilhelm I. von den deutschen Fürsten und Freien Stdten zum Deutschen Kaiser aus-1. Januar gerufen. Er gelobte dabei fr sich und seine Nachfolger, allezeit Mehrer des Deutschen Reiches zu sein, nicht an kriegerischen Er-oberungen, sondern an den Gtern und Gaben des Friedens, auf dem Gebiete nationaler Wohlfahrt, Freiheit und Gesittung". Am folgenden Tage machte die Pariser Besatzung den letzten Ver-such eines Durchbruchs, der ebenso vergeblich verlief, wie alle vorangegangenen. Schon am 1. Mrz hielten 30 000 Mann deutscher Truppen einen Einzug in Paris, dessen Bewohner dem Verhungern nahe waren, und am 10. Mai folgte der endgltige Friede zu

10. Preußisch-deutsche Geschichte - S. 63

1918 - Berlin : Weidmann
12. Wilhelm Ii. seit 15. Juni 1888. 63 1. Mai 1915 mit aller Macht ihre Stellungen bei Gorlice [gorlitze], erstrmte im folgenden Monat Przemysl sprscho-rnfchl] und besetzte Lemberg. Er erhielt fr diese Grotaten den Rang eines preuischen Generalfeldmarschalls. 65. Wie Mackensen in Galizien, so drang Hindenburg Vordringen gleichzeitig in die russische Provinz Kurland ein. Beide un^jubnfl Feldherren hatten aber einen gemeinsamen Plan in Aussicht ge- Polens, isis. nommen. Sie wollten die russischen Festungen und Streitkrfte in Polen von Sden und Norden her umklammern. Dies war ein kriegerisches Unternehmen von ungeheuerer Schwierigkeit. Unter furchtbaren Kmpfen wurden die Festungen an der Weichsel, am Njemen und am Bug zu Falle gebracht, darunter besonders Warschau, vor dem man schon einmal im ersten Kriegsjahr gestanden hatte. Aber die Russen hielten sich auch tapfer. Sie wichen immer weiter nach Osten aus, namentlich in die schrecklichen Rokitnosmpse, und leisteten ver-zweifelten Widerstand. Der Zar stellte sich jetzt selbst an die Spitze seiner Armeen, um sie noch mehr anzufeuern. Aber es nutzte ihm nichts mehr. Ende September 1915 hatten wir im Osten eine Linie erreicht, die etwa von Riga der Dnaburg sdlich bis Czernowitz [tschemwitz] verlief. Ein neuer Ver-such der Russen, von Ostgalizien und Bessarabien her West-wrts vorzudringen, milang Januar 1916 vollstndig. Schon im Oktober 1915 konnten unter solch gnstigen Eroberun Umstnden deutsche und sterreichisch-ungarische Truppen unter Montenegros! Mackensen von Rußland nach Serbien geschafft werden, um 1915 und 1916-endlich auch dieses Land nach Gebhr zu zchtigen. Da sich den Mittelmchten inzwischen Bulgarien angeschlossen hatte, wurde der Angriff von Norden und Osten her gleichzeitig unter-nommen. In kurzer Zeit fielen die beiden Hauptstdte Bel-g r a d und N i s ch in die Hnde der Verbndeten, Anfang Januar 1916 auch Montenegro mit Cetinje. Die Verbandmchte brachten den Serben zwar von Saloniki her Hilfe, aber sie reichte nicht aus und kam viel zu spt. Sie setzten sich nun in Saloniki, das doch den Griechen gehrte, unter Bruch der griechischen Neutralitt fest, zogen dort noch weitere gewaltige Truppenmassen zusammen und hofften, wenigstens die Ver-bindung zwischen Berlin und Konstantinopel zu stren, aber diese Erwartung tuschte sie vllig. Denn alsbald vereinigten sich
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