— 200 —
zerstörten frühern Hauptstadt Chartum gegenüber angelegte Omdnr-
man, nnweit des Znsammenflusses des Weißen und Blauen Nils.
Das eigentliche Ägypten breitet sich am Mittel- und Unter-
lause des Nils aus; es reicht östlich bis zum Roten Meere, westlich mit
unbestimmter Grenze bis in die Libysche Wüste. Den Kern des Landes
bildet das Nilthal, das in Oberägypten nur eine Breite von 15 bis
20 km hat, in Unterägypten aber mit der Spaltung des Stromes sich
bedeutend erweitert. Nur das Nilthal (ungefähr 30 000 qkm)
ist anbaufähig; die regelmäßigen jährlichen Überschwemmungen
Bild 72. Pyramiden.
erzeugen eine außerordentliche Fruchtbarkeit. Die wichtigsten Pro-
dnkte sind: Baumwolle, Getreide, Reis und Zucker. Der Handel
hat dnrch die Erbauung von Eisenbahnen wie auch durch Eröffnung
des Sueskanals in neuester Zeit einen lebhaften Aufschwung genommen.
Die Bevölkerung — an 10 Millionen auf 1 Million
qkm — ist in Unterägypten am dichtesten, wo auf 1 qkm un-
gefähr 250 Menschen treffen. Mehr als 3/4 der Bewohner bilden
die Fellachen (— Pflüger), größtenteils Taglöhner. — Herrschende
Religion ist der Islam; doch giebt es über 1/2 Million Christen,
zumeist Kopten, daneben an 60 000 Katholiken.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
B. Die Menschenwelt.
193
Halbinseln in Inseln zu verwandeln, um den Seefahrern Umwege
zu ersparen, wie dies z.b. mit Afrika durch den Kanal von Suez
geschehen ist. — Infolge der gegenwärtigen Ausbildung der Dampfschiffahrt
und des Eisenbahnwesens gibt es heutzutage auch keine abgelegenen
Erdräume mehr.
2. Die horizontale Gliederung der Erdräume versteht der Mensch
insofern zu ändern, als er dem Meere trockenen Boden abgewinnt und
dadurch die Flächenverhältnisse des Landes vergrößert. Ein treffliches Bei-
spiel ist die Nordseeküste.
3. Sogar der geologische Bau des Bodens kann der um-
gestaltenden Hand des Menschen nicht entgehen. Erze, Steine und
Kohlen werden durch den Bergmann der Erdkruste geraubt, und
gewaltsam vermag außerdem der Mensch in die natürliche Verteilung oder
Beschaffenheit der verschiedenen Gesteinsarten einzugreifen, aus denen die
Erde zusammengesetzt ist.
4. Die Oberflächengestalt und die Oberflächenbeschaffen-
heit erleiden durch die Hand des Menschen mannigfache Veränderungen.
So macht die Anlage von Verkehrsstraßen im Hochgebirgsland die Ab-
tragung von Gebirgsteilen und Ausfüllung von Schluchten
notwendig. Bei Eisenbahnbauten werden gar oft die Gebirgsketten
durchbrochen (Mont Cenis- und Gotthard-Tunnel). Noch großartiger
ist die umgestaltende Tätigkeit des Menschen in der Ebene. Landseen legt
er trocken (Haarlemer Meer); Sümpfe verwandelt er in Fruchtfelder (Oder-
bruch); in der Wüste schafft er Oasen, Wiesen; Heideland und Wald
wandelt er in Kornfelder und Gärten um.
5. Auch die Gewässer erfahren die Herrschaft des Menschen. Er
schreibt den Flüssen ihren Lauf vor, beseitigt Stromschnellen und Strudel,
baut künstliche Strombetten, Kanäle genannt, und heißt in ihnen die Schiffe
auch bergauf fahren. — Durch unsere fortgeschrittenen Verkehrsmittel ist
ebenso die trennende Kraft den Gewässern längst benommen.
6. Der Mensch besitzt weiter Macht über das Klima. Er ändert das
Klima und die Regenmenge durch Anpflanzung und Ausrodung von Wäldern.
Er sorgt für künstliche Bewässerung, und tatsächlich leben Hunderte von
Millionen Menschen in Gegenden, wo künstliche Bewässerung betrieben wird.
Er schafft in seinen Wohnungen sich künstliche Wärme und durch sinnreiche
Vorkehrungen mehr Kühle, als der Himmelsstrich gewährt. So bereitet er
sich die Möglichkeit, in allen Zonen zu leben.
7. Groß ist der Einfluß des Menschen auf die Pflanzenwelt.
Er rodet Wälder aus, er zieht in seinen Treibhäusern die Pflanzen und
Früchte der Tropen, er erweitert den Verbreitungsbezirk der Gewächse nach
Geistbeck. Geographie. 36. u. 37. Aufl. 1z
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
162
Erdkunde der Lebewesen (Biogeographie).
6. Ebenso allgemein anerkannt ist die Anziehung des Meeres auf den
Menschen. Keines der großen Menschenzentren der Erde liegt vom Meere
abgeschnitten; alle sind vom Meere umgeben, durch Häsen und Flüsse mit
ihm in engster Verbindung. Das Rheindelta, die Küsten von Frankreich,
England, die Küsten von Indien und China treten auf einer Bevölkerungs-
dichtigkeitskarte der Erde als Zeugen für die Eigenschaft des Meeres aus,
die Menschen an seinen Ufern zu sammeln.
7. Gleichfalls für die Verteilung der Bevölkerung nicht ohne Belang
sind die sog. Lockmittel des Verkehrs. Die Entdeckung von Gold erfüllte
Kalifornien und Australien plötzlich mit einer zahlreichen Bevölkerung; die
Portugiesen wurden von den Gewürzinseln des Morgenlandes angezogen;
die Russen sind als Eroberer in dem Verbreitungsgebiete der Pelztiere
bis nach dem äußersten Osten Sibiriens, ja selbst bis nach Amerika
vorgedrungen, und der Kabliaufang führte die Franzosen nach Neu-
Fundland.
8. In hohem Grade ist endlich die Bevölkerungsdichte eines Gebietes
abhängig von dem jeweiligen Kulturzustande seiner Bewohner. So ver-
mögen z. B. auf einem Boden, der früher nur einige Familien von Fischern
oder Jägern ernährte, Menschen, die mit den Werkzeugen einer höheren
Kultur ausgerüstet sind, in ungleich größerer Zahl zu wohnen.
Die Gebiete, in denen auf großen Strecken eine dichte Bevölkerung wohnt,
find 1. Süd- und Ostasien mit 840 Mill. und 2. Europa mit Vorderasien und
Nordafrika mit 480 Mill. Diese beiden Gebiete zählen mehr als aller Menschen
der Erde. Amerika mit seinen 150 und Afrika mit 120 Mill. (mit Ausnahme von
Nordafrika) fallen schon wenig ins Gewicht; noch weniger Australien und die
Inselwelt des Stillen Ozeans.
Ii. Einheit des Menschengeschlechtes. Die gesamte Mensch-
heit bildet trotz großer Verschiedenheit in Körperbau, Lebensweise und
Gesittung eine Einheit. Hierfür sprechen die allen Menschen eigene
geistige Begabung, der Besitz einer artikulierten Sprache und das Vor-
handensein religiöser Vorstellungen auch bei den tiefststehenden Völkern.
— Als Heimat des Menschengeschlechtes gilt zumeist Asien, von
welchem Kontinente aus die Besiedlung der Erde auch am leichtesten er-
folgen konnte.
Iii. Die Menschenrassen. Trotz der Einheit des Menschen-
geschlechtes lassen sich in ihm mit Rücksicht auf den Körperbau verschiedene
Gruppen unterscheiden: die Menschenrassen. Die am meisten verbreitete
Einteilung ist die nach der Hautfarbe, zuerst von Blumen ba ch vor-
geschlagen. Danach unterscheidet man: 1. die hellfarbige Rasse, auch
mittelländische oder indo-atlantische genannt — hell bis bräunlich,
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich England Indien China Kalifornien Australien Sibiriens Amerika Ostasien Europa Nordafrika Amerika Afrika Nordafrika Körperbau Asien
168
Erdkunde der Lebewesen (Biogeographie).
im Bodensee, Venedig im Adriatischen Meere). Umgekehrt sucht er auch
Halbinseln in Inseln zu verwandeln, um den Seefahrern Umwege
zu ersparen, wie dies z. B. mit Afrika durch den Kanal vou Suez
geschehen ist. — Infolge der gegenwärtigen Ausbildung der Dampfschiffahrt
und des Eisenbahnwesens gibt es heutzutage auch keine abgelegenen
Erdräume mehr.
2. Die horizontale Gliederung der Erdräume versteht der
Mensch insofern zu ändern, als er dem Meere trockenen Boden abgewinnt
und dadurch die Flächenverhältnisse des Landes vergrößert. Ein treffliches
Beispiel ist die Nordseeküste.
3. Sogar der geologische Bau des Bodens kann der um-
gestaltenden Hand des Menschen nicht entgehen. Erze, Steine und
Kohlen werden durch den Bergmann der Erdkruste geraubt, und
gewaltsam vermag außerdem der Mensch in die natürliche Verteilung oder
Beschaffenheit der verschiedenen Gesteinsarten einzugreisen, aus denen die
Erdrinde zusammengesetzt ist.
4. Die Oberflächengestalt und die Oberflächen beschaffen-
heit erleiden durch die Hand des Menschen mannigfache Veränderungen.
So macht die Anlage von Verkehrsstraßen im Hochgebirgsland die Ab-
tragung von Gebirgsteilen und Ausfüllung von Schluchten
notwendig. Bei Eisenbahnbauten werden gar oft die Gebirgsketten
durchbrochen (Mont Cenis- und Gotthard-Tunnel). Noch großartiger
ist die umgestaltende Tätigkeit des Menschen in der Ebene. Landseen legt
er trocken (Haarlemer Meer); Sümpfe verwandelt er in Fruchtfelder (Oder-
bruch); in der Wüste schafft er Oasen, Wiesen; Heideland und Wald
wandelt er in Kornfelder und Gärten um.
5. Auch die Gewässer erfahren die Herrschaft des Menschen. Er
schreibt den Flüssen ihren Lauf vor, beseitigt Stromschnellen und Strudel,
baut künstliche Strombetten, Kanäle genannt, und heißt in ihnen die Schiffe
auch bergauf fahren. — Durch unsere fortgeschrittenen Verkehrsmittel ist
ebenso die trennende Kraft den Gewässern längst benommen.
6. Der Mensch besitzt weiter Macht über das Klima. Er ändert
das Klima und die Regenmenge durch Anpflanzung und Ausrodung von
Wäldern. Er sorgt für künstliche Bewässerung, und tatsächlich leben
Hunderte von Millionen Menschen in Gegenden, wo künstliche Bewässerung
betrieben wird. Er schafft in seinen Wohnungen sich künstliche Wärme
und durch sinnreiche Vorkehrungen mehr Kühle, als der Himmelsstrich ge-
währt. So bereitet er sich die Möglichkeit, in allen Zonen zu leben.
7. Groß ist der Einfluß des Menschen auf die Pflanzenwelt.
Er zieht in seinen Treibhäusern die Pflanzen und Früchte der Tropen,
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Die Scheide. Frankreich. §. 54. §. 55. 107
3. Die Schelde, der westlichste Strom des germanischen Tief-
landes, erhält in ihrem untern Laufe durch das Aufsteigen der
Meeresflut eine ansehnliche Schiffbarkeit. An der Mündung theilt
sie sich in die (nördliche) Oster- und die (südliche) Westerschelde,
welche die Inseln Süd- und Nord-Beveland und Walcheren ein-
schließen. §§i
§. 55. Frankreich.
Grenzen.
Frankreich hat zu natürlichen Grenzen die beiden wichtigsten
Meere und die beiden höchsten Gebirge Europas, und wo die
Westalpen aufhören (am Genfer-See), da setzen der Jura und die
Vogesen die natürliche Grenze fort. Durch die Einverleibung von
Savoyen und Nizza (1860) ist das französische Gebiet bis auf
die Ostseite der Westalpen ausgedehut worden, wogegen es durch
den Frieden von 1871 ganz Elsaß (außer der Festung Belfort
nebst Nayon) und Deutsch-Lothringen nebst Metz verloren hat.
Horizontale Gliederung.
Die Küstenentwicklung ist nicht bedeutend; denn Frankreich
hat nur zwei Halbinseln, die der Bretagne und die der Nor-
mandie. Jnselbildnng fehlt fast gänzlich, da Corsica physisch
eher zu Italien gehört. Gute Häfen mußten zum Theil erst durch
Kunst geschaffen werden und fehlen am biscayischen Meerbusen
gänzlich, weil hier der vorherrschende Westwind und eine um-
biegende Meeresströmung eine Kette von Sanddünen angehäuft
hat, welche die coutinentalen Gewässer vom Meere absperren und
in Sümpfe und Moräste verwandeln.
Vertikale Gestaltung.
Vorherrschend ist die Form der Ebene und zwar nicht der
wagerechten, sondern der wellenförmigen (wie in dem gegenüber-
liegenden England). Die vertikale Erhebung des Bodens ist
am bedeutendsten au der Süd- und Ostgrenze: Pyrenäen (s. S. 78),
Westalpen (s. S. 86), Jura (s. S. 91), Vogesen (s. S. 93),
Ardennen (s. S. 93); dazu kommt ein centrales Gebirqsland
(s. S. 94).
Flüsse und Canäle.
Ausdehnung, Schiffbarkeit, zweckmäßige Ve^theilnng und viel-
fache künstliche Verbindung der natürlichen Wasserschätze sind vor-
theilhaft vereinigt. Von seinen beiden hohen Grenzgebirgen erhält
Frankreich je einen Hauptstrom: die Rhone (s. S. 102) von den
Alpen, und die Garonne (s. S. 106) von den Pyrenäen, die
beiden anderen Hauptströme, Loire und Seine (s. S. 106),
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Extrahierte Personennamen: Corsica
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Westerschelde Frankreich Frankreich Europas Genfer-See Nizza Frankreich Bretagne Italien England Süd- Frankreich
Frankreich. Geographische Stellung. Gliederung. 8- 56. 199
§. 56.
Die Republik Frankreich.
Geographische Stellung.
Frankreich nimmt eine vermittelnde Stellung zwischen der
romanischen und der germanischen Welt ein, indem es im Süden
und Südosten an zwei romanische Länder, im Norden und Nordosten an zwei
germanische uumittelbar grenzt und von Großbritannien nur durch eine enge
Wasserstraße getrennt ist. Daraus folgte, daß es nicht nur selbst beide
Elemente, das romanische und germanische, in sich aufgenommen und mit
einander vermischt, sondern auch seinen germanischen Nachbarn, den Deutschen
und den Briten, diejenigen romanischen Bestandtheile, die sich in ihrer Civili-
sation vorfinden, mitgetheilt hat. Eine solche Doppelnatur seiner eigenen
Gesittung hat dieser sowohl in den Ländern des Südens als in denen des
Nordens leichten Eingang verschafft, und daher war Frankreich in den letzten
Jahrhuuderteu, neben seinem bedeutenden Einfluß in den politischen Verhält-
nissen, auch zu einer gewissen geistigen Weltherrschaft gelangt und hat durch
die weite Verbreitung der srauzösischen Sprache (seit Lndwig Xiv. die Sprache
der Diplomatie) einen internationalen Ideenaustausch vermittelt.
Seine Stellung zum Ocean, nach welchem drei große Wasserstraßen
führen, hat Frankreich nicht die Bedeutung gegeben, welche man vielleicht er-
warten könnte. Vor der Auffindung der neuen Welt hat fast nur die mit
zahlreichen Häfen ausgestattete Nordwestküste eine Bedeutung erlangt als
Gegengestade der englischen Küste, welcher sie celtische, römische und uormauui-
fche Bevölkerung als Ansiedler und Eroberer zugeführt hat. Aber nachdem
die atlantische Küste durch die Entdeckungen gegen Anfang des 16. Jahr-
Hunderts eine höhere Bedeutung erlangt hatte, haben die Franzosen am
wenigsten von allen am atlantischen Ocean wohnenden Nationen an der
Stiftung großer Reiche jenfeit des Oceans Theil genommen. Nie hat Frank-
reich ans der See glänzende Erfolge errungen. Das entschiedene Uebergewicht
des weiten Binnenlandes über das Küstengebiet, in Verbindung mit einem
reichen, die meisten Bedürfnisse in der Nähe befriedigenden Boden, dann das
Jahrhunderte hindurch vorhandene Gelüste, die continentale Grenze im Osten
und Nordosten vorzurücken, vielleicht auch die Einförmigkeit des Seelebens
gegenüber der Lebhaftigkeit des französischen Charakters, alle diese Umstände
haben zusammengewirkt, daß die Nation nicht ein nach oceanischer Größe
strebendes Seevolk geworden ist.
Wie bei der iberischen Halbinsel, so kann man auch bei Frankreich einen
kleinern (%), mediterranen, und einen weit größern Qj^), oceanifchen
Theil unterscheiden, zwischen denen die Sevennen, das Plateau vou Lpouuais
und Eote d^or das Scheidegebirge bilden, welches (wie der Ostrand der Hoch-
fläche in Spanien), obgleich dem Mittelmeer' weir mehr genähert als dem
Ocean ^ seine Hauptströme in längerem Laufe dem Ocean zufendet. Wie anf
jener Halbinsel, jo beschränkt sich auch hier der mediterrane Theil auf ein
einziges großes Stromgebiet (der Rhone) nebst dem Küstensaume am Mittel-
meer, während der oceanische Theil sämmtliche übrige Stromgebiete enthält.
Grenzen.
Frankreich hat zu natürlichen Grenzen die beiden wichtigsten
Meere und die beiden höchsten Gebirge Europa's, und wo die West-Alpen
aufhören (am Genfer-See), da setzen der Jura und die Vogesen die
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland]]
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frankreich Frank- Frankreich Spanien Frankreich Genfer-See
Deutschland. Gliederung. §. 60. 227
südamerikanischen Küste von Guyana (gewöhnlich nach dem Haupt-
flusse Surinam benannt, mit dem Hauptorte Paramaribo) übersteigen die
Ausgaben die Einnahmen und der Ausfall wird durch deu Ueberschuß aus
den ostindischen Besitzungen gedeckt.
F. 60.
Das deutsche Reich.
Weltstellung.
Wie Europa in der Mitte der Landhalbkngel liegt und das Verbindnngs-
glied aller Continente bildet, so werden durch Deutschland, das Land der
Mitte zwischen dem slavischen Osten und dem romanisch-germanischen Westen,
zwischen den nördlichen und südlichen Halbinseln Enropa's, die vielfach ge-
spaltenen Glieder Europa's zu einer wahren Einheit verbunden. Durch die
unmittelbare Verbindung mit allen Ländern Mittel- und Ost-Enropa's (deren
Einflüsse es empfängt und auf die es einwirkt) und die mittelbare Verbindung
mit den übrigen europäischen Ländern auf den: Land- und Seewege ward
Deutschland nicht nur ein geographisches, sondern anch ein historisches
und geistiges Centrum unseres Erdtheils. Aus diesem „Herzen Europa's"
ist germanische Bevölkerung nach allen Seiten hin ausgeströmt und hat sich
in den nordwestlichen Nachbarländern (Belgien, Holland, Großbritannien), in
den nördlichen (Scandinavien) und östlichen (Oesterreich, Rußland), größtenteils
unvermischt mit fremden Elementen, erhalten. Dieses historische Centrum
Europa's ward das Durchgangsland für die Völkerbewegungen von Osten
her und zugleich der Wahlplatz für die Entscheidung der wichtigsten enropäi-
schen Kriege. Dieses geistige Centrum empfing die christliche Bildung von
deu älteren Cnlturvölkeru im Süden und Westen, und theilte sie dem Norden
und Osten mit.
Deutschlands Weltstellung begünstigt keineswegs die Ausbildung einer
Seemacht und eines überseeischen Verkehrs. Die Alpen hemmen die bequeme
Verbindung mit dem reichen Süden; im Norden, wohin alle seine größeren
Ströme mit Ausnahme der Donau ihre» Weg suchen, hat es nur Binnen-
meere, beide leicht durch fremde Seemächte zu versperren, beide keineswegs reich
an geschirmten Häsen, an windstillen, bergenden Golfen; das eine, das „deutsche
Meer", umgürtet die ihm mühsam abgewonnenen Küsten von Friesland mit
einer tückischen Reihe brandungsvoller Dünen-Eilande, das andere, die Ostsee,
hemmt die bequeme Verbindung mit der See durch einen Dünenkranz, durch
welchen sich die Binnengewässer der Haffs einen fchmalen Ausgang bahnten.
Die Vereinigung des buchtenreichen Schleswig-Holstein mit Deutschland ist
daher für die Entwicklung einer deutschen Kriegs- und Handels-Marine von
außerordentlichem Vortheile (s. Kiel).
Horizontale und vertikale Gliederung.
In Beziehung auf horizontale Gliederung nimmt Deutschland
eine mittlere Stelle zwischen dem massenhaften Ost-Europa und dem stark
gegliederten West- und Süd-Europa ein. Die Halbinselbildung und daher
auch die Küstenentwickelung ist unbedeutend, noch mehr die Jnselbildung
(Rügen ist die einzige bedeutendere deutsche Insel). Deutschland ist ein
Continentalland, dessen Meeresgrenzen (400 Meilen) nur 74 des
Umsanges betragen.
15*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Guyana Surinam Europa Deutschland Deutschland Belgien Holland Oesterreich Deutschlands Donau Friesland Ostsee Schleswig-Holstein Deutschland Deutschland Ost-Europa Süd-Europa Deutschland
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordholland Vlieland Europas Belgiens Hollands Zuider-See Dollart Nord-Brabant Limburg Nord-Brabant Limburg Holland Friesland Seeland Hollands England Utrecht Groningen Amsterdam Deventer Hollands Maas
Pyrenäen-Halbinsel. Weltstellung. Honzontale Gliederung. §. 51. 151
Die hohe commercielle und militärische Wichtigkeit der durch ihre Hafen-
Bildung ausgezeichneten Insel Malta, welche schon durch ihre Lage die
Passage aus dem östlichen iu's westliche Becken des Mittelmeeres beherrscht,
hat früh Ansiedler angelockt, welche die ursprünglich kahlen Kalkfelsen mit
Dammerde angeblich aus Sicilieu bedeckten. Die stark befestigte Haupt- und
Universitätsstadt la Valetta (56 000 E.) an der Nordostküste ist eine große
Waffenniederlage Englands, als Freihafen ein Hauptmarkt für den Verkehr
mit Nordafrika und dem östlichen Becken des mittelländischen Meeres und
ein Knotenpunkt für alle britischen Dampferlinien in diesem Meere.
§. 51.
£Ue Pyrenäen-Halbinsel oder iberische Halbinsel.
Geographische Stellung.
Die westliche der drei Halbinseln Süd-Europa's bildet die Grenze des
Mittelmeeres gegen den Ocean und den Uebergang von Europa zu Afrika.
Mit dem europäischen Continent durch eine hohe, schwer übersteigbare Gebirgs-
mauer im Nordosten zusammenhängend, und an den übrigen Seiten vom
Meer umgeben, ist sie ein in sich abgeschlossenes Ganzes (wie Arabien),
welches, von Afrika nur durch eine schmale Meerenge getrennt, im Mittel-
alter ebenso eine Völkerbrücke für Wanderungen und Verbreitung der (arabi-
fchen) Cultur gewesen ist, wie die kleinasiatische Halbinsel im Alterthum.
Später hat sie, als der am weitesten gegen Westen vorgeschobene Theil des
europäischen Kontinents, sich vorzugsweise an den Entdeckungen und Eroberungen
in Amerika betheiligt.
Als ein riesenhaftes Bollwerk zwischen dem atlantischen und dem
mittelländischen Meere hat die iberische Halbinsel (wie Frankreich) eine man-
tirne (mediterrane) und eine oceanische Seite. Durch erstere uuterhält sie
mit dem romanischen, durch letztere mit dem germanischen Europa eine
wechselseitige Verbindung. Dieser Gegensatz zwischen einem oceanischen und
maritimen Hispanien prägt sich auch in der Geschichte aus, sowohl in der
römischen Eintheilung des Landes in ein diesseitiges und jenseitiges Hispanien,
als in den Königreichen Aragonien und Castilien, deren Vereinigung die
Einheit der spanischen Monarchie begründete.
Horizontale Gliederung.
Die iberische Halbinsel hat, wie Afrika, einen fast inselartigen
Charakter, ja sie würde eine völlige Insel sein, wenn die Oberflüche
des Meeres 160 m höher wäre und die Tiefebene am Nordfuße der
Pyrenäen zu einem zweiten Aermel-Meere machte. Der Mangel an
tieferen Meereseinschnitten und daher an Halbinseln gibt (wie bei der
Halbinsel Arabien) der Küstengestaltung eine große Einförmigkeit. Mehr
gegliedert als die Nordwestküste (durch kleine Rias, s. S. 154) und
die (zum Theil mit Strandsümpfen bedeckte) Westküste sind die Süd- und
die Ostküste, letztere ist zugleich mit Jnselbildung (jedoch in weiterer Ferne
— welcher?) ausgestattet. Diese geringe Knstenentwickelung in Verbin-
dung mit der geringen Schiffbarkeit der großen Ströme im Innern hat
erst spät eine Benutzung der günstigen oceanischen Lage der Halbinsel
herbeigeführt.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Extrahierte Personennamen: Honzontale
Extrahierte Ortsnamen: Malta Valetta Englands Nordafrika Europa Afrika Afrika Amerika Frankreich Europa Hispanien Hispanien Aragonien Afrika
Niederlande. Geogr. Stellung. Horizontale Gliederung. §. 59. 223
in dem Centralgebiete der Maas (am Einflüsse der Ourthe), dessen Bevölke-
rnng vorzugsweise mit der Gewinnung von Kohlen und Eisen, sowie mit der
Bearbeitung des Eisens, insbesondere zu Waffen, Geschützen und Maschinen,
beschäftigt ist (daher: „das belgische Birmingham"). Seraing, an der
Maas, besteht aus einem Eomplex von Kohlengruben, Eisengießereien und
Maschinenwerkstätten, der das großartigste Bild continentaler Gewerbthätigkeit
gewährt. Verviers ist für Tuchfabrikation einer der ersten Plätze Europa's,
Spa ein (besonders im 18. Jahrhundert) berühmter Badeort.
9. Belgisch-Luxem bürg, auf dem Plateau der Ardennen (mit den
kleinen Städteu Arlon und Bouillon), enthält von allen belgischen Pro-
vinzeu am meisten deutschredende Bevölkerung (25 000 Deutsche).
59.
Das Königreich der Niederlande (Holland).
Geographische Stellung.
Ein zäher, tüchtiger germanischer Volksstamm hat das Mündungsgebiet
des Rheines, der Maas und der Schelde durch eiue sast zweitauseudjährige,
ununterbrochene Arbeit, vermittelst Anlage von Deichen, Eanälen und Schleu-
sen, zum Theil den Meeresfluten abgerungen und aus einer sumpfigen Wüste
in ein gartenähnliches Eulturland umgewandelt, wo der Ackerbau, nament-
lich aber die Viehzucht, zur höchsten Entwicklung gedieh, während zugleich
ein durch Natur und Kunst wunderbar verflochtenes hydrographisches Netz von
Meeresbuchten und Stromlinien die Verbindung des Innern mit der See so
vervielfältigt, daß ein großer Theil des Landes gleichsam einen einzigen Hasen
zu bilden scheint. Die durch deu siegreichen Kamps mit den Elementen und
der heimatlichen Natur gekräftigte Bevölkerung benutzte die oceanisch e Lage
ihres Laudes und den Besitz der Mündungen von drei schiffbaren Strömen
zu eiuer einträglichen Frachtfahrt zwischen dem Norden, Westen und Süden
von Europa, später zum Zwischenhandel zwischen ihren Colonien und den
colonielosen Staaten Mittel-Enropa's. Als See- und Colonial-Macht ward
Holland im 17. Jahrhundert die Nebenbuhlerin des gegenüberliegenden Insel-
reiches, zu welchem es die Brücke vom Eontinent bildet, und gelangte zu einem
hohen Grade des Wohlstandes, der sich fast allenthalben im Anbau des Bodens
und in den Wohnplätzen der Menschen zu erkennen gibt.
Horizontale Gliederung.
Das Königreich Holland bildet den niedrigsten Theil des nieder-
rheinischen Tieslandes. Es erhält durch den bedeutenden Einschnitt der
gefährlichen Zuidersee (zwischen den nordwestlichen und deu Nordost-
liehen Provinzen) eine ansehnliche Steigerung seiner Küstenlänge und
somit seiner Zugäuglichkeit von der Seeseite , welche um so wichtiger ist,
als an der Nordwestkülte ein (18 M.) langer Dünengürtel von der
nördlichsten Spitze Nordhollands (dem Held er) bis zu den Mündungen
der Maas das Land von dieser Seite her unzugänglich macht. Kein
europäisches Land ist so sehr von Abzugsgräben und Eanälen durch-
schnitten, theils zur Entwässerung des sumpfigen Marschbodens, theils
für den Personen- und Waaren-Transport vermittelst der sog. Trekschuyten.
Die .Jnselbildnng ist nicht unbedeutend, theils in den Mündungen
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T53: [Frankreich Stadt Loire Paris Rhone Garonne Maas Lyon Orlean Hauptstadt], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederlande Holland Rheines Europa Holland Holland