346
Eidergänse. — Die Mineralien sind fast gleichmäßig ausgetheilt.
Nur hat man bisher im Süden mehr Gold und Edelsteine, und im
Norden mehr Eisen gefunden.
12. Die Bewohner unserer Heimath sind uns nach ihrer Haut-
farbe und Gesichtsbildung, nach ihrer Lebensart und Beschäftigung,
nach Sitten, Sprache und Religion bekannt. Nicht alle Menschen,
welche die große Erde bewohnen, haben die Hautfarbe und Gesichts-
bildung, die Lebensart und Beschäftigung, die Sitten, Sprache und
Religion, wie wir. Es gibt vielmehr hierin eine große Verschieden-
heit. Viele Millionen Menschen haben eine weiße Hautfarbe;
bei andern ist die Haut gelblich, schwarz, kupferroth, dunkel- oder
hellbraun. Viele Menschen leben noch in ganz wildem Zu-
stande und ernähren sich von Jagd, Fischerei oder gar vom
Raube. Andere leben von ihren Heerden, mit welchen sie von einem
Orte zum anderen herumziehen, und werden Hirtenvölker oder
Nomaden genannt. Noch andere haben bestimmte Wohnorte,
treiben Ackerbau, Gewerbe und Handel und heißen gebildete
oder gesittete Völker. — Wie wir unsere eigene Sprache
sprechen, so hat fast jedes Volk seine eigene Sprache. Im Ganzen
soll es an 3000 verschiedene Sprachen und Mundarten auf der
Erde geben.
13. Der Religion nach lassen sich die Menschen eintheilen in
Heiden, Muhamedaner, Juden und Christen. Das Heiden-
thum oder die Vielgötterei ist eine von Menschen ersonnene
Religion, die nur wenige Reste der Uroffenbarung enthält. Die
muhamedanische Religion, von dem falschen Propheten Mu-
hamed gestiftet, ist eine lügenhafte Nachäffung des Juden- und
Christenthums. Das Judenthum ist die von Gott durch Moses
und die Propheten den Vätern des alten Bundes geoffenbarte, auf
Jesum Christum hinweisende Religion. Das Christenthum ist
die Offenbarung des dreieinigen Gottes in dem menschgewordenen
Sohne Gottes, Jesus Christus. Von der durch Jesus Christus
gestifteten oder katholischem Kirche haben sich im Laufe der
Zeit abgesondert: die Griechen und die Protest an ten, welche
letztere wiederum in Lutheraner. Reformirte, Anglikaner
und zahlreiche Sccten zerfallen. Nach einer ungefähren Schätzung
beträgt die Zahl der Christen 304, der Juden 5, der Muhamedaner
135 und der Heiden 830 Millionen.
14. Menschen, welche gemeinschaftlichen Ursprung und die-
selbe Sprache haben, machen ein Volk aus. Wird ein Volk oder
ein Theil desselben nach bestimmten Gesetzen von einer gemein-
schaftlichen Regierung regiert, so bildet es einen Staat. Re-
gien in einem Staate nur ein Oberhaupt, so ist der Staat eine
Monarchie, die wieder unumschränkt oder eingeschränkt sein
kann; regieren Mehrere, so nennt man den Staat Freistaat
oder Republik. Das Oberhaupt des Staates bekommt verschie-
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T187: [Religion Christus Christ Christentum Zeit Jahr Volk Christenthum Heide Geburt], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
307
steht in Verbindung mit dem Wasser in der Erde und in den Flüssen
und leitet den galvanischen Strom vom andern Pole der Säule fort.
Mit dem in Wien aufgestellten telegraphischen Apparate ist glerchfalls
eine in einen Brunnen gelegte Platte in Verbindung, und so ist dem
Strome die Vereinigung in der Erde möglich.
Man hat gegenwärtig nicht nur Orte des Festlandes durch Tele-
graphenlinien mit einander verbunden, sondern sogar den vermitteln-
den Draht durch das Meer zwischen England und Frankreich, zwischen
Dover und Boulogne, geführt. Derselbe ist von einem Tau einge-
schlossen, welches mit Guttapercha überzogen ist. Denn ohne eine
gegen Feuchtigkeit schützende Umgebung würde der galvanische Strom
aus dem Drahte geleitet werden. Um diese Ableitung zu verhüten, sind
die Drähte längs den Eisenbahnen zur Befestigung auch nicht um die
Stangen selbst, sondern um thönerne Hütchen auf denselben ge-
wunden.
5. Veränderung der Naturkörpcr.
Zn den ältesten Zeilen harten die Menschen wenige Kenntniß über die
inneren Bestandtheile der Körper; sie verarbeiteten, nachdem sie den Ge-
brauch des Feuers kannten, die Stoffe, welche die Natur ihnen gab, zu
allerlei nützlichen Dingen. Sic bucken Brod, machten Wein aus Most,
benützten die Milch zu Käse und Butter, machten Glas, Salz, färbten
Tücher, schmiedeten und hämmerten Instrumente und Geräthschaften, sprengten
sogar Felsen, wie man erzählt, mit Essig u. s. w. Später versuchte man
sich in der sogenannten Goldmacherci, d. h. man bemühte sich, aus unedlen
Stoffen Gold zu machen. Dies ist aber bis heute noch nicht gelungen, da
das Gold ein eigenes metallisches Element ist. Man kam aber bei diesen
Versuchen auf manche merkwürdige Entdeckungen. Man erfand das Pulver,
das Porzellan, brannte Ziegel, Kalk, Backsteine.
Spater entdeckte man allerlei Arzneiniittel, Färbcstoffe, brannte die
herrlichsten Malereien in Glas. Zn der neuesten Zeit ist man im Zerlegen
und Zusammensetzen, im Auffinden und Anwenden der Grundstoffe sehr
weit gekommen. Bis jetzt hat man 63 einfache Stoffe entdeckt, welche
sich nicht werter zerlegen taffen, und die man deßhalb Elemente nennt,
weil sic die Bestandtheile aller Körper bilden. Von diesen wollen wir die
wichtigsten betrachten.
_Ij Der Sauerstoff oder die Lebenslust ist ein Bestandtheil der
meisten Körper, b.sonders des Wassers und der atmosphärischen Luft, in
welchen er mit andern Bestandtheilen verbunden vorkommt. Rein ist er
schwerer als die gewöhnliche Luft, ohne Geruch, Farbe und Geschmack. Er
hat zu fast allen Stoffen eine Verwandtschaft und verbindet sich daher
leicht mit ihnen, besonders wenn die Körper erwärmt werden. Verbindet
er sich rasch, wie z. B. mit dürrem Stroh oder Ho-z, so entsteht Wärme
und Licht oder Flamme. Das Verbrennen der Körper ist demnach nichts
Anderes als die Verbindung des Sauerstoffes mit den in denselben enthal-
tenen Stoffen. Zum Verbrennen der Körper und zum Athmen ist Sauer-
stoff nöthig. Zn dumpfen Gewölben und Zimmern, in welchen er nicht
ist, geht das Feuer aus und der Athem stockt. Darum muß man von Zeit
zu Zeit die Fenster öffnen, denn die atmosphärische Luft enthält ein Fünftel
Sauerstoff. Durch Anblasen mit dem Munee oder mit einem Blasbalgc
wird das Feuer angefacht, weil inti dem Hinzufließen der Luft auch mehr
20 *
370
der Chaldäer, den Götzendienst in gräuelvoller Ausgelassenheit feier-
ten und die Pest der Sittenlosigkeit über das Land verbreiteten.
Darum gilt auch Babylon in der heiligen Schrift als Bezeichnung
des Aberglaubens und der Lasterhaftigkeit. In weltlichen Dingen,
in Ackerbau, Handel, Gewerben und Künsten waren die Babylonier
und Assyrier sehr weit gekommen. Sie verfertigten prächtige Tep-
piche, Gewänder von den schönsten Farben, geschnittene Steine,
wohlriechende Essenzen und überhaupt mannichfaltige Gegenstände
des Putzes und der Ueppigkeit. Verstand und Fleiß stand auch in
dieser Hinsicht im Dienste des lasterhaften, üppigen Götzendienstes.
Die Könige herrschten als Despoten; die Unterthanen, besonders
das weibliche Geschlecht, schmachteten in erniedrigender Knechtschaft.
Meder und Perser.
Lange Zeit war das im Süden des kaspischen Meeres lie-
gende, kalte, rauhe, aber fruchtbare Gebirgsland Medien mit seiner
Hauptstadt Ekbatana ein Theil des assyrischen Reiches, bis die
tapfern Meder der assyrischen Herrschaft ein Ende machten. Der
medische König A st y a g e s war der Großvater des berühmten Perser-
königs Ey rus, der Babylonien, Assyrien und Medien unter die
persische Herrschaft brachte.
Persien ist ein kaltes Gebirgsland, dessen älteste Bewohner
zwar arm, aber abgehärtet und muthig genug waren, um die an-
gränzenden weichlichen Meder, Babylonier und Kleinasiaten zu
unterjochen. Die Religion der Perser, ursprünglich Sterndienst,
wurde zur Zeit des Königs Darius 1. von dem weisen Z oro a ft er
sehr verbessert. Seine Lehre, die er in dem Buche Zend-Avesta
(lebendiges Wort) niedergelegt, verkündete ein höchstes Wesen, das
jedoch zwei Götter geschaffen, Ormuzd und Ahriman, wovon letz-
terer böse wurde. Von ihm rührt das Böse in der Welt her.
Sonne und Feuer sind Sinnbilder des höchsten Wesens. Rach dem
Tode, der eine Folge der Sünden der ersten Menschen ist, folgt ein
belohnendes und strafendes Gericht. Es gibt eine Auferstehung
der Todten.
Die Landschaft Persien stand lange Zeit unter der Herrschaft
der Meder. Der medische König Astyages fürchtete von seinem
Enkel Ey rus, dessen Vater ein edler Perser war, nach der Weissa-
gung seiner Traumdeuter einen Angriff auf Thron und Leben. Er
gab daher den grausamen Befehl, ihn durch Hunger zu tödten.
Doch der Hofbediente Harpagus, der damit beauftragt wurde, führte
aus Mitleid für den Knaben das blutige Gebot seines Großvaters
nicht aus, sondern übergab ihn einem Hirten zur Erziehung. Spä-
ter erfuhr der alte Astyages, daß er hintergangen worden sei, rächte
sich schrecklich an Harpagus, fand aber, durch die Erklärung der
Magier beruhigt, großes Wohlgefallen an dem klugen und wüthigen
Jüngling, zu dem Cyrus nun herangewachsen war. Bald aber
stellte sich Cyrus an die Spitze der Perser, welche schon längst des
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T85: [König Alexander Reich Sohn Perser Tod Syrien Darius Cyrus Provinz], T166: [Mann Volk Sitte Zeit Geist Tapferkeit Wesen Leben Sinn Charakter], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Darius Ahriman Cyrus Cyrus
372
zeichnete, der aus Neid von seinen Brüdern nach Aegypten verkauft
und dort zum ersten Beamten des Königs ausgerufen wurde. Als
im Lande Canaan Hungersnoth ausbrach, sandte Jakob seine Söhne
nach Aegypten, um Getreide aufzukaufen. Hier sahen und erkannten
sie ihren Bruder Joseph. Auf Bitten seines mächtigen Sohnes zog
Jakob mit seiner ganzen Familie nach Aegypten und erhielt dort die
Landschaft Gosen als Eigenthum. Hier lebten die Hebräer oder
Juden, also genannt von Juda, dem Sohne Jakobs, an 400 Jahre
und wuchsen zu einem mächtigen Volke heran. Ihre große Anzahl
erregte bei den ägyptischen Herrschern Furcht vor diesen Fremd-
lingen. Daher drückten sie dieselben auf alle Weise und ermordeten
ihre Kinder. Da erweckte Gott in Moses, der auf wunderbare Art
dem Tode im Nilflusse entgangen und am Hofe der ägyptischen Kö-
nige erzogen worden war, einen weisen und kräftigen Mann, der
daö jüdische Volk aus der ägyptischen Sklaverei und der steten Ge-
fahr, in Götzendienst zu verfallen, befreiete und dasselbe unter vielen
Wunderzeichen durch das rothe Meer nach Arabien führte, damit es
von hier aus später in Canaan einwandere. Hier in Arabien auf
dem Berge Sinai erhielt das Volk die zehn Gebote und eine weise
Gesetzgebung. Da aber die Juden durch die ägyptische Sklaverei
und den Götzendienst feige und verdorben waren, so führte Moses
dieselben 40 Jahre lang in der Wüste umher, bis ein neues, frommes
und tapferes Geschlecht aufgewachsen war. Moses starb, ohne nach
Canaan gekommen zu sein; jedoch hatte er das Glück, vom Berge
Nebo das Land zu sehen, das sein Volk bewohnen sollte. Josua,
sein Nachfolger, eroberte Canaan und theilte das Land unter die
zwölf Stämme; der Stamm Levi aber, der den Gottesdienst zu
besorgen hatte, wurde in 48 Städte vertheilt und lebte, da er keine
eigenen Ländereien besaß, vom Zehnten. Obschon Josua das ver-
heißene Land erobert hatte, so waren die Ureinwohner, die Phili-
ster, Moabiter und Ammoniter, noch nicht vollständig be-
siegt, und noch oft mußten die Juden zu den Waffen greifen, um
ihr Eigenthum und Leben zu vertheidigen. Dieser Kampf gegen die
Canaaniter war um so schwieriger, als die jüdischen Stämme, jeder
für sich selbstständig, nicht enge genug mit einander verbunden waren.
Jeder Stamm gehorchte seinem Stammoberhaupte, und.nur in reli-
giöser Hinsicht, in der Verehrung Gottes, umschlang sie ein ge-
meinschaftliches Band; denn der Hohepriester, der immer aus dem
Geschlechte Aarons, Moses Bruders, gewählt wurde, war als
Stellvertreter Gottes das religiöse Oberhaupt der Nation. Bei
dieser losen Verbindung der Stämme waren innerliche Bekämpf-
ungen der einzelnen Stämme und Hinneigung zum Götzendienste sehr
natürlich. Unter solchen traurigen Umständen war die Herrschaft
der Richter oder Suffeteu, welche sich im Gefühle ihres Muthes
an die Spitze des ganzen Volkes stellten, von großem Nutzen. Die
berühmtesten Richter waren Gideon, Jephta, Simson und
Samuel. Samuel stand besonders als Prophet in hohem An-
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz]]
Extrahierte Personennamen: Jakob Joseph Jakob Jakobs Moses_Bruders Jephta Samuel Samuel
Extrahierte Ortsnamen: Juda Nilflusse Gottes Aarons
324
Dritter Abschnitt.
Lehre von der leiblichen und geistigen Beschaffenheit
des Menschen.
1. Von der Würde und Bestimmung des Menschen.
Unter allen Geschöpfen, welche Gort in seiner Liebe und Weis-
heit hervorgerufen hat, nimmt die erste und wichtigste Stelle der
Mensch ein. Die Würde und hohe Bestimmung des Menschen wird
in der Schöpfungsgeschichte deutlich ausgedrückt. Als der Allmäch-
tige die übrigen Wesen erschuf, sprach er: Es werde! und es ward.
Bei der Schöpfung des Menschen aber hebt sich seine Sprache und
in feierlichen Worten kündet er an: Lasset uns den Menschen machen
nach unserm Bilde und Gleichniß! Und nachdem dieses geschehen
war, feierte der Schöpfer den Sabbath. Ein Wink, die Schöpfung
sei nun vollendet.
Schon seine leiblichen Vorzüge erheben den Menschen über die
Thiere. Während das Thier den Blick zur Erde senkt, geht der
Mensch aufrecht und sieht mit freiem Blicke im Reiche der Schöpfung
umher und zum Himmel auf, seiner einstigen Wohnung. Sein Ge-
sicht ist der Ausdruck seines seelenvollen Innern und das Muster der
höchsten Naturschönheit; seine Hände sind auf eine bewunderungs-
würdige Wei'e zu den härtesten, schwierigsten und künstlichsten Ar-
beiten gebildet. Sein Körper kann unter allen Himmelsstrichen
ausdauern; denn die ganze Erde ist seine Wohnung.
Seinem Leibe nach ein Sohn des Staubes , ist der Mensch zu-
gleich ein unsterblicher Geist. Natur und Geist, Leib und Seele,
Irdisches und Himmlisches, Vergängliches und Unsterbliches sind
auf eine wundervolle Weise in ihm vereinigt. Der Geist des Men-
schen ist mit den herrlichsten Anlagen und Vorzügen von Gott ausge-
stattet. Er besitzt die Kraft, Gott, seinen Willen und seine Werke
zu erkennen, Gott über All s und den Nächsten wie sich selbst zu
lieben und dadurch selig zu werden. Das ist die Bestimmung des
Menschen. Erreichen kann er dieselbe, wenn er sich erleuchten läßt
vorn Lichte des Glaubens und sich stärken und führen läßt von der
Gnade, die der Heiland uns erworben hat. Um nun den ganzen
Reichthum seines Innern sowobl gegen Gott als auch gegenseitig
aussprechen zu können, hat der Schöpfer dem Menschen die Sprache
gegeben, ein Wunder der göttlichen Weisheit und Liebe. Es ist
demnach Zweifaches, was wir am Menschen zu betrachten haben,
das Sichtbare oder den Leib und dann das Unsichtbare, Geistige an
ihm oder die Seele.
I. Die leibliche Natur des Menschen.
2.- Von den Knochen und Muskeln.
Der'menschliche Leib besteht aus festen und flüssigen Theilen,
aus Knochen, Muskeln, Eingeweiden, Nerven, Haut, Blut, Galle
u. s. w.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
426
Zweck. — Der Acker, das Becken, die Brücke, die Ecke, die Fackel, die
Lücke, die Mücke, der Nacken, die Schnecke, der Schrecken, die Wicke, der
Zucker. — Der Blitz, das Netz, der Platz, der Satz, der Sitz, der Schatz,
der Schutz, der Trotz, der Witz. — Der Batzen, die Hitze, die Katze, die
Mütze, der Nutzen, die Pfütze, die Spitze, die Spritze, die Stütze. An-
merkung : ck und tz werden nach Stimmlauten gesetzt.
t) Dingwörter, worin der Stimmlaut durch irgend einen ver-
doppelten Mitlaut geschärft ist.
Das Bett, das Blatt, das Fett, der Kitt, der Schutt, der Schritt;
die Butter, die Dattel, das Futter, das Gitter, die Hütte, die Kette, die
Mutter, die Natter, die Otter, die Platte, die Quittung, die Ratte, der
Sattel, der Schlitten, der Vetter, die Wette, der Zettel. — Die Kappe, "
die Krippe, der Rappe, der Schoppen, die Stoppel, die Suppe, die Treppe.
— Der Ball, der Wall, der Zoll; die Brille, das Füllen, die Halle, der
Keller, die Pille, die Quelle, die Rolle, die Schelle, die Scholle, die Welle,
die Zelle. — Der Herr, der Narr, der Karren, die Sperre. — Der Bann,
das Kinn, eas Zinn; die Kanne, die Pfanne, die Rinne, die Sonne, die
Tanne, die Tonne, die Wonne. — Der Damm, der Grimm, der Kamm,
das Lamm, der Schwamm; der Glimmer, der Hammer, die Kammer, der
Schiinmer, der Schlummer, die Stimme. — Der Baß, das Faß, der
Fluß, der Guß, der Haß, der Kuß, die Nuß, der Paß, der Riß, das Roß,
der Spaß, das Schloß, der Schluß; der Bissen, die Drossel, der Essig,
die Fessel, die Gasse, die Kasse, die Klasse, die Masse, die Messe, das
Messing, die Nessel, die Presse, der Sessel, die Sprosse, die Taffe, das
Wasser. — Die Ebbe, die Krabbe, der Robbe, der Sabbath. — Der
Widder. — Die Brigg, der und die Dogge, die Egge, die Flagge, der
Roggen, der Schmuggel.
Aufgabe. Vorstehende Wörter können zur Uebung auch in einfach
reinen und später in erweiterten Sätzen angewendet werden.
B. Der erweiterte einfache Satz.
A. Erweiterung des Satzeö durch nähere Bestimmung
des Satzgegenstandes.
1. Die nähere Bestimmung des Satzgegenstandeö, so wie über-
haupt eines Dinges nennt man Beifügung.
Sätze, worm der Satzgegenstand durch ein Eigensch aftsw o rt
näher bestimmt wird.
Ein edler Mensch rächt sich nicht. Ein ruhiger Schlaf stärkt. Ein
gutes Gewissen beglückt. Der fleißige Schüler wird geachtet. Ein
treuer Freund ist hülfreich. Keimende Kartoffeln sind kraftlos. Ist
ein wüstes Land bewohnt? Kann ein reuiger Sünder begnadigt wer-
den? Käme der schöne Frühling!
Aufgabe. Bestimme in nachstehenden Sätzen den Satzgegenstand
näher durch ein Eigenschaftswort, theils ohne, theils mit einem
bestimmten oder auch unbestimmten Geschlechtsworte!
a) — Waare wird verkauft. — Brod ist schädlich. — Luft ist unge-
sund. — Holz brennt nicht. — Geld gilt nicht. — Wasser ist Eis. — Blei
ist flüssig. — Speise ist nahrhaft.
b) — Münze nicht gangbar. — Mensch bedauernswerth. — Winter
schädlich. — That verdienstlich. — Wille strafbar. — Mann verdrüßlich.
— Körper sich nicht bewegen. — Baum umgehauen werden. — Haus muß
ausgebessert werden. — Hund todt geschossen werden.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr]]
427
2. Sätze, worin die Beifügung ein Zahlwort ist.
Zwei Stücke sind ein Paar. Vier Kreuzer sind ein Baßen. Fünf-
zehn Batzen find ein Gulden. Vier und zwanzig Stunden find ein
Tag. — Der erste Wochentag ist der Sonntag. Der vierte Theil ist
ein Viertel. Der fünf und zwanzigste Dezember ist der Weihnachts-
tag. — Jede Arbeit ist mühsam. Jeder Mensch hat Fehler. Alle Men-
schen sind sterblich. Manches Geldstück ist falsch. Viele Menschen sind
unzufrieden. Einige Thiere sind elcctrisch. Etliche Arbeiten sind leicht.
Wenige Säugethiere fliegen. Kein Vogel ist giftig. Die meisten Flüsse
sind Nebenflüsse. Viel Holz ist gefällt worden. Wenig Getreide ist ge-
rathen.
3. Sätze, in welchen die Beifügung durch ein besitz a il zei-
gen des Fürwort ausgedrückt ist.
Mein Vater ist mein Lehrer. Dein Bruder ist mein Freund.
Sein Tod war sanft. Ihre Freude war unaussprechlich. Unser Leben
ist flüchtig. Euere Mutter ist haushälterisch. Ihre Mühe wurde belohnt.
Ist deine Schwester krank? Käme mein Bruder!
4. Sätze, worin die Beifügung durch ein hinweisendes Für-
wort bezeichnet ist.
Dieser Frost war schädlich. Jene Stadt ist eine Residenz. Eine
solche That ist abscheulich. Der Verlust ist groß. Die Melodie ist lieb-
lich. Das Land ist bevölkert. Würde dieser Krieg beendigt! Gefällt ein
solches Benehmen?
5. Sätze, worin die Beifügung durch ein Dingwort im
W e ss e n f a l l ausgedrückt ist.
Die Liebe der Eltern ist unbegrenzt. Die Gebote Gottes sind
heilig. Die Person des Fürsten ist unverletzlich. Die Treue des Hun-
des ist rührend. Die Thränen des Mitleids sind Edelsteine des Herzens.
6. Sätze, worin die Beifügung durch ein Dingwort mit
einem Vorworte oder Richtungsworte ausgedrückt ist.
Der Glaube ohne die Werke ist todt. Ein Mann von Ehre ver-
läumdet nicht. Das Vertrauen auf Gott stärkt. Der Glaube an die
Unsterblichkeit tröstet. Die Tapferkeit aus Vaterlandsliebe ist
rühmlich. Eine Reise über die Alpen ist mühsain. Eine Handlung
wider das Gebot ist Sünoe. Die Furcht v or Gespenstern ist kindisch.
Ein Gewinn durch Lotteriespiel ist höchst zufällig. Eine Brücke von
Stein ist dauerhaft.
7. Sätze mit mehreren Beifügungen.
Die Sünde ist unser gefährlichster Feind. Der plötzliche,
grausame Tod dieses bravenmannes ist erschütternd. Ein treuer
Freundest ein Trost des Lebens. Der heilige Johannes war der ein-
zige Sohn des jüdischen Priesters Zacharias. Jeder fleißige
Schüler wird gelobt. Manche alte Leute werten grämlich. Jene
kleinen, funkelnden Sterne des nördlichen Himmels sind un-
zählbar. Die große, schöne Sammlung von Thieren ist sehcns-
würdig.
Z ur Rechtschreibung.
Aufgabe. Nachstehende Wörter mit den Buchstaben „V" und „Qu"
sollen in Sätzen mit Beifügungen angewendet werden I
Das Volk, der Vater, das Vieh, der Vetter, der Gevatter, der Vögel
das Veilchen, der Vers, die Violine, der Vitriol, das Klavier, das Pul-
ver. — Die Vesper, die Viole, der Vikar, die Visite, der Sklave, der
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
430
eit entschwindet bald. — Die Israeliten zogen vierzig Jahre in der
Wüste umher. Der Tag währt vier und zwanzig Stunden. Die
Eintagsfliege lebt einen Tag. Die Kartoffeln werden seit hundert und
fünfzig Jahren bei uns angebaut. Ein Erwachsener soll sieben Stun-
den schlafen.
3. Sätze, worin der Umstand der Weise bezeichnet ist.
Der Bauer arbeitet mit größter Anstrengung. Ein weiser Mann
handelt mit Ueberlegung. Der Reuige bittet unter Thränen um
Verzeihung. Der Fromme trägt alle Leiden in Geduld. Der Pilger
wallt zu Fuße zum heiligen Grabe. Das Eichhorn erklettert mit Be-
hendigkeit den Baum. — Man muß die Jugendzeit gut anwenden. Sie
entflicht schnell. Der Besonnene urtheilt nicht voreilig. Die Sonne
strahlt herrlich. — Der arme Knabe geht betteln. Der Taglöhner
hilft dreschen. Der General reitet spazieren. Der Händler geht hau-
st r e n.
4. Sätze, worin der Umstand des Grundes ausgedrückt ist.
Der Bach ist von dem Regenguß angeschwollen. Die Haut wurde
von der Sonne gebräunt. Die Gesundheit wird durch Unmäßigkeit
geschwächt. Die Kleider werden durch den Gebrauch abgenutzt. Die
Dünste steigen wegen ihrer Leichtigkeit empor. — Die ersten Men-
schen sündigten aus Hochmuth. Jakob betrog seinen Bruder aus
Eigennutz. Saul feindete David aus Schwermuth an. Mancher
unterläßt das Böse um der Schande willen. Jesus vertrieb die
Käufer aus dem Tempel aus heiligem Eifer. — Den Baum erkennt
man an der Frucht. Den Vogel erkennt man an den Federn. Der
Fremde ist seiner Sprache nach ein Engländer. Die Größe der Schuld
ersieht man aus ihren erschrecklichen Folgen. — Viele lesen zur
Belehrung. Mancher spielt zum Zeitvertreib. Der Vater arbei-
tet zur Ernährung seiner Familie. Das Gewehr braucht man zum
Schießen. Erhitzte Luft wendet man jetzt zur Fortbewegung der
Schiffe an.
Aufgabe. Bilde Sätze mit Umständen verschiedener Art und wende
nachstehende Wörter in denselben an! Z. B. Der Bach strömt in's Thal
herab. Der preußische Thaler gilt in Preußen 1 fl. 48 Kr.
Das Thal, der Thaler, die That, das Thier, die Thüre, der Thau,
das Thor, der Thee, der Theer, der Thran, die Thräne, der Theil, der
Thron, der Thurm, der Thon, der Athem, die Blüthe, der Koth, das
Loth, die Mauth, die Miethe, der Muth, die Noth, der Pathe, der Rath,
die Ruthe, der Werth, der Wirth, die Wuth. ^
Aufgabe. Bilde mannichfach erweiterte Sätze und wende dabei die
Vorwörter an, nach welchen das Dingwort im Wessensall stehen
muß! Z. B. Außerhalb Mainz dehnen sich die Festungswerke weithin
aus. Der Stein sinkt vermöge seiner Schwere im Wasser unter.
Außerhalb, innerhalb, oberhalb, unterhalb, diesseit, jenseit, statt, an-
statt , mittelst, kraft, vermöge, ungeachtet, laut, während, unweit, wegen,
halben. — Entlang, längs, zufolge, trotz, i Stehen die vier letzten nach
dem Dingwort, so steht dasselbe bei „entlang» im Wen-, bei den andern
im Wemsall. Z. B. Er lief den Bach entlang. Dem Befehle zu-
folge reiste er ab.)
Aufgabe. Fortsetzung. Vorwörter, die den Wemsall regieren:
„Aus, außer, bei, binnen, entgegen, nach, nächst, nebst, sammt, von, zu,
zuwider." Z. B. Aus der Baumwolle verfertigt man in den Fabriken
die verschiedenartigsten Zeuge. Das Dampfschiff ist auf seiner Reise nach
Nordamerika mit Mann und Maus untergegangen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Hochmuth Jakob David David Wirth
432
dern auch, nicht allein — sondern auch, sowohl — als
auch, nicht blos — sondern auch, weder — noch, theils —
theils, erstlich — dann — ferner — endlich, nämlich,
als, wie." (Die Hauptsätze werden durch Strichpunkte geschie-
den; nur vor den Bindewörtern: „und" „oder" setzt man einen
Beistrich.)
Der Vater arbeitet im Garten, und die Mutter besorgt die Küche.
Das Buchenholz wird zu allerlei Geräthschaften verarbeitet; auch dient es
uns als vortreffliches Brennholz. Die Gebirge sind die Lagerstätten der
Metalle; zudem sind sie auch die reichsten Wasserbehälter. Der Mond
bewegt sich um die Erde; außerdem kreist derselbe mit der Erde um die
Sonne. Die Kenntniß der Natur gewährt uns nicht nur eine genuß-
reiche Unterhaltung; sondern sie befördert auch die Erkenntniß Gottes.
Jesus belehrte nicht allein die sündigen Menschen; sondern er ver-
söhnte sie auch durch seinen Kreuzestod mit Gott- Der gebildete Mensch
empfiehlt sich ebensowohl durch seine Geschicklichkeit; als er sich auch
durch gute Sitten bei Allen beliebt macht. Die Geschicklichkeit verschafft
dem Menschen nicht blos seinen Unterhalt; sondern sie macht ihn auch
bei Jedermann beliebt. Die Eidechsen sind weder giftig; noch bringen
sie uns auf andere Weise erheblichen Schaden. Die Blumen erfreuen uns
theils durch ihre schöne Gestalt; theils ergötzen sie das Auge durch ihre
herrlichen Farben; theils erquicken sie uns durch ihren Wohlgeruch. Erst-
lich wird das Buch verfaßt; dann wird die Handschrift des Verfassers
von dem Schriftsetzer gesetzt; ferner wird dieser Schriftsatz vom Buch-
drucker auf die Druckbogen gedruckt; endlich werden die bedruckten Bogen
von dem Buchbinder zu einem Buche eingebunden.
2) Hauptsätze, entgegenstellend verbunden durch die Binde-
wörter: „nicht — sondern, entweder — oder, sonst, aber,
allein, hingegen, doch, jedoch, dennoch, dessenunge-
achtet, gleichwohl, dagegen."
Der wahre Glauben an Jesus trennt die Menschen nicht; sondern
er vereinigt die Herzen in Liebe. Entweder muß der Bürger den Gesetzen
des Staates gehorsam sein; oder er verfällt in Strafe. Bete mit reinem,
versöhntem Herzen zu Gott; sonst ist ihm dein Gebet ein Greuel. Der
Hunger schaut dem Fleißigen zuweilen in die Thür; aber über die Schwelle
darf er nie treten. Du siehst den Splitter in deines Bruders Auge; a l -
lein den Balken in deinem eigenen wirst du nicht gewahr. Die Wahrheit
bedarf nicht vieler Worte; die Lüge hingegen kann deren nie genug ha-
den. Die Wahrheit ist so schön; d o ch findet sic Widerspruch. Der Tiger ist
eines der stärksten Raubthiere; jedoch überwältigt ihn die Riesenschlange.
Viele werden wünschen in das Reich Gottes zu kommen; dennoch werden
sie es nicht erreichen.
3) Sätze, begründend verbunden durch die Bindewörter: „da-
her, deßwegen, deßhalb, darum, demnach, mithin, also,
folglich, denn."
Der Frühlingsfrost hat großen Schaden angerichtet; daher wird es
wenig Obst geben. Manche Pflanzen enthalten ein tödtliches Gift; deß-
wegen muß man sie von den nützlichen Pflanzen unterscheiden lernen.
Unser Nachbar ist sehr streitsüchtig; deßhalb vermeidet Jedermann seinen
Umgang. Die Geisteskräfte des Menschen entwickeln sich nicht ohne Bil-
dung; darum müssen sie besonders in der Jugend tüchtig geübt werden.
Die Saat steht im erfreulichsten Wüchse; demnach wird sich die Theuerung
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch]]
434
Das Wasser, sowohl der Flüsse, als auch der Brunnen, nennt
man süßes Wasser. Nicht nur die Ausdehnsamkeit des Dampfes, son-
dern auch der Luft gebraucht man als Triebkraft bei Maschinen. Der
Fleiß der Bienen, deßglcichcn auch der Ameisen erregt unsere Be-
wunderung in hohem Grade.
Der Taglöhner verrichtet seine Arbeiten theils auf dem Felde,
theils im Garten und theils im Hanse. Der Bösewicht findet weder
in dieser, noch in jener Welt den Frieden. Die Wilden wohnen in
Erdhöhlen und auch i n Hüt ten. Gott ist nahe — um dich — über
dir — in dir. Der Kaiser von Rußland herrscht unumschränkt in einem
großen Theile Europa's und Asiens. Wohlgezogenc Kinder betragen
sich nicht nur in der Kirche und Schule, sondern überall anständig.
Halte stets Gott vor Augen und in deinem Herzen. Das Reich
Gottes ist weder hier, noch dort, sondern in uns.
Christliche Kinder beten des Morgens und des Abends, beglei-
chen vor und nach dem Essen. Das Getreide wird theils im Früh-
jahre, theils im Herbste gcsäet. Zu keiner Zeit, weder heute,
noch morgen sind wir vor dcni Tode sicher. Ein gutes Kind ist in der
Jugend der Eltern Freude und im Alter ihr Trost. Weder in Freud',
noch Leid will ich meines Gottes vergessen.
Jesus segnete die Kinder mit göttlicher Liebe und himm-
lischer Freundlichkeit. Lehret und ermahnet einander in aller Weis-
heit mit Psalmen, Lob gelängen und geistlichen Liedern. Liebet
eure Nächsten nicht nur mit Worten, sondern in der That und Wahr-
heit. Du sollst Gott lieben von deinem ganzen Herzen, von
deiner ganzen Seele, von deinem ganzen Gemüthe und aus
allen deinen Kräften.
Die Rose ist sowohl ihres Wohlgeruchs, als auch ihrer Schön-
heit wegen eine der beliebtesten Blumen. Den Alten gebührt Ehre
wegen ihrer Einsicht und Erfahrung. Den Baum erkennt man
an seiner Frucht, den Menschen an seinen Handlungen. Jede von
Gott eingegebene Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Zurecht-
weisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit.
Dieser Knabe ist nicht erzogen. Dieser Knabe ist verzogen — Dieser
Knabe ist nicht erzogen, sondern verzogen. Frömmigkeit und Ge-
schicklichkeit, nicht Reichthümer geben dem Menschen wahre Ehre.
Nicht Armuth, sondern unsere Begierden erregen Traurigkeit. Reich-
thum ist vergänglich, Tugend aber unsterblich. Nicht der Glanz
unserer Thaten, sondern die Güte unseres Herzens bestimmt unsern Werth.
Der Diamant ist ein prächtiger und seltener Edelstein, daher
auch sehr wcrthvoll. Der Walfisch ist ein Säugethier, deßhalb kein
Fisch. Alle pflichten müssen erfüllt werden, mithin auch die Pflicht der
Dankbarkeit.
B. Satzgefüge.
Die Nebensätze verbindet man mit dem Hauptsatze durch die
unterordnenden Bindewörter, aber auch durch die bezüglichen
Fürwörter: „welcher, welche, welches; der, die, das;
womit, worauf, wofür, woran" u. f. w. anstatt „mit wel-
chem, aufweiche, für welches" u. s. w. Die Nebensätze stehen
theils zwischen den Gliedern des Hauptsatzes — Zwischensätze —,
theils vor, theils nach dem Hauptsatze — Vorder- oder Nach-
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T52: [Mensch Leben Volk Gott Geist Zeit Religion Mann Glaube Herz]]
TM Hauptwörter (200): [T179: [Gott Mensch Wort Welt Erde Glaube Herr Sünde Himmel Satz], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]