32
Deutschland.
Grenzgebieten mit vorwiegend polnisch sprechender Bevölkerung sind
jedoch die Städte meistens deutsche Gründungen, wie überhaupt
alle Kultur dem Lande durch die Deutschen gebracht wurde. Um das
Deutschtum der Ostmark zu stärken, ist ein großartiges Ansiedelung^
werk im Gange. Bisher wurden etwa 20000 deutsche Bauernsamilieu
neu augesiedelt.
An der West- und Nord grenze Deutschlands ist die fremd-
sprachige Greuzbevölkeruug viel weniger zahlreich als an der Ost-
grenze. In Elsaß-Lothringen gaben nur 200 000 Bewohner das
Französische und in Schleswig-Holstein 140000 das Dänische als
Muttersprache an.
Im Deutschen Reiche halten sich ferner fast 1 Mill. Ausländer
auf, während die Zahl der Deutschen im Auslande etwa 35 Mill.
beträgt. Zusammeu mit deu 60 Mill. Deutschen im Deutscheu Reiche
darf die Gesamtzahl aller Deutschredenden auf der Erde zu 95 Mill.
angenommen werden.
5. Die Staatenbilöung.
§11. Natürliche Einflüsse. Trotz einer großen Willkür läßt die
deutsche Staatenbildung auch starke natürliche Einflüsse der Land-
schastsränme erkennen. In deu beiden größten Flachlandschasteu,
im Norddeutscheu Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene, sind
mich die beiden größten deutscheu Staaten, dort Preußen, hier Bayern
eutstauden. Mitteldeutschland mit seiner reichen Gliederung der
Oberfläche ist dagegen das Gebiet der deutschen Kleinstaaterei
geworden und geblieben. Als geographische Einheiten könneu
außer Preußeu und Bayern ferner Badeu, Elsaß-Lothringeu, die Rhein-
psalz, das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten als Gesamtheit
und Mecklenburg-Schweriu gedeutet werdeu. Dagegen sind Württemberg,
das durch deu Schwäbischen Jura in zwei Gebiete geteilt ist, Hessen,
das in zwei völlig verschiedene Gebiete zerrissen ist, die noch mehr
zerrissenen Staaten Braunschweig und Oldenburg und die meisten
thüringischen Staaten im einzelnen künstliche Staateugebilde.
Die Staaten des Deutschen Reiches. Der „ewige Bund" des
Deutschen Reiches umfaßt 26 deutsche Staaten. Diese haben zusam-
men eine Größe von 540000 qkm und zählten im Jahre 1910
65 Mill. E. (auf 1 qkm 120 E.). Davou waren */s Protestanten,
etwa 1/s Katholiken und 600000 Israeliten.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Nord Deutschlands Elsaß-Lothringen Schleswig-Holstein Deutscheu Norddeutscheu_Tieflande Elsaß-Lothringeu Sachsen Hessen Oldenburg
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich.
53
völlig in den Vordergrund. Namentlich die Fulbe, die früher als
Hirtenadel viele Völkerschaften beherrschten, haben die Verbreitung der
Viehzucht gefördert. Das Hauptgewicht wird auf die Rinder- und
Pferdezucht gelegt, in den Randsteppen der Wüste Sahara auch auf
die Kamelzucht. Der Betrieb der letzteren steht in engstem Zusammen-
hang mit dem Karawanenverkehr durch die Wüste. Im Kongogebiete
spielt die Viehzucht keine Rolle, dagegen liefert die Jagd auf Elefanten
das wertvolle Elfenbein. Von Bedeutung ist der Reichtum des riesigeil
Kongo und seiner riesigen Nebenflüsse an Fischen.
e) Der Bergbau. Auf das Vorkommen von Bodenreichtümern
hin sind die meisten Gebiete noch nicht genügend durchforscht worden;
der Mangel an Verkehrseinrichtnngen würde eine Ausbeutung derselben
auch meist unmöglich machen. Nur bei sehr reichen Funden können
diese Schwierigkeiten überwunden werden. Solche sind in dem südöst-
lichsten Teile vou Belgisch-Kongo, im Katangagebiet, gemacht worden.
Namentlich sehr reiche Kupfer-, Zinn-, Eisen- und Manganerz-
lag er wurden festgestellt, deren Ausbeutung in nächster Zeit, nach
Fertigstellung der nötigen Eisenbahnverbindungen beginnen soll. Auch
Gold und Platina kommt in diesem Gebiete vor. Als Bergbaugebiet
dürfte Kautauga bald eine große Bedeutung erlangen, namentlich sein
fabelhafter Reichtum an Kupfer auf dem Weltmarkte bald eine
große Rolle spieleu.
ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Sudan Völker sind in den
Gewerben, da sie von N her dem Einfluß der höheren Kultur des
Islams ausgesetzt waren, viel weiter fortgefchritten als die Be-
wohner des Kongogebiets, die der riesige Urwald vom Völkerverkehr
abschloß. Besonders in der Töpfer-, Schmiede- und Webekunst
sind sie ziemlich erfahren. Durch die Einfuhr europäischer Waren
ist die Entwicklung der einheimischen Gewerbe meist zum Still-
stand gekommen. Da die Europäer, die zurzeit alle Gebiete des tropischen
Westafrika als Kolonien besitzen, die Landeserzeugnisse als Rohstoffe
zur Ausfuhr bringen, ist eine weitere Entwicklung der Gewerbtätigkeit
nicht zu erwarten.
e) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Anknüpfung von
Handelsbeziehungen stand zwar eine lange Küste zur Verfügung.
Durch Urwälder, Gebirgsterraffen und durch die Stromschnellen aller
Flüsse und Ströme war aber der Zugang in das Innere Afrikas
so erschwert, daß gerade die reichen Gebiete des tropischen Westafrika
bis in die jüngste Zeit den Europäern fast unbekannt blieben (der Kongo
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Die Menschenwelt.
143
Handel, wenn er sich auch auf weit entlegene Länder und Erdteile,
also auf ziemlich die ganze Welt, d. h. die Erde, erstreckt.
Verkehrsmittel. Die wichtigsten Einrichtungendes Handels
sind die Märkte, Messen und die Börse, die wichtigsten Einrich-
tun gen für den Nachrichtendienst die Post, der Telegraph,
das Telephon und die Zeitungen, die wichtigsten Mittel zur
Fortschaffung der Waren und Personen, also des Verkehrs,
die Post, die Eisenbahn und das Schiff.
2. Die menschlichen Sieöelungen, die Staaten
und Kolonien.
a) Die Sieöelungen.
Wohn- und Siedelungsformen. Die Menschen wohnen in Zelten, § 85.
Hütten, Höhlen oder Häusern. Die Wohnungen liegen entweder
einzeln und zerstreut oder haufenweise, oder sie bilden lange Häuser-
reihen. Man unterscheidet danach die zerstreute Siedeluug, die
Haufeusiedeluug und die Reihensiedelnng.
Größe der Siedelungen. Nach der Größe teilt man die Siede-
lungen in Weiler, Dörfer, Flecken und Städte, letztere in Klein-,
Mittel- und Großstädte ein.
Arten der Städte. Nach der Lage unterscheidet man Seestädte
(Küstenstädte) und Binnenstädte, Bergstädte und Talstädte, Paß-
städte (die vor einem Paß liegen) und Brückenstädte (die an einer
Übergangsstelle eines Flusses entstanden sind. Die wirtschaftliche oder
politische oder geistige Bedeutung von Städten wird durch die
Bezeichnungen Fabrikstadt, Handelsstadt, Hafenstadt, Hauptstadt,
Residenzstadt, Festung, Universitätsstadt ausgedrückt.
b) Die Staaten.
Größe, Einrichtung und Rang der Staaten. Zur Förderung § 86.
der Wohlfahrt und zum bessern Schutze gegen Feinde vereinigen sich
die Völker zu Staaten. Diese teilt man nach der Größe und Macht in
Groß-, Mittel- und Kleinstaaten ein, nach der Lage in Seestaaten
und Binnenstaaten, nach der Regierungsform in Monarchien
(in denen ein ans einem Fürstenhause stammender Fürst regiert) und
Republiken (mit einem gewählten Präsidenten an der Spitze). Die
Monarchien sind entweder uneingeschränkte oder absolute (in denen
nur der Wille des regierenden Fürsten maßgebend ist) oder einge-
schränkte (in denen die Rechte des Königs eingeschränkt sind durch eine
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T25: [Kaiser König Reichstag Recht Reich Verfassung Staat Regierung Jahr Fürst]]
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Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 69
Lager meist sehr weit von der Küste entfernt sind. In jüngster Zeit
hat eine deutsche Gesellschaft den Kohlenbergbau im westlichen Schantung
begonnen (siehe Kiautschou). Japan liefert schon ziemlich viel Kohlen
und an Erzen besonders Kupfer. Sowohl Chiua als auch Japan
sind ferner reich an Kaolin oder Porzellanerde.
d) Die Gewerbtätigkeit. Der große Reichtum au gewerblichen
Rohstoffen im Besitze eines Volkes, das durch eiue alte Kultur und
lange Friedensarbeit einen starken Erwerbssinn ausgebildet hat, ließ in
China manche Gewerbe frühzeitig zu hoher Eutwickeluug gelaugeu.
Wie die Chinesen das Pulver erfanden, das sie aber zu Feuerwerks-
zwecken gebrauchten, so sind sie auch die Erfiuder des Porzellans,
Glases, Papiers, der Seidenweberei, des Buchdrucks mit beweg-
lichen Lettern. Sie leisten ferner Bedeutendes in der Elfenbein-,
Holz- und Steinfchnitzerei. Hauptsitz dieser und anderer Gewerbe
ist Canton, der Seiden- sowie der Baumwollweberei Nanking.
Durch schwache Herrscher und große Kriege ist aber die hohe Blüte der
Gewerbe vernichtet worden. In manchen Zweigen des Kunsthandwerks,
so der Lack-, Porzellan-, Bronze- und Email-Jndnstrie, sind
die Chinesen von ihren Schülern, den Japanern weit überholt worden.
Dnrch geschickte Nachahmung europäischer Fabrikationsweise und rastloses
Streben haben diese sich eine neuzeitliche Industrie gegründet.
Hauptsitz derselben, besonders derbaumwollspiuuerei und Teppich-
Weberei, ist Osaka. Erwähnt sei noch die Verwendung des Bam-
busrohrs zu unzähligen Gebrauchsgegenständen.
e) Die Beteiligung am Welthandel. Erst seit verhältnismäßig § 30.
kurzer Zeit hat Ostasien sich an den Welthandelsbeziehungen stärker
beteiligt. Durch seine Lage, seine großen Naturreichtümer und seine
große Bevölkerung ist es aber beruseu, ähnlich wie Europa ein großes
Weltwirtschaftsreich, das Ostafiatische oder Mongolische (vergl.
§ 28) wirtschaftlich zu beherrschen. Ob hierbei das Riesenreich
China oder das viel kleinere Jnselreich Japan, das einstweilen einen
bedeutenden Vorsprung hat, die Führerrolle übernehmen wird, läßt sich
noch nicht übersehen. Die Angliederuug Chinas an den neuzeitlichen
Welthandelsverkehr wurde sowohl durch die ablehnende Haltung des
chinesischen Volkes als auch durch die Natur des Landes gehemmt.
Dnrch ein mehrtausendjähriges Fernhalten fremder Einflüsse hatte sich
die hohe chinesische Kultur so eigenartig entsaltet und war so erstarrt,
daß alle fremden Neueruugeu in Haß abgewiesen wurden. Dieses
Verhalten des chinesischen Volkes wnrde begünstigt und im letzten
Grunde wohl auch hervorgerufen durch die schwere Zugäuglichkeit
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Extrahierte Personennamen: Chiua
Extrahierte Ortsnamen: Japan Japan China Osaka Ostasien Europa China Japan Chinas
122
Grundzüge der allgemeinen Erdkunde.
Südamerika mit 600, Australien mit 400 und Europa mit 300 in
Durchschnittshöhe.
Raummaße. Die Größe der Wasser- und Landgebiete ist
folgende:
Gesamte Erdoberfläche 510 Mill. qkm Europa 10 Mill. qkm
Wasserfläche 365,5 „ „ Australien 8,9 „ n
Landfläche 144,5 „ „ Großer Ozean 176
Alte Welt 93 „ „ Atlant. „ 89 „
Neue Welt 42 „ „ Judischer „ 74 „ „
Asien 44,2 „ „ Südl. Eismeer 20 „
Amerika (mit Grönland) 41,9 „ „ Nördl. Eismeer Ii „
Afrika 29,8 „
2. Die Küsten.
§ 68. Kontinentalsockel, Strandverschiebung. Die Berührungslinie
zwischen Meer und Land wird Küste genannt. In der Nähe der Küste
ist das Meer fast stets sehr seicht (vergl. den Abschnitt „Meeresboden").
Erst in einiger Entfernung von ihr beginnt ein schnelleres Sinken des
Meeresgrundes. Da dies rings um die Kontinente der Fall ist, kann
man von einem Kontinentalsockel sprechen, der gleichsam den breiten
Unterbau der Kontinente bildet. Je nachdem sich die Küstenlinie land-
einwärts oder meereinwärts verschiebt, spricht man von steigender oder
positiver und von sinkender oder negativer Strandverschiebnng.
Letztere läßt alte Strandlinien zurück.
Mftensormen. Die Küste ist entweder eine Steil- oder eine
Flachküste (f. § 62). Letztere ist oft mit Dünen besetzt (Bilderanh. 14).
Je nachdem sie dem Längsbau eines Landes, das der Falteubewegnng
(s. § 57) unterworfen war, folgt oder dasselbe quer abschneidet, unter-
scheidet man Längs- und Querküste. Jene zieht sich meist sehr grad-
linig hin, diese ist reicher gegliedert. Der Große Ozean ist fast
nur von Längsküsten, der Atlantische Ozean meist von Querküsten
eingefaßt. Am reichsten sind die Küsten gegliedert, die durch Straud-
Verschiebung (positive) tiefer uuter das Meer gesunken sind. Indem in
die früheren Flußtäler das Meerwaffer drang, entstanden enge Meeres-
buchten, die Fjorde.
Küstengliederung. Weit vorspringende Teile des Landes werden
zum Unterschiede von den vollständig nmflnteten Inseln Halbinseln
genannt. Ihnen entsprechen die Meerbusen und die kleinen Buchten.
Kleine, scharfe Vorsprünge der Küsten heißen Kaps oder Vorgebirge.
Eine starke Verschmälernng des Landes heißt Landenge oder Isthmus,
eine starke Verschmälernng des Meeres Meerenge oder Meeresstraße.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Australien Asien Amerika Afrika
Die Menschenwelt,
145
Kolonien bieten noch andere Vorteile. Sie bilden einen sichern
Markt für industrielle Erzeugnisse des Mutterlandes.
Am wertvollsten sind in dieser Hinsicht besiedelungssühige Kolonien,
in denen sich ein gleiches Volkstum wie im Mutterlande entwickelt.
Manche Kolonien bilden ferner wichtige Stützpunkte für die Handels-
und Kriegsflotte.
3. Die Menschheit im allgemeinen und Hie
Gliederung des Menschengeschlechts.
Zahl der Erdenbewohner. Die Erde ist zur Zeit von fast 1600
Mill. Menschen bewohnt. Davon entfallen auf Asien etwa 850, auf
Europa fast 400, auf Afrika etwa 160, auf Amerika 145 und auf
Australien 7 Mill. Da die Landgebiete der Erde zusammen 144,5
Mill. qkm groß sind, wohnen auf 1 qkm durchschnittlich elf Menfchen.
Wären alle Länder so dicht bewohnt wie Deutschland, so würde die
Gesamtzahl der Menschen 9^1600 — 14400 Mill. betragen.
Heimat und Ausbreitung des Menschengeschlechts. Für die
Heimat des Menschengeschlechts hält man Asien. Von dort
konnten sich die Menschen leicht über alle Landgebiete der Erde verbreiten.
(Zeige dies!) Fast überall fanden sie andere Lebensverhältnisse, und
indem sie echte Kinder ihrer neuen Heimat wurden, nahmen sie bestimmte
Eigenschaften an. Sie wurden, trotz der bleibenden Übereinstimmung
in den Hauptmerkmalen, in Nebenmerkmalen sich sehr unähnlich, z. B.
in Schädelbau, Haut- und Gesichtsfarbe, im Haar usw., so daß man
sie in Rassen einteilen kann. Als die Erde schon ziemlich bevölkert
war, begegneten sich die Rassen; der Verkehr mischte sie immer mehr,
und fo entstanden zahlreiche Mischvölker.
Unterscheidungsmerkmale der Menschenrassen. Die Einteilung der Menschen
in Rassen kann geschehen:
a) nach der Farbe in 1. hellfarbige (Kaukasier), 2. gelbe (Mongolen),
3. schwärzliche (Neger), 4. rötlich-brauue (Rothäute) und 5. braune (Malaien)-
b) nach der Schädelgestalt in 1. Langköpse (Neger), 2. Mittelköpfe
(Kaukasier) und 3. Kurzköpse (Mongolen):
c) nach dem Gesichtswinkel, wobei die Europäer mit 85° am höchsten
stehen;
6) nach der Haarbildung, in 1. wollhaarige und zwar büschel-
haarige (Hottentotten) und vließhaarige (Neger, Kaffern), 2. schlichthaarige
und zwar straffhaarige (Mongolen, Australier) und lockenhaarige (Kaukasier);
ej nach der Sprache;
f) nach verschiedenen körperlichen und sprachlichen Kennzeichen.
Die drei Hauptrassen. Mau unterscheidet heute neun Menschen-
rassen, aus denen wieder drei große Gruppen gebildet werden können:
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 10
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Europa Afrika Amerika Australien Deutschland Asien Schädelbau
Die Aufgabe der geographischen Raumdarstellung.
33
handelt, die Wege durch einfache, die breiteren, meist mit Gräben
versehenen und mit Bäumen bepflanzten Straßen durch Doppel-
linien und Punktreihen; die Eisenbahnlinien durch Doppellinien
(Schienenpaare) mit einer Quergliederung, die durch abwechselnd
ausgefüllte und freigehaltene Felder die Bedeutung der Länge,
der Entfernung und der Längenmessung veranschaulicht ; die
Flüsse durch dünnere oder dickere, nach der Mündung hin aber,
entsprechend der Breitenzunahme der Flüsse, stärker werdende
einfache oder mehr auseinanderrückende Doppellinien ; die Seen-
flächen und andere Flächen durch Linien, die diesen gleich- oder
doch möglichst ähnlich geformte Flächengebilde umgrenzen; die
einzelnen Gebäude, Häuserreihen und Häusergruppen durch
die ihrer Grundform entsprechenden Rechtecke ; die Ortschaften,
Dörfer und Städte durch Ringe, einfache Ringe, Doppelringe u. s. w. ;
die Festungen durch mit einem Zackenkranze versehene Ringe ;
einzelne Gebäude, wie Mühlen, Windmühlen, Burgen, Schlösser,
Kirchen, durch besondere Zeichen; die Bergspitzen durch Punkte
oder Kreuze oder Sterne; die Erhebungen durch die in sich
zurückkehrenden Höhenlinien oder Isohypsen, durch sich voneinander
abhebende Höhenschichten oder durch Wiedergabe der Beleuchtungs-
erscheinungen, also durch unmittelbare Darstellung plastischer
Formen; die Tiefsenken, z. B. die Seenbecken, durch Tiefenlinien
oder Isobaten; der Nadelwald durch ein der Tanne nachgebildetes
Zeichen; der Laubwald durch einen die Baumkrone veranschau-
lichenden kleinen, fast geschlossenen Kreis ; die H e i d e n durch die
vielleicht Grasbüschel andeutenden Gruppen kleiner, senkrechter
Striche; die Sümpfe durch feine, mehr zusammenhängende wage-
rechte Striche u. s. w.
Durch Verwendung von Farben lassen sich die Karten-
zeichen noch wirksamer herausheben, so daß sich jedes Zeichen in
das Auge drängt und unser Vorstellen lebendig macht. Das Karten-
bild ist entweder stumm oder, was meistens der Fall ist, mit den
Namen der dargestellten geographischen Erscheinungen, sowie mit
allerlei geographischen Maßangaben, besonders der Höhe
versehen. So ist die Möglichkeit einer reichen geographischen
Belehrung durch die Karte gegeben.
b) Das Kartenlesen.
Um mit Hülfe der Karte ein möglichst richtiges und natur- § 25.
wahres Bild der dargestellten Gebiete zu gewinnen, ist zweierlei Wesen des
nötig, nämlich erstens Kenntnis und schnelleunterscheidung Kartenlesens-
der kartographischen Zeichen und zweitens Übung im
Gestalten der veranschaulichten geographischen Er-
scheinungen. Jenes ist Sache des Auges, dieses der Phantasie
und des Denkens. Die Übertragung der Kartensymbolik
auf die Wirklichkeit nennen wir das Lesen der Karte. Das
doppelte Ziel beim Kartenlesen ist, wie sich aus früherem ergibt,
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Oeogr. u. Kartographie. 3
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Die Schweizer Hochebene.
99
Kultureigentümlichlieiten : Art der Besiedelung, Bauart (1er
Häuser, Sprache derbewohner, ilire körperlichen und geistigen
Eigenschaften.
In dem von deutscher Bevölkerung bewohnten grössern Teile
des Schweizerlandes liegen die Gehöfte nach altgermanischer Sitte
meistens vereinzelt; manche dicht bewohnte Gegenden erschei-
nen wie mit Wohnungen besäet. Ausser den nicht zahlreichen
Städten zeigen in der Regel nur die Ansiedelungen, welche an
einer Hauptverkehrsstrasse entstanden sind, eine mehr geschlossene
Bauart. Anders ist es in der mit romanischer Bevölkerung besie-
delten südwestlichen Schweiz, wo wir meistens nach Römersitte
geschlossen gebaute Wohnplätze antreffen.
In den zum Staatenbunde der Schweiz (s. folg. Abschn.) vereinigten Ge-
bieten giebt es nur 3 Städte mit über 50 000 E., nämlich Zürich, Basel und
Genf, ausserdem noch 4 mit über 25 000 E.. nämlich Bern, Lausanne, St. Gallen
und Chauxdefonds und im ganzen nur 18 Städte mit über 10 000 E. und 54 Ge-
meinden mit über 5000 E.
In der Mittelschweiz und in den Alpengegenden sind die Heu-
schober und Viehställe fast immer vom Wohnhause getrennt, im
Flachlande aber (des. im Aargau), wo Raum und Bodengestalt die
Errichtung grösserer Gebäulichkeiten gestatten, mit diesem unter
einem Dache vereidigt. In der Regel umschliesst das Schweizer-
haus ausser den Kellerräumen zwei Stockwerke. In dem
untern Stockwerke befinden sich die meistens nach Süden gelegene
Wtohnstube, eine Schlafstube und die Küche, in der obern zwei an
der vordem Giebelseite gelegene Schlafzimmer und die Bodenräume,
Das in dem Berner Oberlande vorkommende Bauernhaus hat in
seiner innern Einrichtung eine besondere Eigentümlichkeit. In ihm
liegt die Küche in der Mitte, so dass man aus dieser und dem
anschliessenden kurzen Gange in alle Räume gelangen kann. Meis-
tens sind die Häuser aus Holz gebaut; in den waldreichen Alpen-
gegenden sieht man kein aus einem andern Stoffe gebautes Bauern-
haus. Das ziemlich flache Dach besteht gewöhnlich aus Holzschin-
deln, die mit Steinen beschwert sind ; selten ist es mit Ziegeln ge-
deckt. Eine mehr oder weniger braun ange dunkelte Farbe,
welche das Holz mit der Zeit annimmt, ist dem Schweizerhause,
das sehr oft mit Schnitz werk reich geziert ist und durch seine,
vom weit vorragenden Dache überdeckten Rundgalerien ein
stattliches Aussehen erhält, eigentümlich.
In dem grössten Teile des Landes wird die de ut sehe Sprache
geredet; im südwestlichen Teile herrscht die französische, im
südlichen die italienische. Die Sprachgrenze zwischen Deutsch
und Französisch geht von Basel über Bern nach Siders am Rhône,
die zwischen Deutsch und Italienisch (einschl. Rätoromanisch) zieht
sich von Chur durch das Vorderrheinthal, über den St. Gotthard
und längst der Monterosagruppe hin. Es wird die deutsche Sprache
von 71%, die französische von 24% und die italienische von 5!/2%
TM Hauptwörter (50): [T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm]]
Das lothringische Stufenland.
181
Das Bildungswesen : Unterrichtsanstalten.
Es giebt in dem kleinen deutschen Teile des lothringischen
Stufenlandes keine Universität, wie auch keine technische
Hochschule. Von den deutschen Universitäten kommt für das
Gebiet hauptsächlich die Universität Strass bürg in Betracht.
Für das gewerbliche Leben ist die in Saarbrücken eingerichtete
H a u p t b e r gs chule von Wichtigkeit.
Rückblick auf frühere Kulturzeiten.
Die Landschaft hat an den geschichtlichen Kulturereignissen
der ob errheinischen T iefebene Anteil genommen. (Vgl. S. 1g9).
Kultureigentümlichkeiten: Art der Besiedelung und Bauart
der Wohnungen, Abstammung und Sprache der Bewohner,
ihre körperlichen und geistigen Eigenschaften.
Sowohl die Anlage der Ortschaften als auch die Bau-
art der Wohnungen zeigt das Gepräge städtischer Bau-
weis e ; diese hat sich während der langen französischen Herr-
schaft eingebürgert.
Die 1 o t hrin g i s c h e Bevölkerung ist deutscher Abstam-
mung, und zwar bildet sie einen Zweig des grossen fränkischen
Volksstammes. Im westlichen Teile Lothringens hat aber im Laufe
der Zeit die französische Sprache die deutsche verdrängt.
Die Grenze zwischen beiden bildet eine Linie, die man sich von
der Quelle der Saar nach Diedenhofen gezogen zu denken hat.
Seit der Wiedervereinigung Lothringens mit Deutschland macht die
Ausbreitung der deutschen Sprache, besonders in den Städten,
neuen Foitschritt, und es ist wohl zu hoffen, dass das Land mit
der Zeit auch der Sprache nach wieder ein vollständig deutsches
wird.
Obgleich fränkischen Blutes, ist der Lothringer von
ernster m Wesen. Ihm geht der heitere Lebenssinn, der sonst
dem Franken eigen ist, ab, wodurch er sich auch von seinem Nach-
barn, dem Elsässer unterscheidet, inbezug auf den Körperbau ist
an ihm ein kräftiger Wuchs, ferner, namentlich an den Frauen,
eine meistens schöne Gesichtsbildung zu rühmen.
3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält-
nisse in der Landschaft.
a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete.
An dem lothringischen Stufenlande haben Elsass-Lothringen
und die zu Preussen gehörige Rheinprovinz Anteil.
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Extrahierte Ortsnamen: Saarbrücken Lothringens Lothringens Deutschland
182
Die deutschen Landschaften.
Elsass - Lothringen, das nur mit Lothringen in dem
Rahmen der Landschaft liegt, grenzt im Norden an die Rhein-
provinz und an Bayern, im Osten an Baden, im Süden an
die Schweiz und im Westen an Frankreich. Es hat einen
Flächeninhalt von 14509,5 qkm und eine Einwohnerzahl
von 1 603 506 (110,5 a. 1 qkm), wovon fast 4/5 dem katholi-
schen Bekenntnisse angehören.
Zur Rheinprovinz (s. folg. Landschaft) gehört das Gebiet
der unt'ern Saar.
b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung.
Das Reichsland Elsass-Lothringen.
Elsass-Lothringen, erst, seit 1871 wieder mit D e u t. sc li-
la n d vereinigt, bildet keinen selbständigen Staat, sondern ist ein
deutsches Reichsland, in welchem dem deutschen Kaiser
die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt zusteht. Er über-
trägt diese jedoch einem Statthalter, der in Strassburg
wohnt, und dem ein Staatsrat zur Seite gestellt ist.
Die Gesetzgebung vollzieht der deu ts c h e K a is er. Die
Gesetze müssen jedoch vorher die Zustimmung der Landes-
kammer gefunden haben. In diese entsenden die Bezirkstage
von Oberelsass, Unterelsass und Lothringen 34 Mitglieder, die vier
Städte Strassburg, Metz, Mülhausen und Colmar, sowie die 20 Land-
kreise je ein Mitglied.
Das Ministerium besteht aus drei Abteilungen, näm-
lich 1. des Innern, 2. der Justiz und des Kultus und 3. der
Finanzen, der Landwirtschaft und der Domänen. Jeder
Abteilung steht ein Unterstaatssekretär und dem ganzen
Ministerium ein Staatssekretär vor.
Die Angelegenheiten der katholische n Kirche werden durch
die Bischöfe zu Strassburg und Metz, die der evange-
lischen durch das Oberkonsistorium zu Strassburg ver-
treten. Zur Beaufsichtigung der Schulen ist ein Oberschul-Rat
eingerichtet worden.
Der Rechtspflege dienen 6 Landgerichte und das
0 b er 1 an d esge r i c h t zu Colmar.
In Elsass-Lothringen liegen zwei Armeekorps in Garnison, das
15., dessen Generalkommando sich in Strassburg, und
das 16., dessen Generalkommando sich in Metz befindet. Strass-
burg und Metz sind starke Festungen. Kleinere befestigte
Plätze sind Breis ach und Diedenhofen.
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