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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 32

1911 - Trier : Lintz
32 Deutschland. Grenzgebieten mit vorwiegend polnisch sprechender Bevölkerung sind jedoch die Städte meistens deutsche Gründungen, wie überhaupt alle Kultur dem Lande durch die Deutschen gebracht wurde. Um das Deutschtum der Ostmark zu stärken, ist ein großartiges Ansiedelung^ werk im Gange. Bisher wurden etwa 20000 deutsche Bauernsamilieu neu augesiedelt. An der West- und Nord grenze Deutschlands ist die fremd- sprachige Greuzbevölkeruug viel weniger zahlreich als an der Ost- grenze. In Elsaß-Lothringen gaben nur 200 000 Bewohner das Französische und in Schleswig-Holstein 140000 das Dänische als Muttersprache an. Im Deutschen Reiche halten sich ferner fast 1 Mill. Ausländer auf, während die Zahl der Deutschen im Auslande etwa 35 Mill. beträgt. Zusammeu mit deu 60 Mill. Deutschen im Deutscheu Reiche darf die Gesamtzahl aller Deutschredenden auf der Erde zu 95 Mill. angenommen werden. 5. Die Staatenbilöung. §11. Natürliche Einflüsse. Trotz einer großen Willkür läßt die deutsche Staatenbildung auch starke natürliche Einflüsse der Land- schastsränme erkennen. In deu beiden größten Flachlandschasteu, im Norddeutscheu Tieflande und in der Süddeutschen Hochebene, sind mich die beiden größten deutscheu Staaten, dort Preußen, hier Bayern eutstauden. Mitteldeutschland mit seiner reichen Gliederung der Oberfläche ist dagegen das Gebiet der deutschen Kleinstaaterei geworden und geblieben. Als geographische Einheiten könneu außer Preußeu und Bayern ferner Badeu, Elsaß-Lothringeu, die Rhein- psalz, das Königreich Sachsen, die thüringischen Staaten als Gesamtheit und Mecklenburg-Schweriu gedeutet werdeu. Dagegen sind Württemberg, das durch deu Schwäbischen Jura in zwei Gebiete geteilt ist, Hessen, das in zwei völlig verschiedene Gebiete zerrissen ist, die noch mehr zerrissenen Staaten Braunschweig und Oldenburg und die meisten thüringischen Staaten im einzelnen künstliche Staateugebilde. Die Staaten des Deutschen Reiches. Der „ewige Bund" des Deutschen Reiches umfaßt 26 deutsche Staaten. Diese haben zusam- men eine Größe von 540000 qkm und zählten im Jahre 1910 65 Mill. E. (auf 1 qkm 120 E.). Davou waren */s Protestanten, etwa 1/s Katholiken und 600000 Israeliten.

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 53

1911 - Trier : Lintz
Das Europäische oder Kaukasische Weltwirtschaftsreich. 53 völlig in den Vordergrund. Namentlich die Fulbe, die früher als Hirtenadel viele Völkerschaften beherrschten, haben die Verbreitung der Viehzucht gefördert. Das Hauptgewicht wird auf die Rinder- und Pferdezucht gelegt, in den Randsteppen der Wüste Sahara auch auf die Kamelzucht. Der Betrieb der letzteren steht in engstem Zusammen- hang mit dem Karawanenverkehr durch die Wüste. Im Kongogebiete spielt die Viehzucht keine Rolle, dagegen liefert die Jagd auf Elefanten das wertvolle Elfenbein. Von Bedeutung ist der Reichtum des riesigeil Kongo und seiner riesigen Nebenflüsse an Fischen. e) Der Bergbau. Auf das Vorkommen von Bodenreichtümern hin sind die meisten Gebiete noch nicht genügend durchforscht worden; der Mangel an Verkehrseinrichtnngen würde eine Ausbeutung derselben auch meist unmöglich machen. Nur bei sehr reichen Funden können diese Schwierigkeiten überwunden werden. Solche sind in dem südöst- lichsten Teile vou Belgisch-Kongo, im Katangagebiet, gemacht worden. Namentlich sehr reiche Kupfer-, Zinn-, Eisen- und Manganerz- lag er wurden festgestellt, deren Ausbeutung in nächster Zeit, nach Fertigstellung der nötigen Eisenbahnverbindungen beginnen soll. Auch Gold und Platina kommt in diesem Gebiete vor. Als Bergbaugebiet dürfte Kautauga bald eine große Bedeutung erlangen, namentlich sein fabelhafter Reichtum an Kupfer auf dem Weltmarkte bald eine große Rolle spieleu. ä) Die Gewerbtätigkeit. Die Sudan Völker sind in den Gewerben, da sie von N her dem Einfluß der höheren Kultur des Islams ausgesetzt waren, viel weiter fortgefchritten als die Be- wohner des Kongogebiets, die der riesige Urwald vom Völkerverkehr abschloß. Besonders in der Töpfer-, Schmiede- und Webekunst sind sie ziemlich erfahren. Durch die Einfuhr europäischer Waren ist die Entwicklung der einheimischen Gewerbe meist zum Still- stand gekommen. Da die Europäer, die zurzeit alle Gebiete des tropischen Westafrika als Kolonien besitzen, die Landeserzeugnisse als Rohstoffe zur Ausfuhr bringen, ist eine weitere Entwicklung der Gewerbtätigkeit nicht zu erwarten. e) Die Beteiligung am Welthandel. Zur Anknüpfung von Handelsbeziehungen stand zwar eine lange Küste zur Verfügung. Durch Urwälder, Gebirgsterraffen und durch die Stromschnellen aller Flüsse und Ströme war aber der Zugang in das Innere Afrikas so erschwert, daß gerade die reichen Gebiete des tropischen Westafrika bis in die jüngste Zeit den Europäern fast unbekannt blieben (der Kongo

3. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 143

1911 - Trier : Lintz
Die Menschenwelt. 143 Handel, wenn er sich auch auf weit entlegene Länder und Erdteile, also auf ziemlich die ganze Welt, d. h. die Erde, erstreckt. Verkehrsmittel. Die wichtigsten Einrichtungendes Handels sind die Märkte, Messen und die Börse, die wichtigsten Einrich- tun gen für den Nachrichtendienst die Post, der Telegraph, das Telephon und die Zeitungen, die wichtigsten Mittel zur Fortschaffung der Waren und Personen, also des Verkehrs, die Post, die Eisenbahn und das Schiff. 2. Die menschlichen Sieöelungen, die Staaten und Kolonien. a) Die Sieöelungen. Wohn- und Siedelungsformen. Die Menschen wohnen in Zelten, § 85. Hütten, Höhlen oder Häusern. Die Wohnungen liegen entweder einzeln und zerstreut oder haufenweise, oder sie bilden lange Häuser- reihen. Man unterscheidet danach die zerstreute Siedeluug, die Haufeusiedeluug und die Reihensiedelnng. Größe der Siedelungen. Nach der Größe teilt man die Siede- lungen in Weiler, Dörfer, Flecken und Städte, letztere in Klein-, Mittel- und Großstädte ein. Arten der Städte. Nach der Lage unterscheidet man Seestädte (Küstenstädte) und Binnenstädte, Bergstädte und Talstädte, Paß- städte (die vor einem Paß liegen) und Brückenstädte (die an einer Übergangsstelle eines Flusses entstanden sind. Die wirtschaftliche oder politische oder geistige Bedeutung von Städten wird durch die Bezeichnungen Fabrikstadt, Handelsstadt, Hafenstadt, Hauptstadt, Residenzstadt, Festung, Universitätsstadt ausgedrückt. b) Die Staaten. Größe, Einrichtung und Rang der Staaten. Zur Förderung § 86. der Wohlfahrt und zum bessern Schutze gegen Feinde vereinigen sich die Völker zu Staaten. Diese teilt man nach der Größe und Macht in Groß-, Mittel- und Kleinstaaten ein, nach der Lage in Seestaaten und Binnenstaaten, nach der Regierungsform in Monarchien (in denen ein ans einem Fürstenhause stammender Fürst regiert) und Republiken (mit einem gewählten Präsidenten an der Spitze). Die Monarchien sind entweder uneingeschränkte oder absolute (in denen nur der Wille des regierenden Fürsten maßgebend ist) oder einge- schränkte (in denen die Rechte des Königs eingeschränkt sind durch eine

4. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 69

1911 - Trier : Lintz
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich. 69 Lager meist sehr weit von der Küste entfernt sind. In jüngster Zeit hat eine deutsche Gesellschaft den Kohlenbergbau im westlichen Schantung begonnen (siehe Kiautschou). Japan liefert schon ziemlich viel Kohlen und an Erzen besonders Kupfer. Sowohl Chiua als auch Japan sind ferner reich an Kaolin oder Porzellanerde. d) Die Gewerbtätigkeit. Der große Reichtum au gewerblichen Rohstoffen im Besitze eines Volkes, das durch eiue alte Kultur und lange Friedensarbeit einen starken Erwerbssinn ausgebildet hat, ließ in China manche Gewerbe frühzeitig zu hoher Eutwickeluug gelaugeu. Wie die Chinesen das Pulver erfanden, das sie aber zu Feuerwerks- zwecken gebrauchten, so sind sie auch die Erfiuder des Porzellans, Glases, Papiers, der Seidenweberei, des Buchdrucks mit beweg- lichen Lettern. Sie leisten ferner Bedeutendes in der Elfenbein-, Holz- und Steinfchnitzerei. Hauptsitz dieser und anderer Gewerbe ist Canton, der Seiden- sowie der Baumwollweberei Nanking. Durch schwache Herrscher und große Kriege ist aber die hohe Blüte der Gewerbe vernichtet worden. In manchen Zweigen des Kunsthandwerks, so der Lack-, Porzellan-, Bronze- und Email-Jndnstrie, sind die Chinesen von ihren Schülern, den Japanern weit überholt worden. Dnrch geschickte Nachahmung europäischer Fabrikationsweise und rastloses Streben haben diese sich eine neuzeitliche Industrie gegründet. Hauptsitz derselben, besonders derbaumwollspiuuerei und Teppich- Weberei, ist Osaka. Erwähnt sei noch die Verwendung des Bam- busrohrs zu unzähligen Gebrauchsgegenständen. e) Die Beteiligung am Welthandel. Erst seit verhältnismäßig § 30. kurzer Zeit hat Ostasien sich an den Welthandelsbeziehungen stärker beteiligt. Durch seine Lage, seine großen Naturreichtümer und seine große Bevölkerung ist es aber beruseu, ähnlich wie Europa ein großes Weltwirtschaftsreich, das Ostafiatische oder Mongolische (vergl. § 28) wirtschaftlich zu beherrschen. Ob hierbei das Riesenreich China oder das viel kleinere Jnselreich Japan, das einstweilen einen bedeutenden Vorsprung hat, die Führerrolle übernehmen wird, läßt sich noch nicht übersehen. Die Angliederuug Chinas an den neuzeitlichen Welthandelsverkehr wurde sowohl durch die ablehnende Haltung des chinesischen Volkes als auch durch die Natur des Landes gehemmt. Dnrch ein mehrtausendjähriges Fernhalten fremder Einflüsse hatte sich die hohe chinesische Kultur so eigenartig entsaltet und war so erstarrt, daß alle fremden Neueruugeu in Haß abgewiesen wurden. Dieses Verhalten des chinesischen Volkes wnrde begünstigt und im letzten Grunde wohl auch hervorgerufen durch die schwere Zugäuglichkeit

5. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 122

1911 - Trier : Lintz
122 Grundzüge der allgemeinen Erdkunde. Südamerika mit 600, Australien mit 400 und Europa mit 300 in Durchschnittshöhe. Raummaße. Die Größe der Wasser- und Landgebiete ist folgende: Gesamte Erdoberfläche 510 Mill. qkm Europa 10 Mill. qkm Wasserfläche 365,5 „ „ Australien 8,9 „ n Landfläche 144,5 „ „ Großer Ozean 176 Alte Welt 93 „ „ Atlant. „ 89 „ Neue Welt 42 „ „ Judischer „ 74 „ „ Asien 44,2 „ „ Südl. Eismeer 20 „ Amerika (mit Grönland) 41,9 „ „ Nördl. Eismeer Ii „ Afrika 29,8 „ 2. Die Küsten. § 68. Kontinentalsockel, Strandverschiebung. Die Berührungslinie zwischen Meer und Land wird Küste genannt. In der Nähe der Küste ist das Meer fast stets sehr seicht (vergl. den Abschnitt „Meeresboden"). Erst in einiger Entfernung von ihr beginnt ein schnelleres Sinken des Meeresgrundes. Da dies rings um die Kontinente der Fall ist, kann man von einem Kontinentalsockel sprechen, der gleichsam den breiten Unterbau der Kontinente bildet. Je nachdem sich die Küstenlinie land- einwärts oder meereinwärts verschiebt, spricht man von steigender oder positiver und von sinkender oder negativer Strandverschiebnng. Letztere läßt alte Strandlinien zurück. Mftensormen. Die Küste ist entweder eine Steil- oder eine Flachküste (f. § 62). Letztere ist oft mit Dünen besetzt (Bilderanh. 14). Je nachdem sie dem Längsbau eines Landes, das der Falteubewegnng (s. § 57) unterworfen war, folgt oder dasselbe quer abschneidet, unter- scheidet man Längs- und Querküste. Jene zieht sich meist sehr grad- linig hin, diese ist reicher gegliedert. Der Große Ozean ist fast nur von Längsküsten, der Atlantische Ozean meist von Querküsten eingefaßt. Am reichsten sind die Küsten gegliedert, die durch Straud- Verschiebung (positive) tiefer uuter das Meer gesunken sind. Indem in die früheren Flußtäler das Meerwaffer drang, entstanden enge Meeres- buchten, die Fjorde. Küstengliederung. Weit vorspringende Teile des Landes werden zum Unterschiede von den vollständig nmflnteten Inseln Halbinseln genannt. Ihnen entsprechen die Meerbusen und die kleinen Buchten. Kleine, scharfe Vorsprünge der Küsten heißen Kaps oder Vorgebirge. Eine starke Verschmälernng des Landes heißt Landenge oder Isthmus, eine starke Verschmälernng des Meeres Meerenge oder Meeresstraße.

6. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 145

1911 - Trier : Lintz
Die Menschenwelt, 145 Kolonien bieten noch andere Vorteile. Sie bilden einen sichern Markt für industrielle Erzeugnisse des Mutterlandes. Am wertvollsten sind in dieser Hinsicht besiedelungssühige Kolonien, in denen sich ein gleiches Volkstum wie im Mutterlande entwickelt. Manche Kolonien bilden ferner wichtige Stützpunkte für die Handels- und Kriegsflotte. 3. Die Menschheit im allgemeinen und Hie Gliederung des Menschengeschlechts. Zahl der Erdenbewohner. Die Erde ist zur Zeit von fast 1600 Mill. Menschen bewohnt. Davon entfallen auf Asien etwa 850, auf Europa fast 400, auf Afrika etwa 160, auf Amerika 145 und auf Australien 7 Mill. Da die Landgebiete der Erde zusammen 144,5 Mill. qkm groß sind, wohnen auf 1 qkm durchschnittlich elf Menfchen. Wären alle Länder so dicht bewohnt wie Deutschland, so würde die Gesamtzahl der Menschen 9^1600 — 14400 Mill. betragen. Heimat und Ausbreitung des Menschengeschlechts. Für die Heimat des Menschengeschlechts hält man Asien. Von dort konnten sich die Menschen leicht über alle Landgebiete der Erde verbreiten. (Zeige dies!) Fast überall fanden sie andere Lebensverhältnisse, und indem sie echte Kinder ihrer neuen Heimat wurden, nahmen sie bestimmte Eigenschaften an. Sie wurden, trotz der bleibenden Übereinstimmung in den Hauptmerkmalen, in Nebenmerkmalen sich sehr unähnlich, z. B. in Schädelbau, Haut- und Gesichtsfarbe, im Haar usw., so daß man sie in Rassen einteilen kann. Als die Erde schon ziemlich bevölkert war, begegneten sich die Rassen; der Verkehr mischte sie immer mehr, und fo entstanden zahlreiche Mischvölker. Unterscheidungsmerkmale der Menschenrassen. Die Einteilung der Menschen in Rassen kann geschehen: a) nach der Farbe in 1. hellfarbige (Kaukasier), 2. gelbe (Mongolen), 3. schwärzliche (Neger), 4. rötlich-brauue (Rothäute) und 5. braune (Malaien)- b) nach der Schädelgestalt in 1. Langköpse (Neger), 2. Mittelköpfe (Kaukasier) und 3. Kurzköpse (Mongolen): c) nach dem Gesichtswinkel, wobei die Europäer mit 85° am höchsten stehen; 6) nach der Haarbildung, in 1. wollhaarige und zwar büschel- haarige (Hottentotten) und vließhaarige (Neger, Kaffern), 2. schlichthaarige und zwar straffhaarige (Mongolen, Australier) und lockenhaarige (Kaukasier); ej nach der Sprache; f) nach verschiedenen körperlichen und sprachlichen Kennzeichen. Die drei Hauptrassen. Mau unterscheidet heute neun Menschen- rassen, aus denen wieder drei große Gruppen gebildet werden können: Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 10

7. Mathematische Geographie und Karthographie - S. 33

1911 - Trier : Lintz
Die Aufgabe der geographischen Raumdarstellung. 33 handelt, die Wege durch einfache, die breiteren, meist mit Gräben versehenen und mit Bäumen bepflanzten Straßen durch Doppel- linien und Punktreihen; die Eisenbahnlinien durch Doppellinien (Schienenpaare) mit einer Quergliederung, die durch abwechselnd ausgefüllte und freigehaltene Felder die Bedeutung der Länge, der Entfernung und der Längenmessung veranschaulicht ; die Flüsse durch dünnere oder dickere, nach der Mündung hin aber, entsprechend der Breitenzunahme der Flüsse, stärker werdende einfache oder mehr auseinanderrückende Doppellinien ; die Seen- flächen und andere Flächen durch Linien, die diesen gleich- oder doch möglichst ähnlich geformte Flächengebilde umgrenzen; die einzelnen Gebäude, Häuserreihen und Häusergruppen durch die ihrer Grundform entsprechenden Rechtecke ; die Ortschaften, Dörfer und Städte durch Ringe, einfache Ringe, Doppelringe u. s. w. ; die Festungen durch mit einem Zackenkranze versehene Ringe ; einzelne Gebäude, wie Mühlen, Windmühlen, Burgen, Schlösser, Kirchen, durch besondere Zeichen; die Bergspitzen durch Punkte oder Kreuze oder Sterne; die Erhebungen durch die in sich zurückkehrenden Höhenlinien oder Isohypsen, durch sich voneinander abhebende Höhenschichten oder durch Wiedergabe der Beleuchtungs- erscheinungen, also durch unmittelbare Darstellung plastischer Formen; die Tiefsenken, z. B. die Seenbecken, durch Tiefenlinien oder Isobaten; der Nadelwald durch ein der Tanne nachgebildetes Zeichen; der Laubwald durch einen die Baumkrone veranschau- lichenden kleinen, fast geschlossenen Kreis ; die H e i d e n durch die vielleicht Grasbüschel andeutenden Gruppen kleiner, senkrechter Striche; die Sümpfe durch feine, mehr zusammenhängende wage- rechte Striche u. s. w. Durch Verwendung von Farben lassen sich die Karten- zeichen noch wirksamer herausheben, so daß sich jedes Zeichen in das Auge drängt und unser Vorstellen lebendig macht. Das Karten- bild ist entweder stumm oder, was meistens der Fall ist, mit den Namen der dargestellten geographischen Erscheinungen, sowie mit allerlei geographischen Maßangaben, besonders der Höhe versehen. So ist die Möglichkeit einer reichen geographischen Belehrung durch die Karte gegeben. b) Das Kartenlesen. Um mit Hülfe der Karte ein möglichst richtiges und natur- § 25. wahres Bild der dargestellten Gebiete zu gewinnen, ist zweierlei Wesen des nötig, nämlich erstens Kenntnis und schnelleunterscheidung Kartenlesens- der kartographischen Zeichen und zweitens Übung im Gestalten der veranschaulichten geographischen Er- scheinungen. Jenes ist Sache des Auges, dieses der Phantasie und des Denkens. Die Übertragung der Kartensymbolik auf die Wirklichkeit nennen wir das Lesen der Karte. Das doppelte Ziel beim Kartenlesen ist, wie sich aus früherem ergibt, Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausg. A. Mathem. Oeogr. u. Kartographie. 3

8. Die deutschen Landschaften - S. 99

1896 - Trier : Lintz
Die Schweizer Hochebene. 99 Kultureigentümlichlieiten : Art der Besiedelung, Bauart (1er Häuser, Sprache derbewohner, ilire körperlichen und geistigen Eigenschaften. In dem von deutscher Bevölkerung bewohnten grössern Teile des Schweizerlandes liegen die Gehöfte nach altgermanischer Sitte meistens vereinzelt; manche dicht bewohnte Gegenden erschei- nen wie mit Wohnungen besäet. Ausser den nicht zahlreichen Städten zeigen in der Regel nur die Ansiedelungen, welche an einer Hauptverkehrsstrasse entstanden sind, eine mehr geschlossene Bauart. Anders ist es in der mit romanischer Bevölkerung besie- delten südwestlichen Schweiz, wo wir meistens nach Römersitte geschlossen gebaute Wohnplätze antreffen. In den zum Staatenbunde der Schweiz (s. folg. Abschn.) vereinigten Ge- bieten giebt es nur 3 Städte mit über 50 000 E., nämlich Zürich, Basel und Genf, ausserdem noch 4 mit über 25 000 E.. nämlich Bern, Lausanne, St. Gallen und Chauxdefonds und im ganzen nur 18 Städte mit über 10 000 E. und 54 Ge- meinden mit über 5000 E. In der Mittelschweiz und in den Alpengegenden sind die Heu- schober und Viehställe fast immer vom Wohnhause getrennt, im Flachlande aber (des. im Aargau), wo Raum und Bodengestalt die Errichtung grösserer Gebäulichkeiten gestatten, mit diesem unter einem Dache vereidigt. In der Regel umschliesst das Schweizer- haus ausser den Kellerräumen zwei Stockwerke. In dem untern Stockwerke befinden sich die meistens nach Süden gelegene Wtohnstube, eine Schlafstube und die Küche, in der obern zwei an der vordem Giebelseite gelegene Schlafzimmer und die Bodenräume, Das in dem Berner Oberlande vorkommende Bauernhaus hat in seiner innern Einrichtung eine besondere Eigentümlichkeit. In ihm liegt die Küche in der Mitte, so dass man aus dieser und dem anschliessenden kurzen Gange in alle Räume gelangen kann. Meis- tens sind die Häuser aus Holz gebaut; in den waldreichen Alpen- gegenden sieht man kein aus einem andern Stoffe gebautes Bauern- haus. Das ziemlich flache Dach besteht gewöhnlich aus Holzschin- deln, die mit Steinen beschwert sind ; selten ist es mit Ziegeln ge- deckt. Eine mehr oder weniger braun ange dunkelte Farbe, welche das Holz mit der Zeit annimmt, ist dem Schweizerhause, das sehr oft mit Schnitz werk reich geziert ist und durch seine, vom weit vorragenden Dache überdeckten Rundgalerien ein stattliches Aussehen erhält, eigentümlich. In dem grössten Teile des Landes wird die de ut sehe Sprache geredet; im südwestlichen Teile herrscht die französische, im südlichen die italienische. Die Sprachgrenze zwischen Deutsch und Französisch geht von Basel über Bern nach Siders am Rhône, die zwischen Deutsch und Italienisch (einschl. Rätoromanisch) zieht sich von Chur durch das Vorderrheinthal, über den St. Gotthard und längst der Monterosagruppe hin. Es wird die deutsche Sprache von 71%, die französische von 24% und die italienische von 5!/2%

9. Die deutschen Landschaften - S. 181

1896 - Trier : Lintz
Das lothringische Stufenland. 181 Das Bildungswesen : Unterrichtsanstalten. Es giebt in dem kleinen deutschen Teile des lothringischen Stufenlandes keine Universität, wie auch keine technische Hochschule. Von den deutschen Universitäten kommt für das Gebiet hauptsächlich die Universität Strass bürg in Betracht. Für das gewerbliche Leben ist die in Saarbrücken eingerichtete H a u p t b e r gs chule von Wichtigkeit. Rückblick auf frühere Kulturzeiten. Die Landschaft hat an den geschichtlichen Kulturereignissen der ob errheinischen T iefebene Anteil genommen. (Vgl. S. 1g9). Kultureigentümlichkeiten: Art der Besiedelung und Bauart der Wohnungen, Abstammung und Sprache der Bewohner, ihre körperlichen und geistigen Eigenschaften. Sowohl die Anlage der Ortschaften als auch die Bau- art der Wohnungen zeigt das Gepräge städtischer Bau- weis e ; diese hat sich während der langen französischen Herr- schaft eingebürgert. Die 1 o t hrin g i s c h e Bevölkerung ist deutscher Abstam- mung, und zwar bildet sie einen Zweig des grossen fränkischen Volksstammes. Im westlichen Teile Lothringens hat aber im Laufe der Zeit die französische Sprache die deutsche verdrängt. Die Grenze zwischen beiden bildet eine Linie, die man sich von der Quelle der Saar nach Diedenhofen gezogen zu denken hat. Seit der Wiedervereinigung Lothringens mit Deutschland macht die Ausbreitung der deutschen Sprache, besonders in den Städten, neuen Foitschritt, und es ist wohl zu hoffen, dass das Land mit der Zeit auch der Sprache nach wieder ein vollständig deutsches wird. Obgleich fränkischen Blutes, ist der Lothringer von ernster m Wesen. Ihm geht der heitere Lebenssinn, der sonst dem Franken eigen ist, ab, wodurch er sich auch von seinem Nach- barn, dem Elsässer unterscheidet, inbezug auf den Körperbau ist an ihm ein kräftiger Wuchs, ferner, namentlich an den Frauen, eine meistens schöne Gesichtsbildung zu rühmen. 3. Bie Betrachtung der staatlichen Verhält- nisse in der Landschaft. a. Die staatliche Zusammengehörigkeit der einzelnen Gebiete. An dem lothringischen Stufenlande haben Elsass-Lothringen und die zu Preussen gehörige Rheinprovinz Anteil.

10. Die deutschen Landschaften - S. 182

1896 - Trier : Lintz
182 Die deutschen Landschaften. Elsass - Lothringen, das nur mit Lothringen in dem Rahmen der Landschaft liegt, grenzt im Norden an die Rhein- provinz und an Bayern, im Osten an Baden, im Süden an die Schweiz und im Westen an Frankreich. Es hat einen Flächeninhalt von 14509,5 qkm und eine Einwohnerzahl von 1 603 506 (110,5 a. 1 qkm), wovon fast 4/5 dem katholi- schen Bekenntnisse angehören. Zur Rheinprovinz (s. folg. Landschaft) gehört das Gebiet der unt'ern Saar. b. Die staatliche Ordnung und Einrichtung. Das Reichsland Elsass-Lothringen. Elsass-Lothringen, erst, seit 1871 wieder mit D e u t. sc li- la n d vereinigt, bildet keinen selbständigen Staat, sondern ist ein deutsches Reichsland, in welchem dem deutschen Kaiser die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt zusteht. Er über- trägt diese jedoch einem Statthalter, der in Strassburg wohnt, und dem ein Staatsrat zur Seite gestellt ist. Die Gesetzgebung vollzieht der deu ts c h e K a is er. Die Gesetze müssen jedoch vorher die Zustimmung der Landes- kammer gefunden haben. In diese entsenden die Bezirkstage von Oberelsass, Unterelsass und Lothringen 34 Mitglieder, die vier Städte Strassburg, Metz, Mülhausen und Colmar, sowie die 20 Land- kreise je ein Mitglied. Das Ministerium besteht aus drei Abteilungen, näm- lich 1. des Innern, 2. der Justiz und des Kultus und 3. der Finanzen, der Landwirtschaft und der Domänen. Jeder Abteilung steht ein Unterstaatssekretär und dem ganzen Ministerium ein Staatssekretär vor. Die Angelegenheiten der katholische n Kirche werden durch die Bischöfe zu Strassburg und Metz, die der evange- lischen durch das Oberkonsistorium zu Strassburg ver- treten. Zur Beaufsichtigung der Schulen ist ein Oberschul-Rat eingerichtet worden. Der Rechtspflege dienen 6 Landgerichte und das 0 b er 1 an d esge r i c h t zu Colmar. In Elsass-Lothringen liegen zwei Armeekorps in Garnison, das 15., dessen Generalkommando sich in Strassburg, und das 16., dessen Generalkommando sich in Metz befindet. Strass- burg und Metz sind starke Festungen. Kleinere befestigte Plätze sind Breis ach und Diedenhofen.
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