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Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Deutschland.
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der vernichtet hatte. Seine gewaltsamen Maßregeln, die Sitten»
und Verfassungen der Germanen umzuändern, bewirkten eine allge-
meine Verschwörung, an deren Spitze Arminius oder Her-
mann, ein edler Cherusker stand, der im Jahre 9 nach Christi
Geburt, durch die bekannte dreitägige Schlacht im Teutoburger
Walde des jetzigen Westphalen das ganze Heer des Varus vernichtete
und die Freiheit seines Vaterlandes rettete. Durch diesen Helden
traten jetzt die Cherusker als das Hauptvolk Germaniens auf. Zwar
rächte einige Jahre spater der Römische, tapfere Feldherr Germa-
nicus, ein Enkel des Augustas, die Niederlage des Varus, aber
doch gelang es ihm nicht, die Herrschaft der Römer in Germanien
zu befestigen. Vielmehr gaben nach ihm die Römer die Unterjochung
der Germanen auf, unter welchen zu jener Zeit, außer den Sueven
und Cheruskern, vorzüglich folgende Völkerschaften genannt werden:
Markomannen, Quaden, Hermunduren, Sennonen, Longobarden,
Alemannen, Franken, Gothen, Vandalen, Burgunder, Sachsen,
Katten, Friesen re., die in steten Kriegen mit den Römern lagen
und eben dadurch mit der Kriegeskunst der Römer, so wie mit ihrer
Kultur bekannt wurden. Nach und nach sing es ihnen an nicht mehr
in der Heimath zu gefallen und es entstand in ihnen das Verlangen
sich der reichen Römischen Provinzen zu bemächtigen, wozu sie um so
mehr angelockt wurden, da die Macht des Römischen Reichs sowohl
durch schlechte Legierung als durch innere Zerrüttungen zu sinken
begann.
Mit dem Anfange des 5. Jahrhunderts stürmten nun Barba-
ren größtentheils Germanen, von allen Seiten auf das Römische
Reich ein. Zuerst gingen die Sueven über den Rhein und von da
an drängte sich ein.schwarm Germanen dem andern nach; und so
begannen jene Züge zahlloser Völkerhorden, welche sich aus dem
Norden und Osten Europa's über den Süden Europa's ergossen und
in der Geschichte mit dem Namen der großen Völkerwande-
rung *) bezeichnet werden, die das Gebäude der Römischen Größe
Anfangs in seinen Grundfesten erschütterte und zuletzt völlig über den
Haufen warf. Durch diese Auswanderungen hatten sich indeß die
Wohnsitze und Namen der Germanischen Völkerschaften ungemein
verändert, so daß am Ende des 5. und Anfange des 6. Jahrhun-
derts vorzüglich folgende Nationen in Germanien seßhaft waren:
1) Alemannen, zwischen dem Rhein, Main und der Donau;
2) Thüringer in der Mitte Deutschlands, zwischen der Werra,
dem Harz, Thüringerwalde und der Saale, ja Anfangs erstreckten
*) Den ersten Stoß zu dieser Völkerwanderung gaben schon im I. 375
nach Christi Geburt die Hunnen, welche aus Asien in Europa
einbrachen, die Alanen und Westgothen vertrieben, wovon die
Alanen sich mit den Vandalen verbanden. Diese beiden letzten
vereinigten sich mit einem Theile der Sueven und drangen mit' ih-
nen über den Rhein in Gallien ein.
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TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
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Extrahierte Personennamen: Varus Varus
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Christi Germaniens Germanien Sachsen Rhein Europa's Germanien Rhein Main Donau Deutschlands Werra Christi Asien Europa Rhein Gallien
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Deutschland.
; Deutschland.
Deutschland hieß zu der Römer Zeiten Germanien, und
seine Gränzen waren gegen W. der Rhein, der es von Gallien
schied, gegen S. die Donau, welche es- von Rhätien, Noricum
und Pannonien trennte, gegen N. die Nord- und Ostsee und ge-
gen O. nahm man die Elbe oder auch wohl die Weichsel als
Gränze an. Germanien war damals fast ein undurchdringlicher
Wald und ein rauhes, unfruchtbares Land, von wilden Thieren
wimmelnd und von einer Menge kleiner, unabhängiger Nationen
bewohnt, die meistens ein Jäger- und Hirtenleben führten und
unter sich in steten Fehden verwickelt waren. Mehrere dieser Volks-
stämme, welche die Römer mit dem allgemeinen Namen der Cim-
bern und Teutonen bezeichnen, verließen etwa 100 Jahre vor
Christi Geburt ihre unwirthliche Heimath, unternahmen einen Zug
nach Gallien und Italien, wurden aber, ungeachtet ihrer anfäng-
lichen Siege über die Römer, doch zuletzt von dem berühmten
Feldherrn Marius überwunden und fast gänzlich aufgerieben.
Dies war das erstemal, daß Germanische Völker mit den Rö-
mern in Berührung kamen und in der Geschichte erscheinen. Als
später der große Römer Julius Casar die Eroberung Galliens
unternahm, lernte er hier ein Volk kennen, das man ihm Ger-
manen nannte und dessen Anführer Ariovist hieß; und von
dieser Zeit fangen die Kriege der Römer mit den Germanen an,
wodurch zuerst Germanien näher bekannt und in die Geschichte ein-
geführt wurde. Cäsar schlug Ariovist und nöthigte die Germanen,
Gallien zu verlassen und in ihr Land zurückzugehen, ging auch
zweimal über den Rhein, ohne jedoch weit in Germanien einzu-
dringen und noch weniger ohne Eroberungen in diesem wüsten Lande
zu machen. Als das mächtigste Volk der Germanen beschreibt er die
Sueven. Roms Bürgerkriege und Unruhen zogen jetzt die Auf-
merksamkeit der Römer von den Germanen ab, bis unter dem er-
sten Römischen Kaiser Augustus die Römer, in deren Provinzen
die wilden Germanen häufige Einfälle machten, es unternahmen
in Germanien sich festzusetzen und auch auf dieser Seite ihr unge-
heures Reich zu vergrößern. Ihr Unternehmen schien wirklich ihnen
gelingen zu wollen; denn Drusus, dieser tapfere Feldherr und
Stiefsohn des Augustus, so wie auch Tiberius, gleichfalls ein Stief-
sohn dieses Kaisers, drangen kurz vor und nach Christi Geburt weit
in Germanien, selbst bis zur Elbe und jenseits dieses Stromes vor,
und legten, vornehmlich am Rhein, viele feste Kastelle an, woraus
nachher die ersten Deutschen Städte entstanden. Wahrscheinlich hät-
ten die Römer ihre Absicht erreicht, Deutschland, wenigstens den
westlichen Theil desselben, zu einer Römischen Provinz zu^machen,
wenn nicht die Unbesonnenheit des Quinctilius Varu s, Nach-
folgers des Tiberius im Oberbefehle, alle errungenen Vortheile wie-
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien]]
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Julius_Casar Cäsar Cäsar Augustus Drusus Augustus Tiberius Tiberius
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Germanien Rhein Gallien Donau Pannonien Ostsee Christi Gallien Italien Galliens Gallien Rhein Germanien Germanien Christi Germanien Rhein Deutschland Oberbefehle