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1. Bd. 1 - S. 609

1835 - Eisleben : Reichardt
Deutschland. 609 der vernichtet hatte. Seine gewaltsamen Maßregeln, die Sitten» und Verfassungen der Germanen umzuändern, bewirkten eine allge- meine Verschwörung, an deren Spitze Arminius oder Her- mann, ein edler Cherusker stand, der im Jahre 9 nach Christi Geburt, durch die bekannte dreitägige Schlacht im Teutoburger Walde des jetzigen Westphalen das ganze Heer des Varus vernichtete und die Freiheit seines Vaterlandes rettete. Durch diesen Helden traten jetzt die Cherusker als das Hauptvolk Germaniens auf. Zwar rächte einige Jahre spater der Römische, tapfere Feldherr Germa- nicus, ein Enkel des Augustas, die Niederlage des Varus, aber doch gelang es ihm nicht, die Herrschaft der Römer in Germanien zu befestigen. Vielmehr gaben nach ihm die Römer die Unterjochung der Germanen auf, unter welchen zu jener Zeit, außer den Sueven und Cheruskern, vorzüglich folgende Völkerschaften genannt werden: Markomannen, Quaden, Hermunduren, Sennonen, Longobarden, Alemannen, Franken, Gothen, Vandalen, Burgunder, Sachsen, Katten, Friesen re., die in steten Kriegen mit den Römern lagen und eben dadurch mit der Kriegeskunst der Römer, so wie mit ihrer Kultur bekannt wurden. Nach und nach sing es ihnen an nicht mehr in der Heimath zu gefallen und es entstand in ihnen das Verlangen sich der reichen Römischen Provinzen zu bemächtigen, wozu sie um so mehr angelockt wurden, da die Macht des Römischen Reichs sowohl durch schlechte Legierung als durch innere Zerrüttungen zu sinken begann. Mit dem Anfange des 5. Jahrhunderts stürmten nun Barba- ren größtentheils Germanen, von allen Seiten auf das Römische Reich ein. Zuerst gingen die Sueven über den Rhein und von da an drängte sich ein.schwarm Germanen dem andern nach; und so begannen jene Züge zahlloser Völkerhorden, welche sich aus dem Norden und Osten Europa's über den Süden Europa's ergossen und in der Geschichte mit dem Namen der großen Völkerwande- rung *) bezeichnet werden, die das Gebäude der Römischen Größe Anfangs in seinen Grundfesten erschütterte und zuletzt völlig über den Haufen warf. Durch diese Auswanderungen hatten sich indeß die Wohnsitze und Namen der Germanischen Völkerschaften ungemein verändert, so daß am Ende des 5. und Anfange des 6. Jahrhun- derts vorzüglich folgende Nationen in Germanien seßhaft waren: 1) Alemannen, zwischen dem Rhein, Main und der Donau; 2) Thüringer in der Mitte Deutschlands, zwischen der Werra, dem Harz, Thüringerwalde und der Saale, ja Anfangs erstreckten *) Den ersten Stoß zu dieser Völkerwanderung gaben schon im I. 375 nach Christi Geburt die Hunnen, welche aus Asien in Europa einbrachen, die Alanen und Westgothen vertrieben, wovon die Alanen sich mit den Vandalen verbanden. Diese beiden letzten vereinigten sich mit einem Theile der Sueven und drangen mit' ih- nen über den Rhein in Gallien ein. 39

2. Bd. 1 - S. 608

1835 - Eisleben : Reichardt
608 Deutschland. ; Deutschland. Deutschland hieß zu der Römer Zeiten Germanien, und seine Gränzen waren gegen W. der Rhein, der es von Gallien schied, gegen S. die Donau, welche es- von Rhätien, Noricum und Pannonien trennte, gegen N. die Nord- und Ostsee und ge- gen O. nahm man die Elbe oder auch wohl die Weichsel als Gränze an. Germanien war damals fast ein undurchdringlicher Wald und ein rauhes, unfruchtbares Land, von wilden Thieren wimmelnd und von einer Menge kleiner, unabhängiger Nationen bewohnt, die meistens ein Jäger- und Hirtenleben führten und unter sich in steten Fehden verwickelt waren. Mehrere dieser Volks- stämme, welche die Römer mit dem allgemeinen Namen der Cim- bern und Teutonen bezeichnen, verließen etwa 100 Jahre vor Christi Geburt ihre unwirthliche Heimath, unternahmen einen Zug nach Gallien und Italien, wurden aber, ungeachtet ihrer anfäng- lichen Siege über die Römer, doch zuletzt von dem berühmten Feldherrn Marius überwunden und fast gänzlich aufgerieben. Dies war das erstemal, daß Germanische Völker mit den Rö- mern in Berührung kamen und in der Geschichte erscheinen. Als später der große Römer Julius Casar die Eroberung Galliens unternahm, lernte er hier ein Volk kennen, das man ihm Ger- manen nannte und dessen Anführer Ariovist hieß; und von dieser Zeit fangen die Kriege der Römer mit den Germanen an, wodurch zuerst Germanien näher bekannt und in die Geschichte ein- geführt wurde. Cäsar schlug Ariovist und nöthigte die Germanen, Gallien zu verlassen und in ihr Land zurückzugehen, ging auch zweimal über den Rhein, ohne jedoch weit in Germanien einzu- dringen und noch weniger ohne Eroberungen in diesem wüsten Lande zu machen. Als das mächtigste Volk der Germanen beschreibt er die Sueven. Roms Bürgerkriege und Unruhen zogen jetzt die Auf- merksamkeit der Römer von den Germanen ab, bis unter dem er- sten Römischen Kaiser Augustus die Römer, in deren Provinzen die wilden Germanen häufige Einfälle machten, es unternahmen in Germanien sich festzusetzen und auch auf dieser Seite ihr unge- heures Reich zu vergrößern. Ihr Unternehmen schien wirklich ihnen gelingen zu wollen; denn Drusus, dieser tapfere Feldherr und Stiefsohn des Augustus, so wie auch Tiberius, gleichfalls ein Stief- sohn dieses Kaisers, drangen kurz vor und nach Christi Geburt weit in Germanien, selbst bis zur Elbe und jenseits dieses Stromes vor, und legten, vornehmlich am Rhein, viele feste Kastelle an, woraus nachher die ersten Deutschen Städte entstanden. Wahrscheinlich hät- ten die Römer ihre Absicht erreicht, Deutschland, wenigstens den westlichen Theil desselben, zu einer Römischen Provinz zu^machen, wenn nicht die Unbesonnenheit des Quinctilius Varu s, Nach- folgers des Tiberius im Oberbefehle, alle errungenen Vortheile wie-
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