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3. Die Eisenzeit. — Um das Jahr 400 v. Chr. wurde die Bronze von einem andern Metall, dem Eisen, verdrängt. Dieser neue Zeitraum, die Eisenzeit, erstreckt sich bis 500 n. Chr. Unter den germanischen Stämmen, welche in diesem Zeitraum Mecklenburg bewohnten, werden uns die Teutonen und Longo Karden genannt, später treten die Var in er hervor. Den Gebrauch des Eisens lernten sie anfangs von den Galliern, bald aber wurden die Römer, welche seit Christi Geburt als Kaufleute und Händler unser Land nach allen Richtungen durchzogen, ihre Lehrmeister. Die Toten wurden verbrannt, und die Urnen in langen Reihen flach unter dem Erdboden ausgestellt. Solche Urnenfelder sind besonders zahlreich
Urnengrab.
vorhanden in der Gegend von Wittenburg und Hagenow. Als wichtigster Schmuckgegenstand der ältesten (gallischen) Eisenzeit findet sich der Gürtelhaken; in der jüngeren (römischen) Eisenzeit waren Gewandnadeln und Schnallen beliebte Schmucksachen.
2. Die alten Deutschen.
1. Das deutsche Land erstreckte sich vom Rhein bis zur Weichsel und von der Donau bis an die Nord- und Ostsee. Undurchdringliche Urwälder und tiefe Sümpfe bedeckten den Boden. In den Wäldern hausten das Elentier, der Ur, der wilde Eber, der Bär, der Wolf und andere jagdbare Tiere. Auf den Wiesen und Weiden grasten Pferde und Rinder von kleiner, aber kräftiger Art. Schweiueherdeu weideten im Schatten der Buchen und Eichen. Nur ein kleiner Teil des Landes wurde als Acker benutzt. Hier baute man Flachs, Gerste, Hafer, Mohrrüben, Spargel, Rettiche. Der Roggen war noch unbekannt. Die Luft war rauh und kalt, nur selten durchdrang die Sonne den dichten Nebelschleier.
2. Das deutsche Volk stammt wahrscheinlich aus der Mitte Asiens und ist von dort in uralter Zeit ausgewandert. Die alten Deutschen, Zuerst von den Galliern, nachher von den Römern Germanen genannt, waren
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Extrahierte Personennamen: Longo Christi Hagenow Schweiueherdeu
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Fruchtlandschaften. Durch das Rhonetal werden die Alpen von dem
französischen Mittelgebirge getrennt, dessen südlichen Teil ? die
Cevennen bilden. Reiche Weiden im Westen und Olivenhaine auf
den südöstlichsten Abhängen bedecken dieses auch Steinkohlen und
etwas Erze führende Gebirge. Rauh und waldarm, aber reich an
Gebirgsweiden ist das Hochland der Auvergne (Ziegen- und Schaf-
zucht). Die Gebirge von Forez (zwischen welchen Flüssen?) sind
reich an Mineralquellen (Vichy), und diejenigen von Lyonnais und
Charoláis enthalten die reichsten Kohlen- und Erzgruben Frankreichs.
Nördlich von diesen liegt, getrennt durch den Canal du Centre das
weinreiche Côte d'or-Gebirge, und daran schließen sich die Hoch-
ebene von Langres (Eisenerzlager) und die von Lothringen. Die
Ardennen sind eine Fortsetzung des Rheinischen Schiefergebirges
und beherbergen wie dieses neben Steinkohlen Eisen-, Zink-, Kupfer-
und Bleierze. An der Grenze gegen Spanien erheben sich die Pyrenäen,
die wohl Senn- und Waldwirtschaft zulassen, aber den Verkehr
durch ihre Unwegsamkeit sehr behindern. Das französische Tiefland,
nördlich und westlich der Mittelgebirge gelegen, ist ebenso wie das
Rhonetal und die Einsenkung zwischen Cevennen und Pyrenäen
äußerst fruchtbar. Unterbrochen wird es nur durch die Gebirge
der Normandie und der Bretagne.
3. Bewässerung. Die großen französischen Ströme gehören
mit Ausnahme der Rhone zum Gebiete des Atlantischen Ozeans.
Erkläre diese Tatsache! Nenne die einzelnen Flüsse, verfolge ihren
Lauf, merke die größeren Nebenflüsse! Der beste Schiffahrtsstrom
ist die Seine, da sie einen beständigeren Wasserstand als die Loire
und ein weniger starkes Gefälle als die Rhone hat. Von ihren Neben-
flüssen sind Marne, Oise und Yonne schiffbar. Von großer Be-
deutung ist auch die Garonne in ihrem Unterlauf (Gironde). Die
Flut steigt bis Bordeaux aufwärts und ermöglicht einen starken
Schiffsverkehr. Großartig in der Anlage, aber für die heutigen
Schiffahrtsverhältnisse nicht mehr ausreichend, sind die französischen
Kanäle. (Frankreich besitzt fast doppelt so viel an Kanalstrecken
wie das Deutsche Reich, rund 4800 gegen 2500 km in Deutschland.)
Zu merken sind die folgenden: Canal du Midi, Canal du Centre,
Rhein-Rhone- und Rhein-Marnekanal, Kanal von Burgund, Canal
d'orleans und der Kanal von Brest nach Nantes. Gib an, welche
Flüsse bzw. Meere durch die einzelnen Kanäle verbunden werden !
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Extrahierte Ortsnamen: Vichy Frankreichs Lothringen Spanien Rhonetal Bretagne Atlantischen_Ozeans Frankreich Deutsche_Reich Deutschland Rhein-Rhone- Rhein-Marnekanal Burgund Brest Nantes
63
Brie, Camembert). Groß ist noch die Schafzucht (fast 18 Mill.
Stück gegen kaum 8 Mill. Stück in Deutschland), besonders in den
mittleren Provinzen und in den Pyrenäen. Berühmte Zucht in Ram-
bouillet bei Versailles. Hauptwollmärkte sind Cambrai, Roubaix
und Tourcoing. Auch die Geflügelzucht ist hoch entwickelt,
ebenso die der Kaninchen. Die Seidenraupenzucht steht in
hoher Blüte in Languedoc, in der Provence und auf Korsika, deckt
aber den Bedarf an Rohseide nicht, so daß große Mengen aus Italien,
China und der Levante eingeführt werden müssen. Sehr bedeutend
sind endlich Seefischerei (Sardinen im Meerbusen von Biskaya)
und Austernkultur sowie die großartig betriebene künstliche
F is eh zucht in den süßen Gewässern. (In der Fischerei sind 150 000 Per-
sonen tätig.)
2. Bergbau. Das Schwergewicht liegt in der Gewinnung von
Steinkohlen und Eisenerzen. Die Produktion ist zwar beträcht-
lich (1906: 34 Mill, t Steinkohlen und 2,5 Mill, t Roheisen), steht
aber weit hinter der Englands und Deutschlands zurück. Die wich-
tigsten Reviere sind: das Loirebecken (St. Etienne), das Nord- und
Pas de Calais-Becken (Valenciennes) und das des Côte d'or-Gebirges
(Le Creuzot). Die eigenen Eisenerze reichen nicht aus, so daß noch
eine starke Einfuhr aus Spanien, Elba und Algier notwendig ist,
um den Bedarf der Hüttenwerke zu decken; ebenso müssen noch
Kohlen eingeführt werden (1906 allein aus Deutschland an Stein-
kohlen und Koks für 63 Mill. M). Die Ausbeute an anderen Metallen
ist gering, dagegen sind Salz, Schiefer, Ton- und Porzellanerde,
Kreide, Gips und Mühlsteine in Mengen vorhanden.
3. Industrie. Die französische Gewerbetätigkeit ist alt und hat
in vielen Zweigen ihresgleichen in der Welt nicht mehr. Der Formen-
sinn und feine Geschmack des Franzosen, seine Geschicklichkeit und
Neigung zum Individuellen sind neben dem Reichtum des Landes
und der Menge der vorhandenen guten Verkehrswege die Haupt-
gründe für den hohen Stand der Industrie. Hauptsitze derselben
sind die Mitte und der Norden des Landes, Mittelpunkt aller
Gewerbetätigkeit ist Paris, das mit seiner Umgebung etwa ein
Viertel der gesamten industriellen Produktion liefert.
An der Spitze steht die Herstellung von Geweben, und in diesem
Zweig nimmt wieder die Seidenindustrie den ersten Rang ein. Sie hat
ihren Hauptsitz im Südosten des Landes ; Mittelpunkt besonders der
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Extrahierte Personennamen: Etienne
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Versailles Cambrai Roubaix Tourcoing Languedoc Korsika Italien China Biskaya Englands Deutschlands Valenciennes Spanien Elba Algier Deutschland Paris
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gegen 15% der Bodenfläche ein. — Die Rindviehzucht ist eine
Hauptquelle des Wohlstandes der flandrischen Marschbauern, genügt
aber noch nicht für den Bedarf. Die Pferdezucht bringt schwere,
zugkräftige Tiere hervor (Brabanter), von denen allein nach Deutsch-
land 1906 für fast 33 Mill. M ausgeführt wurden. In den Heide-
strecken der Kampine bietet die Bienenzucht lohnenden Erwerb.
Berühmt ist der aus Schafmilch hergestellte und vielexportierte
Limburger Käse. — Die Erträgnisse der Seefischerei, wenn
auch nicht unbedeutend (besonders Heringe und Kabeljaus), können
sich mit denen Hollands und Großbritanniens nicht messen. Ostende
hat bedeutende Austernbänke.
2. Der Bergbau (wo hauptsächlich betrieben?) liefert reiche
Ausbeute an Mineralien und bildet die Hauptgrundlage des belgischen
Nationalwohlstandes. Dabei ist als besonders vorteilhaft hervor-
zuheben, daß Steinkohle und Eisen sich nebeneinander finden.
Die beiden Hauptbecken sind Namur-Charleroi und die Provinz
Lüttich. Die Förderung betrug 1906 23,6 Mill, t Kohlen, und aus
den geförderten Eisenerzen wurden 1906 über 1,4 Mill, t Roheisen
gewonnen (Vergleich mit den entsprechenden Zahlen Deutschlands!).
Damit steht Belgien unter den europäischen Staaten in bezug auf
die Kohlenförderung an vierter, bezüglich der Eisengewinnung an
sechster Stelle. In den Ardennen finden sich ferner Kupfer, Blei
und Zink; außerdem liefern sie gute Bausteine, weißen, roten und
blauen Marmor. Berühmt sind die belgischen Wetzsteine (ölsteine
aus Vielsalm). Salz fehlt ganz und muß eingeführt werden. Spa,
unweit der preußischen Grenze, zieht durch seine Mineralquellen
viele Fremden an.
3. Industrie. Die reichen Schätze über und unter der Erde
bilden die Grundlage der blühenden belgischen Industrie. Der fein-
gebildete Geschmack des wallonischen Bevölkerungsteiles kommt
den Luxusgewerben zustatten. Die gesetzlich vom 12. Jahre erlaubte
Kinderarbeit macht durch ihre billigen Löhne die belgische Industrie
konkurrenzfähig.
Den ersten Rang nimmt die Eisenindustrie ein, die mit der eng-
lischen und deutschen in ernsten Wettbewerb tritt. Die Zentren der-
selben sind Charleroi (Eisenbahnmaterial), Möns und Lüttich. In letzterer
Stadt und ihrer Umgebung werden jährlich über 1 Mill. Stück Hand-
feuerwaffen hergestellt. In der Nähe von Lüttich, in Seraing, liegen
die weltberühmten Maschinenwerkstätten von Cocker i 11. Der Schiff-
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