Üdie physische Geographie. — Die Pflanzengeographie. 21
die Ernährungsweise der Menschen und Thiere und übt großen Ein-
fluß aus alle Kulturverhältnisse, auf die geistige Entwickelung und
Charakterrichtung ganzer Nationen aus. Lebensweise, Sitten und Ge-
wohnheiten der Völker werden durch sie bestimmt. So z. B. folgte
die Weinrebe den Griechen, das Korn den Römern, die Baumwolle
den Arabern, der Stechapfel den Zigeunern; und wiederum verschwin-
den Getreide, Kartoffeln, die edlen Obstarten, sobald sie der mensch-
lichen Pflege entlassen sind. Der verwilderte Wein sucht feuchten Wald,
sogar Sumpf, der edle dagegen trockne, sonnige Hügel. Luft- und
Wasserströmungen tragen viel zur Ausbreitung der Pflanzen bei.
Jede Pflanze bedarf zur Entwicklung gewisse Wärmesummen.
Das Keimen der Gerste beginnt, wenn das Thermometer 4° E. über-
steigt. Addirt man nun die mittlere Temperatur aller Tage zusammen,
an denen das Thermometer über 4° R. steigt, so erhält man die
Summe der angehäuften Wärme, welche die Gerste allmählich zur
Reife bringt. Sie bedarf 1400 Grade, der Weizen 1600 bei 41/20 R.,
der Mais 2000 bei 10° R., der Weinstock 2400 bei 8° R. im Schatten.
Viele Giftpflanzen find nur in wärmerem Klima von hervorragender
Wirksamkeit, so auch das Opium. Der Traubenfaft ist im Süden
reicher an Zucker, ärmer an Weinsäure als im Norden. Der Waid
enthält in südlichen Ländern viel mehr oon seinem blauen Farbstoff als
in nördlichen. Umgekehrt verlieren manche unserer Obstarten, die
Walderdbeere in den Tropen ihr Aroma. Doch ist die Pflanzenwelt
nicht von der mittleren Jahrestemperatur, sondern von einem bestimmten
Maß Sommerwärme in den kälteren Klimaten abhängig; wie sie
andererseits durch die Menge der Feuchtigkeit bedingt sind. Danach
gibt's Wasser-, Sumpf-, Schatten-, Humus-, Sand- und Wüstenpflanzen.
In Bezug auf den Boden unterscheidet man Felsen-, Stein-, Geröll-,
Sand-, Mauer-, Schutt-, Acker-, Wiesen-, Torfpflanzen; Kalk-, Kiesel-,
Salzpflanzen.
§ 28. Man kann folgende Zonen unterscheiden:
1) Polarzone, von 900—72° Breite: Flechten und Moose,
außerdein kleine Kräuter mit großen Blüten.
2) Arktische Zone, von 72o— 66° Breite: Beginn der Baum-
vegetation und des Ackerbaues, zahlreiche Strüucher, Torfmoose statt
der Wiesen.
3) Subarktische Zone, 66°—58° B.: Nadelhölzer, Weiden
und Birken.
4) Gemäßigte Zone,^580—45° Breite:
a) Nördl. Halbkugel. Laubwälder, Wiesen, Heiden, Getreide- und
Obstbau;
li) Südl. Halbkugel. Immergrüne Zwergwälder, Wiesen, Heiden
und Torfmoore.
5) Subtropische Zone:
a) Nördl. Halbkugel. Immergrüne Laubhölzer und Bäume mit dicken
lederartigen Blättern;
d) Südl. Halbkugel. Theils immergrüne, theils sommergrüne Laub-
hölzer.
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Das deutsche Reich.
59
bis 500' (160 m.), im S, mit einförmigen Kiefernwäldern, in der
Mitte und im N. mit Buchen- und Eichengruppen. Das sandige
magere Diluvialland, Geest (d. h. unfruchtbar), erstreckt sich bei Cux-
hafen fast bis an die See und fällt nach der Weser und Elbe zu
einem Saume äußerst fruchtbarer Marschen (Alluvium*)^ ab. Vor
den eingedeichten Marschen liegen die Watten, an deren Nordrande die
ehemalige Dünenreihe in einzelnen Inseln aus der See steigt: Bor-
kum, Norderney, Spikerooge, die friesischen Inseln und Halligen an der
Westküste Schleswigs.
§ 77. Das Tiefland östlich von der Elbe wird charakterisirt
durch seinen Reichthum an Seen, durch zwei bedeutende Landrücken
und eine ehemals vorherrschend wendische Bevölkerung.
a) Der südliche Höhenzug ist als eine Fortsetzung der lüne-
burger Heide anzusehen. Oestlich von Magdeburg erhebt sich der Flä-
ming 700' (225 m.) Oestl. von der Niederung des Spreewaldes zwi-
schen Bober und Oder bilden die Katzenberge eine sandige Hügelreihe,
an der der nördlichste Weinbau getrieben wird bis zum 520 N. (Grün-
berg). Ein gleichnamiges Hügelland, die Katzenberge im Fürstenthum
Oels 880' (285 in.), wird im N. durch die Bartsch begrenzt; die tar-
nowitzer Höh en, 1232' (400 in.), sind reich an Metallen, des. Zink.
Vom tarnowitzer Plateau nach Nw. ist der Boden auf einer breiten
Strecke wellenförmig gehoben, ohne einzelne Berge.
Die tiefste Einsenkung der nördl. vor diesem ganzen Höhenzuge
ausgebreiteten Ebene ist bezeichnet durch Fluß- und Canallinien: Netze,
Warte, Oder, Finow-, Nuppin-, Rhin-Canal, mit bedeutenden Brüchen
(Netze-, Warthe-, Oderbruch, havelländisches Luch), da das Wasser wenig
Abfluß hat.
d) Der nördliche Höhenzug oder die baltische Seenplatte be-
ginnt im nördlichen Schleswig, zieht durch Holstein, Mecklenburg, Uker-
mark bis tief in die Mittelmark und Priegnitz hinein. Jenseit des
Oderthales in Pommern, Preußen rc. erhebt er sich im Thurmberge,
westsüdwestlich von Danzig 1015' (329 m.) und erreicht nördlich von
Danzig mit waldigem Abfall die See. Jenseit des fruchtbaren
Weichseldeltas (Werder) ist die ostpreußische Seenplatte im S. von
ausgedehnten Sümpfen und dichten Wäldern (johannisburger Wild-
nis) umgeben.
§ 78. Das Klima ist abhängig von der inanigfaltigen Boden-
gestaltung; in Norddeutschland herrscht eine feuchte, rauhe, aber kräftige
L>eelust, im Innern des Landes mildere, aber mattere Lust; die
wärmsten Gebiete liegen im Nheinthal bis Mannheim. Die mittlere
Temperatur liegt zwischen 6° u. 8° Ii. Gleiche mittlere Jahrestem-
peratur habei^ z. B. Koburg und München (6° R.); Stralsund und
Augsburg, Swinemünde und Dresden; Hamburg und Regensburg;
*) Diluvium heißt die große allgemeine Sand- rmd Lehmbedeckung des
Landes, Alluvium die locale Anschwemmung des Meeres und der Flüsse.
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Die physische Geographie. — Die Pflanzengeographie. 23
sind die Schling- und Schmarotzerpflanzen. 4) Den Gürtel der Wälder
mit steifem Laub in Australien und Südafrika. Die Blätter ■ sind
trocken lederartig, meist von blauer oder graugrüner Farbe und stehen
vertikal, so daß die Wälder wenig Schalten geben und ein trocknes,
todtes Ansehen erhalten.
Bedeutend ist der Einfluß des Waldes auf das Klima. Indem
er Wärme verbraucht, mäßigt er die Hitze; indem er Wärme aus-
strahlt, mildert er die Kälte. Für Binnenlandschasten wirkt er ähnlich
wie das Meer für die Küsten. Wie England oceanisches Klima hat,
könnte man von einem Waldklima im Amazonentieflande reden.
Wichtig ist der Einfluß der Wälder auf den Menschen.
Auf der niedrigsten Kulturstufe schließen sich die Völker zuweilen eng
an die Wälder an. In den kälteren Ländern gibt der Wald weniger
eßbare Früchte, die Bewohner sind mehr auf die Jagd angewiesen
(Jägervölker). In der heißen Zone leben sie von den Früchten der
Bäume oder dem Mark der Stämme (so einige Völkerschaften Brasi-
liens, des indischen Archipels). Nomadische Stämme scheuen im all-
gemeinen die Wälder oder vernichten sie, wie die walachischen Hirten
in Siebenbürgen. Sobald sich ein Volk zum Ackerbau erhebt, tritt
es feindlich, sogar schonungslos gegen die Wälder auf. Eine ver-
nünftige Waldwirthschast tritt erst auf der höchsten Kulturstufe ein*).
§ 30. Die Wiesen und Felder find charakteristisch für Kultur-
landschaften. Wie im Walde Baum und Strauch, so treten hier die
.Gräser und Kräuter in den Vordergrund. Die Wiese ist der ,,Smaragd
der gemäßigten Zone". Die Wiesen der Ebene bieten einen andern
Anblick als die Alpenmatten. Je höher man steigt, desto niedriger
werden die Pflanzen, desto bunter, wechselvoller stellt sich das Blüten-
leben dar, desto glänzender tritt das Farbenspiel auf. Die höchste
Ueppigkeit entwickeln die Wiesen in der Zone der Winterregcn. Je
näher den Tropen, desto riesenhafter der Wuchs; Gräser werden zu
Bäumen. Die endlosen Grassavannen haben keinen gleichmäßigen
Teppich mehr, die Pflanzen treten zu büschelartigen Massen zusammen.
Aermer an Arten ist die nicht gepflegte dürftige Vegetation der Tristen
und Weiden. Unter den Feldern nehmen die Getreidefelder die
weitesten Landstriche ein. Aus der nördlichen Erdhälfte breiten sie sich
zwischen dem 70° und 30° aus, auf der südlichen Erdhälfte am Cap,
in Australien und Südbrasilien; unter den Tropen an den Bergen in
einer Höhe von 2 — 3000 in.; in Peru bis 4000 in. Jemchr man sich
dem Wendekreise nähert, desto häufiger drängen sich südliche Kultur-
gewächse unter die Getreidefelder und Kräuter des Nordens, nament-
*) Da die Wälder wesentlich zur Fruchtbarkeit eines Landes beitragen,
insofern sie die Erhalter und Ernährer der Quellen sind; so kann man an-
nehmen, daß solche Länder, welche im Lauf der Zeit ihre Wälder verloren
haben, veröden, weil sie der Dürre und damit der Kulturunfähigkeit anheim-
sallen, und in ihrer Entwickelung zurückgehen. So Palästina, Griechenland,
zum Theil Spanien und Italien. Nur eine immerwährend feuchte Luft kann
in gewisser Weise den Wald ersetzen, wie in England. Endlich trägt auch der
Wald wesentlich zum Schmuck der Landschaft bei, wie sich auch das Gemüth
des Menschen in ihm erfrischt und belebt.
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Extrahierte Ortsnamen: Australien England Siebenbürgen Australien Peru Griechenland Spanien Italien England
Die physische Geographie. — Die geographische Verbreitung der Thiere. 31
Der Wechsel der Jahreszeiten veranlaßt namentlich Vögel zur Wan-
derung (Zug- oder Wandervögel). Die Strichvögel schweifen
dagegen in einem gewissen Bezirk umher. Standvögel gibt's bei
uns wenige (Sperling, Krähe, Elster, Goldammer und Auerhahn).
Die Zugvögel gehören vorzugsweise der gemäßigten und kalten Zone
an, die Standvögel der heißen. Trotz der Flugkraft sind manche
Nesthocker durch Meerengen ebenso streng geschieden als Vierfüßer.
So besitzt z. B. Java eine Reihe von Vögeln, welche nie nach Su-
matra kommen. In Indien wandern (nach der Jahreszeit) Affen und
Elefanten von Berg zu Thal, in Amerika die schwarzen Bären, Bisam-
ochsen, Lemminge und nordische Füchse, die Renthiere auch in Europa;
ähnlich auch die Fische zur Laichzeit, vor allen die Häringe an die Küsten,
die Lachse stromaufwärts.
§ 39. Außer dem Klima ist von größtem Einfluß die Nahrung.
Es gibt keine Pflanze und keinen Pflanzentheil, von denen nicht irgend
ein Thier lebte. Aus der Eiche leben gegen 200 Insekten. Je üppiger
die Vegetation, desto reicher die Thierwelt; doch hängen große Thicr-
formen nicht von der Entwickelung großer Gewächse, besonders Bäume
ab, wie sich aus der Vergleichung der afrikanischen und brasilianischen
Fauna erkennen läßt. Aber wo die Pflanzenwelt verschwindet, ver-
schwinden auch die Thiere. Durch die Verhältnisse der Nahrung wie
des Klima sind die Wanderungen mancher Thiere bedingt. So folgen
den Lemmingen Füchse, Marder, Bären; den Heuschreckenzügen die
Rosendrossel u. a. Ausnahmsweise sind die Züge der amerikanischen
Wandertauben (wegen Futtermangel) von W. nach O. gerichtet.
Die Pflanzenwelt bietet aber nicht bloß Nahrung, sondern auch
Wohnung, Aufenthalt. Wichtig ist für manche Thiergeschlechter die
Wald- und Buschregion; manche leben im Innern des Waldes,
manche am Saume desselben. Im Walde leben alle Affen, Hirsche,
Eichhörnchen, die meisten Raubvögel, Tauben und Hühner, sowie alle
Klettervögel; die meisten Singvögel leben im Gebüsch. Wie diese bei
der Ausrottung des Waldes verschwinden, so ziehen Sumpf- und
Schwimmvögel mit der Urbarmachung und Austrocknung von Sümpfen
fort. An das Leben der pflanzenfressenden Thiere ist wiederum die
Existenz der fleischfressenden, der Raubthiere gebunden. Auch hier-
durch entstehen Wanderungen. Haie, Wale und Albatrosse folgen den
Fischzügen; Löwen, Panther und Leoparden den Antilopenherden
Afrikas. — Die Bodengestalt, namentlich große Hochebenen und
mächtige Gebirgszüge bilden Schranken für gewisse Thierzonen, während
Meere, namentlich Binnenmeere wenig Einfluß haben. Für die Meer-
bewohner ist ^der Salzgehalt des Wassers von der größten
Wichtigkeit. Süßes Wasser tödtet die meisten Meerbewohner sofort.
Die Ostsee ist spärlicher bevölkert, als das weiße Meer, weil der Salz-
gehalt geringer ist.
H 49. Den Raum, welchen ein Thiergeschlecht einnimmt, nennt
man den Verbreitungsbezirk (Schöpfungscentrum), in dessen Mitte
das Geschlecht am zahlreichsten und kräftigsten auftritt. Seine Aus-
breitung hängt vorzugsweise von der Nahrung ab. Am meisten stimmen
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Extrahierte Ortsnamen: Goldammer Indien Amerika Europa Afrikas
40
Europa.
Stämme noch 2 Fuß Durchmesser haben. Die höchste Sommermärme
besitzt Island, daher hier die manigsachste Entwicklung. Island zählt
450 Gefäßpflanzen, das europ. Samojedenland 265, Spitzbergen nur
93. Um in dem langdauernden Winter geschützt zu sein, entwickeln
die arktischen Pflanzen besonders die unterirdischen Organe, drängen
sich mit zahlreichen Zweigen rasenförmig zusammen und sind durchweg
kleine, perennirende Pflanzen. Man unterscheidet eine nasse, von
Moosen (Polytrichum und Sphagnum) gebildete und eine trockne, mit
Lichenen bekleidete Tundra. Die Blumen zeichnen sich wie in der
alpinen Region durch Farbenreichthum aus. Der reichgefürbte Teppich
am Fuß der Berge von Rowaja Semlä gleicht einem sorgsam ge-
reinigten Blumenbeet, welches zwischen den einzelnen Blumenbüscheln
den Boden durchblicken läßt.
2) Das Waldgebiet. Auf die Polarwüste folgt ein breiter
Waldgürtel. Die Südgrenze dieser Zone, welche den größten Theil
von Europa umfaßt, bilden die cantabrischen Gebirge und Pyrenäen,
die Alpen, die bosnischen Gebirge und der Balkan, sowie das Jaila-
gebirge. Diese Zone umfaßt also fast ganz Europa mit Ausnahme der
3 südlichen Halbinseln und läßt sich wiederum in eine nordöstliche,
mehr kontinentale und südwestliche, mehr oceanische Gruppe theilen.
Mit der Grenzlinie, welche vom 59o N. an der norwegischen Küste
beginnend über Gothenburg, Calmar, Königsberg und Odessa
läuft, fällt die Verbreitung der Buche zusammen, welche als der
vollkommenste Ausdruck des Seeklimas von Europa, sich nur in Sw.
der angedeuteten Grenzlinie findet. Der östliche Abschnitt, das russische
Gebiet, hat eine Vegetationszeit von 5 bis 3 Monaten, während der
westliche Abschnitt 8 bis 5 Monate für die Entwicklung der Gewächse hat.
Der nordöstliche Theil, Rußland und zum Theil Skandinavien,
wird durch die Polargrenze der Eiche und des Weizenbaues
(norwegische Küste 63 0 R., schwedische Küste 610, Petersburg, Perm
am Ural) wieder in einen Gürtel der Nadelwälder im Norden und
der Laubwälder, Erchen, Linden u. s. w. in Süden getheilt. Mit den
Nadelwäldern geht die Birke bis zur Grenze der Barnnvegetation
überhaupt, d. h. in Norwegen bis 710 N., im Samojedenlande am
Eismeer bis 660 N. Hier finden sich in Europa die größten ge-
schlossenen Waldbestände, welche mehr als die Hälfte des ganzen Ge-
biets, fast 2/3 des Bodens bedecken. Unter den Sommerceralien
geht die Gerste in Norwegen bis zum 700 N. Der Anbau der Winter-
cerealien begimrt in Schweden und Rußland unter dem 600 N. Die
Obstkultur findet ihre Grenzen in Norwegen bei Drontheim (nur
die Kirsche geht bis 66° N.), in Schweden bis 61" N. und senkt sich
über Narwa am finnischen Meerbusen (59°) und Moskau (56°) bis
Kasan (56°). Die Vegetationsgrenze des Weinstocks endlich geht
von der Bretagne fast gradlinig über Lüttich an den Rhein (51° N.)
und erreicht in Schlesien unter 520 ihren nördlichsten Punkt. Zwischen
dem 60. und 60. Breitengrade sind in Europa Winterrogen und
Winterweizen die vorherrschenden Getreidearten. Der Weizen zieht
den Kalkboden (in England, Polen) vor und verdrängt südlich vom
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Extrahierte Personennamen: Rowaja_Semlä
Extrahierte Ortsnamen: Europa Island Samojedenland Spitzbergen Europa Balkan Europa Gothenburg Königsberg Odessa Europa Skandinavien Petersburg Perm Norwegen Europa Norwegen Schweden Norwegen Drontheim Schweden Moskau Kasan Bretagne Rhein Europa England Polen
Europa.
41
50. Breitenkreise den Roggenbau. Weiter südlich beginnt dann daneben
in Südfrankreich, Süddeutschland und Ungarn der Mais bau. Im
allgemeinen betrachtet, zeichnet sich dieses Waldgebiet durch üppige
Wiesen, zartblättrige Laubwälder, freie, nicht von Baumreihen über-
schattete Getreidefluren, Obst- und Weingärten im W. und S. aus;
während im rauhern N. und O. sich unter die Kulturen die Heiden
und Moore der Niederlande und Norddeutschlands, die Puszten Un-
garns, die mit Gesträuch überwachsenen Sümpfe Rußlands drängen,
bis im äußersten Nordosten der Nadelwald den Boden ganz be-
herrscht.
H 50. Das Mittelmeergebiet. Es umfaßt die Gestade des
Mittelmeers in allen 3 Erdtheilen, in Europa speciell die drei süd-
lichen Halbinseln, sowie das südl. Gestade von Frankreich, Istrien und
der Krim. Die Landschaften üben durch die schönen Formen der
Vegetation wie durch das mildere Klima einen eigenthümlichen Zauber.
,,Die aufstrebenden Zweige der Pinie, die tiefen Farben schlanker Cy-
pressen heben sich schärfer von der reinen Luft ab, und selbst den
bläulichen, matten Duft des Olivenhains möchte man neben den grellen
Lichtern nicht vermissen. Hat die kühle Regenzeit des Winters den
Reiz dieser Eindrücke unterbrochen, so entfaltet sich schon gleich nach den
ersten Monaten des Jahres in den immergrünen Gebüschen und selbst
auf verödetem Geröllboden eine Blütenfülle, wie sie in solcher Manig-
faltigkeit der Norden nirgends aufzuweisen hat." Die Regenlosigkeit
des Sommers und die Milde des' Winters sind die wichtigsten Eigen-
thümlichkeiten, welche das Pflanzenleben bedingen. Es können daher
auf demselben Felde in einem Jahre mehre Ernten gemacht werden,
wenn der Boden während der Sommerdürre künstlich bewässert
wird, wozu die Gebirgsnatur von Südeuropa sich besonders eignet.
Charakteristisch für diese Zone sind die immergrünen Laubholzbäume
der Lorbeer- und Olivenform, welche hier ihre äußerste Polargrenze
erreichen. Die dunkelgrüne Färbung des glänzenden lederartig festen
Blattes unterscheidet diese Flora von der mitteleuropäischen. In der
regenlosen Zeit des Sommers stockt die Entwicklung, so daß z. B. der
Oelbaum vor der trocknen Jahreszeit blüht, im Herbst aber erst die
Frucht zur Reife bringt.
Manche wichtige Kultur^ewächse sind erst in historischer Zeit in
das Mittelmeergebiet verpflanzt. So kam der Citronenbaum mit
den Arabern, sogar erst seit den Kreuzzügen, die süße Orange Wohl
erst im Anfänge des 16. Jahrh. nach Italien und Spanien, Bäume,
welche völlig ungeschützt nur in den Küstenlandschaften Spaniens, am
Golf von Genua, in Süditalien und auf den wärmeren Inseln des
griech. Archipels gedeihen. Auch der Oelbaum und Feigenbaum,
sowie der weiße Maulbeerbaum, dessen Spielarten fast ausschließ-
lich zum Seidenbau verwendet und erst seit dem 15. Jahrh. in Europa
angepflanzt werden, stammen aus Asien. Dagegen sind Mandel-
und Granatbaum schon im griech. Alterthum bekannt. Ebenso
die Kastanie, deren Wälder am Gehänge der Gebirge einen Grenz-
gürtel zwischen der nördlichen und der Mittelmeerflora ziehen. Unter
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Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Ungarn Niederlande Norddeutschlands Europa Frankreich Istrien Italien Spanien Spaniens Genua Süditalien Europa Asien
42
Europa.
den zahlreichen immergrünen Eichen sind Steineiche und Coccus-
eiche über das ganze Gebiet verbreitet, dagegen die Vallonea oder
Velani-Eiche nur im O., die Korkeiche nur im Westen. Jene
liefert große Eichelbecher zu Farbstoff, diese den bekannten Kork der
Rinde, den besten in der Gascogne. Die Nadelbäume bilden ebenso
wie die Laubhölzer die Wälder Südeuropas. Zu den ausgezeichnetsten
Gestalten gehören die Pinie, welche nur am schwarzen Meere fehlt, und
die Cp presse, deren schwärzliches Grün sich schneidend vom blauen
Himmel abhebt. Von Pflanzen der heißen Zone ist hierher verpflanzt
die Dattelpalme, deren Früchte aber nicht völlig reisen, die Zwerg-
palme, die Agave mit 3 m. langem Blütenschaft (aus Amerika) und
die Aloö (aus Afrika), die Baumwollstaude nach Süditalien, Zucker-
rohr, Pi sang und Batate nach Andalusien.
Wiesen fehlen fast ganz, an guten Weidegründen ist Südeuropa
arm; überhaupt liegen im Süden weit größere Räume brach, als im
Norden. Die mit Gebüsch bekleideten Striche (spanisch: Noute-
baxo, französ. Garrigues, in Corsica Maquis, italienisch Macchie ge-
nannt) bedecken in Corsica, auf den dalmatischen Inseln, am ägäischen
Meer die weitesten Ränme, durch deren unheimliche Oede nur enge
Fußpfade hindurchführen. In Spanien hat sich auf salzhaltigem Gips-
boden die Steppe ausgebildet, zwischen deren polsterförmigen Kraut-
büscheln der weiße Boden hervorschimmert, oder deren Flora so dürftig
ist, daß man in einiger Entfernung nur noch die Farbe des Erdreiches
sieht. Die wichtigsten Getreide sind Weizen und Mais, in seltenen
Fällen Reis. .Aber die Getreidefelder find, mit Ausnahme der Hoch-
flächen von Spanien, von Baumreihen (Ulmen, an denen der Wein
rankt oder Maulbeerbäumen) durchzogen, so daß im Gegensatz zu
Mitteleuropa die Flüren wie bewaldet aussehen. —
Manche Formen dieser Mittelmeerslora haben durch den poetischen
Sinn der Griechen weitere Bedeutung und Verwendung erhalten. Das
Acanthusblatt ist zum Schmuck der korinthischen Säule, der eben-
mäßig gerundete Pinienzapfen ist die Krone des Thyrsusstabes ge-
worden. Der Oelbaum und Poseidons Fichte sind in die Götterwelt
verflochten, und das ewig grünende Laub des Lorbeer krönt die
Stirn des Dichters und Künstlers.
4) Das Steppengebiet zieht seine Nordgrenze vom Donau-
delta bis zur Mittlern Wolga (530 N.). Ein regenloser heißer Sommer
und der schroffe continentale Wechsel der Jahreszeiten verkürzen die
Entwicklungsperiode auf 3 Monate. Der größte Theil des Steppen-
gebietes gehört Asien an, nur die südrussischen — ponti scheu und
kaspischen Steppen — gehören zu Europa. Man unterscheidet
3 Formationen: Gras-, Sand- und Salz steppen. Die Grassteppe
unterscheidet sich von der Wiese des Nordens dadurch, daß der Rasen
die Oberfläche des Bodens nicht vollständig bedeckt. Die Gräser
wachsen nur fleckweise. In der Sandsteppe verschwinden die Gräser
noch mehr. In der Salzsteppe läßt sich nirgend ein freundliches Grün
erblicken, selbst die dürftigen Blätter der Salzpflanzen haben einen
grauen Farbenton, so daß die ganze Landschaft ein unbeschreiblich
1
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Europa Amerika Afrika Andalusien Corsica_Maquis Corsica Spanien Spanien Mitteleuropa Poseidons Asien Europa
148
Rußland.
erhebt. Die Tiefebene zerfällt in 3 Zonen. A. Die arktische Tief-
ebene von 70—57 ° N., im N. des Landrückens mit unendlichen
Nadelwäldern bis zu den Tündern des Eismeers. Die Tündern,
baumlose Moos- und Flechtensteppen, beginnen östlich vom weißen
Meer, nehmen die ganze Halbinsel Kanin ein und breiten sich nördlich
vom Polarkreise bis an den Ural aus. Weitgedehnte Sümpfe und
Sumpfseen nehmen den Raum zwischen Dwina und Onegasee ein, und
setzen sich südwestlich vom Ladogasee durch die Ostseeprovinzen fort.
Hier in diesem feuchten Gebiet an der Ostsee wird der stärkste Flachs-
bau der Welt getrieben. Einzelne Hügelgruppen erreichen zwischen
Pleskau (Pskow) und der unteren Düna eine Höhe von 300—320 m.
Auf 32,000 Qm. wohnen nur 9 Mill. Menschen. B. Der mittlere
Landstrich zwischen beiden Landrücken besteht aus 2 Theilen. 1) Der
nördliche Theil vom 57—52 0 9í. Westlich im Gebiet des Dnjepr
setzen sich am Südabhange des Landrückens die Sumpfwaldungen im
Gebiet des Pripet fort. Oestlich davon liegt der Fabrikdistrict des
Reichs, eine wellige Ebene mit tieferliegenden Flußthälern und Höhen
von 250—300 in. Ostwärts hebt sich das Land immermehr bis zur
Wolga, welche den ziemlich schroffen Ostrand von Nischnh-Nowgorod
an umfließt. Dsese wolgaische Bergseite erhebt sich unter 53 0 N. bis
zu 352 in., dem höchsten Punkte inmitten Rußlands.*) An die Stelle
der Nadelwälder treten Laubwälder (Linden, Ulmen und Eichen), welche
aber gegen S. mehr und mehr an Umfang abnehmen. 2) Der süd-
liche Theil von 52—48 ° N. auf der „schwarzen Erde" (Tscher-
nosem), bildet die Region des Ackerbaues, die Kornkammer des Reiches.
Im So., östlich von der Wolga, liegen baumlose Grassteppen. Auf
17,000 Qm. wohnen 19 Mill. Menschen. 0. Die südliche Region,
das Weideland, ist im Winter mit Schnee bedeckt, im Frühling und
Herbst grünend, im Sommer dürr und staubig und von Heuschrccken-
schwärmen heimgesucht. Diese Steppen, so groß wie Deutschland,
eignen sich fast nur zu einer großartigen Viehzucht. Sie zerfallen in
grasige, sandige und salzige Steppen und gehen durch die kaspische
Niederung, das große osteuropäische Völkerthor schwärmender Hirten-
stämme, in die asiatischen Steppen über.
§ 217. Diese große Tiefebene ist auf 3 Seiten von Gebirgen
begrenzt, von dem Ural, dem Kaukasus und den Ausläufern der Kar-
paten. 1) Der Ural, ein Meridiangebirge von 300 Meilen Länge,
bildet von 50—70° N. die Grenze gegen Asien. Von seinen vielen
Parallelketten trägt eigentlich nur die Wasserscheide den Namen Ural;
Ural heißt nämlich im Tatarischen Gürtel. Die mittlere Kammhöhe
beträgt 400 bis 500 m., der höchste Gipfel erhebt sich 1690 in. Der
Ostabhang fällt ohne Vorberge unmittelbar zur sibirischen Steppe ab,
so daß Tobolsk nur noch 36 in. ü. M. liegt, während im W. ein
breites Hügelland mit Acker- und Waldboden sich vorlagert. Der
*) Die Annahme von 2 Landrücken (baltisch-ural. u. karpatisch-ural.) mit
dazwischen liegendem Tieflande verliert nach solchen Messungen an der Wolga
an allgemeiner Gültigkeit.
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Extrahierte Personennamen: °_N.
Extrahierte Ortsnamen: Dwina Onegasee Ostsee Pskow Nischnh-Nowgorod Tscher- Deutschland Kaukasus Asien Tatarischen_Gürtel
Die Inseln des indischen Oceans. 219
sterben", d. h. mit Gras überwuchern. Die Karawanen setzen während der
Regenzeit aus. .
3. Die Somali Halbinsel. Nördlich von Magadoscha nimmt die Küste
einen immer ödern Charakter an, sandige nackte Striche wechseln mit Felsen.
Das Klima ist nicht so ungesund als im südlicheren bewaldeteren Theil. Die
Küsten sind öde, das Innere ein reiches Weideland. Eigentliche Städte und
Dörfer gibt's in den Somaliländern nicht, denn die Einwohner führen ein
Nomadenleben. Die Küste am Golf von Aden ist seit 1873 ägyptischer
Herrschaft unterthan.
H 311, Viii. Die Inseln des indischen Geeans.
A. Madagaskar, 10,743 Qm., 4 Mill. Madagaskar ist die
drittgrößte Insel, übertrosfen von Neuguinea und Borneo. Die Küsten
sind meist flach. Mad. hat, wie Afrika, die üppigste Fruchtbarkeit und
dürre Einöden. Der Nordosten der Insel ist Gebirgsland, wo sich die
Granitgebirge durchschnittlich 1000—1200 ra., mit Gipfeln bis 3000 ni.
erheben; der Sw. ist eine schattenlose, sandige Hochebene von 100 bis
150 in. Einen centralen, die Insel nahezu in gleiche Theile trennen-
den Gebirgskamm gibts nicht. Der größere Wasserreichthnm und die
daraus folgende Vegetationsfülle ist durch den Nordost-Monsun bedingt.
Bevölkerung. Die Howas im Osten haben Aehnlichkeit mit den
Malaien, die dunkleren Sakalaven, im Westen, sind den Negern ver-
wandt. Das Königreich des herrschenden Stammes, der Howas,
umfaßt die ganze Insel. Produkte: Vortreffl. Eisen, schöne Stein-
kohlen (von großer Wichtigkeit für'den Dampferverkehr im indischen
Ocean, der sich aus England mit Kohlen versorgen muß). Eine Palme
(Sagus Ruffia) liefert Stoff zu Geweben, Matten u. Kleidungsstücken.
Merkwürdig ist der Baum des Reisenden (Ravenala), der zwischen
Blattstiel und Stamm Wasser ansammelt. Hauptnahrung Reis (Brot
und Mehl sind unbekannt): außerdem Brotfrüchte, Nutzhölzer, Jams,
Bananen, Orangen, Kokosnüsse; ferner Anbau von Tabak, Zucker,
Baumwolle, Indigo, Gewürzen. Die Fauna ist charakterisirt durch
die Halbaffen (Lemuren, Chirogalen), namentlich den Aye-Aye (in
ähnlicher Weise vorherrschend wie die Beutelthiere in Australien).
Eigenartig ist auch die interessante Vogelwelt. Dahin gehört auch der
ausgestorbene Riesenvogel (Aepyornis raaximus), dessen Eier 5—6 mal
größer sind als ein Straußenei (— 150 Hühnereiern). Man hält
Buckelochsen, als Schlachtvieh auf die Mascarenen ausgeführt, und
Geflügel.
Hauptstadt Tananarivo, 80,000 E., 2200 m. ü. M. Die besten
Häuser haben mehre Stockwerke und ein steiles Strohdach. Tamatawe an
der Ostküste, Hafen.
R. Die Comoro-Inseln bestehen aus gut angebauten, vulkani-
schen Inseln, von denen Mayotta französisch ist. Qomr, das Mond-
land, hieß sonst Madagascar bei den Arabern, welche noch aus den
Comoren herrschen.
H 312. 6. Die englischen Besitzungen. 1. Die Insel
Mauritius (Jsle de France), 35 Qm., 317,000 E. 230,000 Ma-
labaren (Kulis) als freie Arbeiter in den Plantagen. Hauptprodukt
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Extrahierte Personennamen: Magadoscha
Extrahierte Ortsnamen: Madagaskar Madagaskar Neuguinea Borneo Afrika England Australien Mauritius
186
Spanien und Portugal.
§ 263. Bodengestalt. Den Kern des Landes bildet das cen-
trale Tafelland, welches im Osten höher als im Westen ist, so daß
die meisten Flüsse nach Westen fließen.
1. Das centrale Tafelland nimmt die Hälfte von ganz Spa-
nien ein und besteht aus den 2 castilischen Hochebenen, a) die Hochebene
von Altcastilien und Leon, 830 w., bildet eine flach ausgehöhlte,
von O. nach W. geneigte Mulde. Sie bildet die vorzüglichste Korn-
kammer der Halbinsel, ist aber baumlos, mit erdfahlen Ortschaften. In
der Mitte liegt die altcastilische Steppe, südlich von Valladolid,
b) Die Hochebene von Neucaftilien und Estremadura, 800 m.,
ist ebenfalls meist baumlos, im allgemeinen nicht so fruchtbar als Alt-
castilien, übertrifft aber dasselbe in einzelnen bäum- und fruchtreichen
Oasen bei Talavera, Aranjuez und Requena. Die größere neucastilische
Steppe zwischen Madrid und Albacete, im Süden „la Mancha baja"
(d. h. die niedere Mancha, spr. Mantscha), ist höchst unfruchtbar,
spärlich bevölkert, entsetzlich öde, mit salzhaltigen Bächen „salaclosn
Reich an Korn find die Ebenen von Estremadura.
2. Dieses Tafelland ist durchzogen von Gebirgen, a) das s. g.
castilische Scheidegebirge, 100 M. lang, ist ohne Zusammen-
hang mit der iberischen Kette. Die höchsten Bergzüge sind: Sierra
Guadarrama 2400 m., Sierra de Gredos 2660 m., Sierra
d'estrella (Sterngebirge), 2000 m. Die S. de Cintra, 487 m.,
auf der Nordseite mit reizenden Villen, endigt in Cabo da Roca.
b) das Gebirge zwischen Tajo und Guadiana (Gebirgssystem
von Estremadura) ist ein mit kurzen Gebirgszügen besetztes Plateau,
fast baumlos, daher wasserarm, spärlich angebaut und bevölkert.
3. Die Pyrenäen, in gerader Linie 85 M. lang, zerfallen in
Ost-, Central- und Westpyrenäen. Die Ostpyrenäen reichen bis zum
Garonnethal (Aran), die Central- oder Hoch Pyrenäen bestehen
aus 2 Parallelketten, von denen nur die südliche zu Spanien gehört.
In der Südkette, die allein an ihrem Nordabhange Gletscher besitzt,
liegt der Gebirgsstock der Maladetta, ein furchtbar zerklüftetes Fels-
gebirge ohne Alpenweiden, daher der Name ,,die Verfluchte". Ihr
höchster Gipfel ist der Pico d'anekhou, 3400 m., westlich davon
liegt der 3kuppige Mt. Perdu 3350 in. (der verlorne Berg). Die
Westpyrenäen bestehen aus einer einfachen Kette. Das Hochgebirge
übertrifft an Wildheit und Unzugänglichkeit die Alpen, ist im Süden
schroffer als an der Nordseite und daher weniger angebaut. Die
Schneegrenze beginnt 2800 in. Keine Fahrstraße führt über den
Hauptzug des Gebirges, nur Fuß- und Reitwege. Die Gebirgspässe
besitzen keinerlei internationale Bedeutung. Sie dienen nur zum Ver-
kehr der beiderseitigen Thäler und zum Schleichhandel. Ilm seinen
Westsuß schmiegt sich die Eisenbahn von Bayonne nach Vitoria zur
Verbindung von Paris und Madrid. Eine Bahn wird von Collioure,
südl. v. Perpignan, nach Gerona gebaut. Die Bergterrassen von
Navarra, Hocharagonien und Catalonien find der Pyrenäenkette
auf der Südseite vorgelagert. Einsam erhebt sich der 1235 in. hohe
Mo ns errat mit verlassenen Einsiedeleien nordwestlich von Barcelona.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T45: [Spanien Stadt Portugal Granada Madrid Valencia Königreich Ebro Provinz Hauptstadt], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Sierra
d'estrella Cintra
Extrahierte Ortsnamen: Spanien Portugal Valladolid Talavera Madrid „la_Mancha Guadiana Aran Spanien Bayonne Vitoria Paris Madrid Perpignan Gerona Navarra Hocharagonien Barcelona