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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 304

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
ijl die arktische Zone unternahmen Parry, Ro, Nordeuskjld, Pays-r und Nansen. Auch heutzutage sind mutige Männer und ganze Gesellschaften trotz der groen und schweren Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellen, eifrig bestrebt, unbekannte Gebiete mit Einsetzung ihres eigenen Lebens zu erforschen. d) Naturwissenschaft und verwandte Wissenschaften. Die Naturwissenschaft, die sich uach deu Worten Alexander von Humboldts die Aufgabe gestellt hat, die Erscheinungen der krperlichen Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhange, die Natur als ein durch innere Krfte bewegtes und belebtes Ganze aufzufassen." machte gewaltige Fortschritte. die auerdem durch die materiellen Bestrebungen der Neuzeit eine krftige Frderung erhielten. Alexander von Humboldt beherrschte alle Zweige der Naturwissenschaft; in seinem groartigen Werke Kosmos" versuchte er ans Grundlage der gesamten' Ergebnisse der Naturforschung eine einheitliche Weltbeschreibnng zu liefern. Fr die Pflanzenlehre schuf Deeaudolle statt des knstlichen Systems von Linnv ein natrliches. Justus Lieb ig mad)te seine wichtigen Entdeckungen fr die Zwecke des menschlichen Lebens, die Landwirtschaft, den Hanshalt und das Gewerbe nutzbar; durch seine Forschungen anf dein Gebiete der Optik leistete Helmholtz der Augenheilkunde wichtige Dienste (Erfindung des Augenspiegels), Robert Mayer stellte sein Grund- und Weltgesetz von der Erhaltung der Kraft auf. Karl Friedrich Gau, der bedeutendste Mathematiker des vorigen Jahr-Hunderts, Mdler und andere Gelehrte arbeiteten mit groem Erfolge anf dem Gebiete der Mathematik und der Astronomie. Versd)iedene Sterne in der Gruppe der Asteroiden, der Planet Neptun, der dritte Ring des Saturn und zwei Monde des Mars wurden entdeckt. Der Astronom Hrschel erkannte durch sein Nieseuteleskop, da auch die Fixsterne Mittelpunkte von Sternsystemen sind, und da entd) die Sonne mit ihren Planeten sich im Weltrume bewegt. Bunsen und Kirchhofs erfanden die Spektralanalyse. Einen gewaltigen Fortsd)ritt machte die Wissenschast auf dem Gebiete der Chemie. Sie dient nid)t blo wissenschaftlichen und unterrichtlichen Zwecken; indem si? sich in den Dienst des t'iglidjen Lebens stellt, sucht sie eine Verflschung der Nahrungsmittel zu verhten, hilft neue Farbstoffe und Heilmittel herstellen, untersttzt den Richter bei seinen Untersuchungen und sthasft eine blhende Groindustrie. Die Heilkunde erhielt dnrd) die Forschungen Schaafhausens, Virchow s und anderer eine bedeutende Frderng, besonders and) durd)

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 225

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 225 Infolge einer neuen knstlich geleiteten Abstimmung des Volkes (Plebiszit) wurde der Prinz-Prsident am 2. Dezember 1852, dem Jahrestage der Krnung Napoleons I., als Napoleon Iii. zum erblichen Kaiser der Franzosen ausgerufen. b) Seine Negierung. Gleich dem ersten Napoleon umgab sich .der neue Kaiser mit einem glnzenden Hofstaate, war aber auch eifrig daraus bedacht, die Wohlfahrt des Landes zu heben. Dnrch die Anlage von Land-nnd Wasserstraen, durch ein weit verzweigtes Eisenbahnnetz gab er der arbeitenden Bevlkerung eine reiche Beschftigung und erleichterte den Verkehr im ganzen Lande. Die Industrie blhte empor. Handel und Verkehr nahmen einen ungeahnten Aufschwung, und die reichen Natur- und Kunsterzeugnisse des Landes fanden neue Absatzgebiete in anderen Erdteilen. Paris wurde zu einer Festung ersten Ranges gemacht, im Innern der Stadt traten an Stelle der alten engen und krummen Straen prchtige Stadtviertel, und um die Stadt legten sich die herrlichen Boulevards, die nicht wenig dazu beitrugen, Paris zur Kapitale der Welt" zu machen, wie seine Einwohner sie mit Vorliebe zu nennen pflegten. Die beiden Pariser Weltaus-Stellungen von 1855 und 1867 lenkten die Augen der ganzen Welt ans die stolze Seinestadt. Ferner war Napoleon bestrebt, dem neuen Kaiserreiche eine fhrende und ausschlaggebende Stellung unter den europischen Staaten zu geben, um zugleich dem Nationalstolze der Franzosen zu schmeicheln. Paris wurde der Mittelpunkt der europischen Politik, und wie sein groer Oheim, so glaubte auch Napoleon Iii., die Geschicke der Völker und Staaten Europas leiten zu mssen. Seine bekannten Neujahrsreden an die sremden Gesandten bildeten jedesmal ein Ereignis fr die diplomatische Welt, und der Pariser Hos, wo die schne und stolze Kaiserin Eugeuie einen ungewhnlichen Glanz entfaltete, war wieder tonangebend fr die europische Mode. c) Seine Kriege. Um bei dem Wankelmut des franzsischen Volkes seinen Thron zu befestigen und der Eitelkeit der groen Nation" durch neuen Kriegsruhm zu schmeicheln, begann Napoleon mehrere Kriege; der erste war der Krimkrieg (1853-1856). Der russische Kaiser Nikolaus l. beanspruchte die Schutzherrschaft der smtliche Christen griechischen Bekenntnisses in der Trkei. Die Trken wiesen diese Forderung zurck und fanden bei Frankreich und England und spter auch bei Osterreich und Sardinien Hilfe, die smtlich an der Erhaltung der Trkei gegenber den russischen Eroberungsgelsten eine lebhaftes Interesse hatten. Die Trkei, Frankreich und England schickten ein Heer nach der Krim, besiegten die Russen und eroberten die Festung Sebastopol, die von den Russen unter der geschickten Leitung des Generals'totleben ein ganzes Jahr heldenmtig verteidigt wurde. Im Frieden zu Paris verlor Rußland die Vorherrschaft im Schwarzen Meere, das fr die Handelsflotten aller Nationen geffnet wurde, und ver-zichtete auf die Schutzherrschaft der Christen in der Trkei, doch wurden den Christen im osmanifchen Reiche gleiche Rechte mit den Muselmnnern gewhr-Brockmann. Lehrbuch der efchtchte. Iii. 15

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 253

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
staaten. Mit den europischen Staaten wurden mglichst lange Handels-Vertrge abgeschlossen, in Leipzig wurde ein Oberhandelsgericht errichtet und eilt Handelsgesetzbuch geschaffen. Zur Erleichterung des Verkehrs wurde ein allgemeines Mnzgesetz erlassen, dem alsbald eine gleichmige Regelung der Ma- und Gewichtsverhltuisse folgte. Die Regelung des Geldverkehrs bernahm die Reichsbank in Berlin mit ihren Zweigniederlassungen in allen greren Stdten des Reiches. Das Post- und T elegraphenwesen wurde vom Reiche') bernommen und von dem Staatssekretr des Reichspostamtes Heinrich von Stephan ein Weltpostverein gegrndet. Die Einfhrung der Postkarte, der Postauw eisung, sowie manche andere Neuein-richtungen, besonders ein einheitlicher, niedriger Portosatz erleichterten und hoben den Verkehr. Nach der Reichsverfassung sollten alle deutschen Eisenbahnen als ein einheitliches Netz verwaltet werden, was durch die Verstaatlichung der meisten Eisenbahnen in Preußen erleichtert wurde. Durch die Anlage von Nebenbahnen und den Bau von Gemeinde- (Kommunal-), Kreis- und Provinzial-straen wurden auch kleinere Ortschaften in den allgemeinen Verkehr hineingezogen. Zur Hebung des Handels, wie auch zur Verteidigung der Kste wurde der 1895 fertig gestellte Kaif er-Wilh elm- (Nord-Ostsee-) Kanal in Angriff genommen. Die Binnenschiffahrt erhielt eine erhebliche Frderung durch die Anlage von Kanlen (Elb- Trave-Kanal, Oder- Spree-Kanal) und durch die Regulierung von Flssen. c) Rechtswegen. Zur ferneren Einigung des Reiches diente eine einheitliche deutsche Gerichtsverfassung, die am 1. Oktober 1879 in Kraft trat. In Zivilsachen entscheiden Amts-, Lands- und Oberlandsgerichte, fr Straffachen bestehen Schffengerichte, Strafkammern und Schwurgerichte. Der hchste Gerichtshof ist das Reichsgericht in Leipzig. Das Jahr 1872 brachte ein deutsches Strafgesetzbuch, das Jahr 1879 eine gemeinsame Zivil- und Strafprozeordnung. Die Bearbeitung des Brgerlichen Gesetz-buch es wurde 1896 fertiggestellt; es trat mit dem 1. Januar 1900 in Kraft. Durch Gefetz vom Jahre 1876 wurde die Ziviltrauung als obligatorisch eingefhrt; Geburten, Eheschlieungen und Sterbeflle mffen feit dieser.zeit auf dem Standesamte beurkundet werden. 3. Schule, Ku^st und Kirche. Der Unterricht in den Volks-schulen wurde in Preußen durch die Allgemeinen Bestimmungen" geordnet und gefrdert und der Lehrermangel durch Grndung neuer J) Nur Bayern hat seine eigene Post- und Telegraphenverwaltung.

4. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 72

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
72 seines Pferdes in groe Lebensgefahr. Zwei Tage hierauf griff Napoleon die Englnder bei Waterloo (sdlich von Brssel) an. Mutig schlugen sie alle Angriffe zurck. Allmhlich wurde die Kraft erschpft, und ihr General Wellington rief: Ich wollte, es wre Nacht. oder die Preußen kmen!" Und Blcher kam und griff die Franzosen im Rcken an. Sie wurden geschlagen und strzten sich unter dem Rufe: Rette sich, wer kann!" in die Flucht. Friede. Zum zweitenmal ging es nach Frankreich, zum zweiten-mal hielten die siegreichen Truppen ihren Einzug in Frankreichs Haupt-stadt; zum zweitenmale wurde Friede geschlossen. Frank-reich mute hohe Kriegskosten zahlen, drei Jahre ein frem-des Heer in feinen Festungen unterhalten, alle geraubten Schtze und die preuischen Fahnen wieder herausgeben und Gebiete am Rheine abtreten. - Napoleon wurde nach der Insel St. Helena (westlich vom sdlichen Afrika) verbannt, wo er 1821 starb. Die Verhandlungen in Wien waren unterdessen zum Abschlu gebracht. Preußen blieb zwar kleiner, als vor dem unglcklichen Kriege; doch tauschte es fr polnische Landesteile deutsche Gebiete ein. Unter anderen erhielt es die Rheinprovinz, sowie die Pro-vinzen Westsalen und Sachsen in ihrem jetzigen Umfange. V. Die Friedensjahre von 18151840. Verwaltung des Staates. Nach den glorreichen Freiheitskriegen erfreute sich unser Vaterland eines vieljhrigen Friedens. Zur besseren Verwaltung teilte der König den preuischen Staat in Pro-vinzen. Regierungsbezirke und Kreise ein. An die Spitze einer Provinz stellte er einen Oberprsideuten; dem Regierungs-bezirke stand ein Regierungsprsident vor; jeder Kreis hatte einen Land rat. fandet und Perkehr. Die sechs stlichen Provinzen des preuischen Staates lagen getrennt von den beiden westlichen, Rheinland un) West-seilen. Zwischen ihnen befanden sich andere deutsche Gebiete. Sollten Waren aus dein einen Teile znrn andern befrdert iverden, dann muten sie verzollt, d. h. es muszten beim Ueberschreiten der Laudesgrenze Ab-gaben entrichtet werden. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Waren. Der König grndete den Zollverein. Die Staaten, welche diesem beitraten, lieen alle Gter zollfrei ein- und ausgehen. Hierdurch hob sich Handel und Verkehr, und die Waren wurden billiger. Der Zoll-verein legte bereits den Grnnd zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Auch Straen wurden in dieser Zeit gebaut, und das Postwesen erhielt manch? Ver-Besserung. 1816 fuhr das erste Dampfschiff anf dem Rheine, und 1838 wurde Berlin mit Potsdam durch die erste Eisenbahn verbunden. Sorge fr die Schulen. Des Knigs Wille war, da alle Kinder die ntigen Schulkenntnisse besitzen sollten; deshalb fhrte er

5. Vaterländische Geschichte in Bildern - S. 104

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
101 - wurde mit China ein Vertrag geschlossen, nach dem der Hafen Kiautschou und ein angrenzendes Gebiet den Dentschen berlassen wurde. Als im Jahre 1900 in China ein Aufstand ausbrach, wo-durch Leben und Besitztum zahlreicher Missionare, Beamte und Kaufleute vernichtet und der deutsche Gesandte Freiherr von Ketteler er-mordet wurde, schickte auch der Deutsche Kaiser seine Soldaten nach China und verlangte volle Shne. Bei der Zerstrung der Takusorts haben sich die Deutschen rhmlich ausgezeichnet. Auch einen Aufstand in Sdwestafrika haben die dentschen Soldaten im Jahre 1904 tapfer niedergeschlagen. Die Insel Helgoland ist wieder mit dem Mutter- lande vereinigt. Zur Frderung des Handels wurden die Post-anstalten und Eisenbahnen vermehrt und Erleichterungen bei deren Benutzung einge-fhrt. Am 22. Juni 1895 wurde der Kaiser-Wil-helm-Kanal erffnet, der die Ostsee mit der Nordsee verbindet. Es war dies zu-gleich ein groes Friedensfest, bei dem fast alle bedeutenden Staaten vertreten waren. Den nordwestlichen Teil von West-falendurchschneidet der Kanal von Dortmund nach den Emshfen, der das groe Industrie- und Kohlenviertel von Westfalen mit der See verbindet. Um die groen Wasserstraen des nord-deutschen Tieflandes miteinander in Verbindung zu brin-gen und dieses Gebiet noch mehr fr den Handel zu er-schlieen, ist der Ausbau des Mittellandkanals ins Auge gefat. Sorge fr die geistige Bildung. Die Schule soll die Gottes-furcht in den Herzen der Kinder pflegen, sie zur Liebe fr Kaiser und Reich erziehen, auf die Frsorge des Staates fr alle Volksklassen hinweisen und dadurch der Verbreitnng der verderblichen Anschauungen der Sozialdemokraten entgegen arbeiten. Die Bedrfnisse des tglichen Lebens sollen in der Schule bercksichtigt, aber neben der geistigen Ausbildung soll auch die krperliche nicht vernachlssigt werden. Fr Albrecht der Br. Siegesallee, (auptftgur.)

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 15

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
15 Knochen die Berge, aus den Haaren Gras und Bume und aus dem Blute das Meer. Feuerfunken, die aus Muspelheim herbergeflogen kamen, wurden als groe und kleine Lichter an den Himmel gefetzt. Aus einer Esche und Ulme bildete Odin einen Mann und eine Frau, die Stammeltern des ganzen Menschengeschlechtes, und wies ihnen Midgard, in der Mitte der Welt gelegen, als Wohnplatz an, der von dem Meer in Gestalt der riesengroen Midgardschlange umflossen wurde; durch das Ein- und Ausatmen der Schlange entstehen Ebbe und Flut. der Midgard erhebt sich die prachtvolle Himmelsburg der Götter oder Aseu, Asgard, die durch eine kunstvolle Brcke (Bisrst), die der Regenbogen bildet, mit der Erde verbunden ist. Unter der Erde (Midgard) befindet sich die finstere Hel, wohin die Strohtoten gelangen, und wo die Frevler den. Whrend die griechisch-rmische Religionsanschannng der eine Schpfungsgeschichte nicht hinaus kommt, kennt die germanische einen Weltuntergang (Gtterdmmerung) als eine Folge allgemeinen Ver-derbens und eine Welterneuerung. Im goldenen Zeitalter lebten die Götter im seligen Frieden; aber wie die Menschen, so blieben auch sie nicht ohne Frevel und Schuld, und deshalb sind auch sie dem Untere gange geweiht. Schreckliche Zeichen werden dem Ende der Welt vorauf-gehen. Die Sonne wird sich hinter den Wolken verbergen, und ein schrecklicher Winter eintreten, der drei Jahre ohne Sonnner andauert. Die Sterne werden vom Himmel fallen, die Erde wird in ihren Grund-festen erbeben und das Meer das Land berfluten. Die Midgardschlange wird sich erheben, die Riesen werden der die Himmelsbrcke gen Asgard strmen und mit den Gttern kmpfen. In furchtbarem Kampfe werden sich Götter und Ungeheuer vernichten, und die ganze Welt wird in Flammen aufgehen. Aus den Trmmern aber wird eine neue Welt entstehen. Baldnr mit seinem Bruder Hdur zurckkehren und eiu neues Gttergeschlecht die Welt beherrschen. Auch ein neues Meuscheugeschlecht wird die Welt bewohnen und ein nimmer endendes goldenes Zeitalter beginnen, wo ewiger Friede und eine heilige Ordnung herrscht.

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 215

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
215 Langen. Konrad Celles brachte den Humanismus in Wien, wohin er von Maximilian I. gerufen war, zu hoher Blte. Erasmus von Rotterdam der König der Humanisten", wurde als der hervor-ragendste Kenner der lateinischen und griechischen Sprache gefeiert, Johann Renchlin geno namentlich als Sprachforscher auf dem Gebiete des Griechischen und Hebrifchen ein hohes Ansehen. Auch auf die brigen Wissenschaften bte der Humanismus einen gewaltigen Einflu aus, weil die Humanisten nicht wie die Scholastiker der das berlieferte Wissen philosophierten, sondern es kritisch prften und selbstndig zu forschen begannen. Ans den vorhandenen geschicht-lichen Quellen suchte man das Leben, die Taten und Schicksale der Alten eingehender kennen zu lernen, und die mustergltige Darstellungs-weise der altklassischen Schriftsteller gab eine krftige Anregung zu eigenem Schaffen. Paraeelsns aus Hohenheim in Schwaben war bestrebt, der Quacksalberei ein Ende zu machen und der medizinischen Wissenschast eilte bessere Grundlage zu geben. Ltne ganz erhebliche Frderung erhielten Geographie, Astronomie und in Verbindung mit ihnen die Mathematik.^Hohannes Regtomontanus (Knigs-berger) grndete in Nrnberg die erste europische Sternwarte, erfand verschiedene wissenschaftliche Instrumente und berechnete den Stand und die Bewegung der Sterne. Seine Sternentafeln" (Ephemeriden) ermg-lichten die groen Seefahrten. Wimpheling, ein bedeutender Elssser Schulmann. Jurist, Theologe und Prosessor der schnen Literatur in Heidelberg, begeisterte seine Zeitgenossen fr die deutsche Vergangenheit und schrieb die erste deutsche Geschichte, der Abt Trith e mius die erste deutsche Literatur-geschichte. Der Nrnberger Behaim verbesserte die Winkelmessung, um die Hhe der Stente genauer bestimmen zu knnen, und fertigte den ersten Globus au. Seiuem Zeitgenossen, dem Italiener Amerigo Vespneei, verdanken wir die ersten Karten von Sd-Amerika, und der Niederlnder Krmer, der der beliebten Sitte der Humanisten gem seinen Namen ins Lateinische bersetzte und sich Mercator nannte, entwars Karlett nach einem neuen System. Der Franenbnrger Domherr Nikolaus Koperuikus verwars das bisher als richtig angenommene Weltsystem des Ptolenmus und stellte ein neues Planeten-system auf, deffeu Gesetze von dem geistreichen Kepler erforscht wnrden. Der groe Profeffor der Mathematik an der Universitt zu Pisa und Padua Galileo Galilei fand die Pendelgesetze, machte wichtige Beobachtungen der die Gesetze vom freien Fall und besttigte mit Hilfe des tu Holland erfundenen Fernrohres durch die Entdeckung des Licht-Wechsels bei den Planeten Mars und Venns das Kopernikanische System.

8. Neuere Geschichte von der Reformation bis zur Französischen Revolution - S. 5

1913 - Münster in Westf. : Schöningh
Die Wissenschast, besonders Vlkerkunde, Erd-k u n d e und Na t u r b e s ch r e i b u n g erhielten durch die Entdeckun-gen eine groe Anregung. Den Seefahrern und Kaufleuten folgten die opfermutigen Missionare, unter denen besonders der heilige Franziskus Xaverius genannt zu werden verdient; fr die Verluste, die die katholische Kirche schon bald in Europa erleiden sollte, fand sie einen reichen Ersatz in den neu erschlossenen Lndern. Das kopernikanijche Weltsystem. Fast gleichzeitig mit der Erweiterung des irdischen Gesichtskreises brach sich allmhlich eine andere Auffassung des Weltalls Bahn. Hatte man frher die Erde fr den Mittelpunkt der Welt gehalten, so bewies jetzt der Frauen-burger Domherr Nikolaus Kopernikus (f 1543), da die Sonne im Mittelpunkt unseres Systems stehe und die Erde, ein ver-hltnismig kleiner Stern, sich mit den andern Planeten um die Sonne drehe. (Heliozentrische Theorie im Gegensatz zur geozentrischen). Der Staat und die Fürsten. a) Auch auf politischem Gebiet trat zu Anfang des 14. Jahrhunderts allmhlich eine nderung ein. Die Beeinflussung der deutschen Knigswahl durch die Kurie, d. h. durch den ppstlichen Hof oder die ppstliche Regierung, war durch den Beschlu des Kur-frftenvereins zu Rense (1338) ausgeschaltet. Gleichzeitig beschrnkten sich die Könige mehr und mehr aus Deutschland und verzichteten auf die Kaiserkrnung (die letzte 1530), ohne deshalb den Kaisertitel aufzugeben. Die Bahn war frei fr eine moderne nationale Staatsentwicklung. b) Diese erforderte aber noch ein Doppeltes: ein nach einheit-lichem Willen arbeitendes Beamtenheer und ein geregeltes Finanzwesen. Beides wurde ermglicht durch die sich ent-wickelnde Geldwirtschaft. Erst im ausgehenden Mittelalter kamen staatliche und kirchliche Steuern (Bede) auf, die ursprnglich erbeten und nach und nach erst gewnscht und verlangt wurden. So konnten durch Gehalt entschdigte und darum vom Staat ab-hngige Beamte angestellt werden. c) Den Untergang des alten Lehnsstaates beschleunigte das seit dem 14. Jahrhundert zu Kriegszwecken angewandte Schie-pulver. Damit wurden die alten Ritterheere berflssig. Sie wurden verdrngt durch gemietete Futruppen (Landsknechte Sldner). So war drittens die Mglichkeit der stehenden

9. Geschichte des preußischen Staates - S. 136

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 136 — der Landwirtschaft immer mehr zur Anwendung, das gewaltige Aufblühen der Industrie und des Handels bot ein weites und leistungsfähiges Absatzgebiet, der Wert des Bodens hob sich um das Doppelte. Zur Hebung des Handels wurden weite Strecken von Landstraßen und Eisenbahnen angelegt, so die Ostbahn, die bergisch-mär-krsche, he Köln-Mindener, die westfälische Eisenbahn. Die Fluß- und Seedampfschiffahrt hob sich bedeutend, und zur Förderung des Seehandels und zur Sicherung Preußens im Welthandel schns der König eine Kriegsflotte und erwarb (1853) den Jadebusen an der Nordsee. — An Stelle des optischen Telegraphen trat die elektromagnetische Fernschrift. Im Jahre 1849 wurde die erste telegraphische Depesche aufgegeben, und 1853 hatten die preußischen Telegraphenlinien bereits eine Länge von 107000 km. Unter ausgiebiger Benutzung der Dampfkraft nahm das Fabrikwesen einen gewaltigen Aufschwung. Die Gußstahlfabrik von Krupp m Essen bekam als Geschützfabrik Weltruf; Borfigs Maschinen und Lokomotiven verdrängten bald die ausländischen aus ganz Deutschland und suchten sich in andern Ländern Eingang zu verschaffe«. Solingen erlangte eine große Bedeutung durch seine Stahlwaren, und die großen Spinnereien und Webereien, besonders die in Elberfeld und Barmen, deckten nicht nur den Bedarf im eigenen Lande, sondern gewannen ein ehrenvolles Ansehen auf dem Weltmärkte. — Der Bergbau, besonders die Förderung von Kohlen, gelangte zu hoher Blüte. — Die Einführung des Petroleums und die Erfindung des Leuchtgases gaben Straßen und Wohnungen ein besseres Licht. Handel und Gewerbe hatten einen solchen Aufschwung genommen, daß hierfür ein eigenes Ministerium geschaffen werden mußte. *) Sorge für Wissenschaft und Kunst. Für Wiffenfchaft und Kunst sorgte der geistig so hoch begabte Fürst in wahrhaft königlicher Weise. Berühmte Gelehrte, Dichter, Maler und Bildhauer berief er nach Preußen, vor allem nach Berlin. Von den Gelehrten feien nur genannt die Kenner der deutschen Vorzeit und die Begründer der vergleichenden Sprachforschung, die Gebrüder Jakob und Wilhelm Grimm, der Astronom Encke, der Geograph Karl Ritter, die Geschichtsschreiber Ranke, Raumer und Mommsen, ferner der große Naturforscher Alexander von Humboldt. — Der Sänger der Freiheit, Ernst Moritz Arndt, erhielt eine Professur an der Hochschule zu Bonn, die Dichter Ludwig Tieck, August Wilhelm von Schlegel und Friedrich Rückert erfreuten sich ganz besonders der königlichen Huld. In Berlin und Düsseldorf entstanden bedeutende Mal er sch ulen. Peter von Cornelius, der Schöpfer des „jüngsten Gerichtes", und Wilhelm von Kanlbach, bekannt durch seiu Gemälde „die Zer- a) Erg. Nr. 34.

10. Die neuere Zeit - S. 10

1872 - Paderborn : Schöningh
— 10 — a) Das Uebergewicht des habsburgischen Hauses wurde für Frankreich und mehrere kleinere Staaten gefahrdrohend, als Karl V. die Kronen Spaniens und Deutschlands auf seinem Haupte vereinigte und ein Reich beherrschte, in dem die Sonne nicht unterging. Daher schlossen sich denn die bedrohten Staaten zur Abwehr dieser Uebermacht enger an einander. b) Die Türken drängten nach der Eroberung Constan-tinopels (1453) immer unwiderstehlicher vor und zwangen die östlichen Staaten Europas durch Bündnisse unter einander Schutz zu suchen. c) Die von Luther veranlasste grosse Kirchentrennung oder Reformation theilte bald die Staaten in protestantische und katholische, so dass sie sich auch in ihrer Politik oft in zwei feindliche Heerlager schieden. Die Stellung des Kaisers und die politische Bedeutung des Papstthums blieben natürlich von dieser gewaltigen Bewegung nicht unberührt.
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