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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 107

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Niederlande, 107 Der niederländische Kolonialbesitz wird an Bedeutung nur vom englischen und russischen übertroffen, er ist 60mal so groß wie das Awtter- lernt). (S. 45, 80, 86.) Il Königreich Belgien, 29 000 qkm, 7 Mill. E., 243 auf 1 qkm. Das Land ist im N. und W. Tiefland, das mit Ausnahme einzelner Heidestrecken an der holländischen Grenze sehr fruchtbar und seit alters wahrhaft musterhaft angebaut ist. Der 8. und So. ist von dem Gebirgs- und Hügelland der Ardennen erfüllt, das zwar in seinen höheren Teilen rauh und wenig fruchtbar ist, am Saum aber reiche Kohlen- und Eisen- schätze birgt. Sie sind die Grundpfeiler der belgischen Industrie, die sich namentlich am Nordrande des Berglandes entfaltet. — Die bedeutendsten Flüsse des Landes sind Maas und Schelde. Diese sind von großer Be- dentnng für die Schiffahrt. Die katholischen Bewohner sind zum größeren Teil deutscher Ab- stammung, nämlich Vlamen (flamen), zum kleineren Wallonen, die eine Mundart der französischen Sprache reden. Diese ist auch Amts- und Schrift- spräche. Die Vlamen wohnen im Tieflande, die Wallonen im s. Hügel und Berglande. Die Volksbildung steht aus ziemlich niedriger Stufe. Die Hauptnahrungsquelle ist die Industrie. Belgien ge- hört zu den ersten Industrieländern der Erde. Schon seit alters sind Brüssel, Gent, Brügge durch Spitzenklöppelei, Leinwand- und Tuchweberei weit berühmt. Dazu kommt jetzt die Eisenindustrie in dem Kohlengebiet von Lütt ich. Dem ausgedehnten Handel dient namentlich das engmaschige Bahnnetz, das dichteste aller Staaten der Erde! Endlich ist noch die mnstergiltige Landwirtschaft zu erwähnen. Auch der Bergbau ist bedeutend. Jnbezug auf Steinkohlengewinnung ge- hört Belgien zu den ersten Ländern der Erde. Der Handel mit Deutschland steht an 1^ Stelle und beträgt 1fs des belgischen Außenhandels. D Brüssel, Hst. des Königreichs, eine der glänzendsten Städte Europas, erster Jnduftrieplatz des Landes, Sitz von Kunst und Wissenschaft. In der Nähe der Schlachtort Belle Alliance -x-Lüttich, an? großartige Metall- (Gewehre) und Tuchfabrikation. — Verviers, mit Kohlenlager und Tuch- fabrikation. — * Antwerpen*), stark befestigte Handelsstadt an der unteren Scheide; zweiter Seehandelsplatz des europäischen Festlandes, größter Elfenbein- markt der Welt (Kongostaat!). — Ostende, sehr besuchtes Seebad. — * Gent, alte Handels- und bedeutende Industriestadt in Baumwollenwaren, an? — Brügge hat in seiner Bauart viel Mittelalterliches bewahrt, war im 14. Jahr- hundert der erste Handelsplatz Europas, heute erst die sechste Stadt Belgiens. Unter der Oberhoheit des Königs der Belgier steht der Kongostaat (S. 60.) Iii. Groszherzogtum Luxemburg (2600 qkm, fast v* Mill. E., 9i auf 1 qkm), Grenzen? Bon den ö. Verzweigungen der Ardennen erfüllt und zahlreichen Flußtälern durchschnitten, die zum Flußgebiet der Mosel gehören. Die Bewohner sind fast durchweg deutsch und katholisch; Regierungssprache französisch. Mit Deutschland durch Zollunion verknüpft. Hst. Luxemburg (Lützelburg, d. h. kleine Burg). *) — an der Werft.

2. Teil 2 = Oberstufe - S. 142

1908 - Halle a. S. : Schroedel
142 Das Deutsche Reich. Regensburg, eine Römerstadt, beherrschte während der Kreuzzüge den ganzen Donauhandel und war damals die reichste und blühendste'stadt Deutschlands. Daher tagte in den Mauern dieser Stadt häufig der deutsche Reichstag. — Passau, sehr schön gelegene Grenzstadt am Einfluß des Inn in die Donau. In Würtemberg: Ulm, starke Reichssestung am linken Donauufer, deckt einen der wichtigsten Ubergänge über den Iura. Der prachtvolle gotische Dom ist 161 m hoch und überragt alle Gotteshäuser der Erde. 2. Der Böhmer Wald. 1. Natur. Der Böhmer Wald ist der stark abgetragene, uralte Gebirgsrand der böhmischen Masse und erstreckt sich auf der Grenze von Bayern und Böhmen vom Fichtelgebirge bis zur Donau- ebene. Er ist ein waldreiches Gebirge mit mehreren gleichlaufenden Rücken, die sich aus lose aneinander gereihten Bergen zusammensetzen. Dazwischen finden sich breite Landflächen, die wegen ihrer Breite kaum noch Täler genannt werden können. Das Urgebirge hüllt sich in seinen eigenen, lehmigen Verwitterungsschutt, der von dem uralten, tiefgründigen Waldboden der Fichten und Tannen festgehalten wird. Im s. Teil liegen seine höchsten Erhebungen. Die höchste Spitze ist der A r b e r. Dem f. Gebirgszuge ist im W. der niedrige Bayrische Wald vorgelagert, vom Hauptgebirge durch das Längstal des Regen getrennt. Mit seinen dichten, dunklen Wäldern von Buchen, Edeltannen und Fichten, schwarzen Seen, Sumpf- und Moorstrecken macht der Böhmer Wald besonders im 8. einen düstern Eindruck. So weit man blickt, ist hier das Gebirge mit dunklen Forsten bedeckt, die mit den Bergen auf und ab zu wogen scheinen. „Die ruhigen Linien der Bergformen, die düstere Einförmig- keit der Waldbedeckung mit den überwachsenen Felsblöcken, die im tiefen Moder- ungezählter Waldgenerationen zu versinken scheinen, die Stille dieser Wälder denen plätscherndes Wasser und Vogelruf fast gänzlich fehlen, oerleihen den Bergen des Böhmer Waldes eine gewisse feierlich ernste Wildheit." 2. Die Bewohner sind ärmliche, arbeitsame Leute. Die Bevölkerungs- dichtigkeit ist in dem Waldgebirge gering. Der Holzreichtum des Gebirges nötigt zum Handel mit Nutz-, Bau- und Brennholz und ist die Grundlage einer umfangreichen Holzindustrie. Tausende armer Gebirgs- bewohner ernähren sich durch Verfertigung von Zündhölzchen, Resonanzholz, Schindeln, Holzschuhen und Tischlerei. — Das Gebirgsgestein enthält mancherlei nutzbare Mineralien, als Reißblei, Quarz und Porzellanerde. Hierauf gründet sich die ausgebreitete Glasbereitung, ferner die Herstellung von Schmelztiegeln und die Töpferei. — Auf den rauhen Gehängen gegen Böhmen hin gedeiht wenig Getreide; lohnender ist der Ackerbau auf der milderen bayrischen Seite. Namentlich ist der Flachsbau eine ergiebige Einnahmequelle der Bevölkerung. — Das Gebirge bildet in seiner s. Hälfte eine Völkerscheide zwischen den deutschen Bayern und den tschechischen Böhmen. 3. Der Deutsche Jura. 1. Der Schwäbische Jura zieht sich in nord- östlicher Richtung vom Rhein bis zur breiten, fruchtbaren Talsenke der Wörnitz hin, die bei Donauwörth mündet. Er bildet eine breite Kalksteinplatte von etwa 700 m mittlerer Höhe, die im Sw. Erhebungen über 1000 m aufweist, von den Quellflüssen der Donau durchschnitten wird und weiterhin die Donau auf ihrem l. Ufer begleitet. Von der Donanseite steigt er allmählich an und erhebt sich kaum merklich über die Hochfläche jenseits der Donau. Dagegen ist sein Abfall nach X. steil und weist hier mit Schluchten durchsetzte Steilabhänge auf. Hier insonderheit führt er den

3. Teil 2 = Oberstufe - S. 156

1908 - Halle a. S. : Schroedel
156 Das Deutsche Reich. westlicher Richtung den fruchtbaren Rh ei n g au. Hier gedeihen auf den Hügeln gegen den Taunus hin, die edelsten aller Rheinweine. — Von Bingen ab beginnt das Durchbruchstal, das bis Bonn reicht. Es bildet das reiz- vollste deutsche Stromtal, von Schieferselsmauern eng eingeschlossen. Nur das fruchtbare Neuwieder Becken, eine abgesunkene Scholle, bildet eine Aus- nähme. Das „Binger Loch" und der am rechten Ufer jäh als nackte Fels- klippe vorspringende Lurleiselsen waren ehedem der Schiffahrt gefährlich. Die hohen Userwände sind mit Rebengeländen geschmückt' düstere, s'agenreiche Burgruinen (Rolandseck) oder schöne Schlösser (Rheinstein) erheben sich auf den Felsen, ^und im Tal, an den Strom geschmiegt, liegen altertümliche, turmreiche Städtchen (Bacharach) mit einer reichen Geschichte. Der auch im sommer wasserreiche Strom ist stets belebt von Schleppdampfern, Personen- dampfern und Kähnen. Zu beiden Seiten des Stromes führen Eisenbahnen mit regem Verkehr. 4. Die Bewohner sind rheinfränkischer, in denn. Gebieten bereits sächsischer Abstammung und gehören größtenteils der katholischen Kirche an. Das Wuppertal ist evangelisch. Die Bevölkerungsdichte des Gebietes ist sehr verschieden. Denn während im rheinisch-westfälischen Jndustriebezirk auf 1 qkm bis 1600, im Becken von Neuwied auf 1 qkm 300 Menschen wohnen, weist die Eisel auf gleicher Bodensläche uoch uicht 40 Bewohuer auf. Die Flußtäler und besonders die Judustriebezirke sind dicht, die Hochflächen z. T. sehr dünn bevölkert. — Die Nahrungs- quellen sind im N. Industrie und Bergbau, iu den Tälern Wein- und Ackerbau, Handel und Fremdenverkehr, auf den Höhen Waldwirt- schaft, Viehzucht und Ackerbau. 5. Ortskunde, a) In der Rheinprovinz: Trier, R.-B.-H.*), in einer größeren Moseltalebene gelegen, älteste deutsche Stadt, mit großartigen Uberresten altrömischer Bauwerke, wie der Porta nigra.—Kreuznach a. d. Nahe, Salinen und Solbad. — Ä-Aachen, Hst. des westlichsten preuß. R.-B., am Nordrande des Hohen Venn gelegen, einst Lieblingssitz Karls des Großen,, dann lange Zeit Krönungsstadt der deutschen Kaiser**), jetzt wichtige Industrie- stadt. Altberühmte Schwefelbäder — Koblenz, R.-B.-H., am?; sperrt als wichtige Festung mit dem gegenüberliegenden Ehrenbreitenstein das Rhein Mosel- und Lahntal. Knotenpunkt für den Verkehr. — Bonn, schön gelegene Universitätsstadt am Austritt des Rheins aus dem Schiesergebirge. — Im Industriegebiet: ^ Elberseld-Barmen, große, langgestreckte Fabrik- städte für Baumwoll- und Wollweberei im Wuppertale. — Solingen, Eisenwaren. «-Essen, weltberühmte Gußstahlfabrik, von Krupp begründet. d) In dem gewerblichen Teil der Provinz Westfalen: * Dort- mund, am Nordabhange des Gebirgsgebiets gelegen. Mittelpunkt des Berg- baues auf Eisen und Kohlen; durch den D o rtmund-Ems-Kanal ist dies- Kohlengebiet mit der See und Wilhelmshasen verbunden. Ein Schiffshebe- werk vermittelt den Ubergang vom Dortmunder Stichkanal zum 16 m tiefer liegenden Hauptkanal. — » Bochum, Fabrikstadt, Gußftahlerzengung. — Iserlohn, Fabrikstadt für Nadel- und Messingwaren. — H age n, Industrie- platz für Metall- und Webeivaren. — Arnsberg, R.-B.-H., an? c) In der Provinz Hessen-Nassau, und zwar im R.-B. Wiesbaden: * Wiesbaden, R.-B.-H. am südlichen Abhänge des Taunus, glänzendste Stadt Nassaus. Berühmter Badeort. — Andere Badeorte: Ems a. d.^Lahn, Selters, Soden, Homburg v, d. Höhe***). — Die besten Weißweine Deutschlands liefern die Weinorte im Rheingau: Johannisberg und Rüdesheim, den besten deutschen Rotwein Aßmannsha^usen. d) Oldenburgisch: Fürstentum Birkenfeld am Südabhange des Hunsrücks, ganz von preußischem Gebiet umschlossen, mit Achatschleiserei. *) R.-B.-H. d. h. Hauptstadt des Regierungsbezirkes. **) Schiller: Der Gras von Habsburg. ***) Die „Höhe" ist der landläufige ursprüngliche Name für den Taunus.

4. Teil 2 = Oberstufe - S. 57

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Die Wüstentafel mit Ägypten. 57 wo sich der Sand zu mächtigen Dünenzügen anhäuft von vielen 100 km Länge und bis 300 in Höhe. Die Dünen wandern bei lebhaftem Winde. Das Klima ist vor allem trocken. Regen fällt im Winter; an vielen Stellen gibt es überhaupt nicht regelmäßigen Niederschlag. — Der Wüsten- stürm, der Samum, hebt schwere Staub- und Sandwolken auf und bringt eine furchtbare, beängstigende Schwüle und Hitze; die Wärme steigt auf 50°. Die Sonne ist bleich und wirft keinen Schatten; die Luft ist staubig und nimmt eine gleichmäßig rötliche Farbe an. Der Wüstenwind tritt mit ähnlichen Eigenschaften in Ägypten als Chamfin, in Spanien als Leveche auf. Das Grundwasser, das den versickernden Flüssen und dem Regen ent- stammt, fließt unterirdisch fort und tritt an tieferen Stellen als Quelle an das Tageslicht, auch wird es erbohrt. Solche Stellen sind fruchtbar, hier in diesen Oasen (d. i. Wohnung) gedeihen besonders Dattelpalmen. Das wichtigste Tier, ohne das die Sahara undurchdringlich wäre, ist das aus Vorderasien eingeführte Kamel. 2. An Bewohnern finden sich im W. die Tnäreg und im 0. die Tibbn, beides Übergänge von den Berbern zu den Negern. Größer als der Gegensatz zwischen Tnäreg und Tibbu ist der zwischen den Nomaden und Ackerbauern. Jene sind räuberisch, hinterlistig, schlau, von scharfen Sinnen; sie sind ausdauernd und zäh und haben die bequemen, verweichlichten Oasenbewoyner vielfach tributpflichtig gemacht. Der Nordrand ist türkisch. Von Tripolis und Bengasi auf der Halbinsel Barka gehen Karawanenstraßen nach F. In dem oasenreichen Fessan findet sich Mnrsuk. Westlich von Tibesti liegt die französische Sahara mit Tuat, östlich die englische Libysche Wüste mit Kusra. Ägypten. 1. Das Land. Der östliche Teil der Sahara wird von einer langgestreckten 15 km breiten Flußoase durchzogen, nämlich vom Tal des Nils. Es erweitert sich im N. zum Nildelta, das die Größe von Westfalen erreicht. In W. begrenzt die Libysche Sand- im 0. die Arabische Felswüste den Schwemmlandstreifen, der ein Geschenk des Nils ist. Infolge der Sommerregen in Abeffinien schwillt der Blaue Nil (d. t. der trübe, schlammige Nil) an, und der Nil überschwemmt vom Juli ab die Niederung. Wenn im Herbst das Wasser zurückgetreten ist, werden die Äcker bestellt. Vor allem werden Baumwolle, Reis und Mais gezogen. Darüber erheben Dattelpalmgruppen ihre schlanken Kronen. Wegen dieser Fruchtbarkeit wurden die Bewohner schon vorfielen Jahrtausenden zum Ackerbau und zur Seßhaftigkeit erzogen. Die Fruchtbarkeit hat die große Bevölkerungsdichte erzeugt, die für 1 qkm fast 300 beträgt. — Zur Regelung des Wasser- standes sind großartige Stauwerke bei Kairo und Talsperren bei Assnan angelegt worden, damit der aufgespeicherte Wasservorrat in trockenen Jahren Mißwachs verhüte. — Die Nilkatarakte oberhalb Assuan werden durch Schiffahrtskanäle oder Eisenbahnen umgangen, so daß man jetzt in 6 Tagen von Alexandria nach Khartnm gelangen kann. 2. Die Bewohner Ägyptens sind die kräftigen, schlanken, mohamme- danischen Landbewohner, die Fellachen, d. s. Pflüger, und die christlichen Städter, die Kopten; sie blicken auf eine Kultur von 6000 Jahren zurück, von der die Überreste an Tempeln, Bildwerken, Pyramiden und Inschriften noch heute zeugen. 1

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 87

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Australien. 87 Das französische Neukaledonien dient als Verbannungsort von Ver- brechern. Neu-Seeland erinnert nach Größe und Gestalt an Italien. Ein alpenhohes, vergletschertes Gebirge durchzieht die Südinsel der Länge nach. Es scheidet bei dem herrschenden Westwinde eine sehr nasse ^.-Seite von einer breiteren, zur Schafzucht wohl geeigneten, trockneren 0.-Seite. Die erdbebenreiche Nordinsel ist ein Schauplatz regster vulkanischer Tätigkeit und demgemäß reich an Vulkanen, Geisern und heißen Quellen. Infolge des gleichmäßigen Seeklimas überzieht ein Kleid von immer- grünen Bäumen und Sträuchern das Land; im Wachstum der Pflanzen tritt kaum im Winter ein Stillstand ein. Die Kaurifichte liefert ihr wertvolles, gesuchtes Harz, der neuseeländische Flachs seine seidenglänzenden, festen Fasern. Nirgends auf der Erde gibt es es soviel Farne wie hier. Von der ärmlichen Tierwelt fallen flügellose Vögel auf. Die Maori (mäöris) gehören zu den Malayen und nehmen an Zahl ab. Sie stehen weit gegen die eingewanderten Weißen, meist Engländer, zurück. Diese führen vor allem Wolle, ferner gefrorenes Fleisch und Getreide, auch etwas Gold aus. Wellington ist wegen seiner zentralen Lage Hst.; Auckland (ökländ) hat als ältester Hafen den größten Handelsverkehr sowie die besten Ver- bindnngen mit der Außenwelt und die größte Einwohnerzahl. 3. Polynesien und Mkronesien*) (40000 qkm, 0,3 Mill. E.) umfaßt die zahlreichen kleineren Inseln in der Südsee n. und ö. von Melanesien. Es gibt in Polynesien hohe und niedrige Inseln. Die hohen Inseln tragen Berge bis über 400 m, sind meist vulkanisch und oft von höchster landschaftlicher Schönheit. Hochragende Felsen, gewaltige Wände, turmartige Zacken heben sich aus dem tiefen Grün der waldbedeckten Abhänge empor. Wasserreiche Bäche dnrchrauscheu liebliche, bebaute Täler. Die niedrigen Inseln sind durch Korallen entstanden (S. 21). Der Pflanzenwuchs auf dem Kalk ist ärmlich, Wald selten; spärliches Gesträuch, einzelne Flecken drahtartigen Grases überziehen das rauhe Korallen- geröll, das jedoch die Kokospalme zu ernähren vermag. An den Riffen außen schäumt die Brandung und zieht einen weißen Saum um die grünen Jnselkränze. Sie schließen eine schön blau gefärbte Lagune ein, die häufig gute Ankerplätze bietet. Das warme, meist ausreichend feuchte Tropenklima gestattet den Anbau der Kokospalme und des Brotfruchtbaumes. Jene ist der Charakter- bäum und die wichtigste Handelspflanze Polynesiens, die die getrockneten Kerne, Kopra, für die Ausfuhr liefert. Nur wenige Brotfruchtbäume genügen zum Unterhalt einer Familie. Die Üppigkeit und der Reichtum der Pflanzenwelt nimmt nach 0. mit zunehmender Entfernung vom indischen Ausstrahluugsgebiet ab, aus gleichem Grunde verarmt die Tierwelt nach 0. hin. *) poly = viel, mikro — klein, vergl. Mikro-skop.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 155

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Mitteldeutsche Gebirgsschwelle. 155 Die Eifel. Die vielen Kegelberge, kratersörmige Vertiefungen und Vulkanseen, sowie das vulkanische Gestein, wie Vasalt, Lavagestein, Bimsstein, Trachyt, womit die Schieferplatte durchsetzt oder überlagert ist, lassen die f.rüh ere Vulkantäti gkeit in der Tertiär- und Diluvialzeit erkennen. Em großes Maar ist der Laach er See. Die rauhe Schneifel, d. i. Schnee- eifel/und das an Hochmooren reiche, regendurchtränkte Hohevenn*) gehören zu den unwirtlichsten Strecken deutschen Landes. Der Taunus, die „Höhe", ist durch Flußtäler ähnlich abgeschlossen wie der Hunsrück. Welche Flußtäler umgrenzen ihn? Wie der Hunsrück zeigt auch er einen kammartigen Rücken mit dem Feldberg Nach dem Rhein- und Maintal fällt das «Äebirge steil, nach der Lahn allmählich ab. Semer Natur nach ist der Taunus das freundlichste unter den rheinischen Gebirgen. Seine Höhen sind mit herrlichen Laub- und Nadelwäldern bestanden; in seinen sonnigen Tälern reist die Rebe; aus dem Innern der Erde quellen zahlreiche Gesundbrunnen, die die Entstehung größerer und kleinerer Badeorte veranlaßt haben, wie Homburg, Soden, Wiesbaden, selters, Ems. Der südwestliche Vorsprung des Gebirges am Rhein ist der vielbesuchte Nieder- wald, dessen Höhe das Nationaldenkmal schmückt. Das Denkmal ist errichtet „den Gefallenen zum Gedächtnis, den Lebenden zur Anerkennung, künftigen Geschlechtern zur Nacheiferung." Der Westerwald erinnert mit seinen rauhen, von Heiden und Mooren bedeckten Flächen an die Eifel. Gib die begrenzenden Flüsse an! Auch das Vulkangestein, womit seine Massen durchsetzt sind, fordert zu einem Vergleich dieser benachbarten Gebirgsflügel auf. Die rauhe Natur des Gebirges zeigt sich besonders in dem langen schneereichen Winter.**) Das Gebirge ist übrigens reich an Mineralien, besonders an Braunkohlen, Eisen- und Blei- erzen. Mit dem nordwestlichen Vorsprung, dem vulkanischen, schön geformten Siebengebirge***) tritt der Gebirgsflügel hart an den Rhein. Im füd- westlichen Teil, „dem Kannenbäckerländchen" hat die vorzügliche Tonerde einen besonderen Industriezweig, die Herstellung von Krügen, veranlaßt. Darin werden die Mineralwasser des Taunus versandt. Das Sauerlaud, d. i. Südland, vom Münsterland aus gerechnet. Aus dem Plateau treten hie und da Bergketten von verschiedener Höhe hervor, so das Rothaargebirge und der Ederkopf. Nördlich der "Ruhr schließen niedrige Höhenzüge, die Haar, die Hochfläche vom Tieslande ab. —Das Sauerland ist sehr reich an Eisen- und Steinkohlen und hat daher eine großartige Industrie hervorgerufen, deren Entwicklung durch die vielen Wasserkräfte begünstigt wurde, die das so regenreiche Sauerland entfesselt. Die Industrie kann sich der englischen und belgischen würdig zur Seite stellen. — Das Gebiet ist der erste Jndustriebezirk und das bevölkertste Gebiet des Deutschen Reichs (bis 1600 auf I qkm). Besonders drängt sich in den Tälern derruhr und Wupper das gewerbliche Leben zusammen. 3. Die Flußtäler bilden in ihrer Natur einen freundlichen Gegensatz zu deu rauhen Gebirgen. Bei ihrer tiefen, geschützten Lage zeichnen sie sich durch ein mildes Klima aus und da sie im Regenschatten (vergl. S. 31, Föhn) liegen, so sind sie sonniger und wärmer, als die Umgebung. Daher gedeihen die edelsten Obstbäume; der Weinbau wird in großem Maßstabe betrieben; in den trockensten Talstellen wachsen die besten Wein- sorteu. Durch ihre Weinsorten sowohl als durch ihre landschaftlichen Reize sind insonderheit das Rheintal und das vielgewundene Moseltal berühmt. Das Rheintal ist nicht nur länderkundlich, sondern auch in Hinsicht auf landschaftliche Schönheiten, Bodenbau, Handel und Verkehr das wichtigste aller genannten Flußtäler. Von Mainz bis Bingen durchzieht der Strom in *) spr. fenn — «sumpf, das niederdeutsche v — s, vergl. Finnland. **) Sprichwort: Im Westerland brauchen die Kirschen zwei Jahre, um reif zu werden: in einem Jahre werden sie auf der einen, im zweiten auf der andern rot. ***) Von Bonn aus steht man 7 Berge nebeneinander.

7. Teil 2 = Oberstufe - S. 149

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Südwestdeutsches Becken. 149 der Bauern ist die fränkische Hofanlage. Wohnhaus und Nebengebäude sind stets getrennt. Der rebennmrankte Giebel des Wohnhauses ist nach der Straße gekehrt; daneben ist das Einfahrtstor. Der Hofraum ist an der andern Seite von den Stallungen und Schuppen, im Hintergrund von der Scheuer abgeschlossen. Hinter ihr und dem Wohnhause sind Gartenanlagen.*) Die fränkische Hofanlage ist wegen ihrer bewährten Einrichtung über einen großen Teil Deutschlands verbreitet. e) Ortskunde. Sämtliche Orte in B a y e r n : x Nürnberg, Mittel- punkt eines lebhaften Industriegebiets, erste Handels- und Fabrikstadt Bayerns, in einförmiger Gegend gelegen. Die Stadt hat in ihrer Bauart noch viel Mittelalterliches bewahrt Ihren alten Ruf als Sitz des Kunstgewerbes hat sich die Stadt bis auf den heutigen Tag zu erhalten gewußt. Im „Germanischen Museum" besitzt sie eine der reichhaltigsten Sammlungen des deutschen Kunst- gewerbes früherer Zeiten. Hervorragende Gewerbezweige sind Metallindustm, Spielwaren-, Bleistift- und Spiegelfabrikation. Ihre Blüte im Mittelalter verdankte die Stadt hauptsächlich der Lage an der großen Handelsstraße, die von S. über Augsburg und Nürnberg nach dem deutschen Norden führte. Heute ist sie Mittelpunkt'des fränkischen Schienennetzes. — Fürth, Fabrik- stadt unweit Nürnbergs). — Nördlich von Nürnberg die Universitätsstadt Erlangen, große Bierbrauereien. — Bayreuth, in schöner Lage am? Wagnertheater. — Kulmbach, am? Berühmte Brauereien. — Bamberg, inmitten eines großen Gartenbaugebietes unfern des Mains gelegen. — Würzburg, alte Bischofsstadt, am? Mittelpunkt des Mainw'einhandels. Universität. — Kissingen, berühmtes Mineralbad an der fränkischen Saale. Wie heißen die Mainstädte? 2. a) Das schwäbische Stusenland umfaßt das württembergische Neckarland und reicht mit der schwäbischen Platte bis an den Main. Außer dem größten Teile Württembergs gehören die nordöstlichen Teile von Baden zu diesem Gebiete. — Das Stufenland zeigt Landschaften von wechselvoller Schönheit, hat ein mildes Klima und bedeutende Fruchtbarkeit. Seine schönsten Reize entfaltet es in dem an Rebengeländen, Getreidefeldern und Städten reicheu Neckartal. Der Neckar entspringt da, wo Schwarzwald und Schwäbischer Jura in einem Winkel zusammenstoßen. Als ein schmales, wildbrausendes Bergwasser fließt er zunächst nach N. und begleitet dann in nö. Richtung den Nordrand des Jurazuges bis oberhalb Eßlingen. Oberhalb Heilbronn wird der Fluß schiffbar. In tiefem, reizendem Tale durchbricht er in feinem weiteren Laufe den Odenwald, tritt bei Heidelberg in die Oberrheinische Tiefebene und mündet bei Mannheim in den Rhein. d) Die Bewohner gehören zu den Schwaben und sind überwiegend evangelisch. Ihre Vorzüge sind ein tiefes Gemüt, ein lebendiger Geist und froher Sinn, ein treues, mutiges Herz und eine fleißige, geschickte Hand. Volkslied, Sang und Sage sind im Schwabenlande daheim, und berühmte Dichter entstammen den schwäbischen Bergen. Die Fruchtbarkeit ihres Landes führte sie zu Acker-, Obst- und Weinbau. Ihr Wohnhaus ist auf dem Lande das „schwäbische Bauernhaus". Es steht mit der Längsseite nach der Straße, und Wohnhaus und Stallungen befinden sich unter einem Dach. Hinter dem Gebäude Gartenanlagen. — Die Landwirtschaft allein kann die zahlreichen Bewohner nicht ernähren. Bei der Dichtigkeit der Bevölkerung sind auch Industriezweige heimisch, wie Spinnerei und Weberei *) Bergl. die Beschreibung des Besitztums vom Wirt zum aoldenen Löwen m Goethes „Hermann Dorothea". **) Zwischen Nürnberg und Fürth 1835 die erste Eisenbahn in Deutschland.

8. Teil 2 = Oberstufe - S. 158

1908 - Halle a. S. : Schroedel
158 Das Deutsche Reich, Eggcgcbirge und der Teutoburger Wald das Bergland gegen das Münster- land ab. Der Teutoburger Wald zieht in einem langen, niedrigen aber ausgeprägten Zuge zur Ems. Mit welchem deutschen Gebirge hat er gleiche Richtung? Auf der Grotenbnrg sw. von Detmold erhebt sich das Her- manns-Denkmal als Wahrzeichen deutscher Freiheit. Da namentlich im n. Teile die steil abfallenden Höhenzüge bereits von Tiefland umgeben sind, treten sie recht ansehnlich hervor und erhalten dadurch und durch den herrlichen Hochwald, womit sie bestanden sind, ein gebirgsähnliches Aussehen. — Die Fruchtbarkeit des Weserberglandes ist bedeutender als die im Hessischen Berglande. Auch kommen Boden- schätze an Eisen und Kohleu vor, die der Industrie dienstbar gemacht werden. 2. Die Bewohner sind Niedersachsen und bekennen sich teils zur evangelischen, teils zur katholischen Lehre. Hauptnahrungsquelle ist Ackerbau. Doch haben sich auch andere Erwerbszweige eingebürgert. Her- vorragend ist die Leinenweberei im Westfälischen und die Ziegel- b ereitung im Fürstentum Lippe. Ein großer Teil der Bevölkerung sucht im Sommer außerhalb des Fürstentums in Ziegeleien Arbeit und kehrt mit Beginn des Winters mit dem ersparten Gelde wieder heim. 3. Ortskunde: a) In der Provinz Westfalen: Minden, R.-B.-H. an der Weser, unterhalb der Westfälischen Pforte. Die Hauptsitze der west sälischen Leinenweberei sind Herford und Bielefeld, dieses am Eingang eines schönen Quertales voni Teutoburger Wald. — Paderborn, älter Bischofssitz. d) in der Provinz H annov er: Osnabrück, R.-B.-H., unweit des Nordwestendes des Teutoburger Waldes auch durch Verhüttung von Eisen wichtig.*) — Hild esheim, R.-B.-H., an der Innerste, einem Nebenfluß der Leine, alte Bischofsstadt mit altertümlichen Kirchenbauten, das nord deutsche Zairnberg. In der Umgegend viel Leinenweberei. — Der S. des R.-B. Hildesheim, ist durch schmales, braunschweigisches Gebiet, das von der Weser bis zum Harz reicht, vom n. Hauptlande geschieden. In diesem Süd- teile liegt die Universitätsstadt Göttingen. c) Im Braunschweigischen liegt Holzminden. d) Im Fürstentum Schaumburg-Lippe die kleine Hst. Bücke bürg. e) Im Fürstentum Lippe die kleine Hst. Detmold. f) In Wald eck, in einem n. vom Hauptlande gelegenen Teil das Bad Pyrmont (pirmont) mit berühmter Eisenquelle. 2. Das Fichtelgcbirge. Tas Fichtelgebirge erhebt sich an der Westecke zwischen Böhmer Wald und Elstergebirge. Doch wird dadurch die Lücke zwischen den genannten Gebirgen nicht geschlossen. Überhaupt steht das Fichtelgebirge mit keinem der benachbarten Gebirge unmittelbar in Verbindung. Nur niedrige Hochflächen leiten zu ihnen über. Es ist also kein Gebirgs- knoten, sondern ein abgesondertes, kleines Massengebirge. Die vor- herrschende Gesteinsart ist Granit. Es hat die Form eines nach Xo. offenen Hufeisens, das ein mit mäßigen Höhen angefülltes Tafelland (600 m) umschließt. Die höchsten Erhebungen sind der Schneeberg (1050 in) und der Ochsenkopf. Seiner Lage nach bezeichnet man das Fichtelgebirge gern als den Mittelpunkt der deutschen Mittelgebirge. Von ihm ziehen vier Gebirgs- züge nach den vier Nebenhimmelsgegenden (welche?), während nach den vier *) Westfälischer Friede 1648.

9. Teil 1 = Grundstufe B - S. 2

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses haben weder eine senkrechte noch eine wagerechte «Stellung. Sie stehen schräge. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht viel von der senkrechten Richtung ab. Sie steht steil. Die Platten unserer Schulbänke nähern sich in ihrer Lage der wagerechten Richtung. Sie siud allmählich- schräge. Ausmessen des Schnl- zimmers. Planzeichnung ans der Wandtafel. Betrachte den Schul- bau nach seinem Gesamt- eindruck von der Hof- und Straßenseite aus! Beschreibe seine Bauart im allgemeinen! Zähle die Stockwerke, die Haupt- und Nebeneingänge, die Treppen n. s. w. Zähle Baustoffe auf, die zum Schul- bau verwendet worden sind! Was ist aus der Geschichte des Schulhauses merkenswert? 3. Die tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir haben an einzelnen schönen Frühliugstagen die Sonne ge - meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht und Wärme. Zu den einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in ver- schiedenem Maße. Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. _ Der Schein des Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist Morgen- dämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die Morgenröte. Die Luft ist srisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird ergänz hell. Es ist Morgen. Die Sonne erscheint uns groß und rotglühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge, anfangs fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur^wenig Wärme. Die Tautröpfchen blinken und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im goldigen Frühlicht; das Lied der Vögel erschallt. Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. _ oie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Uni 12 Uhr mittags erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung sehr genähert und bringen die größte Tageswärme hervor.^ Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab. Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich neigt sie sicherem Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und^ glänzt rötlich-golden, ^ünrtc und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine. Es wird kühl, da die letzten

10. Teil 1 = Grundstufe B - S. 63

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Landeskunde. 63 2. Die Grenzgebirge der oberrheinischen Tiefebene. 1. Boden form. Die Umwallung der oberrheinischen Tiesebene bilden r. Schwarzwald, Odenwald und Spessart, l Wasgenwald und die Haardt. Die beiden Grenzgebirgszüge weisen hinsichtlich ihres Aufbaues im allgemeinen auffallende Ähnlichkeiten auf. Beide steigen in steilen Böschungen aus der Rheiuebene empor und verflachen sich in entgegengesetzter Richtung nach den angrenzenden Stufen- und Berglandschaften. Beide weisen im 3. die bedeutendste Massen- und Gipselerhebuug auf. Ju der Mitte des ganzen Zuges zeigt sich bei beiden eiue breite Einsenkuug, welche auf der linksrheinischen Seite der Stadt Straßburg gegenüber beginnt, rechts aus den niedrigen Hochflächen des Neckarberglandes besteht. Nördlich von dieser Bodensenkung steigen die Thalränder wieder bedeutend höher empor, und zwar rechts im Odenwalds und Spessart, links im Berglande der Haardt. Doch erreichen diese Erhebungen nicht die Höhe der südlichen Gebirge. 2. Das Klima der rheinischen Randgebirge ist am mildesten in deu Thälern, welche sich nach der Rheinebene öffnen. Hier und auf den Vor- bergen gedeihen Wein, Obst und Getreide. Die Höhen der Gebirge, na ni entlich die des Schwarz Wäldes, sind mit großen Wäldern bestanden und weisen besonders in den hohen südlichen Gebieten recht rauhes Klima auf. 3. Die Bewohner der Gebirge sind fleißige, aber zum großen Teil arme Leute. Sie ernähren sich vom Ertrage ihrer Äcker, von Holzarbeiten, Schnitzerei, Strohstechterei und dgl. Vorwiegende Industriegebiete sind die südlichen Teile des Wasgaus und Schwarzwaldes und das Bergland der Pfalz. Die Klein- und Mittelstädte, die im Gebiet der Gebirge liegen, können sich hinsichtlich der Bedeutung für Handel und Großgewerbe in keiner Weise mit deu genannten Städten der Rheinebene messen. — Der Schwarzwald hat seinen Namen von den dunklen Tannen und Fichtenwäldern, die seine Hohen bedecken. Er ist das stattlichste unter den Grenzgebirgen der ober- rheinischen Tiefebene. Die höchste Erhebung ist der Feldberg (1500 m). — Donau und Neckar haben auf dem Schwarzwalde ihre Quellen. Kleine reißende Gebirgs- slüsse, _ die aber zu manchen Zeiten gewaltige Wassermassen thalabwärts wälzen, eilen in tiefen Thälern dem Rheinstrome zu. — Große landschaftliche Schönheiten weisen insonderheit die Thäler aus, welche sich- nach der Rh ein ebene öffnen. Die Bewohner des Schwarzwaldes sind arbeitsame, zufriedene, und fromme Leute. Das Leben der „Wäldler" ist mit dem Walde eng verwachsen. Die Holz- fäller schlagen die riesengroßen Tannen und Fichten nieder und flößen die Stämme ans den Gebirgsflüssen dem Neckar und Rheine zu, wo sie zu großen Flößen vereint rheinabwärts bis Holland gefuhrt werden. An den Gebirgsgewässern findet man zahlreiche Sägewerke, während im dunkeln Hochwalde der Köhler sein Wesen treibt. Der Holzreichtum des Gebirges nötigte die Leute zur Holzschnitzerei und verwandten Arbeiten des Hanssleiszes. Sie schnitzen Hausgeräte und Spielsachen, verfertigen die allbekannten Schwarzwälder Uhren, allerlei Musikwaren und Stroh- slechtarbeiten. So hat sich in einzelnen Gegenden eine umfangreiche Gebirgsindnstrie herausgebildet. Ackerbau und Viehwirtfch aft und endlich der Fremdenverkehr sind ebenfalls wichtige Nahrungsquellen. Die wichtigste Verkehrslinie des Gebirges ist die Sch w arz wa l db ahn. Sie sührt von der Bodenseegegend in nordwestlicher Richtung durch das Gebirge und wird wegen ihrer Kunstbauten und der landschaftlichen Schönheiten jenes Gebirgs- gebietes von Reisenden viel befahren.
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