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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Mittel- und Oberstufe - S. 183

1892 - Halle (Saale) : Schroedel
Landeskunde. 183 (Schweine) im Tieflande von Münster- Handel und Verkehr werden durch ein sehr dichtes Eisenbahnnetz gefördert. e) Ort stunde. S. 153; Dortmund, Iserlohn, Bochum, Hagen, Arnsberg. — S-155: Minden, Herford, Bielefeld, Paderborn, Lipp- spring. — S-176: Münster, Hamm, Soests 11. Provinz Hannover, a) Das Land umfaßt den Hauptteil des westdeutschen Tieflandes und greift außerdem im S. noch weit in das mittel- deutsche Bergland ein. Es hat hier Anteil an den W e s e r t e t t e n, dem O b e r harz'und dem Eichsfeld i welches hier übrigens nicht so nnfrnchtbar ist, als in Sachsen). Der Hauptfluß des Landes ist die Weser mit der Aller, welche die O ck e r und Leine aufnimmt. Die östlichsten Striche gehören zum Elbgebiet, Ostfriesland zum Gebiet der Ems. Vor der flachen Nordseeküste die o st f r i e s i s ch e n Inseln (von denen nur die östlichste Insel zu Oldenburg gehört). Große Fruchtbarkeit herrscht in den Fluß- und e>eemarfchen, wenig Ergiebigkeit in den Mooren, Geestländern und der L ü u e b u r g e r Heide. Waldreichtum im Harz und den Weser- ketten, Waldarmut in den Marschen und Mooren. Erzlager im Oberharz, Kohlenlager int Deister. b) Die Bewohner sind größtenteils N i e d e r s a ch s e n, in einzelnen Küstengegenden und auf deu Inseln Friese n. Weitaus die Mehrzahl ('/«) ist evangelisch; geschlossene katholische Bevölkerung im Mittlern Ostfriesland. — Hauptna hruugsque lleu sind Ackerbau und Viehzucht. In den Marschen steht Vieh- und Pferdezucht auf hoher Stufe. Berg- bau und Forstwirtschaft im Harze und in den Wesergebirgen- Diean- dnstrie knüpft sich namentlich an die Städte Hannover und Hildesheim. c) Ortskunde. @.155: Osnabrück, Hildesheim, Göttingen. — ©.160; Klansthal, Zellerfeld, Goslar- — @.174: Wilhelmshaven, Emden. — S. 175. Hannover. Verden, Lüneburg, Harburgs Stade, Aurich. 12. Provinz Schleswig Holstein, a) Das Land ist das deutsche Ge- biet zwischen Ostsee und Nordsee. Es umfaßt die Ausläufer des baltischen Landrückens und die daran sich lehnenden Küstenstrecken der Ostsee und Nordsee mit ihren Meerbusen (Kieler Bncht, Schlei. Flensburger Bucht) und Inseln (Alsen, Fehmarn. Sylt, Föhr, Nord- strand, die Halligen). Eid er k anal und der Nordostseekana l ver- binden die beiden Meere. — Die Mitte des Landes wird von einem san- digen Geestlandstrich, das Gebiet an der Ostseeküste von fruchtbarem Hügel- laude, das Küstenland der Nordsee von fetten Marschen eingenommen. Die Provinz ist die waldärmste aller Provinzen Preußens. (övo% der Bodenfläche.) d) Die Bewohner sind der Hauptmasse uach friesischer und a n gel- sächsischer, in den n. Strichen dänischer Abstammung und fast aus- schließlich (über 98 %) evangelisch. Hauptuahrungsqnellen sind Ackerbau und Viehzucht („Probsteier Getreide", „Holsteiner Viehrasse" haben un g i uzeu Reiche einen guteu Ruf); sodann Küstenschiffahrt, Fi scherei und See Handel. Industrie in den Großstädten «Altona). Ortskunde. S- 167. Kiel, Flensburg, Sonderburg. S- 168 Schleswig, Rendsburg. — S- 174. Altona, Glückstadt. Ii. Königreich Sachsen. a) Das Land umsaßt den größten Teil der n. Abdachung des säch- N?cyen Berglandes und den dem Fuß des Berglaudes vorgelager- ientceflan d sstreisen mit der Le i p z ig er B nch t. Mit Ausnahme der östlichsten Striche.gehölt das ganze Königreich zum Flußgebiet d er ^ ^umgedes eigenartigen Bodenaufbaues haben die südlichen Gcgen- den kälteres Klima, als der N. Das rauhe Klima der Erzgebirgshöheii bildet emen schroffen Gegensatz zu. dem milden Klima des Elbthales bei Dresden. Hngel - niid Tiefland weisen recht fruchtbaren Boden auf, dürftig

2. Für Präparandenanstalten - S. 26

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 26 — Die Ebene des unteren Mains und deren w-e Fortsetzung Zu beiden Seiten des Rheinstromes ist ein flachhügeliges, un- gemein fruchtbares Land. An den Abhängen des Taunus und des Rheingaugebirges kocht die wie an den schrägen Wänden eines Treibhauses wirkende Sonne den goldigen Wein. Bekannte Weinorte des Rheingaus sind Rüdesheim, Geisenheim u. a. An den Usern des Mains liegen eine Reihe gewerbtätiger und Handel treibender Städte. Höchst o mit seinen Farbwerken, Frankfurt a. M. Lh (414), die ehemalige freie Reichsstadt, mit feinen geschichtlichen Erinnerungen (Kaiserkrönung, Goethe, Friedensschluß am 10. Mai 1871), Öffenbach © und Hanau O mit ihren Industrien in feinen Lederwaren, Gold- und Silber- sachen. Frankfurt, jetzt zum Regierungsbezirk Wiesbaden gehörig, breitet sich in einer fruchtbaren Ebene mit seinen Vororten auf beiden Ufern des mehrfach überbrückten Maines aus. Früh war es ein Vereinigungspunkt der Straßen von Nord- und Süddeutschland. Zwar haben die Messen ^ Frankfurts an Bedeutung verloren; dafür ist die Stadt in Bank- und Börsengeschäften zum Weltmarkt geworden. Durch die goldene Bulle Karls Iv. wurde Frankfurt Wahlort; später war die Stadt auch Krönungs- ort des deutschen Reichsoberhauptes und nach Auflösung des deutschen Reichs Sitz des Bundestages, des deutschen Reichsparlamerus und des Reichsverwesers. Im alten, jetzt erneuerten Rathaus, dein Römer, ist der Kaisersaal mit den lebensgroßen Bildern aller Kaiser und das Wahlzimmer. Die einschließenden Gebirge. Die Randgebirge der Tiefebene lassen einen auffallenden Parallelismus erkennen. Wie „zwei Zwillingsbrüder" ziehen zu beiden Seiten des s-en Abschnittes der Rheinebene Schwarzwald und Wasgau von Ssw nach Nno. Beide Züge sind im S am höchsten und breitesten und senken und verschmälern sich gleichmäßig nach N; beide fallen mit Steilrand zur Tiefebene ab, während sie sich nach außen mit ausgedehnten Hochflächen all- mählich abdachend Der Schwarzwald erstreckt sich vom Rheine zwischen Walds- Hut und Basel bis zur Senke von Pforzheims Die höchste Erhebung, der Feldberg, steigt fast bis 1500 m empor. _ Der Schwarzwald ^ führt seinen Namen nach den düsteren Tannenwaldungen, welche seine Abhänge bedecken und zahlreiche dunkle, von Sagen umwobene Bergseen einschließen. Der reiche Waldbestand hat in Verbindung mit den das Gebirge quer durch- setzenden, zur großen Wasserstraße des Rheins eilenden Flüssen einen sehr bedeutenden Holzhandel hervorgerufen; auch das Kohlen des Holzes und das Teerschwelen verschaffen den Bewohnern Be- schäftigung und Unterhalt, und Schwarzwälder Holzschnitzarbeiten, Ähren und Musikwerke sind durch ganz Deutschland und darüber hinaus bekannt. 1 Den Handelsmarkt verband man gern mit einem Kirchenfest, an dem Messe gelesen wurde. * Dieser Parallelismus erklärt sich aus ihrer Ent- stehung. Beide Gebirge bildeten einst ein Gebirgsmassiv, dessen mittlerer Teil zu dem „Graben" einsank. * Pfortenstadt. 4 Geistbecks Typenbild: Der Schwarzwald.

3. Für Präparandenanstalten - S. 78

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 78 — Die Verfassung ist republikanische Zur Ausübung der Staats- gemalt bestehen der Senat und die Vertretung der Bürg ersch ast. Der Senat hat die Leitung und Oberaufsicht in allen Staatsangelegenheiten sowie die vollziehende Gewalt. Zwei Mitglieder des Senats sind Bürger- meifter; der eine ist für die Dauer eines Jahres Präsident des Senats. Orte: Bremen, Bremerhaven. Die preußische Provinz Hannover. Welches sind die Nachbar- länder Hannovers? Welche Abschnitte des deutschen Mittelgebirges, welche des Norddeutschen Tieflandes gehören zu der Provinz? Von welchen Flüssen wird sie durchströmt? Welches sind die Bodenarten, und wo sind sie vorzugsweise zu finden? Größe 38500 qkm, 2,9 Mill. Einw., 76 auf 1 qkm. 2 Mill. Evan- gelische, etwa V« Katholiken. Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Landwirtsch aft. Bergbau treibt der Harz auf Blei, Kupfer, Eisen, das hannoversche Kohlengebirge auf Steinkohlen, die Gegend von Osnabrück auf Eisen und Steinkohlen. Wnw von Celle Petroleumquellen. 12 Salzwerke liefern fast '/4 des ganzen Ertrages von Preußen, Lüneburg allein V20• Die Industrie blüht, wo sich Kohle und Eisen findet, besonders in und um Hannover und Celle, in Osnabrück und in Harburg, Fischerei und Schiffahrt treiben die Bewohner an den Flüssen und an der Meeresküste. 6 Reyierungs- bezirke: Hannover, Hildesheim, Stade, Lüneburg, Osnabrück, Aurich. I Großstadt: Hannover. Orte: An der Weser und in ihrem Gebiet: Münden, Hameln, Geeste- münde; Göttingen, Hannover, Celle? Klausthal-Zellerfeld, An- dreasberg, Goslar, Hildesheim. Im Gebiet der Elbe: Lüneburg, Harburg. An der Ems und in ihrem Gebiet: Osnabrück, Papenburg, Leer, Emden. An der Küste: Wilhelmshaven. Die preußische Provinz Schleswig-Holstein. Welches sind die natürlichen Grenzen der Provinz? Welches sind die angrenzenden Länder? Welche Inseln und welche Abschnitte des Norddeutschen Tieflands gehören hierher? Nenne Förden der Ostküste! Welche Verbindungen bestehen zwischen Ost- und Nordsee? Welche Bodenarten treffen wir bei einer Durchwanderung der Provinz von W nach O an? Schleswig-Holstein ist 19000 qkm groß, hat 1,6 Mill. überwiegend evangelische Einwohner, 85 auf 1 qkm. Die Häuptbeschäftigung der Bewohner bilden Ackerbau, Viehzucht und Fischerei, in der Heide auch Bienenzucht. Dank der Lage an den beiden Meeren spielen daneben Handel und Schiffahrt eine bedeutende Rolle. Die Provinz hat nur einen Regierungsbezirk: Schleswig. 2 Groß- städte: Kiel, Altona. Orte: An der Ostseeküste: Kiel, Schleswig, Flensburg; auf Alfen: Augustenburg, Sonderburg. An der Elbe und der Nordseeküste: Altona, Brunsbüttel, Husum. Im Innern: Rendsburg. Das Königreich Preußen. Welchen Teil Deutschlands nimmt das Königreich Preußen ein? Be- stimme a) die physischen, b) die politischen Grenzen! Welche deutschen Staaten umschließt es ganz oder zum Teil? Welches sind preußische; Exclaven? Gliedere seine Oberflächengestalt! Welche Landschaften des deutschen Mittelgebirges gehören ihm zu? Nenne seine Flüsse, Kanäle, Seen! ^ ^ , Der Flächeninhalt der preußischen Monarchie beträgt rund 350000 qkm; davon kommen auf das Flachland etwa Su, auf das Gebirgsland '/*- Am 1. Dezember 1910 betrug die Einwohnerzahl über 40 Millionen, so

4. Für Präparandenanstalten - S. 65

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 65 —• (mit 160 Mitgliedern) aus. Die vollziehende Gewalt steht dem Senat zu, der aus seiner Mitte einen ersten und einen zweiten Bürgermeister für die Dauer eines Jahres zu Vorsitzenden erwählt. Die Stadt Hamburg ist Welthandelsstadt und nicht nur der erste Seehafenplatz des Deutschen Reichs, sondern auch des europäischen Fest- landes. Am äußersten Vorsprung des l. Elbufers Cuxhaven. Die Baltische Seenplatte. Welches sind die Abschnitte des n-en Landrückens? Gib ihre Haupt- richtung an! Was läßt die Karte über die Zunahme an Breite, Höhe und Seenreichtum erkennen? Was ferner über die Temperaturabnahme? Von welchen Flüssen wird der Landrücken durchbrochen? Welche kommen vom Landrücken selbst? Der Landrücken, welcher die gesamte deutsche Ostseeküste umrandet, führt nach seinem Reichtum an Seen und dem Mangel an Gebirgscharakter den Namen Baltische Seenplatte. Die Höhen- rücken tragen eine Sanddecke; die Flußtäler und sonstigen Senken sind fruchtbare Oasen inmitten der Heidelandschaft. Besonders die Holsteinische Seenplatte ist von großer Fruchtbarkeit. Land- Wirtschaft ist darum die Haupterwerbsquelle. Die reichgesegneten Felder werden „gleich Gartenflächen durch zeilensörmige Buschpflanzungen von- einander abgegrenzt". Dicht auf Erdwällen angepflanzte Hecken von Haselstrauch, Heckenrosen, Schlehdorn usw. „werden Knicks oder Knicke (Sinz, der Knick) genannt" (Harms). Die anmutigste Landschaft in Schleswig- Holstein ist ein kleines Hochland an den Quellen der Eider und Trave mit zahlreichen, teils heiteren, teils von Buchen dunkel beschatteten Seen (Plöner,' Eutiner See): die Holsteinisch e S chweiz. In malerischer Lage Plön. Da die Hauptabdachung die zur Nordsee ist, so haben sich auch aus dieser Seite größere Flüsse entwickelt; von allen reicht die Eider in ihrem Oberlause am weitesten an die Ostseeküste heran; deshalb hat man sie schon gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts durch den Eiderkanal mit der Kieler Bucht in Verbindung gesetzt. Nur kleine Schiffe, die nicht länger als 30 m und nicht breiter als 8 m waren, durften diese Wasserstraße benutzen. Seit dem 21. Juni 1895 verbindet der Kaiser Wilhelm-Kanal^ Nord- und Ostsee aus dem kürzesten Wege. Er beginnt in der Elbmündung bei Brunsbüttel, wo das Fahr- wasser selbst bei niedrigem Wasserstande zur Ebbezeit noch 10 bis 11 m Tiefe aufweist, zieht durch die Elbmarsch in nö-er Richtung, dann fast n durch Marsch-, Sand- und Moorgebiete dem die Wasserscheide zwischen Elbe und Eider bildenden Höhenrücken zu, den er (bei Grünenthal) in einem tiefen Einschnitt durchsetzt; dann tritt er in das Gebiet der Eider und be- gleitet den Fluß bis Rendsburg; hierauf benutzt er die Obereiderfeen und folgt nun, sich ö wendend, im allgemeinen dem alten Eiderkanal bis Holtenau an der Kieler Bucht. Seine Länge beträgt 98,6 km, die Wasserspiegelbreite 65 m, in den Krümmungen bis an 100 m, die Sohle bis an 22 va, die Tiefe 9 m. Auf der ganzen Strecke können die größten Dampfer aneinander vorüberfahren; trotzdem sind noch 6 Ausweichestellen von 400 m Länge und 100 m Breite angelegt, um das Vorbeipassieren von großen Kriegsschiffen zu ermöglichen. ^ 'Durch den Kanal wird die in den 1 S. das Lehmannsche Bild: Der Kaiser Wilhelm-Kanal. 2 Um den gesteigerten Ansprüchen der Schiffahrt zu genügen, wird der Kanal neuer- dings verbreitert und vertieft. Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 5

5. Das Deutsche Reich - S. 174

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
174 — durch künstliche Erhöhungen und Befestigungen sich zu einem wirkungs- vollen Festungswerke gestaltete*), 1864 aber wohl endgiltig als „nördlicher Grenzwall des Deutschtums" beseitigt ist und endlich im S. die Blankeneser Berge, die abwärts Hamburg am r. Elbufer reizende- Uferpartien bilden. Von dem steilen Süllberg überblickt man das ganze Elbtal. Der Blick schweift bis Hamburg und jenseits des Stromes bis zu den niedrigen Harbnrger Höhenrücken, den Ausläufern der Lüneburger Heide. Möven und andere Seevögel ziehen ihre Kreise durch die Luft und kündigen die Nähe des Meeres an. Der Ost- und Südostabhang des Laudrückens ist durchweg von bedeutender Fruchtbarkeit. Mit Wohlgefallen weilt das Auge des Beschauers auf den fruchtbaren Ackerfeldern, saftigen Wiesen und schattigen Buchenwäldern. Besonders macht die südöstliche Hügellandschaft Holsteins mit ihrem mannigfachen Anbau, deu zahlreichen Knicks und den schönen Landseen den Eindruck eines großen Gartens. Die Knicks sind lebendige Hecken aus Weiden, Buchen, Schlehdorn, Hasel- standen und anderen Straucharten, die sich auf den Grenzwällen oder Rainen der einzelnen Felder erheben und das ganze Land wie ein weitmaschiges Netz überspannen. Sie bilden die natürlichen Begrenzungen der Weidegänge für das Vieh und gewähren auch durch ihren Holzreichtum Nutzen. In gewissen Jahr- zwischenräumen werden die Knicks nämlich abgeholzt und die Zweige als Faschinen- strauch zu Wasserbauten verkaust oder anderweitig verwertet. Aus den Wurzeln erneuert sich die Hecke und wird in auftauchenden Lücken durch Neuanpflanzungen ergänzt. Brombeer- und Geisblattgewinde durchziehn das Buschwerk. An dem Fuße desselben entwickelt sich eine üppige Vegetation von Gräsern und Farn- kräutern, Wald- und Feldblumen, von Insekten umschwirrt, von Singvögeln belebt, die im Gebüsch ihr Nest gebaut haben. Hie und da erhebt sich aus dem Gebüsch ein hochgewachsener Baum, eine knorrige Eiche, ein Ahorn oder eine Eberesche. Mancher Fremde hat gesunden, daß diese Knicks die Fernsicht hindern und durch ihre in der Regel geraden Linien störend und ermüdend im Landschaftsbilde wirken. Dem Holsteiner aber gehören sie mit zum Boden seiner Heimat wie dem Holländer seine Grachten und Windmühlen, und er mag sie im Landschaftsbilde seiner heimatlichen Erde nicht missen. Der Boden besteht vorwiegend aus blauem Lehm (Geschiebemergel^ der sich namentlich zum Weizenbau eignet, ferner aus gelbem Lehm, aus Korallensand und Brockenmergel, der besonders für den Gartenbau, verwertet wird. — Unter den 86 Seen Holsteins ist der größte der fischreiche See bei Plön mit schönen Uferpartien, von freundlichen Ansiedelungen, stattlichen Gehöften und Parkanlagen umkränzt. Er- wähnenswert ist ferner der in Wald- und Bergeinsamkeit gelegene Ugleisee, „der wie ein Schild ans Edelstein im dunkeln Kranz des Waldes ruht". Ju der Mitte von Schleswig-Holstein, auf dem Rücken und am Westabhange des Landrückens, zieht sich ein wald- und wafferleeres Heidegebiet hin, das sich im W. abwärts bis zu den Grenzen der Küstenmarschen an der Nordsee erstreckt. Der Heiderücken besteht aus *) Diese durch Kunst erhöhten und erweiterten Erdwälle haben ihre mehr als 1000 jährige Geschichte und sollen bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen. Bereits im 10. Jahrhundert drangen unter den Ottonen deutsche Heere über den Grenzwall vor, der damals aus Erdwällen mit hölzernen Türmen bestand. Seine Vollendung erhielt das Werk im 14. Jahrhundert durch den Margareten- wall, der nach allen Abtragungen in neuester Zeit noch am besten erhalten ist.

6. Das Deutsche Reich - S. 176

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 176 — fahren, bis aus einzelne wenige, die den höchsten Teil, die Oberbramstange, um- legen müssen. Der Kanalbau kostete 156 Mill. Mk., auf 1 km 1,58 Mill. Wr). — Für Handel und Verkehr ist der Kanal der kürzeste Weg zwischen Ost- und Nordsee und wird den Handel der deutschen und niederländischen Nord- seeküste, sowie den deutschen Ostseehandel bedeutend heben. Für die Marine ermöglicht er zu Kriegszeiten eine einheitliche und schnelle Aktionsfähigkeit.. 3. Crtefmibe. a) In Schleswig-Holstein: Schleswig, Hst. der Provinz am Westende der Schlei und an der großen südnördlichen Verkehrs- bahn, Sitz der obersten Provinzialbehörden und der Regierung. Die Stadt liegt langgestreckt an der Schlei zwischen dem Wasserspiegel und den nahen Höhen und bildet im wesentlichen nur eine 4 Icin lange Straße. Nur an zwei Stellen (Altstadt und Friedrichsberg) haben sich kleine Straßenkomplexe gebildet. Wäre Berlin nach einem ähnlichen Plane angelegt, so würde es sich vom Westen bis nach dem Osten des ganzen Königreichs erstrecken. Unter den Bauten ist der Dom, die größte Kirche der Provinz, und Schloß Gottorp besonders hervorzuheben. — Rendsburg, an der Eider und dem Kaiser Wilhelmkanal, hat lebhaften Verkehr und bedeutende Gewerbetätigkeit (Eisen- und Glockengießerei). — Neu- münster, größer als Schleswig, in der Mitte Holsteins gelegen, daher Knotenpunkt der holsteinschen Bahnen, treibt bedeutende Industrie (Tuch- sabriken). — Plön, in malerischer Lage zwischen Seen. Das königl, Schloß ist zu einer Kadettenanstalt eingerichtet. — Im ,,Herzogtum Lauenburg" das reizend gelegene Ratzeburg aus einer Seeinsel (ein Teil der Stadt gehört zu M.-Strelitz), Mölln, wohl die älteste Stadt des Landes, und mitten im ,,Sachsenwalde" (70 qkm groß) Friedrichsruh, Wohnsitz des Fürsten Bismarck, endlich Lauen- durg an der Elbe. b) Im oldenburgischen Fürstentum Lübeck: Eutin, in schöner Lage am gleichnamigen See. (Wirkungsstätte von Voß, Geburts- ort von Karl Maria v. Weber.) 3. Die ostdeutsche Tieflandsmulde. Zwischen dem nördlichen und südlichen Landrücken des ostdeutschen Tieflandes, von der Weichsel bis über die Elbe hinaus gestaltet sich das Bodengebiet zu einer großen, flachen Talmulde. In derselben lassen sich deutlich drei große Längstäler unterscheiden, welche nach O. zu auseinander streben, im W. sich aber einander nähern. Das nördliche Haupttal zieht sich vou der Weichsel durch die Senke des Bromberger Kanals, das Netze-, Warthe- und Oder- b r n ch, und weiter durch die Senke des Finow- Kanals und des Rhins bis zum Elbtal hin (Thorn-Eberswalder Tal). Das mittlere Tal läßt sich erkennen in der Richtung der Warthe bis Schrimm; dem Obrabruch, dem Odertal in der ostwestlichen Laufstrecke über Krossen, dem Friedrich-Wilhelmkanal, dem untern Spreelaus, *) Der Kio km lange Suezkanal kostete pro km 2,28 Mill. Mf., der 6,34 km lange Kanal von Korinth gar 6,78 Mill. Mk. pro km.

7. Das Deutsche Reich - S. 221

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 221 — Bevölkerung findet sich besonders im mittleren Ostfriesland, um Osna- brück und Hildesheim und im Eichsfelde. — Die Hauptuahrungs- quelle der Bewohner ist die Landwirtschaft. Besonders steht in den Marschen die Vieh- und Pferdezucht auf hoher Stnse, Die früher bedeutsamere Schafzucht ist zurückgegangen. Der Zuckerrübenbau und die damit verbundene Zuckerfabrikation haben sich bedeutend ge- hoben, sodaß die Provinz darin in dritter Linie (hinter Sachsen und Schlesien) steht. Bergbau und Forstwirtschaft knüpfen sich an den Harz und die Weserketten. Die Salzgewinnnng geschieht in mehreren Salinen. Industrie und Haudel haben seit den dreißiger Jahren einen Aus- schwuug genommen, und seit Einverleibung Hannovers in den preußischen Staat hat sich namentlich die Landeshauptstadt immer mehr zu einer Industriestadt ersten Ranges entwickelt. Der Seehandel knüpft sich an die Städte Emden, Leer, Papenburg, Geestemünde und Harburg. Der neue Dortmuud-Emskaual verbindet die Emshäfen mit dem West- Mischen Jndustriebezirk, 6. Ortskllllde. a) Im Gebiet der Weserketten: S. 120. d) Harzstädte: S. 134. c) Nordseestädte: S. 202. d) Im westdeutschen Tieflande und dem s. Landrücken: S. 195 n. 204. 4. Geschichtliches. Das Land Hannover gehörte ursprünglich zum Besch Heinrichs des Löwen. Im 13. Jahrhundert wurde einem Enkel dieses Fürsten das „Herzogtum Braunschweig-Lüneburg" übertragen, dessen Herrscherfamilie sich im 16. Jahrhundert in die beiden Linien „Braunschweig-Wolfenbüttel" und „Braunschweig-Lüneburg" schied. Letztere bestieg mit Georg I. 1714 den eng- lischen Thron, nachdem bereits 1692 die Kurwürde erworben worden war. Im Wiener Kongreß wurde das Land Königreich (1814) und vergrößert durch Oft- friesland, Lingen und Meppen, das nördliche Eichsfeld, das Herzogtum Bremen und das Fürstentum Verden (1815). Als die Königin Victoria in England den Thron bestieg, hörte die Personalunion mit England auf (1837). Der zweite der weitern Könige von Hannover, Georg V., verlor sein Land 1866 <rn Preußen. \2. Provinz Schleswig-Holstein. 1- Das Land. Schleswig-Holstein ist das deutsche Länder- gebiet zwischen Ostsee und Nordsee. Es umfaßt die Aus- läufer des baltischen Landrückens mit weiten Geestlandstrecken und fruchtbaren Seenplatten, sowie die sich daran lehnenden Küsten- strecken der Nordsee und Ostsee mit ihren Marschen und Föhrden. Die bedeutendsten Meereseihhuitte der Ostsee sind die Buchten von Kiel und Eckeruförde, die Schlei, die Föhrden von Flensburg, Apenrade und Hadersleben. Beide Küsten werden von Inseln begleitet. In der Ostsee liegen Fehmarn und Alseu, in der Nordsee Sylt, Führ, Nordstrand und die Halligen. Auch zählt man dazu die Insel Helgoland. Die bedeutendsten der kurzen Küsteuslüsse sind Königsau und Eid er. Eiderkanal und Kaiser-Wilhelm-Kanal verbinden die beiden Meere. — Im So. schneiden die Gebiete des oldenbnr- gischen Fürstentums Lübeck, der freien Stadt Lübeck, ferner das Fürsten- tum Ratzeburg (zu Mecklenburg-Strelitz) und Teile von Mecklenburg- Schwerin, im S. die Striche der freien Stadt Hamburg weit in das Land ein. Von den meisten dieser Staaten umschließt andererseits die

8. Das Deutsche Reich - S. 222

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 222 — Provinz wiederum mehrere Enclaven. — Das Klima ist ein verhält- nismäßig mildes Seeklima mit einem Jahresmittel von 7— 8° C., in Süd Holstein 8—9° C. und einer jährlichen Regenmenge von 800—1000 mm. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist sehr ver- schieden. Die Mitte des Landes wird von einem sandigen Geestland- strich, das Gebiet an der Ostseeküste von fruchtbarem Hügellande, das Küstenland der Nordsee von fetten Marschen eingenommen. Schleswig- Holstein ist die waldärmste aller Provinzen Preußens. Der Waldbestand umfaßt nur 6^/z % der Bodenfläche. 2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Mit Aus- uahme der nördlichen Grenzstriche, wo dänische Bevölkerung über- wiegt, ist die Bevölkerung der Provinz durchweg deutsch. An der Nordseeküste wohnen Friesen, zu denen die Nordfriesen und Dith- marsen gehören; Holstein, Lauenburg und das südöstliche Schleswig sind von Niedersachsen bevölkert, und zwischen der Schlei und der Flensburger Bucht sitzen Nachkommen der Angelsachsen. Fast die gesamte Bevölkerung (über 98 °/0) ist evangelisch. Die Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau und Viehzucht. „Probsteier Getreide" und „Holsteiner Vieh" haben im ganzen Reiche einen guten Ruf. In keiner Provinz steht die Rindviehzucht in so- hoher Blüte (39 °/0). Sie ruht vorzugsweise in der Hand kleinerer Landwirte, wogegen die Schweinezucht aus größere Güter beschränkt bleibt. — Andere Erwerbszweige sind Küstenschiffahrt, Fisch- fang (Kieler Sprotten) und Seehandel. Hinsichtlich der Industrie steht Schleswig-Holstein hinter den andern westlichen Provinzen zurück. Doch ist der Schiffsbau in Kiel, Flensburg und Altona und der Gewerbebetrieb in diesen und andern Städten in der Provinz nicht unbedeutend. ?). Ortskunde, a, Im Küstengebiet der Ostsee, S. 162. b. Auf dem schleswig-hol st einschen Seenrücken, S. 176. c. Im Ge- biet d er Nordseeküste, S. 202. 4. Geschichtliches. Schleswig-Holstein hat mancherlei geschichtliche Wandlungen durchgemacht. Bis 1460 stand es unter eigenen Herzögen, die in einem lockern Abhängigkeitsverhältnis zu Dänemark standen. Doch waren beide Länder durchaus deutsch. Nachdem König Christian I. von Dänemark aus dem Hause Oldenburg 1460 das Versprechen gegeben, daß die Lande „Up ewig ungedeelt" beisammen bleiben sollten, standen die^Länder^ nunmehr über 400- Jahre unter dänischer Oberhoheit. Nach 1815 cmvrten Holstein und Lauen- bürg zum deutschen Bunde. Das Bestreben Dänemarks, die Herzogtümer ganz, zu dänischen Provinzen zu machen, führte zu den Kriegen 1848—1850 und 1864. In letzterem Jahre mußte Dänemark die Länder an Österreich und Preußen abtreten. Lauenburg kam 1865 durch Kauf, Schleswig-Holstein durch den Krieg 1866 an Preußen. Ii. Königreich Sachsen. (15 000 qkm, 4,2 Mill. E., 280 auf 1 qkm.) 1—3 sind im Zusammenhange S. 135—141 behandelt. 4. Geschichtliches. Ende des 11. Jahrhunderts (1089) belehnte Kaiser Heinrich Iv. den Grafen von Wettin mit der Markgrafschaft Meißen. Seitdem haben die Wettiner das Land ununterbrochen innegehabt. ^m

9. Das Deutsche Reich - S. 190

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
— 190 — zeichnet, weshalb hier neben dem Feldbau beträchtliche Viehzucht auftritt. Die Weinbauzone Schlesiens ist bereits erwähnt. Am spärlichsten ist die Bevölkerung in den Heidelandschaften Niederschlesiens. Auf 1 qkm wohnen nicht über 50, in dem nw. Zipfel, w. der Spree, sogar nur 38 Leute. Unter diesen gibt es noch Wenden. Die Raseneisensteinbildung dicht unter der Erdoberfläche hat seit altersher das Entstehen kleiner Eisenwerke im Waide begünstigt, von denen manche noch bestehen. Auch Glasfabriken und mancher- lei Kleingewerbe sind anzutreffen. 3. Ortskunde. a) Rechts von der Oder: Im Gruben- und Hüttengebiet sind die größten Städte Königshütte, Beuthen, Tarnowitz, Gleiwitz, Kattowitz und der Grenzort Myslowitz an der „Dreikaiserecke". Königshütte entstand erst 1869 durch Vereinigung mehrerer Land- gemeinden, ist heute die größte der genannten Städte (58 000 E.) mit bedeutenden Gruben, Hüttenwerken und Fabriken. Hier, sowie in Laura- Hütte, Borsigwerk und Zaborze (große Landgemeinde mit 23000 E.) liegen die größten der vielen Eisenwerke, bei Benthen die größten Zink- Hütten und Galmeilager. Auf der Feldmark Paruschowitz bei Rybnik befindet sich das tiefste Bohrloch der Erde, 2002 m tief. — Pleß, an einem Zufluß zur obern Weichsel gelegen, Hpst. des gleichnamigen Fürstentums. In der Nähe das Fürstenschloß Pleß mit schönen Gärten und Parkanlagen, großen Waldungen (über 10000 ha) mit reichlichem Wildstand und großartigen Wildgehegen. In dieselben hat der Fürst mit Erfolg u. a. auch Elche und Auerochsen übergeführt. Der Kaiser hat wiederholt in diesen Jagdgründen dem edlen Weidwerk obgelegen. In den n. Bezirken des r. üdergebietes das gewerbreiche Kreuzburgv Geburtsort von Gustav Freitag, wichtiger Bahnknotenpunkt, ferner Öls^ Hauptort des gleichnamigen Mediatfürstentums'), das nach dem Tode des letzten Herzogs von Braunschweig (1884) an die Krone Preußens siel mit Aus- nähme mehrerer Fideikommiß- und Allodialgüter**), die laut Testament an den König Albert von Sachsen kamen. b) Oderstädte: Ratibor, gewerbreich, Hauptort des gleich- uamigen Mediatherzogtnms des Fürsten von Hohenlohe-Waldenbnrg- Schillingsfürst. Von R. ab ist die Oder schiffbar. — Kosel, ober- halb der Klodnitzmündnng gelegen, bis 1873 Festung. Bei K. beginnt die umfangreichere Oderschiffahrt. — Oppeln, Reg.-Bez.-Hpst,, in erster Linie Beamtenstadt. — Brieg. ehemals Hpst. eines Fürstentums, treibt lebhasten Handel und mancherlei Gewerbe. Westlich davon das Schlachtfeld von Mollwitz (1741). — Ohlau, zwischen den hier eng benachbarten Flüssen Ohlan und Oder gelegen, treibt lebhaften Handel (sehr besuchte Märkte) und Industrie (Tabaksfabrikation). — Breslau (423 000 E.), die zweite Stadt Preußens, die fünfte des Deutschen Reichs, am Bereinigungspunkte der Handelswege aus Mähren, Polen und Galizien gelegen, wichtigster Handelspunkt, *) Die mediatisierten Fürstentümer, Grafschaften und sonstigen Herrschaften waren ehedem souveräne deutsche Staaten. Der Verlust ihrer Selbständigkeit ist in der Regel auf den Reichsdeputationshauptschluß vom Jahre 1803 zurück- zuführen. . . **) Ein Fideikommißgut ist ein unveräußerliches Familien- oder Stammgut. Allodialgüter sind freie Erbgüter.

10. Das Deutsche Reich - S. 1

1902 - Halle a. d. S. : Schroedel
Das Deutsche Reich. (540 657,6 qkrn, 561/3 Mill. E., 104,2 auf 1 qkm). Gebietsentwickelung. Im Mittelalter umfaßte „das heilige römische Reich deutscher Nation" fast alle Länder Mitteleuropas und dehnte seine Herrschaft auch über Italien aus. Der Wiedererwerb der seit der Völker- Wanderung an slavische Stämme verlorenen Länderstriche ö. der Elbe schob die Reichsgrenzen weit nach O. vor; dagegen gingen im S. u. W. gegen Ende des Mittelalters wichtige Länder verloren. Trotz der Römerzüge vermochten die deutschen Kaiser Italien nicht zu behaupten. Burgund ging an Frankreich ver- loren, und die Schweiz und die Niederlande trennten sich vom Reich und wurden selbständige Staaten. Nach dem unglückseligen 30jährigen Kriege schob Frank- reich allmählich seine Grenzen bis an den Rhein vor, nahm endlich (1681) Straßburg und erhielt später (1766) auch Lothringen. Vor den Kriegen, die infolge der französischen Staatsumwälzung aus- brachen, umfaßte das Deutsche Reich eine Menge weltlicher und geistlicher Staaten, freier Landgemeinden und Reichsritterschasten und 51 freie Reichsstädte. Die Zahl dieser verschiedenartigen Staaten betrug über 300. In den Kämpfen gegen die französische Republik verlor Deutschland die ganze linke Rheinseite (1801). Zur Entschädigung für diesen Verlust wurden die geistlichen Staaten im Reich säcularisiert, alle freien Gebiete und fast alle Reichsstädte aufgehoben und unter die weltlichen Fürsten verteilt. Nur 6 freie Städte, Hamburg, Lübeck, Bremen, Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg, behaupteten ihre Freiheit, die aber für die beiden letztgenannten Stadtrepubliken bereits 1805 verloren ging. Die Gründung des Rheinbundes führte zur Auflösung des „heiligen römischen Reichs deutscher Nation" im Jahre 1806, nachdem es über 1000 Jahre bestanden hatte. Nach den Freiheitskriegen entstand unter dem Vorsitz Österreichs der Deutsche Bund, der seine Angelegenheiten durch den Bundestag in Frank- furt a/M. ordnete. Die Zahl der Bundesstaaten belief sich zuletzt auf 35, die übrigens nur in lockerem Zusammenhange standen und keine einheitliche deutsche Nation repräsentierten. Nach 50jährigem Bestehen zerfiel der Bund infolge des deutschen Krieges 1866. Österreich trat fortan gänzlich zurück; Preußen vergrößerte sein Gebiet um Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau und Frankfurt a/M. und rief einen norddeutschen Bund ins Leben. Der deutsch-französische Krieg einte die nord- und süddeutschen Stämme und führte zur Gründung des jetzigen Deutschen Reichs, eines Bundesstaates, dessen Oberhaupt der jedesmalige König von Preußen als „Deutscher Kaiser" ist. Das neue „Deutsche Reich" erreicht an Bodengebiet zwar nicht den Umfang des alten heiligen römischen Reichs deutscher Nation, besitzt aber in seiner einheit- lichen, straff organisierten Macht und reichen Kulturentfaltung die Führerrolle unter den Nationen Europas. Htberbtick. I. Die Lage Deutschlands. 1. Deutschlands Kernlage. Bei allen Gebietsveränderungen, von denen Deuschland seit seinem Auftauchen in der Geschichte bis zur jüngsten Vergangenheit betroffen worden ist, hat es eine Kernlage ununterbrochen festgehalten, das ist die in gewissem Sinne Tacitus schon aufgefallene Lage zwischen Rhein und Weichsel, Alpen und Meer. So viele Wunden dem Lande in Kriegszeiten ge- schlagen worden sein mögen, es hat sie alle ausgeheilt. Ans Leben drohte es Deutschland deshalb auch nur zu gehen, wenn es aus seiner natürlichen Kern- läge herausgedrängt wurde. Deshalb sind die Zeiten deutscher Geschichte die Tronmau, Lehrbuch der Schulgeog?aphte Ii.*** X
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