TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
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TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
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Extrahierte Personennamen: Goethe Karls Geistbecks_Typenbild
— 78 —
Die Verfassung ist republikanische Zur Ausübung der Staats-
gemalt bestehen der Senat und die Vertretung der Bürg ersch ast. Der
Senat hat die Leitung und Oberaufsicht in allen Staatsangelegenheiten
sowie die vollziehende Gewalt. Zwei Mitglieder des Senats sind Bürger-
meifter; der eine ist für die Dauer eines Jahres Präsident des Senats.
Orte: Bremen, Bremerhaven.
Die preußische Provinz Hannover. Welches sind die Nachbar-
länder Hannovers? Welche Abschnitte des deutschen Mittelgebirges, welche
des Norddeutschen Tieflandes gehören zu der Provinz? Von welchen
Flüssen wird sie durchströmt? Welches sind die Bodenarten, und wo sind
sie vorzugsweise zu finden?
Größe 38500 qkm, 2,9 Mill. Einw., 76 auf 1 qkm. 2 Mill. Evan-
gelische, etwa V« Katholiken.
Die Hauptnahrungsquelle der Bewohner ist die Landwirtsch aft.
Bergbau treibt der Harz auf Blei, Kupfer, Eisen, das hannoversche
Kohlengebirge auf Steinkohlen, die Gegend von Osnabrück auf Eisen und
Steinkohlen. Wnw von Celle Petroleumquellen. 12 Salzwerke liefern fast
'/4 des ganzen Ertrages von Preußen, Lüneburg allein V20• Die Industrie
blüht, wo sich Kohle und Eisen findet, besonders in und um Hannover
und Celle, in Osnabrück und in Harburg, Fischerei und Schiffahrt treiben
die Bewohner an den Flüssen und an der Meeresküste. 6 Reyierungs-
bezirke: Hannover, Hildesheim, Stade, Lüneburg, Osnabrück, Aurich.
I Großstadt: Hannover.
Orte: An der Weser und in ihrem Gebiet: Münden, Hameln, Geeste-
münde; Göttingen, Hannover, Celle? Klausthal-Zellerfeld, An-
dreasberg, Goslar, Hildesheim.
Im Gebiet der Elbe: Lüneburg, Harburg.
An der Ems und in ihrem Gebiet: Osnabrück, Papenburg,
Leer, Emden.
An der Küste: Wilhelmshaven.
Die preußische Provinz Schleswig-Holstein. Welches sind die
natürlichen Grenzen der Provinz? Welches sind die angrenzenden Länder?
Welche Inseln und welche Abschnitte des Norddeutschen Tieflands gehören
hierher? Nenne Förden der Ostküste! Welche Verbindungen bestehen
zwischen Ost- und Nordsee? Welche Bodenarten treffen wir bei einer
Durchwanderung der Provinz von W nach O an?
Schleswig-Holstein ist 19000 qkm groß, hat 1,6 Mill. überwiegend
evangelische Einwohner, 85 auf 1 qkm. Die Häuptbeschäftigung der
Bewohner bilden Ackerbau, Viehzucht und Fischerei, in der Heide auch
Bienenzucht. Dank der Lage an den beiden Meeren spielen daneben
Handel und Schiffahrt eine bedeutende Rolle.
Die Provinz hat nur einen Regierungsbezirk: Schleswig. 2 Groß-
städte: Kiel, Altona.
Orte: An der Ostseeküste: Kiel, Schleswig, Flensburg; auf Alfen:
Augustenburg, Sonderburg.
An der Elbe und der Nordseeküste: Altona, Brunsbüttel, Husum.
Im Innern: Rendsburg.
Das Königreich Preußen.
Welchen Teil Deutschlands nimmt das Königreich Preußen ein? Be-
stimme a) die physischen, b) die politischen Grenzen! Welche deutschen
Staaten umschließt es ganz oder zum Teil? Welches sind preußische;
Exclaven? Gliedere seine Oberflächengestalt! Welche Landschaften des
deutschen Mittelgebirges gehören ihm zu? Nenne seine Flüsse, Kanäle,
Seen! ^ ^ ,
Der Flächeninhalt der preußischen Monarchie beträgt rund 350000 qkm;
davon kommen auf das Flachland etwa Su, auf das Gebirgsland '/*-
Am 1. Dezember 1910 betrug die Einwohnerzahl über 40 Millionen, so
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat]]
— 65 —•
(mit 160 Mitgliedern) aus. Die vollziehende Gewalt steht dem Senat zu,
der aus seiner Mitte einen ersten und einen zweiten Bürgermeister für die
Dauer eines Jahres zu Vorsitzenden erwählt.
Die Stadt Hamburg ist Welthandelsstadt und nicht nur der erste
Seehafenplatz des Deutschen Reichs, sondern auch des europäischen Fest-
landes. Am äußersten Vorsprung des l. Elbufers Cuxhaven.
Die Baltische Seenplatte.
Welches sind die Abschnitte des n-en Landrückens? Gib ihre Haupt-
richtung an! Was läßt die Karte über die Zunahme an Breite, Höhe und
Seenreichtum erkennen? Was ferner über die Temperaturabnahme? Von
welchen Flüssen wird der Landrücken durchbrochen? Welche kommen vom
Landrücken selbst?
Der Landrücken, welcher die gesamte deutsche Ostseeküste
umrandet, führt nach seinem Reichtum an Seen und dem Mangel
an Gebirgscharakter den Namen Baltische Seenplatte. Die Höhen-
rücken tragen eine Sanddecke; die Flußtäler und sonstigen Senken
sind fruchtbare Oasen inmitten der Heidelandschaft. Besonders
die Holsteinische Seenplatte ist von großer Fruchtbarkeit. Land-
Wirtschaft ist darum die Haupterwerbsquelle. Die reichgesegneten Felder
werden „gleich Gartenflächen durch zeilensörmige Buschpflanzungen von-
einander abgegrenzt". Dicht auf Erdwällen angepflanzte Hecken von
Haselstrauch, Heckenrosen, Schlehdorn usw. „werden Knicks oder Knicke
(Sinz, der Knick) genannt" (Harms). Die anmutigste Landschaft in Schleswig-
Holstein ist ein kleines Hochland an den Quellen der Eider und Trave mit
zahlreichen, teils heiteren, teils von Buchen dunkel beschatteten Seen (Plöner,'
Eutiner See): die Holsteinisch e S chweiz. In malerischer Lage Plön.
Da die Hauptabdachung die zur Nordsee ist, so haben sich auch
aus dieser Seite größere Flüsse entwickelt; von allen reicht die Eider
in ihrem Oberlause am weitesten an die Ostseeküste heran; deshalb
hat man sie schon gegen Ende des achtzehnten Jahrhunderts
durch den Eiderkanal mit der Kieler Bucht in Verbindung gesetzt.
Nur kleine Schiffe, die nicht länger als 30 m und nicht breiter
als 8 m waren, durften diese Wasserstraße benutzen.
Seit dem 21. Juni 1895 verbindet der Kaiser Wilhelm-Kanal^
Nord- und Ostsee aus dem kürzesten Wege.
Er beginnt in der Elbmündung bei Brunsbüttel, wo das Fahr-
wasser selbst bei niedrigem Wasserstande zur Ebbezeit noch 10 bis 11 m
Tiefe aufweist, zieht durch die Elbmarsch in nö-er Richtung, dann fast n
durch Marsch-, Sand- und Moorgebiete dem die Wasserscheide zwischen Elbe
und Eider bildenden Höhenrücken zu, den er (bei Grünenthal) in einem
tiefen Einschnitt durchsetzt; dann tritt er in das Gebiet der Eider und be-
gleitet den Fluß bis Rendsburg; hierauf benutzt er die Obereiderfeen
und folgt nun, sich ö wendend, im allgemeinen dem alten Eiderkanal bis
Holtenau an der Kieler Bucht. Seine Länge beträgt 98,6 km, die
Wasserspiegelbreite 65 m, in den Krümmungen bis an 100 m, die Sohle
bis an 22 va, die Tiefe 9 m. Auf der ganzen Strecke können die größten
Dampfer aneinander vorüberfahren; trotzdem sind noch 6 Ausweichestellen
von 400 m Länge und 100 m Breite angelegt, um das Vorbeipassieren von
großen Kriegsschiffen zu ermöglichen. ^ 'Durch den Kanal wird die in den
1 S. das Lehmannsche Bild: Der Kaiser Wilhelm-Kanal. 2 Um den
gesteigerten Ansprüchen der Schiffahrt zu genügen, wird der Kanal neuer-
dings verbreitert und vertieft.
Wulle, Erdkunde für Lehrerbildungsanstalten I. 5
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
174 —
durch künstliche Erhöhungen und Befestigungen sich zu einem wirkungs-
vollen Festungswerke gestaltete*), 1864 aber wohl endgiltig als „nördlicher
Grenzwall des Deutschtums" beseitigt ist und endlich im S. die
Blankeneser Berge, die abwärts Hamburg am r. Elbufer reizende-
Uferpartien bilden. Von dem steilen Süllberg überblickt man das
ganze Elbtal. Der Blick schweift bis Hamburg und jenseits des
Stromes bis zu den niedrigen Harbnrger Höhenrücken, den Ausläufern
der Lüneburger Heide. Möven und andere Seevögel ziehen ihre Kreise
durch die Luft und kündigen die Nähe des Meeres an.
Der Ost- und Südostabhang des Laudrückens ist durchweg von
bedeutender Fruchtbarkeit. Mit Wohlgefallen weilt das Auge des
Beschauers auf den fruchtbaren Ackerfeldern, saftigen Wiesen und schattigen
Buchenwäldern. Besonders macht die südöstliche Hügellandschaft Holsteins
mit ihrem mannigfachen Anbau, deu zahlreichen Knicks und den schönen
Landseen den Eindruck eines großen Gartens.
Die Knicks sind lebendige Hecken aus Weiden, Buchen, Schlehdorn, Hasel-
standen und anderen Straucharten, die sich auf den Grenzwällen oder Rainen
der einzelnen Felder erheben und das ganze Land wie ein weitmaschiges Netz
überspannen. Sie bilden die natürlichen Begrenzungen der Weidegänge für das
Vieh und gewähren auch durch ihren Holzreichtum Nutzen. In gewissen Jahr-
zwischenräumen werden die Knicks nämlich abgeholzt und die Zweige als Faschinen-
strauch zu Wasserbauten verkaust oder anderweitig verwertet. Aus den Wurzeln
erneuert sich die Hecke und wird in auftauchenden Lücken durch Neuanpflanzungen
ergänzt. Brombeer- und Geisblattgewinde durchziehn das Buschwerk. An dem
Fuße desselben entwickelt sich eine üppige Vegetation von Gräsern und Farn-
kräutern, Wald- und Feldblumen, von Insekten umschwirrt, von Singvögeln
belebt, die im Gebüsch ihr Nest gebaut haben. Hie und da erhebt sich aus
dem Gebüsch ein hochgewachsener Baum, eine knorrige Eiche, ein Ahorn oder
eine Eberesche. Mancher Fremde hat gesunden, daß diese Knicks die Fernsicht
hindern und durch ihre in der Regel geraden Linien störend und ermüdend im
Landschaftsbilde wirken. Dem Holsteiner aber gehören sie mit zum Boden
seiner Heimat wie dem Holländer seine Grachten und Windmühlen, und er
mag sie im Landschaftsbilde seiner heimatlichen Erde nicht missen.
Der Boden besteht vorwiegend aus blauem Lehm (Geschiebemergel^
der sich namentlich zum Weizenbau eignet, ferner aus gelbem Lehm,
aus Korallensand und Brockenmergel, der besonders für den Gartenbau,
verwertet wird. — Unter den 86 Seen Holsteins ist der größte der
fischreiche See bei Plön mit schönen Uferpartien, von freundlichen
Ansiedelungen, stattlichen Gehöften und Parkanlagen umkränzt. Er-
wähnenswert ist ferner der in Wald- und Bergeinsamkeit gelegene
Ugleisee, „der wie ein Schild ans Edelstein im dunkeln Kranz des
Waldes ruht".
Ju der Mitte von Schleswig-Holstein, auf dem Rücken und am
Westabhange des Landrückens, zieht sich ein wald- und wafferleeres
Heidegebiet hin, das sich im W. abwärts bis zu den Grenzen der
Küstenmarschen an der Nordsee erstreckt. Der Heiderücken besteht aus
*) Diese durch Kunst erhöhten und erweiterten Erdwälle haben ihre mehr
als 1000 jährige Geschichte und sollen bis ins 5. Jahrhundert zurückreichen.
Bereits im 10. Jahrhundert drangen unter den Ottonen deutsche Heere über
den Grenzwall vor, der damals aus Erdwällen mit hölzernen Türmen bestand.
Seine Vollendung erhielt das Werk im 14. Jahrhundert durch den Margareten-
wall, der nach allen Abtragungen in neuester Zeit noch am besten erhalten ist.
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TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Ortsnamen: Hamburg Hamburg Lüneburger_Heide Schleswig-Holstein Nordsee Margareten-
— 176 —
fahren, bis aus einzelne wenige, die den höchsten Teil, die Oberbramstange, um-
legen müssen. Der Kanalbau kostete 156 Mill. Mk., auf 1 km 1,58 Mill. Wr).
— Für Handel und Verkehr ist der Kanal der kürzeste Weg zwischen Ost-
und Nordsee und wird den Handel der deutschen und niederländischen Nord-
seeküste, sowie den deutschen Ostseehandel bedeutend heben. Für die Marine
ermöglicht er zu Kriegszeiten eine einheitliche und schnelle Aktionsfähigkeit..
3. Crtefmibe.
a) In Schleswig-Holstein: Schleswig, Hst. der Provinz
am Westende der Schlei und an der großen südnördlichen Verkehrs-
bahn, Sitz der obersten Provinzialbehörden und der Regierung. Die
Stadt liegt langgestreckt an der Schlei zwischen dem Wasserspiegel und
den nahen Höhen und bildet im wesentlichen nur eine 4 Icin lange
Straße. Nur an zwei Stellen (Altstadt und Friedrichsberg) haben
sich kleine Straßenkomplexe gebildet. Wäre Berlin nach einem ähnlichen
Plane angelegt, so würde es sich vom Westen bis nach dem Osten des ganzen
Königreichs erstrecken. Unter den Bauten ist der Dom, die größte Kirche der
Provinz, und Schloß Gottorp besonders hervorzuheben. — Rendsburg,
an der Eider und dem Kaiser Wilhelmkanal, hat lebhaften Verkehr
und bedeutende Gewerbetätigkeit (Eisen- und Glockengießerei). — Neu-
münster, größer als Schleswig, in der Mitte Holsteins gelegen, daher
Knotenpunkt der holsteinschen Bahnen, treibt bedeutende Industrie (Tuch-
sabriken). — Plön, in malerischer Lage zwischen Seen. Das königl,
Schloß ist zu einer Kadettenanstalt eingerichtet. — Im ,,Herzogtum
Lauenburg" das reizend gelegene Ratzeburg aus einer Seeinsel (ein
Teil der Stadt gehört zu M.-Strelitz), Mölln, wohl die älteste Stadt
des Landes, und mitten im ,,Sachsenwalde" (70 qkm groß)
Friedrichsruh, Wohnsitz des Fürsten Bismarck, endlich Lauen-
durg an der Elbe.
b) Im oldenburgischen Fürstentum Lübeck: Eutin, in
schöner Lage am gleichnamigen See. (Wirkungsstätte von Voß, Geburts-
ort von Karl Maria v. Weber.)
3. Die ostdeutsche Tieflandsmulde.
Zwischen dem nördlichen und südlichen Landrücken des ostdeutschen
Tieflandes, von der Weichsel bis über die Elbe hinaus gestaltet sich
das Bodengebiet zu einer großen, flachen Talmulde. In derselben
lassen sich deutlich drei große Längstäler unterscheiden, welche
nach O. zu auseinander streben, im W. sich aber einander nähern.
Das nördliche Haupttal zieht sich vou der Weichsel durch die Senke
des Bromberger Kanals, das Netze-, Warthe- und Oder-
b r n ch, und weiter durch die Senke des Finow- Kanals und des
Rhins bis zum Elbtal hin (Thorn-Eberswalder Tal). Das mittlere
Tal läßt sich erkennen in der Richtung der Warthe bis Schrimm;
dem Obrabruch, dem Odertal in der ostwestlichen Laufstrecke über
Krossen, dem Friedrich-Wilhelmkanal, dem untern Spreelaus,
*) Der Kio km lange Suezkanal kostete pro km 2,28 Mill. Mf., der
6,34 km lange Kanal von Korinth gar 6,78 Mill. Mk. pro km.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl]]
Extrahierte Personennamen: Crtefmibe Schloß_Gottorp Karl_Maria_v Karl Maria Weber
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Schleswig-Holstein Schleswig Friedrichsberg Berlin Rendsburg Ratzeburg Eutin Oder- Rhins Odertal Korinth
— 221 —
Bevölkerung findet sich besonders im mittleren Ostfriesland, um Osna-
brück und Hildesheim und im Eichsfelde. — Die Hauptuahrungs-
quelle der Bewohner ist die Landwirtschaft. Besonders steht in
den Marschen die Vieh- und Pferdezucht auf hoher Stnse, Die früher
bedeutsamere Schafzucht ist zurückgegangen. Der Zuckerrübenbau und
die damit verbundene Zuckerfabrikation haben sich bedeutend ge-
hoben, sodaß die Provinz darin in dritter Linie (hinter Sachsen und
Schlesien) steht. Bergbau und Forstwirtschaft knüpfen sich an den
Harz und die Weserketten. Die Salzgewinnnng geschieht in mehreren Salinen.
Industrie und Haudel haben seit den dreißiger Jahren einen Aus-
schwuug genommen, und seit Einverleibung Hannovers in den preußischen
Staat hat sich namentlich die Landeshauptstadt immer mehr zu einer
Industriestadt ersten Ranges entwickelt. Der Seehandel knüpft sich an
die Städte Emden, Leer, Papenburg, Geestemünde und Harburg. Der
neue Dortmuud-Emskaual verbindet die Emshäfen mit dem West-
Mischen Jndustriebezirk,
6. Ortskllllde. a) Im Gebiet der Weserketten: S. 120.
d) Harzstädte: S. 134. c) Nordseestädte: S. 202. d) Im
westdeutschen Tieflande und dem s. Landrücken: S. 195 n. 204.
4. Geschichtliches. Das Land Hannover gehörte ursprünglich zum Besch
Heinrichs des Löwen. Im 13. Jahrhundert wurde einem Enkel dieses Fürsten
das „Herzogtum Braunschweig-Lüneburg" übertragen, dessen Herrscherfamilie
sich im 16. Jahrhundert in die beiden Linien „Braunschweig-Wolfenbüttel" und
„Braunschweig-Lüneburg" schied. Letztere bestieg mit Georg I. 1714 den eng-
lischen Thron, nachdem bereits 1692 die Kurwürde erworben worden war. Im
Wiener Kongreß wurde das Land Königreich (1814) und vergrößert durch Oft-
friesland, Lingen und Meppen, das nördliche Eichsfeld, das Herzogtum Bremen
und das Fürstentum Verden (1815). Als die Königin Victoria in England
den Thron bestieg, hörte die Personalunion mit England auf (1837). Der
zweite der weitern Könige von Hannover, Georg V., verlor sein Land 1866
<rn Preußen.
\2. Provinz Schleswig-Holstein.
1- Das Land. Schleswig-Holstein ist das deutsche Länder-
gebiet zwischen Ostsee und Nordsee. Es umfaßt die Aus-
läufer des baltischen Landrückens mit weiten Geestlandstrecken
und fruchtbaren Seenplatten, sowie die sich daran lehnenden Küsten-
strecken der Nordsee und Ostsee mit ihren Marschen und Föhrden. Die
bedeutendsten Meereseihhuitte der Ostsee sind die Buchten von Kiel
und Eckeruförde, die Schlei, die Föhrden von Flensburg, Apenrade
und Hadersleben. Beide Küsten werden von Inseln begleitet. In der
Ostsee liegen Fehmarn und Alseu, in der Nordsee Sylt, Führ,
Nordstrand und die Halligen. Auch zählt man dazu die Insel
Helgoland. Die bedeutendsten der kurzen Küsteuslüsse sind Königsau
und Eid er. Eiderkanal und Kaiser-Wilhelm-Kanal verbinden
die beiden Meere. — Im So. schneiden die Gebiete des oldenbnr-
gischen Fürstentums Lübeck, der freien Stadt Lübeck, ferner das Fürsten-
tum Ratzeburg (zu Mecklenburg-Strelitz) und Teile von Mecklenburg-
Schwerin, im S. die Striche der freien Stadt Hamburg weit in das
Land ein. Von den meisten dieser Staaten umschließt andererseits die
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Heinrichs Georg_V.
Extrahierte Ortsnamen: Ostfriesland Hildesheim Eichsfelde Sachsen Schlesien Hannovers Papenburg Harburg Weserketten Hannover Lingen Meppen England England Hannover Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Ostsee Nordsee Nordsee Ostsee Kiel Flensburg Ostsee Nordsee Nordstrand Helgoland Ratzeburg Mecklenburg-Strelitz Mecklenburg-
Schwerin Hamburg
— 222 —
Provinz wiederum mehrere Enclaven. — Das Klima ist ein verhält-
nismäßig mildes Seeklima mit einem Jahresmittel von 7— 8° C.,
in Süd Holstein 8—9° C. und einer jährlichen Regenmenge von
800—1000 mm. Die Fruchtbarkeit des Bodens ist sehr ver-
schieden. Die Mitte des Landes wird von einem sandigen Geestland-
strich, das Gebiet an der Ostseeküste von fruchtbarem Hügellande, das
Küstenland der Nordsee von fetten Marschen eingenommen. Schleswig-
Holstein ist die waldärmste aller Provinzen Preußens.
Der Waldbestand umfaßt nur 6^/z % der Bodenfläche.
2. Bevölkerung und wirtschaftliche Verhältnisse. Mit Aus-
uahme der nördlichen Grenzstriche, wo dänische Bevölkerung über-
wiegt, ist die Bevölkerung der Provinz durchweg deutsch. An der
Nordseeküste wohnen Friesen, zu denen die Nordfriesen und Dith-
marsen gehören; Holstein, Lauenburg und das südöstliche Schleswig
sind von Niedersachsen bevölkert, und zwischen der Schlei und der
Flensburger Bucht sitzen Nachkommen der Angelsachsen. Fast die
gesamte Bevölkerung (über 98 °/0) ist evangelisch.
Die Hauptnahrungsquellen sind Ackerbau und Viehzucht.
„Probsteier Getreide" und „Holsteiner Vieh" haben im ganzen Reiche
einen guten Ruf. In keiner Provinz steht die Rindviehzucht in so-
hoher Blüte (39 °/0). Sie ruht vorzugsweise in der Hand kleinerer
Landwirte, wogegen die Schweinezucht aus größere Güter beschränkt
bleibt. — Andere Erwerbszweige sind Küstenschiffahrt, Fisch-
fang (Kieler Sprotten) und Seehandel. Hinsichtlich der Industrie
steht Schleswig-Holstein hinter den andern westlichen Provinzen zurück.
Doch ist der Schiffsbau in Kiel, Flensburg und Altona und der
Gewerbebetrieb in diesen und andern Städten in der Provinz nicht
unbedeutend.
?). Ortskunde, a, Im Küstengebiet der Ostsee, S. 162. b. Auf
dem schleswig-hol st einschen Seenrücken, S. 176. c. Im Ge-
biet d er Nordseeküste, S. 202.
4. Geschichtliches. Schleswig-Holstein hat mancherlei geschichtliche
Wandlungen durchgemacht. Bis 1460 stand es unter eigenen Herzögen, die in
einem lockern Abhängigkeitsverhältnis zu Dänemark standen. Doch waren beide
Länder durchaus deutsch. Nachdem König Christian I. von Dänemark aus
dem Hause Oldenburg 1460 das Versprechen gegeben, daß die Lande „Up ewig
ungedeelt" beisammen bleiben sollten, standen die^Länder^ nunmehr über 400-
Jahre unter dänischer Oberhoheit. Nach 1815 cmvrten Holstein und Lauen-
bürg zum deutschen Bunde. Das Bestreben Dänemarks, die Herzogtümer ganz,
zu dänischen Provinzen zu machen, führte zu den Kriegen 1848—1850 und
1864. In letzterem Jahre mußte Dänemark die Länder an Österreich und Preußen
abtreten. Lauenburg kam 1865 durch Kauf, Schleswig-Holstein durch den
Krieg 1866 an Preußen.
Ii. Königreich Sachsen.
(15 000 qkm, 4,2 Mill. E., 280 auf 1 qkm.)
1—3 sind im Zusammenhange S. 135—141 behandelt.
4. Geschichtliches. Ende des 11. Jahrhunderts (1089) belehnte Kaiser
Heinrich Iv. den Grafen von Wettin mit der Markgrafschaft Meißen.
Seitdem haben die Wettiner das Land ununterbrochen innegehabt. ^m
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T117: [Schleswig Däne Insel Holstein Eider Preußen Schanz Jütland Dänemark Karl], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Christian_I._von_Dänemark Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Holstein Schleswig-
Holstein Holstein Lauenburg Niedersachsen Schleswig-Holstein Kiel Flensburg Altona Ostsee Schleswig-Holstein Oldenburg Holstein Lauenburg Schleswig-Holstein Sachsen Wettin
— 190 —
zeichnet, weshalb hier neben dem Feldbau beträchtliche Viehzucht auftritt.
Die Weinbauzone Schlesiens ist bereits erwähnt. Am spärlichsten ist
die Bevölkerung in den Heidelandschaften Niederschlesiens. Auf 1 qkm
wohnen nicht über 50, in dem nw. Zipfel, w. der Spree, sogar nur 38 Leute.
Unter diesen gibt es noch Wenden. Die Raseneisensteinbildung dicht unter der
Erdoberfläche hat seit altersher das Entstehen kleiner Eisenwerke im Waide
begünstigt, von denen manche noch bestehen. Auch Glasfabriken und mancher-
lei Kleingewerbe sind anzutreffen.
3. Ortskunde.
a) Rechts von der Oder: Im Gruben- und Hüttengebiet sind
die größten Städte Königshütte, Beuthen, Tarnowitz, Gleiwitz,
Kattowitz und der Grenzort Myslowitz an der „Dreikaiserecke".
Königshütte entstand erst 1869 durch Vereinigung mehrerer Land-
gemeinden, ist heute die größte der genannten Städte (58 000 E.) mit
bedeutenden Gruben, Hüttenwerken und Fabriken. Hier, sowie in Laura-
Hütte, Borsigwerk und Zaborze (große Landgemeinde mit 23000 E.)
liegen die größten der vielen Eisenwerke, bei Benthen die größten Zink-
Hütten und Galmeilager. Auf der Feldmark Paruschowitz bei Rybnik
befindet sich das tiefste Bohrloch der Erde, 2002 m tief. —
Pleß, an einem Zufluß zur obern Weichsel gelegen, Hpst. des gleichnamigen
Fürstentums. In der Nähe das Fürstenschloß Pleß mit schönen Gärten
und Parkanlagen, großen Waldungen (über 10000 ha) mit reichlichem Wildstand
und großartigen Wildgehegen. In dieselben hat der Fürst mit Erfolg u. a.
auch Elche und Auerochsen übergeführt. Der Kaiser hat wiederholt in diesen
Jagdgründen dem edlen Weidwerk obgelegen.
In den n. Bezirken des r. üdergebietes das gewerbreiche Kreuzburgv
Geburtsort von Gustav Freitag, wichtiger Bahnknotenpunkt, ferner Öls^
Hauptort des gleichnamigen Mediatfürstentums'), das nach dem Tode des
letzten Herzogs von Braunschweig (1884) an die Krone Preußens siel mit Aus-
nähme mehrerer Fideikommiß- und Allodialgüter**), die laut Testament an den
König Albert von Sachsen kamen.
b) Oderstädte: Ratibor, gewerbreich, Hauptort des gleich-
uamigen Mediatherzogtnms des Fürsten von Hohenlohe-Waldenbnrg-
Schillingsfürst. Von R. ab ist die Oder schiffbar. — Kosel, ober-
halb der Klodnitzmündnng gelegen, bis 1873 Festung. Bei K. beginnt
die umfangreichere Oderschiffahrt. — Oppeln, Reg.-Bez.-Hpst,, in
erster Linie Beamtenstadt. — Brieg. ehemals Hpst. eines Fürstentums,
treibt lebhasten Handel und mancherlei Gewerbe. Westlich davon das
Schlachtfeld von Mollwitz (1741). — Ohlau, zwischen den hier eng
benachbarten Flüssen Ohlan und Oder gelegen, treibt lebhaften Handel
(sehr besuchte Märkte) und Industrie (Tabaksfabrikation). —
Breslau (423 000 E.), die zweite Stadt Preußens, die fünfte
des Deutschen Reichs, am Bereinigungspunkte der Handelswege
aus Mähren, Polen und Galizien gelegen, wichtigster Handelspunkt,
*) Die mediatisierten Fürstentümer, Grafschaften und sonstigen Herrschaften
waren ehedem souveräne deutsche Staaten. Der Verlust ihrer Selbständigkeit
ist in der Regel auf den Reichsdeputationshauptschluß vom Jahre 1803 zurück-
zuführen. . .
**) Ein Fideikommißgut ist ein unveräußerliches Familien- oder Stammgut.
Allodialgüter sind freie Erbgüter.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Das Deutsche Reich.
(540 657,6 qkrn, 561/3 Mill. E., 104,2 auf 1 qkm).
Gebietsentwickelung. Im Mittelalter umfaßte „das heilige römische
Reich deutscher Nation" fast alle Länder Mitteleuropas und dehnte seine
Herrschaft auch über Italien aus. Der Wiedererwerb der seit der Völker-
Wanderung an slavische Stämme verlorenen Länderstriche ö. der Elbe schob die
Reichsgrenzen weit nach O. vor; dagegen gingen im S. u. W. gegen Ende des
Mittelalters wichtige Länder verloren. Trotz der Römerzüge vermochten die
deutschen Kaiser Italien nicht zu behaupten. Burgund ging an Frankreich ver-
loren, und die Schweiz und die Niederlande trennten sich vom Reich und wurden
selbständige Staaten. Nach dem unglückseligen 30jährigen Kriege schob Frank-
reich allmählich seine Grenzen bis an den Rhein vor, nahm endlich (1681)
Straßburg und erhielt später (1766) auch Lothringen.
Vor den Kriegen, die infolge der französischen Staatsumwälzung aus-
brachen, umfaßte das Deutsche Reich eine Menge weltlicher und geistlicher Staaten,
freier Landgemeinden und Reichsritterschasten und 51 freie Reichsstädte. Die
Zahl dieser verschiedenartigen Staaten betrug über 300. In den Kämpfen gegen
die französische Republik verlor Deutschland die ganze linke Rheinseite (1801).
Zur Entschädigung für diesen Verlust wurden die geistlichen Staaten im Reich
säcularisiert, alle freien Gebiete und fast alle Reichsstädte aufgehoben und unter
die weltlichen Fürsten verteilt. Nur 6 freie Städte, Hamburg, Lübeck, Bremen,
Frankfurt a/M., Augsburg und Nürnberg, behaupteten ihre Freiheit, die aber
für die beiden letztgenannten Stadtrepubliken bereits 1805 verloren ging. Die
Gründung des Rheinbundes führte zur Auflösung des „heiligen römischen Reichs
deutscher Nation" im Jahre 1806, nachdem es über 1000 Jahre bestanden hatte.
Nach den Freiheitskriegen entstand unter dem Vorsitz Österreichs der
Deutsche Bund, der seine Angelegenheiten durch den Bundestag in Frank-
furt a/M. ordnete. Die Zahl der Bundesstaaten belief sich zuletzt auf 35, die
übrigens nur in lockerem Zusammenhange standen und keine einheitliche deutsche
Nation repräsentierten. Nach 50jährigem Bestehen zerfiel der Bund infolge
des deutschen Krieges 1866. Österreich trat fortan gänzlich zurück; Preußen
vergrößerte sein Gebiet um Schleswig-Holstein, Hannover, Kurhessen, Nassau
und Frankfurt a/M. und rief einen norddeutschen Bund ins Leben. Der
deutsch-französische Krieg einte die nord- und süddeutschen Stämme und führte
zur Gründung des jetzigen Deutschen Reichs, eines Bundesstaates, dessen
Oberhaupt der jedesmalige König von Preußen als „Deutscher Kaiser" ist.
Das neue „Deutsche Reich" erreicht an Bodengebiet zwar nicht den Umfang des
alten heiligen römischen Reichs deutscher Nation, besitzt aber in seiner einheit-
lichen, straff organisierten Macht und reichen Kulturentfaltung die Führerrolle
unter den Nationen Europas.
Htberbtick.
I. Die Lage Deutschlands.
1. Deutschlands Kernlage. Bei allen Gebietsveränderungen, von denen
Deuschland seit seinem Auftauchen in der Geschichte bis zur jüngsten Vergangenheit
betroffen worden ist, hat es eine Kernlage ununterbrochen festgehalten, das ist
die in gewissem Sinne Tacitus schon aufgefallene Lage zwischen Rhein und
Weichsel, Alpen und Meer. So viele Wunden dem Lande in Kriegszeiten ge-
schlagen worden sein mögen, es hat sie alle ausgeheilt. Ans Leben drohte es
Deutschland deshalb auch nur zu gehen, wenn es aus seiner natürlichen Kern-
läge herausgedrängt wurde. Deshalb sind die Zeiten deutscher Geschichte die
Tronmau, Lehrbuch der Schulgeog?aphte Ii.*** X
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T60: [Preußen Reich Staat Bund Kaiser deutsch Reichstag König Deutschland Regierung], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T80: [Kaiser Stadt Fürst Recht Reich König Reichstag Macht Adel Fürsten], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende]]
Extrahierte Ortsnamen: Mitteleuropas Italien Italien Frankreich Niederlande Frank- Rhein Straßburg Lothringen Deutschland Hamburg Bremen Frankfurt Augsburg Nürnberg Frank- Schleswig-Holstein Hannover Kurhessen Nassau Frankfurt Europas Deutschlands Deutschlands Deuschland Rhein Deutschland