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1. Von 1789 - 1807 - S. 18

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
18 I. Die französische Revolution 6. Beurteilung der Revolution. a) Wieland. Die ganze Nation wird, indem sie die Aussaat der allgemeinen Glückseligkeit, deren Früchte ihre Nachkommenschaft ernten wird, aufkeimen und gedeihen sieht, die edlen und aufgeklärten Männer segnen, denen sie die größte aller Wohltaten, Freiheit unter vernünftigen Gesetzen, die sie sich selbst gegeben hat, und Sicherheit eines festbegründeten, immer steigenden Wohlstandes, zu danken haben wird.1 (Es ist mir schlechterdings unmöglich, um aller jener wirklichen und erdichteten Greuel willen, deren sich der pariser Pöbel und hier und da einige zur Ungeduld gereizte Bürger und Bauern im Verlauf der letzten zehn Monate schuldig gemacht haben mögen, weniger überzeugt zu sein, daß die Revolution ein notwendiges und heilsames Werk, oder vielmehr das einzige Mittel war,' die Nation zu retten, wiederherzustellen und atler Wahrscheinlichkeit nach glücklicher zu machen, als es noch keine andere jemals gewesen ist.2 b) Goethe. Franzium drängt in diesen verworrenen Tagen, wie ehemals Luthertum es getan, ruhige Bildung zurück.3 Denn wer leugnet es wohl, daß hoch sich das Herz ihm erhoben, 3hm die freiere Brust mit reineren pulsen geschlagen, Hls sich der erste (Blain der neuen Sonne heranhob, Hls man hörte vom Hechte der Menschen, das allen gemein fei, Dort der begeisternden Freiheit und von der löblichen Gleichheit! Schauten nicht alle Völker in jenen drängenden Tagen Nach der Hauptstadt der Welt, die es schon so lange gewesen Und jetzt mehr als je den herrlichen Namen verdiente? Waren nicht jener Männer, der ersten Verkünder der Botschaft, Namen den höchsten gleich, die unter die Sterne gesetzt sind? Wuchs nicht jeglichem Menschen der Mut und der Geist und die Sprache? Und wir waren zuerst als Nachbarn lebhaft entzündet. 6ber der Himmel trübte sich bald. Um den Vorteil der Herrschaft Stritt ein verderbtes Geschlecht, unwürdig, das Gute zu schaffen.4 c) Schiller. Erwartungsvoll sind die Blicke des Philosophen wie des Weltmanns auf den politischen Schauplatz geheftet, wo jetzt, wie man glaubt, das 1 Merkur 1790 Mai). 2 Hierfür 1790 (Juni). 3 Aus den „vier Jahreszeiten" (Weimarer Ausgabe I, S. 354). 4 Hermann und Dorothea. Vi.

2. Von 1789 - 1807 - S. 14

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
14 I- Die französische Revolution Diesem großen Interesse schließt sich noch ein gleich wichtiger Zweck an, welcher den beiden Monarchen sehr am Kerzen liegt, nämlich der,... dem Könige seine Freiheit und Sicherheit wieder zu erstatten und ihn in den Stand zu setzen, die gesetzmäßige, ihm gehörige Gewalt auszuüben. Überzeugt, daß der gesunde Teil des französischen Volkes die Ausschweifungen der herrschenden Partei verabscheut, und daß der größere Teil der Bewohner mit Ungeduld den Augenblick der Hilfe erwartet, um sich offen gegen die verhaßten Maßregeln seiner Unterdrücker zu erklären, fordern 3.3.Ttlitl dieselben auf, ohne Verzug zur Vernunft, zur Gerechtigkeit, zur Ordnung und zum Frieden zurückzukehren. . .. Die Stadt Paris und alle ihre Bewohner ohne Unterschied sind verpflichtet, sich sogleich ihrem Könige zu unterwerfen, ihn in volle Freiheit zu setzen und ihm sowie allen Mitgliedern seiner Familie die Unverletzlichkeit und die Achtung zu sichern, auf welche nach dem Vernunft-und Völkerrechte die Fürsten gegenüber ihren Untertanen Anspruch zu machen haben ... 1 3. 3. M. M. erklären ferner auf 3hr kaiserliches und königliches (Ehrenwort, daß, wenn das Schloß der Tuilerien gestürmt oder sonst verletzt, wenn die mindeste Beleidigung dem Könige, der Königin und der ganzen königlichen Familie zugefügt, nicht unmittelbar für ihre Sicherheit, ihr Leben und ihre Freiheit gesorgt wird, sie eine beispiellose und für alle Zeiten denkwürdige Rache nehmen und 81 e Stadt Paris einer militärischen Exekution und einem gänzlichen Ruine preisgeben, bi e Verbrecher selbst aber dem verdienten Tode überliefern werden. (Begeben im Hauptquartier Karl Wilhelm Ferdinand, Koblenz am 25. 3uli 1792. Herzog von Braunschwetg-Omeburg. b) Dantons Rede im allgemeinen verleidigungsausschuh. Man muß sich die Stellung nicht verhehlen, in welche uns der 10. August gesetzt hat. Cr hat uns in Republikaner und Königlich-gesinnte geteilt, von denen jene wenig, diese sehr zahlreich sind. 3n diesem Zustande der Schwäche sind wir Republikaner zwischen zwei Feuern, zwischen dem der fremden Feinde und dem der Königlichen im 3nnern. (Es gibt ein königlichgesinntes Direktorium, das in Paris seinen Sitz hat und mit den Preußen in Verbindung steht. . . . Um es aus der Fassung zu bringen, um sein unglückbringendes (Einverständnis mit dem Feinde zu beendigen, muß man — ja muß man den Königlichgesinnten Schrecken einjagen. . . . 3ch sage 3hnen, muß man ihnen Schrecken einjagen.1 1 Danton begleitete diese Id orte mit einem Zeichen des Todes, das entsetzenerregend wirkte. Thiers, a. a. (D. Ii, S. 38.

3. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 164

1888 - Leipzig : Teubner
sonst auf Erden!" Braut von Messina); gewinnt schon bei dem Ein-zng in Berlin die Herzen des Volkes; Weihnachten 1793 vermhlt. Das junge Paar durchbricht die Fesseln der Etikette und giebt das seltene Beispiel der Sittenreinheit, der christlichen Mildthtigkeit und des huslichen Glckes auf dem Throne. Der Schulze und die gndige Frau von Paretz. 213. Napoleon hatte seine Herrschaft der ganz Deutschland, soweit es nicht preuisch war, befestigt. Die Verletzung der preuischen Neutralitt durch Napoleon brachte Preußen in engere Verbindung mit der Koalition von 1805. Alexander I. von Rußland und das preuische Kuigspaar am Sarge Friedrichs des Groen. Haugwitz war als Gesandter mit drohenden Forderungen zu Napoleon gegangen, lie sich aber (nach der Schlacht bei Ansterlitz!) zu einem Vertrage bestimmen, durch welchen Preußen fr einige abgetretene Gebietsteile Hannover (!) annahm; gewaltige Aufregung in Berlin. Bald unterhandelte Napoleon mit England der die Herausgabe Hannovers. Kriegerische Stimmung in Preuens Volk und Heer (Nichtswrdig ist die Nation, die nicht Ihr alles freudig fetzt an ihre Ehre!" Schillers Jungfrau). Aber man war auf den Lorbeeren Friedrichs des Groen eingeschlafen. Preußen rstete im Bunde mit Sachsen und im Vertrauen auf Rußland zum Kriege. Prinz Louis Ferdinand fiel bei Saalfeld. Am 14. Oktober 1806 erfolgte die gnzliche Niederlage der Preußen bei Jena und Auerftdt. Herzog Ferdinand von Braunschweig wurde tdlich verwundet und starb spter auf der Flucht in Ottensen bei Altona. Das Heer lste sich vllig auf. Blcher ergab sich nach tapferem Kampf in den Straen Lbecks. Die schmhlichste Feigheit ber-lieferte die meisten preuischen Festungen dem Feinde, so Erfurt, Stettin, Kstrin. Graudeuz hielt sich (Courbire, König von Graudeuz"), ebenso Kolberg (Gueiseuau, Schill und Nettelbeck). Der Kurfürst von Sachsen trat als König dem Rheinbunde bei. . 214. Napoleon in Potsdam und Berlin; er verfolgte das flchtige Knigspaar mit tdlichem Haffe und unwrdigen Schmhungen. In Schwedt an der Oder traf die Knigin ihre beiden ltesten Shne. Die Flucht ging weiter nach Knigsberg, dann trotz der Krankheit der Knigin nach Memel (Wer nie fem Brot imt Thrnen a" n. f. w.). Im Februar 1807 lieferten die Preußen und Ruen den

4. Geschichtliches Hülfsbuch für die oberen Klassen der höheren Mädchenschulen - S. 195

1888 - Leipzig : Teubner
195 zweimal hat die Nation klagend an der Gruft ihres Kaisers gestanden. Schon bei der Geburt am glckverheienden Jahrestage der Leipziger Schlacht wurde Prinz Friedrich Wilhelm von allen preuischen Herzen freudig begrt. Zum Manne gereift, erschien er als der Herrlichste von allen, strahlend in mnnlicher Kraft und Schnheit, eine echte Siegfriedsgestalt. Am 28. Januar 1858 heiratete er die Princess royal von England und fhrte sie unter dem Jubel des Volks in die Hauptstadt und in fein Haus. Als Kronprinz von Preußen wurde er ein Held der Schlachten. Er entschied durch sein rechtzeitiges Eingreifen die Schlacht bei Kniggrtz. Er fhrte die ersten zermalmenden Schlge des fran-zsifchen Krieges, und gerade mit den bayerischen und schwbischen Truppen, welche er durch die herzbewegende Macht seiner heiteren, volkstmlichen Gte erst ganz fr die Einheit Deutschlands gewann; er wurde unser Fritz". Nach dem Frieden folgten lange Jahre des Stilllebens, das ihm eine reiche Flle des Familienglcks brachte. Der Schlachten-Held wurde der Liebling des Volkes, berall, wohin er kam, Sonnen-schein und Freude in die Herzen gieend. Er war auch ein Freund und Gnner der Musen. Dem Kunstsinne des Kronprinzen vorzugsweise dankt es die Wissenschaft, da die erste groe Friedensaufgabe des neuen Deutschen Reiches, die Aufdeckung der Schtze von Olympia, wrdig gelst ist. Im Frhling des Jahres 1887 zeigten sich die ersten Spuren der tckischen Krankheit, der er zum Opfer fallen sollte. Genesung suchend ging er ins Ausland, und mit bangen Ahnungen blickten die Deutschen nach der Villa in San Nemo. Die rgsten Be-frchtungen wurden bertroffen. Als Kaiser Wilhelm die Augen schlo, rief ihn die Pflicht nach Berlin. Sein Entschlu war sofort gefat. Und wenn ich unterwegs sterben mte, ich kehre zurck." Und Friedrich Iii. kehrte zurck, ein sterbender Kaiser. Mit einem frommen Duldermute, dessen Gre wohl nur wenig Eingeweihte ganz ermessen, mit einer Heldenkraft, die allen Glanz seiner Schlachtensiege berstrahlt, hat er die Qualen seiner Krankheit ertragen, der Sprache beraubt, im Angesichte des Todes immer und immer die alte Pflichttreue der Hohenzollern, feine warme Begeisterung fr alle ewigen Gter der Menschheit bewhrt. Wrdig der Vter ist er zum ewigen Frieden eingegangen (15. Juni), 13*

5. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 31

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
5. Der Westfälische Friede 31 zum Reiche, künftig zur Krone Frankreich gehören und ihr für immer und unwiderruflich einverleibt werden sollen. . . . 73. Drittens verzichten der Kaiser . . . und das Reich auf alles, was bisher an Rechten, (Eigentum, Herrschaft, Besitz und Gerichtsbarkeit dem Reiche und dem Haufe (Österreich zustand an die Stadt Breisach, die Landgraf-schaft Ober- und Unterelfaß, den Sundgau, die Landvogtei über die zehn Reichsstädte im Elsaß, Hagenau, Colmar, Schlettstadt, weißen-bürg, Landau, Gberehnheim, Roßheim, Münster im Gregoriental, Kaisersberg und Türkheim, und alle Botschaften . . . und übertragen sie alle und jede dem Rllerchriftlichften König und der Krone Frankreich. . . . 87. Der Merchriftlichfte König soll gehalten fein, nicht nur die Bischöfe von Straßburg und Bafel mit der Stadt Straßburg, sondern auch die übrigen in beiden Elsaß dem Rom. Reiche unmittelbar unterworfenen Stände, die Äbte von Bturbach . . . und den Rbel des ganzen Unterelfaß, ebenso besagte zehn Reichsstädte, welche die Vogtei Hagenau anerkennen, in derselben Freiheit und im Besitz der Unmittelbarkeit gegen das Rom. Reich, deren sie sich bisher erfreut haben, zu lassen, so daß er weiter keine königliche Oberhoheit gegen sie beanspruchen kann, sondern mit den Rechten zufrieden fein soll, die dem Haufe Österreich zustanden und durch gegenwärtigen Friedensvertrag der Krone Frankreich abgetreten werden. c) Paul Gerhardts vanklied bei der Verkündigung des Friedens? (Bott Lob, nun ist erschollen 37 Das drückt uns niemand besser das edle Fried- und Freudenswort, in unser Seel und herz hinein daß nunmehr ruhen sollen als ihr zerstörten Schlösser die Spieß und Schwerter und ihr Ittorb: 40 und Städte voller Schutt und Stein; 5 tdolauf und nimm nu wieder ihr vormals schönen Felder, dein Saitenfpiel hervor, mit frischer Saat bestreut, o Deutschland, und sing Lieder itzt aber lauter Wälder im hohen vollen Thor. und dürre, wüste Heid; Erhebe dein Gemüte 45 ihr Gräber voller Leichen io zu deinem Gott und sprich: und blut’gem Heldenschweiß, Herr, deine Gnad und Güte der Helden, deren gleichen 12 bleibt dennoch ewiglich! ... 48 auf (Erden man nicht weiß. . . . 25 Sei tausendmal willkommen, 65 Wer aber Christum liebet, du teure, werte Friedensgab! sei unerschrocknen Itiuts, Itzt sehn wir, was für Frommen der Friede, den er gibet, 28 dein Beiunsmohnen in sich hab; . .. bedeutet alles Guts. . . . d) Protest des Papstes Znnocenz X. Bulle Zelo domus Dei 1648.2 1. Mit dem tiefsten Gefühl des Schmerzes haben Tdir vernommen, daß durch mehrere Artikel des am 6. August 1648 zu Osnabrück und ebenso des am 25. Oktober 1648 zu Münster in Westfalen abgeschlossenen Frie- 1 Deutsche Dichter des siebzehnten Jahrhunderts, hrsg. v. K. Goedeke und 3- Cittmann. Xii (1877) 95ff. 2 (E. Wirbt, Quellen zur Geschichte des Papsttums, 2. Hust. 367.

6. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 10

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 I. Die Zeit der Kämpfe zwischen (Optimalen und üolfspartei Hponius Tttutilus, der gleichfalls dank seines Ansehens und seiner Taten eine hervorragende Stellung bei seinem Volke einnahm. Ganz Italien teilten sie in zwei Teile und erklärten diese zu voneinander gesonderten konsularischen Verwaltungsbezirken. So ordneten sie alles in angemessener weise, und zwar ahmten sie bei Gestaltung ihrer eigenen Verfassung im allgemeinen die seit alters bestehenden römischen Einrichtungen nach. 5. Der Bürgerkrieg zwischen Marius und Sulla. a) Das Wüten des Marius. flppian, Bürgerkriege I 70. 71. 73. Der Senat nahm alle Forderungen (Zinnas an und ließ ihn und Marius auffordern, in die Stadt einzuziehen; Ttlarius aber sagte mit höhnischem Lächeln, Verbannte bürsten ja die Stadt nicht betreten. Sofort veranlaßten die Tribunen einen Beschluß, wonach die Verbannung des Marius und aller berer, die unter dem Konsulat des Sulla bavon betroffen worben waren, aufgehoben würde. So hielten sie benn ihren (Einzug in die Stadt, dem alle mit Schrecken entgegensahen. Dem (Konsul) (Dctavius hatten (Einna und Marius eibliche Versicherungen gesanbt und Priester wie Seher vertünbet, ihm werbe kein Leib geschehen; seine Freunbe jeboch rieten ihm bringenb zur Flucht, er aber erklärte, nie werbe er als Konsul die Stadt verlassen. 3hnt schlug Tensorinus den Kopf ab und brachte ihn zu (Zinna; er war der erste Konsul, beffen Kopf auf dem Markte vor der Bebnerbühne aufgesteckt würde; später würden auch die Köpfe der anberen (Ertnorbeten aufgesteckt. Nun eilten sogleich Leute (nach allen Seiten), um die Gegner unter den Senatoren und Rittern aufzuspüren. Um die ertnorbeten Ritter kümmerte man sich nach ihrem Tode nicht weiter, die Köpfe der Senatoren bagegen würden sämtlich vor der Rebnerbühtte ausgestellt. Bei ihrem vorgehen empfanben jene Leute keine Scheu vor den Göttern, bachten nicht an den Unwillen der Menschen, fürchteten nicht die (Empörung, (die sie erregen mußten). Niemanb bürste einen der (Ertnorbeten bestatten, sonbern Vögel und k)unbe zerrissen die Leichen so hervorragenber Männer, fluch ertnorbeten die Marianer Angehörige der eigenen Partei, ohne irgenbtvie zur Rechenschaft gezogen zu werben, flnbere würden verbannt, bei anberen das vermögen eingezogen, anbete würden ihres Amtes entsetzt. Alle unter Sulla erlassenen Gesetze würden aufgehoben. Seine Freunbe würden ertnorbet, sein Haus zerstört und sein vermögen eingezogen, er selbst für einen Feind des vaterlanbes erklärt. Huch suchte man nach seiner Frau und seinen Kinbern, die aber glücklich entkamen.

7. Von 1198 bis zum Ende des Mittelalters - S. 15

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
4. Die Schlacht bei Dürnkrut (an der Itlarch) 1278 15 länger wartet er, mit Wucht reitet er 311; niemand hielt ihm stand, er zerspaltete die Hotte, wie ein Schneider mit der Schere ein Tuch zerschneidet. Und da er durchbrach, ward der Schall so groß, als wenn der Donner einen Wald vor sich niederbricht, vor diesem Sturme packte die Böhmen Grausen, und sie erschraken sehr. ((Es folgt dann bic auch in Grillparzers „König ©ttofars Dliick und (Ende" wieberkehrenbe, schlecht beglaubigte Erzählung von dem verrate des mitota von viebitz.) —Da der König von Böhmen sah, daß er feine Hilfe bei sich habe, wäre er aus der Stelle gern ans dem Strauße entkommen, mit dreien brach er' aus . . .; schnell sahen ihn viele, um die er es verdient hatte, daß sie ihm nicht hold waren, ... vor sich trieben sie ihn her aus der Schlacht auf den Plan. Da wollte mit ihnen fechten König ©ttofar, der herrliche (alle feine Begleiter fallen; er selbst kämpft heldenmütig weiter). — Da er keinen Frieden von ihnen zu erwerben vermochte, sprach er: „was soll euch mein Sterben, daß ihr mein Blut vergießen wollt? Bringet ihr mich eurem Herren lebendig gefangen, so ergeht es euch gut.". . .Huf die Rede achteten sie nicht. . .; sie stürzten den König vom Rosse . . . einer stach ihm in die Brust ein spitzes Schwert, daß man es auf der andern Seite sah ... . (Ein andrer sprach; „Ihr geltet mir den ©heim, Herrn Seifrieb von Rterenberg1; nur daran finde ich mein (Ergötzen, daß Ihr hier getötet werdet von meiner Hand." Niemand hielt ihn davon zurück, er stieß also zu und stach ihm das Messer bei dem halse nach unten. Davon tat er einen Fall für tot auf die (Erde.................... 5 Willebriefe der Erzbischöse von Mainz und Trier und des Pfalzgrafen bei Rhein. 22. August 1282. Mon. Germ. Const. Iii, 327. wir stimmen ausdrücklich bei und erteilen dazu unsre freie Einwilligung. daß er (König Rudolf) die Fürstentümer Österreich, Steiermark, Kärnten, Krain und die Mark mit allen ihren Rechten und Zubehörden, die er, einst dem Reiche entfremdet und verschleudert, mit vielem Schweiß und Blut unter die Gewalt des Reiches zurückgebracht hat, dem erlauchten Albrecht und Rudolf, seinen Söhnen, . . . übertrage und zu Lehen gebe, wenn immer es seines willens sein wird? Iv. Bus dem Lande des Deutschen Ordens. 1. Der erste vurgenbau im preuhenlande nach derlhronik des Peter vondusburg. Kötzschke, (Duellen 3. (Beschichte der oftbeutfchen Kolonisation 71 f. aus Scriptores rer. Prussic. I. Da die erwähnten Brüder des deutschen Hauses, nämlich Bruder Konrad und sein Genosse, im Lande Preußen, das ihnen schon lange vom Herzog von Polen1 übertragen war, nicht hatten, wo sie ihr Haupt hinlegten, gedachten 1 (Ein österreichischer flbliger und Gegner (Dttofars, der einige 3qhre vorher hingerichtet worben war. 2 ähnliche Willebriefe find durch die Kurfürsten von Löln, Branbenburg, Sachsen ausgestellt worben,

8. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 9

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
2 b) Hm Hofe ctttilas g sich aus den (Berichten der Platte nehmen sonnte, ohne von der Sessel-reihe aufzustehen. Und zuerst trat herein der Truchseß des Rttila; er trug eine Tafel voll Fleisch, und die Diener, welche allen aufwarteten, setzten nach ihm Brot und Zukost auf die Tische. Den andern Barbaren und uns wurden leckere (Berichte zugerichtet, welche auf silbernen Scheiben lagen, für den Rttila aber lag auf der hölzernen Tafel nichts als Fleisch. Mäßig erwies er sich auch in allem übrigen, denn den Männern des Mahles wurden goldene und silberne Becher gegeben, sein Trinkgefäß war von holz. Schlicht war auch sein (Bewand, es zeigte feine andere Sorgfalt, als daß es rein war - auch sein umgegürtetes Schwert und die Bänder der Barbarenschuhe, auch das Geschirr des Rosses waren nicht, wie bei den übrigen Skythen, mit Gold oder Steinen oder andern Kostbarkeiten geschmückt. Und als die Speisen des ersten (Banges verzehrt waren, standen wir alle auf, und nicht eher kam der Stehende in den Sessel, als bis nach der früheren Reihenfolge jeder einen vollen Becher wein, der ihm gereicht wurde, austrank und für Rttila heil erflehte. Rls er auf diese Weise geehrt war, faßen wir nieder, und jedem Tisch wurde die zweite Tafel ausgesetzt, welche andere (Berichte hatte, nachdem sich alle auch von diesen bedient hatten, standen wir auf dieselbe weise auf, tranken wieder aus und setzten uns. Rls es Rbend wurde, zündete man Fackeln an, und zwei Barbaren, welche dem Rttila gegenübertraten, sagten selbstverfaßte Lieder her, worin sie seine Kriegs* tagenden und Siege befangen. Ruf die Sänger schauten die Gäste, die einen freuten sich über die Gedichte, die andern dachten an ihre Kämpfe und wurden begeistert, manche aber weinten, denen durch die Zeit der Leib kraftlos geworden war und der wilde Mut zur Ruhe gezwungen. Rach den (Besängen trat ein narr ein, welcher Seltsames, Unsinniges und Rlbernes herausstieß und aller Gelächter erregte, nach ihm erschien Zerkon, lächerlich durch seine Häßlichkeit und sein Stammeln, denn er war zwerghaft, buckelig, krumm von Beinen, mit einer Hase, die so aufgestülpt war, daß man sie kaum vor den nafenlöchern sah. (Er erregte bei allen durch Aussehen, Tracht, Stimme und die zusammengestöppelte Reöe, welche Lateinisch, hunnisch und Gotisch durcheinander mengte, ein unauslöschliches Gelächter, nur dem Rttila nicht. Denn dieser blieb unverändert und sein Rntlitz ohne Bewegung, und weder im wort noch im Tun zeigte er Heiterkeit, außer daß er den jüngsten feiner Söhne, als dieser eintrat und zu ihm kam, an der Wange zog und mit freundlichen Rügen anblickte. Rls ich mich aber wunderte, daß er die andern Kinder nicht beachte und für dieses neigung habe, erzählte mein Tischnachbar, ein Barbar, welcher der lateinischen Sprache kundig war und mich zuvor ermahnt hatte, nichts von seinen Reden weiter zu sagen, bafj die Wahrsager dem Rttila verkündet hätten, sein Geschlecht werde herunterkommen, durch diesen Sohn aber wieder erhöht werden. Rls Quellensammlung 1,7: Rüljlmann, vom Beginn b. Völkerwanderung bis 911 2

9. Vorderasien und Griechenland - S. 37

1874 - Leipzig : Teubner
schlossen sie sich in ihre mit hohen Mauern umgebene Stadt ein, und Kyrus belagerte sie lange, ohne etwas ausrichten zu können. Da grub er, ohne daß die Babylonier es merkten, den Euphrat, welcher durch die Stadt floß, ab, so daß plötzlich das Wasser ausblieb und die Truppen des Kyrus durch das Flußbett in die Stadt eindringen konnten. Dies geschah in der Nacht, während gerade die Babylonier ein Fest feierten. Sie tanzten und schmausten und zechten, und dachten an keinen Feind. Da Plötzlich drangen die Perser herein und bemächtigten sich desjenigen Theiles der Stadt, der zunächst an dem Flusse lag. Und da die Stadt so groß war, so geschah es, daß diejenigen, welche weit vom Flusse ab wohnten, noch sorglos tanzten und schwelgten, während am Flusse Mord und Jammer und Wehklage war. So kam Babylon in die Gewalt des Kyrus, und das ganze babylonische Reich wurde dem Perserreiche hinzugefügt. Die Judeu, welche Nebukadnezar in die babylonische Gefangenschaft geführt hatte, ließ Kyrus auf Bitten des Propheten Daniel wieder in ihre Heimat ziehen, und er gab ihnen Geld, daß sie ihren Tempel zu Jerusalem wieder aufbauen konnten. 5. Des Kyrus Tod. 529 V. Chr. Bis hierher war Kyrus vou einem Siege zum andern geeilt, er hatte sich alle Völker des südlichen Asiens unterworfen vom Indus bis zum mittelländischen Meere. Sein stetes Glück machte ihn übermüthig und trieb ihn zu immer weiteren Eroberungen. Alle Welt sollte sich vor ihm beugen. In der Ebene östlich vom kaspischen Meere, am Aralsee wohnte ein rauhes, rohes Volk, kriegerisch und mächtig, die Massageten. Damals herrschte über sie eine Königin, mit Namen Tomyris. Kyrus wollte sich nun auch dieses Volk unterwerfen, und er schickte Boten an die Königin und warb um ihre Hand. Tomyris aber merkte, daß er nur nach dem Besitze ihres Landes strebe, und wies die Werbung zurück. Jetzt rüstete Kyrus sich zum Krieg und

10. Vorderasien und Griechenland - S. 41

1874 - Leipzig : Teubner
— 41 — der Einnahme der Stadt ließ Kambyses den gefangenen König, um ihn zu beschimpfen, in die Vorstabt setzen, nebst andern Aegyptiern, und er versuchte seine Seele aussolgenbe Weise. Er schickte des Königs Tochter, wie eine Selavin gekleibet, hinaus nach Wasser mit einem Wassereimer, und mit ihr noch anbre Jungsrauen aus den vornehmsten Häusern, ebenfalls im Sclavenkleib wie die Königstochter. Als nun die Jungfrauen mit Geschrei und Weinen an ihren Vätern vorbeikamen, schrien alle Väter laut und weinten mit, ba sie ihre Kinder in solchem Elenb sahen. Psammenit aber schaute hin und weinte nicht, sondern schlug stumm den Blick zur Erbe. Wie nun die Wasserträgerinnen vorüberwaren, schickte Kambyses den Sohn des Königs hinaus, mit 2000 andern Aegyptiern bcsselben Alters, alle mit Stricken um den Hals und mit Zäumen im Munbe. Diese würden hinausgeführt als Opfer der Rache und zum Entgelt für die Leute, welche auf dem schiffe des Kambyses durch die Aegyptier umgekommen waren. Denn die königlichen Richter hatten entschweben, daß für jeden Mann 10 von den ersten Aegyptiern gelobtet werben müßten. Psammenit sah sie vorübergehen, merkte auch, daß sein Sohn zum Tode geführt würde; aber während alle die andern Aegyptier, welche um ihn saßen, weinten und klagten, blieb er stille und machte es ebenso, wie bei feiner Tochter. Hub als auch biefe vorüberwaren, ba geschah es, daß ein ältlicher Mann, einer von den Freunben und Tischge-nofsert des Königs, in der Vorstabt an dem König und denen, die um ihn saßen, vorbeikam. Er trug ein ärmliches Bett-iergewanb und bat die persischen Soldaten um Almosen; benn er hatte all sein Hab und Gut verloren. Als den der König sah, weinte er laut und heftig, rief feinen Freund bei Namen und schlug sich das Haupt. Die Wächter, die bei dem König ausgestellt waren, um ihn zu beobachten, meldeten dem Kambyses, was Psammenit gethan. Kambyses wnnberte sich und ließ den Psammenit durch einen Boten fragen, warum er seine Tochter in solchem
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