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Schleimklumpen, die zu Tausenden und Millionen auf fast jeder Scholle
überall in diesem grenzenlosen Meere leben, das wir als das Reich des
Todes zu betrachten geneigt sind. Die Mutter Natur hat eine merk-
würdige Fähigkeit, überall Leben hervorzurufen; selbst das Eis hier ist
ein fruchtbarer Boden für sie. Als die Sonnenstrahlen auf die Oberfläche
des Eises größere Macht ausübten und den Schnee schmolzen, so daß sich
Tümpel bildeten, waren aus ihrem Grunde bald gelblichbraune Flecken
zu sehen, so klein, daß man sie anfänglich kaum bemerkte. Tag für Tag
nahmen sie an Größe zu und schmolzen, wie alle dunkeln Gegenstände
die Wärmestrahlen absorbierend, allmählich das darunter liegende Eis,-
wobei sie runde, oft mehrere Zentimeter tiefe Löcher bildeten. Diese
braunen Flecken waren die erwähnten Algen und Diatomeen. Sie ent-
wickelten sich im Lichte des Sommers rasch und pflegten den Boden der
Löcher mit einer dicken Schicht zu erfüllen. Doch gab es nicht nur
Pflanzen; das Wasser war auch von Schwärmen von kleinen Tierchen be-
lebt, meist Infusorien und Flagellaten, die sich von den Pflanzen nähren.
Ja, ich fand sogar Bakterien; also selbst diese Regionen sind nicht frei
von ihnen!
(Donnerstag, 27. September.) Ich habe beschlossen, daß von morgen
an, so lange das Tageslicht anhält, jeder täglich zwei Stunden, von
11 bis 1 Uhr, sich im Schneeschuhlaufen üben foll. Es ist dies not-
wendig. Wenn etwas passieren sollte, das uns zwingt, den Rückweg
über das Eis zu nehmen, so befürchte ich, daß einige von unserer Schar,
so ungeübt, wie sie jetzt sind, ein großes Hindernis für uns bilden
würden. Mehrere von ihnen sind Läufer ersten Ranges; fünf oder
sechs würden ebenfalls bald Vergnügen daran finden, wenn sie es lernten;
hätten sie einen weiten Marsch zu machen und wären ohne Schneeschuhe,
so würde es mit uns allen vorbei sein. — Von da ab pflegten wir regel-
mäßig in corpore aufs Eis zu gehen. Abgesehen davon, daß es eine
gute Übung war, war es auch ein großes Vergnügen; jeder schien gute
Fortschritte zu macheu, und alle gewöhnten sich an den Gebrauch der
Schneeschuhe auf diesem Terrain, obwohl sie auf den Unebenheiten zwischen
den Eishügeln oft genug zerbrachen; wir flickten und nieteten sie dann zu-
sammen, um sie bald wieder zu zerbrechen.
(Sonntag, 14. Oktober.) Ich lese von den unendlichen Leiden, die
frühere Polarforscher auf jedem Grade, ja auf jeder Minute ihres nördlichen
Kurses auszustehen gehabt haben; es erweckt innerlich beinahe ein Gefühl
der Verachtung für uns, die wir hier warm und behaglich auf dem Sofa
liegen und unsere Zeit mit Lesen und Schreiben, Rauchen und Träumen
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
148
Ii. Erdkundliches Lesebuch
Magen Steine enthielt, und zwar Granit und Hornblendeschiefer mit
Granaten. Bidlingmaier und Vahsel gingen auf die Schollen zu
magnetischen Messungen hinaus, mußten aber scharf im Auge behalten
werden, weil das Eis lebhaft trieb und seine Lagen verschob, so daß es
gegen 1 Uhr mittags schon Schwierigkeiten hatte, sie zurückzuholen; ich
selbst lotete und fand 3080 in. Daran schlössen sich Schöpf- und Tem-
peraturserien, welche die von früher her bekannte Wärmeschichtung im
Wasser des südlichen Eismeers derart bestätigten, daß unter der kalten
Oberflächenschicht in schnellem Übergang eine wanne Unterschicht folgt,
deren Temperatur dann gegen den Boden hin zunächst schnell und dann
immer allmählicher abnimmt bis zu etwa —0,3° am Boden, i Das
Wetter war herrlich, doch die Sonne blendete so stark, daß wir die Schnee-
brillen gebrauchen mußten. Die Bodenprobe hatte ausfallenderweise viel
Globigerinen und verhältnismäßig wenig Diatomeen.2 Die Gesteins-
partikel darin hatten meistens Geschiebeform, ihrem glazialen Ursprung
getreu; dazwischen aber fanden sich auch scharfkantige Brocken, die vul-
kanisch sein konnten.
Durch das Treiben des Eises waren wir allmählich so blockiert, daß
wir uns wenig bewegen konnten. Nur in Nw. sahen wir eine offene
Bucht und beschlossen, den Weg dorthin zu forcieren. Es ging sehr müh-
sam hindurch; doch die Schollen waren verhältnismäßig nicht groß und
wichen aus, wenn der „Gauß" sich in die Ritzen dazwischen hinein wühlte.
Auch waren sie vielfach morsch, zerbrachen leicht und lösten sich schließlich
in einen etwa 100 in breiten Streifen eines schwammigen Eises auf, wel-
cher keine Schwierigkeiten mehr bot. Um 10 Uhr abends hatten wir das
offene Wasser erreicht. Der folgende Tag sollte uns den endgültigen
Einzug ins Eis bescheren. Auffallend war, daß das Plankton hier
anderen Charakter hatte; Diatomeen waren fast verschwunden, Copepoden 3
erschienen. Auch Albatrosse umschwärmten das Schiff gleich wie Sterna,
Kaptaube und Prion,1 die sich ans offene Wasser halten. Wir verfolgten
im Laufe des Vormittags sw. Kurse und passierten der Reihe nach ver-
schiedene Zungen von lockerem Scholleneis; sie lösten sich von den fest-
liegenden Scholleneismassen los, in denen wir an den vorigen Tagen weiter
östlich gestanden hatten. Wir verfolgten den Rand der kompakten Masse
1 Vgl. die Verhältnisse im Nördlichen Eismeer, S. 137. — 2 Diatomeen sind
sehr kleine, kieselgepanzerte Algen; Globigerinen wie Foraminiferen und Radiolarien
gehören zu den Rhizovoden, winzigen Urtierchen, die aus jedem Teil ihrer Sckleim-
Masse Würzelchen wie Füße vorstrecken und zurückziehen können und meist in zierlichen
Kieselpanzern stecken. — 8 Kleine Krebse. — i Taubensturmvogel; Sterna s. S. 97.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T42: [Vogel Nest Junge Eier Schnabel Storch Taube Flügel Fuchs Frosch], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
180
Ii. Erdkundliches Lesebuch.
Fremdenstrom ihre Flur berührt. Dieser das Gebirge suchende Verkehr
mildert ein wenig den bedeutenden Abstand, der in den wirtschaftlichen Ver-
Hältnissen die Bewohner der Berge von den weit günstiger gestellten Sie-
delungen des Senkungsfeldes trennt.
Nur ein Zug des Naturbildes verbindet beide Naturgebiete zu gleichem
Verhängnis: die verheerende Kraft der gewöhnlich unscheinbaren, aber
nach kräftigen Güssen furchtbar anschwellenden Gewässer. Wie der Fort-
schritt der Besiedelung nach aufwärts sie bisweilen über die Höhengrenze
natürlicher Lebensfähigkeit hinausgeführt hat, so sind nach einer Zeit, die
hochwasserfreie, sichere Lagen für ihre Wohnplätze wählen konnte, spätere
Geschlechter in notgedrungener Verwegenheit an die Bäche selbst herab-
gestiegen und haben oft erst durch deren Einschränkung sich selbst die Grund-
läge einer Heimstatt zu schaffen sich erkühnt. Aber schon die ursprüngliche
Dorfanlage der mittelalterlichen deutschen Kolonisation hat ihre Häuser-
zeilen derartig an den Dorfbächen aufgereiht, daß die Berührungsflächen
des Hochwassers mit den Siedelungen um Vielfaches größer wurden, als
es bei einer fester geschlossenen, rundlichen Dorsanlage hätte geschehen
können. Diese starke Bebauung der Talsohlen beschränkt auch eins der
Abwehrmittel, die Anlage von Staubecken zur Aufspeicherung des Hoch-
wassers und planvoller Verwertung dieser Wasservorräte im Dienste der
Industrie, noch bestimmter, als es die Natur allein tut, auf den Berg-
rahmen der Grafschaft; selbst in ihm sind die dafür geeigneten Örtlichkeiten
spärlich genug.
Auch diese Aufgaben der Gegenwart lassen den Unterschied der wirt-
schaftlichen Kraft des Gebirges und des tiefer liegenden mittleren
Kernes der Grafschaft deutlich erkennen. Er wird großenteils gebildet
durch Senkungsfelder. Ihr Vorteil gegenüber dem Bergrahmen ruht nicht
allein in der geringeren Meereshöhe, der milderen Temperatur, den
mäßigeren Niederschlägen, sondern mit dem bedeutenden Alter dieser klima-
tischen Vorrechte steht auch eine günstigere Bodenbeschaffenheit in ursäch-
licher Verbindung. Die abtragende Wirkung der Atmosphäre hat auf den
Höhen des Bergkranzes die einst auch hier in weiter Ausdehnung entwickelte
Kreideformation bald vollständig beseitigt, bald wenigstens so weit, daß
ihre tonreicheren oberen Lagen verschwunden und hauptsächlich die Bänke
des Quadersandsteins erhalten geblieben sind; dagegen hat die in tiefere
Lage herabgesunkene Mitte der Grafschaft eine viel geringere Abfpülung
erfahren; die dem Pflanzenleben reichere Nährstoffe bietende oberste
(senone) Abteilung der Kreideformation, die sogenannten Schichten von
Kieslingswalde, sind nicht nur bei diesem Dorfe, sondern auch sonst in
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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65
Hauptstätten der Arbeitsteilung und dadurch der Arbeitsbesserung, der
Erfindungen. Steinkohlenreiche Striche werden große Städte erwachsen
lassen; denn sie sind der natürliche Boden der die Menschheit am stärksten
verdichtenden Maschinenindustrie; durch die Ausfuhr in kohlenleere Gegen-
den verteuern sich die Kohlen zu sehr, namentlich bei Landtransport. Alle
Siedlungsanlage und Stadtblüte uuterliegt geographischen Bedingungen,
größtenteils auch die menschliche Gesundheit: Krankheiten wie Gelbes Fieber
sind räumlich umgrenzt, folglich geographisch beeinflußt. Selbst der Be-
stand der Staaten ist nur dann von Dauer, wenn sich das Staatsgebiet
einem durch seine Natur einheitlichen Landraum anschmiegt; denn nur in
einem solchen hängen die Bewohner, selbst bei ungleicher Abstammung,
durch ähnliche Bedürfnisse und Bestrebungen näher zusammen und ver-
langen deshalb naturgemäß nach einheitlichem, staatlichen Schutz; darum
fallen so oft Länder, Nationen und Staatsgebiete räumlich miteinander
zusammen, und deshalb neigen Staatengebilde, die aus verschiedengearteten
Landräumen und uneinheitlichen Völkern durch geschichtliche Entwicklungen
zusammengeschweißt sind, ungleich mehr zu Zerfall als die von Natur in
sich zusammenhängenden.
Dauernd ist das Leben der Menschheit an geographische Bedin-
gungen geknüpft. Wir haben uns vor den schädlichen zu schirmen, sollen
die segensreichen durch Umsicht und Tatkraft verwerten. In der Vervoll-
kommnung dieser Doppelkunst wurzelt alle materielle Kultur, diese Er-
nährerin auch der geistigen Entwicklung.
§ 17.
Entwicklung des Welthandels.
Der wechselseitige Verkehr unter den Völkern wird hauptsächlich Vorbe-
dadurch hervorgerufen, daß ihre Länder gemäß ihrer veschiedenen Natur
und sie selbst gemäß ihrer verschiedenen Betriebsamkeit ungleichartige Handel.
Güter erzeugen, deren Austausch Sache des Handels ist. Der ruhige
Verkehr unter den Menschen wäre aber unmöglich ohne den Frieden,
der zunächst nirgends bestand, weil jeder in dem Fremden nur einen Feind
sah; folglich setzt der Verkehr gleichwie die Vervollkommnung der Ver-
kehrsmittel höhere Gesittung voraus. Deshalb ist das Bedürfnis zum
Handel zu den verschiedenen Zeiten ungleich entwickelt gewesen, hat auch
nicht die gleichen Waren betroffen. Der Wert des jährlichen Gesamt-
Umsatzes im Welthandel wird jetzt auf 125 Millionen Mark geschätzt.
Im Altertum beschränkte sich der lebhaftere Völkerverkehr wesent- Handel im
lich auf die Länder um das Mittelmeer und auf Sw.-Asien. Zwei Altertum,
Lampe, Erdkunde, Heft 4, k
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
72
I Zibritz der Allgemeinen Erdkunde.
Halbinsel, wenn man von einer zur anderen unserer beiden Meeresküsten
gelangen will, läßt die deutschen Ostseehäfen somit weit schneller als bisher
vom Kanal und der Nordsee aus anfahren und gestattet in Kriegszeiten
unserer Kriegsflotte freie Bewegung längs unserer ganzen Doppelküste,
ohne daß dänische Sunde durchfahren werden müssen.
2. Asien.
Vorderindien. Vorderindien allein hat durch die englische Regierung ein großes
Eisenbahnsystem empfangen. Bombay als Hauptausfuhrhafen steht mit
den beiden anderen wichtigsten Handelsplätzen Kalkutta und Madras in
Schienenverbindung. Netzartig ziehen sich bereits gewaltig lange Schienen-
wege über Dekan und Ceylon, dichter noch über das flache Hindostan,
das nicht nur hierin der Po-Ebene Italiens ähnelt. Auch für die Heeres-
bewegungen im Kriegsfall ist es wichtig, daß das ganze Indus- und
Gangesgebiet von Eisenbahnen durchzogen wird bis zur Festung Peschawar
am Fuß der Randgebirge von Afghanistan.
^Asien^ Außerdem hat nur noch das russische Asien mehrere wichtige
Eisenbahnlinien aufzuweisen. Die Jsthmusbahn durch Trauskau-
kasien über Tiflis nach Baku verknüpft die pontischen mit den kaspischen
Schiffahrtslinien und findet ihre wichtige Fortsetzung in der trans-
kaspischen Eisenbahn. Diese geht aus vom kaspischen Gestade schräg
gegenüber von Baku, zieht genau in der Richtung des Kaukasuskammes am
Fuß des nordpersischen Randgebirges nach So., biegt dann nach No. um,
durchzieht die Merw-Oase, überschreitet den Amu, wendet sich von Buchara
im Bogen ostwärts nach Samarkand und von dort mit einem No.-Zweig
nach Taschkent, mit einem längeren O.-Zweig zwischen den Tienschan-
ketten gegen den Nordfuß der Pamirplatte hin bis zum kleinen Orte
Andidschan. Sie erschließt also Turan von der kaspischen Westseite her,
wohin kein Flußtal leitet. Ein zweites Mal wird Turan noch unmittelbarer
an das russische Eisenbahnnetz angeschlossen, indem von Taschkent eine
vornehmlich militärischen Zwecken dienende Strecke, dem Sir folgend, um
das N.-Ufer des Aralsees herum nach Orenburg geleitet ist. Bedeu-
tungsvoller noch ist die transsibirische Eisenbahn, die das Eisenbahn-
netz des europäischen Rußland durch Südsibirien an das ostasiatische an-
schließt. Sie führt über Omsk und Jrkutsk nach der Mandschurei, durch-
mißt sie gegen So. bis nach Wladiwostok und entsendet innerhalb der
Mandschurei einen s. Zweig nach Port Arthur am Gelben Meer. Das
ist die längste aller Eisenbahnen der Erde, eine ostfestliche Pazifiebahn, an
die das nun endlich gleichfalls im Ausbau begriffene chinesische Eisenbahn-
system anwächst. Die Fahrt von Petersburg nach Wladiwostok (10 200 km)
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom]]
Extrahierte Personennamen: Turan Arthur
Extrahierte Ortsnamen: Nordsee Asien Bombay Kalkutta Madras Ceylon Italiens Peschawar Afghanistan Tiflis Baku Baku Kaukasuskammes Buchara Samarkand Taschkent Taschkent Orenburg Omsk Wladiwostok Petersburg Wladiwostok
126
Ii. Erdkundliches Lesebuch.
ab. Jeder sorgt nur für seinen Lebensunterhalt. Ehrgeiz und Wetteifer.
Vorwärtsbewegung existieren nicht. Da es aber keinen Stillstand gibt,
so schreitet das Volk auf denselben Bahnen stetig zurück, auf denen seine
Vorfahren fortgeschritten sind.
2. April. Die alte Fahrstraße geht in nw. Richtung fort. Es ist eine der
alten Kaiserstraßen, welche von Peking aus nach verschiedenen Teilen des
Reiches angelegt waren. Früher, als noch die Kaiser selbst zu reisen
pflegten, waren in bestimmten, sehr kurzen Entfernungen Stationen für
Pferdewechsel und Unterkunft; Flüsse und kleine Wasserrisse waren über-
brückt und die Straßen in guter Ordnung. Jetzt sieht man die Ruinen
der zum Teil wahrhaft großartigen Brückenbauten, und die Stationen
sind verschwunden; man erblickt nur noch in kurzen Abständen massive,
kubische Bauten von etwa 4 Metern im Geviert mit einer steinernen
Galerie und einem Wachthaus auf der oberen Fläche. Sie sind mit
großen Kalksteinquadern verkleidet und, wiewohl meist in Ruinen, doch
nicht ganz vernichtet. Sie dienten dazu, bei der Ankunft des Kaisers
Kanonen abzuschießen. Sechs Kaiscrreisen sollen auf dieser Straße ge-
macht worden sein.
Heute war das Fahren eine Tortur. Es ging meist über Karren-
felber1 von Kalkstein, das Fuhrwerk blieb in ewigem Stürzen und Stoßen.
Wären die Wagen nicht so massiv gebaut, so könnten sie das nicht eine
halbe Stunde aushalten; und doch geschieht fast alle Beförderung von
Fracht auf Schiebkarren. Die Leute ächzen und schwitzen unter der
schweren Arbeit. Die Last ist 299 — 399 Pfund und die Reibung be-
trächtlich. Dazu noch das ncm plus ultra von holprigen Straßen. Es
braucht hier meist zwei Mann zu einem Karren, und ist der Wind günstig,
wie heute, so wird ein Segel aufgespannt. Mich dauern oft die armen
Leute, die so schwere Arbeit für wenig Lohn tun müssen. Allein, sie
kennen nichts Besseres und scheinen ganz glücklich dabei zu sein. — Die
Oberfläche ist hügelig, die Hügel sind gerundet und steigen bis 199 m
über die Flußbetten an. Bis Sintai bestehen sie ans Konglomerat und
sind öde; hinter diesem Ort beginnt Ton und mit ihm eine schöne Land-
schaft, das fruchtbarste, reichste Gebiet, das ich bis jetzt in Schantung
gesehen habe.
5. Aprii. Das Tal von Tai-ngan-su ist sehr fruchtbar und zählt viele große
Ortschaften, die das Gepräge des Wohlstandes tragen. Die Stadt liegt
1 Karren sind mehrere Meter tiefe Rinnen, manchmal geradezu Schluchten,
welche namentlich durch den schmelzenden Schnee in Kalksteinflächen eingefressen sind.
Besonders häufig sind sie nahe der Schneegrenze in den n. Kalkalpen.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute]]
128
Ii. Erdkundliches Lesebuch.
Der Fuhrmann hält die Deichsel und gebraucht alle seine Kräfte zum
Hemmen und Lenken. Solche Flächen sind bis 15 m lang.
Ich suchte an dem Schutte vergeblich nach Gletscherspuren: auch
am härtesten Gestein waren keine Kritzen bemerkbar. Die Wasser in dem
Talweg fließen anfangs südlich, dann erreicht die Straße eine Wasser-
scheide, ungefähr 40 m über Tai-ngan, und nun bleibt das Gefälle
nördlich. Schon ehe man den Gneisboden verläßt, erweitert sich das
Tal, der Boden wird fruchtbarer, die Ortschaften sind größer und zahl-
reicher, das Betteln ist zu Ende. Das Tal wendet sich nach Norden.
Links besteht das Gebirge sortdauernd aus kristallinen, rechts aus
Sediment-Formationen; die Grenze ist ganz scharf. Der landschaftliche
Charakter ist dadurch außerordentlich pittoresk, und wäre ich Aquarellmaler,
so würden sich mir hier Gegenstände zu schönen Darstellungen bieten,
nan-fil In Tsi-nan-fu angelangt, bekam ich ein leidlich gutes Quartier mit
April, einem besonderen Hofraum, der neugieriges Volk abhält. Die Wohnung
ist mitten in der Stadt an einer belebten Straße. Merkwürdig ist die
geringe Breite der Straßen, in Anbetracht daß Tsi-nan-fu das Zentrum
eines bedeutenden Handels und Verkehrs ist, der auf Karren, Packtieren,
Schiebkarren und Scheiisis* geschieht. Schon gestern bei unserer Einfahrt
mußten wir mehrmals lange anhalten, um den vor uns aufgestauten
Strom ablaufen zu lassen. Zwei Strömungen von Fahrzeugen neben-
einander sind unmöglich, daher müssen die nach einer Richtung ziehenden
an bestimmten Stellen anhalten, um den Gegenzug passieren zu lassen.
Da alle Bewegungen in langsamem Tempo vor sich gehen, so erscheinen
die Straßen sehr lebhaft. Kaufläden mit den verschiedensten Waren, die
zur Schau gestellt sind, und langen Aushängeschildern drängen sich zu
beiden Seiten und wechseln mit Restaurants, Garküchen, Teehäusern,
Werkstätten usw. Die Straßen sind mit großen Steinen gepflastert, die
Häuser sind niedrig, der Anblick einförmig wie in den meisten chinesischen
Städten. Wie Peking ist auch diese Stadt reich an großen Bäumen, die
beim Überblick einer größeren Strecke wohltätig ins Auge fallen. Die
innere Stadt ist durch eine zweite Mauer von den Borstädten geschieden.
Nachdem ich durch längere Zeit fast nur die Physiognomie der Land-
bevölkerung gesehen hatte, fiel es mir hier auf. eine große Anzahl echt
südchinesischer Gesichter zu sehen. Der Kaufmannsstand vornehmlich ist
ein anderer Menschenschlag als der Tagearbeiter und Landbewohner.
Diese haben etwas, was wir als mongolisch oder tartarisch bezeichnen
1 Tragstühle.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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130 Ii. Erdkundliches tesebuch.
9. April. Heute früh machte ich einen Ausflug uach dem Hwanghö, der in
seinem neuen Bett 6 km von Tfi-nan-fu fließt. Das Dorf Lo-kou,
wo ich ihn erreichte, ist der Schiffahrtsplatz für diese Stadt und besteht
wesentlich aus großen, soliden Häusern reicher Kaufleute und Spediteure.
Der Ort hat dadurch einen substantiellen Charakter, und Tsi-nan-fu er-
scheint ihm gegenüber als ein großer Kleinhandelsplatz. Der Hwanghö
ist hier ein nngefähr 250 m breiter Strom mit gelbem, sedimentreichem
Wasser. Die Strömung beträgt etwa 21f2 Knoten.^ Die Ufer stehen
rund 7 in über dem jetzigen Wasserniveau; bei Hochwasser soll der Fluß das
ganze Bett erfüllen und zuweilen seine Ufer überschreiten. Die größte
Überschwemmung war vor mehr als zehn Jahren, eine kleinere vor drei
Jahren. Ich sah ein ganz neu erbantes Dorf auf erhöhten! Grund,
3 lmi vom Fluß abliegend, und hörte, daß die Bewohner sich aus dem über-
schwemmten Grund dorthin geflüchtet hatten. Es lagen hier viele Fluß-
schiffe, keine einzige Dschunke. Diese Flußschiffe fahren angeblich noch
500 Ii2 weiter stromabwärts bis Tie-mönn-kwan, wo die Waren auf Seeschiffe
umgeladen werden. Die Lente sagten, der Strom bei Lo-kön sei tief und
behalte die gleiche Tiefe bis Tie-mönn-kwann, was freilich mit den Schiff-
fahrtsverhältnissen nicht stimmt. Der Hwangho steht mit dem Großen
Kanal nach N. und S. in Verbindung, und die Schiffahrt auf diesem
soll bis Tientsin offen sein.
Die Ebene bei Tsi-nan-fn ist sehr fruchtbar. Sie besteht aus fein-
geschichtetein Alluvium von trocknem und lockerem, glimmerigem Lehm.
Sie ist ein wahrer Garten: die Saaten stehen üppig, Gemüse und Obstbau
blühen, soweit man davon in China sprechen kann.
Sehr merkwürdig war ein scheinbar vertrocknetes Wasserbett von
120 m Breite. Der Fußsteig führte am Rande hin, und es war ver-
lockend, aus dem Stanb ans den scheinbar harten Grund zu gehen. Der
Führer warnte uns, ihn zu betreten, da wir darin versinken würden. Es
klang absurd; aber er hatte es kaum gesagt, so sah ich schon Splingaert 3
neben mir einsinken und mußte ihn herausreißen.
1 Die an der Loggleine befestigten Erkennungsmarken, mit deren Hilfe man
beim Ablauf der Leine die Schnelligkeit des Schiffes feststellt. 2l/a Knoten würden
nahezu 5 km in der Stunde sein; etwas rascher geht der Rhein bei niedrigem Mittel-
wasser an Kehl bei Straßburg vorüber. — 2 10 Ii — 1 Stunde Weges, d.h. ans
schwierigem Gelände eine kürzere Strecke als auf leichtem, im Durchschnitt etwa 11i —1/2 km.
— 3 Ein junger belgischer Vlaeme, der bereits einige Jahre in der Mongolei und
in China weilte und geläufig chinesisch sprach. Seit der Schantungreise, bei der er
zum ersten Male v. Richthofen begleitet, blieb er bei ihm. Später heiratete er eine
Chinesin, trat in den Staatsdienst und brachte es zu einflußreichen Stellungen.
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Ortsnamen: Tientsin China Rhein Kehl Mongolei China
Berichte von Lntdeckungs- und Forschungsreisen, s. Serdinand V. Richthofen.
Ich machte eineil Abstecher nach den Kohlenfeldern von Putsüen. Die 12. April.
Franziskaner von Tsi-nan-fu haben dort einen Schacht. Der größte Betrieb
ist gegenwärtig 3 H westlich. Ein Versnch, die dortigen Verhältnisse zu
untersuchen, schlug vollständig fehl. Schon mehrfach habe ich die Er-
fahrung gemacht, daß Fremde dort am schlimmsten daran sind, wo viele
Arbeiter zusammen sind. Hier trafen wir eine größere Zahl als an irgend
einem früher besuchten Orte. Kaum waren wir bei den Gruben erschienen,
so umringten uns in dichtem Knäuel weit über tausend Arbeiter. Sie
streckten die Hälse, die hinteren drängten auf die vorderen, und diese lagen
in der Tat aus uns. Mit Mühe bewegten wir uns von der Stelle nach
einem Verwaltungshaus, wo wir Informationen erwarteten. Aber die
Menschenmenge drängte nach, und mehr und mehr wurden gewaltsam durch
die Tür in das Haus gepreßt, so daß wir Gefahr liefen, Gewalt brauchen
zu müssen, um nicht buchstäblich in dem kleinen Raum erdrückt zu werden.
Wir mußten das Haus wieder verlassen und bewegten uns als Zentrum
des Knäuels langsam von der Stelle. Es war wahrhaft schmerzvoll, am
Boden Pflanzenabdrücke liegen zu sehen und nicht einmal die Hand danach
ausstrecken zu können. Denn schon warnten uns zwei oder drei Ver-
nünftige, die sich uns als Freunde zugesellt hatten, daß Gefahr drohe,
und zogen uns an den Röcken fort, da jede Minute Verzögerung die bis
dahin unschnldige Aufregung zum lauten Toben und zu Gewalttätigkeiten
steigern konnte. Es blieb nichts übrig, als ihnen zu folgen, mit uns die
immer lauter werdende Menge. So kamen wir im benachbarten Dorf an,
wo unsere Freunde uns plötzlich in ein großes Portal zogen. Die Menge
drängte nach, aber nur wenige waren eingedrungen, als es mit Anstrengung
gelang, die festen Tore zu schließen und zu verriegeln. Draußen tobte die
Menge fort und versuchte, die Tore zu erbrechen, aber vergebens, und nach
und nach verzog sich der größere Teil. Wir befanden uns in der Residenz
eines reichen Grubeneigentümers, der uns sehr artig behandelte.
Bis Tschang-schan folgten wir heute der Straße nach Tschifu; von 13. April,
dort gingen wir südlich ab, um im Siau-fu-Tal aufwärts nach Po-schan
zu gehen. Die erste Strecke Weges ist interessant. Ostlich von Tschang-
schan-hsien erhebt sich mitten aus der Ebene ein großes verzweigtes Ge-
birge mit starren Gipfeln zu 600 m Höhe. Der höchste Gipfel wird hier
der Tschang-schan genannt. Die Berge find felsig und wild, mit schroffen
Graten und steinigen Abhängen, obwohl kühne Felsformen fehlen. Nach-
dem die Straße den Ostfuß des Tschang-schan verlassen hat, betritt sie eine
weite Verebenung, in der mehrere Kreisstädte gelegen sind. Schon diese
Anhäufung großer Städte und die Kleinheit der Verwaltungsdistrikte be-
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Extrahierte Personennamen: Sribtjof_Nansen Fridtjof_Nansens Fridtjof_Nansen August
Extrahierte Ortsnamen: China Garküchen Leipzig Norwegen