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1. Alte Geschichte - S. 104

1890 - Berlin : Weidmann
Afrika (Karthago?), Rhetor, dann getauft und 248 Bischof von Karthago, 258 enthauptet. Er bestritt den Primat des römischen Bischofs und schrieb u. a.: ‘de unitate ecclesiae’, d. h. von der alleinseligmachenden Kirche. 300 Arnobius, christlicher Popularphilosoph: Adversus nationes. Lactantius Firmianus aus Italien, Rhetor in Bithynien, f in Trier ca. 330, christlicher Popularphilosoph, der christliche Cicero genannt. Schrieb: ‘de mortibus persecutorum'; ‘Institu-tiones divinae’ u. a. 360 Sex. Aurelius A ictor aus Afrika, Historiker: ‘Origo gentis Ro-manae’, ‘Caesares’ u. a. 370 Eutropius, schrieb im Aufträge des Kaisers Valens: ‘Breviarium romanae historiae’. 370 Ammianus Marcellinus aus Antiochia, höherer Officier und an den Germanischen Feldzügen teilnehmend, setzte Tacitus fort (96—378): seine ‘Rerum gestarum libri Xxxi’ nur z. t. erhalten. 370 Ambrosius aus Gallien, seit 374 Bischof von Mailand. Begründer des Kirchengesanges: 12 Hymni in iambischen Dimetern. 340—420 Hieronymus aus Dalmatien; schrieb: ‘de viris illustribus d. h. über berühmte Kirchenschriftsteller, und übersetzte die o_. ,0. . Blbel (Vulgata) und die Chronik des Eusebius (o. S. 94 u.). 354—430 Aurelius Augustinus aus Tagaste in Afrika, Rhetor in Karthago und Rom, seit 395 Bischof von Hippo. Schrieb u. a. ‘de civi-tate Dei’. Vgl. o. S. 96 zu 430. 400 Sulpicius Severus aus Gallien: Chronica u. a. 410 Paulus Orosius aus Tarragona, schrieb, von Augustin aufgefordert, in apologetischer Absicht eine Weltgeschichte von Adam bis 417’. ooo Priscianus Caesariensis aus Mauretanien, berühmter Grammatiker, lebte als Lehrer in Constantinopel: ‘Institutions grammaticae’! 510 Magnus Aurelius Cassiodorus Senator aus Scyllacium (Squillace), hoher Beamter von grofser Gelehrsamkeit unter Theodorich d. Gr., ging zuletzt in ein Kloster. Er gab von ihm verfafste Acten-. „ stücke heraus: Variarum (sc. epistularum) libri Xii. 475—525 Boetius, der letzte römische Philosoph, hochgeehrt von Theoderich, aber später verleumdet und hingerichtet: ‘de consolatione philosophiae’, in der Kerkerhaft geschrieben. Nachtrag zu S. 15. Als ein bedeutungsvoller Schritt auf dem in § 13 S. 15 angedeuteten W ege der Kultur zur Organisation der Menschheit werden die Erlasse Kaisei Wilhelm Ii. vom 4. Februar d. J. über die internationale Regelung der Arbeiterfrage anzusehen sein. Auf die Notwendigkeit einer Weltökonomie gegenüber der Nationalökonomie, die immer nur einen einseitigen Standpunkt einnehmen kann, hat bereits 1883 Constantin Frantz in seinem Buche die Weltpolitik (Chemnitz, 3 Bde.) hingewiesen. Druck vou G. Bernstein in Berlin.

2. Alte Geschichte - S. 103

1890 - Berlin : Weidmann
— 103 — 62—113 C. Plinius Secundus der Jüngere aus Novocomum in Ober-Italien, Neffe und Adoptivsohn des Naturforschers, angesehener Anwalt, 100 Consul, dann Legat in Bithynien, von wo er über die Christenverfolgung berichtet, verfafste Briefe (9 Bücher) und einen Panegyricus auf Trajan. 117—211 Iv. Zeit de» Archaisieren» und Eindringens fremder, namentlich afrikanischer Elemente. 75—140 C. Suetonius Tranquillus, Freund des jüngeren Plinius, Magister epistularum des Hadrian: Vitae Xii Caesar um (von Cäsar bis Domitian) unter Benutzung guter Quellen; kurze Vitae des Terenz, Horaz, Lucan. 120 Julius Flor us: Epitome de T. Livio b ell o rum omnium annorum Dcc. 140 M. Cornelius Fr on to (f ca. 170) aus Cirta, berühmter Redner und Stifter einer altertümelnden Rednerschule, Lehrer des M. Aurel, an den er noch erhaltene Briefe schrieb. 150 A. Gell i us, Schüler des Fr onto, verfafste ‘Noctes attic ae’, die für lateinische Sprache und Altertümer wichtig sind. 160 Gaius (f ca. 180), Rechtsgelehrter: Institutiones. 170 L. Apuleius aus Madaura in Afrika, Philosoph und Rhetor. Schrieb u. a. den Roman ‘der goldene Esel’ oder ‘Metamorphosen’, darin das Mährchen von Amor und Psyche. 170 M. Minucius Felix aus Afrika, christlicher Popularphilosoph und Apologet, verfafste den Dialog Octavius. 200 Q. Septimius Florens Tertullian aus Karthago, gleichfalls christlicher Apologet, schrieb: Apologeticus, — de spectaculis, — de pa 11 io, — ad nationes, — adversus Marcionem u.a. 210 Aemilius Papinianus, Jurist und Praefectus praetorio, bezeichnet als j uris asylum et doctrinae legalis thesaurus, Vormund des Caracalla, von diesem 212 ermordet. 210 Domitius Ulpianus, Jurist und Praefectus praetorio (228 von den Praetorianern ermordet). 211 — 600 V. Verfall der Schrift-, Herrschaft der Vulgärsprache. 1) Poesie. 310—390 Dec. Magnus Ausonius aus Burdigala (Bordeaux), Rhetor, Lehrer des Gratian, später Praefectus praetorio, schrieb u. a. die ‘Mosella’. 390 Aurelius Prudentius Clemens aus Saragossa, bedeutendster christlicher Dichter, Nachahmer des Horaz. 400 Paulinus No 1 anus aus Burdigala, Verwandter und Schüler des Ausonius, 378 Consul, 409 Bischof von Nola: Carmina und Epistulae. 400 Claudius Claudianus aus Alexandria, Freund des Stilicho, bedeutender Dichter; schrieb: de laudibus Stilichonis, — in Ru-finum, — de raptu Proserpinae u. a. 450 C. Sollius Apollinaris Sidonius aus Lyon, seit 472 Bischof von Clermont: schrieb panegyrische Epen, Elegieen u. a. 550 Venantius Honorius Clementianus Fortunatus, Bischof von Poitiers, schrieb Hodoeporicum, d. i. eine Moselreise, u. a. 2) Prosa. 280-310 Scriptores historiae Augustae (Zeit von Hadrian bis Numerian 117 bis 283). 250 Thascius Caecilius Cyprianus, der Heilige, Schüler Tertullians, aus

3. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 255

1789 - Leipzig : Weidmann
Geschichte der Franzosen. 6 Zeitk. 255 - bcyoen Pattbeyen dienten einander wechsels- weise )ur Scl)ärfnng des X7adboenier.fi und des Prüfung menschlicher Meinungen in Religrons- snchen. Und da die Protestanten hierinne nur wenig gebunden waren: so klarten ihre Lehrer und Schriftsteller, worunter Johann Daille oder Dalläus, Johann Tlaude, und Samvel Bo- cbarr einige der vornehmsten waren, die gesumm- te Religionswissenschaft mit erncr Freymülhigkeit auf, die ihren römischkatholischen Mitbürgern fehlte, und doch so unentbehrlich war. Allein die Geistlichkeit der letzter» verhinderte es leicht, daß diese Freyheit in ihrer Gemeine nicht überhand nahm, und schlug endlich, mit der königlichen Macht bewaffnet, die Reformirren gewaltsam jtt Boden. Eben so gicng es mit andern Vorthei- len, welche den römischkatholischen Franzosen selbst eigen waren. Es entstand unter ihnen ei- ne Parthey, die sanseniftifche, welche recht er- Iansegh genilich die Berichtigung oeslehrbegrrffs, und auch dasxdachsthum Ser Theologie ihrer Lie. che, zur Absicht batte. Die zween schon ge- nannten scharfsichtigen und beredten Männer, Arnaud, ihr Anführer, und Nicole, ingleichen mit ihnen Sacy, Guesnel, und andere mehr, schrieben wirklich freier uns gründlicher über die Verbindlichkeit aller Christen, die heilige Schrift zu lxsen, über manche Theile der christli- chen Sittenlehre, über die Unabhängigkeit des Geistes von menschlichen Befehlen, welche Christen anständig ist, und über andere wichtige Materien, als

4. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 257

1789 - Leipzig : Weidmann
Geschichte der Franzosen. 6 Zeikr. 257 halben Weg ihrer Laufbahn kamen: so leisteten doch die besten unter ihnen, wie Mabillon, Simon, Montfaucon und Hüer, oder. Hue- tius, desto mehr auf derselben. Xiii. Diese und andere der gelehrtesten fran- Alter/ zösischen Theologen hatten sich hauptsächlich da- durch einen großen Vorzug borgen übrigen Lch- schichrbe- rern ihrer Kirche erworben, weil sie die alten Grie- chen und Römer zu Führern des richtigen Ge-tik, und schmacks, der Auslegungskunst, und vieler an- m* dern Fertigkeiten oder Übungen gewählt hatten. Eben diese wohl unterhaltene und genützte Be- kanntschaft mir Sen Alten, die sich in einer Men- ge Nachforschungen, Übersetzungen Und Nach» ahmuugen ihrer Schriften zeigte, wurde über- haupt die Stütze der wahren Gelehrsamkeit bcy den Franzosen dieser Zeit. Dü Lresne, Daillant, Menage, und viele andere ihres glei- chen, lehrten dieses durch ihr Beyspiel. Frey- jlich chatte die gedachte Bekanntschaft und Nach- ahmung nicht überall ganz den erwünschten Ein- fiuß. So war den Franzosen bereits vor eini- ger Zeit in der Geschicktbeschreihung Thnanus als ein vortreffliches Muster vorgegangen: zwar nur in der lateinischen Sprache; aber das zu ei- ner Zeit, da die französische noch viel zu roh für den hohen Attstand der Geschichte war. Jetzt, da sie desselben würdiger geworden war, erreichte doch kein Franzose jenen großen Mann vollkom- men an scharfsinniger Beurtheilung, unpartheyi- scher Mäßigung, und edler historischer Schreib- Iv Theift R ürk.

5. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 191

1789 - Leipzig : Weidmann
Geschichte der Franzosen. 4 Zelte. 191 der Alterthümer ein. Franz Vatablus, einvatablus. Lehrer auf der Pariser hohen Schule, weckte die 3* Bekanntschaft mit der hebräischen Sprache, und dadurch die gelehrte Erklärung eines Theils der heiligen Schrift, wieder auf. Eben daselbst erwarb sich Johann Lerne!, der bic alten grie« Ferne!, st. chischen Aeróte mit scharfsinnigen Veodachtun-^2-r5;8. gen, die er selbst r.nstellre, sehr wohl zu nützen wußte, uni die Verbesserung und geschickte Aus- übung der Arzrie^missenschaft viele Verdienste. Die Gelehrsamkeit überhaupt hatte dein Robert Etienne, auf lateinisch Roberkus Stephanus, ei-Rvb. Ste- nern überaus gelehrten Buchdrucker in der gedach.^^"^^' ten Hauptstadt, so viel zu danken, als wenigen Gelehrten, die damals in Frankreich zahlreich ge« nug aufstanden. Zum Glücke für die Wissen- schaften waren zu dieser Zeit, und noch lange nachher, der einsichtsvolle Schriftsteller, der Ducbbänoler und Buchdrucker oft in Einee Person verbunden. Einer der ersten und berühm- testen von dieser Art war Stephanus. Seine Ausgaben von Hauptwerken in mehrern Gattun- gen der Gelehrsamkeit, und seine eigenen nützli- chen Schriften, werden unter andern auch wegen des vorzüglich schönen und richtigen Ausdrucks noch hochgeschätzt. Am langsamsten gieng eö mit der Verfeinerung der Sprache Oec Franzo- sen, und ihrer Anwendung auf die sinnreichen Künste. Sie blieb noch eine geraume Zeit rjruh uno ohne wohlklang; man sprach alles aus, wie es geschrieben wurde; und der edlere Ge- schmack

6. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 298

1789 - Leipzig : Weidmann
298 Hhauptth.neueregesch.x Buch. die Sitte» der Menschen verdorben hätten.' Er säere überall Zweifel bin, und untergrub den Grund der gemeinnützlichsten Lehren. So prieö er zwar die Sittenlehre des Christenthums mit heißer Bewunderung; aber von dem eigentlichen Glauben, auf welchen sich dieselbe stützt, und von der heiligen Schrift selbst dachte er nur gering- schätzig. Er ist also zwar ein Schriftsteller, von dem man vieles lernen kann, sollte es auch nur durch die Uebung im Nachdenken seyn; ge. gen welchen man aber auch sehr auf seiner Hut seyn muß. — Auch an einer zahlreichen Ge- sellschaft von sehr anmuthigen und unterhalten- den Dicktern hat es den Franzosen in diesem Zeit« alter nicht gefehlt- wenn gleich die meisten nur ln den leichtern Gattungen ihrer Kunst sich her. vorthaten. De la Motte, Gresiet, und ande« re, die zum Theil schon in den letzten Jahren Ludwigs des Vierzehnten berühmt wurden, wie Fonrenelle, gehören darunter. Insonderheit haben sehr viele für die Schaubühne gearbeitet, die in Frankreich so beliebt ist, daß Personen von fast allen Standen dieselbe in ihren Häusern nach, ahmen; deren bezahlte und öffentliche Schauspie, ler jedoch, vermöge eines alten kirchlichen Vor- urtheils in eben diesem Lande, von dem ganz ehr. lichen Begräbnissen anderer Römischkatholischen ausgeschlossen sind. Unter diesen Dichtern hat Desrouches das feine Lustige und Lächerliche mit dem Lehrreichen und Einnehmenden überaus ge. schickt verbunden. Seine Lustspiele: der junge Mensch, welcher die Probe aushält, und dev Ruhm-

7. Der deutsche Kinderfreund - S. 181

1851 - Berlin Leipzig : Weidmann Reimer
181 und der heiligen Schrift. Kampfe die Freiheit, die es auch 130 Jahre unter der Herrschaft dieser Makkabäer behielt, worauf es unter die Botmäßigkeit der Römer kam, die eine andere Fami- lie, die Herodianer genannt, auf den Thron setzten, doch ohne ihr große Gewalt zu verleihen. In den letzten Regierungsjahren des grausamen Herodes des Großen wurde Jesus Christus geboren. Dies ist der Hauptinhalt der historischen oder Ge- schichtsbücher des alten Testaments, nämlich der Bücher Mosis, Josua, Ruth, Richter, Samuels, der Könige, der Chronica, Esra, Nehemia. Die übrigen sind Lehr- bücher, und zwar dichterische, nämlich das Buch Hiob, die Psalmen, (eine Sammlung von 150 Gesängen) die Sprüche Salomo's, der Prediger Salomo, das hohe Lied Salomo's, und prophetische Schriften, 17 an der Zahl, welche man in die großen und kleinen Propheten theilt. Die prophetischen Bücher enthalten kräftige Ermahnungen zur Treue gegen Jehova, Warnungen vor Abgötterei, Klagen über Gottesvergessenheit des Volks, Ankündigungen göttli- cher Strafen, und Aufforderungen zur Besserung. Daniel schrieb sein Buch während der Babylonischen Gefangenschaft: Haggai, Zacharia und Maleachi schrieben nach der Rück- kehr der Juden. Dem alten Testamente sind noch die apo- kryphischen (geheimen) Bücher angehängt, zu welchen die Ge- schichtsbücher Tobias und der Maccabäer und die Lehrbücher Buch der Weisheit und Jesus Sirach gehören. Allgemein hatte sich, als die Bedrükkung immer größer wurde, das Sittenverderbniß immer höher stieg, unter ..den Juden, und selbst unter benachbarten Völkern, der tröstende Glaube verbreitet, daß aus Davids Familie ein Retter aufstehen, und den Untergang von seinem Volke abwenden werde. Man legte diesem Retter den Namen Messias oder Christus bei, d. h. Gesalbter, weil man einen Helden erwartete, der ein mächtiges Reich aufrichten werde. Endlich erschien wirklich der so lange erwartete Retter; er wurde in der Stadt Davids, in Bethlehem, von der Maria, einer Jungftau aus Davids Geschlecht, geboren, und ihm ging ein Mann voran, der durch Fröm- migkeit, Eifer und Sttenge den alten Propheten sich gleich stellte, Johannes der Täufer genannt, der an den Ufem des Jordans die Besseren des Volks um sich versammelte, und sie durch eine Taufe, d. h. durch feierliche Untertan-

8. Historisch-politisches ABC-Buch - S. 42

1907 - Berlin : Weidmann
42 Epigraphik — Erbuntertänigkeit. zifferung und Erklärung von Inschriften auf Gebäuden, Säulen, Grabsteinen usw. Die Inschriften des griechisch-römischen Altertums sind zum großen Teil gesammelt in den Riesenwerken des corpus inscriptionum Graecarxim und des c. i. Latinarum, b. H. Sammlung der griechischen bzw. lateinischen Inschriften. Episkopal Kirche (griech.-lat. epi-scopus — Bifchof, eig. Aufseher), die anglikanische Kirche, welche die bischöfliche Verfassung aus der kath. Zeit beibehalten hat (ähnlich wie in Schweden, Norwegen und Dänemark). (Episkopalstem, 1. im kath. Kirchenrecht die Ansicht, daß die Gesamtheit der Bischöfe und die allgemeinen Konzilien über dem Papste stehen (Gegensatz: Papalsystern); 2. im prot. Kirchenrecht die Ansicht, wonach der Lanbesherr der oberste Bischof (summus episcopus) der Lanbeskirche ist. Epistolae obscurorum vi-rorum — Briefe unbekannter Männer (Gegenstück zu den Epistolae clarorum virorum. den Briefen berühmter Männer, b. H. aller beutfchen Humanisten an Reuchlin, die biefer 1514 veröffentlichte), gewöhnlich übersetzt: Briefe der Dunkelmänner, Finsterlinge. Es sinb erbichtete Schreiben von Mönchen an den Kölner Humanisten Ortuin Gratius, einen Gegner R euch lins. Ihre wirklichen Verfasser waren kirchenfeinbliche Humanisten, wie Ulrich von Hutten, welche daburch, daß sie die Mönche in barbarischem Latein ihre Ansichten vortragen und über anzüg- liche Dinge berichten ließen, die kirchlich-scholastische Lehrweise und die kirchlichen Einrichtungen der Lächerlichkeit preisgeben wollten. Sie erschienen kurz vor dem Auftreten Luthers (1515 u. 17). Epoche, griech., = Anhalten, Hemmung, sobann der Haltepunkt ober Zeitpunkt, mit dem ein neuer, eigenartiger Abschnitt der Geschichte beginnt, weiterhin dieser Abschnitt selbst, wie in dem Goethe-schen Wort: „Von hier [der Kano-nabe von Valmy] und heute [20. Sept. 1792] geht eine neue Epoche der Weltgeschichte aus". Erbämter, Ämter, welche in einer Familie forterben, insbes. am Hofe des deutschen Königs und später auch an den Fürsten Höfen die Ämter des Truchsessen, Marschalls, Kämmerers und Munb-schenken; im Reiche hatten sie die Vertretung der sog. Erzämter (s. b.); so z. B. war der Graf von Pappenheim Reichserbmarfchall, der Graf von Limburg Reichserbmunbfchenk (vgl. Uhlanbs Gebicht, Der Schenk von Limburg). Erbkaiserliche Partei, die Partei der Frankfurter Nationalversammlung (1848/49), die ein mit der preußischen Königskrone verbun-benes, erbliches Kaisertum für Deutfchlanb wünschte. Vgl. Klein-beutsche. Erbuntertänigkeit, die Gutshörigkeit der Neuzeit, die milbeste Form der Leibeigenschaft (f. b.), des. seit dem Ende des 16. Iahrhs. in dem agrarischen Osten Deutsch-lanbs, und zwar in den Länbern der böhmischen Krone (Böhmen, Mähren, Schlesien), wo sie bereits

9. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 129

1789 - Leipzig : Weidmann
4 Abschn. Geschichte der Neapolitaner. 12 9 zweyt?n im dreyzehnten Jahrhunderte, Petvus de Vineis, elnehanprstclle etnnimmt. Mildem fünfzehnten und sechzehnten Iahrbunserte entstand auch daselbst durch die Wiederherstel- lung der wahren Gelehrsamkeit, inglcichen der Freyheir Zu denkest und zu untersuchen, ein neuer und edlerer Eifer für Sie Wissenschaften. Die beydcn trefstichen Dichter Sannazacio und Tas. so waren Neapolitaner, der schatzbare Geschicht- schruber Fazetlo trat in Sicilien auf. Auch die Vßabiexey, die Baukunst, und die andern ver- wandten Künste, gelangten fetzt in diesen Lan- dern zu einer merklichen Vollkommenheit. Schon hatte cs das Ansehen, daß die Neapolitaner in- sonderheit aus der allgemeinen Verbesserung oea Lhristentbums, die i,n sechnzehnren Iahrhun- Secte unternommen ward, wichtige Vorthelle für ihren Verstand, ihre Religion, Gelehrsamkeit und Eilten ziehen würden. Denn viele der angese- hensten unter ihnen nahmen Sie geöadne Ver- besserung gleich in den ersten Zeiten ihres Ur- sprungs willig und dankbar an. Allein See Fortgang derselben wuröe gar bald durch die schärfsten Gesetze und Drohungen der Landesfür- sten, auch durch Verfolgungen der Papste und der ihnen getreuen Geistlichkeit, unrerorückt. Die Neapolitaner haben zwar einen kleinen Schrat- ten von Freiheit in Religionssacken dadurch behauptet, daß sie stch in den letzten drittehalb- hundert Jahren allemal sehr muthlg wisersetz- ten^ so ofr die Geistlichkeit das Ketzer, und Blut- Iv Tbeil. 3 gerich-

10. Fortsetzung der neuern Geschichte - S. 192

1789 - Leipzig : Weidmann
Rabelais, st- >m I. i;;z. hindert aber den Fortgang der Kir- chenver- befferung. 2. 1522. >92 Ii Hñuptth. Neuere Gesch. X Buch. schmack konnte nicht bis zur Beredtsamkeit und Dichtkunst durchdringen, die man ohnedieß lie- der in der lateinischen Sprache, worinne so Herr, liche Muster derselben vorhanden waren, versuch- te. Zwar erlangte Loan; Rabelais, ein Arzt, und zuletzt ein Geistlicher, durch seinen Witz und einen mit treffenden Spöttereyen über die Thor« heiten seiner Zeiten angefüllte'.z Roman, ausneh. wenden Beyfall; aber seine belustigenden Ein- falle sind oft so grob, als seine Sprache. Iv. So viel Antheil unterdessen Franz der Erstean diesem erwünschten Fortgänge, oder viel- mehr neuen Leben der Wissenschaften und feinen Rünste in seinem Reiche hatte; so hinderte er sie doch selbst wiederum, noch mehr zu wach, sen, und ist also nur zurhalfte würdig, ihrva. ter zu heißen. Er begriff nicht, daß die Reli- gionswissenschaft, wie sie bis dahin gelehrt wor. den war, einer eben so strengen Verbesserung be- dürfe, als andere Theile der Gelehrsamkeit; und daß diese vergebens zu blühen anfiengen, wenn jene noch unter knechtischer Denkungsart, Un. wissenheit und Aberglauben begraben läge; weil durch diese Feinde des menschlichen Verstan- des die freyern Untersuchungen und Entdeckun- gen der Gelehrten überhaupt bald unterdrückt werden müßten. Als daher die Rirchenverbes- serung kurz nach dem Antritte seiner Regierung aus Deutschland, sich auch in Frankreich verbrei- tete, und viele Freunde daselbst bekam: suchte der König seinen Unterchanen gerade das schätz- barste
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