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1. Die Grundzüge der Geographie - S. 21

1904 - Braunschweig : Westermann
— 21 — I. Das Königreich Preußen. Das Königreich Preußen erstreckt sich über die ganze § 17. norddeutsche Tiefebene von jenseit der Weichsel bis über den Rhein, nur seine südlichen und westlichen Gebiete greifen in das mitteldeutsche Bergland ein; es umfaßt 350000 qkm mit 34 Mill. Einwohnern, von denen etwa zwei Drittel evangelisch, ein Drittel katholisch sind. Preußen zerfällt in zwölf Provinzen mit sechsunddreißig Regierungsbezirken. 1. Provinz Ostpreußen mit zwei Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Königsberg. Königsberg am Pregel, Haupt- und Residenzstadt und Kiönungsstadt der preußischen Könige, Universität (188000 Einw.); Memel am Ausfluß des Kurischen Haffs nahe der russischen Grenze. b) Regierungsbezirk Gumbinnen. Gumbinnen, Insterburg am Pregel, Tilsit an der Memel. 2. Provinz Westpreußen mit zwei Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Danzig. Danzig an der Weichsel (141 000 Einw.), eine der altertümlichsten Städte Europas, starke Festung und Marinestation; Elbing in der Nähe des Frischen Hafts; Marienburg an der Nogat mit dem restaurierten H ochmeisterschloß. b) Regierungsbezirk Marien wer der. Marienwerder, Graudenz und die starke Festung Thorn liegen sämtlich auf dem rechten Weichselufer. 3. Provinz Brandenburg mit zwei Regierungsbezirken und der Stadt Berlin. a) Berlin, die Hauptstadt der Monarchie und des Deutschen Reiches, liegt zu beiden Seiten der Spree, zählt gegenwärtig 1 900 000 Einwohner, ist reich an großartigen Monumentalbauten und Denkmälern, der Hauptknotenpunkt des mitteleuropäischen Eisenbahnnetzes und der erste Platz Deutschlands in Bezug auf Wissenschaft, Kunst und Binnenhandel. b) Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam, zweite Residenzstadt, in herrlicher Lage an der Havel mit zahlreichen königlichen Schlössern in der Umgebung (Sanssouci, Neues Palais, Marmorpalais, Babelsberg); Charlottenburg an der

2. Die Grundzüge der Geographie - S. 23

1904 - Braunschweig : Westermann
— 23 — b) Regierungsbezirk Merseburg. Merseburg, Halle, Universität, und Naumburg, alle drei an der Saale; nach dem Harze zu Eisleben, Luthers Geburtsstadt. c) Regierungsbezirk Erfurt. Erfurt vor dem lhu-ringerwald; Nordhausen, südlich vom Harz. 8. Provinz Schleswig-Holstein mit nur einem Regierungsbezirk. Regierungsbezirk Schleswig. Schleswig an der Schlei und Flensburg an der Föhrde gleichen Namens in Schleswig; in Holstein Altona an der Elbe (162 000 Einw.) und Kiel (Kriegshafen) an der Föhrde gleichen Namens. Insel Helgoland. 9. Provinz Hannover. mit sechs Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Hannover. Hannover an der Leine (236000 Einw.), die Hauptstadt des ehemaligen Königreiches. b) Regierungsbezirk Hildes heim. Hildesheim, Göttingen, Universitätsstadt an der Leine; Goslar, alte Kaiserstadt am Harz; Münden. c) Regierungsbezirk Lüneburg. Lüneburg, in der Nähe die Lüneburger Heide. d) Regierungsbezirk Stade. Stade unweit der Elbe. e) Regierungsbezirk Osnabrück. Osnabrück an der Hase. f) Regierungsbezirk Aurich. Aurich; Emden unweit der Ems; Wilhelmshaven am Jadebusen, Kriegshafen. 10. Provinz Westfalen mit drei Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Münster. Münster, Universität. b) Regierungsbezirk Minden. Minden an der Weser (Porta Westfalica), Bielefeld. c) Regierungsbezirk Arnsberg. Arnsberg an der Ruhr; Dortmund (142000 Einw.). 11. Provinz Hessen-Nassau. mit zwei Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Kassel. Kassel an der Fulda mit Schloß Wilhelmshöhe am Habichtswald, Marburg, Universitätsstadt an der Lahn, Fulda an der Fulda, Hanau am Main.

3. Die Grundzüge der Geographie - S. 135

1904 - Braunschweig : Westermann
1 — 135 — Finowkanal mit einer Forstakademie. Städte von geringerer Bedeutung sind Köpenick an der Spree, Wriezen, Freienwalde und Oderberg an der alten Oder, Schwedt an der Oder, Bernau an der Stettiner Bahn, Neu-Ruppin und Rheinsberg, Perleberg und Wittstock in der Priegnitz, Rathenoiv und Havelberg an der unteren Havel, Luckenwalde und Jüterbog im südlichen Teile des Bezirkes. [Siegreiche Schlachten wurden geschlagen bei Fehrbellin am 28. Juni 1675, bei Großbeeren, 15 km südlich von Berlin, am 23. August 1813 und bei Dennewitz in der Nähe von Jüterbog am 6. September 1813. Historisch merkwürdig sind auch die teilweise restaurierten Klosterruinen von Lehnin, südlich von Brandenburg, und Chorin an der Stettiner Bahn zwischen Eberswalde und Angermünde.] c) Regierungsbezirk Frankfurt. Frankfurt an der Oder mit lebhaftem Handel (Messen). Küstrin, starke Festung am Einfluß der Warthe in die Oder. Guben und Forst, beide an der Lausitzer Neiße, mit Tuchfabriken. Kottbus an der Spree, Krossen an der Oder, Landsberg an der Warthe sind bedeutende Industriestädte. Von geringerer Bedeutung sind Fürst emo aide und Lübben an der Spree (zwischen Lübben und Kottbus liegt der Spreewald), Luckau im Südwesten, Sorau und Züllichau nahe der schlesischen Grenze, Soldin und Königsberg in der Neumark nahe der pommerschen Grenze. [Als Schlachtorte des Siebenjährigen Krieges merke man Zorndorf bei Küstrin (1758) und Kunersdorf bei Frankfurt (1759).] J 2. Provinz (Königreich) Ostpreußen (37000 qkm mit 2 Mill. Einwohnern.) mit zwei Regierungsbezirken. Ostpreußen, das alte Ordensland, wurde 1525 unter dem letzten Hochmeister Albrecht von Brandenburg, der zur evangelischen Lehre übergetreten war, weltliches Herzogtum unter der Lehnshoheit der Krone Polen; 1569 erhielt der Kurfürst Joachim Ii. von Brandenburg die Mitbelehnung mit dem Herzogtum Preußen, 1618 fiel es an den Kurfürsten Johann Sigismund; 1657 erzwang der Große Kurfürst im Vertrage von W ehlau die Souveränitätserklärung Preußens, und diese wurde 1660 im Frieden zu Oliva bestätigt. Von allen deutschen Gebieten hat Ostpreußen das am schärfsten ausgeprägte Binnenlandklima, strenge Winter wechseln mit heißen, trockenen Sommern; manche Landstriche haben guten Boden und bringen bei günstigen Witterungsverhältnissen reiche Ernten; andere sind öde und unfruchtbar, voll von Sümpfen und Mooren, die eine fast undurchdringliche Wildnis bilden, so die Johannisburger Heide am Spirdingsee.

4. Die Grundzüge der Geographie - S. 142

1904 - Braunschweig : Westermann
— 142 — hausen, Bielefeld mit bedeutender Leinwandindustrie, Paderborn, in der Nähe die Kurorte Driburg und Lippspringe. c) Regierungsbezirk Arnsberg. Arnsberg an der Ruhr; viel bedeutender ist Dortmund (142000 Einw.) mit Steinkohlengruben und Eisenindustrie; auch Hagen, Bochum, Hamm, Soest und Iserlohn sind bedeutende Fabrikstädte. 11. Provinz Hessen-Nassau (15 700 qkm mit 1,9 Mill. Einw.) mit zwei Regierungsbezirken. Diese Provinz, die kleinste des Staates, ist aus Kurhessen, Nassau und Frankfurt a. M. zusammengesetzt, die 1866 an Preußen fielen; sie gehört, von der Werra bis zum Rhein sich erstreckend, ganz dem Gebirgsland an. a) Regierungsbezirk Kassel. Kassel an der Fulda (106 000 Einw.) mit Schloß Wilhelmshöhe am Habichtswald, Marburg an der Lahn mit Universität, Fulda, mit dem Grabe von St. Bonifatius, an der Fulda, Hanau an Kinzig und Main mit bedeutender Goldwarenindustrie, Escliwege an der Werra, Schmalkalden am Thüringerwald (Schmalkaldischer Bund 1531). b) Regierungsbezirk Wiesbaden. Wiesbaden (86000 Einw.), schön gelegener Kur- und Badeort am Fuße des Taunus; Frankfurt am Main (288000 Einw.), bis 1866 Freie Reichsstadt, seit Karl 1y. feste Wahlstadt, seit dem sechzehnten Jahrhundert auch Krönungsstadt der Deutschen Kaiser, Geburtsort Goethes (28. August 1749) [Nationalversammlung 1848 in der Paulskirclie, Frankfurter Friede (10. Mai 1871)], mit bedeutender Industrie und ausgedehntem Handel. Ems an der Lahn und Hornburg am Süd-ostabhange des Taunus sind besuchte Badeorte, Niederselters mit bekanntem Sauerbrunnen; im Rheingau die berühmten Weinorte Rüdesheim und Aßmannshausen; über ihnen steht auf dem Niederwald das Nationaldenkmal der Germania; ferner Geisenheim und Schloß Johannisberg; am Main Hochheim; am Rhein Kaub mit einer Pfalz im Strome [Blüchers Übergang am 1. Januar 1814] und St. Goar, in der Nähe der Loreleifelsen an der engsten Stelle des Durchbruchtales. 12. Provinz Rheinland. (27 000 qkm mit 53/4 Mill. Eimv.) mit fünf Regierungsbezirken. ^ t Das Herzogtum Kleve zu beiden Seiten des Niederrheins und die Grafschaft Mark an der Ruhr wurden schon vom Kurfürsten Johann Sigismund besetzt, doch wurden die übrigen Ge-

5. Die Grundzüge der Geographie - S. 55

1904 - Braunschweig : Westermann
— 55 — den Wash mündet die Ouse, in den Humber der Trent, in den Bristolkanal der Severn, in den Merseybusen der Mersey. Schottland ist größtenteils ein rauhes, wildes Bergland, dessen großartige Landschaften meist einen düsteren oder melancholischen Eindruck machen; es zerfällt durch Bodensenkungen in drei natürliche Abschnitte. Der südliche Teil, das Schottische Niederland, weist flachere Bergzüge auf, die mit dem Cheviotgebirge Zusammenhängen, und reicht bis an die Senkung, in welcher ein Kanal den Forth- mit dem Clydebusen verbindet (etwas nördlich vom Kanal liegt der schöne Loch Lomond). Jenseit derselben erhebt sich Hochschottland, und zwar zunächst der Teil, der durch den tiefen Einschnitt begrenzt wird, in welchem der Kale-donische Kanal vom Moraybusen aus mittels einer Kette langer und schmaler Seen (Loch Neß) zum Lornbusen führt. Dieser Abschnitt ist durch das Grampiangebirge erfüllt, das im Ben Nevis zu 1300 m ansteigt. Nördlich von dieser Einsenkung liegt das rauhe Kaledonische Hochland, dessen westliche Küste eine ähnliche Bildung wie die norwegische zeigt. Hier liegen die felsigen Hebriden, unter ihnen Staffa mit der Fingalshöhle, einer aus schwarzen Basaltsäulen gebildeten Grotte, in welche das Meer eintritt; im Norden von Schottland, durch die Pentland-Straße getrennt, finden wir die Orkney-Inseln oder Orkaden und noch weiter hinaus die Shetland-Inseln, deren Bewohner wie die der benachbarten Fär Öer von Fischerei, Jagd auf Vogel-wild und geringfügiger Viehzucht leben. Die Insel Irland ist im Inneren eben, dagegen ringsum mit Randgebirgen besetzt. Diese hindern teilweise die Entwässerung des Landes und werden dadurch die Ursache von Sumpf- und Moorbildungen, welche weite Flächen bedecken. Das Meer greift auch hier in vielen Buchten, namentlich auf der Westküste, tief in das Land ein; im Norden finden sich vielfach klippenartige Vorsprünge, so der aus aufrechten Basaltsäulen gebildete Riesendamm. Hauptfluß der Insel ist der Shannon, der eine lange Kette von Seen verbindet und in den Atlantischen Ozean mündet. Die Engländer gehören zum germanischen, die Waliser, Hochschotten und Iren zum keltischen Stamm. In England herrscht die anglikanische Kirche, ein Zweig der protestantischen Kirche mit bischöflicher Verfassung, in Schottland die presbyterianische mit demokratischer Grundlage; die Iren sind größtenteils Katholiken. Die ursprünglichen Bewohner Großbritanniens waren § 41. Kelten; in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung den Römern untertänig, wurden sie im fünften Jahrhundert von den germanischen Angelsachsen unterworfen oder in die westlichen

6. Die Grundzüge der Geographie - S. 24

1904 - Braunschweig : Westermann
— 24 — b) Regierungsbezirk Wiesbaden. Wiesbaden, Kurort am Fuße des Taunus; Frankfurt am Main (288000 Einw.), Ems, Kurort an der Lahn. 12. Provinz Rheinland. mit fünf Regierungsbezirken. a) Regierungsbezirk Düsseldorf. Düsseldorf am Rhein (214000 Einw.); im Wuppertal Elberfeld und Barmen (zusammen 300 000 Einw.); Essen (118000 Einw.) mit Krupps Gußstahlfabriken; Wesel, Festung am Einfluß der Lippe in den Rhein; Crefeld (109000 Einw.), westlich vom Rhein. b) Regierungsbezirk Köln. Cöln (372000 Einw.), mit weltberühmtem Dome, starke Festung am linken Rheinufer, gegenüber Deutz; Bonn am Rhein, Universitätsstadt dem Siebengebirge gegenüber. c) Regierungsbezirk Koblenz. Koblenz, Provinzhauptstadt, starke Festung an der Mündung der Mosel in den Rhein, gegenüber Ehrenbreitstein. d) Regierungsbezirk Trier. Trier an der Mosel, Saarbrücken und St. Johann an der Saar. e) Regierungsbezirk Aachen. Aachen(135000einw.), die uralte Stadt Karls des Großen. Unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz stehen auch die Hohenzollernschen Lande im Schwäbischen Jura mit Siegmaringen; bei Hechingen die wiederhergestellte Burg Hohen-zollern. Pie süddeutschen Staaten. Ii. Das Königreich Bayern 18. besteht aus zwei Stücken, von denen das größere von den Alpen sich bis über den Main erstreckt, das kleinere westlich vom Rheine liegt; es umfaßt 76000 qkm mit 6 '/5 Mill. Einwohnern, von denen reichlich zwei Drittel katholisch sind. Prinzregent Luitpold aus dem Hause Wittelsbach. München in Oberbayern an der Isar, Hauptstadt des Königreiches, Universität (500000 Einw.); Ingolstadt, Festung an der Donau. Landshut an der Isar und Passau an der Mündung des Inn in Niederbayern. Regensburg an der Donau in der Oberpfalz (Walhalla). Augsburg am Lech in Schwaben. Nürnberg an der Pegnitz (261000 Einw.), Fürth und Erlangen in Mittelfranken.

7. Die Grundzüge der Geographie - S. 134

1904 - Braunschweig : Westermann
— 134 — schaftlichen Schönheit har, ihre tiefen Seen im Kranze dunkler Nadelwälder zeigen manch stimmungsvolles Landschaftsbild. Kalksteine zu den großen Bauten der Hauptstadt liefern die Brüche von Rüdersdorf östlich von Berlin, Ziegel zahlreiche Ziegeleien überall in der Provinz; Fabriktätigkeit, namentlich Tuchwebereien im Süden, und Handel sind bedeutend. a) Berlin, die Hauptstadt der Monarchie und des Deutschen Reiches, liegt zu beiden Seiten der Spree etwa 15 km vor ihrer Einmündung in die Havel an einer Stelle, wo von Norden und Süden her die hohen Ufer des Barnim und des Teltow nahe aneinanderrücken und einen leichten Übergang über das sonst breite und schwer passierbare Flußtal gestatten. Die Stadt ist erwachsen aus der Vereinigung der beiden Schwesterstädte Berlin und Köln zu einem Gemeinwesen im Jahre 1307, an welches sich dann die neueren Stadtteile, Dorotheenfriedrichslinsenstadt, Wedding, Gesundbrunnen, Moabit u. a. angeschlossen haben. Berlin zählt gegenwärtig 1900000 Einwohner, es ist reich an großartigen Monumentalbauten und hervorragenden Denkmälern, der Hauptknotenpunkt des mitteleuropäischen Eisenbahnnetzes, der Sitz aller Zentralbehörden des Deutschen Reiches — mit Ausnahme des Reichsgerichtes, das sich in Leipzig befindet — und von Preußen, der erste Platz Deutschlands in bezug auf Wissenschaft, Kunst und Binnenhandel. b) Regierungsbezirk Potsdam. Potsdam, zweite Residenzstadt, in herrlicher Lage, von der Havel und ihren Seen umgeben; in unmittelbarer Nähe liegen zahlreiche königliche Schlösser: Sanssouci, das Neue Palais, das Marmorpalais, Schloß Glienicke, Babelsberg u. a. m. In der Garnisonkirche sind beigesetzt König Friedrich Wilhelm I. und sein Sohn Friedrich der Große, in der Friedenskirche ihr Erbauer König Friedrich Wilhelm Iv. und Kaiser Friedrich. Charlottenburg an der Spree (190000 Einw.), nur durch den Tiergarten von Berlin getrennt und südlich desselben schon mit Berlin verwachsen, mit technischer Hochschule und königlichem Schloß und Park, in letzterem das Mausoleum, die Ruhestätte des Königs Friedrich Wrilhelm Iii. und seiner Gemahlin, der unvergeßlichen Königin Luise, sowie ihres großen Sohnes, des Kaisers Wilhelms I., und seiner Gemahlin, der Kaiserin Augusta. Im Süden und Südwesten stoßen an die Weichbildgrenze Berlins die Städte, früheren Landgemeinden Rixdorf und Schöneberg. Spandau, die Zitadelle von Berlin mit großartigen Geschütz-und Gewehrfabriken, am Zusammenfluß von Spree und Havel. Brandenburg an der Havel, als Brennabor einst die alte Wendenhauptstadt der Landschaft. Prenzlau, die alte Hauptstadt der Uckermark, am Nordende des Uckersees. Eberswalde am

8. Die Grundzüge der Geographie - S. 143

1904 - Braunschweig : Westermann
— 143 — biete von Rheinland, ebenso wie der größte Teil von Westfalen, erst auf dem Wiener Kongreß 1815 Preußen zugesproeben. Das Rheinland liegt etwa zur Hälfte in der Ebene und hat hier guten Boden mit reichen Ernten; zur Hälfte gehört es dem Bergland an mit viel Wein- und Obstbau an den Abhängen der Flußtäler; die Industrie ist überall hoch entwickelt. a) Regierungsbezirk Düsseldorf. Düsseldorf (214000 Einw.) auf dem rechten Rheinufer, schon in der Ebene, mit Kunstakademie und Malerschule; im Wuppertale liegen die fast zusammengewachsenen Fabrikstädte Elberfeld und Barmen mit zusammen 300000 Einw.; Essen (182 000 Einw.) mit den weltberühmten Kruppschen Gußstahlwerken; Wesel, Festung am Einfluß der Lippe in den Rhein; Ruhrort, Duisburg und Mühlheim an der Ruhr, Remscheid und Solingen (Waffen) sind Fabrikstädte. Westlich vom Rheine liegt Krefeld (107000 Einw.), der Hauptsitz der deutschen Seiden- und Sammetindustrie, Kleve, M.-Gladbach und Rheydt. b) Regierungsbezirk Köln. Köln (372000 Einw.), starke Festung am linken Rheinufer, Sitz eines Erzbischofs, mit dem im edelsten gotischen Stil erbauten, weltberühmten Dom und bedeutender Industrie; gegenüber am rechten Ufer Deutz; Bonn am Rhein, Universitätsstadt, dem Siebengebirge gegenüber. c) Regierungsbezirk Koblenz. Koblenz, Provinzhauptstadt, starke Festung an der Mündung der Mosel in den Rhein; gegenüber, am rechten Rheinufer, die Festung Ehrenbreitstein; Wetzlar an der Lahn, Kreuznach an der Nahe mit großen Salinen und Soolbädern. d) Regierungsbezirk Trie r. Trier an der Mosel, alte Römei stadt (Porta Nigra), Sitz eines Bischofs. Saarbrücken und St. Johann an der Saar, in der Nähe die großen Steinkohlengruben und Eisenwerke des Saarbeckens [E rstiirmung der Spicherer Höhen am 6. August 1870]; Saarlouis, Festung an der Saar. e) Regierungsbezirk Aachen. Aachen (135000 Einwohner), uralte Stadt Karls d. Gr., der in ihrem Dome beigesetzt ist, später lange Zeit hindurch die Krönungsstadt der Deutschen Kaiser, mit heißen Bädern, bedeutender Industrie und lebhaftem Handel. Burtscheid, dicht bei Aachen, Düren Küpen und Jülich sind Fabrikstädte. Unter dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz stehen auch ilholletnzollernscllen Lande im Schwäbischen Jura, die seit 1850 zu Preußen gehören. Sigmaringen an der Donau; Hechin-gen, m der Nähe auf einem Kegelberge der Rauhen Alb liegt die wiederhergestellte Burg Hohenzollern.

9. Bd. 6 - S. 180

1846 - Braunschweig : Westermann
180 Erstes Siap. Bürgerlieher Zustand. so erstürben alle demokratische Plane in der Nation, und nur noch einzelnen Parteien gab sie sich zum leidenden Werkzeuge oder Schlachtopfer hin. Indessen hatten durch unweise Gunst einiger Könige, dann durch die Zerrüttungen, die den englischen Krieg begleiteten, die Großen des Reiches ihre Macht wieder dermaßen gestärkt, daß der Thron in Gefahr schien, ent- weder durch ihr aristokratisches Machtwort um sein Ansehen, oder durch ihre Losrcißung vom Staatskörper um seine politische Bedeutung zu kommen. Von solcher Gefahr befreite ihn Ludwig's Xi. arglistige und tyrannische Politik. In dem Blute vieler Großen erstickte er ihre Gedanken von Mit- herrschast oder von Selbstständigkeit, und erhob, den Adel desto sicherer zu beugen, von Neuem das Ansehen des Bürgerstandes. Die Adeligen erkannten sofort, daß es für sie unmöglich wäre, wider die vereinte Macht des Thrones und des Volkes aufzukommen. Sie suchten daher die Gunst des ersten, ja dessen Allianz wider das zweite, und erhielten das Gesuchte um den Preis der völligen Unterwürfigkeit. Von dieser Zeit an hat das Gewicht der verein- ten Königs- und Adelsmacht über dem französischen Volke gelastet. Selbst bei den — seltenen — allgemeinen Ncichsversammlungcn ward, durch Uebcr- stimmung oder Ucberlistung, sein Einfluß kraftlos gemacht, und es blieb das- selbe, bei fortschreitender Verschlechterung der Verfassung, in Rücksicht seiner kostbarsten und heiligsten Rechte mehr und mehr von dem persönlichen Charak- ter des Königs oder von der zweideutigen Wirksamkeit einiger Mittelmächte, als des Adels, der Geistlichkeit, der Parlamente *), endlich der (die allgemeinen Reichsstände allmälig verdrängenden) Versammlung der No- tablen (oder Vornehmen) abhängig. Von der ungerechten — und darum unnatürlichen — Allianz des Thrones mit dem Adel gegen die Gemeinen, d. h. des allgemeinen Nationalhauptcs mit einer Klasse der Bürger gegen deren große Gesammtheit, hat der Thron Selbst nur scheinbaren Vortheil gezogen. Thron und Volk finden nur in ihrer aufrichtigen Vereinigung ihr wah res Bestes; denn cs ist bei Beiten dasselbe, das allgemeine. Jede Entgegensezung zwischen Beiden, jede Allianz mit einer Zwischcnmacht oder einer Parrei, jedes künstliche Verhältniß macchiavcllisti- *) Wie die Parlamente ans hohen Gerichtshöfen allmälig zu politischen, zumal an der Gcsezgcbnng Theil nehmenden Körpern wurden, davon muß der »eueren Geschichte die Darstellung vorbehalte» bleiben.

10. Bd. 6 - S. 186

1846 - Braunschweig : Westermann
186 Erstes Kap. Bürgerlicher Zustand. fchränkung der Königsmacht nahm zu, keine günstige Gelegenheit dazu ward versäumt von den selbstsüchtigen Großen. In Böhmen erneuerte der Aus- gang des luxemburgischen Hauses die Wahlfreiheit der Stände. In Polen verkauften jezt schon die Großen ihre Wahlstimmcn gegen Bestätigungs- Urkunden ihrer Anmaßungen. Unter Kasimir Iv. erschienen zuerst die Landboten oder Dcputirtcn des Adels der Provinzen auf den Reichstagen und erhielten frühe das Ucbergewicht über die geistlichen und weltlichen Rcichs- beamtcn, welche sonst darauf vorherrschten, jezt aber in einer gesonderten Kammer berathschlagten. Die Städte hatten wohl für sich einige Vorrechte, aber in Reichssachen keinen Einfluß. Die Bauern sanken mehr und mehr in Sklaverei. Zwar hatte Kasimir Iii. Li. sie in seinen besonderenschuz genommen, wohl auch sie ermahnt, mit „Steinen und Prügeln" die Zumu- thungen der Edlen abzuwehren: aber die nachfolgenden Könige verschmähten es, „B a ucrnkönigc" zu heißen, wie man den großen Kasimir — nach der Gesinnung sarkastisch, im Grunde höchst ehrenvoll — genannt hatte; und nachdem die Aristokratie entscheidend gesiegt, so vermochte kein König mehr, den Gemeinen zu helfen. Ungarns Verfassung war jener von Polen ähnlich. Auch hier galt der Adel Alles und der Bauer Nichts. Doch gelangten die Städte int löten Jahrhundert zur Neichsstandschaft. Der König, wenn er nicht, wie Ludwig Li. oder Matthias Corvinus, durch persönliche Kraft impo- nirte, hatte wenig Gewalt. Die Magnaten oder die hohen Reichsbeamten und die Prälaten herrschten. In diesen Reichen war also doch ein Stand, der Adel, frei; man möchte in demselben die eigentliche Nation, in den Gemeinen einen Hausen Leibeigener erkennen. In Rußland war auch der Adel Sklave des Thrones. Solches war ein Vermächtniß der mongolischen Herrschaft, welche nach asiatischem und nach Kriegs-Recht über der ganzen Nation gelegen, und nun, nach der Befreiung vom auswärtigen Joch, an die einheimischen Großfürsten kam. Die Betrachtung solcher Verhältnisse ist traurig. Vom griechischen Kaiserthum, vom ganzen Orient zu reden, ist überflüssig. Das bleibende Verhängniß dieser Länder ist Sklaverei. L
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