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Diese zogen sich nach einem mißlungenen Sturm ans die feste Stellung der
Kaiserlichen nach Sachsen zurück. Wallenstein folgte ihnen, erlitt aber bei Lutze n
eine schwere Niederlage. Doch hatten die Schweden den Tod ihres Königs
zu beklagen. Trotzdem nahm der unselige Krieg seinen Fortgang, namentlich
hatte jetzt Böhmen zu leiden. Wallenstein stand untätig in diesem Lande und
weigerte sich, den Bayern zu Hilfe zu kommen. Durch Verhandlungen mit den
Schweden und Sachsen brachte er sich in den Verdacht, er strebe nach der Krone
von Böhmen. Deshalb wurde er vom Kaiser des Oberbefehls entsetzt. In der
Absicht, sich mit den Schweden zu verbünden, begab sich Wallenstein nach Eger,
wo er 1634 ermordet wurde.
Auf Geheiß des kaisertreuen Obersten Buttler drangen in einer finsteren
Sturmnacht zwölf Dragoner in Wallensteins Wohnung ein. Durch den Lärm
wachte der Herzog aus. Die Dragoner stürzten in sein Schlafzimmer und schrien
ihn an: „Bist du der Schelm, der dem Kaiser die Krone vom Haupte reißen will?
Du mußt sterben!" Und schweigend empfing Wallenstein den Todesstoß — ein
Opfer seines maßlosen Ehrgeizes.
Deil Oberbefehl über Wallensteins Heer übertrug der Kaiser seinem Sohne
Ferdinand. Dieser brachte den Schweden bei Nördlingen eine furchtbare Nieder-
lage bei, die ihnen allein 12 000 Tote kostete.
Der französisch-schwedische Llrieg. Null schien endlich Friede zu werden.
Der Kurfürst von Sachsen schloß 1635 zu Prag mit dem Kaiser Frieden, dem
außer anderen protestantischen Fürstell auch der Kurfürst von Brandenburg bei-
trat. Da entfachte Frankreich den Krieg aufs neue. Es schloß mit Schweden
einen Bund, um das deutsche Reich zu schwächen und ihm Gebiete zu entreißen.
Noch manche Schlacht wurde geschlagen. Das Kriegsglück neigte sich bald nach
dieser, bald nach jener Seite. Die Franzosen nahmen das schöne Elsaß. Die
Schweden aber trieben es auf ihren Beutezügen wie nie zuvor.
Einer ihrer Feldherren hinterließ bei seinem Tode eine Million Taler, die
er zusammengeraubt hatte. Wollte man die Ballern znm Geständnis bringen,
wo sie ihr Geld vergraben oder in den Wäldern ihr Vieh verborgen hatten,
so folterte man sie. Man legte sie auf die Erde und goß ihnen Jauche in den
Mund (Schwedentrunk) oder bestreute die bloßen Fußsohlen mit Salz und
ließ sie von Ziegen ablecken. Höhnisch meinten die Peiniger, der Bauer könne
sich ja zu Tode lachen. Noch heute haben sich an manchen Orten Erinnerungeil
an die „Schwedennot" im Volke erhalten.
Der westfälische Friede. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde end-
lich 1648 zu Münster und Osnabrück Friede geschlossen. Die Protestanten und
die Reformierten erhielten mit den Katholiken gleiche Rechte. Frankreich
erhielt Elsaß (ohne Straßburg). Außerdem mußte ihm der Besitz der schon
früher erlangten Bistümer Metz, Tonl und Verdun bestätigt werden. Die
Schweden bekanlen Vorpommern mit (Stettin und Rügen, ferner die Bistümer
Bremen (ohne die Stadt Bremen) und Verden. So erlangten sie die Herrschaft
über die Mündungen voll zwei deutschell Strömen. Dazu wurden ihnen noch
5 Millionen Taler Kriegskosten bewilligt. Wofür?
„Deutschland gab fünf Millionen,
Schweden reichlich zu belohnen,
Daß sie uns zu Bettlern machtell."
An Brandenburg fiel Hinterpommern. Als Entschädigung für das
rechtmäßig beanspruchte Vorpoulnlern wurden ihm Minden, Magdebllrg und
Halberstadt zugesprochen. Holland und die Schlveiz schieden aus deiil deutschen
Reiche aus.
Folgen des Krieges. Nach dem Kriege bot unser Vaterland einen trost-
losen Anblick dar. Gegen 2000 Schlösser, über 1600 Städte und 18 300 Dörfer
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Lutze Ferdinand Ferdinand Bistümer_Metz
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Sachsen Eger Schweden Sachsen Brandenburg Frankreich Frankreich Verdun Stettin Schweden Brandenburg Hinterpommern Magdebllrg Holland
114
1870/71
1871
1871
1888
1888
Der Krieg mit Frankreich. Die ersten Siege bei Weißenbnrg, Wörth
und Spichern. Kämpfe um Metz (Mars la Tonr-Vionville; Grave-
lotte-St. Privat.) Schlacht bei Sedan (1. September). Belagerung
und Einnahme von Paris.
Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches (18. Januar). Die
Reichsgesetzgebung wird ausgeübt durch den Bundesrat linb den
Reichstag.
Friede zu Frankfurt a. M. (Frankreich muß Elfaß-Lothringen ab-
treten und 4 Milliarden Mark Kriegskosten bezahlen.)
Die treuen Helfer Wilhelms I.: Bismarck, Moltke, Roon.
Soziale Fürsorge: Kranken- und llnfallversichernngsgesetz.
Koloniale Erwerbungen: in Afrika: Togo, Kamerun, Deutsch-Süd-
westafrika und Deutsch-Ostafrika, in Australien: Kaiser Wilhelms-
land und Bismarck-Archipel.
Friedrich Iii. (9. März bis 15. Juni.) Gemahlin Viktoria.
Regierungsantritt Wilhelms Ii. Gemahlin Auguste Viktoria.
Soziale Fürsorge: Alters- und Jnvaliditätsversicherungsgesetz.
Arbeiterschntzgesetz. Kinderschutzgesetz.
Erwerbungen: Helgoland; Kiautschou; Karolinen und Marianen;
Samoa.
Kämpfe in China. Kämpfe in Südwest-Afrika.
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Extrahierte Personennamen: Wilhelms_I. Bismarck Moltke Roon Friedrich_Iii Friedrich Viktoria Wilhelms Wilhelms Auguste_Viktoria
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Weißenbnrg Sedan Paris Frankfurt Frankreich Afrika Togo Kamerun Deutsch-Ostafrika Australien Helgoland Samoa China Südwest-Afrika
103
gelegenheiten dieser Synodalkreise werden auf der Kreissynode beraten. In jeder
Kirchengemeinde steht dem Pfarrer ein Presbyterium zur Seite. In Vermögens-
angelegenheiten muß die Repräsentation (Gemeindevertretung) gehört werden.
Die katholische Kirche hat in Preußen zwei Erzbistümer. Dem Erz-
bistum Cöln sind die Bistümer Trier, Münster und Paderborn angegliedert.
Zum Erzbistum Posen-Gnesen rechnet Kulm. Fulda und Limburg unterstehen
Freiburg i. Br. Ermland, Osnabrück, Hildesheim und Breslau stehen unmittel-
bar unter dem Papste. In jeder Diözese steht dem Bischof in der Verwaltung ein
Generalvikar bei. Die Diözesen setzen sich aus Dekanaten und diese aus Pfarreien
zusammen. Dem Pfarrer steht ein Kirchenvorstand zur Seite. In Vermögens-
angelegenheiten ist die kirchliche Gemeindevertretung zu hören.
Von der deutschen Rechtspflege.
Die Rechtspflege ist im ganzen Reiche gleichmäßig gestaltet. Wenn
jemand sein Recht gegenüber einem Mitbürger geltend machen will, z. B. in
einer Grenzstreitigkeit, so geschieht das im Wege des Zivilprozesses. Dabei wird
Recht gesprochen nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ■— Zivilrechtspfleg e.
Übertretungen, Vergehen oder Verbrechen ahndet die Strafrechtspflege.
Das deutsche Strafrecht ist im wesentlichen im Reichsstrafgesetzbuch enthalten.
Doch sind auch vielen Gesetzen Strafbestimmungen eingefügt.
Bei den Amtsgerichten wird über geringfügigere Klagen aller Art und
über Vermögensstreitigkeiten bis zum Werte von 600 Mark entschieden. Bei
Strafsachen wird von einem Richter und zwei Schöffen (aus dem Volke gewählte
Männer) entschieden (Schöffengericht).
Außerdem führen die Amtsgerichte das Grundbuch und das Handelsregister.
Sie befassen sich auch mit dem Vormnndschaftswesen (Fürsorgeerziehung) und
erledigen das Mahn-, Konkurs- und Zwangsvollstreckungsverfahren.
Landgerichte urteilen über Beschwerden gegen die Entscheidungen der
Amtsgerichte, ferner in Streitigkeiten, deren Gegenstand einen höheren Wert
als 600 Mark hat. Die Strafkammern mit 5 oder 3 Richtern sind zuständig
für Vergehen und Verbrechen mittlerer Schwere sowie für jugendliche (noch nicht
18 Jahre alte) Verbrecher. Zur Aburteilung schwerer Verbrechen werden beim
Landgerichte von Zeit zu Zeit Schwurgerichte gebildet. Bei diesen ent-
scheideil 12 aus dem Volke ausgeloste Männer über die Schuldfrage.
Gberlanöesgerichte entscheiden bei Berufungen gegen die Urteile der Land-
gerichte.
Das Reichsgericht in Leipzig entscheidet als letzte Instanz. Seine Urteile
sind endgültig. Hoch- und Landesverrat werden allein vor ihm verhandelt.
Im ganzen Reiche wird die richterliche Gewalt durch unabhängige, nur
dem Gesetze unterworfene Richter ausgeübt. Der Staatsanwalt (bei
Amtsgerichten der Amts anw alt) ist Staatsbeamter und erhebt bei Straf-
sachen die Anklage.
Der Rechtsanwalt ist kein Staatsbeamter. Er muß die Fähigkeit zum
Richteramte nachgewiesen haben und ist Rechtshelfer der Bevölkerung. Das Gesetz
schreibt genau vor, in welchen Fällen jemand vor Gericht durch einen Rechts-
anwalt vertreten werden muß, z. B. in Zivilprozessen vor dem Landes-, Ober-
landes- und Reichsgericht.
Außer den ordentlichen Gerichten bestehen noch besondere Gerichte. Gew erb e-
gerichte entscheiden über gewerbliche Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und
Arbeitnehmern oder zwischen Arbeitern untereinander. K a u s m a n n s g e r i ch t e
sind zur Entscheidung in Streitigkeiten zwischen Kaufleuten und ihren Angestellte»
berufen.
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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Lage des niederen Volkes besser geworden. Die junge Republik wurde bald ein
Kaiserreich. Der Mann aber, der nicht nur in Frankreich, sondern in ganz
Europa eine neue Zeit heraufsührte, war N a p o l e o n B o n a p a r t e. )Er wurde
1769 zu Ajaccio auf Korsika als Sohn eines Rechtsanwalts geboren. Schon der
Knabe zeigte scharfen Verstand, rücksichtslosen Willen und glühenden Ehrgeiz. Nach
Besuch der Kriegsschule wurde Napoleon schon mit 16 Jahren Artillerieleutnant.
Zur Zeit der Revolution schloß er sich Robespierre an. Vor Toulon errang er sich
den ersten Kriegsruhm. Napoleons geschickte Führung der Artillerie entriß die Stadt
den königstreuen Franzosen und
den Engländern. Nun wurde Na-
poleon General und bekam 1796
den Oberbefehl über die Armee,
die damals in Italien gegen
Österreich kämpfte. Die Öster-
reicher wurden wiederholt besiegt
und mußten Frieden schließen.
Auch in einem weiteren Kriege
unterlagen sie. Das ganze linke
Rheinufer mußte an Frankreich
abgetreten werden. Napoleon
aber, der siegreiche Feldherr,
wurde von den begeisterten Fran-
zosen zum Konsul auf Lebenszeit
gewählt. So war er in Wirk-
lichkeit der Regent der Republik
geworden, es fehlte nur noch ein
glänzender Titel. 1804 wurde
er als Napoleon I. erblicher
Kaiser der Franzosen. Es zeigte
sich, daß Napoleon nicht nur
ein tüchtiger Feldherr, sondern
auch ein ebenso großer Staats-
mann war. Er schuf eine muster-
hafte Verwaltung, regelte das
Schulwesen und ordnete die
Rechtspflege durch ein bürger-
liches Gesetzbuch, das noch heute
Bedeutung hat.
Einziehung der geistlichen Herrschaften in Deutschland (J803).
Durch Abtretung des linken Rheinufers an Frankleich waren verschiedene Fürsten
geschädigt worden. Sie bekamen dafür die Länder geistlicher Fürsten nebst einer
Reihe Reichsstädte. Über 100 kleine Staaten wurden damals eingezogen. Preußen
erhielt die Bistümer Paderborn und Hildesheim, die östliche Hälfte vom Bistum
Münster, ferner das. Eichsfeld und Erfurt, die Abteien Essen, Werden, Herford
und einige andere Städte.
Lude des alten deutschen Reiches. Der Kaiserthron genügte Napoleons
Ehrgeiz nicht. Napoleon wollte Herr über ganz Europa werden. England
schloß mit Rußland und Österreich ein Bündnis gegen ihn. Die französische
Flotte wurde von der englischen bei Traf alg ar (zwischen Cadiz intb Gibraltar)
vernichtet. Dagegen war Napoleon zu Lande glücklich. Er schlug die Österreicher
und Russen in der Dreikaiserschlacht bei Austerlitz (1805). klm die Macht
des morschen deutschen Reiches vollends zu brechen, stiftete Napoleon 1806 den
R h e i n b u n d. 16 deutsche Staaten, u. a. Bayern, Baden, Württemberg, sagten
sich vom deutschen Reiche los und verpflichteten sich, ihrem Beschützer Napoleon
in jedem Kriege 63 000 Mann Hilsstruppen zu stellen. Nun legte Franz Ii.
1806 die deutsche Kaiserkrone nieder und nannte sich fortan nur noch „Kaiser
von Österreich".
* Napoleon I.
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon_I. Napoleon Napoleons Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Franz_Ii Franz Napoleon_I.
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Europa Ajaccio Korsika Italien Frankreich Fran- Deutschland Rheinufers Frankleich Hildesheim Erfurt Herford Napoleons Europa England Cadiz Baden Württemberg
108
Aber obgleich sich seine Flotte stetig entwickelte, war sie im dänischen Kriege (1864)
doch noch nicht imstande, der feindlichen Flotte erfolgreich gegenüber zu treten.
Im Jahre 1869 wurde der an der Jade erbaute Kriegshafen eingeweiht und nach
Wilhelm I. „Wilhelmshaven" benannt. Aber auch im Kriege gegen Frankreich
(1870/71) war es der jungen Flotte noch nicht möglich, die Blockierung unserer
Küsten zu verhindern. Wohl aber hatte das neugeeinte Deutschland in diesem
Kriege erkannt, daß es einer starken Flotte bedürfe, um etwaige Feinde von seinen
Gestaden fern zu halten. Rastlos wurde daher an ihrem Ausbau gearbeitet, be-
sonders seit der Zeit, als Kaiser Wilhelm Ii. seinen Einfluß machtvoll in dieser
Hinsicht geltend machte.
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TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
209
Das Reichslanö Elsaß-Lothringen.
Das Reichsland Elsaß-Lothringen ist 500 qkm groß und hat (,8 Millionen
Einwohner, von denen katholisch sind. Ls umfaßt den westlichen Teil der
Oberrheinischen Tiefebene und das Lothringische Stufenland. Durch den Wasgen-
wald wird Elsaß von Lothringen geschieden.
Landwirtschaft ist auch in: Reichsland eine Hauptbeschäftigung der
Bewohner. Als weinland nimmt Elsaß-Lothringen den ersten Platz unter
den Staaten des Deutschen Reiches ein. In seiner Industrie steht es dem ge-
werbetätigsten deutschen Lande, dem, Königreiche Sachsen, nicht viel nach. Den
größten Anteil hat die Baumwollindustrie iu Elsaß; Lothringen weist Berg-
bau, Hütten- und Salinenwesen auf.
Elsaß-Lothringen bildet keinen Bundesstaat, sondern eine Provinz des
Deutschen Reiches. Die Staatsgewalt steht dem Kaiser zu. Er wird durch einen
Statthalter, der in Straßburg wohnt, vertreten.
von der Schönheit und dem Reichtum des Landes sagt ein Spruch:
„Drei Schlösser aus einem Berg,
Drei Kirchen auf einem Kirchhof,
Drei Städte in einem Tal
Hat ganz Elsaß überall."
Das Land zerfällt in 3 Bezirke:
Ober-Elsaß: Mühlhausen ist Mittelpunkt der Baumwollindgstrie;
Kolmar ist die Hauptstadt von Ober-Elsaß.
2. Unter-Elsaß:
Straßburg (= Burg an der Straße, die über die Vogesen führt). Die
V o g e s e n str a ß e , die durch die Stiege von Zabern führt, fand hier an einer
Stromenge des Rheines einen günstigen Übergang über den Fluß. Daher zogen
schon die alten Römer und später die Hunnen unter Attila und noch später
französische Heere diesen weg. wer Straßburg in Gewalt hat, beherrscht ganz
Süddeutschland. Darum wurde Straßburg zu eiuem Hauptbollwerk gegen Frank-
reich ausgebaut. Infolge seiner Lage wurde dieser Haupthandelsplatz eiu Knoten-
punkt der Eisenbahnen und Ausgang des Rhein-Rhone- und Rhein-Marne-
kanals. Mitten im Frieden riß vor Zeiten Ludwig Xiv. die schöne und wichtige
Stadt an sich; 1870 aber gewannen die Deutschen ihr Eigentum zurück. In Straß-
burg residiert der vom Deutschen ^Kaiser ernannte Statthalter. Die Kaiser
Wilhelm-Universität ist stark besucht. Der Stolz der wunderschönen
Stadt ist das M ü n st e r. Von den beiden Türmen ist nur einer ausgebaut ((43 m).
Berühmt ist die Uhr. Sie zeigt nicht nur die Zeit an, sondern auch den Stand
der Planeten, des Mondes, der Sonne usw. Bei dem ersten Viertel einer
Stunde schlägt ein Knabe einmal, beim zweiten Viertel ein Jüngling zweimal,
beim dritten Viertel ein Mann dreimal, beim letzten Viertel ein Greis viermal
an eine Glocke. Noch viele andere Figuren werden in Bewegung gesetzt.
3. Lothringen:
Metz ist eine der stärksten Festungen der Welt. Sie bildet mit den zuge-
hörigen Forts die gefürchtete „Moselwacht" gegen Frankreich. Um für den
Kriegsfall sofort eingreife:! zu können, hat Metz eine überaus starke Besatzung,
gegen 25 000 Mann, wie denn überhaupt das ganze Reichsland stärker mit
Soldaten belegt ist (namentlich mit Reitern) als irgend ein anderes vaterländisches
Gebiet. Schlachtorte von (870 sind: Weißen bürg, Wörth, Spichern
und Umgegend von Metz.
Die Hohenzollernschen Lande.
Sie zählen 70 000 meist katholische Einwohner, deren Hauptbeschäftigung
Ackerbau und Viehzucht ist. Die Hohenzollernschen Lande bilden den Regierungs-
bezirk Sigmaringen unter dem Oberpräsidium der Rheinprovinz.
Kamp, Realienbuch. 14
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
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Extrahierte Personennamen: Kolmar Unter-Elsaß Attila Ludwig_Xiv Ludwig Metz Metz