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stächen, sondern auch Gegenden, wo der Boden entweder ganz steinigt
oder mit grauem und gelbem Flugsande bedeckt war, in dem höchstens
Kiefernwälder und dürres Heidekraut genügende Nahrung sanden. Den
Wanderer faßte ein Schrecken, wenn ihn der Weg durch diese Landschaft
führte, wo der Fuß bei jedem Schritte tief einsank in den feinen, vom
Winde leicht hin und her gewehten Sand, wo der Wagen sich mühsam
fortschleppte und nur struppige Kiefern hier und da etwas Schatten ge-
währten.
3. Wie sieht es jetzt hier aus?
Jetzt ist der größte Teil der Provinz Brandenburg ein sorgfältig
angebautes und fruchtbares Land*) mit volkreichen Städten, schmucken
Dörfern und schönen Schlössern.
a. Der größte Teil des Sumpf- und Moorlandes ist ver-
schwnnden. So hat man z. B. einen an der Oder gelegenen Landstrich
(Oderbruch genannt — Zeigen!) durch mühsame Arbeit in eine frucht-
bare Gegeud umgewandelt. Wo früher nur undurchdringlicher Wald,
Schlamm, Schilf, Binsen und trübes Wasser zu fiudeu waren, da breiten
sich jetzt schöne Getreidefelder aus und Wiesen, in deren fettem Grase
schmücke Viehherden weiden. In der Nähe der Stadt freilich, wo einst
der große Kurfürst die Schweden besiegte (Fehrbellin), giebt es noch heute
ausgedehnte Moorflächen. Aber auch diese liegen nicht unbenutzt da.
Man sticht sleißig Torf und versendet jährlich viele Millionen Torsziegel
als billiges Brennmaterial in die umliegenden Städte, insbesondere nach
Berlin.
b. Ein großer Teil der öden Sandflächen ist in frucht-
bares Ackerland verwandelt worden, in dem Roggen, Weizen und
zarte, überaus wohlschmeckende Rüben gedeihen.**) Es giebt nur noch
wenige bewohnte Orte, wo das Auge keinen Wald, kein Flüßchen, keine
grüne Wiese erblickt, wo auf der die Sonnenstrahlen blendend zurück-
strahlenden Saudfläche uur armselige, zerstreut aufsprossende Getreidehalme
und in den Gärten nur spärliche Pslaumeu und Sauerkirschen zu finden sind.
e. Viele der kleinen Orte der Mark sind jetzt zu großen
und gewerbreichen Städten herangewachsen. Dies gilt zunächst
von der Stadt, die der gesamten Provinz den Namen gegeben hat. Nenne
und zeige sie! < Brandenburg an der Havel.) Diese Stadt ist uns aus
der Geschichte her wohlbekannt! Inwiefern? (Hier lag einst die Burg
der räuberischen Wenden, die oft zur Zeit Heinrichs die Elbe überschritten,
im alten Sachsenlande einfielen, um zu plündern und zu morden, bis
Heinrich I. sie aus dem Eise besiegte und ihre Burg eroberte und ver-
brannte.) Auch die Stadt, die östlich von Brandenburg liegt, war einst
*) 46% Ackerland, 32% Wald, 14% Wiese, 8% Seen und unbebautes
Land. (Schreyer.)
**) „Die Teltower Rübe, die Ananas im Rübengeschlecht."
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
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nur ein kleiner unbedeutender Ort. Neune sie und bestimme ihre Lage?
(Potsdam an der Havel — Havelseen.) Potsdam war noch vor
300 Jahren ein Fischerdorf. Jetzt ist es eine große, schöne Stadt, um-
geben von rauschenden Eichenwäldern und verziert durch herrliche Schlösser,
deren Namen uns später die Geschichte lehren wird.*) Wenn wir von
Potsdam stromaufwärts fahren, so gelangen wir bald in eine andere
wichtige Stadt. Nenne sie! «Spandau an der Einmündung der Spree.)
Spandan ist eine Festung. Woran erkennt man dies wohl sofort? (Hohe
Mauern mit Schießscharten, feste Türme und Thore — Soldaten auf
den Straßen.) In dieser Festung finden wir eine ganze Reihe Fabriken,
in denen Gegenstände sür den Krieg hergestellt werden. Da giebt es
z. B. eine große Pulverfabrik, wo aus dem weißen Salpeter, der
schwarzen Holzkohle und dem gelben Schwefel Schießpulver (Vorzeigen!)
hergestellt wird. Weiter finden wir in Spandau Werkstätten, in denen
man — ähnlich wie in Essen (Vergl. Ii. Teil S.) — Kanonen herstellt
für die Artillerie. Endlich fertigt man anch die für Kanonen nötigen
Geschosse, nämlich Kanonenkugeln, Granaten (Anzeichnen!) und Kartätschen.
— In der Nähe von Spandau liegt eine uns allen bekannte Stadt, die
größte des ganzen deutschen Reiches! «Berlin an der Spree.) Von
dieser Stadt werden wir in der nächsten Stunde ausführlich zu sprechen
haben. Heute wollen wir nur noch zwei im Osten der Provinz gelegene
Städte kennen lernen: Frankfurt und Kilstrin. Bestimme die Lage
dieser Orte! (Frankfurt liegt an der Oder und zwar zwischen der
Mündung der Neiße und der Mündung der Warthe. — Küstriu liegt
dort, wo die Warthe sich in die Oder ergießt.) Frankfurt hat Ähn-
lichkeit mit dem uns bekannten Leipzig. Es ist eine große Handelsstadt,
die jährlich drei Meffen abhält. Auf diesen Messen wird besonders mit
Pelzwaren, Tuch und Leder gehandelt. Schildre das Leben zur Zeit
einer Messe!**) (Ankunft der Güterzüge — Ankunft der Meßfremden —
Schubkarren und Rollwagen mit Kisten und Ballen auf allen Straßen
— Selbst Hausflur und Stockwerke zu Geschäften eingerichtet — Buden-
reihen auf Plätzen und Straßen — Kunstreiter, Tierbuden, Affentheater)
— Küstrin ist eine Festung wie Spandau. Also? (Feste Mauern,
Türme, Thore, Soldaten auf den Straßen n. f. w.)
Zusammenfassung des erworbenen Stoffes.
Zur sachlichen Besprechung.
1. Wie t)at man es angefangen, um den sumpfigen Oder-
bruch in eine fruchtbare Gegend zu verwandeln? Kanäle wurden
gegraben, in denen das überflüssige Wasser abgeleitet und den Flüssen
*) Sanssouci (d. h. Sorgenfrei), das Lieblingsschloß Friedrichs Ii. mit Gärten
und Wasserwerken. — Das neue Palais, wo Friedrich Iii. nach langem
Schmerzenslager starb. — Babelsberg, wo Wilhelm I. so gern weilte.
**) Vergl. Tischendorf, Präparationen 1. Teil (Sachsen) S. 145.
1*
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm_I. Tischendorf
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Steinmetzen aus einem jener Wanderblöcke hergestellt worden, die einst-
mals durch die sich aus Norden verschiebenden Gletscher zu uns kamen.
(Vergl. 1. Abteilung S. 79.) Nachdem wir die Schale bewundert haben,
wandern wir weiter. Wir gehen über die Schloßbrücke (Einzeichnen —
Woher der Name?) und gelangen bald zu der prächtigsten Straße Berlins.
Diese Straße sührt den Namen „Unter den Linden". (Warum wohl?)
Sie zerfällt iu mehrere Teile. In der Mitte läuft eine breite, nur für
Fußgänger bestimmte Allee. Neben dieser befindet sich zu beiden Seiten
ein Reitweg, deu ebenfalls Baumreihen einfassen. Alsdann folgt auf
jeder Seite eine Fahrstraße und ein breites Trottoir. Diese Straße ist
eingefaßt von prächtigen Gebäuden. Zu diesen gehört die Universität,
das Opernhaus (D. i.?) und das Palais des Kaisers. (Einzeichnen!)
Unter den Linden herrscht von früh bis zum späten Abend ein reges
Leben. Droschken, Omnibusse und Pferdebahnen fahren in langen Reihen
dahin. Offiziere in glänzenden Uniformen, Studenten mit der Bücher-
mappe unter dem Arm, Arbeiter, die zur Fabrik oder nach ihrer Wohnnng
eilen, vornehm gekleidete Herren und Damen, die zu ihrem Vergnügen
die lange prächtige Allee entlang gehen, Blumenmädchen, Zeitungsträger,
Dienstmänner mit Packeten und Koffern drängen sich an uns vorüber. —
Am westlichen Ende dieser prächtigen, belebten Straße erhebt sich ein
herrlicher Sandsteinbau. Es ist das berühmte Brandenburger Thor mit
füns durch Säulen geschiedenen Durchgängen. (Bild vorzeigen!) Auf der
Höhe dieses Bauwerks thront die Siegesgöttin. Sie steht in einem von
vier Rossen gezogenen Wagen. Das ganze Kunstwerk ist aus Kupfer
hergestellt. Wir gehen im Geiste durch das Thor hindurch und gelangen
nun aus dem Geräusch und Gewühl der Stadt in eine ruhigere und
freiere Gegend, in den Tiergarten. Tiefer Park hat Ähnlichkeit mit
dem uns bekannten „großen Garten" in Dresden. Beschreibe ihn!
(Schattige Alleen — Reit- und Fahrzeuge — weite Grasplätze — Blumen-
beete — kiesbestreute Fußwege — Teiche mit Schwänen und Gondeln
— Ruhebänke unter alten Bäumen — Marmorbilder — Gastwirtschaften,
in denen öfters Konzerte stattfinden.) An schönen Frühlings- und Sommer-
tagen wandern Tausende, die das Geräusch und den Staub der Straßen
satt haben, in diese grünen Hallen, um sich zu erholen und neue Kräfte
zu sammeln.
Wir könnten noch viele Straßen und Plätze, Gebäude und Denk-
mäler in Berlin aufsuchen. Wir wollen uns aber mit den: begnügen,
was wir bis jetzt gesehen haben. Gieb es noch einmal an!
Zur sachlichen Besprechung.
a. Wieviel Leute wohnen wohl in Berlin? In Berlin
wohnen mehr Lente, als in allen Städten unseres Baterlandes zusammen,
nämlich über 1v2 Million.*) Vergleiche die Einwohnerzahl Berlins
*) Berlin umfaßt 63 qkm und hat über 1 700 000 Bewohner.
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Extrahierte Ortsnamen: Berlins Dresden Berlin Berlin Berlin Berlins Berlin
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mit der unseres Vaterlandes! Vergleiche sie mit der unserer
Vaterstadt!
b. Ist Berlin immer eine so große Stadt gewesen? O nein!
Einstmals war Berlin ein armseliges Fischerdorf. Dort, wo heute
prächtige Paläste stehen, befanden sich ärmliche Hütten aus Holz und
Lehm gebaut. Noch vor fünfhundert Jahren war Berlin nicht viel größer,
als es unsere Vaterstadt war. Zur Zeit des großen Kurfürsten, also vor
ungefähr 250 Jahren, besaß es gegen 6000 Einwohners)
c. Wie ist es gekommen, daß Berlin eine so große und
prächtige Stadt geworden ist? Das hat Berlin weniger seiner Lage
(Weit vom Meere — nicht an einem großen Flusse gelegen!) als viel-
mehr der Fürsorge seiner Fürsten zu danken. So ließ der große Kur-
fürst „die wüsten Plätze mit neuen Häusern besetzen, aus dem wilden
Dickicht auf der Spreeinsel einen großen Lustgarten schaffen, die Straßen
pflastern und mit Laternen versehen. Seine Gemahlin, die Kurfürstin
Dorethea, sorgte mit ihm für eine Erweiterung der Stadt und legte
westlich vom Schlosse die nach ihr benannte „Doretheenstraße" an. Diese
prächtige Straße führt von der Spreeinsel aus westlich, der Straße unter
den Linden parallel, und mündet in den Tiergarten. — (Einzeichnen in
den Plan.) Die schon vorhandene Hanpstraße der Stadt aber bepflanzte
sie mit vier Reihen schöner Linden, weshalb diese heutigen Tages noch
„Unter den Linden" heißt, obgleich an Stelle dieser Bäume mehrfach
Kastanien getreten sind." (Schreper.) Auch Friedrich Wilhelm I., der
Soldatenkönig, und sein großer Sohn Friedrich Ii. haben viel für Berlin
gethan. Am meisten aber hat Berlin an Nmfang, Bevölkerung und
Schönheit unter der Regierung unseres Heldenkaisers Wilhelm I. ge-
Wonnen. Nene Stadtteile mit prächtigen, palastähnlichen Häusern sind
entstanden, ältere unansehnliche Häuser sind eingerissen worden n. s. w.
d. Wie ist dafür gesorgt, daß Berlin, das doch keine besonders
günstige Lage hat, von allen Seiten bequem zu erreichen ist?
Verbindungen zu Wasser und zu Lande sind hergestellt worden. Zahl-
reiche Eisenbahnlinien ziehen von Berlin aus nach allen Himmels-
gegenden. Durch Kanäle ist die Spree mit der Oder verbunden, sodaß
Berlin durch Wasserwege sowohl mit der Ostsee (Spree, Friedrich-Wilhelms-
kaual, Oder) als auch mit der Nordsee (Spree, Havel, Elbe) iu Ver-
biudung steht.
Zusammenfassung und Einprägung des Materials an der Hand
folgender Übersicht.
Die Kaiserstadt Berlin.
1. Lage und Größe Berlius. (Vergleiche!)
2. Entwicklung Berlins (Fischerdorf, der große Kurfürst, Friedrich Ii.,
Kaiser Wilhelm.)
3. Sehenswürdigkeiten Berlins.
*) 1820 hatte Berlin 200 000, 1850 schon 400 000, 1870 800 000 Bewohner.
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TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Extrahierte Personennamen: Kurfürstin
Dorethea Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm_I. Größe_Berlius Friedrich_Ii Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Ostsee Berlins Berlins Berlin
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3 Der Spreewald»
Ziell Ehe wir von der Provinz Brandenburg Abschied nehmen,
wollen wir noch eine Gegend besuchen, in der der Kahn das
wichtigste Verkehrsmittel ist. Wir reisen in den Spreewald.
Die Kinder nennen zunächst die wichtigsten Verkehrsmittel der Heimat
(Wagen, Schlitten, Pferd, Zwei- und Dreirad, Eisenbahn) und weisen
darauf hin, warum zu diesen bei uns der Kahn nicht gehört. Sie geben
sodann ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, daß man in einer Gegend,
die als „Wald" bezeichnet wird, mit dem Kahne fährt und stellen Ver-
mutungen über die Beschaffenheit der zu besuchenden Landschaft an. Am
Schlüsse der Vorbereitung werden wie gewöhnlich die Fragen, die im
Hinblick aufs Ziel entstehen, klar hervorgehoben und angeschrieben. Diese
Fragen lauten:
1. Wo liegt die Gegend, die den Namen Spreewald führt?
2. Wie kommt es, daß man dort nicht zu Fuß geht oder mit dem
Wagen fährt, fondern den Kahn benutzt?
3. Was bekommen wir auf einer Fahrt durch deu Spreewald zu
sehen?
I. Wo liegt der Spreewald?
Wir gelangen in diese eigenartige Landschaft, wenn wir von Berlin
ans aus der Spree stromaufwärts fahren. (Zeige!) Tort, wo der Fluß
den großen nach Osten zu offenen Bogen macht, liegt der Spreewald.
Die Stadt Lübben liegt ungefähr in der Mitte des Spreewaldes.
Ii. Wie kommt es, das; man im Spreewalde Haupt-
sächlich den Kahn benutzt?
Die Spree, die überaus langsam dahinfließt, teilt sich hier in un-
zählige Arme, die netzartig die ganze Landschaft durchschneiden. (Anzeichnen!)
Zu diesen Flußarmen kommen noch viele hundert Gräben, die man einst
mühsam mit dem Spaten gegraben hat, um das Sumpfland, das zwischen
den Spreearmen lag, zu entwässern und Wiesen und Gartenland zu ge-
Winnen, Diese tausend Wasserarme ersetzen Wege und Straßen, machen
aber den Gebrauch von Pferd und Wagen in den meisten Gegenden des
Spreewaldes unmöglich. Inwiefern? (Geringe Ausdehnung der dazwischen
liegenden Landstrecken.) — Manche Inseln sind so klein, daß nur ein Hans
und ein kleiner Gemüsegarten darauf Platz finden.)
Iii. Was bekommen wir ans einer Fahrt durch den
Spreewald zu sehen?^)
Wir besteigen im Geiste einen der langen, schmalen und flach ge-
bauten Spreewaldkähne. Ein kräftiger Bursche steht im Hinteren Teile
des Fahrzeuges und schiebt es durch eine lange Stange geschickt weiter.
Schnell und lautlos gleitet unser Kahn hin über die blinkende Wasser-
*) Benutzt: Kutzen, Wallner u. a.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Kahn Wallner
Extrahierte Ortsnamen: Spreewald Spreewald Berlin Spree
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ist, daß ein Einbrechen nicht zu befürchten steht, fährt alle Welt auf
Schlittschuhen, das alte Mütterchen, das sich Leseholz zur Feuerung
sammelt, nicht minder, wie der Briefträger oder der rüstige Bursche, der
auf Arbeit in die entfernte Stadt eilt. Die Minder fahren auf Schlittschuhen
zur Schule, der Arzt zu seinem Kranken, Männer und Weiber zur Kirche,
zu Nachbarsleuten auf Besuch oder in die Schenke zum Tanze.
Zusammenfassung und Einpräguug.
Der Spreewald.
1. Lage des Spreewaldes.
2. Wohnungen im Spreewalde. (Lage und Einrichtung.)
3. Wiese und Wald im Spreewalde.
4. Verkehr im Spreewalde. (Sommer — Winter.)
5. Bewohner des Spreewaldes. (Abstammung — Kleidung —
Sitten und Gebräuche — Beschäftigung.)
A. vergleich.*)
a.
1. Stelle die Bodenarten, die die Mark Brandenburg
aufweist, zusammen und vergleiche sie in Bezng auf ihren
Wert.
a. Ackerland. (Roggen, Weizen, Rüben.)
b. Wiese. (Oderbruch und Spreewald besonders — Viehzucht,
Heuhandel.)
c. Wald. (Kiefern, Eichen, Buchen — Jagd, Holzhandel.)
d. Moor. (Fehrbellins Umgegend — Torsstechereien.)
e. Sandslächen.
2. Vergleiche den Oderbruch und den Spreewald!
a. Beide sind entstanden infolge mangelnden Gefälles des Flusses.
Das Wasser ist gleichsam in Verlegenheit, welchen Weg es wählen soll,
und verbreitet sich daher netzartig nach allen Richtungen.
d. Beide Gegenden waren einst nnwirtsame Gegenden, teilweise be-
wachsen von undurchdringlichem Walde, teilweise bedeckt mit Binsen,
Schilf und Schlamm.
c. Beide Gegenden sind durch den Fleiß und das Geschick der
Menschen zu bewohnbaren und fruchtbaren Landstrichen umgewandelt
worden. (Kanalisierung.)
*) Es kommen hier beide Seiten der Assoziation zur Geltung, nämlich 1.
unter a. diejenige, die durch Herstellung vielfacher Verknüpfung, Reihenbildung ?c.
den Gebrauch des Wissens sichern will, und 2. unter b. die, welche das Absondern
des Begrifflichen zum Zielpunkt hat.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau]]
— 24 —
Hierher bringen die Landleute ihr Getreide, die Viehzüchter ihre Rinder,
Schweine und Pferde zum Verkauf. Hier wird auch die Wolle der zahl-
reichen Schafherden*) verhandelt. Endlich ist auch die Bildung der
Bewohner vielfach besser geworden. Seitdem alle Kinder zur Schule
gehen müssen, trifft man nur selten noch Leute, die vom Lesen und Schreiben
gar nichts verstehen. — Wiedergabe.
Zur sachlichen Besprechung.
1. Woher kam es, daß Posen sich früher in einem so traurigen
Zustande befand? In Polen hat es lange, lange Jahre an Ordnung
und Gerechtigkeit gefehlt. Die Könige lebten meist, wie z. B. der uns
bekannte August der Starke, herrlich und in Freuden, veranstalteten kost-
spielige Feste, große Jagden, bauten prächtige Paläste u. s. w., aber be-
kümmerten sich nicht um das Wohl des Landes. Auch der Adel lebte
in Saus und Braus. Er machte sich kein Gewissen daraus, die Staats-
kassen zu bestehlen, die Bauern mit schweren Abgaben zu bedrücken, bei
den Juden hohe Summen auf Wucherzinsen zu borgen und das gestohlene,
erpreßte oder geborgte Geld dann im Spiel oder bei großen Festen sinn-
los zu verthun. Die Bauern mußten für die Adeligen umsonst arbeiten
und wurden fast wie Vieh behandelt. Niemand kümmerte sich darum,
ob ihre Kinder lesen und schreiben lernten, ob sie nach der Arbeit, die
sie für den Gutsherrn leisten mußten, noch Zeit hatten, ihr eigenes Feld
zu bestellen, oder ihre baufällige Hütte auszubessern. Der Reichstag,
der des Landes Wohlfahrt beraten und förderu sollte, war völlig zweck-
los. Seine Glieder wurden sast niemals untereinander einig. Jeder
wollte etwas anderes. Gar oft kam es vor, daß sich die vornehmen
Herren, die den Reichstag bildeten, gegenseitig die Köpse zerschlugen.
In 110 Jahren fanden 55 Reichstage statt. 48 davon endeten mit
Prügelei oder argem Tumult. Recht und Gesetz gab es nirgends im
Lande. Die Richter beugten das Recht und nahmen Geschenke an. Die
Edelleute konnten höchstens Geldstrafen erhalten. Es kam vor, daß ein
Edelmann, der einen Bauer erschlagen hatte, mit 10 Mk. bestraft wurde.
2. Woher kommt es, daß die Provinz Posen sich in den
letzten hundert Jahren so zu ihrem Vorteil verändert hat? Der
bedeutende Umschwung, den wir kennen gelernt haben, erklärt sich a. aus
der Fürsorge der preußischen Fürsten. Besonders hat Friedrich Ii.
viel für Posen gethan. Er ließ nicht allein die sumpfigen Niederungen
an der Warthe und Netze austrocknen und in fruchtbares Ackerland ver-
wandeln, sondern sorgte auch in wirklich väterlicher Weise sür die Städte.
So ließ er z. B. den Bromberger Kanal (Zeige!) graben und verband
so die Weichsel und die Oder. — Weise nach, inwiefern der Kanal wirk-
lich diesen Zweck erfüllt! (Weichsel — Brahe — Kanal — Oder.) Weise
nach, inwiefern der Kanal für Bromberg große Vorteile bietet! — Die
*) Die Provinz Posen hat über zwei Millionen Schafe aufzuweisen.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
Extrahierte Personennamen: August Friedrich_Ii Friedrich
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1. Sie ist reich an Naturschönheiten. Ist doch das Riesen-
gebirge, wie wir im vorigen Jahre hörten, (1. Abt. S. 91 ff.) reich an
prächtigen Matten, auf denen saftiges Gras und fette Kräuter stehen
und schmucke Ziegen und Kühe weiden. Jedes Tier hat eine kleine
Glocke am Halse. Der Hirt liegt im hohen Grase und bläst auf einer
hölzernen Schalmei. Besitzt doch das Riesengebirge weiter aussichtsreiche
Berge, so z. B. die Schneekoppe, von der aus man weithin sehen kann
über Städte und Dörfer, Felder und Wälder, hinein in zweier Herren
Länder. Finden wir doch auch herrliche Wälder an den Abhängen der
Berge. Schäumende Bäche brausen über mächtige Felsblöcke hin durch
die grünen Hallen, vorbei an einsamen, aus Holz gebauten und mit
Schindeln gedeckten Berghütten; wo die Hirten daheim sind, die wir
milchreiche Kühe und flinke Ziegen auf grasreicher Matte weiden sahen.
2. Sie ist reich an Bodenschätzen. Auf fchlefischem Boden finden
wir nicht allein heilsame Quellen (Denke an das uns bekannte Warm-
brunn!), sondern auch zahlreiche Bergwerke, wo Kohlen und Eisen, Blei
und Zink (Vorzeigen!) in großen Mengen dem dunkeln Schloß der Erde
entnommen und ans Tageslicht gebracht werden. Schildre Einrichtungen,
Arbeiten und Gefahren im Bergwerke! (Vergl. 1. Abteilung S. 67—70.)
Schildre, wie aus dem Gestein, das der Bergmann gewinnt, das Eisen
gewonnen wird! (Vergl. 1. Abt. S. 70.) Die bedeutendsten Kohlen-
und Eisenschächte sind im Südosten der Provinz gelegen, bei Königs-
Hütte. Zeige! Königshütte war noch vor 56 Jahren ein Dorf. Heute
ist es eine große, volkreiche Stadt. Wie erklärst du dir dies?
3. Die Provinz Schlesien besitzt größtenteils sehr frucht-
baren Boden. Hier bringt die Erde hervor, was des Menschen Herz
erfreut: laughalmiges Getreide mit schweren Ähren, süßes Obst, Zucker-
rüben, zartes Gemüse und Flachs. Ja selbst der Weinstock gedeiht an
einigen Orten und trägt reiche Frucht. In besonders fruchtbarer Gegend
liegt z. Liegnitz. Bestimme seine Lage! (Katzbach!)
4. Die Provinz ist reich an blühenden Gewerbszweigen.
Wie erklärst du dies? Das, was der Boden bietet, wird in verständiger
Weise von einer fleißigen Bevölkerung verarbeitet. Das Eisen, das die
Bergwerke liefern, wird zu Eisenblech und Eisendraht, zu Messern und
Nadeln, zu Eisenschienen und Maschinen verarbeitet. Aus den erbauten
Zuckerrüben gewinnt man in großen Fabriken den Zncker. Die Wolle der
Schafe wird zu Tuch, der Flachs zu Leinwand gesponnen. Die Glas-
macherei haben wir schon bei der Betrachtung des Riesengebirges erwähnt.
Gieb das Nötige an! (Glashütten, in denen viele tausend weiße, grüne,
blaue, rote oder vergoldete Teller, Gläser und Blumenvasen, viele tausend
Glastafeln und Spiegel jährlich hergestellt werden.)
5. Die Provinz Schlesien treibt regen Handel. Besonders
sind es zwei Städte, die sich nach dieser Seite hin auszeichnen, Görlitz
und Breslau. Zeige sie und bestimme ihre Lage! (Görlitz liegt an
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg]]
— 28 —
Boden, sondern auf österreichischem Gebiete. Die Oder entspringt auf
dem Mährischen Gesenke, die Weichsel auf den Karpathen.
2. Beide Flüsse erhalten zahlreiche Nebenflüsse. Der größte
Nebenfluß kommt bei beiden Flüssen von rechts (Warthe, Bug).
3. Beide Flüsse sind ungefähr gleich lang. (Die Kinderhaben,
um dies festzustellen, auf der Handkarte mit einem Zirkel, in den sie
Zuvor nach Maßgabe der Karte 10 Meilen aufgenommen haben, die
Länge beider Flüsse ausgemessen!)
4. Beide Flüsse münden in die Ostsee und zwar in der Nähe
einer großen Stadt. (Stettin und Danzig.)
5. Beide Flüsse sind wichtige Handelsstraßen.
Ii. Beide Flüsse sind vielfach verschieden.
1. Die Oder fließt fast ausschließlich durch deutsches Gebiet,
während die Weichsel nur mit ihrem Unterlaufe dem deutschen Vaterlande
angehört.
2. Die Laufrichtung beider Flüsse ist verschieden. Die Oder hat
die Hauptrichtung von 80 nach Nw, die Weichsel aber macht eine be-
deutende Ausbiegung nach Osten.
3. Die Mündungen beider Flüsse sind auch verschieden gestaltet.
Die Oder mündet in das Stettiner Haff, aus dem ihre Waffer durch drei
Ausgänge, Pene, Swine und Divenow genannt, ins offene Meer ab-
fließen.*) Die Weichsel aber bildet ein großes Delta. Der rechte
Hauptarm ergießt sich in ein Haff (Frisches Haff), der linke in das
offene Meer. (Danziger Bucht.)
b.
3icl: Wir vergleichen die Provinzen Posen und Preußen
hinsichtlich ihrer Beschaffenheit in Vergangenheit und Gegen-
wart.
Gemeinsam wird festgesetzt:
1. Beide Provinzen waren früher wenig wert. Preußeu
besaß einstmals dichte Wälder, einsame Heiden und stundenlange Sümpfe
und Moore. Es war bewohnt von einem wilden, heidnischen Volke.
Posen hatte fast durchgängig versumpfte Wiesen, schlecht bestellte Felder,
elende Dörfer und träge, schmutzige und ungebildete Bewohner.
2. Beide Provinzen haben sich bedeutend zu ihrem Vor-
teile verändert. Beide Provinzen haben jetzt viel fruchtbares und
sorgfältig angebautes Gebiet. Beide besitzen große und blühende Städte
(Danzig, Königsberg — Posen, Bromberg). In beiden haben Bildung
und Christentum ihren Einzug gehalten.
*) „Ganz mißbräuchlich nennt man die entstehenden drei Meerlücken Mündungen
der Oder." (Daniel.)
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
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2. Der Süden hat zahlreiche Gebirge aufzuweisen. (Das
Riesengebirge mit Schneekoppe — ein Teil des Thüringer-
waldes — ein Teil des Harzes mit dem Brocken — der
Hundsrück, das Eiselgebirge, das hohe Veen, der Taunus,
der Westerwald, der Teutoburgerwald.
Iii. Bewässerung:
1. Die Hauptströme Preußens sind Rhein, Ems, Weser, Elbe,
Oder und Weichsel mit zahlreichen Nebenflüssen.
2. Bedeutende Seen finden wir in Pommern und in West-
und Ostpreußen. (Beispiele.)
Iv. Beschäftigung der Bewohner:
1. Ackerbau treiben alle Provinzen, am meisten Posen, Sachsen,
(Magdeburg — Güldne Aue), Schleswig - Holstein und
Hannover (Marschen!)
2. Wein- und Obstbau. (Rheinprovinz.)
3. Viehzucht.
a. Pferdezucht: Hannover, Schleswig-Holstein, Preußen.
b. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein, Hannover.
c. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover.
6. Schweinezucht: Westfalen, Posen.
e. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide!)
4. Bergbau:
a. Steinkohlen: Rheinprovinz, Westfalen.
d. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen.
c. Zink: Schlesien.
d. Blei: Schlesien und Harz.
e. Silber: Harz.
f. Salz: Provinz Sachsen (Halle, Schönebeck, Staßfurt)
— Hannover (Lüueburg.)
g. Mineralquellen: Hessen-Nassau (Taunus!) und Rhein-
Provinz (Aachen!)
h. Bernstein: West- und Ostpreußen.
5. Gewerbe:
a. Eisenwarenfabrikation: Rheinprovinz und Westfalen
(Solingen, Remscheid, Essen!)
b. Herstellung von Wollwaren und Baumwoll-
waren: Rheinprovinz (Elberfeld und Barmen.)
c. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld)
und Schlesien.
6. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen
(Magdeburg!) und Schlesien,
e. Herstellung von Glaswaren: Schlesien.
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art]]