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1. Geographie für Lyceen, Gymnasien, Mittelschulen und zum Privatunterrichte - S. VII

1837 - Heidelberg : Winter
Ludwig von Gottes Gnaden, Großherzog von Ba- den/ Herzog zu Zahringen/ Landgraf zu Nellenburg, Graf zu Salem, Petershausen und Hanau rc. i^Vjr haben Uns auf das unterthänigste Ansuchen des Stadt» Pfarrers Dittcnbergcr zu Heidelberg, gnädigst bewogen gefunden, demselben für die zweite und etwa noch folgenden Auflagen seiner Geographie für Mittelschulen ein ausschließliches Privilegium in der Art zu ertheilen, das; dieses Lehrbuch in den nächsten dreißig Jahren, auch wenn der Verfasser vor deren Ablauf sterben sollte, im Großherzogthum weder nachgedruckt, noch auswärtiger Nach- druck verkauft werden darf. Damit nun gedachter Stadtpfarrer Dittcnbergcr bei diesem ihm von Uns ertheilten Privilegillm ge- schützt werde, verbieten Wir allen und jedem Unterthan, besonders aber allen Buchdruckern und Buchhändlern in Unserm Großher- zvgthume alles Ernstes, besagtes Lehrbuch innerhalb des bemerkten Zeitraums vou dreißig Jahren nachzudrucken, oder einen auswärti- gen Nachdruck desselben in den diesseitigen Landen zu verkaufen, wid- rigenfalls derjenige, welcher dagegen handelt, nicht nur mit einer Strafe von Einhundert Neichsthalern belegt, sondern auch die Confiscation aller Exemplare des Nachdruckes zum Vortheil des rechtmäßigen Verlegers, und Erstattung des Ladenpreises der Verlagsausgabe an denselben, für die bereits abgegebene Anzahl Exemplare, erkannt werden soll. Dessen zur Urkund haben Wir gegenwärtiges Privilegium eigenhändig unterzeichnet und mit dem Staatssiegel versehen lassen. Signatum Carls ruhe den 12. Februar 1827. (L. 8.) Ludwig. Bei Verhinderung des Ministers des Innern der Ministerial-Direktor L. Winter. Auf Befehl Seiner Königlichen Hoheit Barak.

2. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 2

1860 - Stuttgart : Hallberger
2 Was du sehen kannst, das siehe und brauche deine Augen; und über das Unsichtbare und Ewige halte dich an Gottes Wort. Bleibe dem Glauben der Väter getreu, und Haffe, die darüber nur leer Geschwätz treiben. Scheue Niemand so viel, als dich selbst. Inwendig in uns wohnet der Richter, der nicht trügt, und an dessen Stimme uns mehr gelegen ist, als an dem Beifall der ganzen Welt und an ihrer Weis- heit. Nimm es dir vor, Sohn, nicht wider seine Stimme zu thun; und was du sinnest und vorhast, schlag zuvor an deine Stirne und frage ihn um Rath. jser spricht anfangs nur leise und stammelt wie ein unschuldig Kind; doch, wenn du seine Unschuld ehrest, löset er gemach seine Zunge und wird vernehmlicher sprechen^/ Lerne gern von Andern, und wo von Weisheit, Menschenglück, Licht, Freiheit, Tugend rc. geredet wird, da höre fleißig zu. Doch traue nicht flugs und allerdings; denn die Wolken haben nicht alle Wasser, und-es gibt mancherlei Weise. Sie meinen auch, daß sie die Sache hätten, wenn sie davon reden können und davon reden. Das ist aber nicht, Sohn. Man hat darum die Sache nicht, daß man davon reden kann und davon redet. Worte sind nnr Worte; und wo sie gar leicht und behende dahin fahren, da sei auf deiner Hut; denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes. ^Erwarte Nichts vom Treiben und von den Treibern, und wo Geräusch auf der Gasse ist, da gehe fürbaß. Wenn dich Jemand will Weisheit lehren, so siehe in sein An- gesicht. Dünket er sich noch, und sei er noch so berühmt, laß ihn und gehe seiner Kundschaft müßig. Was einer nicht hat, das kann er auch nicht geben. Und der ist nicht frei, der da will thun können, was er will, sondern der ist frei, der da wollen kann, was er thun soll. Und der ist nicht weise, der sich dünket, daß er wisse, sondern der ist weise, der seiner Unwissenheit inne geworden und durch die Sache des Dünkels genesen ist. Wenn es dir um Weisheit zu thun ist, so suche sie, und nichts das Deine, und brich deinen Willen und erwarte geduldig die Folgen»; -----Denke öfthu'heilige Dinge, und sei gewiß, daß es nicht ohne Vortheil für dich abgehe und der Sauerteig den ganzen Telg durch- säure. , . Es ist leicht zu verachten, Sohn; und verstehen ist viel besser» y Lehre nicht Andere, bis du selbst gelehrt bist.

3. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 1

1860 - Stuttgart : Hallberger
'-Ww 1. An meinen Sohü Johannes 1799. Gold und Silber habe ich ich aber habe, gebe ich nicht; was Lieber Johannes! Aie Zeit kommt allgemach heran, daß ich den Weg gehen muß, den man nicht wieder kommt. Ich kann dich nicht mitnehmen, und lasse dich in einer Welt zurück, wo guter Rath nicht überflüssig ist. Niemand ist weise von Mutterleib an; Zeit und Erfahrung lehren hier und fegen die Tenne. Ich habe die Welt länger gesehen, als du. Es ist nicht Alles Gold, lieber Sohn, was glänzt, und ich habe manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verließ, brechen sehen. Darum will ich dir einigen Rath geben und dir sagen, was ich funden habe und was die Zeit mich gelehret hat. Es ist Nichts groß, was nicht gut ist, und ist Nichts wahr, was nicht bestehet. Der Mensch ist hier nicht zu Hause, und er geht hier nicht von ungefähr in dem schlechten Rock umher. Alle Dinge mit und neben ihm gehen dahin, einer fremden Will- kür und Macht unterworfen; er ist sich selbst anvertraut und trägt sein Leben in seiner Hand. Und es ist nicht für ihn gleichgültig, ob er rechts oder links gehe. Laß dir nicht weiß machen, daß er sich rathen könne und selbst seiüln Weg wisse. s Diese Welt ist für ihn zu wenig, und die unsichtbare siehet er nicht und kennet sie yicht. Spare dir denn vergebliche Mühe, und thue dir kein Leid, und besinne dich dein. Halte dich zu gut, Böses zu thun. Hänge dein Herz an kein vergängliches Ding. Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, Ueber Sohn, sondern 7.M müssen uns nach ihr richten. . t! Läüuch 'a"' i

4. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 4

1860 - Stuttgart : Hallberger
4 Stehe deiner Mutter bei, und ehre sie, so lange sie lebt, und begrabe sie neben mir. Und sinne täglich nach über Tod und Leben, ob du es finden möchtest, und habe einen freudigen Muth; und gehe nicht aus der Welt, ohne deine Liebe und Ehrfurcht für den Stifter des Christen- thuins^durch irgend Etwas öffentlich bezeugt zu haben. T '-v ^ _ ®cin tx}*P ®“Let- j [ ¿1-, 9 / rs'/f [f/ U 1/7 V 2. Das Gold. ^Das Gold hat wohl Mancher noch nicht viel anders gesehen, als an den vergoldeten Gegenständen in den Kirchen, er weiß^aber 'darum doch so gut, wie ein Anderer, daß es gelb aussteht^M?gilt für das edelste Metall wegen seiner schönen Farbe, seines schönen Glanzes und weil es sich mit Leichtigkeit zu jeder Form verarbeiten läßt. Mag es ferner Jahre lang in der Luft, im Wasser, im Schmutze aller Art liegen, es ändert sich nicht, verliert weder die Farbe, noch den Glanz, noch den Werth. Daß die Seltenheit seinen Preis er- höht, versteht sich von selbst; allein es würde doch, wenn es noch so gemein würde, immer wegen der genannten Eigenschaften einen hohen Werth behalten. Es ist sehr schwer, etwas über neunzehnmal schwerer, als das Wasser. Reines Gold ist weicher als Silber, aber härter als Zinn, und läßt sich, ohne einen Ton zu geben, mit dem Messer schneiden. Damit es härter wird und zu Münzen, zu Schmuck rc. benützt werden kann, wird es gewöhnlich mit andern Metallen, vor- nemlich mit Kupfer oder Silber, versetzt oder legirt. 'Mäher kommt es, daß man von verschiedenkaratigem Golde spricht. Man nennt nemlich eine Mark Cu Pfund) reines Gold eine feine Mark. Diese theilt man in 24 Karat. Man gibt dann nur den Goldgehalt an. Hat also verarbeitetes Gold z. B. vierzehn Karat reines Gold und zehn Karat Zusatz, so nennt man es vierzehnkaratig u. s. w^ Auch durch Hämmern wird es etwas härter, aber nie sehr elastisch. //Von allen festen Dingen ist es das dehnbarste. Man schlägt es dünnen Blättchen, daß -8^,000 zusammen erst die Dicke eines^olls haben.^/,^o ckaun^W^ ^inim,Dm^, chdr^sch-«ich^Virt'großer-W^- _ - ausdehnen, daß sich ein Reiter mit samt dem Pferd damit übergolden ließe. gu In unserm deutschen Vaterlande hat man sonst auch Gold aus dem Flußsande gewaschen. Es war aber niemals sehr viel darin, .

5. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 1

1854 - Stuttgart : Hallberger
1 An meinen Sohn Johannes 1799. Gold und Silber habe ich nicht; was ich aber habe, gebe ich dir. Lieber Johannes! Aie Zeit kommt allgemach heran, daß ich den Weg gehen muß, den man nicht wieder kommt. Ich kann dich nicht mitnehmen, und lasse dich in einer Welt zurück, wo guter Rath nicht überflüssig ist. Niemand ist weise von Mutterleib an; Zeit und Erfahrung lehren hier und fegen die Tenne. Ich habe die Welt länger gesehen, als du. Es ist nicht Alles Gold, lieber Sohn, was glänzt, und ich habe manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verließ, brechen sehen. Darum will ich dir einigen Rath geben und dir sagen, was ich funden habe und was die Zeit mich gelehret hat. Es ist Nichts groß, was nicht gut ist, und ist Nichts wahr, was nicht bestehet. Der Mensch ist hier nicht zu Hause, und er geht hier nicht von ungefähr in dem schlechten Rock umher. Alle Dinge mit und neben ihm gehen dahin, einer fremden Will- kür und Macht unterworfen; er ist sich selbst anvertraut und trägt sein Leben in seiner Hand. Und es ist nicht für ihn gleichgültig, ob er rechts oder links gehe. Laß dir nicht weiß machen, daß er sich rathen könne und selbst seinen Weg wisse. Diese Welt ist für ihn zu wenig, und die unsichtbare siehet er nicht und kennet sie nicht. Spare dir denn vergebliche Mühe, und thue dir kein Leid, und besinne dich dein. Halte dich zu gut, Böses zu thun. Hänge dein Herz an kein vergängliches Ding. Die Wahrheit richtet sich nicht nach uns, lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten. Lesebuch. 1

6. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 2

1854 - Stuttgart : Hallberger
2 Was du sehen kannst, das siehe und brauche deine Augen; und über das Unsichtbare und Ewige halte dich an Gottes Wort. Bleibe dem Glauben der Väter getreu, und hasse, die darüber nur leer Geschwätz treiben. Scheue Niemand so viel, als dich selbst. Inwendig in uns wohnet der Richter, der nicht trügt, und an dessen Stimme uns mehr gelegen ist, als an dem Beifall der ganzen Welt und an ihrer Weis- heit. Nimm es dir vor, Sohn, nicht wider seine Stimme zu thun; und was du sinnest und vorhast, schlag zuvor an deine Stirne und frage ihn um Rath. Er spricht anfangs nur leise und stammelt wie ein unschuldig Kind; doch, wenn du seine Unschuld ehrest, löset er gemach seine Zunge und wird vernehmlicher sprechen. Lerne gern von Andern, und wo von Weisheit, Menschenglück, Licht, Freiheit, Tugend rc. geredet wird, da höre fleißig zu. Doch traue nicht flugs und allerdings; denn die Wolken haben nicht alle Wasser, und es gibt mancherlei Weise. Sie meinen auch, daß sie die Sache hätten, wenn sie davon reden können und davon reden. Das ist aber nicht, Sohn. Man hat darum die Sache nicht, daß man davon reden kann und davon redet. Worte sind nur Worte; und wo sie gar leicht und behende dahin fahren, da sei auf deiner Hut ; denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes. Erwarte Nichts vom Treiben und von den Treibern, und wo Geräusch auf der Gasse ist, da gehe fürbaß. Wenn dich Jemand will Weisheit lehren, so siehe in sein An- gesicht. Dünket er sich noch, und sei er noch so berühmt, laß ihn und gehe seiner Kundschaft müßig. Was einer nicht hat, das kann er auch nicht geben. Und der ist nicht frei, der da will thun können, was er will, sondern der ist frei, der da wollen kann, was er thun soll. Und der ist nicht weise, der sich dünket, daß er wisse, sondern der ist weise, der seiner Unwissenheit inne geworden und durch die Sache des Dünkels genesen ist. Wenn es dir um Weisheit zu thun ist, so suche sie, und nicht das Deine, und brich deinen Willen und erwarte geduldig die Folgen. Denke oft an heilige Dinge, und sei gewiß, daß es nicht ohne Vortheil für dich abgehe, und der Sauerteig den ganzen Teig durch- säure. Es ist leicht zu verachten, Sohn; und verstehen ist viel besser. Lehr?» nicht Andere, bis du selbst gelehrt bist.

7. Lesebuch für die evangelischen Volksschulen Württembergs - S. 4

1854 - Stuttgart : Hallberger
4 Stehe deiner Mutter bei, und ehre sie, so lange sie lebt, und begrabe sie neben mir. Und sinne täglich nach über Tod und Leben, ob du es finden möchtest, und habe einen freudigen Muth; und gehe nicht aus der Welt, ohne deine Liebe und Ehrfurcht für den Stifter des Christen- thums durch irgend Etwas öffentlich bezeugt zu haben. Dein treuer Vater. 2. Pas Gold. Das Gold hat wohl Mancher noch nicht viel anders gesehen, als an den vergoldeten Gegenständen in den Kirchen, er weiß aber darum doch so gut, wie ein Anderer, daß es gelb aussieht. Es gilt für das edelste Metall wegen seiner schönen Farbe, seines schönen Glanzes und weil es sich mit Leichtigkeit zu jeder Form verarbeiten läßt. Mag es ferner Jahre lang in der Luft, im Wasser, im Schmutze aller Art liegen, es ändert sich nicht, verliert weder die Farbe, noch den Glanz, noch den Werth. Daß die Seltenheit seinen Preis er- höht, versteht sich von selbst; allein es würde doch, wenn es noch so gemein würde, immer wegen der genannten Eigenschaften einen hohen Werth behalten. Es ist sehr schwer, etwas über neunzehnmal schwerer, als das Wasser. Reines Gold ist weicher als Silber, aber härter als Zinn, und läßt sich, ohne einen Ton zu geben, mit dem Messer schneiden. Damit es härter wird und zu Münzen, zu Schmuck re. benützt werden kann, wird es gewöhnlich mit andern Metallen, vor- uemlich mit Kupfer oder Silber, versetzt oder legirt. (Daher kommt es, daß man von verschiedenkaratigem Golde spricht. Man nennt nemlich eine Mark C/2 Pfund) reines Gold eine feine Mark. Diese theilt man in 24 Karat. Man gibt dann nur den Goldgehalt an. Hat also verarbeitetes Gold z. B. vierzehn Karat reines Gold und zehn Karat Zusatz, so nennt man es vierzehnkaratig u. s. w.) Auch durch Hämmern wird es etwas härter, aber nie sehr elastisch. Von allen festen Dingen ist es das dehnbarste. Man schlägt es zu ;o dünnen Blättchen, daß 20,000 zusammen erst die Dicke eines Zolls haben. So kann man einen Dukaten, der doch nicht viel größer als ein Groschen ist, so ausdehnen, daß sich ein Reiter mit samt dem Pferd damit übergolden ließe. In unserm deutschen Vaterlande hat man sonst auch Gold aus dem Flußsande gewaschen. Es war aber niemals lehr viel darin,

8. Allgemeine Weltgeschichte für die Jugend - S. VII

1810 - Berlin : Hayn
ob das Buch so viel Werth besitzt, als eine solche Zueignung bedingt, ob es Eurer Kö- niglichen Hoheit Unterhaltung und Beleh- rung in dem beabsichtigten Grade gewähren wird? ist eine Frage, welche das Urtheil sachverständiger Männer beantworten wird. Zwischen Furcht und Hoffnung getheilt, er- j

9. Bd. 1 - S. XIV

1846 - Braunschweig : Westermann
Xii Vorrede und Fakten, übersieht die tiefer liegenden Unterschiede, und glaubt endlich gar, oder stellt sich an zu glauben, daß Erzählung und Urtheil des Historikers so gut auf die Gegenwart, als auf die Vergangenheit sich beziehe. Alsdann wird sein Buch nicht nach allgemciuen oder wissenschaftlichen Gründen, sondern nach den Interessen und Leidenschaften einer Partei gewürdiget, cs wird verdammt, wenn auch nur die Möglichkeit einer mißbeliebigen Deu- tung von Seite des Lesers —- ganz ohne Absicht des Schriftstellers — vor- handen ist. Solches ist sogar schon Schriftstellern widerfahren, deren Ansehen und Verdienst sie billig vor niedrigen Angriffen hätte schüzen sollen. Selbst wenn sie viel früher schrieben, als jene Begebenheiten eintraten, worauf ihre -Worte eine Anwendung zuzulassen schienen, und wenn die anerkannt unschuldigste Gesinnung oder der strahlendste Ruhm fiir sie sprachen — ihr Buch wurde geächtet durch beschränkte und engherzige Parteiwuth. In solchem Geiste hat ein neuer Geschichtschreiber Noms (Jacques Corentin Roy ou) seine Vorgänger beurtheilt. Von dem harmlosen Nollin sagt er: ,,Ce qui nous paroit bien plus fâcheux, c’est l’esprit répu- blicain, même (?!) démocratique, qui caractérise cette histoire ro- maine“, etc. —- lind von Crévier: „Sa prédilection pour les partisans d’une république, qui n’existait plus en réalité, est un sentiment dan- gereux“, etc. Weiter: Vertot dans ses révolutions ... n’est pas non plus exempt d’une légère teinture de démocratie “ (!!!) — und eben so von dein großen Montesquieu, ans welchen mit Recht Frankreich noch heute stolz ist: H n’est pas toujours exempt de préventions en faveur des gouvernemens républicains. L’inconvénient de déprécier ces gou- vernemens est moins à craindre, que celui de se passionner pour eux“ etc. Nach unserer Ansicht sind Urtheile dieser Art herabwürdigend für die Wis- senschaft, die man dadurch zur Dienstmagd eines politischen Systems miß- braucht; sie sind beleidigend für die Negierung, bei welcher inan durch so illi- berale Gesinnungen sich zu empfehlen vermeint; sie sind erniedrigend für alle Zeitgenossen, deren Geistesfreiheit man dadurch zu hemmen sucht, und deren Verhältnisse man im traurigsten, ja in wahrhaft empörendem Lichte erscheinen macht. Wehe der Zeit, in welcher ein Cato nicht dürfte gepriesen werden ! —- Wer solche Urtheile fällt, erkennt sich Selbst für unwürdig, die Feder des Geschichtschreibers zu führen, da er entweder die Unfähigkeit eingesteht, zu dem wissenschaftlichen und rein humanen Standpunkte der Geschichte sich auf- zuschwingen, oder die verworfene Bereitwilligkeit, des Historikers heiligste Pflicht den erbärmlichsten Rücksichten zu opfern. Wie unsinnig, die Würdigung des Alterthums abhängig zu machen von wechselnden Erscheinungen der Gegenwart; sich zu enthalten der unbefangenen

10. Für die Oberstufe - S. 1

1879 - Stuttgart : Hallberger
1. An meinen Sohn Johannes 1799. Gold und Silber habe ich nicht; was ich aber habe, gebe ich dir. Apostelgcsch. 3, 6. Lieber Johannes! 1. ^sie Zeit kommt allgemach heran, daß ich den Weg gehen muß, den man nicht wieder kommt. Ich kann Dich nicht mitnehmen und lasse Dich in einer Welt zurück, wo guter Rath nicht überflüssig ist. 2. Ich habe die Welt länger gesehen als Du. Es ist nicht alles Gold, lieber Sohn, was glänzt; und ich habe manchen Stern vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verließ, brechen sehen. Darum will ich Dir einigen Rath geben und Dir sagen, was ich funden habe, und was die Zeit mich gelehret hat. 3. Der Mensch ist hier nicht zu Hause, und er geht hier nicht von ohngefähr in dem schlechten Rock umher. 4. Alle Dinge mit und neben ihm gehen dahin, einer fremden Will- kür und Macht unterworfen; er ist sich selbst anvertraut und trägt sein Leben in feiner Hand. Und es ist nicht für ihn gleichgiltig, ob er rechts oder links gehe. Laß Dir nicht weismachen, daß er sich rathen könne und selbst seinen Weg wisse. 5. Was Du sehen kannst, das siehe und brauche Deine Augen; und über das Unsichtbare und Ewige halte Dich an Gottes Wort. 6. Bleibe dem Glauben der Väter getreu, und hasse, die darüber nur leer Geschwätz treiben. 7. Scheue niemand so viel als Dich selbst. Inwendig in uns wohnet der Richter, der nicht trügt, und an dessen Stimme uns mehr gelegen ist als an dem Beifall der ganzen Welt und an ihrer Weisheit. Nimm es Dir vor, Sohn, nicht wider seine Stimme zu thun; und was Du sinnest und vorhast, schlag zuvor an Deine Stirne und frage ihn um Rath. 8. Lerne gern von anderen, und wo von Weisheit, Menschenglück, Licht, Freiheit, Tugend geredet wird, da höre fleißig zu. Doch traue Lesebuch. 1
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