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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Mittelalter - S. 3

1890 - Berlin : Weidmann
— 3 — Die Westgermanen, im eigentlichen Deutschland westlich vom Rhein und nördlich von der Donau wohnend, scheiden sich in 1) Ingaevonen, die Völker an der Nordsee: Friesen, Chauken u. A.; 2) Istaevonen, die Völker am Rhein; 3) Herminonen = Irminonen, die oberdeutschen Völker. Ingvio, Istio und Irmino, die Stammväter der drei Stämme, scheinen Beinamen der Götter Freyr, Ziu und Wodan1) zu sein; die Zugehörigkeit der einzelnen Völker zu den drei Abteilungen steht nicht ganz fest. Wohnsitze der einzelnen Stämme: An der Nordsee: Friesen, vom Zuydersee bis zur Ems (Amisia), Chauken, von der Ems bis zur Elbe, Saxones, in Holstein,2) Angeln in Schleswig. Am unteren Rhein von N. nach S.: Bataver an der Rheinmündung, Usipeter Sigambrer I Tencterer ( von ^er Lippe (Lupia) bis zum Main (Moenus). Ubier J An der Weser von N. nach S.: Angrivarier (im M.-A. Engem), südlich von den Chauken, Cherusker, zu beiden Seiten der mittleren Weser und um den Harz bis zur Saale und Elbe (über den Namen u. S. 5), Chatten (Hessen), von der Werra bis zum Taunus, im S. bis zum Main. An der Elbe: auf dem linken Ufer der Unter-Elbe: Langobarden, d. i. Langbärte, nördlich von den Cheruskern, Hermunduren, d. h. große Duren3), südlich von den Cheruskern, zwischen Erzgebirge und Thüringer Wald und über diesen hinweg nach Süden bis an die Donau und den Limes imperii (s. u. S. 9 Anm. zu 80—130); auf dem rechten Ufer: Sueben, in der Mark und südlich bis zu den Sudeten, im 0. bis zur Oder und Neisse; in mehrere Völker zerfallend: ihr Hauptstamm um Havel und Spree die Semnonen.4) An der Ostsee: Variner, in Mecklenburg, östlich von den Sachsen,6) Rugier, in Rügen und Pommern, Goten, zu beiden Seiten der unteren Weichsel. *) Über diese unten S. 4 f. !) Nach ihrem Steinscliwert lsachs’ benannt. 3) Die Nachkommen der Duri sind — mit der patronymischen Endung -inc— die Duringi, Thüringer. 4) Tac. Germ. 39: Vetustissimi nobilissimique Sueborum. Sie besitzen einen heiligen Hain: $ili'am auguriis et prisca formidme patrum sacram etc.... inde initia gentis, ibi regnator omnium deus etc. .. . centum pagis habitant. 5) Ihr Name lebt noch in Warne fort. 1*

2. Das Mittelalter - S. 124

1910 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Aussprache von Fremdnamen. Für Eigennamen, die der französischen ober englischen Sprache angehören, erscheint eine Bezeichnung der Aussprache entbehrlich, sofern nicht irgendeine Besonderheit obwaltet. Demgemäß genügen für das vorliegende Bändchen die nachstehenden Angaben: Brescia, brescha. Doge, dodsche. Isle (de France), il\ Magyaren, madjaren. Medici, mcditschi. Plantagenet, pläntedschenet. Roncesvalles, ronzeswaljes. Tagliacozzo, talsacozzo. Tudor, tjud'r. Xerez, chereds.

3. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 296

1826 - Kempten : Dannheimer
296 —0— minder fest unter sich verbunden waren. — Diele von diesen Stämmen oder einzelnen Völkerschaften erhielten zum 2öortet Mann, als Unterscheidung, ein Bciwört- chen angehängt z. B. Mark mann (Marcomann oder Grenzmann) Al mann (hoher Mann) Garmann oder G ermann (Kricgsmann). Der Name Germ an n war der allgemeine für alle Völkerschaften Nord- Europas; weil Kriegsmannen sich in jedem Stamme befanden; unter dieser Gesammtbenennung erscheinen alle Germ an neu, im Gegensätze zum allgemeinen Namen der Kelten, und zwar bis zum Vordringen der Römer nach dem Westen und Norden von Europa. — Daß aber die Kelten mit den Germannen gleiche Urabstam- mung aus Mittelasien haben, zeigt die Aehnlichkeit und gleiche Bedeutung vieler Urworte, die nur in verschie- denen Mundarten abweichen, ursprünglich auö einer Stammsprache kommen., und auch in der alten Perser- Sprache sich wieder finden. — Völkerschaften der German neu waren, nebst vorgenannten, die auöge. breiteten Sueven, deren Bund mehr als fünfzig Völ- kerschaften vereinte, dann die: Frisen, zwischen dem Rhein und der Ems beim heutigen Emden; die Ansi- barier, der Frisen südliche Nachbarn; die Marsen, Bructer und Stcamber, die sich am Rhein und der Lippe auöbreiteten; die Chaucen, zwischen der Ems und Weser; die Catten zwischen dem Main und der Saale, die Thüringer, der Catten Nachbarn gegen Norden, die Cherusker zwischen der Weser und Elbe, die Fosen oder Saxen, jenseits der Elbe bis zur See hin, die Cimbern, auf der cimberschen Halbinsel; die Angeln der Saxen Nachbarn an der Elbe; die Varini an der Ostsee, im heutigen Mecklenburg; die Longo- bardenf zwischen der Elbe und Oder gegen die Spree zu, in der heutigen Mark Brandenburg, die spater durch das heutige Mahren nach Pannonien und Italien wun- derten; die Sennoner an der Oder und im kleinen Pohlen; die Rugier, Heruler und Scyren, zwi- schen der Oder, der Weichsel und in Vorpommern an der Seeküste hin; die Vandalen und Burgunder zwischen der Weichsel und dem asciburgischen Gebirg;

4. Lehrbuch der Vaterlands-Geschichte, von der Urzeit bis auf unsere Tage, für Baierns Volks-Schulen - S. 305

1826 - Kempten : Dannheimer
0 305 alle inner diesem weiten Umfange liegenden Völker nur Stämme der Sueven bildeten. Erft später, nach Auftö- sung dieses großen Sueven-Bundes erschienen die ein. zelnen Volksnamen in der Geschichte wieder. Ein ähnli- eher Völkerverein unter den Germannen war der große Franken-Bund, dessen einzelne Stämme für unsere Geschichte nicht merkwürdig sind. Dieser Franken- Bund drang frühe schon mit seinen streitbaften Horden über den Rhein vor, und besetzte, nach Verdrängung der Kelten, daö heutige Niederland. Durch diese Festsetzung am linken Rheinufer wurden die Franken der Kelten oder Gallier Nachbarn, und von jetzt an Kämpfer gegen Roms Herrschaft. *) Römerkriege machten sie bald ftreiterfahren und kühn, so daß sie unter ihrem Könige Chlodowig die Römermacht in Gallien voll- kommen brachen, und dieses Land sich ganz unterwarfen. Da fiel eö der ftolzen Hoheit der Allemannen bei, vereint mit fuevifchen Hermunduren, die Franken zu schwächen, und einen Theil ihrer blühenden Länder zu gewinnen. Bei Colonia agrippina sielen die kampflustig Verbundenen in dag Gebiet der Franken mnd besiegten Sigebert, den Grenzkönig deö Franken- bundes. Chlodowig, König deö mächtigsten Franken- stammes, eilte streitferttg herbei. Bei Tolbiac (Zülpich) näherten sich beide Heere, es entwickelte sich (496) eine mörderische Völkerschlacht zwischen altgermannischen Brüdern, die mit gleichem Mnthe und gleicher Tapfer- keit kämpften. Schon sank das Schwerdt der Frau- ken, als sie durch Vertrauen auf Christus über die Heiden den Sieg errangen. Die Allemammr wur- den geschlagen und zerstreut; Chlodowig verfolgte den Sieg, ging mit seinen rüstigen Franken über den Rhein, und unterwarf sich daö Land der Alle mannen und suevischen Hermunduren. Ein großer Theil der über- wundcnen Allemannen wurde gänzlich vertrieben, und erhielt, wie bekannt, von Theodorich am Lech neue *) Minolas Uebersicht der römisch-deutschen Geschichte am Rhein 1804.— Dessen weitere Beiträge rc. 1ü18. Cvln, bei Mathieux. Seel, Lehrbuch der Vaterlandsgeschichte. 20

5. Deutsche Stammesgeschichte, deutsche Kaisergeschichte - S. 599

1894 - Gera : Hofmann
Anmerkungen. 599 sondern die parallel mit demselben laufende Gebirgskette, welche bei der Porta Westfalica beginnend unter verschiedenen Benennungen (Süntel, Wiehengebirge, Wittekinds-gebirge) bis zur Hase zieht. Mommsens Beweissühruug hat nicht wenig Gegner gefunden. Archivrat Dr. Veltmann, früher in Osnabrück (Funde von Römermünzen im freien Germanien und die Örtlichkeit der Varusschlacht, Osnabrück 1886), hat u. a. geltend gemacht, daß in Barenan eine systematische Münzsammlung bestanden habe, die vor etwa 200 Jahren wohl aus einem zufälligen Grunde angelegt und im Laufe der Zeit vervollständigt sei. Nach Höf er (der Feldzug des Germanicus im Jahre 16) liegt das Venner Moor auf der Rückzngsliuie des Germanicus, der daselbst im Jahre 16 dem Armin eine entscheidende Schlacht lieferte, während nach Fr. Knoke, jetzt Gymnasial-Direktor in Osnabrück, (die Feldzüge des Germanicus in Deutschland. Berlin 1887) im Jahre 15 auf der Bareuau zwischen Germanicus und den Cheruskern gekämpft wurde. Cäfiua habe nach dieser Schlacht den Weg nördlich vom großen Moore genommen, und so fänden die Münzfunde ihre Erklärung. Fr. Knoke fügt den vielen Vermutungen über die Örtlichkeit der Varusschlacht noch folgende hinzu: Varus schlug sein erstes Lager zwischen Iburg und Hagen (Anfang des Tentobnrgerwaldes), das zweite in der Gegend von Natrup und Leeden auf. Ein Versuch, am dritten Tage südlich vom Habichtswalde nach Westen zu marschieren, mißlang. Der Verzweiflungskampf und der Untergang des römischen Heeres soll in und neben dem Habichtswalde (südwestlich von Osnabrück) in dem Thalkesiel nördlich von Leeden stattgefunden haben. Wenn nicht aus irgend einem vergessenen Winkel Bruchstücke der verlorengegangenen Annalen und Geschichtsbücher der Alten sollten ans Licht gezogen oder überraschende Gräberfunde aufgedeckt werden, so wird dieser Streit schwerlich je zur Ruhe kommen. 3. Zu S. 166. Seinen Beinamen, „der Hammer," hat Karl von den Austrasieru erhalten. Die Romanen haben denselben bald mit „Martellns," bald mit „Tuudites" von tuuds = stoßen übertragen. Übrigens heißt er so nicht, wie gewöhnlich angegeben wird, als Besieger der Araber, sondern als „Zerschmetterer" der „vielen kleinen Gewaltherren, welche in der meisterlosen Zeit der letzten Jahre in Gallien so vielfach aufgewuchert waren." (Felix Dahn, Deutsche Geschichte I, S. 231.) 4. Zu S. 192. Über die Wirksamkeit des Bonisatius schwankt das Urteil der Geschichte noch sehr. Nach Werner (Bonisatius, der Apostel der Deutschen. Leipzig 1875) und Förster (Zur Bouisatiusfrage. Gotha 1876) scheint das, was durch den Angelsachsen Winfrid und unter seiner Leitung geschehen ist, von seinen Freunden und Bewunderern zuerst unvollständig, ohne Genauigkeit und Ordnung beschrieben, im Lause der Zeit aber zur Erbauung der Gläubigen umgestaltet, mit Märchen durchwebt und mit Wundern ausgestattet zu sein. Nach der beglaubigten Geschichte ist es merkwürdig zu sehen, wie Bonisatius sich gerade die Länderstriche zum Arbeitsfelde wählte, die bereits kirchlich angebaut waren; wo er am liebsten weilte, bestand die altbritische Mission bereits in großer Blüte. Heidenbekehrung war es nicht, was er hier verfolgte; lag ihm die am Herzen, so hätte er bei den zuerst von ihm besuchten Friesen und Sachsen das angefangene- äßerk fortsetzen können. Statt dessen zog er nach seiner Ankunft in Deutschland erst einige Zeit in den schon christlichen Gegenden umher, um die Verhältnisse zu prüfen, eilte dann zweimal nach Rom, um mit besonderen Anweisungen und Empfehlungen zurückzukommen. Große Pläne bewegten feine Seele. Er hatte als seine Lebensaufgabe erkannt, die deutsche Kirche von der altbritischen freien Form des kirchlichen Lebens zu reinigen, in den engsten Verband mit Rom zu bringen und eine möglichst straffe und gleichmäßige Ordnung herzustellen. Nicht ein genialer Mann, der mit der Kraft seines Geistes sein Jahrhundert beherrscht, vielmehr etne nüchterne, praktische Natur, die mit starker Willenskraft ausgerüstet, das Erreichbare erstrebt, auch nicht der feurige Priester, der die Massen begeistert und mit sich fort-

6. Landeskunde der Freien Hansestadt Bremen und ihres Gebietes - S. uncounted

1889 - Breslau : Hirt
Sorttwtt bcs Sbctfaffcï?. $ür den erften íjeimatfunbíi^en Unterricht Befitjen die Bremifchen ©djuíen in der Sseftng'fdjen §eimatsfunbe ein rechi Braitdh&ares Setjrmitteí; bagegen fet)íte Bislang ein folies für die mittlere nnb obere Unterricfitsftufe. obgíeich bas Material íjicrfür in $rof. 33ucí)enau's Sberíe „$ie freie ©tabt 23renten nnb ihr ®ebiet", dem Súíjrbnáje für Bremifáje ©tatiftif u. a. íeidjt gugänglid) ist. @S ist aber ein jeijt allgemein aneríannter (Srnnbfatj, bafj die £>eimats= íitnbe nidjt fdjon anf der erften Stufe bes geogra$)ifchétt Unterrichts iteren 2lbfd)íuj3 finben íann nnb foli, fonbern bajj biefeíbe atímaíjíicf) erweitert nnb bertieft -toerben foli. Sei) Bin baíjer gern bent 2bunfche bes Sseríegers der meitüerbreiteten @et)bíi|3'fchen 2eí)rbüd)er der ®eograbí)te nadhgeíomnten,-bor* íiegenbe ííeine Sanbesfunbe ausjuarbeiten, toelcfje aís Sínfjang pnadjft §ur Ergänzung biefer in nnferen íjtefiger ^o^eren (Spulen bieïfad) eingeführten 23ücher bienen foïï, als (Sinjeíausgabe aber gnr ©rtueiterung der Kenntnis der feintât gemifí in jeber Bremifdjen ©cfinïe und ab tmb an aud) §u £>aufe gute $>ienfte leiften íann. Su der @toffaustt>aí)í hoffe ich einigermaßen die reaten Grenzen innegehalten §n h<*Ben, toenngíeicf) die Sbünf^e fytx íeidjt auseinanbergeíjen. S^atüríicí) finb nicíjt aíxe 3íitgaben, juma! die $aí)íen, austuenbig §u íernen; tt)oí)í aber iönnen biefe unter Anleitung des Sehrers ju mancherlei Ssergíeid^en und ííeinen Rechnungen bienen, roetáje der gaffungsfraft der «Soûler ent= fpredjen und ii)n §um Sdenien anregen. 25en geograpf)tfc^en ®efid)ts}ntnít der 2secf)feítt)irfung der berfchiebenen erbíunbíichen Dbjeíte habe id) mögiidjft überaíl h^borpheben gefugt. 2)ie 93eigabe der Kärtchen toirb fid) hoffentlich Beim Gebrauch aís red^t nü^íicf) ermeifen. ©tttmige Berichtigungen und Sküníáe für eine neue Síufíage merbe ich mit entgegennehmen. 25entcrfitngctt beê $eríeger3. :et)bíi|'fche Geographie ha* jeijt eine Sserbreitung von runb :empíaren erreicht; öerhäitnismäßig am meiften ist biefeíbe in den •emens eingeführt, es ist mir fomit eine mirifiche Genugtuung r boríiegenben Sanbesíunbe*) eine mogíichft gebiegeue Síusftattung S)en Herren Seffern, faeïche den r,@et)bïi|}" noch nidj* íennen íe ich 9ern e^tt ©J^ntpíar berjenigen Síusgabe mit Sanbesfunbe ¿ut Kenntnisnahme §u, meíche jur etmaigen Einführung in 5íus= nen merben íann; Slusgabe A ist für untere, B für mittlere, C Haffen Beftimmt. *) $iefe Sanbeêïunbe totrb auf Verlangen den Sïuëgaien A und B des „@ei?bíi^" Beigegeben, den id) fo nur gebunben liefere; die greife [teilen fit^> alêbann mie folgt: Siuêgabe A gefcuitben 1,35 Stuêgafce B gefiunben 2,70 Jl. (Sinjelpreis der Sanbeëîun^Jarjoiiurt % _ für int - -naie - - M- Çd Sdi'úfólkáiíorschurig I / ts\ 5537

7. Carl Wolff's historischer Atlas - S. 4

1877 - Berlin : Reimer
4 in dem Vertrage von Verdun die von Lyon, anderntheils des häufigen Wechsels des politischen Besitzes, dem die ein- mal bestehenden kirchlichen Grenzen nicht immer nach- träglich angepasst wurden. Mitunter zwar geschah dies, besonders wenn es sich um ganze Diöcesen handelte, wie man z. B. die Diöcese Cambray von Rheims losgelöst und zu Köln geschlagen hatte, häufig aber auch nicht, wie z. B. die Grenzen der Provinzen Gnesen und Prag im Xv. Jahr- hundert längst nicht mehr diejenigen Polens und Deutsch- lands an dieser Stelle sind. No. 8. Süd- und West-Europa beim Tode Karls des Kühnen im Jahre 1477. Das Jahrhundert von 1378 bis 1477 bringt innerhalb Deutschlands grosse Veränderungen im territorialen Besitz- stand mit sich, die sich an den Aufschwung der Häuser Habsburg, Wettin, Hohenzollern und Burgund knüpfen. Mit dem Abtreten des luxemburgischen Geschlechtes geht die deutsche Kaiserkrone wieder auf die Habsburger über, ohne dass dieselben vorläufig jedoch dauernd auch zur Herrschaft über die luxemburgischen Länder gelangt wären, da im Jahre 1458 die Böhmen sowohl als die Un- garn einheimische Grosse auf ihren Thron erheben. Das Kurfürstenthum Brandenburg ist bereits im Jahre 1415 in die Hände der fränkischen Hohenzollern gelangt, ein Ereigniss von, wie sich später gezeigt hat, weltgeschicht- lichen Folgen. Einige Jahre später erlangt auch das wettin- sche Geschlecht der Markgrafen von Meissen mit dem Herzogthum Sachsen die Kurwürde und mit ihr jene be- deutsame Stellung, welche ein Jahrhundert später durch die Ereignisse der Reformation noch erhöht werden sollte. — Von glänzender Machtstellung endlich ist der burgun- dische Staat, der sich diessèits und jenseits der Reichs- grenze aus deutschen und französischen Lehnsstücken ge- bildet hat, aber mit dem Tode Karls des Kühnen wieder zerfällt. Indem Ludwig Xi. von Frankreich die französischen Lehen Burgunds mit der Krone vereinigt, entscheidet er endgiltig das Uebergewicht derselben über das französische Vasallenthum. Der äussere Umfang des Reiches ist nicht mehr der- selbe wie im Jahre 1378; im Osten ist Westpreussen an Polen verloren gegangen, Ostpreussen seiner Lehnsherr- schaft unterworfen, so dass dem deutschen Orden nur noch Kurland, Livland und Esthland als freier Besitz verblieben ist. Im Süden hat die Republik Venedig ihre Herrschaft über einen bedeutenden Theil Ober-Italiens ausgedehnt und im Südwesten gehört die Grafschaft Provence, im Besitze eines französischen Geschlechtes, wenn auch Frankreich noch nicht einverleibt, eigentlich nur noch dem Namen nach dem Reiche an. Das allmähliche Abbröckeln entfernter Glieder vom zerfallenden Reichskörper wird kaum noch bemerkt. Auf der pyrenäischen Halbinsel bildet das Königreich Granada den auf Kosten der Mauren gross gewordenen christlichen Reichen Portugal, Castilien und Aragonien gegen- über den letzten Rest saracenischer Herrschaft, deren Tage bereits gezählt sind. Aragonien ist auch im Besitze des hohenstaufischen Erbes Sardinien und Sicilien, während sich Neapel, seit 1442 gleichfalls in den Händen der Aragonier, •im Jahre 1458 wieder als eigenes Königreich unter einer Nebenlinie abzweigt. Im Nordwesten sehen wir Irland und Wales jetzt ganz der englischen Herrschaft unterworfen, während Schott- land seine Selbständigkeit, allerdings in harten Kämpfen, während des ganzen späteren Mittelalters siegreich behaup- tet hat. Der früher so ausgedehnte englische Besitz in Frankreich ist bis auf Calais wieder verloren gegangen. — Die drei nordischen Königreiche (Dänemark, Nor- wegen und Schweden) sind durch die bekannte calmarische Union* vom Jahre 1397 in Personalunion verknüpft. Das Königreich Polen, mit dem mächtigen sich weit nach Süden hin erstreckenden Grossfürstenthum Littauen unter demselben Herrscher verbunden, hat in Folge seiner dadurch erlangten Uebermacht, wie schon be- merkt, der souveränen Herrschaft des deutschen Ordens in Preussen ein Ende gemacht. Im Südosten ist den osmanischen Türken allmählich die ganze Balkanhalbinsel und schliesslich im Jahre 1453 die alte Hauptstadt des oströmischen Reiches, Konstantinopel, in die Hände gefallen, nur eine Anzahl griechischer Inseln und wenige Küstenpunkte des Festlandes (nebst Dalmatien) befinden sich noch im Besitze der Venetianer. No. 9. Europa im Jahre 1519. Diese Karte zeigt im Ganzen gegen die vorhergehende nur geringe Veränderungen, sie hat den Zweck, die all- gemeine politische Gestaltung des Erdtheils im Beginne der neuern Zeit zur Anschauung zu bringen. Die Reichsgrenze ist so ziemlich dieselbe geblieben, nur dass jetzt die Graf- schaft Provence, nach dem im Jahre 1487 erfolgten Aus- sterben des Hauses Anjou, der französischen Krone anheim- gefallen ist. Die ehemals burgundischen Reichsland.e sind im Besitze des Habsburgers Karl V., des Enkels Karls des Kühnen, der auch die Königreiche Castilien, welchem das 1492 eroberte Granada einverleibt ist, Aragonien und das 1512 erworbene Navarra beherrscht. Zu Aragonien gehört auch das 1503 eroberte Königreich Neapel, welches nun über 200 Jahre ein Theil der grossen spanischen Monarchie bleibt. Im Osten zeigt uns das Blatt das wiedergeborene Russ- land, das, seit 1480 von der Tatarenherrschaft befreit, be- reits durch Unterwerfung des tatarischen Chanates Kazan und Eroberungen gegen Littauen begonnen hat, seine Herr- schaft nach Süden und Westen hin auszudehnen. — Auch das osmanische Reich hat sich durch die Eroberung Aegyptens und die Erlangung der Oberherrschaft über die Moldau und die Walachei noch weiter vergrössert, während die maurischen Staaten Nord-Afrika's noch unabhängig da- stehen. No. 10a und 10b- Deutschland bei der Thronentsagung Kaiser Karls V. im Jahre 1556. Die Eintheilung Deutschlands in zehn Kreise wird be- reits auf dem Reichstage zu Köln im Jahre 1512 angebahnt, kommt aber erst unter Karl V. auf den Reichstagen zu Worms 1521 und Nürnberg 1522 zur Ausführung; der bur- gundische Kreis wird erst auf dem Reichstage zu Augsburg im Jahre 1548 endgiltig zu Stande gebracht. So mancherlei Segensreiches aus dieser Eintheilung des Reiches erwachsen ist, so unvollkommen war sie. Nicht allein dass man, ganz abgesehen von den italienischen Reichsländern, weite Land- schaften, die Lande der böhmischen Krone und der Eid- genossen, und zahlreiche kleinere Territorien ausgeschlossen liess, auch die ungeheuerliche geographische Gestalt der meisten Kreise beweist, dass es eigentlich nur die Stände waren, die man getheilt hatte, nicht das Reichsgebiet als solches. v Was den territorialen Besitzstand des Reiches anlangt, so hat derselbe durch die Einverleibung der Grafschaften Artois und Flandern in den burgundischen Kreis — nach ihrer Befreiung von der französischen Lehnsherrschaft durch Karl V. — eine nicht unwesentliche Erweiterung erhalten. Innerhalb des Reiches hat der habsburgische Haus-
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