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1. Theil 2 - S. 6

1821 - Nürnberg : Campe
gab seinem Geiste einen höheren kühneren Schwung. Seine geistvollen Vorträge auf der Kanzel und in dem Hörsale, verbreiteren seinen Ruhm in ganz Teutscbland und machten' ihn als einen der achtungswürdigsten Be- förderer der Aufklärung bekannt. Ermuntert durch den allgemeinen Beifall, regte sich jetzt sein Selbstgefühl und er wurde aus dem ehemaligen blöden, schwermüthigen, hypochondrischen Manne, der er ehemals war, der heiterste offenste, angenehmste Gesellschafter, der seinen Umgang durck Witz, Munterkeit und die lustigsten Einfälle würzte. Während Luther mit so viel Beifall zu Wittenberg predigte und lehrte, durchzog ein leipziger Dominicaner- mönch, Johann Tezel, unter großem Zulauf des Vol- kes, das Land von Ort zu Ort, und verkaufte, im Na- men deo Pabstes, um baares Geld Vergebung der Sün- den. Für ein paar Groschen befreiete er Seelen aus dem Fegfeu r, und um den billigsten Preis verhandelte er an Bösewichte den Himmel. Er führte mit sich zwei große Kisten herum, in der einen befanden sich päbstliche Ablaßbriefe für alle erdenkliche Sünden, von denen jede ihre besondere Tare hatte, und in der andern waren die Thaler, die er damit gewonnen hatte, und die er an Alb recht von Brandenburg, Kursivsten und Erz» bischoff von Mainz und Magdeburg, verrechnen mußte, denn dieser war des Pabstes Gencralpächter für den Ablaß. Er bekam die Hälfte von dem ganzen Ertrag, der ungeheure Summen betragen mußte, denn aus der einzigen Stadt Freiberg wurden zwei tausend Gulden weggeschleppt. Reiche Sünder fanden ein solches Mittel, sich mit dem Himmel abzufinden, und dem Fegfeuer und den ewigen Strafen auszuweichen, ungemein bequem. Auch Arme wollten lieber hier einen Tag fasten als dort ewig brennen; und so erklärt sich leicht der außerordent- liche Zulauf, den die Ablaßkrämer fanden.

2. Theil 2 - S. 62

1821 - Nürnberg : Campe
62 Freiheit seines geliebten Vaterlandes aceri- me vindiciren und erretten." I;r einem solchen Styl wurden damals die Staatsschriften abgefaßt. Moriz rückte weiter. Jetzt, da bei dem Kaiser Berichte einliefen, daß der Kurfürst sich nur noch einige Tagreisen von Innsbruck mit einem Heere von 25,000 Mann befinde, und die Franzosen in Lothringen einge- fallen seien, jetzt konnte er freilich an der Verrätherei nicht länger zweifeln. Moriz erstürmte die Ehrenber- gcr Klause, den Schlüssel zu Tyrol. Karl war in Ge- fahr überrumpelt und gefangen genommen Zu werden. Ungesäumt mußte er daher auf seine Rettung bedacht feyn. Von Gichtschmerzen gequält, bestieg er in der Nacht eine Sänfte, ließ sich durch die Engpässe der ty- roler Gebirge von seinen Dienern mit Fackeln leuchten, und flüchtete sich nach Trient, wo damals die Kirchen- versammlung erneuert wurde, die auf die Nachricht von Morizens Anmarsch schnell auseinander stäubte. Karl selbst hielt sich nur wenige Stunden auf, und setzte auf rauhen Wegen seine Flucht nach dem Flecken Villach in Kärnthen, unweit Klagenfurt, fort. Der unglückliche Johann Friedrich, der noch in seinem Gefolge war, erhielt jetzt seine Freiheit wieder. Kurfürst Moriz bedauerte sehr, daß er zu spät zu Innsbruck eingetrosscn war: denn hätte er den Kaiser in seine Gewalt bekommen, so würde er ihm nach eige- nem Gefallen die Friedensbedingungen vorgeschrieben und dem Krieg ein schnelles Ende gemacht haben. Sein Heer, dem an den Gütern des Kaisers mehr gelegen war, als an seiner Person, entschädigte sich durch die Plünderung des kaiserlichen Schlosses. Moriz gab den Soldaten auch alles Eigenthum der Spanier preis; die Bürgerhäuser mußten sie aber verschont lassen. — Bald darauf, [ im Mai 1552 kam zu Passau zwischen

3. Theil 2 - S. 77

1821 - Nürnberg : Campe
folglich sein nächster Erbe; Rudolph aber haßte ihn und hatte seine Lande lieber seinem Vetter Leopold, Bischoff von Passau und Straßburg, zugewendet. Um dieß zu verhindern, und die Unruhen in Ungarn zu stil- len, vereinigte sich Matthias mit seinen übrigen Brü- dern und nöthigte den Kaiser, mit den Waffen in der Hand, ihm 1608 Ungarn und Oesterreich abzntreten, und sich mit Böhmen allein und der Kaiserwürde zu begnü- gen. Seine Unduldsamkeit gegen die Protestanten und seine Trägheit bereiteten ihm aber hier neues Unglück. Die böhmischen Lutheraner verlangten nämlich freie Re- ligionsübung, ein eigenes Consistorium und die Einräu- mung der Prager Academie. Nichts von dem allen wollte ihnen Rudolph zugestehen, denn er wurde un- ermüdet von seinen bösen Rathgebern, den Jesuiten, be- arbeitet. So kam es denn auch hier zu aufrührischerr Auftritten. Die böhmischen Stände hielten, wider sein Verbot, eigene Zusammenkünfte, beschützt von bewaffne- ten Bürgerschaaren, und trotzten ihm den sogenannten Majestätsbrief ab, durch welchen er ihnen alle ihre Forderungen bewilligen mußte. Die teutschen protestan- tischen Fürsten blieben auch nicht langer unthätig. Sie schlossen zu ihrer Selbstcrhaltung in Schwäbisch-Hall einen Bund, die evangelische Union genannt, dem auch mehrere bedeutende Städte, wle Nürnberg, Ulm, Straßburg beitraten (1610). Die Katholiken aber setz- ten ihnen einen andern Bund, die Liga entgegen, an deren Spitze der Herzog Maximilian von Baiern stand. Dieß alles waren Vorspiele des dreißigjährigen Krieges. In der Folge, da Rudolph ein kleines Heer von 12,000 Mann in Böhmen einrücken ließ, um den Besitz dieses Landes nach seinem Tode dem Herzog Leo- pold zuzusichern, glaubten die Protestanten, es sei da- mit auf ihre Unterdrückung abgesehen. Darüber kam

4. Theil 2 - S. 83

1821 - Nürnberg : Campe
83 und Boucquoi, in Böhmen ein. (November 1613). Allein beide wurden geschlagen. Mit den Böhmen hin- gegen verband sich jetzt auch Schlesien und die Lausitz; der Graf Friedrich von Hohenlohe führte ihnen ein Korps außerlesener Mannschaft zu und der Graf Ernst von Mannsfeld erschien zu ihrer Unterstützung mit 4000 Mann, die er in Teutschland geworben hatte. — Kaiser Matthias hielt jetzt für räthlich, in Frie- densunterhandlungen mit den Rebellen zu treten; allein sie zerschlugen sich durch seinen plötzlichen Tod, der im 2ahre 1619 den 20. März erfolgte. . • ..W. Ferdinand der Zweite. (I. 1619 — 1637.) Ferdinand Ti. befand sich nach dem Tode seines Vetters Matthias in keiner sehr erfreulichen Lage, denn nicht nur in Böhmen, sondern auch in Mähren in Oesterreich, in Ungarn, war Alles, was der protestan- tischen Religion zugetban war, wider ihn in Währung, denn man wußte schon aus seinem eigenen Munde, was man sich von ihm zu versprechen hatte. „Lieber, sagte er mehrmals, will ich der Regierung ganz entsagen, als wissentlich eine Gelegenheit zur Erweiterung des ka- tholischen Glaubens versäumen; lieber bei Wasser und Brod ein elendes Leben führen, lieber mit meiner gan- zen Familie in das Eril wandern, das Brod vor den Tbüren betteln, oder mich in Stücke zerhauen und zer- reissen lassen, als ertragen, daß in meinen Provinzen die wahre Kirche noch länger von den Ketzern beleidigt werde." — Gegen einen Fürsten, der so dachte, muß- ten sich nothwendig alle sträuben, die sich nicht zur ka- F 2

5. Theil 2 - S. 84

1821 - Nürnberg : Campe
tholischen Kirche bekannten. Deswegen trauten ihm auch nicht die böhmischen Insurgenten, die er durch einen Ver- gleich einzuschläfern suchte, bis er sich hinlänglich gerü- stet haben würde, sondern gingen herzhaft auf ihn los. Graf Thurn rückte in Mähren ein. Sogleich sie- len alle mährische Truppen von dem König ab. Unver- züglich entsetzte man jetzt die katholischen Beamten ihrer Stellen und übertrug sie Lutheranern. Die Jesuiten wur- den „ als böse und falsche Practicauten und Aufrührer" über die Grenze gejagt und das ganze Land revolutio- nirt. Ehe König Ferdinand es sich versah, stand Graf Thurn vor den Thoren von Wien. Ihm wurde jetzt nicht wenig bange, denn die Stadt war voll Miß- vergnügter, die in Einverstäfidniß mit den Feinden stan- den. Ein Theil davon drang bis in die Zimmer des Königs, und wollte von ihm seine Einwilligung zu einer Verbindung mit den Böhmen ertrotzen. Aber eben in dem entscheidenden Augenblicke, erschallten die Trompeten und der Hufschlag einer Menge Pferde ließ sich hören. Es waren fünfhundert Reiter, die General Boucquoi, der indessen den Grafen Manns seid geschlagen hatte, dem bedrängten Ferdinand zu Hülfe sandte. Die Auf- rührer entfernten sich nun auf das schuellste aus der Burg. Mit der angelangten Reiterei verbanden sich da- gegen 1500 Bürger und 500 Studenten zur Vertheidi- gung des Königs und zur Dämpfung der Unruhen. Nun hatte Thurn keine Hoffnung mehr, sich der Stadt zu bemeistern; er kehrte daher mit seinem Heere nach Böh- men zurück. Bis jetzt besaß Ferdinand noch nicht die Kaifer- würde; er bemühete sich aber sehr angelegentlich darum, und sie wurde ihm zu Theil, so sehr es auch die böh- mischen Stände und die evangelische Union zu verhin- dern suchten. Die böhmischen Abgeordneten wurden

6. Theil 2 - S. 86

1821 - Nürnberg : Campe
Keiner aber von beiden war selbst Krieger. Sie muß- ten die Leitung ihres Schicksals den Händen der Heer- führer und Bundesgenossen überlassen. Friedrich rech- nete sehr auf dey Beistand der evangcüschen Union, und des Fürsten von Siebenbürgen, Betten Gabor; von seinem Schwiegervater bingegen, dem Könige von Eng- land, versprach er sich wenig, denn von ibm war ihm die Annahme der böhmischen Krone widerrathen worden, cr hatte sich aber nicht von ihm warnen lassen. Auf Ferdinands Seite war der Herzog Marimilian von Baiern, seszi Jugendfreund, und das Haupt der katholischen Liga, ein mächtiger, tapferer und weiser Fürst. Zn Friedrichs Unglück ließen sich die evange- lischen Fürsten durch die Einmischung Frankreichs bere- den, keinen Antheil an den böhmischen Händeln zu neh- men; Betten Gabor zauderte zu lange und so blieben Böhmen und sein König ihrem Schicksal überlassen. Zuerst wurde von dem spanischen General Spinola, der aus den Niederlanden tam, Friedrichs Erbstaat, die untere Pfalz weggenommen. Hierauf drang der Herzog von Baiern, und zugleich mit ihm der General Boucquoi, jeder mit einem guten Heere in Böhmen ein. Den Böhmen hingegen fehlte es an Geld, an Klei- dern, an den meisten Bedürfnissen. Sie lagerten sich ungefähr 21,000 Mann stark auf den wessen Berg bei Prag. Hier verschanzten sie sich und erwarteten die Kaiserlichen, die ihnen nur allzubald gegenüberstandcn. Die Schlacht begann, der Kampf war hitzig, der Sieg anfangs zweifelhaft. In weniger als einer Stunde war jedoch der Berg erstürmt; die Böhmen flohen, mehr als 4000 Mann blieben in dem Treffen und auf der Flucht, 100 Fahnen und zehn Kanonen fielen ihren Uebcrwin- dern in die Hände. Jndeß die Schlacht begann, saß Friedrich ruhig

7. Theil 2 - S. 89

1821 - Nürnberg : Campe
zog Christian von Braunschweig sich ihrer ange- nommen hätten. Man nsfe ld hatte ein Heer ans un- gefähr 20,000 Mann bestehend, das ganz von Raub und Plünderung lebte. Aus Böhmen führte er es nach der Prager Schlacht erst in die Obere- dann in die untere Pfalz, dann nach Elsaß, nach Speyer. Allenthalben, wo- hin er kam, verbreitete er Furcht und Schrecken unter den Katholiken. Er war so glücklich in seinen Unterneh- mungen, daß es ihm sogar gelang, den vertriebenen König, Friedrich V. in seine pfälzischen Lande wieder einzuführen. Mit ihm vereinigte sich erst der Markgraf von Durlach, Georg Friedrich, und dann der junge Herzog, Christian von Braunschweig, der i5 Lis 20,000 Mann zusammenbrachte, die 'durch Raub und Erpressungen Feinden und Freunden furchtbar wurden. Ein besonderes Vergnügen machte sich der Herzog, den katholischen Kirchen ihr überflüssiges Silber abzunehmen und Thaler daraus prägen zu lassen. Auf der einen Seite dieser Thaler fuhr eine mit einem Schwerte be- waffnete Hand aus den Wolken; auf der andern las man die Worte: Gottes Freund, der Pfaffen Feind. Ueberall, wo diese wilden Rotten hinkameu, bezeichneten die traurigsten Verwüstungen ihre Spur. Ih- nen gegenüber stand der Graf Tilly, Feldherr des Her- zogs Maximilian von Baiern, als^Haupt der Liga; er konnte aber wenig gegen sie ausrichten; sie würden vielleicht ihn selbst von dem Main und dem Rhein weg nach Hause gedrängt haben, hatte sie nicht ganz uner- wartet der Exkönig Friedrich, für den sie fochten, seiner Dienste entlassen. Er beging diesen Fehler, weil Hm Hoffnung zu einer Aussöhnung mit dem Kaiser ge- macht wurde, die aber fehlschlug. Tilly konnte sich jetzt freier bewegen. Er eroberte die Stadt Heidelberg, raubte der Universität ihre un-

8. Theil 2 - S. 91

1821 - Nürnberg : Campe
9l ihm noch fehlte, wollte er in Franken und Schwaben anwerben lassen. Er machte sich nun auf dem Marsch nach Nicdersachsen, und hausete unterwegs arger, als Braunschweig und Mannsfcld. Ehe er die Elbe erreichte, hatte er schon 50,000 Mann unter seinen Be- fehlen. Mit Lilly wollte er sich aber nicht vereinigen, sondern ganz unabhängig fechten und Ruhm und Schande mit niemand theilen. Zuerst bemächtigte er sich bei Des- sau des Laufs der Elbe, daun griff er den Grafen Mannsseld an und jagte ihn bis nach Siebenbürgen. Hierauf überschwemmte er mit seinen Kriegern die wut- schen Staaten des inzwischen von Lilly geschlagenen Königs von Dänemark, besetzte auch den größten Theil des Herzogthums Mecklenburg und schonte weder Freund noch Feind. Die Herzoge von Mecklenburg' wurden, als Anhänger des dänischen Kölligs, von dem Kaiser in die Reichsacht erklärt, und ihr Land dem Wallen stein zum Unterpfande für die Geldsummen gegeben, die er Ferdinanden vorgestreckt hatte. Schon früher war dieser furchtbare Krieger, der jetzt ein Heer von 100,000 Mann befehligte, zum Herzog von Fried!and er- hoben worden. — Friedland war eine Herrschaft in Böhmen, die Wallen stein besaß. Der König von Dänemark hatte indessen einen fe- sten Platz nach dem andern verloren, mehr durch Lilly als durch Wal lenstein. Ihm blieb auf dem festen Lande nickts mehr als Glückstadt und er mußte sich zum Frieden bequemen. Er erhielt alle seine verlorne Länder und Städte zurück, unter der Bedingung, daß er sich nicht mehr in die teutschen Angelegenheiten mischen sollte. Bessere Bedingungen konnte er gar nicht erwarten; er ging also willig darauf ein, und so wurde der Friede, am 12. Mai 1629, zu Lübeck unterzeichnet. Jetzt, da der Kaiser allmächtig in Tentschland war,

9. Theil 2 - S. 52

1821 - Nürnberg : Campe
52 liscben Engpässe und der Stadt Innsbruck bemächtigt/ um den päbstlichen Truppen den Zugang abzuschneidcu; auf Befehl der Fürsten mußte er sie aber wieder räu- men; er wollte den Kaifer bei Rcgensburg überrumpeln; es wurde ihm untersagt; alle kräftige Unternehmungen wurden verworfen, Karl hingegen schonte der Fürsten desto weniger. Er erklärte den Kurfürsten von Sachsen, und den Landgrafen von Hessen in die Acht, als Unge- horsame, Untreue, Pflicht- und Eidbrüchige, Rebellen, Aufrührer, Verächter und Verletzer der kaiserlichen Ma- jestät, und als Landfriedeusbrecher. Nach einer solchen Erklärung sollte man nicht glau- den, daß die Fürsten mehr die geringste Schonung beob- achten würden; und doch schonten sie noch den Kaiser. Er entfernte sich von Negensburg und bezog zu Landshut ein festes Lager. Schertlin rieth wieder zum An- griffe, denn noch immer waren sie ihm zehnmal überle- gen. Aber dieser Schritt schien ihnen so gewagt, daß sie ihn nicht genug überlegen konnten. Drei Tage brach- ten sie mit Berathschlagungen zu; ehe sie aber einig wur- den, langten wohlbehalten 12,000 Mann päbstliche Trup- pen und 6000 Spanier zu Karls Verstärkung an. — Der Kaiser zog sich jetzt erst wieder nach Regensburg, dann nach Ingolstadt. Die Verbündeten, die noch im- mer doppelt so stark waren als er, rückten ihm nach, und schickten ihm zweimal Fehdebriefe ins Lager. Karl ließ ihren Abgeordneten zur Antwort sagen, wenn sie sich noch einmal erdreisteten, mit solchen Briefen vor ihm zu erscheinen, so sollten sie einen Strick um den Hals bekommen. Nun schien ein Treffen unvermeidlich; beide Heere rückten in Schlachtordnung aus, das Ge- schütz fing an zu spielen; die kaiserliche Mannschaft wurde in Unordnung zurückgetrieben. Der muthige Schertlin wollte nun schnell die Verwirrung benützen und sie vol-

10. Theil 2 - S. 95

1821 - Nürnberg : Campe
— 95 — aus den festen Plätzen. Viele zogen auch ab, ohne ihn nur zu erwarten. Auf ihrem Rückzuge verwüsteten sie das Land, plünderten und verbrannten die Städte, mrßhan- delten und mordeten die Einwohner. Allenthalben er- wartete man daher mit Ungeduld die Schweden als Schutzengel, als Retter von Gott gesandt. Als Gusta ph Adolph in die Mark Brandenburg einrückte, eilte der General Til ly, den ich schon öfters genannt habe, und von dem noch viel zu erzählen rst, herbei, sie zu vertheidigen. Denkt ihn euch als einen kleinen hagern Mann, mit eingefallenen Wangen, lan- ger Nase, breiter gerunzelter Slirne, starkem Knebel- bart und unten zugespitztem Gesichte. Gewöhnlich trug er einen spanischen Wams von hellgrünem Arlas, mit aufgeschlitzten Aermeln, auf dem Kopse einen kleinen hochaufgestutzten Hut, mit einer rochen Srrausseder, die bis auf den Rücken herab wallte. Dieß ist ungefähr Tilly's Bild. Er konnte sich rühmen, nre eine Schlucht verloren zu haben. Nach Wallensteins Abgang war er zum Oberfeldherrn über das ganze kaiserliche Heer er- hoben worden. Es wollte ihm aber, seiner Feldherrn Talente ungeachtet, nicht gelingen, den König wieder aus dem Brandeuburgischen, selbst nicht ernmal aus sei- ner festen Stellung an der Oder zu vertreiben. Des- wegen verließ er diesen Strom, zog sich über die Elbe und belagerte die Stadt Magdeburg, die den König von Schweden zu ihrem Schutz aufgefordert harre. G u- stav Adolph war bereit, sie zu entsetzen; er trauere aber nicht dem Kurfürsten von Brandenburg, und ver- langte von ihm, zur Sicherung seines Rückzugs im Fall eines Unglücks, die Einräumung der Festungen Küstrin und Spandau. Dagegen sträubte sich der Kurfürst aus allen Kräften. Der König aber rückte mir seinem Heere vor Berlin und ließ ihn zu einer Unterredung aufforoern,
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